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Neue Weltordnung

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Hauptseite » Politik » Neue Weltordnung

Die Neue Weltordnung ist ein Begriff, der entscheidende Änderungen der macht­politischen Ordnung auf internationaler Ebene bezeichnet.

Vertrag von Tordesillas - 1494

Nachdem Christoph Kolumbus[wp] 1492 für die spanische Krone Amerika erreicht hatte, verschärfte sich die Konkurrenz zwischen den Seemächten Portugal und Spanien. Papst Alexander VI.[wp], für beide katholischen Monarchien die höchste Autorität, trat als Schiedsrichter auf und so kam 1494 der Vertrag von Tordesillas[wp] zustande. Er sollte eine bewaffnete Konfrontation zwischen diesen beiden damals bedeutendsten katholischen Mächten verhindern, indem er die Welt in eine portugiesische und eine spanische Hälfte aufteilte.

Portugal wollte damit die Kontrolle des Seeweges nach Indien entlang der afrikanischen Küste behalten, speziell ging es darum, den einträglichen Gewürz­handel im pazifischen Raum zu sichern und die Afrika-Route von spanischen Einflüssen freizuhalten. Spanien dagegen wollte sich die Kontrolle und die Rechte über die erst kurz zuvor von Christoph Kolumbus entdeckten Länder im Westen (das für Indien gehaltene Amerika) sichern.

Die anderen großen Seemächte der Zeit - England, Frankreich, Holland - erkannten den Vertrag von Tordesillas nicht an, da er ihre eigenen imperialen Ambitionen ignorierte. Trotzdem charakterisiert dieser Vertrag die Weltordnung des damals begonnenen kolonialen Zeitalters und die damit verbundene Aufteilung der Welt in Einfluss­sphären europäischer Großmächte.

Wiener Kongress - 1814/15

Der Wiener Kongress[wp] vom 18. September 1814 bis 9. Juni 1815 legte in Europa zahlreiche Grenzen neu fest und definierte neue Staaten. Anlass waren die Französische Revolution[wp] und die napoleonischen Kriege[wp], welche zuvor die politische Landkarte Europas erheblich verändert hatte.

Unter der Leitung des österreichischen Außenministers Fürst von Metternich[wp] berieten politisch bevollmächtigte Vertreter aus rund 200 europäischen Staaten, Herrschaften, Körperschaften und Städten, darunter alle bedeutenden Mächte Europas mit Ausnahme des Osmanischen Reiches. Die führende Rolle spielten die fünf Großmächte Russland, Vereinigtes Königreich, Österreich, Preußen und die wiederhergestellte französische Monarchie sowie der Kirchenstaat. Die deutschen Probleme wurden angesichts ihres Umfangs von den übrigen europäischen Angelegenheiten getrennt besprochen.

Der Wiener Kongress erarbeitete seine Ergebnisse in Kommissionen, was eine verhandlungs­technische Neuheit war. Es gab unter anderem einen Ausschuss für die Deutschen, einen für die europäischen Angelegenheiten, einen für Gebietsfragen, einen für die Fluss­schifffahrt und einen für den Sklavenhandel. Zu einer formellen "Vollversammlung" kam es nie. Die Kongressakte (Acte final) trägt nur die Unterschriften der acht Hauptmächte Österreich, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Portugal, Preußen, Rußland und Schweden (in dieser Reihenfolge). Die Deutsche Bundesakte, deren Allgemeine Bestimmungen (Artikel 1 bis 11) in die Kongressakte aufgenommen sind, wurde separat von den Bevollmächtigten der deutschen Staaten unterzeichnet. Der wichtigste Gegenspieler Metternichs war Zar Alexander I[wp]. Daneben spielten auch der britische Gesandte Castlereagh[wp] und der Vertreter des besiegten Frankreich, Talleyrand[wp] die wichtigsten Rollen.

Der Kongress arbeitete nach fünf übergeordneten Prinzipien, die allerdings teilweise die nachträgliche Konstruktion der Historiker sind. Der Begriff der Legitimität bezeichnet in diesem Zusammen­hang die Liquidierung des napoleonischen Staaten­systems und die Wieder­ein­setzung der alten Dynastien (Bourbonen, Welfen usw.). In diesen Zusammenhang gehört auch der Grundsatz der Restauration der vor­revolutionären politischen und gesell­schaft­lichen Verhältnisse. Die Restauration sollte zwar nicht so weit gehen, dass alle seit 1789 eingetretenen Veränderungen wieder rückgängig gemacht werden sollten, sehr wohl sollte aber allen zukünftigen revolutionären Bestrebungen ein Riegel vorgeschoben werden. Dazu zählten nicht nur die freiheitlichen, sondern auch die nationalen Bewegungen der Zeit. Zur Sicherung und Durchsetzung dieses Ziels setzten die Delegationen einerseits auf eine starke monarchische Autorität nach innen und andererseits auf die zwischen­staatliche Solidarität der Länder nach außen.

