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Ahmadiyya Muslim Jamaat

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Hauptseite » Religion » Islam » Ahmadiyya Muslim Jamaat
Ahmadiyya Muslim Jamaat, abgekürzt AMJ

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ; deutsch Ahmadiyya-Muslim-Gemeinschaft bzw. Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde für die Ortsgemeinde) ist eine aus der Ahmadiyya[wp]-Bewegung hervorgegangene Religions­gemeinschaft, die in Indien ihren Ursprung hat und sich auf den Islam sowie die Autorität von Mirza Ghulam Ahmad[wp] und dessen Lehre beruft. Sie wird von einem Kalif[wp] genannten spirituellen Oberhaupt geführt. In Deutschland hat sie ungefähr 40.000 Mitglieder.

Die Ahmadiyya-Gemeinschaft hat in Hessen seit 2013 und in Hamburg seit 2014 den Status "Körperschaft des öffentlichen Rechts"[wp].

Bekannt wurde die AMJ durch ihr Moscheebau­programm (→ 100-Moscheen-Plan[wp]). Ihre größte Veranstaltung ist die so genannte Jalsa Salana[wp]. Im August 2017 kamen in Karlsruhe rund 40.000 Muslime zu dieser Veranstaltung.[1] Zum Vergleich: Bei der so genannten Anti-Terror-Demonstration in Köln[ext] lag die Teilnehmerzahl bei - freundlich gezählt - gerade mal 300 bis 1000 Teilnehmern und diese Demonstration richtete sich an alle Muslime und nicht nur an eine bestimmte Untergruppe der weltweiten, islamischen Religionsgemeinschaft.[2]

Die Religionsgemeinschaft betreibt mit Muslim Television Ahmadiyya (MTA) einen internationalen Fernsehsender, dessen Sitz sich in London befindet. Die Inhalte des Programms sind vorwiegend gemeinschafts­eigene Veranstaltungen (darunter auch Moschee-Eröffnungen), Bildungs­formate, Programme zum "Interreligiösen Dialog"[wp], Werbe­sendungen für den Islam und weitere Sendungen mit religiösem Bezug.

Ein prominentes Mitglied der Gemeinschaft in Deutschland ist Khola Maryam Hübsch, Tochter einer indischen Mutter und des deutschen Konvertiten Paul-Gerhard "Hadayatullah" Hübsch[wp]. Sie tritt oft als Vortrags­rednerin bei Veranstaltungen auf und war auch schon häufig Gast in Talkshow-Sendungen.

Über Ahmadiyya Muslim Jamaat

  • Necla Kelek über die Ahmadiyya: Alles andere als weltoffen, Deutschlandfunk am 23. August 2017
    Necla Kelek im Gespräch mit Susanne Fritz - Die Soziologin Necla Kelek hält es für eine Fehl­entscheidung, der Ahmadiyya-Gemeinschaft den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts[wp] zu gewähren. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat sei streng konservativ und hermetisch, sagte Kelek im Deutschlandfunk.
  • Burkhard Schäfers: Ahmadiyya in Deutschland: Splittergruppe oder muslimische Elite?, Deutschlandfunk am 28. September 2016
    Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ist eine kleine religiöse Gemeinschaft. Es gibt sie in Deutschland seit 100 Jahren. In Hessen geben sie an öffentlichen Schulen islamischen Religions­unterricht. Ist Ahmadiyya eine reaktionäre Sekte oder die Speerspitze eines menschen­freundlichen Reform-Islams - das ist umstritten.
    "Weil die Ahmadiyya wenig bekannt ist und überdies von den meisten Muslimen nicht anerkannt wird, dürfte ihr Einfluss überschaubar bleiben. Und doch wird sie versuchen, den Diskurs darüber mit zu bestimmen, was den Islam ausmacht."
  • Vera Lengsfeld: Thüringer Politiker wollen Sekten-Moschee, Vera-Lengsfeld-Blog am 13. Februar 2017
  • Gudrun Eussner: AfD kämpft für Verbot der Ahmadiyya?, 19. Mai 2016
    Eine muslimische Glaubens­gemeinschaft will die erste neue Moschee in Thüringen bauen. Die AfD wittert ein "lang­fristiges Landnahme­projekt" und will den Bau stoppen. Dabei gilt die Ahmadiyya-Bewegung als gesetzestreu und friedfertig.
    Fünf Jahre nach der Eröffnung einer Moschee in Berlin-Pankow[wp]
  • Marburg: BPE informierte über Ahmadiyya-Sekte‎, PI-News am 13. April 2016
  • Giordano-Bruno-Stiftung spricht sich gegen Ahmadiyya-Gemeinde aus, EuropeNews am 2. Juli 2013 (Giordano-Bruno-Stiftung)
  • Youtube-link-icon.svg Gehört der ISLAM zu Deutschland? - Die Ahmadiyya - Al Hayat TV mit Sabatina James[wp] (22. Juni 2013) (Länge: 10:57 Min.)
    Nun ist es offiziell: Der Islam gehört zu Deutschland. Das Bundesland Hessen hat letzte Woche die Ahmadiyya-Gemeinschaft als Körperschaft öffentlichen Rechts[wp] anerkannt, und sie somit auf gleicher Ebene wie die großen christlichen Kirchen gestellt. Wie in der Sache mit dem Islam­unterricht, ist Hessen auch darüber stolz, als erstes mit der politischen Integration der ersten islamischen Gemeinschaft Geschichte geschrieben zu haben.
    Justiz- und Integrations­minister Jörg-Uwe Hahn[wp] (FDP) sagt hierzu: "Wir wollen, dass die Muslime ihre Religion leben können. Wir wollen den Islam herausholen aus den Hinterhöfen."[3]
    Einige Äußerungen erwecken das Gefühl, hier gehe es nur darum, dem Christentum die Privilegien zu entziehen:
    Islamwissenschaftler Dietrich Reetz sieht es für nicht möglich "Die Privilegien der christlichen Kirchen auf lange Sicht aufrecht­zu­erhalten." Er stellt sich vor, diesen Schritt auch anderen muslimischen Gemeinden zugute­kommen zu lassen.[3]
    Professor für Religion und Politik Thomas Großbölting[wp] beschreibt diesen Schritt mit den Worten: "Die christliche Schlagseite ist ein Stückchen mehr gekappt... Der Staat positioniert sich dadurch besser, weil er die gleiche Nähe oder Distanz einnimmt zu den Religionen und sein Religions­recht aktiver anwendet."[3]
    Vorsitzender der Ahmadiyya Abdullah Uwe Wagishauser[wp] sagt: "Ich bin mir durchaus bewusst, dass wir uns weiterhin Sachen erkämpfen müssen, etwa den Zugang zu öffentlichen Medien oder einen Platz im Ethikrat. Aber rein theoretisch haben wir jetzt ein Recht auf das Wort zum Freitag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Das ist schon mal ein gutes Gefühl."[3]
    Wer sind die Ahmadiyya, und was möchte man mit dem Schritt der politischen Integration bezwecken?
    Für uns ist der Ahmadiyya-Islam kein reformierter Islam, sondern nur ein anderes Gesicht des politischen, totalitären und menschen­verachtenden radikalen Islams. Derjenige Islam, den wir schon immer kannten, von Über­legenheits­gefühl erfüllt und auf Anders­gläubigen herabschauend. Solche Polit­religionen verdienen meiner Meinung nach nicht die Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts.

