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Olga Petersen

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Olga Petersen
Olga Petersen (2020)
Geboren 12. September 1982

Olga Petersen (* 1982) ist eine russlanddeutsche[wp] medizinische Fachangestellte und Aktivistin für die Verständigung zwischen dem deutschen und russischen Volk sowie eine ehemalige Politikerin.

Privates

Olga Petersen wurde 1982 in der sibirischen Großstadt Omsk[wp] in eine russland­deutsche Familie geboren. Im Alter von 16 Jahren siedelte sie mit ihrer Familie nach Hamburg[wp] über. Petersen ist geschieden und hat vier Kinder.

Berufliches

Petersen absolvierte eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten[wp].

Politisches

Petersen war Mitglied der AfD und zwischen 2020 und 2024 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft; ab Mai 2024 als fraktionslose Abgeordnete. 2025 wurde sie wegen ihrer russlandfreundlichen Gesinnung aus der AfD ausgeschlossen.[1]

Interviews

Standpunkte

Petersen ist eine Kritikerin der Familienpolitik und der Frühsexualisierung in der Schule in Deutschland.[2] Sie ist Gegnerin des Genderismus, befindet die gezielte Anwerbung ausländischer Fachärzten für keine geeignete Lösung, um den Ärztemangel in Deutschland zu beheben, und lehnt Impfpflicht als eine Entmündigung der Bürger ab.

Über Petersen

Dieses Interview finde ich aus sehr vielen Gründen sehr interessant, denn Olga Petersen war Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft[wp] und musste wegen ihrer politischen Überzeugungen aus Deutschland nach Russland fliehen. Sie erzählt, was für sie zum Problem wurde, wie sie geflohen ist und wie sich mit ihren Kindern in Russland eingelebt hat. Der Erlebnisbericht ist sehr spannend.

Ich habe Olga vor einiger Zeit kennengelernt und wollte ein ähnliches Interview mit ihr machen. Nun war Mia schneller, aber das ändert nichts daran, dass möglichst viele in Deutschland Olgas Geschichte kennen sollten.

Youtube-link-icon.svg Lass mal quatschen #31 - Olga Petersen über Herkunft, Familie & Politik - ProblemPony (9. August 2025) (Länge: 70:45 Min.) [3]
– Anti-Spiegel[4]

Transkript

Vorspann

"Das größte Problem für deutsche Polizisten ist, wenn sich ein Transvestit mit einem Moslem kloppt."

"LGBTQ plus"

"Wir haben in den deutschen Kindergärten Masturbationsräume."

"Dieses Kind wird mit einem falschen Verständnis groß. Diese Mutter wird mit einem falschen Verständnis groß."

"Man darf es in Deutschland nicht sagen, sonst geht man sofort als Rassist, Faschist oder sonst irgendwas."

"Ich bleibe für immer das Kind dieser beiden Staaten."


Mia:

Hallo ihr Lieben, ich bin das ProblemPony Mia und heute quatschen wir mit Olga Petersen. Hallo Olga, ich freue mich, dass Sie da sind.

Olga:

Hallo Mia, freut mich auch.

Mia:

Wir sprechen heute über Sie und über ihre politische Tätigkeit, über Ihr Leben und was sie hierher geführt hat. Und ich würde vorschlagen, wir steigen gleich ein. Man hat sie mal als die russischste Deutsche beschrieben. Wie hat ihr Weg sie von Omsk nach Deutschland und dann wieder zurück nach Russland geführt und wie hat das ihren Bezug zu Russland und auch zu Deutschland verändert?

Russlanddeutsche

(1:18) Ja, wie Sie bereits erwähnt haben, bin ich die russischste Deutsche, wie ich genannt werde. Und diesen Titel trage ich auch sehr gerne. Ich bin eine gebürtige Russland­deutsche im positivsten Sinne dieses Wortes, würde ich sagen. Ich bin in Sibirien geboren, bin dort auch groß geworden und in den 90er Jahren mit meinen Eltern nach Deutschland übergesiedelt.

Die 90ern waren für Russland eine schwierige Zeit und vor allem natürlich im direkten Vergleich zu dem Russland der 90er und zu dem Deutschland der 90er war ich selbstverständlich positiv beeindruckt von Deutschland. Zum anderen war so ein inneres Streben, würde ich sagen, nach dem Kennenlernen der deutschen Kultur, wie sie heute gelebt wird, weil: Ich bin eine Russland­deutsche und meine Vorfahren hatten ihre Kultur mitgebracht. Sie haben sie, ich würde sagen, konserviert.

Im 18. Jahrhundert kamen meine Vorfahren und haben natürlich das Deutschland im Herzen mitgebracht, was eben im 18. Jahrhundert auch aktuell war.

Mia:

Sie sind ethnische Deutsche gewesen, richtig?

(2:32) Ich bin ethnische Deutsche, sogar eine reine ethnische Deutsche, was zum Teil für den heutigen Verlauf der Zeit schon ein Exot ist. Die meisten Russland­deutschen hatten sich natürlich im Laufe der Jahre vermischt[anm 1], was auch kein Wunder ist. Ich bin tatsächlich bis, ich glaube, acht Generation, was wir sozusagen nachvollziehen können, wenn keine der Frauen eine Sünde (Ehebruch) begangen hat, sage ich jetzt mal, rein deutsch gewesen. Das ging sogar so weit, dass der Teil meiner deutschen Familie bzw. [...] es gab einen Fall ...

Der Bruder von meiner Großmutter ist im ersten Weltkrieg in Gefangenschaft geraten und ist damals in Deutschland geblieben. Weil er ja ein Deutscher war, hatten die Deutschen gesagt, du kannst hier bleiben, du bekommst auch Land und kannst kannst hier leben. Der hatte dann auch eine Deutsche geheiratet, und hatte bis zum Zweiten Weltkrieg auch Kontakt zu seiner Verwandtschaft in Russland gepflegt, also zu meiner Großmutter und ihrer Familie. Und als dann - noch bevor der Zweite Weltkrieg kam - Hitler an die Macht gekommen ist, mussten alle Deutschen ihre Abstammung nachweisen und die hatten damals aus Russland die Unterlagen benötigt, dass sie eben rein Deutsch sind.

Und dieser Nachweis hat tatsächlich belegt, dass die Familie eben bis zum Zweiten Weltkrieg rein deutsch geblieben ist. Und wir hatten dann auch im Zweiten Weltkrieg den Kontakt zu dieser Familie verloren, weil es natürlich gefährlich war, mit der russisch-deutschen Beziehung damals zueinander Kontakt zu halten. Vor allem war es eben auch für die Leute in Russland damals gefährlich, Post von Deutschland zu erhalten, was auch verständlich ist, wenn sich zwei Länder im Krieg befinden.

Und so war es dann ein, ich würde sagen, es grenzt an ein Wunder, dass wir uns dann wiedergefunden hatten mit der Familie. Und ich habe damals meinen, das ist mein Cousin quasi dritten Grades, angeschaut und ich habe sofort gesehen, dass der komplett nach meiner Oma kommt. Das war so ein so ein Gefühl, so ein seltsames Gefühl, aber auch ein sehr schönes Gefühl.

Die Familie hat in der ehemaligen DDR gelebt und war damit, sage ich mal, auch nicht so westlich geprägt wie die meisten Menschen in Hamburg, und hatten daher auch null Russophobie in sich. Und als wir uns dann wieder getroffen hatten, war das sofort so ein familiäres Verhältnis. Das ist natürlich in Deutschland geschehen.

Damit war für mich mein Ankommen in Deutschland sehr angenehm. Ich hatte im Kontrast zu dem Russland der 1990er Jahre einfach eine schönere und bessere Infrastruktur. Ich hatte plötzlich neue Verwandte entdeckt, und es war ein guter Anfang. Und die ersten Jahre waren auch sehr schön. Ich hatte mich auf meine Ausbildung, auf mein Privatleben konzentriert. Ich hatte geheiratet. Ich hatte ein Kind bekommen, ich habe ein zweites Kind bekommen. Ich habe immer mehr gemerkt: Das Land verändert sich.

Und spätestens, als mein viertes Kind kam, habe ich gemerkt, dass Deutschland sich zu einem Land entwickelt, und wenn Deutschland nicht die Handbremse zieht, dann erwartet das Land, in dem meine Kinder geboren sind, die gleiche Zeit oder die, sage ich mal, gleichen Schwierigkeiten wie Russland in den 90ern. Das waren natürlich Sicherheits­bedenken, die man hatte in Russland damals, die hat man heute in Deutschland und es war die wirtschaftliche Lage, die so schwierig war für die Menschen. Also, die Preise waren bei weitem über das mögliche Budget und das ist eigentlich das, was wir heute in Deutschland haben.

Und so kam es, dass ich dann 2014 - als mein jüngster Sohn geboren wurde... Das war auch die Zeit, als die Krim angeschlossen wurde und ich hatte Freunde auf der Krim, mit denen ich ein sehr gutes Verhältnis hatte, auch einen sehr innigen Kontakt pflegte, und ich hatte natürlich die Tagesschau im deutschen Fernsehen. Und ich habe gesehen, dass das, was mir die Tagesschau berichtet, nicht mit dem übereinstimmt, was mir meine Freunde von der Krim berichten. Und ich wusste: Eine der Seiten lügt und ich war mir ziemlich sicher: Das sind nicht meine Freunde.

Massenzuwanderung

(7:02) Das war so der erste, glaube ich, Weg, der erste Schritt für mich. Dann kam ja noch 2014 die Krim und 2015 kam ja dann auch diese große, sage ich mal, Migrationskrise in Deutschland.

Mia:

An die erinnere ich mich sehr gut auch.

(7:20) Ja, genau. Diese - Mia: Syrien! - richtig bekannte Satz von Frau Merkel, "wir schaffen das"[anm 2], wir haben es nicht geschafft und das war damals auch absehbar. - Mia: Ja! - So kam ich immer mehr mit der Politik in Berührung.

Staat - Jugendamt - Pandemieterror - Totalitarismus in Deutschland

(7:33) Ich kam aber auch schon mit mit dem Staat in Berührung insofern, als dass sich immer mehr Menschen an mich wandten, das waren eher Freunde erstmal - irgendwann ging das Ganze auch weiter - die Schwierigkeiten mit dem Jugendamt bekamen, wo der Staat versuchte, auf die Eltern Einfluss auszuüben durch die Kinder. Denn bleiben wir realistisch, Eltern, denen die Kinder entnommen werden, sind viel kooperations­bereiter als vorher.

Und so war für mich schon, sage ich mal, das Verständnis da, dass nicht alles Gold ist, was glänzt in Deutschland, und dass sich der deutsche Staat zu einem totalitären Staat entwickelt. Und das hatten wir dann ja auch später gesehen, nur ich habe diese Anzeichen schon vorher bemerkt. Viele haben das erst in Zeiten von Corona erlebt, wo sie eben..., wir kennen diesen deutschen Spruch "Ist ein Bürger unbequem, wird er plötzlich rechtsextrem."

Dass Menschen, die an diesen Anti-Corona-Maßnahmen­demonstration teilgenommen haben, plötzlich zu Rechtsextremisten erklärt wurden. Und das waren Menschen, also das waren wirklich so Hare-Krishna[wp]-Typen, die einfach nur Peace, Gras propagiert hatten und Liebe, und die waren plötzlich rechtsextrem.