Wenn auch sich die Interessen­gegensätze im Verlauf des Kongresses noch deutlich verschärften, so war man sich doch einig in der Schaffung eines europäischen Gleich­gewichts­systems zur Verhinderung zukünftiger Kriege, obwohl sich die praktische Umsetzung angesichts der unter­schiedlichen macht­politischen Interessen sehr schwierig gestaltete.

Hauptziele des Wiener Kongresses

  • Restauration: Wiederherstellung des politischen Zustandes von 1792
  • Legitimität: Rechtfertigung der Ansprüche der Dynastie des Ancien Régime
  • Solidarität: Gegenseitiger Schutz fürstlicher Interessen vor revolutionären Ideen und Bewegungen

Hauptergebnisse des Wiener Kongresses waren:

  • Pendantrie[wp]: Herstellung des Gleichgewichts der fünf Großmächte Frankreich[wp], Österreich[wp], Großbritannien[wp], Russland[wp] und Preußen[wp]. Auf Kosten Frankreichs und der erneuten Teilung Polens wurden die Großmächte Preußen, Österreich und Russland gestärkt.
  • Heilige Allianz[wp]
  • Deutsche Bundesakte: Grundgesetz des Deutschen Bundes[wp]
  • Schweizer Neutralität: Internationale Anerkennung
  • Kirchenstaat[wp]: Wiederherstellung unter Papst Pius VII.

Friedensvertrag von Versailles - 1919

Der Friedensvertrag von Versailles[wp] (auch Versailler Vertrag) beendete den Ersten Weltkrieg[wp] formal. Er wurde bei der Pariser Friedens­konferenz 1919 im Schloss von Versailles von den Mächten der Triple Entente[wp] und ihren Verbündeten bis Mai 1919 weitgehend festgelegt.

Die von der Pariser Friedenskonferenz zu bewältigende Aufgabe war enorm. Stark vereinfacht, kann man sechs Problemfelder definieren:

  1. Deutschland, der besiegte Hauptgegner, dessen Machtzuwachs nach der Überzeugung vor allem der europäischen Sieger­staaten das europäische Gleichgewicht zerstört hatte und dessen Macht­potentiale ebenso wie seine territoriale Ausdehnung verringert werden sollte.
  2. Das zusammengebrochene Österreich-Ungarn und die Verwandlung seiner Territorien in zahlreiche autonome National­staaten. Damit stand die Frage der ethnischen Minderheiten in diesen neuen National­staaten auf dem Programm - das betraf im Norden die Polen, im Nordwesten die Tschechen und Slowaken, im Westen die Deutschen, im Süden die Kroaten, Serben und Slowaken, im Osten Ungarn, Bulgaren und Rumänen. Unklar war auch, wie im Streit zwischen Italien und Österreich um Südtirol verfahren werden sollte und welche Entwicklung der Konflikt zwischen Serbien bzw. den sich zusammen­schließenden Südslawen und Italien nahm.
  3. Russland, das 1917 kommunistisch geworden war, hatte sich von einem Verbündeten in eine potentielle Bedrohung des Westens verwandelt. Es war ganz offen, welche Entwicklung die in Russland lebenden nicht­russischen Minderheiten nehmen würden, zumal sich Russland während der Konferenz im Bürgerkrieg, später im Krieg mit Polen befand. Die europäischen Westmächte unterstützten die konter­revolutionären Truppen, die gegen die Rote Armee kämpften, und mehrfach wurde die Option einer direkten militärischen lntervention erwogen.
  4. Nach dem Zusammenbruch des osmanischen Reiches war zu klären, wie mit dessen nicht­türkischen Besitzungen im Nahen Osten zu verfahren war. Hier waren französische und britische Interessen gleichermaßen angesprochen, insbesondere in den arabischen Ländern. Ebenso harrten die gravierenden Konflikte zwischen Bulgaren und Türken sowie v.a. zwischen Griechen und Türken, die 1920 bis 1922 zu einem bewaffneten Konflikt und der Niederlage Griechenlands führten, einer Lösung.
  5. Die deutschen Kolonien waren bereits früh während des Krieges an die Briten gefallen. Offen war, wie weiter mit diesen Regionen zu verfahren werden sollte, zumal der Krieg in Afrika auf Seiten der Alliierten vor allem von den Truppen der Süd­afrika­nischen Union geführt worden war. Auf diese Weise war auch die Frage des völker­rechtlichen Status der britischen Dominions mit den Pariser Verhandlungen verknüpft.
  6. Mit der Besetzung des deutschen Pachtgebietes Kiautschou hatte sich Japan einen Brückenkopf auf dem chinesischen Festland verschafft, den es offenbar auszudehnen gedachte. Dadurch gehörten auch die ostasiatischen Regionen und der potentielle Konflikt zwischen Japan und den USA zu den in Paris diskutierten Themen.[1][2]

