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Drittes Geschlecht

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Hauptseite » Biologie » Drittes Geschlecht

Der Begriff Drittes Geschlecht ist eine umgangs­sprachliche Bezeichnung für die Gesamtheit der Menschen, die nicht oder nicht eindeutig als "männlich" oder "weiblich" wahrgenommen werden können oder wahrgenommen werden wollen.

Südasien

In Indien, Pakistan und Bangladesch bilden Männer mit Geschlechtsidentitätsstörung als Hijra[wp] meist in genau definierten und organisierten Lebens- und Wirtschafts­gemeinschaften, angeführt von einer Guru-Mutter. Die wichtigste Beziehung in der Hijra-Gemeinschaft ist die von Guru (Meisterin, Lehrerin) und Chela (Schülerin).[1][2] Eine Guru-Mutter muss für die materiellen und spirituellen[wp] Bedürfnisse ihrer Schüler Sorge tragen und hat dafür ein Anrecht auf Loyalität[wp] und einen Teil ihrer Einnahmen.[3][4]

Deutschland

In Deutschland wurde mit dem Begriff "divers" eine juristische Fiktion geschaffen, die auf Personen angewandt werden soll, bei denen keine eindeutige Geschlechts­zuordnung möglich ist, weil beispielsweise eine biologische Anomalie vorliegt.

Verwendungsbeispiele

Zitat: «Wo keine eindeutige Geschlechtszuordnung m/w möglich ist, liegt eine biologische Anomalie vor, aber kein "drittes Geschlecht".» - Beatrix von Storch[5]
Zitat: «Die in den Medien dargestellte Wunder­­geschichte vom vermeintlichen "Dritten Geschlecht", verbunden mit dem Personen­­stands­­gesetz[wp], sollte korrigiert werden. Es gibt Spermien und Eizellen, eine dritte Gameten[wp]-Form hat die Evolution in Jahrmillionen nicht hervorgebracht - daran ändert auch ein Beschluss des Bundesverfassungsgerichts nichts. Postfaktische Fiktionen, wie die hier dargelegte "Vanja-als-Drittes-Geschlecht-Story", haben in einer auf Natur­wissen­schaft und Technologie basierenden Gesellschaft keinen Platz - sie passen gut in die Esoterik[wp]-Ecke, wo auch andere derartige Absurditäten (Homöopathie[wp], Kreationismus[wp] etc.) ihre Daseins­berechtigung haben.» - Ein Kommentar von Prof. Ulrich Kutschera[6]

Biologische Fakten

Warum es kein so genanntes "Drittes Geschlecht" gibt und auch nicht geben kann:

Wenn die beiden Keimzellen, Eizelle und Spermium, [miteinander verschmelzen, werden], die Chromosomen­sätze zusammengefügt [...], weshalb wir biologisch von Vater und von Mutter erben können. [...]

Die Gabe der beiden Bestandteile ist asymmetrisch. Denn zunächst geben zwei Individuen jeweils einen halben Chromosomen­satz, aber das reicht ja nicht. Es muss ja auch noch eine Eizelle drumherum, damit daraus etwas wachsen kann. Und mir wäre jetzt keine tierische und eigentlich auch keine pflanzliche Spezies (Pilze wohl auch nicht) bekannt, bei der die Gaben zum Bau der vollständigen und wachstums­fähigen Eizelle symmetrisch, gleich, gleichberechtigt erfolgt. Einer gibt einen halben Chromosomen­satz. Und einer gibt einen halben Chromosomen­satz plus ein Ei drumherum. Und legt es vielleicht nicht nur irgendwo ab, sondern bebrütet es oder hält es im Uterus. Macht Asymmetrie mit zwei Teilnehmer­rollen.

[Es gibt zwar in der Tier- und Pflanzen­welt ein paar Ausnahmen], aber grundsätzlich bleibt es dabei, dass es am Akt der Verschmelzung zweier Keimzellen, der sich evolutionär besser bewährt hat als nur Mutation[wp], weil man auf diese Weise an bereits erprobte und lebensfähige, funktions­taugliche Gene kommt und diese vorher etwa über die Partnerwahl nach Schönheit und Stärke oder per Geruch und Zunge über genetische Vielfalt selektieren kann, und nicht selbst erst noch herum­experimentieren muss, wie es etwa Bakterien tun und mit ihrer enormen Individuenzahl auch können. Mit der steigenden Komplexität der Organismen war die Fortentwicklung nur über Mutation per trial-and-error nicht mehr tauglich.