Ich hatte diese Entwicklung schon vorher gemerkt und habe versucht - ich wusste, ich werde sie wahrscheinlich nicht aufhalten können - aber vielleicht die Menschen aufklären, was hier gerade passiert. Vor allem in persönlichen Gesprächen habe ich gemerkt, ich erkläre den Menschen, welche Entwicklung ich gerade sehe und die Menschen haben mich für verrückt erklärt. Die Menschen haben gesagt: Niemals. In Deutschland wird es keine 90er der Russland­deutschen geben. Es wird auch nicht diesen totalitären Wechsel geben mit der eingeschränkten Meinungsfreiheit und so weiter.

Die Menschen haben es mir nicht geglaubt, als ich ihnen aufgezeichnet habe, wohin diese Entwicklung führt und auch wohin dieser Kinderschutz, der ja als Kinderschutz erstmal positiv sozusagen reklamiert wurde, wohin der führen wird. Das ist die Lufthoheit über den Kinderbetten.

Gescheiterter Aufklärungsversuch

(9:47) Und ich hatte einfach die Hoffnung: Ich kann die Menschen ein bisschen mehr aufklären. Und so kam es, dass ich 2000 ... wie gesagt, seit 2014 war ich mehr in den öffentlichen Fokus gerückt, nicht als Person der Öffentlichkeit, sondern weil ich angefangen hatte, mich für das öffentliche Leben zu interessieren und versucht hatte, aufzuklären. Vorher hatte ich mich eher - bin ich ganz ehrlich - mit meinem Privatleben beschäftigt. Das einzig Politische, was ich gemacht habe, ist, ich habe die CDU gewählt. Mehr hatte ich nicht getan.

Dann bin ich 2018 in die Partei auch eingetreten offiziell.

Mia:

In die AfD, schon.

Erfahrungen mit der AfD

(10:25) In die Alternative für Deutschland. Korrekt. Wobei man muss auch sagen, in die Alternative für Deutschland, die ich 2014 kennengelernt habe. Die Alternative für Deutschland, in die ich 2018 eingetreten bin, war bereits eine andere als die von 2014. Und die Alternative für Deutschland, die ich dieses Jahr jetzt verlassen habe - oder verlassen wurde aus der AfD - also ich bin ausgeschlossen[wp] worden - das ist ebenfalls wieder eine andere AfD. Aber dazu können wir später noch mal mehr sprechen.

Es geht jetzt primär gar nicht um die Alternative für Deutschland, sondern es geht darum, dass ich irgendwann gemerkt habe: Ich will für das Land, in dem meine Kinder geboren sind, für das Land, in dem ich gerade lebe, für das Land, in dem meine Kinder geboren sind und auch meine Vorfahren mal gelebt haben, möchte ich etwas tun. Und so hatte ich mich engagiert, ich hatte mich eingesetzt.

Ich hatte natürlich von vorne herein mich auch für die deutsch-russischen Beziehungen eingesetzt. Das ist vor allem in Westen - oder in den westlichen Bundesländern - nicht so gern gesehen worden. In der AfD in Hamburg war ich quasi die Einzige, die einzige Russland­deutsche mit pro-deutsch-russischen Ambitionen, die die Beziehung unserer beiden Länder fördern.

Ich kann es einerseits verstehen. Es ist ein westliches Bundesland, welches von damals den US-Amerikanern entnazifiziert[wp] wurde. Und in diesem Zuge hatte man den Deutschen, sage ich mal, die Abneigung gegen alles Russische eingeflößt. Und so wundert es mich überhaupt nicht, dass die meisten Russland­deutschen, die auch heute noch aktiv sind in Hamburg, eben eher eine russland­feindliche Einstellung haben.

Und in der Alternative für Deutschland, zumindest jetzt, haben sie die besten Chance Karriere zu machen. Woher kommt das? Ich vermute zum größten Teil dadurch, dass die AfD koalitionsfähig werden möchte. Dazu gehört eben systemfähig zu sein, also angepasst zu sein an das jetzige System, was wir in Deutschland haben. Und da gehört nun mal die Russophobie dazu.

Ich bin dann in Hamburg 2020 die erste russisch­sprachige - oder russisch-deutsch­sprachige - Abgeordnete geworden, der Alternative für Deutschland. Ich bin sofort in Ungnade gefallen im Parlament, gar nicht wegen der AfD, sondern viel mehr eben wegen meinem Drang nach der Verbesserung der deutsch-russischen Beziehungen. Und zum zweiten, weil ich natürlich immer behauptet habe, es gibt nur zwei Geschlechter: männlich und weiblich. Alles andere sind eben Abweichungen, entweder physiologischer oder psychischer Natur. Das hat man in Deutschland ungern gehört und so gab es immer wieder Konflikte.

Wahlbeobachterin in Russland

(13:24) 2021 war so der erste große, sage ich mal, Schlag gegen mich, als ich Wahlbeobachterin war. Damals wurde die Duma[wp] gewählt in Russland.

Da hat man noch irgendwie drüber hinweg gesehen. Dann gab es den Beginn der Spezial­operation Februar 2022. In das Hamburger Parlament[wp] kam eine Delegation mit Generalkonsuln und eine ganze Entourage[wp], eine ukrainische Delegation. Und die Präsidentin[wp] hatte uns empfohlen, diese Delegation mit stehendem Applaus zu begrüßen.

Genau. Ich muss ehrlich eingestehen, es gab nur eine Abgeordnete, die sich dem verweigert hat. Das war ich. Alle anderen sind aufgestanden.

Mia:

Erft(unverständlich) Aus allen Parteien.

(14:14) Aus allen Parteien. Parteiübergreifen sind alle aufgestanden, inklusive meiner Fraktion damals.

Mia:

Aber hundert­prozentig tun es doch nicht alle Leute davon gut heißen. Es ist wirklich so ein Mitlaufen[wp] ...

(14:24) Ja, aber keiner hat es gewagt, sich dem zu widersetzen, außer eben ich.

Mia:

Was wären denn die Konsequenzen? Also vielleicht ...

(14:34) Also die Konsequenzen waren letztendlich, dass man mich aus der Fraktion ausgeschlossen hat und... - Mia: Dafür? - Nicht dafür, für meine Russlandnähe.

Mia:

Aber wenn jetzt einer von den Leuten, die jetzt gesagt hätten, finde ich auch nicht gut, ich stehe jetzt auch nicht auf, was wären denn für die Konsequenzen? Wovor hatten sie denn Angst?

(14:50) Na ja, wahrscheinlich vor dem, was ich bekommen habe, das war ein derartiger, sage ich mal, Sturm an negative Bericht­erstattung über meine Person in der Presse. Also, man hat wirklich jeden Dreck rausgeholt. Also, man hat so viel mit Dreck um mich geworfen. Die Presse hat sich da drüber eschauffiert. Ja, also die Bildzeitung hatte tituliert "beschämend". Man hat mich zum Teil "die Schande des Parlaments" genannt und so weiter und so fort. Und das wollte sich einfach nicht jeder antun.

Ich wusste aber, ich kann nicht anders. Ich kann nicht aufstehen und ein Regime ehren, welches vorher acht Jahre lang im Donbass auf die brutalste Art und Weise Menschen getötet hat. Ja, über 10.000 Menschen sind ums Leben gekommen.

Es gibt in vielen Städten im Donbass so genannte Alleen der Engel, wo Menschen heute noch Kuscheltiere bringen, um einfach die Kinder zu ehren, die bei diesen Anschlägen ums Leben gekommen sind. Und wenn ich vor Ort mit den Menschen spreche, dann sagen sie, dass wir 2014 diese Illusion verloren haben, denn wir haben bis zum Schluss nicht daran geglaubt, dass unsere Regierung in Kiew, denn zu dem Zeitpunkt war es ihre Regierung, dass unsere Regierung in Kiew den Befehl geben wird, uns zu bombardieren.

Bis zum Schluss wollten es die Leute nicht glauben. Die haben in einer Illusion gelebt: Ja, wir haben einen Konflikt, und ja, wir müssen diesen lösen, aber es wird doch nicht unsere eigene Regierung unsere Kinder töten. Und das haben die getan. Und in Deutschland wurde natürlich darüber nicht berichtet. Aus meiner Sicht konnte ich aber keine Ehrenbekundung solch einer Delegation erteilen. Ich bin sitzen geblieben.

Ich habe diese negative Bericht­erstattung auf mich genommen, auch in Kauf genommen. Ich habe auch die Angriffe meiner eigenen Partei und meiner eigenen Fraktion in Kauf genommen, habe dem standgehalten. Ich habe weiterhin an den deutsch-russischen Beziehungen gearbeitet, habe natürlich aber auch mit den Konsequenzen gerechnet. Und die kamen dann März 2024, als ich ebenfalls wieder in Russland war, in Moskau. Ich war Wahl­beobachterin bei der Wahl des Präsidenten der Russischen Föderation.

Mia:

In welcher Stadt waren Sie?

(17:27) In Moskau.

Mia:

Ach, Sie waren in Moskau, oder?

(17:29) Ich war in Moskau.

Mia:

Ich war damals in Wladiwostok[wp] mit ihren Parteikollegen.

(17:38) Ich war tatsächlich sogar nicht mal die einzige AfDlerin, die hier war. Es gab mehrere. Und ich möchte auch noch dazu sagen, ich war hier tatsächlich sogar in privater Sache damals in Moskau. Ich war für zwei Wochen in Moskau in privater Sache...

Mia:

Also gar nicht von ihrer Partei aus, sondern privat und es hat gepasst.

(17:55) Genau, es hat gepasst. Ich war dann sozusagen schon hier und ich wurde dann angefragt, beziehungsweise, es wussten ja auch Kollegen, dass ich Moskau bin und da haben die gesagt, pass mal auf, wenn sie in Moskau sind, könnten sie nicht freundlicherweise, denn sie sprechen sowohl Russisch als auch Deutsch und wir würden uns sehr freuen. Es gibt weitere Parteikollegen von Ihnen, die das ebenfalls tun.

Mia:

Quasi von unserer Regierung eingeladen, von der russischen?

(18:17) Nicht eingeladen. Ich war ja schon hier.

Mia:

Gebeten!

(18:20) Genau, richtig, die Anfrage war tatsächlich: Wenn Sie schon eh hier sind, könnten Sie nicht uns diese zwei, drei Tage schenken und Wahlbeobachtung machen? Habe ich gesagt, mache ich sehr gerne. Dann war ich hier und habe Wahlbeobachtung gemacht. Und es ist natürlich das passiert, was der Westen am meisten gefürchtet hat. Nicht nur, dass der Präsident gewinnt, sondern auch, dass er auch mit diesem Ergebnis wiedergewählt wird. Das war natürlich für die undenkbar. So, und dann kam natürlich mein Plädoyer der Wahl. Ich kann nur von dem berichten, was ich gesehen habe, was ich in den Wahllokalen beobachtet habe. Und das hatte ich auch konstatiert. Ich habe gesagt, die Wahl war frei, sie war transparent und sie war demokratisch.

Der totalitäre deutsche Staat lässt seine Maske fallen

(19:10) Dieser Satz ist mir zum Verhängnis geworden. Noch während ich in Moskau war - also ich bin natürlich später abgereist als die anderen Wahlbeobachter - noch während ich in Moskau war, wurde ich schriftlich dazu aufgefordert, diese Aussage zurückzunehmen. Denn wir dürfen nicht vergessen, zu dem Zeitpunkt - der Bundeskanzler Olaf Scholz, der hatte ja die Wahl oder die Wiederwahl nicht anerkannt. Und da stelle ich mich hin als deutsche Abgeordnete und sage: Diese Wahl ist rechtlich korrekt abgelaufen und habe Wladimir Wladimirowitsch Putin zu seinem Wieder-Sieg sozusagen gratuliert, zu seine Wiederwahl. Und habe quasi damit aus deutscher Sicht Putin als Präsident legitimiert. Ich möchte mich nicht klein reden, aber ich bin realistisch. Ich glaube nicht, dass ein Wladimir Wladimirowitsch Putin eine Olga Petersen braucht, um sich als legitimer Präsident seines Volkes zu sehen.