Der Lösung diese enormen Herausforderungen standen sehr unterschiedliche Ziele entgegen: Die USA wollten eine neue, supra­nationale Weltordnung, Frankreich wollte Revanche und Sicherheit, Großbritannien ein neues Gleichgewicht der Kräfte, die ihm den Bestand und Ausbau des Empires sicherte, Italien wollte Großmacht werden. Das Vertragswerk von Paris scheiterte auf der ganzen Linie, und dies nicht nur in Bezug auf Deutschland, sondern auch in Hinblick auf die Türkei und den Nahen Osten. Die heutigen Krisen im Nahen Osten können in ihren wesentlichen Zügen auf die Versailler Entscheidungen zurückgeführt werden.

Zitat: «Nach Nationalbewegung, Industrialisierung und Imperialismus waren die klassische Großmacht­politik, wie sie Frankreich und Großbritannien vertraten, nicht mehr und der neue Ansatz einer gewisser­maßen post­nationalistischen Weltregierung, wie sie in den USA ersonnen wurde, noch nicht in der Lage, die gigantischen Probleme, die sich mit dem Ausgang des Ersten Weltkrieges stellten, zu lösen.»

Gründung der Türkei

Das Gebiet der heutigen Türkei sollte weitgehend zerstückelt werden. Griechenland wurden die Stadt Smyrna (türkisch İzmir) und Teile von West­anatolien zugesprochen, die Region um Adana sollte Italien als Mandats­gebiet übertragen werden, und das französische Mandats­gebiet auf dem Territorium des aufgelösten Osmanischen Reiches[wp] sollte neben Syrien und Libanon auch Kilikien umfassen. In den östlichen Landes­teilen der heutigen Türkei mit den Städten Kars, Ardahan und Erzurum sollte ein armenischer Staat entstehen. Südlich davon und östlich des Euphrat wurde den Kurden eine autonome Region zugesprochen. Mustafa Kemal Pascha[wp] organisierte ab dem 19. Mai 1919 den politischen und militärischen Widerstand gegen diese Pläne. Besonders heftig waren ab 1920 die Kämpfe mit Griechenland[wp]. Der Krieg endete am 9. September 1922 mit der Rückeroberung İzmirs. Nach der Einstellung der Kampf­handlungen kam es zu ethnischen Säuberungen in Griechenland und der Türkei, dabei wurden "Türken" von griechischem Territorium und "Griechen" von türkischem Territorium vertrieben. Nach dem Sieg der Türkei wurden am 24. Juli 1923 mit dem Vertrag von Lausanne[wp] die Bestimmungen des Vertrages von Sèvres[wp] revidiert. Mit dem Vertrag wurden die bis heute gültigen Grenzen des neuen Staates völker­rechtlich anerkannt. Gleichzeitig wurde die wechsel­seitige Vertreibung der Minder­heiten legalisiert. Nachdem alle ausländischen Militär­einheiten Anatolien verließen, rief Mustafa Kemal Pascha am 29. Oktober 1923 die Republik aus.

Palästina, Naher Osten

Die Großmächte haben sich großzügig über die selbst aufgestellten Selbst­bestimmungs­forderungen hinweggesetzt. Daraufhin organisierten arabische Führer unter Bezug auf die Pariser Vereinbarungen Wahlen zum Ersten Allgemeinen Syrischen Kongress und begründeten zwei arabische Königreiche, die freilich von Frankreich und Großbritannien nicht anerkannt wurden. Diese teilten vielmehr im April 1920 in San Remo den Nahen Osten wie vorgesehen unter sich auf, wobei Frankreich Syrien und den Libanon, Großbritannien den Irak und Palästina (das in später in Cis-[wp] und Transjordanien[wp] aufgeteilt wurde) in Besitz nahmen und Aufstände arabischer Gruppen mit Waffengewalt nieder­schlugen. Indes wurde keine der beiden Kolonial­mächte dieser Neu­erwerbungen froh, vielmehr wurde diese Region durch die Vereinbarungen von Paris und San Remo so gründlich destabilisiert, dass die dadurch verursachten Probleme bis heute nicht gelöst werden konnten.

Konferenz von Jalta - 1945

Die Konferenz von Jalta[wp] (auch: Krim-Konferenz) war ein diplomatisches Treffen der alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Vereinigtes Königreich) und Josef Stalin (UdSSR) im auf der Krim gelegenen Badeort Jalta vom 4. bis zum 11. Februar 1945. Es war das zweite von insgesamt drei alliierten Gipfeltreffen der "Großen Drei" während des Zweiten Weltkriegs (1939-1945). Themen der Konferenz waren vor allem die Aufteilung Deutschlands, die Machtverteilung in Europa nach dem Ende des Krieges und der Krieg gegen das Japanische Kaiserreich.

