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Identitätspolitik
Der Begriff Identitätspolitik (englisch identity politics) ist eine Zuschreibung[wp] für politisches Handeln, bei dem Bedürfnisse[wp] einer jeweils spezifischen Gruppe von Menschen im Mittelpunkt stehen. Angestrebt werden höhere Anerkennung[wp] der jeweiligen Gruppe, die Verbesserung ihrer gesellschaftlichen Position und die Stärkung ihres Einflusses. Um die Mitglieder einer solchen Gruppe zu identifizieren, werden kulturelle, ethnische[wp], soziale[wp] oder sexuelle Merkmale verwendet. Menschen, die diese Eigenschaften haben, werden zu der Gruppe gezählt und häufig als homogen[wp] betrachtet. Menschen, denen diese Eigenschaften fehlen, werden ausgeschlossen.
Begriffsgeschichte, Definitionen
Der Begriff Identitätspolitik hat seinen Ursprung in den USA (identity politics). Aus den neuen sozialen Bewegungen[wp] erwuchs dort (und später auch in Europa) ein besonderer Politikstil, mit Argumentationsmustern und Gruppenbildungen, der in einer historisch neuen Weise auf Identitätsbildung zielte. In den USA begannen bereits in den 1980er Jahren marginalisierte Gruppen ein kollektives Bewusstsein zu entwickeln, das auf den individuellen Identitäten ihrer Mitglieder aufbaute. Den Beginn machten die politischen Bewegungen der Afroamerikaner, es folgten ein Teil der Feministinnen, schwule und lesbische Gruppen, dann amerikanische Ureinwohner, US-Amerikaner asiatischer und lateinamerikanischer Herkunft, Alte, Obdachlose, Ex-Psychiatriepatienten, Behinderte und diverse andere Gruppen.[1]
Entsprechend definiert Daniela Klimke im Lexikon zur Soziologie: Identitätspolitik sei ein Begriff der Cultural Studies[wp], der die emanzipatorischen Bewegungen diskriminierter sozialer Gruppen[wp] bezeichnet, wie etwa die Bürgerrechtsbewegung[wp] (Civil Rights Movement) in den Vereinigten Staaten. Identitätspolitik werde durch die Betroffenen (beispielsweise Frauen, Schwule, Hindus) auch dadurch betrieben, dass sie stigmatisierende[wp] Zuschreibungen (wie etwa Nigger[wp] oder Kanake[wp]) übernehmen, um deren Bedeutung umzukehren. Identitätspolitik könne zur Assimilation[wp] an die Identität der Mehrheit führen, wie zum Beispiel die "Homo-Ehe", sie kann aber auch durch die Überhöhung kultureller Besonderheiten separatistische[wp] und fundamentalistische[wp] Züge annehmen. Oft werde die Geltungskraft sozialer Unterscheidungsmerkmale (wie etwa Geschlecht oder Hautfarbe) von der Identitätspolitik verstärkt, was dann die unterdrückende gesellschaftliche Hierarchie und die Opferrolle bestätigt.[2]
Michael Schönhut definiert den Begriff demgegenüber allgemeiner und vertritt die Auffassung, dass die Identitätspolitik sich durch Bemühungen, die auf die Beeinflussung der Wahrnehmung einer kulturellen Kategorie oder Gruppe bei ihren Mitgliedern oder die Steuerung der Wahrnehmung seitens Außenstehender, charakterisiert sei. Die Zielsetzung der Identitätspolitik bestünde darin, die eigene Gruppe zu homogenisieren, um spezifische Ansprüche oder Interessen, innerhalb von nationalstaatlichen Verteilungskonflikten leichter durchzusetzen. Identitätspolitik impliziere in ihrer logischen Konsequenz die strikte Unterscheidung zwischen eigener Gruppenidentität und derjenigen der Außenstehenden. Ein wichtiges Element bei der Pflege der eigenen Gruppenidentität sei die Festlegung der Andersartigkeit der Außenstehenden und die Betonung der originären Wesenheit[wp] der eigenen Gruppe, womit gleichzeitig gruppeninterne Differenzen nivelliert werden.[3]
Bewertungen
Christoph Jünke[wp] betont, dass Identitätspolitik Schutz vor der herrschenden Mehrheit und Quelle von Selbstbewusstsein sein könne. Damit sei sie ein geradezu notwendiger Ausgangspunkt jeder Politisierung und notwendige Vorbedingung politischer Selbstorganisation und Behauptung: "Menschen werden sich ihrer sozialen, kulturellen, nationalen oder politischen Besonderheit, der damit oftmals verbundenen Ungerechtigkeit und den Möglichkeiten der Gegenwehr bewusst." Andererseits könne Identitätspolitik von den Herrschenden zur Sicherung und Festigung ihrer Herrschaft ausgenutzt werden. Sie könne in die bestehende Gesellschaft integriert werden, wenn es gelingt, die verschiedenen identitätspolitischen Gruppen gegeneinander auszuspielen und sie als solche partiell anzuerkennen. Die identitätspolitischen Gruppen setzten sich dieser Gefahr selbst aus, wenn sie sich ausschließlich als solche, das heißt abgrenzend gegenüber anderen, definieren. Ihr Kampf um gesellschaftliche Anerkennung in der unmittelbaren Gegenwart, um gesellschaftliche Teilhabe tendiere unter den herrschenden Verhältnissen dazu, sich auf Kosten anderer zu bevorteilen, wenn nicht auch jene gesellschaftlichen Grundlagen in Frage gestellt und politisch angegriffen würden, deren ureigenstes Produkt sie selbst sind.[4]
Der US-amerikanische Philosoph Richard Rorty[wp] argumentiert, die Vertreter einer kulturalistischen Linken "spezialisierten sich auf eine so genannte 'Politik der Differenz' oder 'der Identität' oder 'der Anerkennung': Diese kulturelle Linke beschäftigt sich mehr mit dem Stigma als mit dem Geld, mehr mit tiefliegenden und verborgenen psychosexuellen Motiven als mit prosaischer und offensichtlicher Habsucht."[5] Die von ihnen ersehnte Gemeinschaft konstituiere sich in fortwährenden Identitätskämpfen. Es gehe aber darum, verfestigte Identitäten aufzubrechen.