(20:19) Nein, das hat man tatsächlich so aufgeblasen in Deutschland. Man hat mir auch meine Immunität[wp] entzogen oder aufgehoben. Als ich dann, ... Es gab tatsächlich sogar den Vorschlag, nicht wieder nach Deutschland zurückzukehren. Es sei zu unsicher gewesen. Ich bin natürlich trotzdem zurück nach Deutschland geflogen, denn da waren meine Kinder.

(20:43) Ja. Als ich zurückgekommen bin, hatte man mir noch die Chance gegeben, dass ich quasi mich erklären kann, also dass ich quasi sagen könnte, in Russland habe ich mich nicht getraut, die Wahrheit zu sagen, aber jetzt auf deutschem "freien demokratischen" Boden - und ich werde überhaupt nicht dazu gezwungen - möchte ich erklären... Ja, und dann eben weiter im Text. Natürlich habe ich das nicht getan. Dann mein Verständnis der Wahrheit, der gesunde Menschenverstand einfach hat mir das nicht erlaubt. Ja, und ich habe gesagt, pass nur auf, das werde ich nicht tun. Man hat ein paar andere Dinge versucht. Also, man hat versucht mich zu kaufen, man hat versucht, mich zu erpressen, man hat versucht mich zu bedrohen.

(21:36) Also, es gab auch Angriffe auf mich, auf mein Fahrzeug und das war ja, sage ich mal, das gefährlichste dabei, weil jeder Angriff auf mein Fahrzeug war ja nicht nur ein Angriff auf meine Person, sondern auch auf meine Kinder, denn meine Kinder sind ja häufig mit diesem Fahrzeug mitgefahren. Und als all diese Versuche gescheitert sind, als all das nicht gefruchtet hat, kam das nächste Level, da kamen meine Kinder ins Spiel.

Mia:

Ein Jugendamt.

Genau. Korrekt.

Es gibt wohl einen Vorgang. Also, ich habe die Akte immer noch nicht bekommen. Ich weiß immer noch nicht, was hundert­prozentig dort da drin steht. Aber ich habe ja nicht nur Feinde, sondern auch Freunde in dem System gewonnen in dieser Zeit, welche mir gesagt haben: Pass mal auf, es sieht nicht gut aus.

(22:18) Mir wurde erklärt, was mir droht. Und, da ich für mich persönlich weiß, natürlich, klar, ich bin Politikerin und ich bin immer eine Tochter meiner Geschichte, meiner russland­deutschen Geschichte. Ich bleibe für immer das Kind dieser beiden Staaten. Ja, sogar von den Begriffen her passt das, wie ich immer sage. Ja, es ist Mütterchen, Mütterchen Russland und es ist der Vater Staat, das Vaterland. Und deswegen diese beiden Länder bleiben für mich immer Mutter und Vater und ich bleibe immer deren Kind.

(22:53) Aber, auch so sehr ich bereit war, alle Sanktionen, alle Repressalien auf mich zu nehmen für meine Überzeugung, wusste ich, ich kann nicht das Schicksal meine Kinder gefährden. Das darf ich nicht. Ich kann nicht zulassen, dass mir meine Kinder genommen werden. Denn ich bin ganz ehrlich, für mich persönlich sah ich danach nicht mal mehr den Sinn darin weiterzukämpfen, sondern ich sah nicht mal mehr den Sinn darin, weiter zu leben. Wofür? Wofür mache ich das Ganze?

Für die Zukunft meiner Kinder, wenn die Zukunft meiner Kinder aber bereits durch den deutschen Staat zerstört wurde in dieser Hinsicht, weil - das dürfen wir auch nicht vergessen, Kinder, die entnommen werden, die kommen meistens in Heime oder homosexuelle Familien, wo sie auch psychologisch professionell "betreut" werden.

Mia:

Bearbeitet.

Ich würde sagen: indoktriniert. Es heißt offiziell betreut. Betreutes Denken, so nenne ich es mal. Ja, und deswegen wusste ich, ich kann nicht das Schicksal meine Kinder gefährden.

Flucht nach Russland

(23:53) Also was habe ich getan? Ich habe meinen Kindern gesagt, wir fahren in den Urlaub.

Ich habe gesagt, jeder von euch packt jetzt einen Rucksack [mit] Klamotten.

Mia:

Wie alt sind die Kids?

Zu dem Zeitpunkt: Der Älteste war 23, 14, 12 und 9.

Mia:

Uff. Und der Älteste ist jetzt auch mit?

(24:12) Der Älteste ist - der war volljährig, dem drohte nichts. Aber selbstverständlich ist der das Kind seine Mutter. Ja. Der ist immer, auch wenn er mal unterwegs ist in der Weltgeschichte, er bleibt immer mein Sohn. Und...

Mia:

Also quasi nichts gesagt: Wir fahren in Urlaub...

Also die beiden Ältesten wussten. Aber die Jüngsten nicht. Weil ich hatte noch die Hoffnung, dass ich selbst die Grenze überqueren kann ohne Schwierigkeiten. Und ich hatte keine Lust, dass die Jüngsten irgendwie an der Grenze irgendwie sagen, wir wandern aus. Nachher gucken die, wer bin ich, warum wandere ich plötzlich aus, nur mit einem Rucksack an Klamotten. Also habe ich ganz vorsichtig den Kindern erstmal gesagt, wir fahren in den Urlaub. Wir haben dann, wie gesagt, jeweils einen Rucksack Klamotten gepackt, weil ich zu dem Zeitpunkt auch nicht wusste, wie wir die Grenze überqueren werden. Wir sind ins Auto gestiegen, haben in das Navigations­system russische Föderation eingegeben und sind losgefahren.

(25:11) Durch einige Schwierigkeiten unterwegs waren wir fünf Tage ... hat unsere Reise gedauert. Also fünf Tage waren wir unterwegs.

Mia:

Wie sind sie gefahren?

(25:22) Das werde ich leider nicht sagen dürfen. Weil ich am Ende auch nur mit Unterstützung weitergekommen bin. Da gab es Journalisten, an die ich mich gewandt hatte. Als es Probleme gab, wusste ich, okay, jetzt hat sich der Kreis geschlossen. Ich komme hier einfach so nicht weg. Also, mir bliebt nichts anderes übrig, außer mich an meine Bekannten zu wenden, und die Journalisten hatten mir dann geholfen, die richtige Route und den richtigen Weg zu wählen, über die guten Kontakte, die sie eben hatten. Und so sind wir dann eines Tages in Belarus angekommen.

(26:00) Ich weiß noch, als wir damals angekommen sind: Die ältesten Kinder wollten natürlich sofort den Jüngeren erzählen, dass es ein Oneway-Ticket ist und dass wir vorerst nicht zurück können. Und ich habe gesagt, bitte, ich bin jetzt fünf Tage ... habe ich maximal immer pro Tag [nur] eine Stunde schlafen können, weil ich natürlich immer im Fahrmodus, in Ruf­bereitschafts­modus war. Wir konnten kein Hotel nehmen, wir konnten nur im Auto schlafen.

(26:24) Und ich: "Pass mal auf, ich möchte bitte irgendwo jetzt auf einem Parkplatz stehen bleiben und erstmal eine Stunde schlafen." Und dann sind wir losgefahren. Die ältesten Kinder, also vor allem meine älteste Tochter von den Töchtern, sie wollte unbedingt das sofort erzählen. Ich habe gesagt, bitte gib mir ein bisschen Zeit, ich möchte jetzt eine Stunde schlafen, dann erkläre ich den Jüngeren, was gerade passiert ist. Wir fahren einfach los und meine jüngste Tochter sieht Kinder draußen spazieren, und dann meint sie: Wieso sind die draußen? Es ist doch vormittags, ist doch Schule. Dann meinte ich nö, in Russland haben die schon Ferien.

Mia:

Mai, Juni. Ja.

Genau. Da mein ich, die haben schon Ferien. Und dann meinte meine jüngste Tochter: Och, das ist ja toll. Hier würde ich gerne mal bleiben. Und dann guckt die Älteste so rüber und meinte so: "Keine Sorge, du bleibst jetzt hier für immer." Ich so, danke. Das war jetzt nicht pädagogisch gerade das Richtige, wie man es tut. Dann hatte ich natürlich erstmal - bin ich stehen­geblieben und habe mal erstmal meinen Kindern die Situation erklärt.

Es gab ... in der ersten Sekunde gab's so einen kurzen, ich würde nicht sagen Atemstillstand, aber doch ein Moment der Überraschung.

(27:31) Die Kinder haben mich, die Jüngsten beide angeguckt und haben gesagt: Wir können nie wieder zurück? Unsere Freunde, unsere Familie, unsere Sachen, unsere Spielzeuge? Denn die Kinder haben nur einen Rucksack Klamotten mitgenommen. Gott sei Dank war es Sommer, und sie sind mit ein paar T-Shirts und zwei Hosen ausgekommen. Aber sie hatten ihre Spielzeuge, sie hatten ihr gesamtes Leben in Deutschland verbracht. Sie haben all diese Erinnerung dort lassen müssen.

(27:56) Und sie haben mich natürlich gefragt, können wir nie wieder dorthin? Können wir nie wieder unsere Familie sehen?

(28:02) Es war eine schwierige Situation und ich wusste auch als Mutter nicht, wie soll ich es ihnen erklären? Wie soll ich meinen Kindern erklären, dass sich ihr Leben um 180 Grad gedreht hat oder wie Frau Baerbock sagen würde, um 360 Grad? Wie soll ich meinen Kindern erklären, dass sie gestern als Kinder einer Abgeordneten eingeschlafen sind und heute früh quasi als Obdachlose aufgewacht sind? Dass sie ihr gesamtes Leben, was sie hatten, hinter sich lassen müssen, weil ihre Mutter sich nicht verbeugen konnte vor diesem System. Ja?

Und da hat meine älteste Tochter sehr gut reagiert. Sie hat gesagt, Mama, du hast alles richtig gemacht. Denn das Wichtigste ist, dass du die Familie bewahrt hast. Was ist das, was einen Menschen ausmacht? Seine Wurzeln, seine Familie. Und die hast du uns erhalten. Du hast alles richtig gemacht.

(29:00) Und ich bin meinen Kindern zutiefst dankbar für dieses Verständnis, weil: Es ist schwierig. Das eine ist, wenn man flieht vor Krieg, ja, wenn man unter Beschuss ist und ich weiß, wie er sich anfühlt. Ich war ja, nachdem ich dann in Russland angekommen bin, auch mehrfach bereits im Donbass unterwegs. Ich weiß, wie er sich anfühlt, wenn man von hinten die eigene Artillerie hört und von vorne die feindliche. Ja, ich weiß, wie sich das anfühlt. Und ich weiß, dass es in so einer Situation einfacher ist zu fliehen. Wenn es aber alles ruhig ist und du weißt, dass nur im Hintergrund sich eine Schlinge um dich bildet, die immer enger wird. Aus dieser Ruhe herauszufliehen ist viel schwieriger. Aus dieser Ruhe heraus, das Leben der gesamten Familie um 180 Grad zu wenden, ist nicht nur schwieriger, es ist zum Teil für viele unmöglich geworden, weil sie an den materiellen Sachen festhalten. Ja? Ich habe alles verloren. Ich habe den Schlüssel von meiner Wohnung einfach einem Familien­angehörigen von meiner Verwandtschaft überlassen. Ich habe gesagt, pass mal auf. Also, der wusste nicht, ob wir wiederkommen. Ich habe gesagt, wir fahren in den Urlaub, kannst du auf die Wohnung aufpassen?