Ahmadiyya und Politik

Lange Zeit hat die Ahmadiyya Muslim Jamaat auf offizielle Verlautbarungen zu politischen Themen verzichtet und sich insgesamt politisch neutral verhalten. In Deutschland hat die Gemeinschaft mit diesem ehernen Prinzip nun gebrochen. Anlässlich der Landtagswahl in Hessen 2018 bekamen die drei Systempolitiker Thorsten Schäfer-Gümbel[wp] (SPD), Janine Wißler (Die Linke) und Omid Nouripour (Die Grünen) am 26. Oktober 2018 nach der Freitags­ansprache[wp] in der Moschee[wp] des Baitus-Sabuh[wp] (Zentrale der Ahmadiyya Muslim Jamaat in der Bundesrepublik Deutschland KdöR[wp]) einen Auftritt in einem von ihren Sakralgebäuden gestattet. Auf Einladung von Abdullah Uwe Hans Peter Wagishauser[wp], der seit 1984 amtierender Vorsitzender der Ahmadiyya-Gemeinschaft in Deutschland ist, durften ausgerechnet die feministischsten und familien­feindlichsten Parteien die Moschee der islamischen Gemeinschaft für ihre politische Agitation missbrauchen, wobei alle drei Redner den Slogan der Ahmadiyya, "Liebe für alle, Hass für keinen" verwandten, um dann umso ungenierter Hetze gegen die Partei Alternative für Deutschland zu betreiben und um für die Stimmen der rund 400 anwesenden Mitglieder zu werben. Abdullah Wagishauser selbst erklärte in seiner Eigenschaft als Führungs­persönlichkeit seiner Religions­gemeinschaft offen seine Solidarität mit den Kartellparteien und sprach sich für die Gegnerschaft zur AfD aus, indem er beispielsweise sagte, dass es die Pflicht eines jeden Moslems sei, sich an demokratischen Wahlen zu beteiligen. "Alles andere würde die AfD stark machen."

Mit der Zurverfügungstellung eines Gebäudes für Gebet und fromme Andacht als Örtlichkeit zur politischen Agitation beschädigte die Ahmadiyya-Gemeinschaft ihren eigenen Leitsatz, sich vorrangig auf das Religiöse zu konzentrieren und sich politischer Parteilichkeit zu enthalten. Die drei linken Politiker dürften damit der Religions­gemeinschaft einen Bärendienst erwiesen haben. Sie bezogen sich in ihren Reden wechsel­seitig auf einander, zeigten sich einig in ihrer Hetze gegen die AfD und stilisierten sich zu den einzigen "wirklichen Demokraten" in Deutschland.

Omid Nouripour sagte vor rund 400 Ahmadiyya-Mitgliedern wörtlich:

Zitat: «Die AfD ist der politische Arm der Salafisten[wp] in Deutschland.»[4]

Der Vorsitzende Wagishauser hat nicht nur zugelassen, dass linke Politiker den Slogan "Liebe für alle, Hass für keinen" für ihre politischen Zwecke missbraucht haben. Die islamische Gemeinschaft achtet neben der Frömmigkeit ihrer Mitglieder vor allem auch auf die Unversehrtheit der Familie. Wagishauser wird sich vorhalten lassen müssen, dass er den "Bock zum Gärtner gemacht" hat, indem er ausgerechnet den drei Parteien, die zentral für den Staatsfeminismus und Familienzerstörung stehen, eine politische Bühne gegeben hat.


Plakat: "Bis jedes Dorf eine Moschee hat!"

Suleman Malik, der sich selbst als "ersten muslimischen Kommunal­politiker Thüringens und Stellv. Ortsteil­bürger­meister Erfurts" bezeichnet, twitterte am 2. Dezember 2019 unter dem Motto "Liebe für alle, Hass für keinen" im Stile von "Heute gehört uns Erfurt, morgen die ganze Welt":

"Die Moschee wird stehen, dann wird eine weitere gebaut, und dann noch eine und dann noch viele weitere. Bis jedes Dorf eine Moschee hat!" [5]
Zitat: «"Kein Moschee Neubau in Erfurt." Kleben Nazis an Laternen auf unserem Moscheegelände.

Doch. Die Moschee wird stehen, dann wird eine weitere gebaut, und dann noch eine und dann noch viele weitere.

Bis jedes Dorf eine Moschee hat!
Nazis werden uns daran bestimmt nicht hindern.» - Suleman Malik auf Twitter[5]

Die Provokation wirkte. Suleman stieß mit seiner Aussage auf deutlichen Widerstand. Ein Twitter-Benutzer antwortete:

"Deutschland war und ist ein christliches Land. Ich würde sagen für jede Moschee in Deutschland wird in einen moslemischen Land eine christliche Kirche für die christliche Minderheit gebaut und die Verfolgung der christlichen Minderheit wird auch eingestellt."

Und ein anderer fragt:

"Warum sollten Nazis das tun? Historisch betrachtet, haben Nazis überhaupt nichts gegen eine islamische Ausbreitung. Ganz im Gegenteil. Sie sahen Muslime als Brüder im Geiste. Aber Sie framen es gerne so, um jeden Protest zu diskreditieren, gell?" [6]

Ein weiterer meint:

"Kein Aufkleber ist illegal!" - Ron Blackswanson[7]


Bodo Ramelow zusammen mit Mohammad Suleman Malik und Koran in der Hand am 2. Juli 2017 in der Staatskanzlei beim "Interkulturellen Abendessen".

Bodo Ramelow lud am 2. Juli 2017 in Thürigen ansässige Religions­gemein­schaften zum "Interkulturellen Abendessen" in die Staatskanzlei ein. Dabei ließ er sich zusammen mit dem Presse­sprecher der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Mohammad Suleman Malik, und mit Koran in der Hand foto­graphieren.

