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Geschlechtergerechtigkeit
Geschlechtergerechtigkeit ist ein ideologischer Kampfbegriff des Feminismus/Genderismus.
Zum Hintergrund des Begriffs
Diese Worthülse entsteht wie viele andere dadurch, dass einem Wort ein geschlechtsbezogener und im Zusammenhang mit der Geschlechterfrage stehender Begriff vorangestellt wird, wie bei Geschlechterrollen, Geschlechterdemokratie, Geschlechterordnung und so weiter. Es gehört zu der Strategie der Gender-Ideologen, einen ganzen Wortschatz an nicht oder nur sehr unscharf definierten Begriffen zu schaffen, weil niemand genau wissen soll, wovon sie gerade reden. Nur gut klingen muss es, weshalb sich positive Wörter wie Demokratie und Gerechtigkeit sehr gut für diesen Zweck eignen.
Irgendwie soll der Eindruck erweckt werden, mit Genderismus wäre die Demokratie noch viel demokratischer und die Gerechtigkeit viel gerechter. Aber mit den damit erzeugten leeren Phrasen bleibt alles schön unkonkret und schwammig.
Wikipedia schreibt zu dem Begriff:
Zitat: | «Geschlechtergerechtigkeit zielt als Konzept auf eine gerechte Geschlechterordnung, wobei jedoch umstritten ist, wann eine Geschlechterordnung als gerecht anzusehen ist.»[2] |
Mit der Geschlechtergerechtigkeit verhält es sich also ähnlich wie mit der "Lohngerechtigkeit". Das fordern die Gewerkschaften auch immer, wobei aber ebenso unklar bleibt, wann Lohn als gerecht anzusehen ist.
Wikipedia schreibt weiter:
Zitat: | «Soweit das Konzept der Geschlechtergerechtigkeit auf einer allgemeinen Anerkennung von "Geschlecht" als sozialer Kategorie beruht, wird es von denjenigen, die jedwede Geschlechterordnung als im Wesen sexistische Ordnung betrachten, als affirmatives[wp] Konzept bewertet. Politische, begriffliche und wissenschaftliche Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit werden heute oft mit dem Begriff Gender Mainstreaming bezeichnet.»[2] |
Letztlich sind die Begriffe Geschlechtergerechtigkeit und Geschlechterdemokratie nur weitere Umschreibungen von Gender Mainstreaming oder Gleichstellungspolitik.
Auch dieses Geschwurbel dient einmal mehr der getarnten Rechtfertigung von Frauenquoten und Frauenförderung. Bei jeder geschlechtsspezifischen Diskussion, also überall dort, wo den Wörtern das "Geschlechter-" vorne drangepappt wird, geht es immer nur um Frauenbevorzugung und Männerbenachteiligung. Aber in Verbindung mit dem Wörtchen "-gerechtigkeit" verkauft sich das natürlich viel besser.
Günter Buchholz weist darauf hin, dass mit den Floskeln "Geschlechtergerechtigkeit" und "Gleichstellung" die "Subventionierung des weiblichen Geschlechts" legitimiert und eine staatlich organisierte Umverteilung herbeigeführt werden soll:
Zitat: | «Was frauenpolitisch als "Geschlechtergerechtigkeit" und "Gleichstellung" im Ergebnis eingefordert wird, das ist ein nackter leistungsloser (!) und sachlich unbegründeter (!) Verteilungsanspruch.»[3] |
Norbert Bolz wiederum weist darauf hin, dass "Geschlechtergerechtigkeit", bzw. "soziale Gerechtigkeit" als Umverteilung nur für die politische Stabilisierung der Unmündigkeit sorgt:
Zitat: | «"Soziale Gerechtigkeit"[wp] als Umverteilung sorgt für die politische Stabilisierung der Unmündigkeit; sie bringt den Menschen bei, sich hilflos zu fühlen. Bei wohlfahrtsstaatlichen Leistungen muss man nämlich damit rechnen, dass der Versuch, den Opfern zu helfen, das Verhalten reproduziert, das solche Opfer produziert. Wer lange wohlfahrtsstaatliche Leistungen bezieht, läuft Gefahr, eine Wohlfahrtsstaatsmentalität zu entwickeln; von Kindesbeinen an gewöhnt man sich daran, von staatlicher Unterstützung abzuhängen. Und je länger man von wohlfahrtstaatlichen Leistungen abhängig ist, desto unfähiger wird man, für sich selbst zu sorgen.»[4] |
Feministische Frauenpolitik und Genderismus führen somit Frauen nicht zur mehr Emanzipation, sondern verstärken ihre Unmündigkeit.
Zur Verwendung
Zitat: | «Wer feministische Ausdrücke, wie Gendergerechtigkeit/Geschlechtergerechtigkeit oder Gender allgemein benutzt, macht sich Ausdrücke zu eigen, die aus der feministischen Ideologie stammen. Er denkt bereits in feministischen Ausdrücken. Der Feminismus hat sein Ziel erreicht: Er hat das Denken über die Sprache verändert. [...]