(30:16) Wir hatten einen ganz normalen Alltag. Also die Lebensmittel lagen noch im Kühlschrank, als wir losgefahren sind. Ja, und wir sind einfach losgefahren.

Mia:

Also wirklich eine Entscheidung von heute auf morgen, ne?

24 Stunden. Also die Entscheidung wirklich komplett zu gehen, war innerhalb von 24 Stunden.

Mia:

Boah, es ist hart mit vier Kindern.

(30:35) Aber ich wusste, wenn ich bleibe, dann werde ich mich verbiegen müssen.

Ja, ich werde alles behalten. Ich werde meine Wohnung behalten. Ich werde mein Mandat behalten. Ich werde mein Leben behalten. Ich werde meinen Alltag behalten. Ich werde mein Einkommen behalten. Aber ich werde mich verlieren. Und das wusste ich. Deswegen wusste ich, ich muss diesen Schritt tun, und ich muss das auch meiner Familie antun, und ich danke meinen Kindern zutiefst für das Verständnis und sogar für die Unterstützung, dass sie gesagt haben, du hast das Richtige getan.

Mia:

Wie gehst denen heute? Sind sie gut angekommen in der Gesellschaft, in der neuen, im neuen Leben?

Meine Kinder waren ja von vorne herein Kinder einer Russland­deutschen. Also, auch wenn sie nicht die Sprache perfekt kannten, sie kannten die Kultur. Also die sind, also der älteste Sohn ist mit "Nu, Pogodi!"[wp] groß geworden und die Jüngste mit "Mascha und der Bär".

Mia:

Das ist schon mal viel wert.

Genau, was will man da anderes erwarten? Die Kinder wussten in etwa, was sie erwartet.

Mein ältester Sohn, dadurch, dass er recht unsicher war in der russischen Sprache - er kann sogar lesen und schreiben - hatte als erstes einen Satz auswendig gelernt. "Ja Nigaru Paruski". Also: Ich spreche kein Russisch. Allerdings dadurch, dass eben ja trotzdem der russischen Sprache sehr nahe ist, hat er diesen Satz ohne Akzent ausgesprochen. Und das war dann immer so ein Bild für die Götter, wenn ihn jemand angesprochen hat in Russisch, hat er mal in einem perfekten Russisch gesagt "Ja Nigaru Paruski", und ist weggegangen. Und die Leute standen einfach nur da und haben sich gedacht, okay, also man hat wirklich im Blick absehen können, ablesen können. Ja, verarschen kann ich mich selbst.

(32:14)

Mia:

Wenn du kein Bock hast zu reden, dann sag das doch gleich.

Das einzige, was immer bewahrt hat, mein Sohn ist zwei Meter groß, fast genauso breit. Also, da hat keiner angefangen zu diskutieren. Allerdings, ich muss ihm zustimmen. Ja, ich selbst bin ja nun fast 30 Jahre in der ... habe mich in der deutschen Sprache bewegt und für mich, als ich wieder hergekommen bin ... viele sprechen sehr, sehr schnell die russische Sprache und auch ich hatte das Problem zum Teil und, man mag es nicht glauben, aber die Sprache hat sich in 30 Jahren verändert. Es sind viele neue Begriffe dazu gekommen, die man nicht mehr versteht und, das darf man auch nicht vergessen. Ich habe als Kind Russland verlassen. Also meine Sprache war relativ einfach.

(32:51) Das war Kindergarten-, Grundschul­niveau. Und dann komme ich hierher und werde plötzlich erschlagen. Also was will ich von meinen Kindern erwarten? Natürlich haben wir dann auch Nachhilfe­unterricht für die Kinder genommen, dass sie möglichst schnell sich in die Schule, in den schulischen Stoff einbringen können. Was in Russland sehr sehr gut funktioniert, ist der Online-Unterricht.

(33:10) Wir hatten in Deutschland gemerkt, welche Probleme wir bekommen haben, als es zu Corona-Zeiten den Wunsch nach Online-Unterricht gab und wir haben gesehen, unser System war dafür überhaupt nicht ausgelegt. In Russland: das funktioniert wunderbar. Also, meine Kinder waren ja oder sind auch immer noch mit mir unterwegs. Natürlich nicht im Kriegsgebiet, aber in allen anderen Gebieten sind sie häufig mit mir unterwegs. Während ich beispielsweise bei Vorlesung bin, sind meine Kinder im Hotel. Sie können problemlos ... jeder von ihnen hat ein Laptop oder ein iPad. Die öffnen es, Kopfhörer rein, Kamera an, verteilen sich in verschiedensten Ecken und die arbeiten. Wenn sie gerade nicht sprechen können aus irgendwelchen Gründen, dürfen sie das anklicken, ich kann gerade nicht sprechen, dann schreiben sie. Es ist für alles gibt's eine Lösung. Das sind Online-Klassen, da ist ein Lehrer. Man kann auf Pause stellen, kann rausgehen, kann was essen, kann was trinken. Man kommt zurück in den Unterricht. Man kann sogar die ganze Stunde nachher abspielen, wenn man möchte. Man kann sich einen Blog aussuchen, z.B. wenn der Lehrer etwas erklärt, man hat nicht verstanden, geht man ins Menü, sucht sich das Thema aus, macht sich ein Video an, wo das Thema im Detail noch mal erklärt wird.

Mia:

Wie geil das ist.

Ohne dass man die Klasse dabei stört.

Mia:

Phänomenal.

Richtig. Und das funktioniert perfekt, weil natürlich das russische System das schon lange praktiziert. Das russische Schulsystem, es funktioniert wunderbar. Und meine Kinder profitieren davon, weil sie können den Lehrstoff sich so einteilen, wie es für sie passt. Wenn wir gerade unterwegs sind, dann hören sie nur, sage ich mal, die Lektionen mit der russischen Sprache. Das läuft im Hintergrund ab, wenn wir im Auto fahren z.B. mache ich ebenfalls gerne russische Texte für sie an, also russische Hörbücher für sie an, damit sie auch die Sprache hören. Denn es geht darum für mich persönlich auch natürlich, aber auch für sie, momentan sind sie jetzt hier, ja? Wie unser Leben weiter verlaufen wird, weiß ich nicht. Für mich persönlich weiß ich eines ganz ganz sicher. Meine Kinder bringen ein Reichtum mit, was für sie von Vorteil ist, denn sie sind in einem anderen Land geboren. Sie sprechen die Sprache perfekt. Sie kennen die Kultur.

(35:21) Nach einem Jahr in Russland sind sie inzwischen recht gut bis sehr gut integriert.

Sie verstehen die russische Kultur und sie können als ein Brückenteil fungieren zwischen unseren beiden Ländern. Das ist auch das, was ich immer meinen Kindern predige. Ihr seid Nachkommen der Russland­deutschen. Ihr werdet für immer Bestandteil beider Kulturen bleiben. Lasst niemals zu, dass diese beiden Ländern in Feindschaft zueinander stehen. Setzt alles dadran, diese beiden Länder immer zusammen­zu­bringen. Ja, und das können sie, weil einfach ihre Vitae, ihre Voraussetzungen dafür perfekt geeignet sind.

(36:02)

Mia:

Jetzt, wo wir schon bei Familie sind, für mich ein sehr auch so ein sehr wichtiges Thema, was sehr angrenzend ist.

Genderismus und Buchstabenmensch-Ideologie

Sie haben sich sehr gegen die LGBT-Bewegung eingesetzt und für familiäre Werte. Was glauben Sie, welche Maßnahmen könnten denn einen Wandel herbeiführen?
Was müsste passieren, damit sich in dem so sehr vom Westen beeinflussten Deutschland, dass man wieder sich ein bisschen normalisiert? Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Für mich ist das auch nicht normal. 666 Geschlechter.
Welche Maßnahmen wären denn notwendig? Was glauben Sie?

(36:45) Ich glaube, die Rückkehr zum gesunden Menschenverstand und Aufklärung natürlich. Diese LGBTQ-Propaganda... Ich habe mich natürlich auch häufig darüber lustig gemacht, auch im Parlament. Und ein Moment, der mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ja, wo ich zum Rednerpult gegangen bin und gesagt habe, also diese LGBTQ, KVW, PVC und habe da weitere ASB-Abkürzungen verwendet, und da hat tatsächlich, ich glaube, das war eine Kollegen der Fraktion die Grünen, hat ihre Redezeit dafür verwendet, dass sie einen DIN-A4-Blatt genommen hat und da drauf geschrieben hat "LGBTQ plus"... ging nach vorne zum Rednerpult und - Rednerzeit ist, Redezeit ist sehr sehr wertvoll im Parlament. Ja, weil es geht dort um den Austausch von Argumenten zum Thema, nicht zu Ideologie. Und sie ging mit diesem Zettel nach vorne, und stellte sich dahin und sagte: "Frau Peterson, zu ihrer Aufklärung, so heißt das richtig!" Es geht für mich nicht darum, ob ich weiß, wie das richtig heißt oder nicht.

Es geht für mich darum, dass ich weiß, dass das eine kranke Ideologie ist, die gar nicht existiert. Ja, das ist das gleiche wie zu NSDAP-Zeiten[wp] in Deutschland an dem arischen Volk sozusagen "geforscht" wurde.

Das ist eine Forschung und dann haben wir immer wieder auch Leute in Ämtern sitzen, die einen Hochschul­abschluss haben in "Gender­wissen­schaften". Mit dem gleichen Erfolg kann man auch den Osterhasen studieren.

Mia:

Ja.

Wenn man gar nichts mehr kann.

(38:30) Also, man sagte ja früher in Deutschland, wer nichts wird, wird oder eben Wirtschafts­student. Wer nicht mal Wirtschafts­student werden kann, wird eben Student der Gender­wissen­schaften. Ja, also wenn man gar nichts mehr kann im Leben, dann kann man das studieren.

Ich will jetzt nicht davon sprechen, dass es sexuelle Minderheiten immer gab, gibt und auch geben wird. Davon sprechen wir nicht. Es ist eine homöopathische Minderheit. Es geht darum, dass diese Minderheit nicht nur in die Normalität sozusagen... oder zu Norm wird für das ganze Land, sondern dass ihr sogar idealisiert oder stilisiert wird. Es wird bestrebenswert genauso zu sein. Es geht nicht mehr um Toleranz, sondern es geht darum, wer nicht so ist wie sie, der wird ausgegrenzt.

(39:26) Es ist umgeschlagen sozusagen vorher von "Wir wollen toleriert werden" zu "jetzt werden die Normalen nicht mehr toleriert". Und vor allem auch, wenn ich überlege, also auch natürlich gab's auch bei uns in der Partei Menschen, die homosexuell waren. Ja, man denke nur an Alice Weidel, die ist mit einer Frau verheiratet. Und natürlich spricht man man weiß auch, dass die Menschen homosexuell sind und man spricht auch mit denen da drüber. Das sind aber Menschen, die sagen, lasst uns doch in Ruhe. Ja? Ja, wir sind anders als wir, aber lass uns da drauf einigen. Wir lassen euch in Ruhe und ihr lasst uns in Ruhe und dann ist die Welt perfekt. Diese kleine minimale homöopathische Minderheit, die einfach nicht nur sagt, wir sind anders, sondern sagt, ihr müsst genauso sein wie wir. Nein, will ich nicht. Sie sagen, wenn ich ihnen das Recht abspreche, öffentlich darüber reden zu dürfen, dann diskriminiere ich sie. Nein, das tue ich nicht.