Der Beginn des Kalten Krieges[wp] verhinderte eine geplante Friedens­konferenz und die Neuordnung der Welt blieb unvollständig. In der Folge versuchten die beiden Supermächte USA und Sowjetunion mit politischen, ökonomischen, technischen und militärischen Anstrengungen die Weltordnung nach ihren Vorstellungen zu formen.

Globalisierung

Der Begriff Neue Weltordnung wird zu Unrecht den Verschwörungstheorien zugerechnet. Es ist nur natürlich, dass nach dem Ende des Kalten Krieges die USA als einzig verbleibende Weltmacht versuchen würde, der Welt ihren Stempel aufzudrücken und eine Weltordnung in ihrem Sinne anzustreben. Neben dem Ende des Kalten Krieges, dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Aufstreben Chinas gibt es Prozesse der zunehmenden weltweiten Verflechtung in allen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation etc.), die mit dem Begriff Globalisierung umschrieben werden. Diese Vorgänge werden von Globalisierungs­befürwortern, Globalisierungs­gegnern, Europa-Befürwortern und Europa-Kritikern kontrovers diskutiert und sehr unterschiedlich bewertet. Dabei werden Globalisierungs­gegner und Europa-Kritiker auch schon mal als Verschwörungs­theoretiker diffamiert.

Zitat: «Bei der Neuen Weltordnung handelt es sich um ein flexibles, aber in sich schlüssiges Konzept, das inhaltlich innerhalb der westlichen Funktions­eliten weitgehend unumstritten ist, und das, wie gesagt, auf die globale Durchsetzung eines radikalen Kapitalismus abzielt. Wesentliche traditionelle Dimensionen des Menschseins, nämlich alles, was mit historischer und kultureller sozialer Einbindung und Verwurzelung zu tun hat, bleiben dabei auf der Strecke, insbesondere Völker, Religionen und die Idee der Familie als Basis der Gesellschaft. (...) Es handelt sich buchstäblich um die Liquidierung der Gesellschaft, in dem dreifachen Sinne von Zerstörung, Verflüssigung und Monetarisierung.» - Manfred Kleine-Hartlage[3]
Zitat: «Ruhig wird es vor allem um die Folgen der Klimapolitik für die freiheitlichen Grundrechte in einer demokratischen Gesellschaft, denn die klima­politischen Visionen der Vordenker der Bundes­regierung legen mit ihrem Anspruch auf eine große Transformation der Gesellschaft[4] offenbar wenig wert auf einen demokratischen Entscheidungs­prozess auf der Ebene der National­staaten, in dem Klimapolitik nicht einfach von den politischen Eliten einer Weltregierung durchregiert werden kann. Insofern ist die Gefahr für die Weltordnung gar nicht so weit hergeholt, doch geht sie wohl eher nicht vom Klimawandel aus, sondern von denjenigen, die den Klimaschutz zum Kern ihrer neuen Weltordnung machen wollen.» - Steffen Hentrich[5]

SCO und BRICS

Zitat: «Zahlreiche Experten, Politiker und Medienmacher in der alten Welt verdrängen die Realität, dass unter der Führung Pekings eine neue Weltordnung entstanden ist, deren Zentrum im Asien-Pazifik-Raum liegt, verkennen die Folgen und handeln deshalb unsinnig.

In den Monaten und Tagen vor den drei asien-pazifischen Gipfeltreffen der letzten Wochen in Peking, Naypyitaw und Brisbane gab es eine Reihe von Nachrichten, die in ihrer Summe die Entstehung einer neuen Weltordnung ankündigten, so zum Beispiel:

