Krim
Die Krim ist die größte Schwarzmeerhalbinsel, auf welcher sich die autonome Republik Krim und die föderale Stadt Sewastopol befinden.
Städte
Simferopol ist die Hauptstadt der Republik Krim und hat rund 340.000 Einwohner.
Sewastopol ist die größte Stadt auf der Halbinsel Krim. Sie liegt am südwestlichen Rand der Halbinsel auf den Ausläufern des Krimgebirges[wp] direkt am Schwarzen Meer[wp] und ist Heimathafen und Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte[wp]. Sewastopol ist eine Stadt mit Subjektstatus[wp] (wie auch Moskau[wp] und Sankt Petersburg[wp]). Die Agglomeration[wp] hat rund 420.000 Einwohner.
Kertsch[wp] ist eine Hafenstadt auf der gleichnamigen Halbinsel Kertsch[wp] mit rund 160.000 (2014) Einwohnern. Seit 2018 (Straße) bzw. Dezember 2019 (Bahn) verbindet die Krim-Brücke die Halbinsel über die Straße von Kertsch[wp] mit der Taman-Halbinsel[wp].
Jalta[wp] hat knapp 80.000 Einwohner, in der Agglomeration Jaltas leben rund 140.000 Menschen (2014). Jewpatorija[wp] hat rund 120.000 Einwohner (2014). Feodossija[wp] hat rund 110.000 Einwohner (2014).
Wasserversorgung
Der Nord-Krim-Kanal, der über die Landenge von Perekop[wp] verläuft und vom zum Kachowkaer Stausee[wp] angestauten Dnepr[wp] gespeist wird, versorgt die Krim mit Süßwasser. Nach der Sezession[wp] von der Ukraine und dem anschließenden Beitritt der Krim zur Russischen Föderation 2014 wurde die Wasserzufuhr des Kanals auf ukrainischer Seite unterbrochen. Im April 2022 wurde der Kanal wieder in Betrieb genommen und die Süßwasserversorgung der Halbinsel wiederhergestellt.
Geographie
Die Krim ist die größte Halbinsel des Schwarzen Meeres[wp]. Sie ist im Westen und Süden vom Schwarzen Meer und im Osten vom Asowschen Meer[wp] umgeben. Im Norden ist die Halbinsel durch den Sywasch[wp], ein großflächiges System flacher Buchten im Westen des Asowschen Meeres, vom Festland getrennt. Allein die Landenge von Perekop[wp] westlich des Sywasch stellt eine durchgehende Landverbindung zum ukrainischen Festland her. Im Osten grenzt die Krim mit der Halbinsel Kertsch[wp] an die Straße von Kertsch[wp], an deren gegenüberliegendem Ufer die zur Region Krasnodar[wp] gehörende Halbinsel Taman[wp] liegt. Die im Mai 2018 offiziell eröffnete Krim-Brücke über die Straße von Kertsch verbindet die Krim mit Taman. Im Oktober 2022 wurde die Brücke durch einen von der ukrainischen Armee unter Beteiligung des ukrainischen, litauischen und britischen Geheimdienstes verübten Terrorakt schwer beschädigt.
Der Nordteil der Halbinsel ist flach bis sanftwellig und bildet eine Steppenlandschaft aus, die über den Nord-Krim-Kanal mit Wasser aus dem Dnepr[wp] bewässert wird.
Im Süden der Halbinsel liegt das Krimgebirge[wp], das nicht nur ein geographisches Hindernis darstellt, sondern auch eine Wetter-[wp] und Klimascheide[wp] ist. Während nördlich der Berge eher gemäßigte Klimabedingungen herrschen und vor allem die Winter deutlich kälter sind, herrscht südlich des Krimgebirges mediterranes Klima[wp], in dem Südfrüchte und auch Weinstöcke[wp] gut gedeihen.
Die höchsten Berge sind der Roman Kosch[wp] (1545 m), der Tschatyr-Dag[wp] (1527 m) und der Lapata (1406 m). Hier bilden sich zahlreiche Flüsse wie die Alma[wp], der Belbek[wp], die Tschorna[wp] und die zwei Quellflüsse des Salhyr[wp], des mit 232 Kilometer längsten Flusses der Krim. Der Utschan-Su-Wasserfall[wp] ist der höchste Wasserfall im Krimgebirge.