Das Einzige, was mich vorangetrieben hat in dem Moment, war der Wunsch, meine Kinder davor zu schützen. Ein dreijähriges Kind hat von Natur aus eigentlich noch gar kein großes Interesse an der Sexualität. Und ich will, dass die Kinder damit in Ruhe gelassen werden. Was haben wir heute? Wir haben in den deutschen Kindergärten Masturbations­räume. Mit einer Gebrauchs­anweisung, wie das zu geschehen ist, mit Stoffpuppen, die Geschlechts­merkmale haben, mit Lehrmaterial dazu, wie man diese Geschlechtsteile und Puppen ineinander verknüpfen könnte: Für dreijährige Kinder. Ein Kind hat in diesem Alter noch kein Interesse dadran mit solchen Puppen zu spielen. Dem ist es doch egal, was in der Hose dieser Puppe ist. Ein Kind will mit der Puppe spielen. Und nicht die Sexualität da reinbringen. Auch später in den Schulen, dass die Kinder animiert werden an diesen LGBTQ ... oder anderen Paraden teilzunehmen. Dieser Christopher Street[wp], der in Hamburg immer stattfindet, der sogar von von der Freien und Hansestadt finanziert wird zum Teil.

Ich wollte lediglich meine Kinder davor schützen. Es interessiert mich nicht, was jeder einzelne in seinem Schlafzimmer tut, solange das nicht rechtswidrig ist. Da überlasse ich jedem..., jeder soll nach seiner Fasson[wp] leben und dabei glücklich werden. Ich will nur nicht, dass unsere Kinder wider ihres Willens damit konfrontiert werden. Das war das einzige, was ich angestrebt habe. Und, dass unsere Kinder nicht damit verunsichert werden, dass es 666 Geschlechter gibt. Es gibt Mann und Frau, es gibt physische oder psychische Abweichungen, aber das sind Abweichungen von der Norm. Ein normaler Mensch wird geboren mit einem Kopf, einem Gehirn da drin, zumindest bei den meisten, mit einem Körper, Armen und Beinen. Das ist die Norm. Ja, es gibt aber Abweichung. Es gibt Menschen, die werden mit drei Beinen geboren. Es gibt Menschen, die werden ohne Beine geboren. Es gibt Menschen, die werden ohne Arme geboren. Es gibt Menschen, die werden ohne Arme und Beine geboren. Das macht sie nicht zu schlechteren Menschen.

(43:06) Das macht sie überhaupt nicht zu minderwertigen Menschen. Das sind vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft. Das heißt aber nicht, dass ich mir jetzt Arme und Beine abhacken muss, nur um genauso zu sein wie sie. Ich behalte mir mein Recht vor, so zu bleiben und zu sein, wie ich geboren wurde und wie mein Schicksal es mir bewahrt hat. Ich schätze diese Person, aber ich muss nicht so werden wie sie, nur damit sie sich besser fühlt. Wir können doch jetzt nicht nur, weil es Menschen gibt, die ohne Beine geboren werden, allen Menschen die Beine abhacken, nur damit die sich nicht minderwertig fühlen.

Das ist das, was versucht wird eben mit dieser LGBTQ-Propaganda, dass wir alle so werden müssen wie sie, nur damit die sich nicht minderwertig fühlen. Nein, das ist krank und erst recht: Lasst unsere Kinder damit in Ruhe!

(44:00) Wir sehen es immer wieder und ich habe das sogar erlebt, dass Eltern sich an mich gewandt haben, deren Kinder irgendwann mit 10, 11, 12 plötzlich gesagt haben: Ich bin im falschen Körper geboren. Mädchen, die gesagt haben: Ich will jetzt ein Junge sein.

Das haben sie in der Schule erzählt. Da kam natürlich sofort die Sozialpädagogin angelaufen, hat gesagt: "Pass mal auf, ich habe für dich eine tolle Neuigkeit. Du kannst Pubertätsblocker nehmen." Das wurde sogar auf der Seite des Ministeriums beworben. Es gab wirklich eine Werbung auf der Seite des Ministeriums für Familie, wo drauf stand: "Du bist noch vor der Pubertät. Du kannst Pubertäts­blocker nehmen und dir später selbst dein Geschlecht aussuchen."

Völliger Schwachsinn. Keiner kann sich sein Geschlecht aussuchen. Das ist Blödsinn. Wir kennen wissen, dass das Chromosom, welches uns mitgegeben wird, [dies endgültig festlegt]. Punkt. Und wir sprechen jetzt nicht von den Abweichungen, die eben von der Norm abweichen. Ja, diese ... das ist aber pathologisch. Wir wollen die Pathologie nicht zur Norm titulieren. Das wollen wir nicht machen. Dieses Mädchen kam dann eben zu Sozialpädagogen und die haben ihr dann gesagt: Pass mal auf, du gehst jetzt zum Arzt und bekommst Pubertäts­blocker. Haben natürlich die Eltern sich mit den Risiken und Neben­wirkungen aus­einander­gesetzt und dabei erfahren, dass ihr Kind, wenn es das nimmt, steril wird. Dieses Kind wird sich später nicht mehr fortpflanzen können im Normalfall, also ohne medizinische Hilfe sozusagen.

Und da haben natürlich die Eltern gesagt, pass mal auf, du kannst mit 10 oder 11, was das Mädchen damals alt war, diese Entscheidung noch nicht treffen. Du kannst es nicht abschätzen, ob du später mit 30 Kinder haben möchtest.

Das Kind hat natürlich dann in der Schule sich darüber beklagt. Ich mache es kurz. Dieses Kind wurde der Familie entnommen, weil die Eltern dieses Kind "einschränken" und diesem Kind nicht die Möglichkeit geben, sich "frei zu entwickeln", zu entfalten.

Mia:

Ist die Geschichte lange her?

Gar nicht mal so lange.

Mia:

Sie wissen nicht, was aus dem Mädchen jetzt geworden ist?

Ich weiß, was aus dem Kind geworden ist, leider. Dieses Kind ist tot. Dieses Kind hat leider den ersten Suizidversuch überlebt, den zweiten nicht mehr.

(46:17) Denn das Problem war liegt viel tiefer. Wir alle haben eine Pubertät erlebt. Wir alle können uns daran erinnern, wo wir uns nicht sicher waren, wer sind wir eigentlich, was werden wir, wo führt unser Leben hin?

Mia:

Die Selbst­findungs­phase, ganz normal.

Richtig! Sie gehört zu der Entwicklung eines Menschen. Aber wir hatten immer ein Fundament in dieser Selbst­findungs­phase. Wir wussten, woher wir kommen. Wir wussten, wer wir sind. Wir wussten, wer unsere Eltern sind. Ja? Oder zumindest was ist unser Umfeld. Wir hatten eine Basis, eine Grundbasis.

(46:53) Jetzt wird diesen Kindern sogar ihr Geschlecht genommen. Die haben gar keine Basis mehr. Worauf wollen die aufbauen, wenn sie nicht mal wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind? Und wenn wir uns jetzt diese Generation anschauen: Wie sollen die später Entscheidungen treffen, die unser Land verändern, wenn sie nicht mal sich entscheiden können, welches Geschlecht sie haben? Beziehungsweise. das jeden Tag auch neu entscheiden.

(47:18) Inzwischen gibt's ja Menschen, die sagen, ich bin ein Fuchs[wp] oder ich bin ein Eichhörnchen. Ja, und andere sagen: "Ja, stimmt."

Weil: Wir sind ja alle so tolerant. Der deutsche Staat ist ja so tolerant. Und dann gibt es diese Probleme, auch bei der deutschen Polizei, die dann ja immer ... Denen wird ja immer Toleranz gepredigt: Muslime, die muslimische Minderheit, wir sind ihnen gegenüber tolerant. Ja, Ehrenmord ist nicht gut, ist vom deutschen Gesetzgeber auch verboten.

Mia:

Aber das machen sie halt so.

Das machen sie halt so. Wir sind ja tolerant.

Mia:

Ja. Ja.

Genau. Und deswegen ist für den deutschen Polizisten ... Das größte Problem für deutschen Polizisten ist, wenn sich ein Transvestit[wp] mit einem Moslem kloppt, weil er dann nicht weiß wohin mit seiner Toleranz. Das sind diese zahlreichen Opfer, die wir auf dem Altar dieser falsch verstandenen Toleranz geopfert haben.

(48:13) Es gibt viele Beispiele, auch eben bildliche Beispiele. Aus meinem Leben, dieses Beispiel habe ich schon ein paar mal erwähnt, aber ich erkläre es trotzdem gerne. Einfach, um bildlich das zu verstehen.

Ich war mit meiner jüngsten Tochter, damals war sie drei/vier Jahre alt, in einem Spielzeug­geschäft. Wir wollten ein Spielzeug aussuchen. Mein Kind nimmt den Karton aus dem Regal und drückt Knöpfe auf diesem Spielzeug. Das Spielzeug ist im Karton drin. Mein Kind holt es nicht raus, also beschädigt auch den Karton nicht, sondern drückt einfach nur die Knöpfe und probiert. Neben uns eine Familie, Mutter mit Kopftuch, noch ein paar Frauen drumrum und eine Schar Kinder. Diese Kinder haben die Spielzeuge bereits aus dem Regal geholt, haben sie auf dem Boden gepackt, sitzen auf dem Boden und spielen mit dem ausgepackten Spielzeug - im Spielzeug­geschäft. Meine Tochter mit diesem Karton in der Hand, die Verkäuferin kommt angerannt oder eine Betreuerin da im Laden kommt angerannt und sagt: "Stellen Sie es bitte zurück, das Spielzeug, sie dürfen es nicht rausholen, nur angucken." Ich völlig empört: "Sag, was ist das hier bitte für ein Beispiel?" Die Verkäuferin weiß natürlich nicht, wie sie es mir erklären soll.

Irgendwann kommt auch der Filialleiter angelaufen und sagt: "Ja, es tut mir leid. Verstehen Sie mich nicht falsch. Aber wenn ich denen jetzt etwas sage, dann bin ich ein Faschist, ein Rassist.

Also wir sehen zu deutsch aus dafür. Uns darf man das sagen. Anhand dieses Beispiels sieht man bildlich sehr gut, was im deutschen System falsch gelaufen ist.

(49:49) Mein Kind hat den Eindruck, dass es ein Mensch zweiter Klasse ist im eigenen Land, denn mein Kind darf nicht tun, was die anderen dürfen. Sachen, die anderen erlaubt sind, werden meinen Kindern verboten, weil sie Deutsch sind. Wir zeigen mir quasi, dass ich mein Kind falsch falsch erziehe. Mein Kind muss verstehen, dass für es andere Regeln gelten als für Ausländer.

Ich will dieser Mutter nicht mal böse Absicht unterstellen. Sie hätte vielleicht gerne ihren Kindern zugerufen, wenn sie gewusst hätte, dass sie das nicht darf. Keine erklärt ihr das, aus Angst, intolerant zu wirken.