Der US-amerikanische Politikwissenschaftler[wp] Mark Lilla[wp], der das Konzept der Identitätspolitik in einer der Drastik der einschlägigen Agitation gemäßen dramatisierenden Weise darstellt, bezeichnet dasselbe in den USA als "katastrophal schlechte Basis für demokratische Politik", in den letzten Jahren sei "der amerikanische Linksliberalismus[wp] über den Fragen ethnischer, geschlechtlicher und sexueller Identität in eine Art moralischer Panik[wp] verfallen, die seine Botschaft verzerrt und ihm damit der Möglichkeit beraubt hat, zu einer einigenden, regierungsfähigen Kraft zu werden."[6] Lilla macht die Identitätspolitik der Linken für den Wahlsieg Donald Trumps verantwortlich.[7]
Solchen Einwänden begegnen Emma Dowling, Silke van Dyk[wp] und Stefanie Graefe[ext] mit der Einschätzung, das Wort Identitätspolitik sei in der aktuellen Debatte zu einer allgegenwärtigen Chiffre für die Probleme der Linken und ihrer Verantwortung für den Erfolg der Neuen Rechten avanciert. Den Vorwurf, Identitätspolitik sei partikularistisch und würde damit den Universalismus der Kämpfe um soziale Gerechtigkeit unterminieren, weisen sie zurück. Der ursprüngliche Impuls vieler sozialer Bewegungen, die heute als "identitätspolitisch" gelabelt würden, sei durchaus gesamtgesellschaftlich gewesen.[8] Mit Patricia Purtschert argumentieren sie, Identitätspolitik bedeute in diesen Fällen gerade nicht, "dass sich eine gesellschaftlich abgesonderte Gruppe mit ihren spezifischen Problemen beschäftigt, sondern dass aus einer marginalisierten Perspektive Missstände aufgezeigt werden, die mitten ins Herz der Gesellschaft führen".[9] Die Autorinnen räumen jedoch ein, dass die Betonung partikularer Identitäten mitunter zum Selbstzweck werde und damit den gesamtpolitischen Impuls verliere.[8]
Zitate
Zitat: | «Das Fundament ihrer Ideologie ist das Denken in Gruppenkategorien. Die radikale Linke betreibt Identitätspolitik. Sie wollen, dass man sich über seine Gruppenzugehörigkeit definiert. Dies ist eine fundamental anti-westliche Idee. Denn die Grundlage des Westens ist die Vorstellung, dass wir uns über unsere Individualität definieren. Man muss damit nicht einverstanden sein und kann sich natürlich auch über eine Gruppenzugehörigkeit definieren. Dann gibt es aber einige begriffliche Schwierigkeiten. Erstens, welche Gruppe? Das ist ein großes Problem, weil es immer mehr Gruppen gibt. Ist es das Geschlecht, die Geschlechtsidentität oder der Geschlechtsausdruck, über den man sich definiert? Oder doch Rasse, Intelligenz, Persönlichkeit, Hautfarbe, Ethnie oder Sprache? Man gehört immer zu vielen verschiedenen Gruppen. Das wird sehr schnell problematisch. Auch deshalb muss sich die Linke seit einer Weile mit dem Problem der Intersektionalität herumschlagen - also der Überschneidung verschiedener Diskriminierungsformen in einer Person. Und es gibt noch ein anderes Problem. Wenn zunehmend Menschen ihre Hautfarbe als bestimmende Identität wählen, bekommen Fragen der ethnischen Zugehörigkeit wieder stärkeres Gewicht. So können wir aktuell beobachten, wie sich die radikale Rechte in Amerika die radikale Linke zum Vorbild nimmt und selbst anfängt, identitätspolitisch zu argumentieren.