Eine weitere Besonderheit ist die Arabat-Nehrung[wp], die das Asowsche Meer vom Sywasch trennt. Die Nehrung liegt zwischen der Stadt Henitschesk[wp] in der Oblast Cherson im Norden und der Nordostküste der Halbinsel Krim im Süden. Die Arabat-Nehrung ist 112 km lang und 270 m bis 8 km breit. Ihre Fläche beträgt 395 km², die durchschnittliche Breite ist 3,5 km.
Ende des Khanats der Krim
Bis zum Russisch-Türkischen Krieg (1768-1774)[wp] war das Khanat der Krim[wp] ein Vasallenstaat des Osmanischen Reichs[wp]. Viele Krimtataren[wp] flohen auf das Gebiet der heutigen Türkei. Am 8. April 1783 wurde die Krim formell von Russland unter Katharina II.[wp] annektiert. Dies wurde vom Osmanischen Reich jedoch erst mit dem Vertrag von Jassy am 6. Januar 1792 anerkannt und die Krim administrativ dem Gouvernement Taurien[wp] unterstellt.
Nach der Eingliederung wurden Kolonisten angeworben, darunter Deutsche, Italiener, Griechen, Bulgaren, Balten und Russen. Letztere waren vorwiegend aus dem Dienst entlassene Soldaten oder Saporoger Kosaken[wp]. Die tatarischen Bauern, die 96 Prozent der tatarischen Bevölkerung ausmachten, wurden in die unfruchtbaren Gebiete im Inneren der Krim zurückgedrängt. Große Teile der fruchtbaren Gebiete wurden ab 1784 unter der Führung Potjomkins an Landjunker verteilt. Als Folge dieser Politik kam es zu einem vermehrten Fortzug der Tataren ins Osmanische Reich, insgesamt verließen mehrere 100.000 Menschen die Krim.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde unter der Leitung des Admirals Michail Lasarew[wp] Sewastopol zum Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte[wp] ausgebaut. Von 1853 bis 1856 waren die Krim und vor allem Sewastopol Schauplatz des Krimkriegs[wp]. Während und nach dem Krimkrieg kam es zu einer erneuten Massenflucht. Das Turkvolk der Tataren sympathisierte traditionell mit dem Osmanischen Reich und fürchtete sich vor weiteren Repressalien der Russen, weshalb in den 1870er und 1880er Jahren weitere Emigrationswellen erfolgten, sodass die Tataren gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf der Krim nur noch eine Minderheit von etwa 187.000 Menschen darstellten.
Russischer Bürgerkrieg
Im Dezember 1917 wurde nach der Oktoberrevolution[wp] auf der Krim von den Krimtataren die Volksrepublik Krim[wp] ausgerufen, der erste Versuch einer säkular-demokratischen Ordnung in der islamischen Welt. Diese wurde im Januar 1918 von den Bolschewiki[wp] zerschlagen und durch die Taurische Sowjetische Sozialistische Republik (russisch: Советская Социалистическая Республика Тавриды) ersetzt. Diese bestand nur einige Wochen, bis Truppen der Ukrainischen Volksrepublik[wp] in die Krim einmarschierten.
Im Russischen Bürgerkrieg[wp] hielten Weiße Garden[wp] die Krim besetzt. Nach deren Niederlage marschierte die Rote Armee[wp] ein, und 1921 wurde die Krim zur Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik[wp] (ASSR) innerhalb Sowjetrusslands[wp] ausgerufen. Sie blieb somit vom Festland, der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik[wp], verwaltungstechnisch getrennt.
Zweiter Weltkrieg
Schon kurz nach Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges[wp] ordnete Stalin[wp] am 18. Juli 1941 die Zwangsumsiedlung von fast 53.000 Krimdeutschen[wp], hauptsächlich in die Kasachische Sozialistische Sowjetrepublik[wp] an, um deren befürchtete Kollaboration mit den Invasoren zu verhindern.