  • 15.04.2014: Chinas staatliche Devisenreserven sind auf umgerechnet fast 4 Billionen US-Dollar gestiegen
  • 21.05.2014: China kauft für umgerechnet etwa 400 Mrd US-Dollar russisches Gas, zu liefern über eine noch zu bauende östliche Pipeline-Route in den nächsten 30 Jahren
  • 15.07.2014: BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) gründen einen BRICS-Währungsfond und eine mit umgerechnet 100 Mrd Dollar ausgestattete "Neuen Entwicklungs­bank" NDB mit Sitz in Shanghai
  • 10.09.2014: Russland signalisiert Absicht zur Aufnahme von Iran als Vollmitglied in SCO
  • 12.09.2014: Aufnahme von Indien, Pakistan und Iran als Vollmitglied in SCO binnen eines Jahres erwartet, Beitritts­prozeduren vereinbart
  • 13.09.2014: China bietet SCO-Mitgliedern Darlehen von umgerechnet 5 Mrd. US-Dollar an
  • 18.09.2014: China unterstützt Vollmitgliedschaft von Indien und Pakistan in SCO
  • 19.09.2014: Modi[wp] empfängt Xi[wp] in Indien, China sagt Indien Investitionen von umgerechnet 20 Mrd. US-Dollar zu
  • 08.10.2014: China wird laut neuen IWF-Daten die USA im Jahr 2014 bezüglich des kauf­kraft­bereinigten Brutto­inlands­produktes als größte Volks­wirtschaft der Welt überholen
  • 13.10.2014: China und Russland schließen 40 teilweise milliardenschwere Verträge in den Bereichen Finanzierung und Investition, Energie und High-Speed-Eisen­bahnen ab und außerdem einen 150 Mrd. Yuan (umgerechnet ca. 24,4 Mrd. US-Dollar) schweren Währungs­swap zum Umgehen des US-Dollars
  • 17.10.2014: SCO-Entwicklungsbank bereit zur Finanzierung von Projekten in Iran, Indien und anderen Staaten mit SCO-Beobachter­status, besonders interessiert am Bau einer 30-Mrd-US-Dollar-Pipeline von Russland nach Indien
  • 24.10.2014: China und 21 weitere asiatische Staaten gründen trotz entgegen­gesetztem US-Lobbying die mit hauptsächlich aus China stammendem Kapital in Höhe von 50 Mrd. US-Dollar ausgestattete Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank, die ähnliche Aufgaben wie die von den USA dominierten Organisationen Weltbank und Asiatische Entwicklungsbank[wp] wahrnimmt [...]

Japan hat die Wahl: im chinesischen Lager zu mehr Exporten und mehr Wachstum zu kommen, oder im US-Lager weiter in Rezession und Stagnation zu bleiben, mit der Perspektive auf einen Wirtschafts­crash und möglicherweise sogar einen Staatsbankrott[wp]. [...]

China ist gerade dabei, eine neue Welt aufzubauen, eine Welt mit Zentrum Asien-Pazifik, die auf chinesischem Geld und neuen Institutionen basiert, die nicht vom Westen dominiert werden, weil der Westen geizig ist und die Macht in bestehenden Institutionen wie Weltbank, IWF und Asian Development Bank nicht teilen will. [...]

Um die Integration mit Großinvestitionen weiter voranzutreiben, verfügt China jede Menge Geld. Dazu muss China bislang nicht mal seine gigantischen Devisen­reserven einsetzen, denn China erwirtschaftet laufend weitere riesige weitere Handels­überschüsse, die es nun - jedenfalls teilweise - in die Infrastruktur seiner Nachbarschaft und geo­politischen Partner investiert, anstatt dafür einfach nur immer mehr US- und EU-Staatsanleihen zu kaufen. [...]

Über die von Russland geführten Organisationen Eurasische Wirtschaftsunion[wp] und CSTO[wp] sind auch die Mitglieds­staaten dieser Organisationen an die SCO angebunden, die nicht Mitglied der SCO sind, also insbesondere Armenien und Belarus.

Über den Beobachterstatus und die zukünftig zu erwartende Mitgliedschaft des Iran in der SCO sind auch die eng mit Iran kooperierenden arabischen Staaten Irak, Syrien, Libanon und, den jüngsten Entwicklungen zufolge zu urteilen, demnächst wohl auch der Jemen an das Pekinger System angebunden.

Für die globale Reichweite des "Pekinger Konsens" sorgen die BRICS, deren BRICS-Bank (NDB) ihren Sitz in Shanghai haben wird.

Über wirtschaftlich vom stärksten südamerikanischen Staat Brasilien dominierte Orgsanitionen wie UNASUR und Mercosur ist indirekt nahezu ganz Südamerika an den Pekinger Konsens angebunden.

Über die von Südafrika, dem wirtschaftlich vom stärksten Staat im südlichen Afrika, dominierte Organisation SADC sind 14 weitere Staaten im südlichen Afrika an den Pekinger Konsens angebunden.

Mit dem Seidenstraßenfonds und der AIIB hat China außerdem weitere Vehikel geschaffen, über das blinde Flecken bezüglich der von China voran­getriebenen multi­lateralen Organisationen in Asien an den Pekinger Konsens herangeführt werden können, so zum Beispiel Bangladesh und Turkmenistan.

Insgesamt sind so die meisten Staaten der Welt mit dem größten Anteil der Weltbevölkerung, der Welt­wirtschafts­produktion, des Welt­handels­volumen und des Welt­wirtschafts­wachstums an den Pekinger Konsens angebunden. Bislang ist die sich daraus entwickelnde politische Kooperation zwar noch lückenhaft, [aber es ist] mit der Zeit zu erwarten, dass daraus auch politische Kooperation erwachsen wird, und aufgrund ihrer höheren Wachstumsraten werden die Staaten des Pekinger Konsens im Vergleich zum Washington Consensus auch zunehmend stärker und mächtiger werden.

