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Alexei Anatoljewitsch Nawalny

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Alexei Anatoljewitsch Nawalny
Alexei Nawalny (2011)
Gelebt 4. Juni 1976–16. Februar 2024
Beruf Jurist
Ehegatte Julia Nawalnaja[wp]

Alexei Anatoljewitsch Nawalny (1976-2024) war ein russischer Politiker, Aktivist und politischer Agent Großbritanniens.

Julia Nawalnaja soll auf der Münchner Sicherheitskonferenz auftreten und "zufällig" stirbt ihr Ehemann kurz vorher im Straf­gefangenen­lager in Charp[wp], Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen[wp], Russland.

Julia Nawalnaja, Ehefrau von Alexej Nawalny, spricht nach dem gemeldeten Tod ihres Mannes auf der Münchner Sicherheits­konferenz. © DPA Images - Sven Hoppe

Zitat: «Es war ein bewegender und unerwarteter Moment auf der Münchner Sicherheitskonferenz: Julia Nawalnaja, die Ehefrau des offenbar verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, hat am Freitag­nachmittag auf dem Podium der Veranstaltung das Wort ergriffen und eine Bestrafung von Machthaber Wladimir Putin verlangt. Sichtlich um Fassung ringend, aber mit fester Stimme, sagte Nawalnaja, die gesamte internationale Gemeinschaft sei aufgerufen, sich gegen dieses Regime zu stellen.

Die 47-Jährige hatte in München davon erfahren, dass ihr Ehemann offenbar in der Haft gestorben ist. Nawalnaja sollte bei der Sicherheitskonferenz an einem Panel zur Zukunft Russlands teilnehmen. Angesichts der Nachrichten aus ihrer Heimat erteilte ihr Konferenzleiter Christoph Heusgen kurzfristig das Wort auf der Hauptbühne, und zwar unmittelbar nach einem Auftritt von US-Vizepräsidentin Kamala Harris.»[1]

Privates

Nawalny war mit Julija Nawalnaja[wp], geborene Abrossimowa, verheiratet. Das Paar hat eine Tochter und einen Sohn.[2]

Galerie

Politisches

Laut allwissender Müllhalde ist Julija Borissowna Nawalnaja (* 1976) eine russische Wirtschaftswissenschaftlerin und zählt zu den einflussreichsten Frauen Russlands.[3] Nawalnaja wurde in den Medien zu Lebzeiten ihres Gatten als "First Lady" der russischen Opposition tituliert.[4]

Angeblich soll Nawalnaja der russischen Regierung Angst einflößen, weshalb der russische Fernsehsender Zargrad.tv einen an Nawalnaja adressierten Brief verfasst haben soll, der von derselben wie eine Drohung interpretiert wurde, weil darin angekündigt worden sei, dass er intime Informationen über sie publik machen würde, wenn sie beabsichtige die Aktivitäten ihres verstorbenen Ehegatten fortzusetzen.[5]

Todesursache

Ich habe extra mehr als einen Tag gewartet, bevor ich das melde, weil ich sehen wollte, ob und wie die deutschen Medien berichten. Es kam wie von mir erwartet: Die deutsche Lückenpresse macht ihrem Ruf alle Ehre, denn außer der Berliner Zeitung[6], die nicht zum medialen Mainstream in Deutschland zählt, hat kein deutsches Mainstream-Medium darüber berichtet, weil es nicht ins Bild der westlichen Propaganda passt.

Am Montag hat Kirill Budanow[wp], der Chef des ukrainischen Militär­geheim­dienstes[wp], auf die Frage eines Journalisten danach, wie Nawalny ermordet wurde, vor laufenden Kameras geantwortet:

Zitat: «Ich muss Sie enttäuschen, aber wir wissen, dass er an einem Blutgerinnsel gestorben ist. Und das ist mehr oder weniger bestätigt. Diese Information stammt nicht aus dem Internet, es war leider ein natürlicher Tod.»[7]

Ich sage es immer wieder: Lückenpresse ist viel gefährlicher als Lügenpresse, denn die Menschen in Deutschland können eine Lüge vielleicht erkennen, wenn die Medien berichten, aber wenn die Menschen etwas nicht erfahren, dann können sie auch nicht bemerken, wie sie von Politik und Medien belogen und betrogen werden. Die deutschen Medien halten ihre Leser und Zuschauer bewusst dumm, ansonsten würden die von ihnen verbreiteten Narrativen in sich zusammenfallen.

Thomas Röper[8]

Über Nawalny

Epizentrum London: Wer Navalny wie "erschaffen" hat

Navalny war damals noch ein ziemlich unbekannter Blogger. Zu seiner Berühmtheit kam er offenbar durch die Unterstützung von Vladimir Aschurkov, der damals eine leitende Position in einer russischen Wertpapierfirma inne hatte. Aschurkov hat Navalny dann entscheidend beim Aufbau seines Anti-Korruptions­fonds geholfen, nachdem Aschurkov auf Navalnys damals noch recht unbekannten Blog aufmerksam geworden war. Wie der Kontakt zu Stande gekommen ist, ist gut belegt, weil ihr Erstkontakt per Email stattfand und die Mails - von wem auch immer - veröffentlicht worden sind[ext].

Aschurkov musste seinen Arbeitgeber 2012 verlassen, weil man ihn dort vor die Wahl stellte: Entweder lässt er seine politischen Tätigkeiten ruhen, die der Arbeitgeber als geschäfts­schädigend angesehen hat, oder er verlässt die Firma. Aschurkov hat die Firma verlassen, ging vollständig in die Politik und wurde Navalnys Wahlkampf­manager, als Navalny 2014 für das Moskauer Bürgermeisteramt kandidiert hat. Dabei kam es zu finanziellen Ungereimtheiten und Aschurkov flüchtete vor den Ermittlungen nach London, wo er prompt politisches Asyl bekam.

Obwohl er behauptet, das 2015 vom britischen Staat aus der Taufe gehobene Projekt Integrity Initiative nicht zu kennen, haben Hacker von Anonymous 2018 Mails veröffentlicht[ext], die belegen, dass er mit der Integrity Initiative zusammen arbeitet. Die Integrity Initiative wurde 2015 mit Geld des britischen Staates und dem erklärten Zweck eröffnet, eine Waffe gegen Russland im Informationskrieg zu werden. Mit im Boot ist dabei auch der in Russland wegen Betrug gesuchte, im Westen aber hervorragend vernetzte, US-amerikanische Spekulant William Browder[wp]. Browder ist hinter den Kulissen so gut vernetzt, dass extra wegen ihm das anti-russische US-Gesetz Magnitsky Act[cp] erlassen wurde.[9]

Aschurkov ist also offensichtlich unter den Eliten und auch Geheimdiensten im Westen bestens vernetzt und er hat eine wichtige Rolle dabei gespielt, Navalny im Westen medial als den "wichtigsten russischen Oppositionellen" aufzubauen, der er in Russland gar nicht ist. Aschurkov hat Navalny über Browder und andere Kontakte, auch zu reichen Russen, die in London leben, vor allem zum ehemaligen russischen Unternehmer Jevgeni Tschetschvarkin[wp], gefördert. Tschetschvarkin wiederum ist eng mit Michail Chodorkowski und dessen NGO Open Russia verbunden.[10] Im so genannten "Board of Trustees" dieser NGO sitzen neben Chodorkowski auch so einflussreiche Menschen wie Henry Kissinger[wp] oder Jacob Rothschild[wp].

Ebenfalls in London hat das Dossier Center von Michail Chodorkowski seinen Sitz[11], mit dem Maria Pewtschich eng verbunden ist und Pewtschich kennt auch Aschurkov sehr gut. Und Chodorkowski wiederum finanziert Navalny zumindest zum Teil.[12]

Wir sehen also, dass wir es hier mit einer ausgesprochenen mächtigen Gruppe zu tun haben und dass Navalny keineswegs der unabhängige Blogger und Oppositionelle ist, als der er dargestellt wird. Er ist ein in den allerhöchsten Kreisen bestens vernetzter und von ihnen finanzierter, unterstützter und gesteuerter Mann. Dass Chodorkowski ihn finanziert, hat der selbst offen zugegeben. Wer Navalny noch finanziert (und damit lenkt), darüber kann man nur spekulieren.

Übrigens ist es sehr nett von Russland gewesen, Navalny ausreisen zu lassen, denn gegen ihn laufen Ermittlungen[13], weil er den Erhalt von 14 Millionen Euro an Spenden für seinen Anti-Korruptionsfond nicht erklären konnte. Gegen Navalny gilt daher derzeit ein Ausreiseverbot. Woher er das Geld bekommen haben könnte, darf sich bei so reichen und mächtigen Förderern jeder selbst zusammen reimen.

– Anti-Spiegel[14]
Hunderte Milliarden Dollar wurden im Zuge der Sanktionen gegen Russland seitens der Europäischen Union, Großbritanniens und der USA "beschlagnahmt" - korrekter ausgedrückt: geraubt. Das russische Finanz- und Wirtschafts­system ließ sich damit jedoch nicht aushebeln. Den Schaden haben dafür offenbar Leute, die seit Jahrzehnten hoffen, eine Neuauflage der goldenen Zeiten unter Boris Jelzin[wp] erleben zu dürfen. Werden wir hier Zeugen einer versuchten Dressur?

Man kann dieser Konstellation etwas Kurioses abgewinnen. Im Erzählraum des Westens gelten die russischen Oligarchen als Verbündete, als Diener des Kreml und so erscheint es schlüssig, dass westliche Sanktionen nun auch diese Leute treffen. Das entspricht allerdings nicht der Realität. Das, was hier verschwiegen wird, begründet sich in der Tatsache, dass Russlands Oligarchen - übrigens gleich ihren ukrainischen Kollegen - natürliche Verbündete der westlichen Mächte darstellen. Manche Oligarchen aus russischen Gefilden werden im öffentlichen Erzählraum hierzulande inzwischen auch als russische Opposition aufgeführt.

Westlicher Einsatz für die Freiheit - der Oligarchen

Und natürlich: Die Geschichte hat bewiesen, dass es eine Methode westlicher Eliten schon immer war, bestimmte Personen zur Not Jahrzehnte in den eigenen Gefilden zu parken. So lange, bis eine revolutionäre Situation im Opferland die Gelegenheit böte, die Marionette neu zu positionieren. Die dafür geeigneten Leute sind oft von Hybris geplagt und was die Szene der Oligarchen betrifft, glauben sie, dass es die eigene Genialität sei, die sie so unendlich reich gemacht habe. Nach ihrem Selbstverständnis haben sie sich ihre Milliarden ehrlich verdient, was sie dazu verleitet, sich für Größeres berufen zu fühlen. Beispielsweise politisch aktiv zu werden.

An dieser Stelle ihrer Hybris unterscheiden sich russische Oligarchen in keiner Weise von ihren Namens­vettern in den westlichen Staaten. Wenn wir also von russischen Oligarchen wie (früher) Michail Chodorkowski sowie Pjotr Aven[wp] und Michail Fridman[wp] reden, finden wir deren wesensgleiche Kollegen in George Soros und Bill Gates[wp], um nur zwei namhafte Beispiele zu nennen.

Ein weiterer russischer Oligarch, Ewgeni Lebedew[wp], hat die britische Staatsbürgerschaft erworben und sitzt im britischen Oberhaus[wp]. Wie kommt man als russischer Oligarch ins britische Oberhaus? Wessen politische Interessen wird Ewgeni Lebedew wohl vertreten - die Russlands? Sicher nicht. Er ist seit 2009 im Besitz der britischen Zeitung London Evening Standard und seit 2010 auch des, ebenfalls britischen, Independent. Erst wurde er als Investment-Banker reich, und dann suchte er den Weg in die Politik.