Die Krim wurde nach heftigen Kämpfen um Sewastopol[wp] von 1941 bis 1944 durch die Wehrmacht besetzt. Ab dem 11. Dezember 1941 ermordete die Einsatzgruppe D der Sicherheitspolizei und des SD in Zusammenarbeit mit Wehrmachtseinheiten unter anderem im Simferopol-Massaker[wp] oder im Massaker von Feodossija[wp] fast die gesamte jüdische Bevölkerung der Krim. Tausende sowjetische Soldaten und Zivilisten leisteten noch bis in den Spätherbst 1942 erbitterten Widerstand gegen die Wehrmacht in den Katakomben von Adschimuschkai[wp].
Nach der Schlacht um die Krim[wp] wurden am 18. Mai 1944 auf Stalins Befehl fast alle gegen Ende des Krieges auf der Krim noch lebenden Krimtataren, insgesamt zwischen 187-194.000 Menschen, unter dem Pauschalvorwurf der Kollaboration mit dem nationalsozialistischen Deutschland von NKWD-Einheiten nach Zentralasien deportiert. Deutlich mehr Krimtataren hatten allerdings als Soldaten der Roten Armee oder als Partisanen auf der Krim gegen Wehrmacht und Waffen-SS gekämpft, als kollaboriert hatten. An die Massendeportation der Krimdeutschen, Krimtataren, Griechen, Bulgaren und Armenier erinnert das Denkmal "gegen Grausamkeit und Gewalt" am Bahnhof von Kertsch[wp], wobei dabei die Italiener, die seit 1820 in Kertsch lebten, unerwähnt blieben. Stalin hob die Autonomie der Krim innerhalb der Sowjetunion auf.
Nachkriegszeit
Die Deportation der Krimtataren im Mai 1944 hatte die Voraussetzungen geschaffen, der Krim ihren Status als autonome Sowjetrepublik zu entziehen. Sie wurde am 30. Juni 1945 zur einfachen Oblast[wp] innerhalb der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) herabgestuft.
Im Jahr 1954, ein Jahr nach Stalins Tod, wurde die Krim aus dem Territorialbestand der RSFSR in den der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik (USSR) umgegliedert. Eingebettet war dieser Gebietstransfer in die Feierlichkeiten anlässlich des 300. Jahrestags des Abschlusses des Vertrages von Perejaslaw[wp] 1654, als sich die ukrainischen Kosaken[wp] dem russischen Zaren[wp] unterstellten. Dieses Ereignis wird als eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der russisch-ukrainischen Beziehungen betrachtet.
Am 20. Januar 1991 sprachen sich 93 Prozent der Krimbewohner in einem Referendum für die "Wiederbegründung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Krim (ASSK) als Subjekt der UdSSR und Teilnehmer des Unionsvertrages", also für den Verbleib in der Sowjetunion aus.[1]
Krim und Ukraine
Die politischen Hintergründe der Unterstellung der Krim unter die Jurisdiktion der Ukraine sind komplex und bislang nicht abschließend geklärt. Einige Quellenfragmente deuten darauf hin, dass eine Umgliederung der Krim bereits seit den 1940er Jahren erwogen wurde. Schon vor 1954 wurden Ukrainer auf der Krim angesiedelt, um den durch die Deportation der Krimtataren entstandenen Arbeitskräftemangel zu beheben. Die sowjetische Presse widmet im Jahre 1954 der Umgliederung der Krim nur sehr wenig Aufmerksamkeit. Im Mittelpunkt standen die Feierlichkeiten um die Übereinkunft von Perejaslaw, zumal eine Auflösung der Sowjetunion zum damaligen Zeitpunkt ohnehin unvorstellbar schien. Sowjetische Autoren bezeichneten den Transfer oft als Geschenk Chruschtschows[wp] und aufgrund Chruschtschows ukrainischer Herkunft wird ihm persönlich ein besonderes Interesse an ukrainischen Angelegenheiten zugeschrieben.