Aus Maliks Twitter-Kommentar und dem Foto aus der Staatskanzlei hat jemand eine politische Collage[wp] gemacht, diese an einer Bushaltestelle in Thürigen aufgehängt und fotographiert, dieses dann auf Facebook und Twitter verbreitet. Der Sprecher der Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, Mohammad Suleman Malik, und ein Sprecher der Linken in Thüringen dementierten, es sei kein offizielles Plakat. Die sich selbst als unabhängige Recherche­gemeinschaft inszenierende und faktisch als publizistisches Hilfsorgan der System-Medien betätigende GONGO Correctiv sekundiert, dieses Plakat aus Thüringen mit dem Spruch Bis jedes Dorf eine Moschee hat sei eine Fälschung".[8] Tatsächlich sind sowohl das Foto als auch die zitierte Aussage echt. Und eine politische Collage ist keine Fälschung, sondern ein Kunstwerk oder ein Mittel der Satire.

Mohammad Suleman Malik, Sprecher der Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, und ihr Bundes­vorsitzender Abdullah Uwe Wagishauser[wp] bei der Vorstellung des Bauantrages für die Moschee in Marbach.[9]
In der Öffentlichkeit wird sympathisch gelächelt, hintenrum werden andersdenkende Deutsche "Nazi" geschimpft und gegen die "AfD" gehetzt.

Befremdlichkeit löst die Tatsache aus, dass in einem Land, in dem das Prinzip Trennung von Politik und Religion[wp] gilt, sich ein Minister­präsident mit einem Koran foto­graphieren lässt und die Ahmadiyya-Gemeinschaft gegen anders­denkende Deutsche und die AfD hetzt, wo sie doch mit dem Slogan "Liebe für alle, Hass für keinen" wirbt. Das erweckt den Anschein, dass dieser Slogan nicht mehr gilt, sobald sich Kritik an ihrem Moscheebau­programm artikuliert und die Parteinahme für Linke und Hetze gegen die AfD steht im Gegensatz zu den Beteuerungen, dass diese Gemeinschaft ausschließlich religiös orientiert sei und sich in der Öffentlichkeit prinzipiell nicht politisch positioniere.

Diese "Nazis" ...
befinden die sich aktuell mit uns in diesem Raum?[10]

Mohammad Suleman Malik sagt gegenüber dem Spiegel:

Zitat: «Mir fehlt einfach die Sensibilität, und eine gesellschaftliche Debatte über Islamophobie[11]

Das ist typisch, "Sensibilität" fehlt selbstverständlich bei den anderen. Über die eigenen Phobien, die Manie überall Nazis zu sehen, möchte man wohl eher nicht sprechen.

Zitat: «Malik wird wütend, wenn es um die AfD geht, er redet dann schneller und energischer. Für ihn ist sie die Wurzel des Übels.»[11]

Eine demokratische Partei ist "die Wurzel des Übels"? Es deutet sich hier an, dass die Ahmadiyya-Gemeinschaft noch einigen Lernbedarf hat, was das Verständnis von gesellschaftlichen Aushandlungs­prozessen in demokratisch verfassten Rechtsstaaten betrifft.

Die Ahmadiyya-Gemeinschaft hat beschlossen, in Deutschland zu siedeln, bringt selbst aggressiv ihre Kultur aus Pakistan mit nach Deutschland und beklagt sich lauthals darüber, dass dies nicht gut ankommt in einem Land, das seine eigene Kultur hat. Mohammad Suleman Malik:

Zitat: «Unsere Frauen werden in Deutschland täglich angegriffen, weil sie ein Kopftuch tragen - und kein Journalist regt sich darüber auf.»[12]

Mohammad Suleman Malik meint also, Journalisten würden eine Mitschuld an der islam­feindlichen Stimmung in Deutschland tragen. Mohammad Suleman Malik entgeht dabei vollkommen, dass Journalisten ebenfalls schweigen, wenn Deutsche von Zuwanderern aus einem rassistischen Motiv als "Scheiß-Deutsche" oder "Köterrasse" beschimpft, oder mit Messern bedroht werden. De facto fordert Mohammad Suleman Malik damit eine bedingungslose und zudem dezidiert gegen die Interessen der Mehrheits­gesell­schaft gerichtete Propaganda der Meinungswirtschaft zugunsten einer in Deutschland fremden Kultur und Religion, weshalb die sich auf Seiten der Mehrheits­bevölkerung gebildeten Ressentiments eine logische Konsequenz der von ihm geforderten aggressiven Werbe­aktivitäten darstellen.

Kontroversen

Die Welt schrieb zu der Rede in einem Anreißer:

Zitat: «Wegen eines Vortrags auf ihrer Jahresversammlung steht die sich liberal gebende Ahmadiyya-Gemeinde plötzlich unter Extremismus­verdacht. Ein Islam­wissen­schaftler[wp] fühlt sich sogar an die IS-Terror­organisation erinnert.»

Diese Reaktion ist ein Indiz dafür, wie sehr die Gesellschaft in Deutschland Probleme mit Andersdenkenden hat. Je nach Kontext werden im Meinungskampf die rhetorischen Instrumente der Nazikeule, der Antisemitismus-Keule oder der Extremismus-Keule eingesetzt, um den jeweiligen Kontrahenten zu verunglimpfen und zu diffamieren. Der Umgang mit dem anderen Meinungs­standpunkt überfordert offenbar viele Menschen, beklemmend ist insbesondere, wenn Wissenschaftler und Journalist im öffentlichen Diskurs missliebige Meinungsgegner mit stigmatisierenden Etiketten belegen, anstatt sich mit deren Argumenten auf der Sachebene aus­einander­zusetzen.

Zitat: «Er sei ein Extremist, der die Werte der Aufklärung verdamme und einen fundamentalistischen Islam predige - und das Ganze als Vertreter einer Gemeinschaft, die sich öffentlich einen liberalen und reform­orientierten Anstrich gebe. So und so ähnlich lauten die unzähligen Vorwürfe, mit denen sich der stämmige Mann mit dunklem Vollbart derzeit konfrontiert sieht. In seinem halb­stündigen Vortrag vor Tausenden Ahmadiyya-Anhängern in Karlsruhe hatte Ahmed Sätze gesagt, die seitdem als Video-Schnipsel im Netz kursieren und für Entrüstung sorgen.»[13]
Zitat: «"Im westlich-säkularen Denken wurde an die Stelle von Gott die Vernunft gesetzt", sagt er etwa. "Diese Absolutsetzung der Vernunft ist nicht mit dem Islam in Einklang zu bringen. In dieser Hinsicht ist die erkenntnis­theoretische Position des Islam sehr klar. Und diese steht der westlich-säkularen Position diametral entgegen."