Frage: Sind aber manche Gruppen nicht tatsächlich Opfer von Diskriminierung? Das Leben ist nicht leicht. Menschen werden von allen Seiten her bedrängt. Wir sind alle sowohl Opfer und Profiteure der Vergangenheit. Unsere Biologie macht uns zu verletzlichen Wesen. Das irdische Leben ist hart und die Gesellschaft ist tyrannisch. Die Frage ist nur, was man dagegen tut. Die Antwort ist nicht, sich als Opfer zu sehen, nach Tätern Ausschau zu halten und die eigene moralische Überlegenheit zu suggerieren. Opfersein ist ein kindlicher Zustand. Opfer sind nach Definition durch Fremdverschulden benachteiligt. Wenn das so ist, kann man den Schuldigen aufspüren und ihn dafür bestrafen. Die Linke ist ständig auf der Suche nach vermeintlichen Tätern. Ein enormer Teil ihrer Motivation besteht darin, Kategorien entmenschlichter Personen zu kreieren, an denen man sich rächen kann. So manifestiert sich das Ressentiment[wp].» - NovoArgumente, Interview mit Jordan Peterson[10] |
Identitätspolitik ist eine Methode der Bewusstseinslenkung und Feindbildkonstruktion, bei der sich die Mitglieder eines politischen Kollektivs nicht mehr als Individuum verstehen sollen, sondern als Mitglied dieses Kollektivs. Kritik an diesem Kollektiv wird dann als Kritik an der eigenen Person gewertet, die Werte und Normen dieses Kollektivs werden kritiklos übernommen.[11]
Die Identität einer PersonDer Begriff "Identität" einer Person unterscheidet sich im Kontext von Identitätspolitiken deutlich vom üblichen Sprachgebrauch. In Sätzen wie "Die Polizei hat die Identität des Täters festgestellt" bzw. "... ihn identifiziert" versteht man unter Identität einer Person eine Menge von Merkmalen (bzw. Merkmalsausprägungen), mit denen sie vom Standpunkt eines äußeren Betrachters aus in der Gesamtpopulation eindeutig bestimmt werden kann. Anders im Kontext von Identitätspolitiken: hier versteht man unter der (subjektiven) Identität einer Person ein psychologisches Phänomen, nämlich daß das Selbstverständnis bzw. Selbstkonzept dieser Person darin besteht, z.B. ein Deutscher, eine Mutter, ein Lehrer, ein Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr, ein Basketballer o.ä. zu sein und gemäß den typischen Verhaltensmustern dieser Gruppen zu handeln. Diese Gruppenzugehörigkeiten sind generell nicht identifizierend im üblichen Sinn. Kollektive Identität[12] (synonym benutzte Bezeichnungen: Gruppenidentität, Kollektivbewusstsein) bezeichnet das Phänomen, daß die subjektive Identität einer Person wesentlich oder ausschließlich durch die Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen geprägt ist, z.B. Familie, Partei, Sportverein, Kirche, sexuelle Randgruppe oder sonstige Kollektive. Solche Gruppen werden i.d.R. anhand von
Merkmalen gebildet. Diese Zugehörigkeit wird in der Regel zugleich als Nichtzugehörigkeit zu alternativen, konkurrierenden Kollektiven ("Fremdgruppen"[wp]) verstanden ("Othering"[wp]). Die Eigengruppe wird dabei oft zusätzlich als Opfer angesehen, die Fremdgruppe als Unterdrücker (s. Furedi (2018) bzgl. des Aufkommens der Opferstatus-Doktrin[ext], der allgemeinen Viktimisierung und der Umdeutung bis dato normaler Erfahrungen in Opfererfahrungen in den 1970er-Jahren). Dieses Feindbild ist der wesentliche Unterschied zur "einfachen", nicht-kollektivistischen Identität. IdentitätspolitikUnter Identitätspolitik versteht man eine politische Strategie einer Interessengruppe, die Kollektividentität ihrer Mitglieder zu maximieren. Es ist eine Methode der Bewusstseinslenkung und Feindbildkonstruktion, die folgende Ziele hat:
Identitätspolitik ist eng verwandt mit der Opferstatus-Doktrin[ext], mit Diversität als politischem Ziel bzw. Strategie und dem Intersektionalismus und dem Multikulturalismus. Geschlechtsbezogene Identitätspolitik ist eine grundlegende, sehr alte und sehr verbreitete feministische Agitationsmethode. Der Feminismus ist die wichtigste Kraft, die die Identitätspolitik als politische Strategie hoffähig gemacht hat (in Deutschland; in den USA steht das Rassenproblem stärker im Vordergrund) und damit rechtsradikalen Gruppen den Weg geebnet haben. Entstehung und Verbreitung von IdentitätspolitikIdentitätspolitik ist schon als "Zustandsbeschreibung" zeitbehaftet: Wenn man behauptet, in einer bestimmten Gesellschaft würde Identitätspolitik betrieben, unterstellt man einen längeren Zeitraum von Monaten oder sogar Jahren, in dem die Mitglieder der identitären Gruppe(n) ideologisch beeinflußt wurden. Auf einer größeren Zeitskala liegt die Frage, wie Identitätspolitik entstehen konnte, also wie eine Gesellschaft, in der Identitätspolitik kaum beobachtbar war bzw. nicht relevant war, zu einer Gesellschaft mutierte, in der Identitätspolitik als Politikstil verbreitet ist und in der mehrere identitäre Gruppen politisch relevant sind. Eine kollektive Identität entsteht sehr leicht bei Minderheiten, die tatsächlich von der Mehrheit substantiell geschädigt werden. Ein klassisches Beispiel ist die Strafbarkeit von Homosexualität: Das Gesetz macht diese Gruppe von Betroffenen zu einem Kollektiv mit einer gemeinsamen, objektiv vorhandenen Diskriminierung. Eine soziale Bewegung entsteht hieraus, sobald gefahrlos über diese Diskriminierung kommuniziert werden kann und die gemeinsamen Interessen verstanden werden. In anderen heute beobachtbaren Fällen liegen keine objektiven Diskriminierungen vor, sondern willkürliche, subjektive Wertungen sozialer Verhältnisse (z.B. bei der Anti-Fat-Shaming-Bewegung) oder Machtansprüche von Minderheiten alleine aufgrund der Tatsache, eine ("marginalisierte") Minderheit zu sein, die sich demokratischen Mehrheitsbeschlüssen unterordnen muß. Besonders anfällig hierfür sind Gesellschaften, in denen die Opferstatus-Doktrin gilt, also ein hoher Opferstatus ein kulturelles Kapital darstellt. Extrem wichtig bei der Konstruktion des Opferstatus ist hier die Unterstützung durch die Medien. Schädlichkeit der IdentitätspolitikIdentitätspolitik führt nahezu zwangsläufig zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Kulturrelativismus[wp] (also Aufgabe eigener Grundwerte und elementarer Menschenrechte, s. Scheu (2018)) und zu Parallelgesellschaften. Typischerweise fordern die einzelnen identitären Gruppen Sonderrechte für sich selber, um angebliche Diskriminierungen zu kompensieren, die in Wirklichkeit nur graduelle soziale Ungleichheiten sind oder die ggf. nur gefühlt und nicht objektiv darstellbar sind. Dies ist diametral entgegengesetzt zum Ideal der Aufklärung, wonach alle Bürger die gleichen Rechte und Pflichten haben.