Unstrittig ist, dass die Angliederung der Krim an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik nicht durch ein positives Votum der Majorität der wahlberechtigten Bevölkerung der Krim in einem Referendum[wp] legitimiert wurde. Die Bevölkerung der Krim war weit überwiegend ethnisch russisch und russophon.
Am 12. Februar 1991 wurde die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim[wp] - die zuvor zur Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik[wp] (RSFSR) gehörte - innerhalb der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik[wp] wiederhergestellt.
Im Zuge der Auflösung der Sowjetunion wurde die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik am 24. August 1991 in den bestehenden Grenzen zum unabhängigen ukrainischen Staat. Durch die Rechtsnachfolge blieb die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim ein Teil des neuen Staates Ukraine. Sie wurde die südlichste Region der Ukraine und ihre einzige autonome Republik.
Sezession und Anschluss an die Russische Föderation
In dem im Jahr 1991 in der USSR durchgeführten Referendum[wp] über die Unabhängigkeit der Ukraine stimmten von den Wählern auf der Krim 54 Prozent für die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion, 42 Prozent stimmten dagegen. Nach den Ergebnissen der Volkszählung 2001 zur Verteilung der Nationalitäten stellten Russen 58,5 % der Bevölkerung, Ukrainer 24,4 % und Krimtataren 12,1 %. Diese durften ab 1988 in ihre alte Heimat zurückkehren. Dabei gaben 77,0 % als Muttersprache Russisch an, 11,4 % Krimtatarisch und 10,1 % Ukrainisch. Angesichts der Tatsache, dass nur zehn Prozent der Krim-Bevölkerung sich aus ukrainischen Muttersprachlern zusammensetzt, ist nachvollziehbar, warum das Vorhaben der Putsch-Regierung, Ukrainisch zur alleinigen Amtssprache zu erklären, keine Akzeptanz bei der Bevölkerungsmehrheit hätte finden können.
Im Referendum des Jahres 2014 stimmten die Bewohner der Krim mit überwältigender Mehrheit für eine Sezession[wp] der Autonome Republik Krim[wp] und der Stadt Sewastopol von der Ukraine und für eine Wiedereingliederung der Krim in die Russische Föderation. Zunächst bildeten die Gebietskörperschaften einen eigenen Föderationskreis Krim[wp], wurden jedoch am 28. Juli 2016 als Föderationssubjekte[wp] dem Föderationskreis Südrussland zugeordnet.
Aus Rache hat die von den USA im Modus einer verdeckten Regimewechseloperation eingesetzte Marionettenregierung die öffentliche Wasserzufuhr der Krim durch den Nord-Krim-Kanal unterbrochen und die dortige Bevölkerung vom Zugang zu fließendem Wasser abgeschnitten. Der Kanal beginnt bei Nowa Kachowka in der Oblast Cherson am zum Kachowkaer Stausee[wp] angestauten Dnepr[wp], verläuft danach durch den Süden der Oblast Cherson und über die Landenge von Perekop[wp], anschließend durch den Norden der Krim über Sowjetskyj[wp] bis nach Kertsch[wp] im Osten der Halbinsel. Der Kanal wurde nach der Eroberung der Oblast Cherson im April 2022 durch die russische Armee für die Bewässerung der landwirtschaftlichen Nutzflächen der Krim wieder eröffnet.