Er redet über Poststrukturalismus und Kritische Theorie[wp], zitiert Denker wie Karl Marx[wp], Sigmund Freud[wp], Thomas Hobbes[wp], Theodor Adorno[wp] und Max Horkheimer[wp]. Letztere hätten "den hinreichenden Nachweis dazu erbracht, dass die Aufklärung und ihre Grundgedanken notwendige Ursache für faschistische Ideologie und die von ihnen verursachten Genozide wie den Holocaust waren". Das Menschenbild, das die Aufklärung hervorgebracht habe, sei "ganz und gar reduziert und düster", sagt Ahmed.»[13]

Zitat: «Umso bedrohlicher wirkt die im intellektuell-philosophischen Duktus vorgetragene Rede von Iftekhar Ahmed auf viele Beobachter.»[13]

Abdel-Hakim Ourghi[wp] sieht das anders:

Zitat: «"In der Rede sind sehr gefährliche Sätze enthalten", sagt er WELT. "Würde ich als Nicht-Muslim so etwas hören, bekäme ich sofort Angst vor dem Islam." Diese Angst, die in der Mehrheits­gesellschaft durch solche sehr konservativen Überzeugungen entstehe, sei berechtigt.

Der Inhalt des Vortrags sei nicht zu trennen vom salafistischen Islamismus[wp]. "Überspitzt kann man sagen: Das ist die Theorie des IS, nur dass der IS Gewalt anwendet." Ourghi spricht von einer Kampfansage gegen Aufklärung, Moderne und die westlichen Werte.

Es sei überdies ein Skandal, dass die Ahmadiyya-Gemeinde in Deutschland ein Kooperations­partner öffentlicher Einrichtungen sei. "Sie sitzen im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks und sind dort auch Ansprech­partner für die Gestaltung des islamischen Religions­unterrichts[wp]. Diese Zusammenarbeit muss beendet werden."»[13]

Das Stakkato an Vorwürfen, Unterstellungen und Zuschreibungen ist beeindruckend. Abdel-Hakim Ourghi wird von Der Welt als "Freiburger Islam­wissen­schaftler" vorgestellt. Ourghi ist allerdings kein Freiburger, sondern Algerier. WikiPrawda schreibt über ihn:

Zitat: «Ourghi wurde 1968 in der Stadt Oran in Algerien geboren und legte dort 1987 das Abitur ab. 1991 erlangte er die Licence in Philosophie an der Senia-Universität Oran. 2006 wurde er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg [...] promoviert. Seit 2009 verfolgt er ein Habilitations­vorhaben [...]

Seit 2011 leitet er den Fachbereich Islamische Theologie/Religions­pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Seine Forschungs­schwer­punkte sind islamische Theologie, Koran-Forschung, das sunnitische Fatwawesen sowie die Ibaditen[wp] in Nordafrika. [...]

Abdel-Hakim Ourghi gehört zu den Erst­unter­zeichnern der Freiburger Deklaration säkularer Muslime aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.[14] Ourghi ist Mitbegründer der Ibn-Ruschd-Goethe-Moschee[wp] in Berlin, die für einen säkularen liberalen Islam steht, der weltliche und religiöse Macht voneinander trennt und sich um eine zeitgemäße und geschlechter­gerechte Auslegung des Koran und der Hadithen bemüht.»[15]

"Geschlechter­gerechte Auslegung des Koran" klingt schon mal verdächtig nach "Bibel in gerechter Sprache" und "Erst­unter­zeichner einer Freiburger Deklaration säkularer Muslime aus Deutschland, Österreich und der Schweiz" ist ebenfalls bemerkenswert. In dieser Deklaration wird folgende Vision beschrieben:

Zitat: «Wir träumen von einer Islamreform. Von einer Aufklärung, aus der eine muslimische Gemeinschaft erwächst, die sich als integralen Bestandteil der europäischen Gesellschaft sehen will, die offen und neugierig gegenüber ihren Mitmenschen, der europäischen Kultur und den Heraus­forderungen der Moderne ist.

Wir träumen von einer muslimischen Gemeinschaft, die Frieden, Toleranz und Nächstenliebe[wp] predigt und lebt, die Gleichberechtigung predigt und lebt, die Respekt vor anderen Religionen und anders denkenden Menschen predigt und lebt.»[14]

Da stellt sich schon die Frage, wie es mit Toleranz und Nächstenliebe[wp] bestellt ist, wenn man die Konkurrenz - ebenfalls eine Reformbewegung - der heimlichen Sympathie für Gewalt und Terrorismus bezichtigt.

Ourghi ist auch Mitbegründer der Ibn-Ruschd-Goethe-Moschee[wp] in Berlin. Darüber schreibt WikiPrawda:

Zitat: «Die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee befindet sich im Berliner Ortsteil Moabit[wp]. Sie vertritt einen progressiven Islam. Frauen und Männer werden als gleichberechtigt angesehen und beten gemeinsam. Das gleiche gilt für LGBTIQ-Muslime.

Die Moschee wurde im Juni 2017 eröffnet. Ihre Gründung geht maßgeblich auf die Rechts­anwältin und Frauen­rechtlerin Seyran Ateş zurück. Weitere Gründer sind der Arzt und Schriftsteller Mimoun Azizi[wp], die Menschen­rechts­aktivistin Saïda Keller-Messahli[wp], die Politologin Elham Manea[wp] und der Islam­wissen­schaftler Abdel-Hakim Ourghi.»[16]

Der Zweck des Projekts von Ourghi besteht in der Anpassung der zeitgenössischen, kollektiven Bewusstseins der Muslime an den vorherrschenden Zeitgeist in Europa, einschließlich Queer-Aktivismus und Feminismus. Der Ahmadiyya-Kritiker Abdel-Hakim Ourghi vereint in seiner Eigenschaft als Person des öffentlichen Lebens mit den Merkmalen "migrantisch", säkular, "queer" und feministisch die Kriterien eines Agitators der identitäts­politischen Agenda. Erfahrungen aus anderen Zusammenhängen zeigen, dass mit ideologisch derart verblendeten "Kritikern" schwerlich ein konstruktiver Dialog möglich ist.

Die Welt lässt ihre Leser zwar über den Hintergrund dieses Islam­"wissen­schaftlers" im Unklaren, ist aber so fair auch die Gegenrede zuzulassen:

Zitat: «In einer Stellungnahme wehrt sich der Imam gegen die Kritik: "Aufklärung und Vernunft wurden von mir an keiner Stelle verteufelt, sondern sie wurden entmystifiziert, indem sie kritisiert wurden, genauso, wie sie von Denkern der Aufklärung selbst auch kritisiert wurden."

Nicht nur er sage, dass die instrumentelle Vernunft der Aufklärung zu Gräueln geführt habe. "Nicht Aufklärung und Vernunft werden von mir als Wahn bezeichnet, sondern die Vernunft­gläubigkeit und die Absolut­setzung der Vernunft, wie ich in meiner Rede ausführe." Seine Kritik müsse man aushalten.