Zwei "Journalisten" der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) frönten der Idiotie, als sie zu den russischen Oligarchen unter der Überschrift "Das ist Putins Bande" schrieben:

Zitat: «Wladimir Putin hat die Oligarchen entmachtet. Er lässt ihnen aber ihren Reichtum, solange sie loyal sind. [...] Wer sie kritisiert oder in ein unschönes Licht rückt, hat gleich einen ruinös teuren Prozess am Hals. Wer ihnen die Tür öffnet, wird dagegen belohnt.»[15]

So ist das, wenn ideologische Engstirnigkeit den eigenen Horizont auf ein Minimum reduziert hat. Dann heiratet er die Idiotie.

Was wollen uns die beiden "Journalisten" (Markus Bernath und Bettina Schulz) nun denn erklären? War es falsch, dass man die Oligarchen der Möglichkeit enthoben hat, mit ihrer finanziellen Macht politische Macht auszuüben? Sagt uns denn der vor Moral nur so triefende "Wertewesten" nicht fortwährend, dass in einer Demokratie die Macht vom Wahlvolk ausgehen muss und eben nicht von geldschweren Kapitalisten? Ich gebe hier lediglich das uns eingebläute Narrativ wieder. Nach diesem hat die russische Regierung, der Putin vorsteht, also den Maßstäben einer lupenreinen Demokratie folgend gehandelt.

Noch mehr Blödsinn: Putin entmachtet die Oligarchen und belohnt jene, welche den Oligarchen die Tür öffnen? Wer muss in Russland fürchten, Leute wie Lebedew oder Chordorkowski zu kritisieren? Lebedew ist im Grunde gar kein russischer Oligarch mehr, weil der Begriff ja nun einmal finanzielle und politische Macht vereint. Lebedew ist inzwischen vielmehr ein britischer Oligarch. Ein anderer Artikel des Schweizer Blattes lässt uns zum britischen Oberhaus, in dem Lebedew als "Baron von Hampton und Sibirien" sitzt, wissen:

Zitat: «Die Mehrheit der Lords wird heute aber aufgrund ihrer gesellschaftlichen Verdienste ernannt - und nach dem Nutzen für die Förderer.»[16]

Die "gesellschaftlichen Verdienste" des geborenen Russen Lebedew werden die gleichen sein, wie die des geborenen Ungarn George Soros: ihr "philanthropisches" Wirken. Stellt sich jetzt nur noch die Frage nach den Förderern.

Der Milliardär Oleg Deripaska[wp], Gründer des Aluminium­konzerns Rusal[wp] und Hauptaktionär des LKW-Konzerns GAZ[wp], mit Sitz in Gorki[17], ist geschäftlich mit Roman Abramowitsch[wp], einem weiteren russischen Milliardär, verbunden. Er fordert ein "Ende des Staatskapitalismus in Russland".[18] Er fordert also jene Verhältnisse zurück, durch die er in der Jelzin-Zeit reich geworden ist.[19] Jene Verhältnisse, deren Ende mit dem Eintritt des Wladimir Putin in die hohe russische Politik eingeläutet wurde. Weil wir gerade von Idiotie sprachen: Das nennt die "Hochleistungs­presse" hierzulande dann "Kreml-Nähe".[20]

An anderer Stelle hielt sich Deripaska in bemerkenswerter Weise den Spiegel vor:

Zitat: «Der russische Aluminiummagnat Oleg Deripaska forderte am Donnerstag die Regierung auf, sich nicht mehr in die Wirtschaft einzumischen und stattdessen ein berechenbares, auf Rechts­staatlichkeit basierendes Umfeld zu schaffen, um ausländische Investoren in die von Sanktionen betroffene russische Wirtschaft zurückzuholen.»[21]

Warum das eine Spiegelung ist? Weil die schwerreichen Magnaten Russlands die Regeln für sich zu optimieren suchen, in dem sie sich in politische Prozesse einmischen. Hier eingebremst zu werden, setzen sie mit Unberechenbarkeit und Unrechtsstaat gleich. Übrigens machte Deripaska die obige Aussage Anfang März des Jahres mitten in Russland, während eines Wirtschafts­forums im sibirischen Krasnojarsk.[21] So schnell wird man anscheinend in Russland doch nicht hinter Gitter gesteckt. In Bezug auf das Betteln um ausländische Investoren (siehe Zitat oben) ist zu fragen, wo und in was Rusal und Deripaska so investieren.

Merke:

Um Milliardär werden zu können, ist ein passendes politisches Umfeld erforderlich. In diesem wird der zukünftige Milliardär mit seinem skrupellosen Gewinnstreben praktisch zum Leben erweckt. Der ausgewachsene Milliardär fühlt sich schließlich berufen, selbst Hand an die politischen Verhältnisse zu legen, um das egomanische Erfolgsrezept dauerhaft abzusichern. Er wird Politiker "aus innerer Berufung" oder "delegiert" Politiker.

Alle sind sie in den "wilden Neunzigern" im Zuge der Privatisierung staatlicher Unternehmen abnorm reich geworden, auch Alexei Mordaschow[wp], der aktuell drittreichste Mann Russlands. Er ist Vorstands­vorsitzender von Severstal[wp], dem zweitgrößten Stahl­produzenten Russlands. Wichtige Abnehmer des russischen Stahls sind die in Europa ansässigen Autobauer wie BMW und Mercedes, sowie die Siemens AG. Die deutschen Konzerne profitierten bislang vom russischen Stahl.[22] Doch Anfang März wurde Mordaschow von der Europäischen Union sanktioniert, sprich sein Vermögen gesperrt.[23] Wem wurde mit dieser Sanktionierung wohl geschadet? Und: Verstecken sich hinter dieser Sanktionierung möglicherweise verschiedene Ziele?

Russische Milliardäre sind, wie ihre milliardären Kollegen im Westen, schlicht Nomaden. Sie sind mobil, ganz nach ihren privaten Interessen - und die sind in erster Linie monetär. Sie nehmen auch entsprechend die "passende" Staatsbürgerschaft an. Ihren enormen, privaten Gewinn unterwerfen sie natürlich keinen nationalen Interessen, sondern legen diesen dort an, wo er sich am effektivsten kapitalisieren lässt. Und in russischen Medien wird das thematisiert:

Zitat: «Hätte man Michail Chodorkowski, Pjotr Aven und Michail Fridman im Jahr 2003 gesagt, dass sie alle in 20 Jahren in Großbritannien leben würden, wären sie nicht überrascht gewesen: Zu diesem Zeitpunkt hatte jeder Oligarch, der etwas auf sich hält, bereits Immobilien auf der Insel gekauft, während Boris Beresowski[wp] im selben Jahr den Status eines politischen Flüchtlings erhielt.»[24]

Aus all dem lässt sich eines recht leicht herleiten:

Zitat: «Russlands Oligarchen sind keine Freunde der russischen Regierung und wir können sogar davon ausgehen, dass Russlands Präsident die Oligarchen verachtet. Und außerdem erkennen wir, dass es auch im größten Land der Erde einen Tiefen Staat gibt, der mit den gewählten Vertretern des präsenten Staates um die Macht im Land ringt.»

Dass es diesen Tiefen Staat in Russland gibt, darüber wird dort auch ziemlich offen gesprochen. Auch von "Kreml-nahen" Politikern wie Jewgeni Prigoschin[wp], dem Chef der privaten Söldner-Truppe Wagner:

Zitat: «Der "tiefe Staat" [in Russland] ist eine Gemeinschaft staatsnaher Eliten, die unabhängig von der politischen Führung des Staates agieren, enge Verbindungen haben und ihre eigene Agenda verfolgen. Diese Eliten arbeiten für unterschiedliche Herren: einige für die bestehende Regierung, andere für diejenigen, die schon lange auf der Flucht sind, aber dank ihrer Verbindungen nach der Flucht der Älteren auf ihren Plätzen bleiben. Ein typisches Beispiel für den "tiefen Staat" ist das Kreieren von Persönlichkeiten wie Chodorkowski, Dworkowitsch und so weiter.»[25]

Russlands Krieg in der Ukraine zwingt nun den dortigen Tiefen Staat, aus der Deckung zu kommen.

Rückblick

Die Nähe der Oligarchen zur Politik ist fast zwangsläufig, weil ihre Geldmacht - wie weiter oben bereits betont - nur durch geeignete politische Verhältnisse abgesichert werden kann. Sie und ein politisch-wirtschaftlich verwobenes Kartell westlicher Agenten hatten über fast ein Jahrzehnt hinweg Russland ihren Willen aufgezwungen, mit einer Sprechpuppe namens Boris Jelzin und seinem Wirtschafts­minister Jegor Gaidar[wp], der sich zu den Freunden des Oligarchen George Soros zählen durfte. Nicht zuletzt wurde damals, Anfang der 1990er Jahre, ein gewisser Anatoli Tschubais[wp] zum "Direktor der Privatisierung des Staatsvermögens". Jenes Staatsvermögens, an dem sich später ausländische und inländische "Investoren" laben sollten.

2013 wurde bekannt, dass Tschubais vor der Jahrtausendwende von CIA-Beamten beraten worden war.[26]

Die Oligarchen beherrschten als Fünfte Kolonne[wp] im Auftrag Washingtons Russland, dessen Politik und dessen Medien. Die vom Westen gefeierten "freien Medien" dienten der ungehinderten Manipulation der Massen. Man steuerte Wahlen, stürzte und hofierte Politiker, um die Politikerkaste zu konditionieren. Die Oligarchen benutzten das Staatswesen samt dem russischen Volk, statt diesem zu dienen. Sie schmarotzten vom natürlichen Reichtum des Landes.[27] Und hinter ihnen standen die US-Regierung, westliche Geheimdienste, Konzerne sowie Institutionen wie der IWF und die Weltbank.