Pläne des ukrainischen Klientelregimes
![]() Die Blaupause hinter der nazistischen Ukraine nach dem Putsch 2014 Auch wenn es Kiew und dem Westen nicht gefällt, aber die Bevölkerung der Krim wollte immer zu Russland gehören. Zwar wird im Westen behauptet, das Referendum von 2014 sei gefälscht gewesen, aber das stimmt nicht, wie ausgerechnet US-amerikanische Quellen bestätigen. In Washington gibt es das Pew Research Center[wp], das weltweit Umfragen durchführt, die von der US-Regierung als Grundlage ihrer Außenpolitik genutzt werden. Die Umfragen sind qualitativ sehr gut, denn wenn die US-Regierung in einem Staat zum Beispiel Unruhen gegen die Regierung auslösen will, muss sie genau wissen, wie die Stimmung in den Land ist und wo man zur Anstiftung von Unruhen ansetzen muss. Das Pew Research Center hat im Mai 2014, also unmittelbar nach der Vereinigung der Krim mit Russland, eine Umfrage in der Ukraine durchgeführt, wobei man die Krim natürlich zur Ukraine gerechnet hat. Die Antworten in der Umfrage wurden getrennt nach Westukraine, Ostukraine und Krim analysiert, weshalb die Umfrage ein sehr gutes Stimmungsbild des nach dem Maidan gespaltenen Landes ergab. Die Antworten für die Krim waren deutlich: 88 Prozent der Krimbewohner wollten, dass die Weltgemeinschaft das Referendum, also die Vereinigung der Krim mit Russland anerkennt. Das bestätigt übrigens exakt das Ergebnis des Referendums, denn da lag die Wahlbeteiligung bei 90 Prozent, von denen fast alle für die Vereinigung mit Russland gestimmt haben. Es kann also keine Rede davon sein, dass Russland die Halbinsel gegen den Willen der Bevölkerung okkupiert und annektiert hat. Die Vereinigung der Krim mit Russland war der Wunsch der überwiegend russischen Bevölkerung der Krim. Da sich die wirtschaftliche Lage auf der Krim unter der russischen Regierung wesentlich verbessert hat, ist die Zustimmung zu Russland dort heute sogar noch größer. Es wäre demokratisch, den Wunsch der Menschen auf der Krim zu akzeptieren. Aber das tut Kiew - mit Unterstützung des angeblich für Demokratie kämpfenden Westens - nicht, sondern redet von der gewaltsamen Rückeroberung der Krim, was in Kiew als "De-Okkupation" bezeichnet wird. Umerziehungslager für Kinder und Jugendliche Am 20. März wurde in einem Artikel mit der Überschrift "Wie die Re-Integration der Krim in allen Lebensbereichen aussehen muss" dargelegt, wie man sich das in Kiew konkret vorstellt. Über den Umgang mit Kindern und Jugendlichen konnte man dort lesen:
Es wird also offen davon gesprochen, Kinder und Jugendliche auch gegen deren Willen "auszutauschen", also in Umerziehungslager in der Ukraine zu schicken. Ob die Eltern dazu ihr Einverständnis geben, wird nicht einmal angesprochen - die werden gar nicht gefragt. "12 Schritte zur De-Okkupation" Alexej Danilow, der Chef des ukrainischen Sicherheitsrates, hat Anfang April einen 12-Punkte-Plan zur "De-Okkupation" der Krim[ext] vorgestellt, der es in sich hat. Ich will hier die wichtigsten Punkte aufzeigen. Er will in Punkt 2 gegen alle Bewohner der Krim Strafverfahren wegen Hochverrat[wp] eröffnen, um zu prüfen, wer wie intensiv mit den "Besatzern" zusammengearbeitet und sie unterstützt hat. Allen, die die "Besatzer" unterstützt haben, soll das aktive und passive Wahlrecht entzogen werden. Das dürfte die absolute Mehrheit der Krim-Bewohner betreffen. Damit würde die Bevölkerung der zurückeroberten Krim komplett rechtlos gestellt und wäre von allen politischen Prozessen der Ukraine ausgeschlossen. In Punkt 3 will er gegen alle Staatsdiener, die ab 2014 weitergearbeitet haben, gesonderte Strafverfahren eröffnen. Aber selbst die Staatsdiener, die nach 2014 weitergearbeitet, sich aber nicht strafbar gemacht haben, sollen ihre Arbeit und auch ihre Pensionsansprüche verlieren. Danilow geht in seinem 12-Punkte-Plan offenbar von einem totalen Sieg der Ukraine gegen Russland aus, denn in Punkt 4 will er Russland verpflichten, der Ukraine alle Menschen auszuliefern, die