Damit lief die Fortpflanzung zwangsläufig auf ein asymmetrisches hinaus: einer gibt einen Chromosomen­satz, der andere gibt Chromosomen­satz und das Ei drumherum, kümmert sich vielleicht dann auch drum. Und daraus ergaben sich zwangsläufig unterschiedliche Verhaltens­strategien als jeweils optimal.

Woher sollte da ein drittes Geschlecht gekommen sein?

Wozu sollte das gut sein?

Natürlich kann das sein, dass diese Strategien von den Umwelt­bedingungen abhängen, und sich Männchen in A deshalb anders verhalten als in B, weil da das eine und dort das andere Verhalten besser ist. Das ändert aber nichts daran, dass sie entweder nur Chromosomen, oder Chromosomen plus Ei liefern, und sich daraus unterschiedliche Strategien entwickeln müssen, schon quantitativ bezüglich der Zahl der abgegebenen Keimzellen, weil die Produktion des Eies (und vielleicht noch seiner Umgebung im Uterus oder irgendwelcher Schleime, mit denen die Eier irgendwo befestigt werden) natürlich sehr viel aufwendiger ist als die der Spermien. Die einen spezialisieren sich darauf, wenige Eier zu produzieren, und die mit möglichst hoher Wahrscheinlichkeit durchzubringen, die anderen auf das Schema "Die Menge macht's, es kostet ja nichts wenig".

Und dazu kommt dann, dass der Verlust von Männchen und Weibchen evolutionär gesehen ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die Überlebens- und Fortpflanzungs­fähigkeit hat. Hälfte der Männchen tot: Egal. Oder sogar Vorteil der Bestenauslese. Hälfte der Weibchen tot: Katastrophe.

Schon oft erzählt: Wir hatten mal Hühner im Garten, die garantiert ohne soziale Konstrukte aufgewachsen sind, weil als Eier in der Kunstglucke bebrütet, die haben nie andere Hühner gesehen, und sich doch exakt so verhalten. Kam eine Gefahr in den Garten, Hund, Katze, was auch immer, haben sich die tarngefleckten Weibchen sofort im Gebüsch oder hohen Gras versteckt und sind völlig regungslos geblieben, damit man sie in der Tarnung nicht sieht. Die Männchen dagegen, auffällig mit Prachtfedern, haben wie die drei Musketiere todesmutig alles direkt angegriffen, abgelenkt, von den Weibchen weg geführt. Sogar Menschen. Weil ein einziger Hahn genügt, um alle Hennen zu besteigen, die hätten ohne weiteres auch auf einen oder zwei verzichten können. Jedes tote Huhn dagegen reduziert die Fortpflanzungs­fähigkeit des ganzen Haufens.

Dazu kommt, dass Hähne viel robuster als Weibchen sind, nicht nur wegen ihres stärkeren Gefieders, größeren und muskulöseren Körpers, sondern einfach deshalb, weil ein Huhn es nicht überlebt, wenn durch einen Schlag oder ähnliches ein Ei in seinem Inneren bricht.

Sie haben sich spiel­theoretisch[wp] optimal verhalten, obwohl es ihnen nie gelehrt wurde. Und bereits daraus ergibt sich, dass es zwei und nicht mehr Geschlechter gibt.

Es kommt noch ein logisches Argument dazu. Stabil sind immer zwei Zustände, weil sie jeweils durch Selbstverstärkung in die Sättigung fahren. Deshalb haben Computer 0 und 1 und nicht etwa mehr Werte. Könnte man machen, aber das wird sehr komplex und schwierig. [...]

Ein Leser schrieb dazu noch Folgendes:

Zitat: «Hallo Hadmut,

in deinem Artikel Warum sich Frauen anders verhalten als Männer nennst du die zwei Hälften der DNA als den Grund für die zwei Geschlechter. Das ergibt nicht nur Sinn, das Ganze lässt sich auch mathematisch beweisen. Es hat nämlich einen mathematischen Grund, warum es nur zwei Geschlechter mit XX und XY Chromosomen gibt. Dafür muss man sich die Kombinations­möglichkeiten der Geschlechter bezüglich der Geschlechts­chromosome anschauen.