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– Maskulismus für Anfänger[13] |
Zitat: | «Die kulturwissenschaftliche Scholastik der Linken abzulehnen, ist schlimmste Ketzerei und führt geradewegs auf den geistigen Scheiterhaufen, der in den USA auch ein wirklicher sein kann, weil dann die universitäre Karriere rasch beendet ist.
Wenn man das Programm der heutigen postmodernen und postmarxistischen Linken auf einen Nenner bringen will, dann ist es der der Identitätspolitik. Die Politik konzentriert sich nicht mehr auf die vermeintliche Befreiung der sozial Schwachen oder gar der mythischen Arbeiterklasse, sondern auf ganz spezifische gesellschaftliche Opfergruppen, die nicht über ihr Einkommen oder durch sozialen Status definiert sind, sondern durch zugeschriebene soziale Merkmale, also durch ethnische Identität, Geschlecht und Hautfarbe zum Beispiel - nichts, was man im Laufe des Lebens erworben hat. Hinzu tritt noch die sexuelle Orientierung, bei der auch unter den Vertretern der Identitätspolitik bis zu einem gewissen Grade strittig ist, ob sie angeboren oder Ergebnis einer bewussten Wahl und Entscheidung ist, wobei der bei der heutigen Linken vorherrschende radikale Konstruktivismus grundsätzlich dahin tendiert, sexuelle Orientierung als eine Form der freiwilligen Selbstinszenierung zu betrachten. Die Identitätspolitik ist in den USA entstanden und hat dort auch heute noch ihre meisten Anhänger, breitet sich aber zunehmend in dem Maße nach Europa aus, wie die linken Parteien ihre alte Machtbasis in der Arbeiterschaft und den Gewerkschaften verlieren und sich eine neue Klientel suchen müssen. Hinzu tritt das wohlige Schuldgefühl eines linken Bürgertums, der "bobos" (bourgeois bohemiens)[14], wie man sie in Frankreich nennen würde, gegenüber Minderheiten jeder Art, das sich zugleich mit einer Abneigung gegen allzu hohe Steuern und einen allerdings ohnehin nicht mehr bezahlbaren Ausbau des Sozialstaates verbindet. Wenn man aber keine zusätzlichen Sozialleistungen mehr bieten kann, worin kann dann linke Politik bestehen? In der Vergabe von Sonderrechten für vermeintlich oder auch wirklich diskriminierte Minderheiten, denn das kostet rein fiskalisch zunächst einmal nichts. Die Universitätsprofessur muss der Staat in jedem Fall bezahlen, egal ob sie von einem Mann besetzt wird, oder von einer Frau, der vielleicht auch eine bewusste Gleichstellungspolitik zum Erfolg verholfen hat. Was ist das oberste Prinzip der Identitätspolitik? Es ist die Vorstellung, dass die Gesellschaft aus Opfergruppen und aus Tätern besteht. Täter sind, ein wenig überspitzt formuliert, vor allem weiße heterosexuelle Männer, Opfer fast alle anderen, also Frauen, ethnische Minderheiten, Homosexuelle oder Personen mit ambivalenter sexueller Identität, die sich selbst einem dritten Geschlecht zuordnen. Aufgabe der Täter ist es, sich schuldig zu bekennen und rituell Buße zu tun, oder aber, noch wichtiger und vor allem erfreulicher, andere noch nicht bußfertige Täter zu ermahnen und permanent zu belehren, während die Opfer Fürsorge verdienen und ein Anrecht auf Vorzugsbehandlung haben. Das gilt auch dann, wenn dem einzelnen Angehörigen der Opfergruppe persönlich nie etwas Böses im Leben widerfahren ist, denn die Zugehörigkeit zur Opfergruppe erwirbt man in der Regel bei der Geburt, das Lebensschicksal ist dafür zweitrangig oder ganz gleichgültig. In diesem Sinne ist etwa in den USA eine afroamerikanische Tochter eines Chefarztes per definitionem Opfer, während der Sohn eines arbeitslosen weißen Stahlarbeiters aus Illinois, dessen Urgroßvater aus Irland in die USA eingewandert war, in jedem Fall Täter ist, der sich für die Sklaverei und die lange Unterdrückung der Afroamerikaner in den Südstaaten im Sinne einer "critical whiteness" schuldig fühlen muss. Tut er es nicht, gehört er tendenziell zu den Verworfenen, den Sündern und ist schlimmstenfalls ein halber Faschist. Für die Opfer ist überdies wichtig, dass ihnen implizit die eigene Handlungsfähigkeit abgesprochen wird. Hilft man ihnen nicht durch eine positive Diskriminierung, eine Vorzugsbehandlung, dann, so wird unterstellt, könnten sie sich nicht selber aus ihrer misslichen Lage befreien, sie werden damit potentiell entmündigt. Das kann die Angehörigen der Opfergruppen, Amerika bietet dafür durchaus Beispiele, gegebenenfalls auch demoralisieren und entmutigen. [...] Die Identitätspolitik in den USA mag anfangs eine verständliche Reaktion auf die lange Tradition des ganz offenen Rassismus gewesen sein, die die politische Kultur der USA und auch die Gesetzgebung vieler Staaten bis in die 1960er Jahren hinein prägte, und deren fatale Nachwirkungen nicht zuletzt in Form eines afroamerikanischen Selbsthasses auch heute noch spürbar sind, das muss man ganz ehrlich zugeben. Aber heute wirkt diese Politik stark spaltend. [...] Die Antwort der Linken darauf war die Aufforderung zu einer anderen Art von