sich nach Meinung der Ukraine strafbar gemacht haben. Das soll auch für russische Staatsbürger gelten, die nach russischem Recht gar nicht ins Ausland ausgeliefert werden dürfen. In Punkt 5 geht Danilow explizit auf Journalisten "und andere Experten" ein, denen "besondere Aufmerksamkeit" geschenkt werden soll. Sie sollen alle nach ukrainischem Recht abgeurteilt werden, wobei ihnen ihr Eigentum und alle Rentenansprüche entzogen werden sollen. In Punkt 6 wird mitgeteilt, dass alle Russen, die nach 2014 auf die Krim gezogen sind, unverzüglich nach Russland deportiert werden sollen. Und in Punkt 7 wird hinzugefügt, dass alle Verträge, die auf der Krim nach 2014 geschlossen wurden, als ungültig angesehen werden. Das bedeutet faktisch beispielsweise die Enteignung aller Menschen, die dort nach 2014 eine Wohnung gekauft haben. In Punkt 9 sieht Danilow eine Filterung und Umerziehung der Menschen auf der Krim vor, wobei "die Erfahrung der Entnazifierung in Deutschland" genutzt werden soll. Dabei geht es ironischerweise auch um den Vorwurf der "aktiven Unterstützung der russischen Besatzung beim Wiederaufbau ukrainischer Städte nach ihrer Zerstörung nach der russischen Besatzung". Das ist deshalb Ironie pur, weil man Russland vielleicht eine Menge vorwerfen kann, aber Russland hat die Städte auf der Krim aufgebaut und renoviert, die nach 25 Jahren ukrainischer Herrschaft verfallen waren, und Russland hat einige komplett neue Autobahnen auf der Krim gebaut. Wer in der Ukraine war, der weiß, dass es dort - abgesehen von Kiew - seit 30 Jahren kaum Maßnahmen zur Erhaltung der Infrastruktur gegeben hat. Das Land ist in einem entsetzlichen Zustand, weil es von den ukrainischen Regierungen und Oligarchen ausgepresst wurde. Sogar im Zentrum von Großstädten wie Cherson sind Straßen teilweise nicht asphaltiert, sondern einfache Feldwege. In seinem 12. Punkt zeigt Danilow endgültig seine "Liebe" für die angeblichen Landsleute auf der Krim, denn er will die stolze Stadt Sewastopol in "Objekt Nummer 6" umbenennen, um die angebliche russische Geschichtsfälschung auszulöschen, für die der historische Name der Stadt angeblich steht. Nazismus pur Der ukrainische Präsidentenberater Podaljaka[wp] legte in einem Radiointerview nach, in dem er sagte:
Ersetzen Sie in dem Text bitte das Wort "russisch" durch "jüdisch" und Sie haben einen Text, wie er von Hitler stammen könnte. Gibt es einen klareren Beweis dafür, dass in der Ukraine eine Clique regiert, die sich in direkter Tradition der Nazis befindet, nur dass sich ihr Hass nicht auf "die Juden", sondern auf alles Russische und alle Russen erstreckt? Und das hat keineswegs etwas mit dem "russischen Angriffskrieg" zu tun, wie die russische Intervention im Westen genannt wird. Solche Reden hat auch der ukrainische Präsident Poroschenko schon 2014 gehalten, sie waren das Vokabular derer, die bei der im Westen so genannten "Maidan-Revolution" an die Macht gekommen sind. Und diese Leute haben danach Stück für Stück umgesetzt, was sie von Anfang an offen gesagt haben. Eben aus diesem Grund sind die Menschen auf der Krim und im Osten der Ukraine, wo nun einmal mehrheitlich ethnische Russen leben, damals gegen die Maidan-Regierung aufgestanden. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums hat darauf auf Telegram hingewiesen, wo sie zunächst die Worte von Podaljaka zitiert und dann hinzugefügt hat:
| ||||||
– Anti-Spiegel[3] |
Entwicklung seit 2014
Zitat: | «In den zehn Jahren, die die Krim nun zu Russland gehört, ist das BIP der Krim um das 4,5-fache gewachsen. Die Industrieproduktion ist in den zehn Jahren um das 2,5-fache gewachsen und die Gehälter dort sind heute 3,5 Mal höher als 2014. Dabei gehört die Krim nicht einmal zu den wohlhabenden Gebieten Russlands, was zeigt, wie groß der Unterschied im Lebensstandard zwischen Russland und der Ukraine ist.»[4] |
- RT DE-Reportage - Krim: Zehn Jahre nach der Wiedervereinigung, RT Deutsch auf Odysee am 18. März 2024, 29:58 Min.