Zitat: «[...] Mitte der 1990er Jahre hatten wir Mitarbeiter der CIA als Berater und sogar offizielle Mitarbeiter der Regierung der Russischen Förderation. [...] Später wurden sie in den USA zur Verantwortung gezogen, weil sie als CIA-Mitarbeiter, die in Russland arbeiteten, gegen US-Gesetze verstoßen und sich an der Privatisierung beteiligt hatten. [...] Es gab amerikanische Spezialisten, die in unseren Atomwaffen­komplexen saßen, sie arbeiteten dort, von morgens bis spät abends. [...] Sie benötigten keine ausgeklügelten Instrumente, um sich in unser Leben einzumischen, denn sie hatten die Kontrolle über alles.»[28]

"Sie" hatten auch die Kontrolle über die neue Oligarchen­schicht Russlands, oft junge Intellektuelle mit wenig Lebens­erfahrung, die sich hervorragend für die eigenen Zwecke benutzen ließen. Das ließ dann auch Karrieren wie die folgende zu:

Zitat: «Wladimir Potanin[wp] hat einen bemerkenswerten Aufstieg geschafft: Er war in von 1996 bis 1997 Vize-Minister­präsident der russischen Regierung und konnte binnen weniger Jahre sein Vermögen vervielfachen, vor allem als Nutznießer der Privatisierung vormals staatlicher Unternehmen. Dabei übernahm Potanin gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Mikhail Prokhorov[wp] den Nickel- und Palladium-Förderer Norilsk Nickel[wp][22]

Kurz nachdem im Jahre 2000 der bis dahin in der Politik weitgehend unbekannte KGB-Offizier Wladimir Putin zum ersten Male Präsident der Russischen Förderation geworden war, wurde der Oligarch Wladimir Gusinski[wp], Eigentümer des russischen Ablegers von ntv, verhaftet. Außerdem wurden die Lizenzierungs­gesetze für die Medien verschärft. Es waren die ersten Anzeichen dafür, dass der Raubtier­kapitalismus in Russland an die Kette gelegt werden sollte.[29]

Wenige Wochen später lud Putin die 18 mächtigsten Oligarchen Russlands "zum Gespräch", welches er einleitete mit:

Zitat: «Es hat keinen Sinn, sich gegenseitig die Schuld zu geben. Lassen Sie uns also zur Sache kommen und offen sein und das tun, was notwendig ist, um unsere Beziehungen in diesem Bereich zivilisiert und transparent zu gestalten.»[30]

Es war eine einseitige Angelegenheit, bei der den Emporkömmlingen unmissverständlich klar gemacht wurde, dass sie künftig ihre politischen Aktivitäten radikal einzuschränken hätten.[29] Die neue russische Führung übte sodann systematisch Druck auf die inzwischen so an Macht gewöhnten Oligarchen aus, und arbeitete dabei nach dem Prinzip "Zuckerbrot und Peitsche". Ermittlungs­verfahren wegen Korruption, Geldwäsche und Steuer­hinter­ziehung wurden eingeleitet. [...]

Michail Fridman und Pjotr Aven sind zwei weitere Oligarchen, die durch die Verscherbelung russischen Volksvermögens in den 1990ern unermesslich reich geworden sind und damit fast automatisch Lust auf Macht bekamen. Sie gründeten die Alfa-Gruppe[wp], heute einer der größten Industrie- und Finanz­konzerne Russlands. Und wer über genug Wirtschafts­kapital (Handel mit Gas, Roh- und Baustoffen, Lebens­mittel­verarbeitung, Telekommunikation, Wasserversorgung) verfügt, gründet natürlich seine eigene Bank. In den damaligen russischen Zeiten war das möglich.[31] Die Alfa-Bank[wp] ist die größte private Kreditbank Russlands. [...]

Die Alfa-Bank finanziert unter anderen den ungekrönten Hofnarren der westlichen Medien, den "Kreml-Kritiker" Alexej Nawalny.[32] Dieser "Vorzeige­demokrat" des Westens ist in Wirklichkeit ein verhinderter Oligarch:

Zitat: «Marktfundamentalisten wie ich [Nawalny] glaubten, sie würden allesamt Millionäre werden. Jeder dachte, wenn wir schlau sind, werden wir bald reich werden. [...] Aber dann wurde es offensichtlich, dass die Reichen diejenigen sind, die irgendwie Kontakte zur Regierung haben.»[32]

Der verhinderte Karrierist Alexej Nawalny, dessen Skrupel­losigkeit zu seinem Bedauern nicht mit Reichtum belohnt wurde, gründete im Jahre 2011 die inzwischen in den USA registrierte, so genannte Anti-Corruption Foundation[wp], zu deutsch und kurz ausgedrückt "Anti­korruptions­fonds".[33] Das ist nur noch grotesk.

Dieser "Antikorruptionsfonds" stellt auf Basis "investigativer Recherchen" "Korruptions­listen" auf, welche von den Sanktions­behörden der USA und der EU dankbar aufgegriffen werden. Die Liste enthält die Namen tausender Personen aus Politik, Wirtschaft und Kultur Russlands. In diese Liste kann man eingetragen und aus ihr kann man auch ausgetragen werden.[33] Ganz nach dem Gutdünken Nawalnys.

Mit Letzterem wurde Ihnen eine Falle gestellt, liebe Leser! Nawalny ist der nützliche Idiot. Die entscheidenden Einträge bekommt er zugeflüstert. Würde Nawalny aus reinem, eigenen Antrieb die Oligarchen Michail Fridman und Pjotr Aven auf seine Sanktions­liste setzen, wäre im schlechtesten Fall sein Leben in Russland akut bedroht. Im besten Falle würde die Geldquelle Alfa-Bank ausscheiden. Und nicht nur die, denn es gibt offenbar weitere Geldgeber aus der Wirtschaft.[34] Einmal ganz abgesehen davon, dass er derzeit in Russland in Haft ist[35], beißt Nawalny natürlich nicht die Hand, die ihn füttert. Nawalnys Macht ist eine fiktive, durch die westlichen Medien gemalte. Aber ein wirklich reale Macht ist es nicht.

Die inhaltlichen Belange der "Anti­korruptions­behörde", im russischen Фонд борьбы с коррупцией, daher auch kurz FBK genannt, vertritt nach außen hin vorrangig Nawalnys Berater und politischer Direktor Leonid Wolkow[wp] (im englischen Leonid Volkov). Formal verantwortet er die Korruptions­listen, von denen übrigens auch Hunderte von Journalisten betroffen sind.[36][37]

Er kann auch Personen aus den Korruptions­listen streichen, formal, wie gesagt. Leonid Wolkow hat im März des Jahres zugesichert, sich für die Streichung der Oligarchen Fridman und Aven (Alfa-Bank) aus den Sanktions­listen der EU und Großbritanniens einzusetzen.[38][39] Und wie sieht es in den "Sanktions­empfehlungen" seiner eigenen "Behörde" aus? Zum Bedauern von Fridman und Aven sind selbige genau dort gelistet, jeweils begründet mit (Hervorhebung durch Autor):

Zitat: «Russischer Oligarch. Im Rahmen des Krieges bleibt er auf höchster Ebene in das System der russischen politischen Korruption verwickelt, in dem Kapital ein Instrument zur Erlangung politischer Macht ist und politische Macht eine Bedingung für den Erhalt des Kapitals.»[40]

Nun, das ist sogar korrekt! Russische Oligarchen wollen und sollen die russische Politik korrumpieren. Sie wollen es, weil sie es sonst nicht zum Oligarchen gebracht hätten und sie sollen es, weil sie als Fünfte Kolonne in Russland benutzt werden, um die Drecksarbeit für westliche Interessen zu verrichten.

Natürlich ist die veröffentlichte Botschaft eine andere. Eine, die den Leuten weismachen möchte, dass Putin und die Oligarchen an einem Strang ziehen würden. Was schlicht nicht der Wahrheit entspricht.

Wer nun ist denn tatsächlich dafür verantwortlich, dass (unter anderem) Fridman und Aven - im obigen Sinne doch westliche Agenten - in den Listen der als Stiftung betriebenen FBK zu finden sind? Und warum haben russische Gerichte die Stiftung in Russland verboten?

Einen Hinweis finden wir in der aktuellen Besetzung des Aufsichtsrates der Stiftung. Nawalny zufolge gehören diesem unter anderem der belgische Europa­abgeordnete und frühere Premierminister seines Landes, Guy Verhofstadt[wp], die US-Publizistin Anne Applebaum sowie der US-Politik­wissenschaftler Francis Fukuyama[wp] an.[41]

Das sind absolute Systemlinge und ideologische Frontkämpfer des westlichen Wertesystems, ganz besonders Anne Applebaum und Francis Fukuyama. Die US-Amerikanerin Applebaum ist Mitglied der bis zum heutigen Tage wohl einfluss­reichsten Denkfabrik in den USA, dem Council on Foreign Relations[wp] (CoFR) sowie Vorstands­mitglied im von der US-Regierung betriebenen National Endowment for Democracy.[42][43] Der US-Amerikaner Francis Fukuyama arbeitete bei der US-amerikanischen, eng mit dem Rüstungs­sektor vernetzten Denkfabrik RAND und unter mehreren US-Regierungen. Außerdem ist auch er Mitglied des CoFR.[42][44]

Zitat: «Fukuyama war nicht einmal an einer Universität angestellt, sondern arbeitete im amerikanischen Außenministerium. Publiziert wurde sein Aufsatz [Das Ende der Geschichte] auch nicht in einer wissenschaftlichen Zeitschrift mit entsprechenden Peer-Review-Verfahren, sondern in der vergleichsweise kleinen The National Interest. Die damalige Auflage betrug 6000 Exemplare. Ihr Gründer Irving Kristol[wp] [...] galt als einer der wichtigsten Neokonservativen der USA. Finanziell mit Mitteln reicher, konservativer Industrieller ausgestattet, schuf er die Zeitschrift, um einen harten Kurs in der US-Außenpolitik zu popularisieren.»[45]

Kristol und Fukuyama fanden sich wenig später im Project for the New American Century[wp] (PNAC) wieder. Das war ein Projekt zur Neuordnung der Welt im Sinne einer US-amerikanischen Hegemonie, ein Projekt das auf dem Prinzip massiver Einmischung in die Belange anderer Staaten fußte und zu einer ganzen Reihe US-geführter Kriege führte.[46] Das bedenkend drängen sich zwei Fragen auf.

Erstens: Was geht diese US-Amerikaner Korruption in Russland an? Nichts. Sie mischen sich in die Belange eines fremden Staates ein. Sie handeln wie Agenten und sie beschäftigen Agenten, zum Beispiel im FBK.

Zweitens: Wer hat wohl tatsächlich das letzte Wort im FBK? Nawalny und Wolkow oder doch eher Applebaum und Fukuyama? Die Antwort dürfte nicht schwer zu finden sein.

Nachdem das nun klar ist, können wir uns erneut der Frage zuwenden, warum die Oligarchen Fridman und Aven, sowie ihre Alfa-Bank, als eigentlich doch natürliche Verbündete und Agenten der westlichen Wertegemeinschaft, auf der Sanktionsliste des FBK und dann auch auf denen der USA, der EU und Großbritanniens aufgetaucht sind.[47][48] Und warum Wolkow nun nach außen hin um die Streichung der Alfa-Bank-Leute aus der FBK-Liste bittet.

Die westlichen, neokonservativen Drahtzieher, mitsamt ihren natürlichen Verbündeten des Davos-Zirkels, benötigen Helfer, die nach Kräften versuchen, die russische Gesellschaft zu spalten, auf dass man irgendwann eine revolutionäre Situation herbeiführen kann. Genau an dieser Stelle erkennt man auch, welch nützliche Rolle viele russische Oligarchen für ihre westlichen Partner spielen. Und wissen Sie was, liebe Leser: Da kommt derzeit zu wenig, und das muss sich nach dem Verständnis der Drahtzieher ändern.

Öffentlich-rechtliche Medien sind manchmal einfach köstlich:

Zitat: «Die russische Wirtschaftselite äußert nur selten Kritik am Kreml. Moskaus Angriffskrieg auf die Ukraine hat offenbar jedoch einige Oligarchen zum Umdenken gebracht. Mehrere haben sich nun ungewöhnlich offen vom russischen Präsidenten distanziert.»[49]

Tatsächlich? "Moskaus Angriffskrieg" hat einige Oligarchen zum Umdenken gebracht? Welcher Angriffskrieg des Westens, in dem sie, Russlands Neureiche, sich, mitsamt ihren Milliarden, so wohl fühl(t)en, hat die selben jemals zum Umdenken gebracht? Oder wurden wir hier schon wieder mal auf eine falsche Fährte gelockt? Wir wurden. Zum "Umdenken" hat die Oligarchen etwas ganz anderes gebracht, und sie wissen, dass dieses "Umdenken" nicht genug ist, um sich irgendwann wieder so richtig wohl fühlen zu dürfen, dort, wo sie sich zu Hause fühlen.