exzessivem Individualismus. In der Politik sollte es fortan nicht um bürgerliche Werte und Pflichten, sondern um die Begegnung mit der eigenen Identität gehen, Privates und Politisches wurden bewusst vermischt. Nur dann lohnte sich politisches Engagement noch, wenn man auf diesem Wege zur eigenen Identität, ob nun als Frau, Afroamerikaner, Homosexueller, oder reuiger weißer Mann, oder wie auch immer diese Identität definiert sein mochte, fand. Wer sich am politischen Prozess beteiligte, sprach jetzt auch nicht mehr als Bürger, sondern als Vertreter einer Identitätsgruppe. Die Sprachformel "Speaking as an X" (als Frau, als Transgender-Person, als Latino etc.) setzte sich zunehmend, besonders an den Universitäten durch, und gemeint war damit, dass kein Außenstehender einen Standpunkt in Frage stellen könne, der Ausdruck einer besonderen Gruppenidentität sei (Lilla, S. 90). Von dort war es dann kein sehr weiter Schritt mehr zur Forderung, alle Äußerungen und Ausdrücke, die die besondere, rein subjektive Sensibilität einer konkreten Opfergruppe verletzen könnten, müssten verboten werden. Daraus entstand dann ein System der politischen Korrektheit, das zumindest in den Geisteswissenschaften offene Diskussionen über heikle Themen heute fast unmöglich machen. Allerdings droht die heutige Identitätspolitik, wie Lilla deutlich macht, an inneren Widersprüchen zu scheitern, denn einerseits beharrt man auf dem naturgegebenen Opferstatus zahlreicher Identitätsgruppen, andererseits betont man genauso nachdrücklich, dass jeder Mensch sich seine Identität selber konstruieren könne, dass also weder die Biologie und die Gene noch kulturelle Traditionen, die seine Sozialisation geprägt haben, ihm oder ihr irgendwelche Grenzen setzen. Wenn ein Mann sich wie eine Frau fühlt, dann ist er eben eine Frau, und nichts wäre verwerflicher, als zu behaupten, dass bestimmte ethnische Gruppen wirtschaftlich oder akademisch auch deshalb erfolgreicher seien als andere, weil sie durch bestimmte kulturelle Traditionen geprägt sind. Das ist dann im Grunde genommen schon "Kulturrassismus", ein heute ja sehr beliebtes Totschlagargument, in jenen Kreisen, auch in Deutschland, die zu den "Gutgesinnten" gehören. Identität ist für die heutige linke Politik einerseits von zentraler Bedeutung, andererseits immer fluide, hybrid, intersektional, performativ und transgressiv, wie Lilla zu recht feststellt (S. 86-87). Wer die heutigen Geistes- und Sozialwissenschaften kennt, kann diese Feststellung nur bestätigen. Diese Art kulturwissenschaftlicher Scholastik abzulehnen, ist die schlimmste Form der Ketzerei und führt geradewegs auf den geistigen Scheiterhaufen, der in den USA auch ein wirklicher sein kann, weil dann die universitäre Karriere rasch beendet ist. Lilla betont zu Recht, dass die Identitätspolitik immer selbstbezogen bleibt. Man kann zwar vielleicht eine bunte Koalition von Minderheitsgruppen zusammenstellen, um Wahlen zu gewinnen, aber es wird einem kaum gelingen, jemanden, der selbst weder zu den bemitleideten Opfergruppen noch zur linken Bourgeoisie gehört, klar zu machen, dass es vielleicht seine Pflicht als Bürger sei, nicht nur an seine eigenen Interessen zu denken, sondern auch an die Schwächerer, denn auch die Identitätspolitik selber ist ja nur Ich-bezogen. Lilla fordert daher die Rückkehr zu einem republikanischen Ethos, das nicht an tribale Gruppen, sondern an Bürger appelliert, die vor allem auch Pflichten, und nicht nur Rechte haben. Ob das in der gegenwärtigen Lage erfolgversprechend ist, sei dahingestellt. [...]» - Tichys Einblick[15] |
Zitat: | «In Brandenburg ist an diesem Dienstag das von SPD, Linkspartei und Grünen beschlossene "Paritätsgesetz" in Kraft getreten. Es zwingt Parteien, jeden zweiten Listenplatz mit einem Weib zu besetzen. Ein Irrweg, den die Verfassungsrichter hoffentlich schnell stoppen.
Das Brandenburger Modell setzt auch das Leistungsprinzip ausser Kraft. [...] Statt talentierte Individuen zu fördern, begünstigen solche Gesetze die Gruppe pauschal, auch die minderbegabten Mitglieder. Die Befürworterinnen der erzwungenen Parität beschwören gerne den "lebendigen demokratischen Diskurs" und die "Unterstützung der Zivilgesellschaft". Doch ihr Anliegen ist vormodern. Quoten machen aus einer Gemeinschaft gleichberechtigter Bürger wieder konkurrierende Gruppen, die sich allein durch äußere Merkmale unterscheiden. Dies ist der Wurm, der in jedem identitätspolitischen Projekt steckt.»[16] |
Zitat: | «Nun ist mir Europa allerdings ganz gewiss wichtiger als Leuten, die europäische Institutionen einfach als sauteuren Gnadenhof für Politiker nutzen, die in ihren Heimatländern keiner mehr braucht. Wer wirklich von einer europäischen Idee überzeugt ist, platziert mit Ursula von der Leyen, Christine Lagarde[wp] und anderen auch keine "Parade von Inkompetenz und moralischer Wurstigkeit" (Sonneborn[wp][17]) auf entscheidenden Posten der EU.