(50:35) Was sieht das Kind des Migranten? Das Kind des Migranten sieht, dass es alles darf. Es genießt Narrenfreiheit. Was ein deutsches Kind nicht darf, das darf ich, weil ich eben besonders bin. Ich bin Ausländer, ich bin cool, ich darf hier alles.

Dieses Kind wird mit einem falschen Verständnis groß. Diese Mutter wird mit einem falschen Verständnis groß. Und meine Kinder werden in diesen Rahmen getrieben, ja, dass sie Angst haben sollen, auf ihrem Recht zu beharren, weil für sie gilt dieses Recht nicht. Und dann wundern wir uns, wenn die Ausländer sich so benehmen.

Natürlich ein Kind, was in so einem Umfeld groß wird, wo es alles darf und das deutsche Kind darf gar nichts, das kann ja gar nicht anders. Das versteht nicht, warum es plötzlich mit 18, nur weil es jetzt volljährig ist, nicht mehr mit einem Messer rumrennen darf und rumschreien darf: Allahu Akbar!

(51:32) Natürlich ist es zum Teil - ein großer Teil würde ich sogar sagen - die Mitschuld der falsch verstandenen Toleranz. Und auf diesem Altar haben wir eine bereits unendlich, also wirklich unendliche Liste an Menschen geopfert. Zum Teil eben Todesopfer, die immer als Einzelfälle tituliert wurden bis zu dem Zeitpunkt, als es schon nicht mehr anders ging, als zu erwähnen, dass es ein Problem gibt. In Deutschland gibt es inzwischen viele Veranstaltungen, die abgesagt werden, weil die Sicherheits­situation so gefährdet ist, die Sicherheitslage, dass man nicht mehr die Verantwortung übernehmen möchte, diese Veranstaltung durchzuführen. Weihnachtsmärkte können nur noch unter Polizeischutz mit diesen Betonpollern stattfinden.

Mia:

Das sind doch die ersten Anzeichen wirklich dafür, dass es komplett außer Kontrolle gerät.

Ja, aber man darf es in Deutschland nicht sagen, sonst gilt man sofort als Rassist, Faschist, Nationalsozialist oder sonst irgendwas. Und vor zehn Jahren hatte ich das prophezeit. Nur damals hat man mich als verrückt oder Aluhut-Träger, Verschwörungs­theoretiker [bezeichnet]. Ich sage immer, eine Verschwörungs­theorie ist nur so lange eine Verschwörungs­theorie, bis sie zur Tatsache wird. Und leider haben wir diese Tatsache inzwischen in Deutschland.

Mia:

Wie ist es heute bei ihnen in Russland? Was machen sie hier? Setzen sie ihre Arbeit in der Politik im Sozialen fort, oder haben sie sich nach was ganz anderem umgesehen?

(53:08) Ich glaube, selbst wenn man mich auf den Mond katapultieren würde, würde ich in erster Linie natürlich immer zum Wohlergehen meine Kinder beitragen. Das ist immer die oberste Priorität. Erstmal bin ich Mutter, dann alles andere. Und zum zweiten bin ich weiterhin das Kind meiner Eltern, der russischen und der deutschen Nation, des russischen und des deutschen Staates. Ich werde für immer - bis zum Gelingen oder bis zu meinem Tod, je nachdem was zuerst kommt - daran arbeiten, die deutsch-russischen Beziehungen zu verbessern, wieder aufzubauen. Momentan haben wir das Problem, dass es nahezu gar keine Beziehung gibt. Ich werde weiterhin an der bilateralen Beziehung arbeiten und ich hoffe, dass auch das deutsche Volk wieder zu Normalität zurückkehrt, zum Verständnis zurückkehrt, dass Russland nicht der Feind Deutschlands ist, dass unser Feind woanders ist.

Wir kennen ja diesen Fall mit den Ameisen und dem Glasbehälter. In o einen Glasbehälter setzt man Ameisen und lässt sie einfach in Ruhe. Man setzt zwei verschiedene Arten von Ameisen rein, und guckt einfach, wie sie miteinander funktionieren. Und das funktioniert wunderbar. Jeder von ihnen hat seine Ecke. Dort arbeiten sie, beschützen ihre Königen quasi. Sie kooperieren sogar miteinander. Also, es gibt sogar Wege, die durch die Gebiete der anderen führen. Und das funktioniert friedlich. Und wenn man aber diesen Glasbehälter nimmt und anfängt, [ihn durch] zu schütteln: Dann massakrieren und töten sie einander.

(54:55) Und es ist für uns wichtig zu verstehen: Es sind nicht die anderen Ameisen, die schuld sind. Es ist nicht das andere Volk, das Schuld ist. Es ist der Staat, der um seine Interessen voranzutreiben, an diesem Glasbehälter schüttelt und uns aufeinander hetzt.

Mia:

Was eine wunderbare Verbildlichung.

Das ist schon mal gelungen, mehrfach in der Geschichte gelungen und ich hoffe, dass wir es irgendwann schaffen, dass wir so weit sind, dass wir es nicht mehr zulassen, dass irgendjemand an unserem Glasbehälter schüttelt.

(55:32) Das werde ich so lange machen, bis es wie gesagt entweder gelingt oder ich nicht mehr da bin. Dann werden meine Kinder es fortführen.

Mia:

Sie haben eben erzählt, sie waren im Donbass. Gibt es eine Geschichte irgend irgendein Ereignis, was sie richtig tief beeindruckt und vielleicht geprägt hat? Wie sind die Menschen dort? Stellt man sich das vielleicht anders vor? Wie war ihr Eindruck?

(55:57) Die Menschen dort sind echt. Es geht dort nicht mehr um Verstellen. Es geht dort nicht mal um irgendwelche Scheinbildern. Es geht nur noch um das, was essentiell ist: Ums Überleben. Und die Menschen leben in diesem Modus seit 2014, nicht seit 2022.

Also, wir haben dort eine ganze Generation, die teils in bestimmten Ortschaften, also die in bestimmten Regionen gelebt haben, die kein Fahrrad fahren können. Nicht, weil sie zu doof dafür sind, sondern, weil sie als Kinder niemals aufs Fahrrad steigen durften, weil überall alles vermient war. Die Eltern haben es nicht zugelassen.

Wir haben eine Generation, in deren Blicken man ablesen kann, dass für sie diese ganze Scheinwelt keine Rolle spielt. Das sind Menschen, die interessieren sich nicht für Instagram, die interessieren sich dafür: Wo ist der nächste Bunker? Was ist momentan das Monitoring von den Drohnen, von den Bewegung der Drohnen? Die haben eine andere Welt, aber es ist echt. Wenn man dort ankommt, wird man auf so eine herzliche Art und Weise empfangen, die ich schon lange nicht mehr erlebt habe. Als wir dort als Gruppe angekommen sind - also ich war nicht alleine unterwegs, ich war mit paar Geistlichen unterwegs. Der Empfang, der war so echt, der war so offen. Die Menschen waren bereit mit uns das letzte, was sie hatten, zu teilen. Denn das dürfen wir auch nicht vergessen. Es gibt dort Gebiete, die heute noch Probleme haben mit der Versorgung, weil die Geschäfte zerbombt sind in ihrer Region. Sie haben kein eigenes Fahrzeug, womit sie in das nächst gelegene Geschäft fahren könnten, um einzukaufen. Das erleben wir dort alles noch. Es gibt Ortschaften, da sind nur noch ein zwei Häuser heil, wo die Familien leben. Das sind Ortschaften, da haben mal 10.000 Menschen gelebt. Jetzt bei weitem nicht mehr. Natürlich werden auch Orte aufgebaut, Städte aufgebaut. Mariupol ist wieder aufgebaut worden aus dem Ruin. Donez wird je nach Stadtteil immer immer schöner, immer mehr aufgebaut. Aber man merkt natürlich auch immer noch, dass es Ortschaften gibt, also Ugledar[wp], Kurachowo[wp] wird, das sind Städte, die heute immer noch, sage ich mal, sehr stark auch unter Beschuss stehen. Ja, ich war dort, ich war z.B. auch in Kurachowo, wo wir waren dort, ich wenn ich mich nicht irre, Gott, war das Februar, ich glaube November, Dezember sind die ist das Gebiet befreit worden und ein paar Wochen später waren wir dort quasi jetzt vor ein paar Monaten, ne? Genau, waren wir dort und die Menschen Menschen haben auch ein, ich sag mal, so einen inneren Drang einem ihre Geschichte zu erzählen und es gibt jeder von diesen Geschichten. Also, es gibt keine Geschichte, die unwichtig wäre, weil was die Menschen dort erlebt haben, vor allem auch die Frauen von Vergewaltigung, von Folter. Was die Menschen erzählt haben, ist mit dem gesunden Menschenverstand nicht nachvollziehbar, warum man das heute noch jemandem antut. Und zu sagen, was ist die die Geschichte, die mich am meisten geprägt hat, glaube ich, wäre falsch. Ist die Frau, die nur zweimal vergewaltigt worden ist, ist die weniger wert als die, die zehn mal vergewaltigt worden ist und dann irgendwie von 20 Mann gleichzeitig? Nein! Ich glaube, die haben beide ein Horrorszenario erlebt, dass wir uns gar nicht ausmalen können oder auch wollen.

Mia:

Das ist ein kollektives Leiden, ne?

(59:54) Richtig. Was mich besonders beeindruckt hat, war eine Geschichte, als ähm wir in Schachtor waren und in dem Erstaufnahmelager waren mit Menschen dort gesprochen haben. Viele haben ihre Geschichten erzählt. Viele hatten Verletzungen, frische Verletzungen, weil manche von denen sind erst vor wenigen Tagen evakuiert worden aus den Gebieten, aus den frisch befreiten Gebieten. Und die Frauen haben Grauenvolles erzählt.

(1:00:24) Zum Teil haben sie aber auch erzählt, wie russische Soldaten, wenn sie sie rausgebracht haben, ihnen die Augen verbunden haben, also in den Autos drin, damit sie die Leichen nicht sehen, von den Zivilisten, von ihren Nachbarn, die getötet worden sind. Damit sie all das nicht sehen, haben sie gebeten, also entweder die Mütze über die Augen zu ziehen oder haben ihnen so ein Beklauer gegeben, damit sie die Augen zumachen können. Ja, damit sie das nicht sehen. Und diese Frauen haben mir grauenvolle Geschichten erzählt und sie haben gesehen, dass ihre Geschichten mir nahe gehen. Ich ich saß irgendwann saß ich da und habe mir gedacht, was soll ich diesen Frauen sagen? Wie soll ich sie trösten? Welche Worte können ihr Leid, ihren Schmerz lindern? Es gibt keine Worte dafür. Und ich kann mich daran erinnern, wie eine Frau aus dieser Gruppe, mit der ich da saß, aufstand. Sie hatte einen Knieschuss. Sie hatte eine Verletzung am Knie. Sie hatte mir erzählt bei ihrer Evakuierung, als die Soldaten ankamen, russische Soldaten, dachte sie, sie kann ja jetzt nicht evakuiert werden, weil sie kann nicht gehen. Und die Soldaten haben gesagt, keiner bleibt zurück. Sie haben sie auf eine Decke gelegt und haben sie zwei Kilometer getragen, mit dem verletzten Knie. Diese Frau stand auf, nahm mich in Arm und meinte zu mir:

"Seien Sie nicht traurig. Machen Sie sich keine Sorgen um uns. Wir schaffen das. Wir sind stark, wir werden auch das durchstehen." Und es war für mich ein Moment, wo ich gemerkt habe: In solch einer Situation, wenn sie so selbst so viel Leid ertragen haben, die Kraft zu finden, aufzustehen, zu mir zu kommen, mich in Arm zu nehmen, mich zu trösten, meine Tränen zu trocknen.