Sanktionierte russische Opposition

Sie kamen doch so gut mit ihren "Brüdern im Geiste" zurecht und nun das:

Zitat: «[...] wenn man ihnen [den russischen Oligarchen] gesagt hätte, dass zwei von ihnen unter den Sanktionen Großbritanniens und der EU stehen und nicht über ihr Kapital verfügen können, und der dritte nicht bereit sei, sich vor den westlichen Behörden für sie einzusetzen, wären sie äußerst überrascht gewesen. Und das Schicksal hat sich auf den Kopf gestellt: Aven und Fridman sitzen in ihren Londoner Residenzen, während Chodorkowski nicht für sie, sondern für Oleg Tinkow plädiert, der ebenfalls in London wohnt und 2003 unter eigenem Namen russisches Bier verkaufte, aber 2022 den britischen Sanktionen zum Opfer fiel. Aber die Welt ist nicht ohne gute Männer - es gibt auch jemanden, den man um Unterstützung für Aven und Friedman bitten kann.»[24]

Zwischen 2009 und 2013 probte Nawalny, sich extremer Nationalisten im Lande bedienend und hoch gejubelt von der westlichen Propaganda, finanziert mit dem Geld der Oligarchen Aven und Fridman (Alfa-Bank), den Aufstand gegen die russische Regierung. Es war also nicht nur ein Aufstand des "Kreml-Kritikers", sondern auch einer der Oligarchen. Ein Aufstand der misslang. Nawalny wurde nach und nach kalt gestellt. Und die Oligarchen zogen sich vom politischen Schlachtfeld zurück. Dieser Zustand ist für deren Partner im Westen auf Dauer nicht zufrieden­stellend.

Die russischen Oligarchen lavieren. Sie haben viel zu verlieren, sie befinden sich in einem Dilemma. Sie sind bislang nicht bereit, den Selbstbetrug anzuerkennen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Sie wollen ihr schönes Leben, finanziert mit den Erlösen aus dem natürlichen russischen Reichtum, einfach nicht aufgeben. Nur einer spielt die Rolle, die alle Oligarchen spielen sollen, und das ist ein gewisser Michail Chodorkowski.

Zitat: «Warum also sind sie nicht bei Chodorkowski, der nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis seit einem Jahrzehnt Pläne für die Macht im Russland nach Putin schmiedet? Warum setzt er sich nicht für seine ehemaligen rivalisierenden Kollegen ein, mit denen er in den 1990er Jahren dieselbe russische Ölindustrie abgesägt hat? Kann er die Oligarchenkriege jener Jahre nicht vergessen?»[24]

Chodorkowski ist viel offener in dem Bemühen, aktiv an der Destabilisierung Russlands teilzuhaben als seine oligarchischen Kollegen. Ganz einfach deshalb, weil er - im Gegensatz zu ihnen - nichts mehr zu verlieren hat. Er ist schlicht kein Oligarch mehr. Er ist eher ein weiterer Nawalny. Obwohl er früher auf unzweifelhaft kriminelle Weise Russlands Reichtümer abgeschöpft hatte, wird er in hiesigen Medien, so wie Nawalny, als "Kreml-Kritiker" gehandelt und von einem Mikrophon zum nächsten gereicht.[50] Im Gegensatz zu Nawalny ist Chodorkowski mit einem Vermögen von etwa 90 Millionen Euro noch immer schwer reich.[51] Aber ein Milliardär ist er nicht mehr. Doch träumt er davon, diesen Status wieder zu erlangen, und es Putin, der ihm "sein Vermögen weggenommen hat", heimzuzahlen. Und außerdem mag er jene, die das noch haben, was er nicht mehr hat, ganz und gar nicht:

Zitat: «Warum also sollte Chodorkowski jetzt Aven und Fridman dabei helfen, ihr Geld wieder flüssig zu machen: Damit sie damit nicht nur die Ukraine finanzieren können, sondern auch Navalny und ganz allgemein den ganzen neuen "revolutionären Untergrund" in Russland? Warum sollte Chodorkowski, der sich als graue Eminenz und Koordinator der gesamten antirussischen Arbeit sieht, das tun? Sollen sich doch die "Regimegegner" an ihn persönlich wenden, und er wird sie von westlichen Sonderdiensten finanzieren und unterstützen lassen. Er braucht keine konkurrierende Firma wie Wolkows Alfa-Bank (gemeint Nawalniks mit unabhängiger Finanzierung).»[24]

Die Oligarchen sind sich in ihrem Streben nach Profit und Macht sowieso selbst nicht grün. Um den jeweiligen Kontrahenten auszustechen, ging man auch gern vor Gerichte, auch vor ausländische, zum Beispiel in Großbritannien.[27][52] Mehr noch buhlte man gar beim gehassten Präsidenten um die Gunst. In Russland nennt man die Oligarchen in der Ölbranche übrigens auch Ölbarone.[53] [...]

Peter Frey[54]
Nawalny hat seiner dubiosen "Karriere" als Rechtsextremismus und als Gewalt predigender Rassist nie abgeschworen. Selbst 2021 hat er seine krankhafte Ideologie gegenüber einer britischen Zeitung verteidigt. Bei den westlichen Huldigungen des toten "russischen Freiheitshelden" blieben diese Fakten bequemerweise unerwähnt.

[...]

Die absichtlich ignoranten Nachrufe sollen uns glauben machen, dass der von Tadel freie, tragische "russische Freiheitsheld" und angebliche "Oppositions­führer" Nawalny für die Demokratie beziehungsweise für die "westlichen Werte", also angeblich "für uns alle", sein Leben geopfert hat. Bei der Erfüllung seines Auftrags, den bösen Drachen Putin zu erlegen und in Moskau die Macht zu ergreifen, sei er leider tragisch gescheitert, so das westliche Narrativ.

Tatsächlich hatte Nawalny nie den Hauch einer Chance, auch nur ein Prozent der russischen Stimmen zu bekommen. Das zeigt, wie irrsinnig die ständige Behauptung im Westen ist, Nawalny sei "Oppositions­führer". Wo soll er das gewesen sein? Im Wolken­kuckucks­heim westlichen Wunschdenkens? In der Realität sieht das anders aus.

Bei den letzten russischen Parlaments­wahlen im September 2021[wp] erhielt die Kommunistische Partei der Russischen Föderation[wp] (KPRF) 18,9 Prozent der Stimmen und sicherte sich damit eine beträchtliche Anzahl von Sitzen in der Staatsduma, dem russischen Parlament. Dies machte die KPFR nach der regierenden Partei "Einiges Russland"[wp] zur zweit­größten Partei im Parlament in Moskau. Von dieser Opposition hört man in den westlichen Qualitätsmedien so gut wie nichts.

Von einem Sitz in der Staatsduma konnte Nawalny nur träumen. Dabei war Nawalny in Russland nicht unbekannt. Für seinen Bekanntheitsgrad hatten schon die Westmedien gesorgt, die sich nach Nawalnys Rückkehr aus den USA urplötzlich wie wild für ihn interessierten. Das führt uns zurück ins Jahr 2010, als der vielversprechende junge Mann durch Vermittlung der amerikanischen Botschaft in Moskau ein Stipendium für einen exklusiven Kurs am Maurice R. Greenberg World Fellows Program bekam, das der US-Prestige-Universität Yale angegliedert ist. Diese angebliche Bildungsstätte für internationale Studenten ist inzwischen als ein Rekrutierungs­institut der CIA einwandfrei identifiziert worden.

Nach seiner Rückkehr aus den USA nach Moskau, betätigte sich Nawalny nicht mehr öffentlich als rassistischer Hetzer, sondern als Saubermann, der mithilfe von großzügigen Spenden eine Organisation zur Bekämpfung von Korruption gründete. Wahrscheinlich hatten ihm seine US-Unterstützer und Mentoren klargemacht, dass man ihn im Westen bei seinem Kampf gegen die Korruption als Held aufbauen kann, er aber als ausdrücklicher Rassist keine Chance hätte.

Die Rechnung ging auf und Nawalny wurde in den Westmedien zum unerschrockenen Widersacher des Systems Putin und dessen Korruption hochstilisiert. Dann, im Jahr 2021, kam die seltsame Episode der angeblichen Vergiftung des Helden durch Putin, seine Heilung in einem deutschen Krankenhaus und seine heldenhafte Rückkehr nach Russland, gefolgt von seiner Verurteilung zu einer langjährigen Haftstrafe wegen einer ganzen Reihe von kriminellen Straftaten.

Das war, abgesehen von dem aktuellen Rummel, das letzte Mal, dass Nawalny für eine gigantische antirussische Polit- und Medien­kampagne herhalten musste. Und ausgerechnet in dieser Situation, in der alle, aber auch wirklich alle aufgefordert wurden, wegen Nawalny gegen die bösen Russen zu demonstrieren, hatte Amnesty International[wp] den "gewaltlosen, politischen Gefangenen" entzaubert und ihm die Gutmenschen-Maske vom Gesicht gerissen. Darunter kam ein gewaltbereiter, rassistischer Hetzer hervor.

Es begann damit, dass "Amnesty International" Mitte Februar 2021 dem armen angeblichen "Opfer" Nawalny den Status einen "Prisoner of Conscience" also eines "gewaltlosen, politischen Gefangenen" wieder aberkannte.[55] Diesen Status hatte die Organisation dem russischen Polit-Rabauken und bekennenden Rassisten Nawalny anderthalb Monate zuvor zugesprochen, weil Amnesty die wilde Nawalny-Räuber­pistole mit der Vergiftung etc., die von der westlichen Regierungs­propaganda als reine Wahrheit verbreitet wurde, anfangs für bare Münze genommen hatte.

Dieser unerwartete Schritt zur Entzauberung Nawalnys ging interessanterweise vom Amnesty-Regionalbüro für Europa und Zentralasien aus. Denn vor allem im Kaukasus und in Zentralasien ist Nawalny als gemein­gefährlicher, rassistischer Hetzer bekannt. Seine Gewaltvideos und sein irrationaler Rassenhass richten sich insbesondere gegen dunkelhäutige Russen aus dem Kaukasus und Menschen aus den islamischen ehemaligen Sowjet­republiken in Zentralasien, die er als Ungeziefer bezeichnete. In diesen Ländern weiß man, welcher faschistische Geist aus Nawalny spricht.

Wenn Amnesty im Kaukasus und Zentralasien eine Spur von Glaubwürdigkeit behalten wollte, konnte die Organisation Nawalnys Status als "gewaltloser, politischer Gefangener" nicht länger aufrecht­erhalten.

Rainer Rupp[56]

Meinung

Zitat: «Das dieser Vogel gestorben ist, nützt nicht Putin ... wohl aber den Russenhassern. Insofern ist es wahrscheinlicher, dass die Russenhasser selbst diesen Vogel abgemurckst haben und nicht Putin. Tot ist der Vogel für die Russenhasser mehr wert als lebendig. Man denke darüber nach.»[57]
Zitat: «Indem sie sofort Wladimir Putin für den Tod von Alexej Nawalny verantwortlich machten, haben uns westliche Politiker, Experten und Medien gezeigt, dass der Rechtsstaat, der seine wichtige Säule, die Unschuldsvermutung, aufrecht­erhalten hat, im Westen weiter abgebaut wird. Neben der Vorverurteilung Putins ohne jeden Beweis interessierte sich der Westen auch nicht für den angeblich zuvor prekären Gesundheits­zustand Nawalnys oder für russische Berichte, wonach er angeblich an einem Blutgerinnsel gestorben sei.