In einem biologischen System, das auf Geschlechtern beruht, ist es wichtig, dass dieses stabil ist. Das heißt, bei einer Fortpflanzung sollte die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Geschlechts dem Anteil entsprechen, den es im Gesamtsystem hat. 50/50 Prozent Wahrscheinlichkeit auf Junge oder Mädchen, da 50/50 Prozent Anteil Mann/Frau in der Bevölkerung. Wenn dies voneinander abweicht stirbt die Population automatisch aus.

Schaut man sich die Kombinations­möglichkeiten in einer Tabelle an, trifft dies natürlich auf den Menschen zu (sonst könnte ich diesen Satz gar nicht erst schreiben).

xx/xy X Y
X XX XY
X XX XY
Input 50/50 → Output 50/50

Nehmen wir nun an, es gäbe ein drittes Geschlecht YY und alle Geschlechter wären wieder in gleichen Teilen vertreten, also jeweils 33,3 Prozent. Schaut man sich nun aber die Kombinations­möglichkeiten an, stellt man fest, dass dieses System nicht stabil ist, da der Output ungleich verteilt ist.

xx/xy X Y xx/yy Y Y
X XX XY XY XY
X XX XY XY XY
xy/yy
X XY XY
Y YY YY

Das Ergebnis würde sich wie folgt verteilen:

XX = 16,6%
XY = 66,6%
YY = 16,6%

Wie du siehst, ist es mathematisch ausgeschlossen, in einem System mehr als zwei Geschlechter zu haben. Aber versuch das mal Soziologen zu erklären.

P.S.: Das einzige andere System, was stabil ist, ist eines mit überhaupt keiner geschlechtlichen Fortpflanzung, also einer asexuellen Fortpflanzung. Die ersten entstandenen Lebewesen pflanzten sich auch so fort.»

Wenn man unterstellt, dass das dritte Geschlecht YY und nicht etwa XZ ist, und dass die Geschlechter - was die Genders ja bestreiten - überhaupt durch die Chromosomen gesteuert wird.

Die Genders haben ja gar keine vernünftige Erklärung dafür, wie sie überhaupt zu dieser Multi-Geschlechter-Vorstellung kommen, sondern postulieren sie einfach, weil sie sich dann besser fühlen, und behaupten, das wäre einfach sozialisiert oder selbstgewählt. Bei uns kommt das Geschlecht aus der Steckdose.

Deshalb ist es auch unsinnig, das widerlegen zu wollen, weil sie sich ja gar nicht auf eine greifbare Behauptung festlegen wollen, sondern nur nebulös phantasieren.

Hadmut Danisch[7]
Zitat: «Die Zahl der Geschlechter ist auf genau zwei festgelegt.» - Hadmut Danisch[8]

Einzelnachweise

  1. "The most significant relationship in the hijra community is that of the guru (master, teacher) and chela (disciple)." Serena Nanda: "The hijras of India: Cultural and Individual Dimensions of an Institutionalized Third Gender Role", Journal of Homosexuality 11 (1986): 35–54.
  2. "Hijras are organized into households with a hijra guru as head, into territories delimiting where each household can dance and demand money from merchants". L Cohen: "The Pleasures of Castration: the postoperative status of hijras, jankhas and academics", in Paul R. Abramson, Steven D. Pinkerton (Hrg.): Sexual Nature, Sexual Culture, (University of Chicago Press, 1995).
  3. Eva Fels & Traude Pillai-Vetschera: Hidschras - das dritte Geschlecht Indiens, in: FrauenSolidarität, Heft Nr. 78 (4/2001), S. 18 f.
  4. Between the Lines - Indiens drittes Geschlecht zwischen Mystik, Spiritualität und Prostitution. Film der Fotografin Anita Khemka
  5. Twitter: @Beatrix_vStorch - 13. Nov. 2017 - 09:22 Uhr
  6. Drittes Geschlecht? Biologische Fakten und postfaktische Fiktionen, Kritische Wissenschaft - critical science am 16. November 2017
  7. Hadmut Danisch: Warum sich Frauen anders verhalten als Männer, Ansichten eines Informatikers am 8. Oktober 2022
  8. Hadmut Danisch: Warum sich Frauen anders verhalten als Männer, Ansichten eines Informatikers am 8. Oktober 2022

Querverweise

Netzverweise