Diese Politik ist nicht einmal neo-liberal[wp], sondern neo-feudal[wp]. Teure Institutionen versorgen die, die in ihnen tätig sind, aber sie lassen sich gar nicht mehr daran messen, ob sie ihre Funktion erfüllen für die Menschen, die sie finanzieren. In eben diesem Zusammenhang wird denn auch klar, warum identitäre Politik im Aufschwung ist: Sie flankiert die neo-feudalen Verschiebungen medial. Identitäre Akteure vermitteln Menschen den Eindruck, sie würden nicht dadurch repräsentiert, dass sie ihre Repräsentanten frei wählen und für ihr Handeln zur Verantwortung ziehen könnten - sondern durch deren Herkunft, Hautfarbe und Geschlechtszugehörigkeit.» - Lucas Schoppe[18] |
Ich bekomme Leserbriefe, ich solle mal Frontal 21 schauen, eines der linksbrachialen Formate des ZDF. Würde sich auf einmal anfühlen, als wäre der Fernseher kaputt.
Es geht um den letzten der Beiträge, "Wie Identitätspolitik spaltet".[19] Es geht darum, wie man mit dem zauselnden Zottel-Zumsel und alten weißen Mann Wolfgang Thierse[wp] in der SPD umgegangen ist. Kritik an der "Cancel Culture". Und um einen alten weißen Professor für Neuere und Afrikanische Geschichte, der in Hannover einen Vortrag über Kolonialismus halten wollte. Ging aber nicht, weil da so eine Kampfmigrantin der Meinung war, dass ein alter weißer Mann grundsätzlich nicht über afrikanische Dinge reden könne. Und so weiter im Netz. Nur Afrikaner könnten sagen, was Afrikaner denken. (Anmerkung: Ich, alter, weißer Mann, war in Afrika und habe mir dort erklären lassen, was die da denken. Dass die nämlich außer schwarzer Farbe gar nichts gemein haben und sich spinnefeind sind. Und sie ganz sicher nicht sagen kann, was der andere denkt, weil sie sich mangels gemeinsamer Sprache - in Namibia pauken sie Englisch, damit sie endlich mal miteinander sprechen können - nicht mal unterhalten können. Die Unterschiede zwischen den Schwarzen untereinander dort sind viel, viel größer als etwas zwischen mir und dem schwarzen Reiseleiter und Studenten - finanziert sich sein Studium als Reiseleiter - mit dem ich ziemlich eng auf einer Wellenlänge und sehr meinungs- und wesensverwandt war. Identität am Farbton festzumachen ist so dämlich, wie die Automarke danach zu bestimmen, ob das Auto hell oder dunkel lackiert ist. Es ist nicht nur dumm, es ist auch extrem verlogen.) Dann bringen sie die schwarze Soziologin Natasha A. Kelly[wp] von der Humboldt-Universität zu Berlin, bekanntlich Marxology-Klapsmühle und DDR-Kaderschmiede, die es schon für "strukturellen Rassismus" halte, wenn ein weißer Mann überhaupt über die Unterdrückung von Schwarzen spreche. (Ich wette: Wenn er es nicht tut, dann auch.) Sie spricht ihm ab, für sie (sie spricht von "uns") sprechen zu können. Kommentar dazu von mir, da die ja auch nicht unbekannt ist: Ich halte die Frau für katastrophal dumm und sehr verlogen, denn nach dieser Logik dürfte es auch niemand etwas über Frösche oder Bäume sagen können, weil das nur Frösche und Bäume selbst können. Nach dieser Logik dürfte es die Grünen nicht geben, weil auch niemand über das Klima reden kann, wenn er nicht das Klima ist. Und für tiefenverlogen, denn was ich in Afrika (und Australien) von den dortigen Schwarzen gelernt habe: Es gibt kein "uns Schwarze". Sie hat genauso wenig mit den anderen Leuten in Afrika zu tun wie der weiße Professor - nur dass der eben im Gegensatz zu ihre keine politische Agenda verfolgt, nicht in der Marxistenklapsmühle verblödet wurde und weiß, wovon er redet, während sie nur strunzdummes Zeug redet und außer zu stänkern einfach gar nichts kann. Es gibt keine Gemeinsamkeit zwischen Schwarzen und sie haben nur wegen ihrer Hautfarbe so wenig miteinander zu tun wie ich mit anderen Männern gleicher Schuhgröße. Dieses ganze Identitätsding ist ein einziges großes Betrugssystem und die Humboldt-Universität eine kriminelle Ideologie-Abrichtungsstätte, Schule für Berufskriminelle. Lügner. Betrüger. Soziologen. Aber dann die Erstaunlichkeit: Frontal 21 zeigt die Gegenposition des Professors, der erklärt, dass das die Wissenschaftsfreiheit[wp] verletzt. Und dann noch Sahra Wagenknecht, die Linken-Spitzenpolitikerin, die Redeverbote in der eigenen Partei beklagt und sagt, dass man die klassische Mittelschicht, die Arbeiterschaft, die Geringerverdiener aus den Augen verliere. Und dann noch Niema Movassat, MdB von den LINKEN, der beklagt, dass es spaltet. Es spalte zwischen Deutschen und Migranten, die eigene Partei, die Wählerinnenschaft, und das sei im Wahljahr ein großes Problem. Denn Parteien, die streiten, die würden nicht gewählt. Allerdings richtet sich das bei ihm gegen