"Ich verwahre mich vehement gegen den Vorwurf, extremistisches Gedankengut verbreitet zu haben", erwidert Ahmed auf WELT-Anfrage. Er habe versucht, Extreme aufzuzeigen und zu erklären, dass der Islam in jeglicher Hinsicht den goldenen Mittelweg empfehle. "Alles, was ich in der Rede gesagt habe, befindet sich innerhalb des Rahmens der freiheitlich-demokratischen Grund­ordnung unseres Landes."»[13]

Offenbar kann oder will man seine Kritik eben nicht aushalten. Offenbar darf im Namen der Aufklärung nur Religion kritisiert werden, sobald aber ein Moslem - ebenfalls im Namen der Aufklärung - Kritik übt, löst das heftige Abwehr­reaktionen aus. Der für eine aufgeklärte Gesellschaft nützliche Dialog wird so bereits im Keim erstickt.

Zitate

Zitat: «Der dubiosen Ahmadiyya-Gemeinde soll unbedingt zu einer Moschee verholfen werden, auch unter Missachtung des Naturschutzes. Die Ahmadiyya hat vor Jahren von sich reden gemacht, als sie in Berlin-Pankow eine Moschee gegen den Widerstand der Bevölkerung, aber mit Unterstützung der örtlichen evangelischen Gemeinde und von Lokal­politikern bauen konnte, als Beginn eines 100-Moscheen-Programms[wp] zur "Verschönerung Deutschlands". [...] Gegründet wurde die Sekte in Pakistan in den 1880er Jahren von Mirza Ghulam Ahmad[wp] als islamische Erneuerungs­bewegung. Ahmad sah sich selbst als den erwarteten Messias Mahdi der Muslime, den Messias der Juden, den wieder­gekommenen Jesus und den wieder­geborenen Buddha. Diese größen­wahnsinnig anmutende Vorstellung sei als Einladung an alle existierenden Religionen des indischen Subkontinents zu verstehen, sagen die Sekten­mitglieder. Es ist eher der Versuch der Unterwerfung aller anderen Religionen. [...]

In Deutschland hat die Ahmadiyya eine Anhängerschaft von 35.000 Mitgliedern und viel Sympathisanten unter den Politikern, die sich um die dubiosen Praktiken des Gemeinde­lebens nicht scheren. In Hessen wurde die Ahmadiyya sogar als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt und zur Beraterin für den Islamunterricht in Schulen ernannt. Wieso eine von der Weltmuslimliga[wp] abgelehnte Sekte dafür geeignet sein soll, bleibt ein Geheimnis der hessischen Politik.

Die Politik lässt sich offensichtlich von der Fassade der Ahmadiyya blenden, die eine erfolgreiche Camouflage ist. "Liebe für alle und Hass für keinen" ist der Slogan, der Politiker­herzen offenbar im Sturm erobert hat. [...]

Zur Selbstinszenierung als Reformislam gehört die Behauptung, die Lehre der Ahmadiyya orientiere sich am Stand der Wissenschaft und Rationalität. Das hat sie mit der Sekte Scientology gemeinsam. Das bleibt unseren Politikern anscheinend ebenso verborgen wie die Behauptung, Schweine­fleisch mache schwul. Wegen solcher Äußerungen hat die Giordano-Bruno-Stiftung, in deren Vorstand Hamed Abdel-Samad wirkt, vor der Ahmadiyya als demokratie­feindlich gewarnt. Trotzdem wurde in Thüringen den Ahmadiyyas bereitwillig der Landtag für ihre Propaganda­aus­stellung geöffnet. Minister­präsident Ramelow wurde mit seinem Eröffnungs­statement inzwischen in ein Propaganda-Video der Ahmadiyya integriert, das landauf, landab gezeigt werden soll. Es gibt kein Anzeichen, dass die Publizistin Sabatina James[wp] eine ähnliche Möglichkeit bekäme, über die Opfer der Ahmadiyya, die ihr Verein betreut, im Landtag zu berichten. [...]» - Vera Lengsfeld[17]

Zitat: «Das politische Ziel der Ahmadiyya ist die Einrichtung einer islamischen Ordnung auf der ganzen Welt, auch in Deutschland. Das bedeutet die Abschaffung der freiheitlich demokratischen Grundordnung und Einrichtung des Kalifats[wp] mit Scharia-Recht. Die Ahmadiyya setzt eine Doppel­strategie ein: Anpassung und Integration einerseits, Macht­erweiterung der Führung andererseits. Der "größte Listen­schmied" Allah wird nachgeahmt, indem die Ungläubigen intensiv getäuscht werden. Man faselt ständig von "Liebe für alle, Hass für keinen", "Frieden" und "Barmherzigkeit", während man gleichzeitig die Landnahme entschlossen vorantreibt. [...] 35.000 Mitglieder soll die Sekte in Deutschland haben.» - PI-News[18]
Zitat: «In den unterschiedlichsten Quellen findet man immer wieder den Satz "Der Wolf im Schafspelz"!»[2][19]
Zitat: «Bei der Ahmadiyya-Sekte handle es sich nicht um eine harmlose und friedliebende Glaubens­gemeinschaft, wie es ihre religiösen Führer immer wieder behaupten. [...] Doch zur Ausübung seiner Religion bedarf es keiner Moscheen und erst recht keiner Minarette - und seien es auch nur Zier-Minarette - die letztlich nichts anderes als provokative Symbole der muslimischen Landnahme sind!»[20]
Zitat: «Kennen Sie die Geschichte vom bösen, schwarzen Mann[wp]? Genau die wird gerade in Leipzig-Gohlis neu erzählt. Nur dass der schwarze Mann jetzt ein beliebiges Mitglied der Ahmadiyya-Gemeinde ist. Und das ist ziemlich weltfremd.

Ich könnte jetzt Blogs wie "Politically Incorrect" hier verlinken. Das spare ich mir aber. Denn Leute wie die Autoren dort kommen erst mit völlig harmlosen Argumenten daher wie "Versucht mal bei denen eine Kirche zu bauen" und schießen dann ziemlich scharf mit offenkundig merkwürdigen Worten wie "Landnahme". Als ob der Islam in einer Art Kreuzzug sich quer durch Europa - und besonders durch Deutschland - wildern würde. Wie weltfremd muss man da sein?»[21]