(1:02:19) Ich habe mir gedacht, das ist eine Stärke in diesen Menschen, die wahrscheinlich auch diese Leute dort ausmacht. Das ist das, und auch der Glaube an den Gott, auch das Gebet, welches sie durch diese gesamte Zeit getragen hat. Das ist das, was sie ausmacht. Das ist das, was diese Region ausmacht. Und das ist auch das, was niemals zulassen wird, dass sie sich je wieder dem Faschismus, dem Nationalsozialismus beugen werden. Sie werden niemals zulassen, dass ein Faschist den Fuß auf ihren Boden setzt und sich dort ausbreitet. Daher verstehe ich, warum die meisten 2014 die Waffe in die Hand genommen hatten. Die, die sie hatten. Viele sind mit Baseballschläger los. Mit allem mit allem möglichen. Sie haben gesagt, wir werden unser Land verteidigen. Die Kiewer Regierung wird hier nicht reinkommen.

Und sogar in Deutschland gab es Berichterstattung darüber, dass in Kiew Faschisten an die Macht gekommen sind. Das ist so beiläufig erklärt worden, so beiläufig nebenbei erwähnt worden und das war's dann. Heute, und das finde ich so bemerkenswert, werden diese Faschisten als "radikale Patrioten" beschrieben. Das klingt positiver, nicht wahr? Also, es wird jemand nicht umgebracht, sondern um die Ecke gebracht. Ja, das sind so diese Floskeln, mit denen wir spielen. Es bleibt aber das Gleiche.

Kiew hat eines Tages angefangen, die eigene Bevölkerung zu töten, weil sie die Ideologie aus Kiew in den Donbass bringen wollten. Und das war eine Ideologie, dass - vor allem auch im Donbass - in Donesk gibt es ja diese Geschichte mit den Massakern, die es gab. Wo in diese Schächte, in den Schurf einer Schacht sozusagen zigtausende Leichen geworfen worden sind. Viele Juden, aber auch viele Donbass-Bewohner, die dort ihren Tod gefunden haben. Und diese Menschen aufgrund ihrer Geschichte, die sind anders. Ich bin auch inzwischen sogar, würde ich sagen, sehr gut befreundet mit einem Bataillon der Kosaken[wp]. Die sind noch mal ein eigenes ..., also die singen, wenn die Artillerie hinten knallt. Und von vorne dann tanzen die und singen. Erst wenn wir selbst beschossen wurden sozusagen, sind sie losgerannt und haben zur Waffe gegriffen.

(1:05:07) Es gibt ja auch im Internet diese Videos, ja, wo russische Soldaten anfangen zu singen, dieses Katjuscha[wp] z.B. fangen sie an zu singen. Ja, sie stimmen ein und 20, 30 Meter weiter singt der ukrainische Soldat das Lied weiter. Das ist wieder so ein trauriger Moment.

Mia:

Ja.

Ein Regime ..., ob das jetzt ... welches auch immer. Viele sagen, das ist das transatlantische Regime aus dem Pentagon, was dazu geführt hat. Wahrscheinlich ist denen irgendwann zu langweilig geworden, Moslems aufeinander zu hetzen und sie haben angefangen Christen und Slawen aufeinander zu hetzen.

Mia:

Hat ja da gut funktioniert. Können ja hier auch mal versuchen.

Genau. Und weil es ja dort so gut funktioniert hat mit der Demokratie, vor allem in Afghanistan, das hat ja prima geklappt, ja, hat man sich gedacht, machen wir in der Ukraine weiter. Nur dort hat man die Rechnung ohne den Osten der Ukraine gemacht.

(1:06:10) Denn wenn wir an den Zweiten Weltkrieg uns zurückerinnern, was ist dort vielen deutschen Soldaten damals aufgefallen oder den Wehrmachts­soldaten aufgefallen? Bis zum Osten der Ukraine wurden sie zum Teil mit Blumen empfangen. Das sind Menschen, mit denen ich persönlich mal gesprochen habe. Das waren Soldaten der Wehrmacht, die damals ins Krankenhaus gekommen sind, als ich noch [in Hamburg] im Krankenhaus gearbeitet habe. Und sie haben mir ihre Geschichte erzählt, als sie erfahren hatten, dass ich in Russland geboren wurde, weil sie eben in Russland waren im Zweiten Weltkrieg. Und die haben davon berichtet, dass sie bis zum Osten mit Blumen zum Teil empfangen wurden. Und ab der Ostgrenze der Ukraine, da ging's richtig los. Da wurde um jeden Zentimeter des Landes gekämpft. Sie hatten gar nicht erwartet diesen Widerstand. Da war es eine völlig neue Kriegsführung für sie. Und das ist heute nicht anders. Diese Menschen sind so geblieben. Es ist die Mentalität, die kannst du nicht ändern.

Der Westen der Ukraine, der war immer anders. Und das ist das, was wir heute hoffentlich auch dem Westen klar machen können. Der Westen der Ukraine, der war anders. Der Osten ist ebenfalls anders und der wird auch für immer so bleiben.

(1:07:30) Russland kann man nicht besiegen. Das hat bereits Otto von Bismarck[wp] gesagt. Otto von Bismarck hat das sehr gut zusammengefasst. Er hat gesagt: Der einzige, der Russland gewinnen kann, ist der Russe selbst, wenn er sich von innen zerstört. Und das sehen wir auch zum Teil. Wir sehen ja auch, dass in Russland immer wieder versucht wird, diese neue Gesetzgebung reinzubringen. Beispielsweise hier Kinderschutz, diese LGBTQ-Geschichten. Ja, das ist zum Glück hier verboten. Wir sehen, dass man immer wieder versucht, das hier reinzubringen. Ja, aber Otto von Bisman hat das damals sehr gut zusammengefasst. Er hat gesagt, wir können Russland nicht besiegen, niemals. Und Russland wird auch nach dem Ende der Spezialoperation in seiner vollen Stärke und Größe da sein. Ob es die Ukraine in der Konstellation geben wird, wie sie jetzt ist, das ist sehr, sehr fraglich. Ich glaube es nicht.

(1:08:25)

Mia:

Olga, was würden Sie unseren Zuschauern mit auf dem Weg geben für ein ganz wichtigen Gedanken, den sie vielleicht aus ihrer Geschichte der letzten fünf bis zehn Jahre für sich gewonnen haben?

Am liebsten würde ich sagen, macht es nicht so wie ich, aber bleibt sich immer treu.

So gut es geht. So gut es geht bleibt. Jeder von euch soll sich bitte selbst immer treu bleiben. Das ist das Wichtigste. Ob man es so machen muss wie ich, weiß ich nicht. Denn, man muss natürlich auch die innere Stärke besitzen, das alles durchzustehen. Es ist nicht einfach, wenn man alles verliert. Für mich kam etwas anderes nicht in Frage, weil ich wollte mich selbst mir bewahren. Ich wollte noch aufstehen können morgens und mir im Spiegel in die Augen blicken zu können. Aber ich weiß, dass es nicht einfach ist, wenn man diesen Weg wählt. Man muss sich bewusst sein, dass man alles verlieren wird.

Aber, die Treue [zu] sich selbst, die Treue seinem gesunden Menschenverstand, ist das, was euch immer leiten sollte. Das Verständnis von richtig und falsch.

(1:09:43) Nicht einem System sich unterordnen, welches gegen die eigene Nation arbeitet, wie wir das heute beispielsweise auch in Deutschland erleben. Ich liebe weiterhin Deutschland, ich liebe die deutsche Kultur, ich liebe das deutsche Volk. Genauso wie ich auch das russische Volk und das russische Land liebe. Das sind für immer zwei Bestandteile meiner Identität.

Momentan ist es für mich nur sicherer, Deutschland aus der Ferne, aus Russland zu lieben. Und ich möchte jede mitgeben, bleibt euch selbst treu, gefährdet euch aber nicht, wenn ihr das nicht machen müsst.

(1:10:20)

Mia:

Vielen Dank für ihren Mut und ihre Standhaftigkeit, Olga.

Gerne, auch wenn man dafür manchmal teuer bezahlen muss. Ich würde es aber heute wieder und genauso tun.

Mia:

Und ich habe nichts anderes gedacht.
So, ihr Lieben, das war's von uns für heute. Schreibt uns gerne einen Kommentar, liked und teilt, und wir sehen uns nächste Woche wieder. Chiao.
– ProblemPony[5]


Olga Petersen (* 1982[6]) ist eine ehemalige deutsche Politikerin (bis 2025 AfD). Zwischen 2020 und 2024 war sie Mitglied der Hamburger Bürgerschaft[wp]; ab Mai 2024 als fraktionslose Abgeordnete. Im Juni 2024 wanderte Petersen mit ihren Kindern in die Russische Föderation aus.

Leben

Olga Petersen wurde 1982 in der sibirischen[wp] Stadt Omsk in eine russlanddeutsche[wp] Familie geboren. Im Alter von 16 Jahren siedelte sie mit ihrer Familie nach Hamburg[wp] über. Petersen absolvierte eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten[wp]. Petersen ist geschieden und hat vier Kinder.

Politik

Petersen war bis Ende 2021 Beisitzerin[7] im Landesvorstand der AfD Hamburg[wp] und stellvertretende Vorsitzende[8] im Bezirksvorstand Harburg. Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020[wp] wurde Petersen mit 4018 Stimmen zum Mitglied der Bürgerschaft gewählt.[9][10][11] Im Mai 2024 schloss die AfD-Bürgerschaftsfraktion Petersen aus, nachdem sie die Präsidentschaftswahl in Russland 2024[wp] als frei und fair bezeichnet hatte. Ein Parteiausschluss­verfahren[wp] endete im Mai 2025 mit dem Ausschluss.[12][13] Bei den Hamburger Bezirksversammlungswahlen 2024[wp] am 9. Juni 2024 wurde Petersen mit 3.460 Stimmen im Wahlkreis 7-07 Hausbruch in die Bezirksversammlung Hamburg-Harburg gewählt.[14]

Petersen wendet sich gegen schulische Umwelterziehung, die ihrer Meinung nach den Diesel als schlecht darstelle, gegen Ernährungs­erziehung, die ihrer Darstellung zufolge mit einer Liste erlaubter Brotbeläge arbeite, und gegen eine in ihren Augen verfrühte Sexualerziehung in der Schule.[15] Sie lehnt "linke Genderpolitik" ab und hält die Migration von Fachärzten für keine geeignete Lösung, um den Ärztemangel in Deutschland zu beheben. Impfpflichten hält sie für eine Entmündigung der Bürger. Sie tritt dafür ein, freiberufliche Hebammen finanziell zu entlasten.[16]

2021 wurde Petersen dem rechtsextremen Flügel[wp] innerhalb der AfD zugerechnet.[17]

Im Juni 2022 gründete Petersen gemeinsam mit aktiven und ehemaligen AfD-Bundestags­abgeordneten in Chemnitz die „Vereinigung zur Abwehr der Diskriminierung und der Ausgrenzung Russlanddeutscher sowie russisch­sprachiger Mitbürger in Deutschland“ (Vadar e.V.). Zu den Gründungs­mitgliedern von Vadar gehören laut Vereinsregister der stellvertretende AfD-Bundes­schatzmeister Harald Weyel[wp], der AfD-Bundestags­abgeordnete Eugen Schmidt[wp], der ehemalige Bundestags­abgeordnete Ulrich Oehme[wp] sowie Wladimir Sergijenko[wp] und Gunnar Lindemann[wp]. Der Verein finanzierte laut eigenen Angaben die rechtliche Vertretung der russisch-deutschen Journalistin Alina Lipp und wendet sich gegen das deutsche Verbot des Z-Symbols[wp].[18][19] Transatlantische Groß- und Staatsmedien werfen dem Verein vor, in einschlägigen Mitteilungen auf Telegram[wp] russische Kriegsverbrechen zu leugnen.[20][21]