Wichtiger ist jedoch die Frage, wer vom Tod Nawalnys profitiert, Putin oder seine westlichen Gegner. Diese Frage wird von westlichen Politikern, Experten und Medien natürlich nicht gestellt, die jetzt ihre Kampagne gegen Putin und Russland massiv verstärken. Entgegen den Behauptungen im Westen war Nawalny, der laut Umfragen etwa 2 % der Präsidentschafts­stimmen erhalten hätte, nie eine Bedrohung für Putin. Der Hauptgegner des russischen Präsidenten ist die Kommunistische Partei[wp], und ihre Führer sterben nicht auf mysteriöse Weise. Außerdem sind Politiker, die von ausländischen Mächten unterstützt werden, in Russland genauso unbeliebt, wie sie es in Amerika wären, wenn sie von China oder Russland unterstützt würden.

Und niemand fragt, ob Nawalny, eine schillernde Figur mit einer turbulenten Vergangenheit, in Russland andere Gegner als Wladimir Putin gehabt haben könnte. Während es also klar ist, dass Nawalny keine Bedrohung für den russischen Präsidenten war, ist sein Tod in der Tat eine Bedrohung für Putin, da er vom Westen als willkommene Gelegenheit genutzt wird, ihn und sein Land zu zerstören.

Die Nachricht aus dem hohen Norden Russlands kam gerade rechtzeitig zum Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz, dem wichtigsten jährlichen Ereignis im globalen politischen Kalender, das vom kollektiven Westen kontrolliert wird. Was könnte besser geeignet sein, denunziatorisches Pathos zu schüren, als der frühe Tod des wichtigsten "Kremlkritikers", wie der Verstorbene in der westlichen Presse tituliert wurde?

Auch seine Frau, die nicht auf der Liste der Konferenz­teilnehmer stand, erschien zu der Veranstaltung. Und ihr wurde sofort die große Bühne geboten. Sie beschuldigte die russische Führung, hinter dem Vorfall zu stecken, ohne die Ergebnisse der Ermittlungen abzuwarten, und startete eine beklatschte Tirade gegen den "bösen und bösartigen Verbrecher" Putin. [...]

Da Russland kein Motiv hatte, Navalny zu töten (und schon gar nicht zu diesem Zeitpunkt), gibt es nur zwei Möglichkeiten: Navalny starb eines natürlichen Todes oder wurde ermordet.

In Russland ist es kein Problem, fast alles in die Gefängnisse zu schmuggeln. Das ist dort einfach so. Dies scheint ein Artikel in der oppositionellen Zeitung "Novaya Gazeta Europa" zu bestätigen. [...] Es wäre also ein Leichtes für den Geheimdienst eines feindlichen Landes (z.B. der Ukraine) gewesen, einen Gefangenen zu benutzen, um Nawalny töten zu lassen, um Russland die Schuld zu geben und "Vergeltungs­maßnahmen" des Westens gegen Russland zu provozieren. [...]»[58]

Zitat: «Putin ist für den Tod Nawalnys verantwortlich.» - Joe Biden[59]
Zitat: «Nawalny war ein von der CIA trainierter Unruhestifter, um Putin zu stürzen.» - Scott Ritter[wp][60]

Falschmeldungen oder tendenziöse Berichte transatlantischer Medien

Nach Angaben von Alexej Nawalnys Team gab es mit Russland Verhandlungen über einen Gefangenen­austausch - und zwar bis kurz vor dem Tod des Kreml-Kritikers. Laut einer Sprecherin sollte Nawalny gegen den "Tiergarten­mörder"[wp] ausgetauscht werden.

Der im russischen Straflager ums Leben gekommene Kremlgegner Alexej Nawalny hätte Angaben seines Teams zufolge gegen den in Deutschland inhaftierten "Tiergartenmörder" ausgetauscht werden können.

"Wir wissen, warum Alexej gerade jetzt getötet wurde", schreibt Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch auf X. "Er sollte buchstäblich in diesen Tagen ausgetauscht werden. Putin wurde ein Angebot gemacht."

Direktorin des Nawalny-Fonds: "Nawalny sollte in den nächsten Tagen freikommen"

Auch die politische Direktorin des Nawalny-Fonds für die Bekämpfung der Korruption äußerte sich: "Nawalny sollte in den nächsten Tagen freikommen, weil wir eine Entscheidung zu seinem Austausch erreicht hatten", sagte Maria Pewtschich am Montag in einem auf YouTube veröffentlichten Video. Die Verhandlungen über den Gefangenen­austausch seien in einer "abschließende Phase" gewesen.

Anfang Februar sei Kremlchef Wladimir Putin ein Angebot unterbreitet worden, wonach der im Dezember 2021 in Deutschland verurteilte Tiergartenmörder Wadim K. an Russland übergeben hätte werden können - im Austausch gegen Nawalny und zwei US-Amerikaner. Wer genau an der Ausarbeitung dieser vermeintlichen Austauschpläne beteiligt gewesen sein soll und wie konkret sie waren, sagte Pewtschich nicht. Von der deutschen Regierung gab es zunächst keine Angaben dazu.

Pewtschich wirft Putin vor, die Tötung Nawalnys persönlich angeordnet zu haben

Pewtschich warf Putin vor, daraufhin persönlich die Tötung Nawalnys angeordnet zu haben. Er habe Nawalny um keinen Preis freigeben wollen. Er habe erkannt, dass der Westen bereit sei, Wadim K. auszutauschen und dann entschieden, Nawalny als Tauschobjekt loszuwerden, vermutet Pewtschich. "Das ist das absolut unlogische, irrationale Verhalten eines verrückten Mafioso", sagte sie.

Wadim K. hat 2019 in Berlin einen Exil-Tschetschenen ermordet. K. soll den Mord im Auftrag staatlicher russischer Stellen verübt haben. Immer wieder war spekuliert worden, dass Putin ihn im Zuge eines Gefangenen­austauschs[wp] freibekommen wollte. Zuletzt hatte er dies in einem Interview mit dem US-Talkmaster Tucker Carlson quasi bestätigt.

– web.de[61]
Der im russischen Straflager ums Leben gekommene Kremlgegner Alexej Nawalny[62] hätte Angaben seines Teams zufolge gegen den in Deutschland inhaftierten Tiergartenmörder ausgetauscht werden können.

"Nawalny sollte in den nächsten Tagen freikommen, weil wir eine Entscheidung zu seinem Austausch erreicht hatten", sagte die politische Direktorin des Nawalny-Fonds für die Bekämpfung der Korruption, Maria Pewtschich, am Montag in einem auf YouTube veröffentlichten Video.

Nawalny als "Tauschobjekt" für Wadim K.?

Anfang Februar sei Kremlchef Wladimir Putin ein Angebot unterbreitet worden, wonach der im Dezember 2021 in Deutschland verurteilte Tiergarten­mörder Wadim K. an Russland übergeben hätte werden können - im Austausch gegen Nawalny und zwei US-Amerikaner.

Wer genau an der Ausarbeitung dieser vermeintlichen Austauschpläne beteiligt gewesen sein soll und wie konkret sie waren, sagte Pewtschich nicht. Von der Bundesregierung gab es zunächst keine Angaben dazu.

Pewtschich warf Putin vor, daraufhin persönlich die Tötung Nawalnys angeordnet zu haben. Er habe Nawalny um keinen Preis freigeben wollen. Er habe erkannt, dass der Westen bereit sei, Wadim K. auszutauschen und dann entschieden, Nawalny als Tauschobjekt loszuwerden, vermutet Pewtschich. "Das ist das absolut unlogische, irrationale Verhalten eines verrückten Mafiosos", sagte sie.

Wadim K. hat 2019 in Berlin einen Exil-Tschetschenen ermordet. K. soll den Mord im Auftrag staatlicher russischer Stellen verübt haben. Immer wieder war spekuliert worden, dass Putin ihn im Zuge eines Gefangenen­austauschs[wp] freibekommen wollte. Zuletzt hatte er dies in einem Interview mit dem US-Talkmaster Tucker Carlson quasi bestätigt.[63]

Der Tagesspiegel[64]
WikiMANNia-Kommentar
Zunächst verlautbarte die gleichgeschaltete Meinungswirtschaft des Wertewestens, Nawalny wäre auf direkten Befehl Wladimir Putins ermordet worden, weil er Putin gefährlich gewesen sei. Nawalny war zu Lebzeiten allerdings in Russland derart bedeutungslos, sodass die Behauptung, Putin habe ihn ermorden lassen, wenig glaubwürdig war. Es ist auch wenig wahrscheinlich, dass Putin höchstpersönlich sich unmittelbar vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz und den Präsidentschaftswahlen in Russland nachteilige Bericht­erstattung für die eigene Person verschafft.

Nun versucht das Lügenimperium eine neue Geschichte in Umlauf zu bringen, wonach, die russische Regierung beabsichtigte Nawalny gegen einen in der Gewalt des US-amerikanischen Klientelstaates BRD befindlichen russischen Geheim­dienst­agenten auszutauschen, allerdings stellt sich dann zwangsläufig die Frage, warum der für die Durchführung eines Agenten­austausches[wp] vorgesehene politische Agent Nawalny umgebracht worden ist. Um die Öffentlichkeit von einem ihrerseits bereits durchschauten Täuschungsversuch nach dem Muster Relotius abzulenken, bemühen die Groß- und Staats­medien, die Erklärung der politischen Direktorin des Nawalny-Fonds, dass Putin "ein absolut unlogisch denkender und sich irrational verhaltender Mafioso" sei. Nun hat der russische Präsident Putin während seiner Amtszeiten sehr häufig bewiesen, dass er über einen seine Person zum logischen Denken befähigenden Verstand verfügt und deshalb überaus rational zu handeln in der Lage ist. Aber auch ein Mafioso würde eine zum Austausch vorgesehene Person nicht einfach ermorden lassen, zumal ja nicht einmal schlüssig dargelegt wird, womit Nawalny dem russischen Präsidenten hätte schaden können.

Der Schurkenstaat USA und seine im Kriegsbündnis NATO zusammen­gefassten Vasallenstaaten beherrschen die Hohe Kunst des "Geschichten­erzählens" (sprich Propaganda) auf hohem Niveau.

Nützliche Idioten: Friedrich Merz und Tino Chrupalla

In Russland stirbt der Häftling Alexei Nawalny. Sein Tod beschwert das Herz mit Schmerz, vor allem das von Friedrich Merz. Er spricht von einem "politischen Mord". Der deutsche Oppositionschef Tino Chrupalla hingegen warnt vor vorschnellen Behauptungen. Daraufhin bezeichnet ihn Herzschmerz-Merz als "nützlichen Idioten" des russischen "Regimes". Die Frage lautet nun: Wer ist der nützliche Idiot welches Regimes?

Alexei Nawalny, der im "Wertewesten" gern verwechselt wurde mit einem aufrichtigen russischen Demokraten, der aus Gewissens­gründen zum Dissidenten - und deshalb auch zu Wladimir Putins gefährlichstem Gegner werden musste, verstarb am 16. Februar im Gefängnis. Nach einem Hofgang in der sibirischen Haftanstalt von Jamal brach er zusammen. Nawalny war 2021 zu 19 Jahren Haft verurteilt worden. Zur Todesursache hieß es aus Russland, ein Blutklumpen habe zu seinem Tod geführt. Fest steht nur, daß ein natürlicher Tod des Häftlings Nawalny im "Wertewesten" politisch ungenutzt bleiben müsste. Woran Alexei Nawalny tatsächlich starb, kann man aber nicht wissen. Ein Verdacht ersetzt keine Gewißheit.