Zitat: «Die Absicht der Ahmadiyya, die kulturelle Nähe zu anderen zu suchen, nannten die Bürger "aggressive Missionierung und rücksichtslose Landnahme".»[22]
Zitat: «Das 100-Moscheen-Programm[wp] der Ahmadiyya-Gemeinde von 1989 nährt in mir den Verdacht, dass der Moscheebau[wp] in Erfurt Teil eines lang­fristigen Landnahme­projektes ist. Die AfD wird nicht nur eigene politische Maßnahmen gegen den Moscheebau ergreifen, sondern auch Bürger­initiativen tatkräftig unter­stützen, die den Bau auf rechts­staatliche Weise verhindern wollen.» - Björn Höcke[23][24]
Zitat: «Die GEZ-TV-bekannte Vorzeige-Muslima geriet durch ihren 68-er-Vater[wp] in die Fänge der islamischen Ahmadiyya-Sekte. [...] Ahmadiyya sind die Zeugen Jehovas im Islam. Und genau als das sollten sie benannt werden: eine gefährliche Sekte.» - PI-News[25]
Zitat: «Den Ahmadiyya einen eigenen Artikel zu widmen, ist zwar ein pikantes Detail, mehr aber auch nicht. Diese komplett bedeutungslose Sekte versucht schon seit Jahrzehnten in Deutschland Fuß zu fassen. Ich habe diese Leute bereits Mitte der neunziger Jahre kennengelernt. Seitdem hat sich an deren Sichtweise so gut wie gar nichts geändert. Ihre angebliche Friedfertigkeit zeigt nur, sie sind und bleiben die "Zeugen Jehovas" im Islam. Sie als Reformer zu bezeichnen, ist eine Über­strapazierung des Ausdruckes; eine Gruppe, die von den Mehrheits­sunniten niemals anerkannt wurde und bspw. in Pakistan bekämpft wird, darf nicht damit rechnen, jemals die Deutungshoheit über den Koran zu erlangen. Ihre Moscheen sind somit nutzlose Sakral­bauten wie unsere leeren Kirchen es mittlerweile sind. Ende der Geschichte.» - Kommentar auf PI-News[26]

Einzelnachweise

  1. Thomas Wagner: Ahmadiyya-Fest in Karlsruhe: Muslime gegen Extremismus, Deutschlandfunk am 28. August 2017
    Rund 40.000 Muslime der Bewegung Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) haben sich in Baden-Württemberg zu ihrer Jahres­versammlung getroffen, wobei u.a. auch die Frage der Loyalität gegenüber alten und neuen Heimatländern erörtert. Bei seinem Auftritt findet das spirituelle Oberhaupt der Bewegung deutliche Worte.
  2. 2,0 2,1 Kai Knut Werner: Wölfe im Schafspelz: 40.000 Ahmadiyya-Anhänger am Wochenende in Karlsruhe, Philosophia-Perennis am 28. August 2017 (Islamisierung)
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Freia Peters: Der Islam gehört nun offiziell zu Deutschland, Die Welt am 13. Juni 2013
  4. Vergleiche auch, Benjamin Konietzny: Religionsdebatte im Bundestag: AfD interpretiert Islam wie Islamisten, n-tv am 11. Oktober 2018
    Der Grünen-Außenexperte Omid Nouripour unterstellt der AfD, sich auf eine Höhe mit den Islamisten zu stellen, die sie ja eigentlich bekämpfen wolle. So wie Salafisten und religiöse Fanatiker beschränke auch die AfD den Islam auf Gewalt­verherrlichungen, Homophobie und Frauen­feindlich­keit. "Es gibt zwei Gruppen, die ausschließlich auf eine Art den Islam interpretieren. Das sind die Islamisten und die AfD", sagt Nouripour.
  5. 5,0 5,1 Twitter: @suleman_malik_ - 2. Dez. 2019 - 16:20 Uhr
  6. Erfurter Politiker zu Moschee-Neubau: "Bauen bis jedes Dorf eine Moschee hat...", Philosophia Perennis am 4. Dezember 2019
  7. Twitter: @Ron_GER_ - 4. Dez. 2019 - 9:40 Uhr
  8. Alice Echtermann: Dieses Plakat aus Thüringen mit dem Spruch "Bis jedes Dorf eine Moschee hat" ist eine Fälschung, Correctiv am 13. Februar 2020
    Bewertung: Größtenteils falsch. Das Plakat ist eine Fälschung. Es stammt nicht von der Ahmadiyya-Gemeinde oder den Linken in Thüringen.
  9. Michael Frömmert: Erfurter Moschee: In diesem Jahr rollt wohl kein Bagger mehr[archiviert am 18. November 2018], thueringen24.de am 3. April 2017
    Anreißer: Mohammad Suleman Malik, Sprecher der Ahamdiyya-Gemeinde in Erfurt, und ihr Bundesvorsitzender Bundesvorsitzende Abdullah Uwe Wagishauser bei der Vorstellung des Bauantrages für die Moschee in Marbach.
  10. Rudolf Brandner: Warum Grüne und Linke den "Nazi" brauchen, ihn notfalls einfach herbeiphantasieren, Jürgen-Fritz-Blog am 21. Dezember 2018
    Die Grenze zwischen rationalem und pathologischem Verhalten verläuft dort, wo das Bewußtsein sich nicht mehr gegenständlich unterscheidend der Wirklichkeit seiner Sache vergewissert, sondern affektiv übermächtigt Erscheinungs­bilder (Phantasmata) seiner Ängste erzeugt, die in Verhaltens­auffällig­keiten zutage treten.
    Kollektive Pathologien: Wenn das Bewußtsein von Phantas­ma­gorien beherrscht wird - Weshalb der Verweis auf die Realität beim vom Wahn Befallenen nichts nützt - Der Nazi-Phobiker läßt sich seine phantas­ma­gorische Gegen­ständlichkeit niemals nehmen - Die Naziphobie gehört zur moralischen Pathologie des Zeitgeistes.
  11. 11,0 11,1 Peter Maxwill: Angst und Streit wegen Moscheeneubau: Thüringens größte Baustelle, Der Spiegel am 27. Oktober 2019
    Anreißer: Der erste Neubau einer Moschee in Thüringen sollte in diesen Tagen fertig werden, doch daraus wird so bald nichts. Die Planer haben offenbar eines unterschätzt: die Wirkmacht des Ressentiments.
  12. Kathrin Spoerr: Die 48. Moschee, Die Welt am 14. November 2018
    Anreißer: Hundert sollen es in der Republik mal werden - und in Thüringen baut die Ahmadiyya-Gemeinde jetzt den ersten Neubau einer Moschee im Freistaat.
  13. 13,0 13,1 13,2 13,3 13,4 Martin Niewendick: Umstrittene Rede: Islamismus-Vorwürfe gegen den Adorno-Imam, Die Welt am 18. Juli 2019
  14. 14,0 14,1 Gemeinsame Erklärung säkularer Muslime in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Freiburger Deklaration)
  15. WikipediaAbdel-Hakim Ourghi
  16. Wikipedia: Ibn-Rushd-Goethe-Moschee
  17. Vera Lengsfeld: Thüringer Politiker wollen Sekten-Moschee, Vera-Lengsfeld-Blog am 13. Februar 2017;
    Vera Lengsfeld: Ahmadiyya in Deutschland: Thüringer Politiker wollen Sekten-Moschee, ef-magazin am 16. Februar 2017
    Anreißer: Auch die Qualitätspresse versagt.
  18. 100-Moscheen-Projekt: Weltweiter Führer der Ahmadiyya kommt zu Feier nach Neufahrn, PI-News am 6. Juni 2014
  19. Ahmadiyya-Gemeinde: Wolf im Schafspelz?, Ein-Prozent am 28. März 2017
  20. Frank Franz: Schöner leben ohne Moscheen: Die Baupläne der Ahmadiyya-Gemeinde in Leipzig-Gohlis stoppen!, NPD-Fraktion Sachsen am 27. November 2013
  21. Ahmadiyya in Leipzig Gohlis - Fluch oder Segen?, Henning--Uhle-Blog am 3. November 2013
  22. Tatjana Heid: Und nebenan der Islam, Das Parlament Nr. 35-36/2011
    Vorurteile und Angst führten zu wütenden Protesten beim Bau einer Moschee in Berlin-Heinersdorf. Heute hat man sich aneinander gewöhnt.
  23. AfD-Fraktion: AfD-Fraktion lehnt Moscheebau in Erfurt entschieden ab, Landesverband Thüringen am 17. Mai 2016
  24. Claus Peter Müller: Moschee-Bau in Erfurt: Abendlandpanik für Deutschland, FAZ am 17. Mai 2016
    Eine muslimische Glaubens­gemeinschaft will die erste neue Moschee in Thüringen bauen. Die AfD wittert ein "langfristiges Landnahme­projekt" und will den Bau stoppen. Dabei gilt die Ahmadiyya-Bewegung als gesetzestreu und friedfertig.
    Für die AfD geht es um mehr als um eine kleine Moschee[wp] in einem Landstrich, in dem ohnehin kaum Muslime wohnen. Die Partei will an den als gemäßigt geltenden Ahmadiyya-Muslimen ein Exempel statuieren - und sieht in den Plänen ein Beispiel für die fortschreitende Islamisierung des Abendlandes.
  25. Vorzeige-Muslima beim Lügen erwischt, PI-News am 24. Juli 2015; auch: Vorzeige-Muslima beim Lügen erwischt, Michael Mannheimer-Blog am 23. September 2015
  26. Kommentar auf PI-News: plantagenet am 4. November 2016 um 10:21 Uhr