Die von den USA geführte westliche Welt besteht hingegen praktisch nur noch aus den NATO-Staaten, den EU- und EFTA-Staaten, dem NAFTA-Staat Mexiko und einigen zentral­amerikanischen Staaten, einem aus den GCC-Staaten, Jordanien und Israel bestehendem Zipfel Westasiens und einigen Staaten in Nord-, West- und Ostafrika.»[6]

Russlands Präsident Wladimir Putin arbeitet strategisch an einer neuen Weltordnung, die jedoch den hegemonialen Plänen der US-Eliten komplett zuwider läuft. Insbesondere im Nahen und Mittleren Osten werden Teile der Strategie deutlich.


Möglicherweise hat Putin den Schlüssel für eine wirklich neue Weltordnung gefunden. Zusammen mit dem Iran, einigen OPEC-Staaten und der neuen Regierung im Irak wollen sie versuchen, den illegalen Krieg der USA gegen Assad und sein Land Syrien zu beenden und gleichzeitig die Weltbedrohung durch die USA-geförderte IS abzumildern. Es sukzessive zum Stillstand zu bringen, mittels Verhandlungen. Es ist evident, dass nicht Assad der Unruhestifter, sondern die kriminellen, illegitimen und illegalen Herausforderer USA die Unruhestifter sind. Putin als langjähriger Partner Assads, hat sich aufgemacht, dem Zustand der Lügen, dem Zustand der Hybrid-Kriege und dem Zustand der größten Menschenrechts­verletzungen ein Ende zu bereiten. Während die Staatschefs der EU sich gegenseitig Untätigkeit, Gesetzwidrigkeit, und versagen vorwerfen, ist es wieder Putin, der die Führung übernimmt, um der Welt zu zeigen, dass man andere Möglichkeiten als nur Waffengänge kennt.

Die natürlichen tektonischen Verschiebungen der Erdplatten zueinander und den daraus resultierenden Erdbeben, Tsunamis und Vulkaneruptionen sind ein Phänomen, das man bewundert aber auch fürchtet. Die politischen - pseudo-tektonischen - Verschiebungen durch die Regime-Changes, Infiltrationen, Kriege, Destabilisierungen ganzer Regionen wie den Mittleren Osten fürchten die Menschen ebenso, doch gebären diese keinerlei Bewunderung - außer bei geopolitischen Hasardeuren wie den Neocons in den USA. Der Begriff Neocon ist nicht umsonst zweideutig: neo für neu, con für einerseits Abkürzung von conservative, andererseits aber für con (Betrug).

Die gravierende Verschiebung im Mittleren Osten (vulgo Erdöl-Förderregion Nr. 1) ist eine Besinnung zu friedlicher, diplomatischer Lösung eines jahrzehntelangen Konflikts. Einem kriegerischen Konflikt, den die USA dort systematisch und strategisch aufgebaut hatten, um sich langfristig alle Quellen zu sichern. Das wird jetzt nix. Die US-amerikanischen Teile-und-Herrsche[wp] sowie die False-flag[wp]-Dauer-Aktionen verfangen nicht mehr, seit jedermann bewusst ist, dass mit diesen beiden Taktiken die Welt, die Regionen, die Länder in Krieg, in Terror und Destabilisierung getrieben werden sollen. Man ist aufgewacht. Russland beteiligt sich an diesen widerwärtigen Hybrid-Kriegen nicht und versucht auf breiter Front mit diplomatischem Geschick und offenen, ehrlichen Angeboten, die drangsalierten Staaten und Nationen einzubinden in ein friedliches Geflecht aus Vernunft, Deeskalation und ehrlicher Beteiligung der Betroffenen.

Die muslimischen Nationen oder segregierten Länder verstehen mittlerweile, dass ihre Diskrepanzen in der religiösen Auffassung des Islam künstlich erzeugt, künstlich missbraucht und künstlich orchestriert wurden, um den Islam einerseits generell zu destabilisieren und andererseits große Zerstörungs­potenziale zu erschaffen, unter denen die USA dann ihre verbrecherischen Ranküne, Kabale und Fäden ziehen kann.

Seit dem Abkommen mit dem Iran hat sich die geopolitische Situation der erdöl­exportierenden Länder verändert. Nicht nur, dass Russland erwägt, Mitglied in der OPEC zu werden und damit den Draht zu den anderen Haupt-Spielern zu halten, sondern die Vormachts- und Abhängigkeits­spiele der USA über die Saudis, Katar und VAE haben jetzt bald ein Ende, wenn Russland mitspielt. Offensichtlich hat Rothschild, einer der Hauptaktionäre der Royal Dutch Shell, kein Veto eingelegt, so dass in Kürze mit einem Beitritt Russlands in der OPEC zu rechnen ist. Dann wären die Preisstürze oder Preise­skapaden nicht mehr möglich. Dann wären die Versuche, die russische Wirtschaft durch Erlös­schmälerung in Agonie zu treiben, auch vergeblich.