Wagenknecht, von der er verlangt, ihre Kandidatur zurückzuziehen. Und dann: Wer der AfD das Feld überlässt im Streit um Identität und Politik, begehe einen großen Fehler, warnt Thierse. Was läuft da ab? Es ist nicht nur höchst auffällig, dass zwei linksextreme Propaganda-Trommeln in ARD und ZDF im Abstand von zwei Tagen urplötzlich mit Kritik an Identitätspolitik anfangen, sondern auch so synchron wie Gendersprech in Tagesschau und heute. Das ist kein Zufall. Das sieht nach etwas aus, und wenn man genau hinschaut, bestätigt sich das. Wir haben derzeit Wahlumfragen, nach denen es für die Bundestagswahl nicht für Rot-Rot-Grün reicht. Und ein zentraler Grund dafür ist das feministisch-migrantisch-identitäre Deppentheater. Das stößt nicht nur viele Leute ab, weil es aben so unübersehbar und brachial dumm ist, und das eigentlich keiner haben will, der noch zu mindestens 10% bei Verstand ist. Es ist eben auch ein wirksamer Angriffspunkt für die AfD, nachdem die CDU ja hirntot im Merkel-Koma liegt und nur noch so lange an den Geräten hängt, bis jemand ihren Spenderausweis gefunden hat. Für mich sieht das aus, als wollte man bis zur Bundestagswahl dieses ganze Deppentheater zu dämpfen, um nicht zu viele Wähler in die Flucht zu schlagen, und umgekehrt die wieder anzunähern, die grundsätzlich rot-rot-grün wählen würden, wenn die nicht diesen entsetzlichen Schwachsinn aufführten. Schauen wir also, was da noch kommt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass dieser Hirnfrühling nur bis zur Bundestagswahl geht und sie dann schlimmer werden als je zuvor. |
– Hadmut Danisch[20] |
Literatur
- "Identitätspolitik ist Rassismus" - mit Ali Utlu, Punkt.PRERADOVIC am 13. Juli 2022, 45:04 Min.
- Michel Foucault, ein Interview. Sex, Macht und die Politik der Identität. In: Ulrich Bröckling[wp] (Hrsg.): Michel Foucault. Kritik des Regierens. Schriften zur Politik., 2010, S. 386-400.
- Johannes Richardt (Hrsg.): Die sortierte Gesellschaft: Zur Kritik der Identitätspolitik. Novo Argumente Verlag, 2018, ISBN 3-94461-045-8.
Einzelnachweise
- ↑ Peter Lohauß: Widersprüche der Identitätspolitik in der demokratischen Gesellschaft, in: Walter Reese-Schäfer[wp] (Hrsg.): Identität und Interesse. Der Diskurs der Identitätsforschung. Leske und Budrich, Opladen 1999, ISBN 3-8100-2481-3, S. 65-90, hier S. 65.
- ↑ Daniela Klimke: Lemma Identitätspolitik. In: Werner Fuchs-Heinritz[wp] und andere (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie. 5. Auflage, Springer VS, Wiesbaden 2011, S. 293.
- ↑ Michael Schönhuth: Identitätspolitik. In: Das Kulturglossar. 5. Abschnitt.
- ↑ Christoph Jünke[wp]: Politische Identitäten. Zur Kritik der linken Identitätskritik, in: Sylke Bartmann, Karin Gille, Sebastian Haunss (Hrsg.): Kollektives Handeln. Politische Mobilisierung zwischen Struktur und Identität, Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf 2002, S. 57-78, hier S. 72 f. ( Vollständige Publikation online[ext], abgerufen am 21. August 2017)
- ↑ Richard Rorty: Stolz auf unser Land. Die amerikanische Linke und der Patriotismus. Frankfurt 1999, S. 74 f.
- ↑ Mark Lilla[wp]: Identitätspolitik ist keine Politik, in: Neue Zürcher Zeitung am 26. November 2016
- ↑ Omri Boehm: Identitätspolitik: Wer ist das Wir?, in: Die Zeit am 16. August 2017 (Besprechung des Lilla-Buches The Once and Future Liberal; Online, abgerufen am 21. August 2017).
- ↑ 8,0 8,1 Emma Dowling, Silke van Dyk[wp], Stefanie Graefe: Rückkehr des Hauptwiderspruchs? Anmerkungen zur aktuellen Debatte um den Erfolg der Neuen Rechten und das Versagen der "Identitätspolitik", in: PROKLA. Heft 188, 47. Jg., 2017, Nr. 3, 411-420, hier S. 416
- ↑ Patricia Purtschert: Es gibt kein Jenseits der Identitätspolitik. Lernen vom Combahe River Collective, in: Widerspruch. Heft 6936, 36. Ausgabe, 1/2017, S. 15-24, hier S. 20
- ↑ Interview mit Jordan Peterson: Identitätspolitik ist eine fundamental anti-westliche Idee, NovoArgumente am 31. Oktober 2018
- ↑ Maskulismus für Anfänger: Glossar - Eintrag "Identitätspolitik"
- ↑ Bernhard Giesen, Robert Seyfert: Kollektive Identität. Aus Politik und Zeitgeschichte, BPB am 18. März 2013
- ↑ Maskulismus für Anfänger: Identitätspolitik
- ↑ Die neue Oberklasse - gelebte Utopie - Jörg Guido Hülsmann (15. September 2018) (Länge: 38:16 Min.)
- ↑ Ronald G. Asch: Was ist Identitätspolitik?, Tichys Einblick am 21. April 2018
- ↑ WGvdL-Forum: Frauenquoten fürs Parlament: Wie man die Idee des Bürgertums verrät und das Leistungsprinzip aushebelt, MANNfred am 1. Juli 2020 - 15:33 Uhr
- ↑ Europa nicht den Leyen überlassen! - Martin Sonneborn (16. Juli 2019) (Länge: 1:52 Min.)