Netzverweise

  • Webpräsenz: ahmadiyya.de
  • Wikipedia führt einen Artikel über Ahmadiyya Muslim Jamaat
  • Michael Maier und Moritz Eichhorn: Kalif der Ahmadiyya zum Ukraine-Krieg: "Die Europäer werden als Marionette benutzt", Berliner Zeitung am 20. April 2024
    Anreißer: Der Kalif der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde, Mirza Masroor Ahmad[wp], hat in London einen Friedenspreis vergeben. Wir haben mit dem Geistlichen gesprochen.
    Zum Krieg in der Ukraine: "Russland hat zwar angegriffen, aber die Schuld liegt auf beiden Seiten. Die NATO wurde gegründet, als es noch die UdSSR gab. Es gibt keine UdSSR mehr. Heute gibt es verschiedene Interessensphären. Es hat keinen Sinn, die NATO fortbestehen zu lassen."
    Zur Rolle der Vereinten Nationen: "Sie müssen erst einmal herausfinden, wer Grausamkeiten begeht und wer im Unrecht ist und welche Lösung ohne Krieg möglich ist. Wenn man all diese Dinge geklärt hat, sollte man sich natürlich zusammenschließen, nicht nur die NATO, nicht im Namen der NATO, sondern unter dem Banner der Vereinten Nationen - reformierter Vereinter Nationen."
    Zur Rolle der Europäer: "Die Realität ist, dass Europa sich das von den USA diktieren lässt. Sie haben keine eigene Politik. Wenn man seine eigene Politik macht, seine eigenen Maßnahmen ergreift, dann wird natürlich auch Russland verstehen, dass man so vorgeht. Denn es gibt einen direkten Konflikt zwischen Russland und Amerika. Und die Europäer werden als Marionette benutzt."
    Zur Rolle der muslimischen Welt: "Wenn sie Teil der Vereinten Nationen sind, dann sollten sie einbezogen werden. Dann wüsste Russland Bescheid und es gäbe keine Blockade. Sie sollten auch China fragen. Anstatt eine Blockbildung von China, Russland oder anderen Ländern zuzulassen, sollten wir uns alle zusammenschließen."
    Zum Gaza-Konflikt: "Erlaubt dieses historische Verbrechen [der Hitler-Regierung an den Juden] den Israelis, das Gleiche zu tun, was ihnen angetan wurde? [...] Wenn sie sich rächen wollen, sollten sie sich aber an Deutschland rächen, nicht an den Palästinensern."
    Zur Hegemonie der USA:
    Frage BZ: "Sie haben kürzlich auch gesagt, dass Europa in seinem eigenen Interesse handeln muss. Und Sie sagten, dass es eine Hegemonie der USA in der Welt gibt. Glauben Sie, dass sich das jetzt ändert und die muslimische Welt dieses Gefühl der Veränderung spürt?"
    "Wenn sie nicht versuchen, sich aus dem Griff der Vereinigten Staaten zu lösen, können sie keine eigene Politik machen. Sie sagen, dass sie aufgrund der Geschichte Israel und den Juden etwas schuldig sind, weil die deutsche Regierung etwas Falsches mit ihnen gemacht hat. Die andere Seite: Weil die Deutschen gegen die Vereinigten Staaten gekämpft haben, haben die Vereinigten Staaten eine Politik betrieben, die Deutschland in zwei Länder teilte - eines wurde Russland [genauer: der Sowjetunion] gegeben, eines haben die Amerikaner behalten. Und natürlich gab es lange Zeit keine deutsche Armee, Amerika kontrollierte sie. Psychologisch stehen sie also unter dem Druck der Amerikaner. Befreien sie sich selbst von diesem Druck und seien sie mutig und unabhängig."
    Zur Massenzuwanderung: "Ich habe über dieses Thema bereits in Deutschland gesprochen. Wenn man die Rechte der Einheimischen ignoriert und die Einwanderer unterstützt und die Steuergelder für die Einwanderer ausgibt, dann entsteht natürlich Frustration, und diese Frustration führt zu Feindseligkeit gegenüber den Einwanderern. Man muss ausgewogen vorgehen."
  • 19 Ahmadiyya-Zitate über Frauen im Islam, die wirklich jede Feministin lesen sollte[archiviert am 13. Dezember 2020], FlinkFeed am 20. November 2020
  • Deutschlandfunk:
    Anreißer: Bis zu 40.000 Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat werden am Wochenende in Karlsruhe erwartet. Bei ihrem jährlichen Treffen betont die kleine islamische Gemeinschaft Frieden und Dialog. Kritiker hingegen werfen den Ahmadis überkommene Wertvorstellungen vor.
    Anreißer: Die Ahmadiyya-Gemeinde plant eine Moschee in einem Gewerbegebiet von Erfurt. Aktivisten hatten aus Protest neben dem Bau­grund­stück große Holzkreuze aufgestellt. Bevor eine antifaschistische Aktion sie absägen konnte, hatte der Grundstücks­besitzer die Kreuze entfernen lassen. Doch damit ist die Aus­einander­setzung über Christentum, Toleranz und die Moschee noch nicht zu Ende.