Die künstlich hoch getriebenen Förderquoten in Relation zu Preisbewegungen nach unten sind durch die Finanzmarkt-Transaktionen global nicht mehr möglich, weil einerseits die Finanz­oligarchen sich selbst behindern und andererseits sie diejenigen sind, die dadurch mittelfristig dramatische Verluste erleiden. Die Grenzen der Globalisierung sind aufgezeigt. Rothschild muss einlenken, USA können nicht mehr manipulieren. Der künstlich hergestellte Oil-price-crash durch die USA in Abstimmung mit dem Saudischen Herrscherhaus ist nach hinten losgegangen, denn die Saudi-Kapazitäten sowie die russische Erdöl­förderung wurden nicht berührt; wohingegen das US-amerikanisch shelf-oil seine Förderbasis verlor. Putin feixte schon vorher - der Unterschied zwischen Kerry und Putin wird sichtbar: Putin denkt lange vor, Kerry handelt aufgrund von Männer-Taktiken.

Die finanzielle Situation der russischen Wirtschaft wird von der US-Oligarchie falsch eingeschätzt. Obwohl der Rubel gegen den US-Dollar die Hälfte seines Konversions­wertes verlor, geht es der russischen Wirtschaft sehr gut, denn russische Energie jeglicher Art wird in Rubel fakturiert; was der Dollar dazu sagt, ist für Russland fast unerheblich. Der Erdölpreis-Fall unter 50 Dollar betrifft im wesentlichen auch nur die USA, weil sie erstens so billig nicht fördern können und weil der Verkaufspreis die Förderkosten nicht deckt. Um im Weltmarkt ihre angeblich führende Rolle als Top-Kapazität zu halten, müssen sie immense Verluste tolerieren - klasse Strategie für Putin und gegen Obama. Die höchst-subventionierte Fracking-Industrie ist zusammen­gebrochen, ist nicht mehr kreditwürdig und kann die aufgenommenen Riesen-Kredite nicht zurückzahlen. Die Derivate-Spekulanten haben kräftig Federn gelassen.

Den Knoten, der seit Jahrzehnten den Erdölmarkt und damit einen der wichtigsten Versorgungsmärkte für die globale Ökonomie behindert, drangsaliert, hypnotisiert und hysterisiert hatte, müsste als erstes aufgeknotet, wenn nicht sogar zerschlagen werden. Wenn das Gemetzel im mittleren Osten, also in der klassischen Erdöl-Förder­region Nr. 1 so weiter geht, wird über kurz oder lang es einen echten Regionen-Krieg mit schrecklichen Auswirkungen auf die gesamte Förder­industrie haben. Deswegen ist eine moderate und langfristig angelegte Diplomatie unter Einbindung aller Förderer, aller Mitspieler, insbesondere Assad, nötig. Die overall-strategy der USA, den mittleren Osten in eine Wüste zu verwandeln hat bis jetzt nicht funktioniert und wird nie funktionieren. Die Folge­strategie der USA, sich als "Friedens­stifter", Territoriums-Bestimmer und Major Domus aufzuspielen, klappt erst recht nicht.

Russland und China haben bekundet, dass ihre internen Erdölgeschäfte größeren Ausmaßes komplett an der Welt-Fördermenge vorbeigehen werden, wenn die Situation sich in dieser Region nicht stabilisiert. Sowohl die OPEC als auch andere Förderländer würden alleine dadurch riesige Mengenverluste und im Nachgang pro-aktiver Wettbewerbs­anstrengungen riesige Preisverluste hinzunehmen haben. Es wäre also im Interesse der Welt, sich auf einen Erdöl-Wettbewerb zu einigen, der allen relativ sicher garantiertes Auskommen bietet. Die Saudis haben gelernt, dass die USA sehr rigide Vorstellungen von Partnerschaft haben und das dies nicht zu ihrem saudischen Vorteil gereicht. China spricht von Abnahme-Umsätze in Höhe von 500 Milliarden US-Dollar und Russland von jährlichen 25 Milliarden Dollar Umsätzen durch Rosneft, die im übrigen nicht in Dollar, sondern in Yuan oder Rubel fakturiert werden. Ätsch!