So sah das auch der deutsche Oppositionschef Tino Chrupalla und mahnte deshalb: "Man redet von Mord, von sonstigen Dingen, obwohl man nichts weiß, obwohl man noch nicht mal die Ermittlungen abgewartet hat." In Zeiten jedoch, in denen das kurzlebige Interesse des Medien­konsumenten an gewissen Sachverhalten schneller erkaltet als die Leiche von Alexei Nawalny, muß man das politische Eisen schmieden, so lange es noch heiß ist. Abwarten ist da keine Option. Ein Nawalny, der schon länger tot wäre, hätte den politisch-medialen Nutzwert einer tiefgefrorenen Ochsen­schwanz­suppe. Also praktisch gar keinen. Da nun Wladimir Putin wegen seines "unprovozierten Angriffskriegs" samt "Überfalls" auf die liebe Ukraine ohehin schon irreversibel zum Prügelknaben des "Wertewestens" geworden ist und weil es im Verhältnis zu ihm sowieso nichts mehr zu kitten gibt, kann man ihm natürlich auch Unterstellungen jedweder Art hinter­her­werfen, ohne daß das noch etwas ändern würde. Zur Eigenprofilierung taugen solche Unterstellungen aber allemal. Friedrich Merz ist ein etablierter Polithase und als solcher weiß er das natürlich ganz genau. Aber wer war nun Alexei Nawalny wirklich? Stimmt die Legende vom aufrichtigen und gewissenhaften Dissidenten, der von "Diktator" Putin gnadenlos verfolgt wurde? Und stimmt es, daß "Friedrich Merz" quasi das Synonym ist für "westliche Werte"? - Nein. Weder das eine noch das andere ist zutreffend. Was allerdings zutrifft, das ist, daß es sich bei Tino Chrupalla um eine honorigen und bodenständige Persönlichkeit handelt, die mit Realitätssinn punktet.

Der Hamburger "Zeit"[65] zufolge spuckte Friedrich Merz als Replik auf Chrupallas wohlbedachte Mahnung zur Geduld nur noch Gift & Galle. O-Ton Merz: Chrupallas Mahnung zur Bedachtsamkeit sei "geradezu schäbig" sowie "menschen­verachtend" - und überhaupt: "Wer so redet", mache "sich im ganzen Sinne von Lenin zum nützlichen Idioten dieses Regimes." Niemand müsse so tun, als ob es "im russischen System so etwas wie nachvollziehbare Ermittlungen" gäbe. Die solchen gibt es freilich nur im deutschen, im ukrainischen und im amerikanischen System. Haftstrafen für Journalisten und Dissidenten, Freisprüche für Messerstecher und Vergewaltiger. Wer da die "wertewestlichen" Ermittlungen kennt, kann das absolut nachvollziehen. Hoch lebe die "wertewestliche" Justiz. Stimmt's, Akif Pirinçci? Ist das so, Julian Assange? Was sagt Gonzalo Lira dazu? - Oh pardon, der sagt nichts mehr. Gonzalo Lira ist in ukrainischer Haft verstorben. An einer unbehandelten Lungen­entzündung, hieß es. Eine Lungen­entzündung in der Ukraine ist schon glaubhafter als so ein billiger Blutklumpen in Russland. Im Geiste sieht man Herzschmerz-Merz heftig mit dem Kopf nicken.

Nun ist es so, daß der Schweizer Militär­historiker, Oberst Jacques Baud, im Juni 2023 bereits ein sehr aufschlußreiches Interview gegeben hatte, was Alexei Nawalny betrifft. Baud faszinierte mit Detailwissen. Der Mann hat einen Master in Ökonometrie und ein abgeschlossenes Nach­diplom­studium in internationaler Sicherheit und internationalen Beziehungen. Zudem ist er Autor des Buches "Putin - Herr des Geschehens?". Baud also im Juni anläßlich eines Interviews mit "The Postil"[66], ins Deutsche übersetzt für die "Ständige Publikums­konferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V." - Auszüge:

Zitat: «Wie andere vom Westen ausgewählte Charaktere (etwa Juan Guaido in Venezuela oder Svetlana Tikhanovskaya in Weißrussland) vermittelt er (Nawalny, Anm. d.Verf.) das Bild einer neuen, gut aussehenden, jüngeren und dynamischeren Führung. Er ist in den sozialen Netzwerken sehr präsent und hat dort die überwiegende Mehrheit seines Publikums. (...) In Russland ist er außerhalb der großen Städte wie Moskau und St. Petersburg relativ unbekannt. Generell ist die russische Öffentlichkeit anspruchsvoller als die westliche und traditioneller in ihren Vorlieben. Deshalb spricht er ein politisch wenig aktives Publikum an. Im Westen haben wir eine völlig falsche Vorstellung von seiner Bedeutung auf der innen­politischen Bühne. Wie bei Juan Guaido überschätzt der Westen die Unterstützung der Bevölkerung für diese marginale Opposition. (..) Für die Vereinigten Staaten besteht der Vorteil der Auswahl von Herausforderern, die der breiten Öffentlichkeit unbekannt sind, darin, dass es einfacher ist, Mythen zu schaffen. Heutzutage gibt es im Westen - insbesondere in der Altersgruppe der 15- bis 30-Jährigen - Menschen, die über sehr wenig allgemeine Kultur, keine Erfahrungen im wirklichen Leben, nicht das geringste Wissen über fremde Kulturen verfügen, Menschen, die die Welt über Instagram sehen. Besonders in den Vereinigten Staaten erkennt man, dass es nicht schwer ist, Helden künstlich zu erschaffen, wenn man sieht, wie jeder Influencer kollektive Hysterien auslösen kann. (...) Im Jahr 2010 wurde Navalny auf Empfehlung von Garry Kasparov in die Vereinigten Staaten eingeladen, um am Yale World Fellows Program teilzunehmen. Hierbei handelt es sich um ein 15-wöchiges, nicht studien­begleitendes Ausbildungs­programm an der Yale Universität, das ausländischen Staats­angehörigen angeboten wird, die von US-Neo­konservativen als "zukünftige Führungskräfte" in ihren jeweiligen Ländern identifiziert werden. Es ist seine einzige Referenz und seine einzige wirkliche "Leistung". (...) Nawalny und seine Organisation werden größtenteils von ehemaligen russischen Magnaten wie Michail Chodorkowski[wp] finanziell unterstützt. Darüber hinaus ist die Nawalny-Affäre Teil eines von den USA geführten Einfluss­programms, das Ressourcen des NATO Center of Excellence on Strategic Communication, der Integrity Initiative des Vereinigten Königreichs, des US National Endowment for Democracy (NED) und anderer erhalten, wie Conspiracy Watch in Frankreich. (...) Die Integrity Initiative nutzt die BBC und Reuters, um ein "offizielles" Narrativ zu fördern, während die Integrity Initiative auf privaten Geheimdienst- und IT-Marketingnetzwerken sowie Agenturen wie Bellingcat basiert und sich auf nationale "Cluster" stützt, die aus Korrespondenten in jedem teilnehmenden Land bestehen. Das NED wurde 1983 gegründet, um einige Aufgaben der CIA zu übernehmen, damit diese sich auf "robustere" Aktivitäten konzentrieren konnte. Es handelt sich um eine NGO (eigentlich eine Nicht-Regierungs-Organisation; oder genauer gesagt eine "Quasi-NGO"), die hauptsächlich von der US-Regierung und dem Kongress finanziert wird.»[67]

Nawalny hatte über die Jahre nicht nur in Russland, sondern auch in der Schweiz, zahlreiche Verleumdungs­klagen gegen sich laufen, die er allesamt verlor. Er wurde zu Bewährungs­strafen verurteilt und blieb mit Meldeauflagen auf freiem Fuß. In Deutschland hätte er streng genommen als "Rechtsextremer" gelten müssen. Als er nach seiner angeblichen Vergiftung auf einem Flug von Tomsk nach Moskau erkrankte, wurde er auf Initiative einer privaten NGO zur Behandlung in die Berliner Charitè ausgeflogen. Putin persönlich ordnete zu diesem Zweck die Aussetzung der Meldeauflagen für Nawalny an. Der Rekonvaleszent dehnte diese Aussetzung jedoch aus auf Urlaube in Gran Canaria und österreichischen Kurorten. Als Nawalnys "Anti­korruptions­stiftung" wegen nachgewiesener, krimineller Machenschaften aufgelöst werden musste, wurde Nawalny in Russland die Bildung einer "kriminellen Vereinigung" vorgeworfen. Zudem tauchte ein Überwachungs­video auf, daß Nawalnys Stellvertreter dabei zeigte, wie er mit einem Agenten des britischen MI6 über eine Millionensumme verhandelte, die nötig sei, um "gewisse Aktionen" zu finanzieren. Obwohl Nawalny wusste, was ihm in Russland sozusagen "im Paket" mit einem Verstoß gegen Bewährungsauflagen vorgeworfen wurde, kehrte er 2021 freiwillig nach Russland zurück. Er wurde dann zu 19 Jahren Haft verurteilt und verstarb am 16. Februar 2024 in russischer Haft. Er wurde 47 Jahre alt.

Wikipedia zufolge ist Volksvertreter Friedrich Merz Mitglied u.a. in folgenden Organisationen: Deutsch-Amerikanische Juristen-Vereinigung[wp] (DAJV), Trilaterale Kommission[wp] und Atlantik-Brücke. Hierzu noch einmal die entlarvendste Grafik, die im ZDF jemals gezeigt wurde. Sie stammt aus der "verbotenen Folge" der Sendung "Die Anstalt" und ist inzwischen zehn Jahre alt.

Transatlantisches Mediennetzwerk - Screenshot Facebook

Von 2016 bis 2020 war Merz Aufsichts­rats­vorsitzender und Lobbyist für BlackRock in Deutschland. Deshalb wurde seine Kandidatur zum Partei­vorsitzenden der CDU 2018 in der deutschen Presse unter anderem wegen eines möglichen Interessen­konfliktes aufgegriffen. Im Februar 2020 kündigte Merz an, sein Aufsichtsrats­mandat bei BlackRock am 31. März 2020 zu beenden und sich zeitlich mehr politisch zu betätigen. Einer der Lieblings-Neocons von Friedrich Merz ist US-Senator Lindsey Graham[wp] ("Bomb Iran!"), weltweit verschrien als der Kriegstreiber schlechthin, gleichauf mit Victoria Nuland[wp], die 2014 beim Maidan-Putsch in Kiew für die USA Regie führte und sich mit dem damaligen US-Botschafter telefonisch darüber unterhielt, wer in der neuen Post-Putsch­regierung der Ukraine welche Posten besetzen soll. Das ist das Telefongespräch gewesen, in dem Nulands wohl berüchtigtestes Zitat fiel: "Fuck the EU!". Nuland äußerte sich 2022 auch äußerst zufrieden über die Sprengung der Nordstream-Pipeline.

Ausgerechnet Friedrich Merz ist also der Mann, der - leider nicht ganz zu Unrecht - damit rechnet, das deutsche Medienvolk sei naiv genug, seine gespielte Empörung über Tino Chrupallas Warnung vor rhetorischen Schnellschüssen wegen des Todes von Alexei Nawalny für bare Münze zu nehmen. Von wegen "geradezu schäbig" und "menschen­verachtend". Nein, es ist keine Frage: Tino Chrupalla ist nicht "im ganzen Sinne von Lenin" der "nützliche Idiot" des russischen "Regimes". Von größerer Relevanz ist da schon die Frage, wer wohl in seiner Eigenschaft als deutscher Volksvertreter in "geradezu schäbiger" und "menschen­verachtender" Weise der "nützliche Idiot" des amerikanischen Deep State sein könnte.