    Die Säge­geräusche kommen vom Laut­sprecher­wagen der Demonstration mit dem sperrigen Motto "Antirassismus und Antifaschismus bleiben Handarbeit - wir bringen das KKK-Kreuz zu Fall." KKK meint den Klu Klux Klan[wp] - in dessen rassistischer Tradition sehen die Demonstranten von Jusos, Linksjugend und anti­faschistischer Aktion die Kreuze, die über drei Wochen direkt neben dem Grundstück prangten, auf dem die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde ihre Moschee bauen möchte. "Wir sind der Bautrupp, der bereit zum Abriss jeden rassistischen Symbols ist. Habt gute Laune - trotz der Kälte - und zeigt deutlich, was ihr von rassistischer Hetze haltet!"
    Anreißer: Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ist eine kleine religiöse Gemeinschaft. Es gibt sie in Deutschland seit 100 Jahren. In Hessen geben sie an öffentlichen Schulen islamischen Religions­unterricht. Ist Ahmadiyya eine reaktionäre Sekte oder die Speerspitze eines menschen­freundlichen Reform-Islams - das ist umstritten.
    Anreißer: Ahmadiyya Muslim Jaamat ist eine kleine islamische Strömung in Deutschland - und plant Großes: ein 100-Moscheen-Programm[wp]. In Leipzig soll die erste neue Kuppel­moschee Ostdeutschlands entstehen. Die Stimmung ist angespannt, aufs Baugrund­stück flogen schon Schweine­kadaver. Ahmadiyya-Vertreter geben die Parole aus: Liebe für alle, Hass für keinen.
  • Was wollen die Ahmadiyya-Muslime?, Seidwalk am 15. November 2018
  • Die Philosophie der Ahmadiyya, Seidwalk am 21. März 2017
    Für gläubige Sunni- und Schia-Muslime wird diese Schule wohl dauerhaft Tabu bleiben. Zum einen ist die Selbst­deklarierung zum Mahdi[wp] ein extremes Sakrileg, zum anderen dürfte die metaphorische, gleichnis­hafte Auslegung zahlreicher Passagen den meisten Muslimen suspekt sein, so sehr, daß man es nahezu verstehen kann, wenn die Ahmadiyya meistens gar nicht als Muslime akzeptiert werden und theologisch als Häretiker gelten.
    Letztlich stellt dieses Buch eine koranisch motivierte Moral­philosophie dar. Wenn man sie mit den bedeutenden zeit­genössischen Ethiken eines Eduard von Hartmann[wp], Husserl[wp], den Neu­kantianern, John Stuart Mill[wp] etc. gegen­überstellt, die selbst oft schon Verfalls­erscheinungen waren, dann wird der simplizistische Charakter überdeutlich und daran ändert auch nichts, wenn Ahmad von den Ahmadiyya als Jahr­hundert­denker und Philosoph gefeiert wird. Das liegt an der geschlossenen Lektüre des Heiligen Buches und an der Absenz einer kontinuierlichen philosophisch-theologischen Tradition. Wenn das stimmt, dann taugt Ahmads Philosophie immerhin dazu, eine solche Tradition anzuregen.
  • Wer sind die Ahmadiyya?, Seidwalk am 20. März 2017
    In Erfurt soll eine Moschee entstehen. Eine Bürgerbewegung, von "EinProzent" und der AfD unterstützt, errichtet ein Holzkreuz auf dem Gelände des geplanten Baus. Vertreter von Medien, Politik und Kirche reagieren mit Empörung. Thüringen24 schaltet sogar einen Live-Ticker. Bauherr ist die Ahmadiyya-Gemeinde. Der Focus schreibt: "Die Ahmadi lehnen Gewalt ab, erkennen den Rechtsstaat an und treten für die Trennung zwischen Staat und Religion ein." Weshalb also der Aufruhr? Die populistische Presse gibt einfache Antworten auf komplexe Fragen...
  • Maischbergers Muslime, Seidwalk am 18. November 2016
    Weder die Ahmadiyya, noch die Aleviten oder die Sufis sind geeignet, den Mainstream-Islam schiitischer oder sunnitischer Observanz zu repräsentieren. Von jenen kam kein einziger zu Wort. (Ebensogut könnte man sich Mormonen oder Zeugen Jehovas ins Studio holen, um mit ihnen über die wahre Bedeutung der Apokalypse im Christentum zu sprechen.)
  • Friede und Islam in Sachsen? (Die Ahmadiyya Teil II), Seidwalk am 5. Mai 2016
    Muss man nicht Angst haben vor dem Islam? Und wie will die kleine Gemeinde die große Mehrheit überzeugen? [...] Die Ahmadiyya seien zwar noch klein, aber schnell wachsend und bald könnten sie eine ernsthafte Größe werden. [...] Ich fürchte, so einfach wird das nicht, denn sobald der Mainstream-Islam auf sie aufmerksam werden und sie ernst nehmen würde, dürften sie ein dankbares Freiwild abgeben (was sie in Pakistan oft schon sind).
  • Unverhofft - Der friedliche Islam (Weimarer Impressionen I), Seidwalk am 18. Oktober 2015
    Auszug: [...] vertritt die islamische Reformgemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat. Ihr Gründer Mirza Ghulam Ahmad[wp] verstand sich selbst als der Mahdi[wp], als der von Mohammed angekündigte zweite Prophet, eine quasi-apokalyptische Gestalt, die die Endzeit/Offenbarungs­zeit einleite. Auch wenn er damit Anfangs in den bürgerlichen Schichten Erfolge feiern konnte, so dürfte er den meisten Muslimen als Ketzer, als Ungläubiger als kafir gelten. Die Gemeinde ist nichts­desto­trotz weltweit präsent und hat im pakistanisch-indischen Raum auch bedeutende Persönlichkeiten als Anhänger vorzuweisen. Wie auch immer: die Ahmadiyya sind ein lebender Beweis für die religiöse und ethnische Vielfalt des Islam - den Islam gibt es eben nicht.