- ↑ Lucas Schoppe: Die Aggressivität der Lämmer und das Schweigen der Zivilgesellschaft, Man Tau am 25. Januar 2021
- ↑ Frontal 21 vom 27. April 2021
- ↑ Hadmut Danisch: Schneller leiser Positionswechsel im öffentlich-rechtlichen Fernsehen?, Ansichten eines Informatikers am 28. April 2021
Querverweise
Netzverweise
- Horst Lüning: Identitätslinke Läuterungsagenda: Debatte zu Folgen für Migrationsgesellschaften - Sandra Kostner, 1. Juli 2023, 15:42 Min.
- Der Begriff der identitätslinken Läuterungsagenda war mir fremd. Mit diesen kurzen Ausführungen ist mir nun vollkommen klar, warum sich die Linke so gegen die Integration wehrt und ständig Konflikte herbei redet, die es auf diese Art gar nicht mehr gibt. Statt einem 'Gemeinsam' hält man die Schuldidentität von Gruppen aufrecht, um sie als Feindbild ständig präsent zu halten. Aus meiner Sicht spaltet so etwas die Gesellschaft mehr, als sie sie verbindet. Diese Identitätslinken hocken häufig auf Lehrposten in den Unis.
- Aber der Mensch ist glücklicherweise nicht so streitsuchend wie diese Identitätslinken und rauft sich immer wieder zusammen.
- Wolfgang Thierse (SPD) über Identitätspolitik: Ziemlich demokratiefremd, Wolfgang Thierse im Gespräch mit Dirk-Oliver Heckmann, Deutschlandfunk am 25. Februar 2021
- Genderforscherin Geier zu Identitätspolitik: Wir müssen anerkennen, dass es Verschiedenheit in der Gesellschaft gibt, Andrea Geier im Gespräch mit Stephanie Rohde , Deutschlandfunk am 27. Februar 2021
- Anreißer: Die Genderforscherin Andrea Geier[wp] kritisiert eine Gleichsetzung von linker und rechter Identitätspolitik. Dadurch, sowie durch Begriffe wie "Cancel Culture", "kommen Positionen in den Raum, die so tun, als ob Rassismus und Rassismuskritik irgendwie dasselbe seien", sagte Geier im Dlf.
- Genderama: Wolfgang Thierse (SPD): "Ich werde als alter weißer Mann beschimpft" - News vom 26. Februar 2021
- Genderforscherin Geier zu Identitätspolitik: Wir müssen anerkennen, dass es Verschiedenheit in der Gesellschaft gibt, Andrea Geier im Gespräch mit Stephanie Rohde , Deutschlandfunk am 27. Februar 2021
- TeutebergTalk - Wird Identitätspolitik zur Systemfrage? - Linda Teuteberg (5. Februar 2021) (Länge: 56:46 Min.)
- Identitätspolitik zieht sich durch viele politische Themen: Cancel Culture, Wokeness, Quoten & Safe Spaces sind nur einige der Stichworte. Wird sie zur Systemfrage? Thema meines Gesprächs im TeutebergTalk dieser Woche mit Andreas Rödder.
- Interview mit Jordan Peterson: Identitätspolitik ist eine fundamental anti-westliche Idee, NovoArgumente am 31. Oktober 2018
- Ronald G. Asch: Was ist Identitätspolitik?, Tichys Einblick am 21. April 2018
- Die sortierte Gesellschaft: Zur Kritik der Identitätspolitik, NovoArgumente Nr. 125 - 1/2018
- Identity Politics und die marxistische Lüge des "white privilege" - Jordan B Peterson (Vancouver, 3. November 2017) (Länge: 151:43 Min.) (mit deutschen Untertiteln)
- Identity Politics & The Marxist Lie of White Privilege - Jordan Peterson (Sovereign Nations Conference 2017, hochgeladen am 30. Januar 2018) (Länge: 71:13 Min.) (Weiße Privilegien)
- Identitätspolitik - Eine Analyse, Der Doktorant am 19. Juni 2017
- Was bedeutet eigentlich Identitätspolitik und welche Auswirkungen haben aktuelle identitätspolitische Bestrebungen in unseren modernen, liberalen Gesellschaften? In diesem Video befasse ich mit diesen Fragen und führe eine umfragreiche Analyse in Bezug auf Identitätspolitik, Kollektivismus und Individualismus durch, indem ich mich auf Forschungsergebnisse aus der Verhaltens- und Evolutionsbiologie berufe.
- Identitätspolitik - Eine Analyse - Der Doktorant (18. Juni 2017) (Länge: 42:59 Min.)
- Identitätspolitik - Eine Analyse[ext] (Transkript)
- Ijoma Mangold: Identitätspolitik: Die liberale Gesellschaft und die irre Suche nach ihren Feinden, Zeit am 2. Dezember 2016
- Ist jemand ein Menschenverächter und Rassist, wenn er die identitätspolitischen Auswüchse unserer Zeit anspricht? Anmerkungen zu einer hysterisierten Debatte.
- Identität ist ein mächtiges Instrument
- Josie Appleton: Identitätspolitik: Sex und falsche Identitäten, Novo-Magazin am 24. Juli 2015
- Cressida Heyes: Identity Politics. In: Stanford Encyclopedia of Philosophy[wp] (englisch)
- Michael Schönhuth: Identitätspolitik, in: Das Kulturglossar, 5. Abschnitt
- Sandro Cattacin: Identitätspolitik[archiviert am 13. September 2004], in: Wörterbuch der Sozialpolitik. SOCIALinfo.ch.