Max Erdinger[68]

Einzelnachweise

  1. Thorsten Knuf: Witwe von Nawalny richtet emotionale Worte an die Welt, Hamburger Morgenpost am 16. Februar 2024
  2. Amy Kellogg: Being Navalny: Russian activist, wife explain his brush with death after poisoning, escaping for treatment, Fox News am 16. Oktober 2020
  3. 100 самых влиятельных женщин России, echo.msk.ru am 8. März 2015 (russisch, deutsch: "100 einflussreichste Frauen in Russland")
  4. Елизавета Чепрасова: Первая леди оппозиции: что мы знаем о Юлии Навальной, Woman am 18. Januar 2021 (russisch, deutsch: "Erste Dame der Opposition: Was wir über Julia Nawalnaja wissen")
  5. Pavel Lokshin: Proteste in Russland: Wird Nawalnys Frau jetzt Putins schärfste Kritikerin?, Die Welt am 3. Februar 2021
  6. Nicolas Butylin: Nawalny: Geheimdienstchef der Ukraine spricht von natürlichem Tod, Berliner Zeitung am 26. Februar 2024
    Anreißer: Auch über eine Woche nach dem Tod von Kremlkritiker Alexej Nawalny wird über die Ursache spekuliert. Der ukrainische Geheimdienstchef will den Grund kennen.
  7. Twitter: @HromadskeUA - 25. Febr. 2024 - 14:59 Uhr
    Буданов назвав причину смерті Навального: Можу вас розчарувати, Hromadske am 25. Februar 2024
    Deutsch: Budanow enthüllt die Ursache für den Tod von Nawalny: Ich muss Sie enttäuschen
  8. Thomas Röper: Ukrainischer Geheimdienst-Chef: "Nawalny starb eines natürlichen Todes", Anti-Spiegel am 27. Februar 2024
    Anreißer: Kirill Budanow, der Chef des ukrainischen Militär­gehei­mdienstes, hat gestern erklärt, Alexej Nawalny sei eines natürlichen Todes, gestorben. Obwohl die Meldung schon mehr als einen Tag alt ist, gibt es dazu keine Meldungen in deutschen Medien.
  9. Thomas Röper: Der Magnitski-Act - Warum kämpft der Spiegel bei dem brisanten Thema plötzlich für die Wahrheit?, Anti-Spiegel am 14. Dezember 2019
    Anreißer: Im Fall des Spekulanten Bill Browder[wp] hat der Spiegel etwas getan, was ich nie erwartet hätte: Er hat wahrheitsgemäß und journalistisch korrekt berichtet und lässt sich dabei auch durch massiven Druck nicht aus der Bahn werfen.
  10. Чичваркин займется раскруткой бренда «Открытой России» Ходорковского, RBC am 18. April 2016
    Anreißer: Евгений Чичваркин займется позиционированием и брендингом «Открытой России» Михаила Ходорковского. Сам Ходорковский выразил надежду, что с приходом Чичваркина коммуникации «Открытой России» с обществом улучшатся.
    Deutsch: Tschitschwarkin wird für Chodorkowskis Marke "Offenes Russland" werben
    Jewgeni Tschitschwarkin wird sich um die Positionierung und das Branding von "Offenes Russland" Michail Chodorkowski kümmern. Chodorkowski selbst hat die Hoffnung geäußert, dass sich mit Chichvarkins Ankunft die Kommunikation von "Offenes Russland" in der Öffentlichkeit verbessern wird.
  11. Thomas Röper: "Putins Puppen": Nachruf auf einen Skandal, der für Spiegel und ZDF zur Blamage wurde, Anti-Spiegel am 18. April 2019
    Anreißer: Die Geschichte um "Putins Puppen" ist still und heimlich wieder aus den Medien verschwunden. Zeit für einen kleinen Rückblick, für ein paar Ergänzungen und einen Blick auf die Fragen, die noch offen sind.
  12. Thomas Röper: Prozess war nicht politisch motiviert: Chodorkowski erneut vor Europäischem Gerichtshof gescheitert, Anti-Spiegel am 14. Januar 2020
    Anreißer: Der ehemalige Oligarch Michaeil Chodorkowski ist erneut vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gescheitert. Auch in seiner zweiten Klage gegen Russland befand das Gericht, dass das Verfahren gegen ihn nicht politisch begründet war.
  13. Thomas Röper: Nawalny als "ausländischer Agent" eingestuft: Wer hat ihm 14 Millionen Euro gespendet?, Anti-Spiegel am 9. Oktober 2019
    Anreißer: Heute erfahren wir, dass die Organisation des russischen Bloggers Nawalny in Russland zu einem "ausländischen Agenten" erklärt wurde. Was bedeutet das und was sind die Hintergründe?
  14. Thomas Röper: Die Schöne und die Mächtigen im Hintergrund - Was über den Fall Navalny bisher nicht bekannt war, Anti-Spiegel am 12. September 2020
    Auszug über die geopolitischen und geheimdienstlichen Hintergründe der Konzeption der öffentlichkeitswirksamen Inszenierung von Alexei Nawalny als wichtigster Führungs­persönlichkeit der russischen Opposition.
  15. Das ist Putins Bande, Neue Züricher Zeitung am 12. März 2022
  16. Niklaus Nuspliger: Das britische Oberhaus wirkt aus der Zeit gefallen. Kann eine sanfte Reform die Lords vor der Abschaffung bewahren?, Neue Züricher Zeitung am 19. April 2022
  17. Maxim Kireev: Worüber der Oligarch Oleg Deripaska gestolpert ist, Wirtschaftswoche am 10. April 2018
  18. Russische Oligarchen kritisieren den Kreml, ARD-Tagesschau am 28. Februar 2022
  19. Oleg Deripaska, Forbes, abgerufen am 19. April 2023
  20. Oligarch Deripasks wegen Sanktionsbetrugs angeklagt, N-TV (ino/AFP) am 30. September 2022
  21. 21,0 21,1 Russian tycoon Deripaska criticises Moscow, frets about investor flight, Reuters am 2. März 2023
  22. 22,0 22,1 David Gerginov: Die 10 reichsten russischen Oligarchen, GeVestor (Stand: 01.03.2022)
  23. Notker Blechner: Wer sind die sanktionierten Oligarchen?, ARD-Tagesschau am 1. März 2022
  24. 24,0 24,1 24,2 24,3 Pjotr Akopow: Олигархи начали войну: теперь за исключение из санкционных списков ("Oligarchen haben einen Krieg begonnen: jetzt für die Streichung von den Sanktionslisten"), RIA Nowosti am 6. März 2023
    Anmerkung: Übersetzungen aus dem Russischen und Englischen erfolgten unter Zuhilfenahme von DeepL.com
  25. Sergej Marschetski: Bolt dot or ellipsis: when and how can CBO be stopped, Reporter am 16. April 2023
  26. Matthew Ehret: As New Purge of Fifth Columnists Approaches: Anatoly Chubais Jumps Ship, Strategic Culture Foundation am 25. März 2022; Primärquelle: https://vk.com/wall-147665401_523298?lang=en
  27. 27,0 27,1 Obituary: Boris Berezovsky, BBC am 23. März 2013
  28. CIA employees worked in Russian government in mid-1990s - Putin, TASS am 9. Dezember 2021
    Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein wenig Licht in die Methoden gebracht, mit denen ausländische Staaten Mitte der 1990er Jahre die Russische Föderation beeinflusst haben. Er betonte, dass er solche Aktionen in den frühen 2000er Jahren vereitelt hat.
    "Mitte der 1990er bis Anfang der 2000er Jahre habe ich sie alle aus dem Weg geräumt, aber Mitte der 1990er Jahre hatten wir Mitarbeiter der Central Intelligence Agency als Berater und sogar offizielle Mitarbeiter der Regierung der Russischen Föderation, wie wir später erfuhren", sagte Putin am Donnerstag auf der Sitzung des Rates für Zivil­gesellschaft und Menschenrechte.
    "Später wurden sie in den USA zur Verantwortung gezogen, weil sie als CIA-Mitarbeiter, die in Russland arbeiteten, gegen US-Gesetze verstoßen und sich an der Privatisierung beteiligt hatten", betonte der Präsident. Putin zufolge ist dies "nur ein Beispiel" für die versuchte Einmischung in die inneren Angelegenheiten Russlands. "In Wirklichkeit sind sie viel zahlreicher", sagte Putin.
    Dem Staatschef zufolge hatten "bestimmte Länder über diesen Kanal einen gewissen Grad an Kontrolle".
    "Es gab amerikanische Spezialisten, die in unseren Atomwaffen­komplexen saßen, sie gingen dort zur Arbeit, von morgens bis spät abends - sie hatten einen Tisch und eine amerikanische Flagge. Sie lebten dort und arbeiteten dort. Sie brauchten keine feinen Instrumente, um sich in unser Leben einzumischen, denn sie hatten bereits die Kontrolle über alles", sagte Putin.
    Er betonte, dass "sich die Situation natürlich geändert hat, das Land wurde anders, es wurde unabhängiger, souveräner; die Fähigkeiten seiner Streitkräfte wachsen und die Einstellung gegenüber Russland begann sich zu ändern".
    "Sobald Russland begann, seine Interessen geltend zu machen, seine Souveränität, seine Wirtschaft und seine Streitkräfte zu stärken, wurden neue Instrumente der Einflussnahme auf unser innen­politisches Leben benötigt, darunter auch ziemlich feine Instrumente über verschiedene Organisationen, die aus dem Ausland finanziert werden", so der russische Staatschef.
    Er betonte, dass Russland niemandem gegenüber feindlich gesinnt sei.
    "Das ist einfach nicht wahr. Russland ist gegenüber keinem Teil der Welt feindselig geworden. Ein bestimmter Teil der Welt betrachtet uns als Gegner", so Putin. "Haben wir in irgendwelchen strategischen Dokumenten irgendjemanden zu unserem Gegner erklärt? Nein. Wir sind es, die dazu erklärt wurden", erklärte Putin.
  29. 29,0 29,1 Putin versus the Oligarchs?, The Economist am 15. Juni 2000
  30. Greg Rosalsky: How Putin Conquered Russia's Oligarchy, KTEP am 29. März 2022; entnommen aus: Putin, Exerting His Authority, Meets With Russia's Tycoons, The New York Times am 29. Juli 2000 (Bezahlschranke)
  31. Annual Report[archiviert am 17. April 2016], Alfa Group am 17. April 2016
  32. 32,0 32,1 Clara Weiss: Was vertritt der russische "Oppositionsführer" Alexei Nawalny?, World Socialist Web Site am 10. Januar 2018
  33. 33,0 33,1 List of bribetakers and warmongers, acf, abgerufen am 21. April 2023
    Putin and his accomplices (officials, oligarchs, propagandists), as well as yachts and mansions, which, we hope, they will soon be deprived of.
  34. Roman Badanin: Я понимал, что сотрудничество с Навальным может быть угрозой для моей работы, Forbes (Russland) am 25. April 2012
  35. Russland: Oppositionsführer Alexej Nawalny zu weiteren neun Jahren Haft verurteilt, Amnesty International am 22. März 2022
  36. Droemer Knaur: Leonid Wolkow, abgerufen am 22. April 2023
  37. Pdf-icon-extern.svg Warmongers under sanctions[ext], acf, abgerufen am 21. April 2023
  38. International FBK after the resignation of Volkov led the Pevchikh, The Eastern Herald am 23. März 2023
  39. Mikhail Fridman verliert nach Sanktionen die Kontrolle über LetterOne, Kultur Poebel am 1. März 2022
  40. Pdf-icon-extern.svg Warmongers under sanctions[ext], acf, abgerufen am 21. April 2023
  41. Alexej Nawalny gründet Stiftung: Aus dem Knast gegen Korruption, taz am 12. Juli 2022
    Anreißer: Der inhaftierte Kreml-Gegner Nawalny gründet eine Anti-Korruptions-Stiftung. Die erste Einlage stammt von ihm selbst: das Preisgeld seines Sacharow-Preises.
  42. 42,0 42,1 Council on Foreign Relations: Membership Roster, abgerufen am 22. April 2023
  43. NED: Board of Directors, abgerufen am 22. April 2023
  44. Stanford University: Francis Fukuyama, abgerufen am 22. April 2023
  45. Nils Schniederjann: "Das Ende der Geschichte": Warum niemand je wirklich daran geglaubt hat, Berliner Zeitung am 2. Oktober 2022
    Anreißer: Francis Fukuyamas[wp] These vom Ende der Geschichte wird seit 30 Jahren diskutiert. Ein Blick zurück lässt jedoch Zweifel aufkommen, dass sie je ernst gemeint war.
  46. Project for the New American Century, The Militarist Monitor am 16. Oktober 2019
  47. OFAC: JOINT STOCK COMPANY ALFA-BANK, abgerufen am 23. April 2023
  48. 10. Sanktionspaket gegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine: die EU nimmt weitere 87 Personen und 34 Organisationen in die EU-Sanktionsliste auf, Rat der EU am 25. Februar 2023
  49. Russische Oligarchen distanzieren sich von Putin, BR24 am 28. Februar 2023
  50. Was Putin macht, entspricht dem Verhaltensmuster von Kriminellen, Deutschlandfunk am 13. Dezember 2018
  51. Das Vermögen des Ex-Milliardärs Michail Chodorkowski, Vermögen Magazin am 3. Januar 2023
  52. RUSAL battle set for British court, Stabroek News am 7. Juli 2012
  53. Oil Barons Vie for Putin’s Favor in Business Disagreement, The Moscow Times am 11. August 2013
  54. Peter Frey: Russische Oligarchen in Nöten, Peds Ansichten am 24. April 2023
    Lizenz: Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)
  55. Roman Goncharenko: Amnesty-Streit: Das Gestern holt Nawalny ein, Deutsche Welle am 25. Februar 2021
    Anreißer: Wegen früherer umstrittener Äußerungen stuft die Menschenrechtsorganisation Amnesty International[wp] Alexej Nawalny nicht mehr als "gewaltlosen politischen Gefangenen" ein.
    Opposition in Russland: Vom Heldensockel gestoßen, taz am 25. Februar 2021
    Anreißer: Amnesty International sieht Alexei Nawalny nicht länger als "Prisoner of Conscience". Die deutsche Sektion reagiert überrascht.
    Thomas Franke: Rassismusvorwürfe gegen Nawalny: "Ein großes Geschenk für die russische Propaganda", Deutschlandfunk Kultur am 25. Februar 2021
    Anreißer: Gleich nach seiner Verhaftung vor einigen Wochen hatte Amnesty International Alexej Nawalny als "gewaltlosen politischen Gefangenen" eingestuft. Diese Entscheidung wurde jetzt revidiert. Grund sind rassistische Äußerungen Nawalnys in der Vergangenheit.
  56. Rainer Rupp: Nawalny - Heiligsprechung eines unverbesserlichen Rassisten, RT Deutsch 18. Februar 2024
    Nawalny - Heiligsprechung eines unverbesserlichen Rassisten, RT Deutsch auf Odysee am 19. Februar 2024, 11:05 Min.
  57. WGvdL-Forum: Plötzlich und unerwartet stirbt man immer an Corona, nie an der Spritze. Also keine Aufregung!, Mockito am 17. Februar 2024 - 13:59 Uhr
  58. Felix Abt: Wer profitiert von Nawalnys Tod, Putin oder seine Feinde?, Stimme aus Russland am 21. Februar 2024
    Anreißer: Der Tod von Nawalny kommt dem Westen ein wenig zu gelegen - Felix Abt gräbt tiefer und findet unappetitliche kleine Details, die gar keine Details sind.
  59. Peter Hänseler: Ein toter Nawalny ist ein Geschenk für Biden - cui bono?, Stimme aus Russland am 21. Februar 2024
    Anreißer: Der Tod von Nawalny beherrschte innert Minuten nach dessen Bekanntgabe die Schlagzeilen der westlichen Medien - "Putin hat ihn umgebracht" - das ergibt jedoch keinen Sinn.
  60. Scott Ritter: Nawalny war ein von der CIA trainierter Unruhestifter, um Putin zu stürzen, RT Deutsch auf Odysee am 23. Februar 2024
    Der ehemalige Offizier des US-Marine-Corps und einstige UN-Waffeninspektor Scott Ritter[wp] äußert sich im Podcast "Judging Freedom" über den russischen Oppositionellen Alexei Nawalny. Dabei beschreibt er dessen Verbindungen zu britischen und US-amerikanischen Geheimdiensten sowie dessen Rolle in den Versuchen von russischen "Farbrevolutionen", mit denen die russischen Wahlen 2008, 2012 und 2021 gestört werden sollten.
    "Wir [die USA] haben versucht, diesem Schwein Lippenstift aufzutragen und es zum Symbol der Demokratie zu machen. Aber er war nie ein Demokrat. Er war immer ein Unruhestifter, der von der CIA ausgebildet, finanziert und gesteuert wurde, um die russische Regierung zu untergraben", sagt Scott Ritter.
  61. Nawalny-Team: Gab Verhandlungen über Gefangenenaustausch, web.de am 26. Februar 2024
  62. Neue Details zum Tod von Nawalny: Was geschah im Straflager "Polarwolf"?, Der Tagesspiegel am 19. Februar 2024
    Anreißer: Ein Mitgefangener des Oppositionspolitikers spricht von einem "mysteriösen Tumult". Nawalnys Witwe erklärte, man habe ihren Mann in einem "kleinen Betonkasten" eingesperrt.
  63. Im Tausch gegen den Tiergarten-Mörder? Putin im Fall des inhaftierten US-Reporters Gershkovich angeblich "gesprächsbereit", Der Tagesspiegel am 9. Februar 2024
    Anreißer: Putin schließt eine Freilassung Gershkovichs nicht aus. Der Journalist des Wall Street Journals war im März 2023 im Ural festgenommen worden. Russland wirft ihm Spionage vor.
  64. Kurz vor seinem Tod: Nawalny sollte offenbar gegen Tiergartenmörder ausgetauscht werden, Der Tagesspiegel am 26. Februar 2024
    Anreißer: Kurz vor seinem Tod soll es Gespräche über einen Austausch von Nawalny und dem Tiergarten-Mörder gegeben haben. Laut Nawalnys Team hätte der Kreml-Kritiker in den folgenden Tagen freikommen sollen.
  65. Alexej Nawalny: CDU-Chef Merz nennt Chrupalla "nützlichen Idioten", Zeit am 22. Februar 2024
    Anreißer: Wegen dessen Zweifeln an der Ermordung Nawalnys hat Friedrich Merz den AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla kritisiert. Merz sprach von einem "politisch motivierten Mord".
  66. Jacques Baud: Alexei Navalny: The Real Story, The Postil Magazine am 1. Juni 2023
    Anreißer: We are happy to have this opportunity to speak with Colonel Jacques Baud about Alexei Navalny, a man touted in the West as a “hero.” Colonel Baud sets the record straight.
  67. Maren Müller: Alexei Nawalny: Die tatsächliche Geschichte, 17. Juni 2023
  68. Max Erdinger: Tod & Nawalny: Friedrich Merz nennt Tino Chrupalla "nützlichen Idioten", JournalistenWatch am 24. Februar 2024