Politische, begriffliche und wissenschaftliche Bemühungen um "Geschlechtergerechtigkeit" werden heute oft mit dem Begriff Gender Mainstreaming bezeichnet. Wer also Gender Mainstreaming kritisiert, sollte auch darüber nachdenken, ob er den Ausdruck "Geschlechtergerechtigkeit" noch verwenden möchte. Männerrechtler, die diesen Ausdruck verwenden, nehme ich nicht ernst. Es sind halbe Feministen für mich. Das mag kontrovers erscheinen, aber es zeigt, wie gut der Feminismus seine Begriffe und Ziele an den Mann bringt. [...] Es wäre schön, wenn Feminismuskritiker sich abgewöhnen würden, solche Ausdrücke ohne Anführungszeichen zu verwenden. Ich sage es nochmal: Wenn man in der Sprache der Feministen denkt, haben die Feministen schon fast gewonnen. Ihre Gehirnwäsche war zumindest schon stellenweise erfolgreich.» - Wolle Pelz[5] |
Zitat: | «In einer Sales-Abteilung wurde der alte Abteilungsleiter abgelöst. Die Leute haben erst mal rumgemosert, wie es halt so ist wenn etwas gewohntes durch etwas neues ersetzt wird. Nun das Problem: der neue Abteilungsleiter war eine Frau. Prompt wurde den drei Sales Managern, die rumgemosert hatten, unterstellt, sie hätten etwas gegen Frauen als Führungskräfte - dann wurde eine Beratungsfirma ins Haus geholt und die ganze Abteilung musste für Geschlechtergerechtigkeit sensibilisiert werden. Dabei war es einfach nur das ganz normale Low-Level-Gebrummel, das man immer hat wenn sich etwas ändert - ob jetzt Software, Abteilungsabläufe, Bonusstruktur etc. - hätte man den alten durch einen neuen männlichen Abteilungsleiter ersetzt, hätte es das anfängliche Gemosere genauso gegeben. Aber auf diese Weise wird ein Strick mit Namen "Frauenfeindlichkeit" draus gedreht.» - Peter Busch[6][7] |
Zitat: | «Die Chance auf eine kritische Menge an vernünftigen Leuten, ist, glaube ich, bereits passé - wenn ich sehe, was an Werkstudenten und Trainees bei uns anfängt, die sind bereits von Schule und Studium aus auf politische Korrektheit und Gendergerechtigkeit eingestellt - und die werden auch so lange in einer Folge von relativ unsicheren Arbeitsverhältnissen gehalten, dass ich denke, es werden mit der Zeit eher weniger als mehr Leute, die sich trauen würden, den Mund aufzumachen.» - Peter Busch[8] |
Kritik
Zitat: | «Den Begriff des Gender Mainstreamings benutzt man wohl nicht so gerne, weil sich ein manches Schaf der evangelischen Kirche durch diesen Begriff bevormundet fühlen könnte. Gerechtigkeit aber geht immer, wir alle wollen Gerechtigkeit. Diese beißt sich allerdings mit dem Gender Mainstreaming, was der durchschnittlichen Feministin egal ist. Sie hat ja ihre feministisch erprobte Rhetorik.» - Wolle Pelz[9] |
Einzelnachweise
- ↑ Gendergerechtigkeit und Frauenquote - ihr tieferer Sinn, Wiedenroth-Karikatur am 16. März 2010
- ↑ 2,0 2,1 Wikipedia: Geschlechterordnung (Stand: 13. Juni 2011)
- ↑ Günter Buchholz: Frauenquote: Das subventionierte Geschlecht, Le Bohemien am 18. Oktober 2014
- Anreißer: Was von Frauenquote und Gender Mainstreaming bleibt, ist eine Subventionierung des weiblichen Geschlechts, die mit Gleichberechtigung nicht mehr viel zu tun hat.
- ↑ Norbert Bolz: Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 100-101
- ↑ Wolle Pelz: Wer feministische Ausdrücke benutzt, ist schon Feminist, Pelz Blog am 15. Juli 2015
- ↑ Peter Busch am 8. September 2015 um 16:13 Uhr als Kommentar in "Tichys Einblick"
- ↑ WGvdL-Forum: Heterophobie: Gender ist Psychoterror gegen den weißen Mann, WWW am 9. September 2015 - 18:28 Uhr
- ↑ Peter Busch am 9. September 2015 um 15:40 Uhr als Kommentar in "Tichys Einblick"
- ↑ Wolle Pelz: Feminismus akut: "Geschlechterbewusste Theologie" - Kirche im Genderwahn, Faktum-Magazin am 22. Oktober 2016
Querverweise
- Geschlechtergerechte Sprache → Geschlechtersensible Sprache → Separierende Sprache
- Genderismus
- Geschlechterdemokratie
- Geschlechtergleichschaltung
- Geschlechterrassismus
- Der Kampf um Wörter
Netzverweise
- Michael Klein: Post-natale Geschlechtergerechtigkeit: Denn sie wissen nicht, wovon sie schreiben, 8. November 2011
- Matthias Stiehler: Die Linke und die Geschlechtergerechtigkeit, 16. April 2010