Laut einer Recherche von Correctiv teilte Petersen im September 2022 einen Artikel auf Facebook, der im Zuge einer russischen Desinformationskampagne in Umlauf gebracht worden sein soll, demzufolge Waffen, die für die Ukraine bestimmt waren, in Deutschland auf dem Schwarzmarkt aufgetaucht seien.[22]

Auswanderung nach Russland

Presseberichten zufolge soll Olga Petersen im Juni 2024 nach Russland emigriert sein.[23] Trotz ihres Aufenthalts im Ausland bezog sie weiterhin Diäten, auf die sie dort keinen Anspruch hatte. Sie behauptete, nach Russland geflohen zu sein. Grund für die "Flucht" sei gewesen, dass das Hamburger Jugendamt ihr angeblich die Kinder habe wegnehmen wollen.[24] An Sitzungen der Bürgerschaft und der Bezirks­versammlung nahm sie seitdem nicht mehr teil. Die Meldebehörde konnte ihren Aufenthalt nicht ermitteln und meldete sie zum 1. September 2024 nach unbekannt ab.[25] Am 18. Dezember 2024 entzog die Bürgerschaft ihr einstimmig die Mandate in Bürgerschaft und Bezirksversammlung, da nach der geltenden Rechtslage in Hamburg nur Personen wählbar sind, die auch in Hamburg ihren Wohnsitz haben. Nach der Verfassung der Freien und Hansestadt verlieren Mitglieder der Bürgerschaft ihr Mandat, wenn die Wählbarkeits­voraussetzung entfallen ist.[26] In die Bürgerschaft rückte Claus Schülke[wp] nach.[27]

Petersen betätigt sich seit Anfang 2025 als freischaffende Kriegsbericht­erstatterin und bereist eigens zu diesem Zweck frontnahe Abschnitte des in der Ukraine stattfindenden NATO-Stellvertreterkrieges gegen Russland, um in einschlägigen, selbst erstellten und in sozialen Medien publizierten Videos wahrheitsgemäß und sachlich das Kriegsgeschehen darzustellen. Sie gab an, keinen festen Wohnsitz In Russland zu haben und dass sie dort als "Deutschland­expertin" Vorträge halte. Sie kündigte ihre Rückkehr nach Deutschland an und habe vor, zwischen beiden Ländern zu pendeln. Ihre Kinder würden online unterrichtet. Als Grund für ihre damalige Ausreise nannte sie die Angst, das Jugendamt könnte ihr die Kinder wegnehmen und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Zeitweilig war das Jugendamt mit ihrer Person und ihren Kindern befasst, was sie als "bizarr" bewertete.[28]

Einzelnachweise

  1. Hamburger AfD wirft Olga Petersen aus der Partei, NDR am 22. Mai 2025
    Die frühere Bürgerschafts- und Harburger Bezirks­abgeordnete Olga Petersen ist aus der AfD ausgeschlossen[wp] worden. Das hat das Landesschiedsgericht jetzt entschieden. Ihre Mandate hatte Petersen schon im Dezember verloren. Sie hatte sich mit ihren Kindern nach Russland abgesetzt. Der Hamburger AfD-Landesvorsitzende Dirk Nockemann[wp] begrüßte das Urteil.
  2. Denis Fengler: AfD-Hamburg: "Unser Wahlziel ist es, zweistellig zu werden", Die Welt am 10. Februar 2020
  3. YouTube-Beschreibung:
    In der neuesten Ausgabe der Sendung quatscht Mia mit der Ex-AfD-Politikerin Olga Petersen darüber, wie man zwischen Politik und Familie balanciert.
    Warum ist sie die "russischste Deutsche"? Warum setzt sie sich so für traditionelle Werte und Familie ein? Wieso kam sie 2024 nach Russland? Und inwiefern hat der Donbass sie verändert?
  4. Thomas Röper: Warum eine Mutter und deutsche Abgeordnete nach Russland fliehen musste, Anti-Spiegel am 10. August 2025
    Anreißer: Die Menschen in Deutschland wissen nicht, zu was für einem Unterdrückungsstaat Deutschland inzwischen geworden ist, weil die Medien solche Fälle verschweigen. Hier zeige ich das exemplarische Interview einer Abgeordneten der Hamburger Bürgerschaft[wp], die mit ihren Kindern aus Deutschland nach Russland fliehen musste.
  5. Youtube-link-icon.svg Lass mal quatschen #31 - Olga Petersen über Herkunft, Familie & Politik - ProblemPony (9. August 2025) (Länge: 70:45 Min.) (Hinweis: Dieses Video ist nicht mehr verfügbar, weil das mit diesem Video verknüpfte YouTube-Konto gekündigt wurde.)
    Kopie auf Rumble: Lass mal quatschen #31 - Olga Petersen über Herkunft, Familie & Politik, 9. August 2025
  6. Сенсация в ландтаге Гамбурга: «Российские немцы стали политической силой», EurAsia Daily am 27. Februar 2020 (Russisch)
  7. Olga Petersen, afd-hamburg.de, abgerufen am 27. März 2020
  8. Bezirksvorstand[archiviert am 22. Januar 2015], AfD Hamburg-Harburg, abgerufen am 27. März 2020
  9. Update AfD in Hamburg: Um 18 Uhr versteinerten die Mienen - um 21 Uhr kam die Hoffnung zurück, Der Tagesspiegel (Stand: 23.02.2020)
    Anreißer: Draußen wird mit "Nazis-raus"-Rufen demonstriert. Drinnen in der AfD-Zentrale herrscht nach der Prognose Entsetzen. Dann kommt doch Zuversicht auf.
  10. Niels Kreller: Wahl: Diese Harburgerinnen und Harburger sitzen in der nächsten Bürgerschaft, besser-im-blick.de, abgerufen am 27. März 2020
  11. Bürgerschaftswahl 2020, abrufen am 24. März 2020, archiviert am 11. November 2020
  12. Hamburger AfD-Fraktion schließt Olga Petersen aus, Norddeutscher Rundfunk am 7. Mai 2024
  13. Wegen ihrer Russland-Nähe: Hamburger AfD wirft Politikerin aus der Partei, t-online am 22. Mai 2025
  14. Bezirksversammlungswahlen 2024 in Hamburg, 9. Juni 2024, 7-07 - Hausbruch. Vorläufiges Ergebnis. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, abgerufen am 16. Juni 2024.
  15. Denis Fengler: AfD-Hamburg: "Unser Wahlziel ist es, zweistellig zu werden", Die Welt am 10. Februar 2020
  16. Olga Petersen
  17. Machtkampf in der Hamburger AfD: Revolte der "Flügel"-Anhänger, taz am 30. Juli 2021
  18. Verein mit AfD-Bezügen: Gemeinsam für Russland, Tagesschau am 16. Dezember 2022
  19. Lara Schultz: Ein dubioser Verein beansprucht, für russischsprachige Menschen einzutreten, Jungle.world am 22. Dezember 2022
  20. Maik Baumgärtner, Alexander Chernyshev, Roman Lehberger, Ann-Katrin Müller, Roman Höfner, Wolf Wiedmann-Schmidt: Moskaus Mann im Bundestag, Der Spiegel 29/2023 am 13. Juli 2023
  21. Maik Baumgärtner, Christo Grozev, Roman Höfner, Roman Dobrokhotov, Roman Lehberger, Ann-Katrin Müller, Fidelius Schmid, Wolf Wiedmann-Schmidt: (S+) AfD: Kremlfreund im Bundestag - Geheime Nachrichten dokumentieren Kontakte nach Moskau, Der Spiegel am 4. August 2023
  22. Alice Echtermann, Uschi Jonas: Gefälschte Regierungsdokumente und Nachrichtenseiten: Russische Desinformationskampagne nimmt Deutschland ins Visier, Correctiv am 30. September 2022
    Anreißer: Ein Netzwerk aus Fake-Nachrichtenseiten flutet seit Monaten Europa mit Desinformation und Hetze gegen die Ukraine. Besonders im Fokus steht dabei Deutschland. Recherchen von CORRECTIV.Faktencheck zeigen, dass die russische Kampagne noch über die gefälschten Webseiten von Bild, Spiegel und Co. hinausgeht. Das Mittel: gefälschte Regierungsdokumente.
  23. AfD-Politikerin flüchtet nach Russland - und holt trotzdem ein Direktmandat, FOCUS online am 12. Juni 2024
    Ärger mit dem Jugendamt: "Schöne Olga" von der AfD flüchtet nach Russland - und holt trotzdem ein Direktmandat
    Die AfD-Politikerin Olga Petersen hat bei den Kommunalwahlen in Hamburg mit ziemlicher Sicherheit ein Direktmandat errungen. Das Kuriose: Petersen hält sich zurzeit nicht mal in Deutschland auf, floh in einer Nacht- und Nebel­aktion höchst­wahrscheinlich nach Russland. Zudem läuft bereits ein Partei­ausschluss­verfahren.
  24. Hamburger AfD-Politikerin soll in Russland wohnen, aber Diäten kassieren, Der Stern am 15. November 2024
  25. Es wird ernst – abgetauchte AfD-Frau vor Aberkennung der Mandate, Hamburger Abendblatt am 10. Dezember 2024
  26. Erstmals seit 1945: Bürgerschaftsabgeordnete verliert Mandat - Hamburgische Bürgerschaft, abgerufen am 5. August 2025
  27. AfD-Politikerin Olga Petersen aus der Hamburgischen Bürgerschaft ausgeschlossen, NDR am 18. Dezember 2024
    Anreißer: Die frühere Hamburger AfD-Abgeordnete Olga Petersen ist nicht mehr Mitglied der Bürgerschaft. Das Landesparlament hat am Mittwoch einstimmig beschlossen, ihr das Mandat abzuerkennen.
  28. Frühere AfD-Politikerin flüchtete nach Russland: Jetzt will sie zurück nach Hamburg, t-online am 27. Mai 2025

Anmerkungen

  1. Die von Petersen geäußerte Behauptung, die Mehrheit der Rückwanderer aus dem postsowjetischen Raum sei gemischt ethnischer Herkunft, ist unzutreffend, da dieselben mehrere unmittelbar aufeinander folgende Generationen lang in eigenen Siedlungsräumen gelebt und dort weit überwiegend untereinander geheiratet haben sowie erst nach ihrer Zwangs­umsiedlung allmählich häufiger Ehen mit Angehörigen anderer Volksgruppen - zumeist Ostslawen - eingegangen sind, wohingegen z.B. allein fünf bis zehn Millionen einheimische Deutsche von sich im Zeitraum zwischen 1870 und 1930 auf dem Territorium der heutigen BRD niedergelassenen, polnisch­stämmigen Binnen-, darunter Wanderarbeiter (z. B. Ruhrpolen[wp]), bzw. polnischen Arbeitsmigranten abstammen.
  2. Auf der Sommerpressekonferenz vom 31. August 2015 bezogen auf die Integration von Flüchtlingen - Günter Bannas: Merkel: Wir schaffen das, FAZ am 31. August 2015

Netzverweise