Netzverweise

  • Wikipedia führt einen Artikel über Alexei Anatoljewitsch Nawalny
  • Thomas Röper: Der verlogene Medienhype um Nawalny, Anti-Spiegel am 20. Februar 2024
    Anreißer: Es war klar, dass die westlichen Medien um Nawalnys Tod einen riesigen Hype veranstalten würden, aber das, was nun passiert, sprengt wohl jeden bisher dagewesenen Rahmen, wie eine Analyse der "Bericht­erstattung" des Spiegel exemplarisch zeigt.
    Auszug: Wenn der Spiegel früher ein Thema gehypt hat, dann hat er bis zu acht, aber selten mehr Artikel dazu pro Tag veröffentlicht. Am Abend des 19. Februar habe ich gezählt, wie viele Artikel der Spiegel seit dem Tod von Nawalny vier Tagen zuvor veröffentlicht hat. Es waren insgesamt unglaubliche 47 Artikel: 16 Artikel am Todestag von Nawalny, 12 Artikel am 17. Februar, 7 Artikel am 18. Februar und nachdem die Spiegel-Redakteure ihr Wochenende genossen hatten, haben sie am Montag dem 19. Februar wieder 12 Artikel zum Thema Nawalny veröffentlicht.
    Meines Wissens hat es so eine massive Kampagne im Spiegel noch nie gegeben. [...] Was mich besonders wundert, ist die primitive Propaganda, die der Spiegel dabei anwendet, wobei er sich darin nicht von anderen westlichen Medien unterscheidet. Die Überschriften der Spiegel-Artikel reichten von "Das Vermächtnis eines Mutigen"[ext] über "Russlands einziger echter Politiker"[ext] bis "Nawalny wird der Messias des neuen Russlands sein"[ext].
    Ich möchte eigentlich nicht über Nawalny schreiben, denn man redet nicht schlecht über Tote, aber ich muss das Thema leider kurz anschneiden: Nawalny war ein radikaler und unverbesserlicher Rassist und Nationalist, der nach deutschem Recht für das, was er öffentlich immer wieder gesagt hat, für Jahre wegen Volksverhetzung im Gefängnis gelandet wäre. [...]
  • Andrew Korybko: Putin hatte keinen Grund, Nawalny zu töten, der Westen hingegen allen Grund, darüber zu lügen, RT Deutsch am 20. Februar 2024
    Anreißer: Der Zeitpunkt für den Tod von Alexei Nawalny hätte aus Sicht der russischen Staats­interessen nicht schlechter sein können. Auffallend ist, dass der Westen nur wenige Minuten, nachdem der Tod von Nawalny bekannt wurde, kollektiv mit dem Finger auf Putin zeigte.
  • Wladislaw Sankin: Die Hasshändlerin - Julia Nawalnaja, Werkzeug zur Anstachelung eines russischen Bürgerkriegs, RT Deutsch am 19. Februar 2024
    Anreißer: Am Montag kündigte die Witwe von Alexei Nawalny, Julia Nawalnaja, den Beginn ihrer politischen Karriere an. Sie wolle die Sache ihres Mannes fortsetzen und für ein "freies Russland der Zukunft" kämpfen, sagte sie in einer Video-Ansprache. Der erste Geschäftstermin der frisch gebackenen "Politikerin" ist das EU-Außen­minister­treffen in Brüssel.