- Vor zehn Jahren, am 18. März 2014, wurde das Abkommen über die Wiedervereinigung der Republik Krim mit Russland unterzeichnet. Seitdem hat sich auf der Halbinsel am Schwarzen Meer vieles verändert. RT DE-Korrespondent Iwan Medwedew erzählt in dieser Reportage, was zur Wiedervereinigung geführt und wie sich das Leben auf der Halbinsel als Teil Russlands seitdem entwickelt hat.
Einzelnachweise
- ↑ Maria Drohobycky: Crimea: Dynamics, Challenges and Prospects., American Association for the Advancement of Science, 1995, ISBN 0-8191-9954-0, S. 108
- ↑ Даниэла Долотова: Надо уже готовиться: как должна выглядеть реинтеграция Крыма во всех областях жизни после деоккупации, викна am 20. März 2023
- (Deutsch: "Wir sollten uns schon jetzt vorbereiten: Wie die Wiedereingliederung der Krim in allen Lebensbereichen nach der Räumung aussehen sollte.")
- ↑ Thomas Röper: "De-Okkupation der Krim": Kiew plant Umerziehungslager und ein totales Verbot von allem Russischen, Anti-Spiegel am 9. April 2023
- ↑ Thomas Röper: Danke, lieber Westen! Warum Putin die Wahl so krachend gewonnen hat, Anti-Spiegel am 18. März 2024
- Anreißer: Westliche Medien und Politiker überschlagen sich regelrecht darin, zu versuchen, die russischen Präsidentschaftswahlen zu delegitimieren. Die hohe Wahlbeteiligung und die hohe Zustimmung für Putin sollen Belege dafür sein. Dabei hat der Westen selbst beides herbeigeführt.
Querverweise
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Krim, Republik Krim (Sezessionsregion), Referendum über den Status der Krim
- Exklusiv: Die Krim feiert 10 Jahre Wiedervereinigung mit Russland, RT Deutsch auf Odysee am 5. April 2024, 6:00 Min.
Putin hat die Krim nicht annektiert - Karl Albrecht Schachtschneider (22. März 2015) (Länge: 1:56 Min.)
- Thomas Röper - Anti-Spiegel:
- Nach dem Maidan spaltete sich die Krim von der Ukraine ab und beschloss, sich mit Russland zu vereinigen. Wie das abgelaufen ist und warum das keine "russische Annexion", sondern eine Sezession, also eine Abspaltung der Krim von der Ukraine war, die von der absoluten Mehrheit der Bevölkerung seit Jahren gewünscht wurde, können Sie hier nachlesen:
- Teil 9: Die Situation auf der Krim, 16. Februar 2023
- Teil 10: Das Referendum auf der Krim, 17. Februar 2023
- Teil 11: Nach dem Referendum, 20. Februar 2023
- Christian Müller: Infosperber-Berichte über die Krim: (21.07.2019-21.10.2019)
- Krim-Sanktionen: So bestraft der Westen unschuldige Menschen (ein allgemeiner historischer und politischer Überblick)
- Gemeinsam gegen Russland - vor über 150 Jahren (zu Sewastopol)
- Hier kommen sich Krim und Russland noch näher (zu Kertsch mit den Katakomben und zur neuen Brücke auf das russische Festland)
- Viele junge Tataren packen die ihnen gebotene Chance, über die vielen jungen Tataren, die die ihnen gebotene berufliche Chance packen
- Die Krim ist immer eine Reise wert, über das Reisen auf der Krim als "normaler" Tourist
- Die russische Sprache soll wieder populärer werden, über einen Kongress auf Jalta zur Förderung der russischen Sprache ausserhalb Russlands
- Persönliche Erfahrungen und Einschätzungen