Da die beiden Haupt-Konkurrenten im Saudi-Erdölmarkt nicht mehr wirklich konkurrieren können, da Rothschild substanzielle Anteile am Rockefeller-Vermögen hält, müssen beide Großkopferten ihre Kriegsgelüste zügeln, um nicht unter die Räder russischer sole-distributor-ship zu China zu geraten. Dann wäre das so schön ausbaldowerte Kartell der "sieben Schwestern" hinfällig. Dieses Kartell hat schon erkennbare Risse und Brüche und es bedarf nur einer solchen – ins Licht gezogenen – Dunkel-Arie, um komplett zerstört zu werden. Und dann haben die Saudis mehr Macht als je zuvor und der Iran plus Russland und Venezuela könnten in die Neu-Welt-Situation kommen, den Erdölmarkt zu determinieren. Das würde den Oligarchen, den USA, den Rothschilds und den starken Ökonomien gar nicht gefallen. Der Garaus des Dollars steht sowieso in Kürze bevor; Putin hat einen sehr guten Riecher und denkt strategisch langfristig.

Das einstmals vereinbarte "Sykes-Picot-Abkommen"[wp] zwischen Großbritannien und Frankreich, sowie später durch amendements mit Russland, der Türkei und den USA hat zwar jahrzehntelang relativ gehalten, ist aber durch die US-amerikanische Hegemonial-Politik ins Abseits geraten (Sykes-Picot steht für eine Linien-Grenzziehung über den Mittleren Osten und unterschiedlichen Einfluss-Sphären sowie politischen Vormachtstellung der Beteiligten - würde hier zu weit führen). Diese relative Grenzziehungs-Ruhe hat nun - ausgelöst durch den Erdölpreiskrieg der USA - gar keine Bedeutung mehr. Putin versucht jetzt, mit allen beteiligten Ländern eine diplomatische Lösung zu finden, die einem Abkommen analog zu Sykes-Picot gleicht, um allen Beteiligten ein Stück vom Kuchen sichern zu können - und die ganze Region zu befrieden. Pech gehabt USA, wenn ihm das gelingt. Die USA haben keine guten Karten in diesem Spiel. Frankreich, UK und USA sind gerade dabei, sich endgültig ins Aus zu bomben, weil sie glauben, dass Assads nachfolgender Sturz unter US-Protektorat ihnen wieder zum Vorteil gereichen würde. Weit gefehlt. Die USA können kein Protektorat mehr errichten, da der von ihnen ins Leben gerufene IS gegen diese Ambition ist und weil sie zu lange den IS unbeaufsichtigt haben operieren lassen - er ist zu einer bemerkenswerten Spieler-Partei geworden.

Wenn Putin gelänge, diese Region zu stabilisieren, die Versorgung seines Erdöl-Kontingentes zum größten Teil allein an China zu managen und gleichzeitig die Saudis von der US-amerikanischen Vormacht zu befreien, Syrien zu befrieden und Israel in Schach zu halten, hätte er die Weltordnung neu definiert. Der eurasische Kontinent wäre außerhalb der US-Einflusszone - zumindest ökonomisch, finanziell sowieso. Und Kriege dürften den USA nicht mehr gelingen. Die EU bzw. die Europäer werden sich höchst wahrscheinlich besinnen und bei diesem miesen Spiel um den IS-Terror zurückhalten. Russland wäre sogar in der Lage, sein wirtschaftlich determiniertes Seidenstraßen-Projekt[wp] bis nach Nordafrika, also rund ums Mittelmeer auszudehnen. Der Knackpunkt dabei ist die EU, im ganz speziellen Fall Deutschland. Wenn Deutschland als 150%-iger Vasall der USA weiter an der Destabilisierung des Ostens und der US-One-World mitstrickt, wäre die Definition der Putin'schen Neuen Welt ein langfristiges Unterfangen. (Die Frage ist, ob die BRD überhaupt noch in drei Jahren also solche existiert)

Obwohl die Seidenstraßen-Eisenbahn schon rudimentär existiert und Frachtzüge bereits gefahren sind, ist es noch ein gut Stück Arbeit, zu regelmäßigem Zugverkehr zu kommen, um den Schiffsverkehr durchs chinesischen Südmeer zu ergänzen. Die politischen Verbindungen sind gelegt, jetzt müssen China und Russland kräftig zupacken, um die praktischen Transverkehre von allen Nebengeleisen an der Seidenstraße zu ermöglichen. Wirtschaft entwickelt sich dann fast von allein, wenn die Infrastruktur steht und funktioniert. Denn Wohlstand aus funktionierendem Wirtschaften zählt allemal mehr als politisches Taktieren zugunsten oder zulasten einer Hegemonialmacht USA, die außer 'farbigen Revolutionen' und falschen Versprechungen nichts mehr zuwege bringt. USA haben fertig, Flasche leer, was erlauben.

Putin könnte sogar durch diesen diplomatischen Erneuerungs­schub die europäischen Nationen dazu bringen, ihre dummen Vasallen-Operationen pro USA und ihre ungerechtfertigten Sanktionen gegen Russland aufzugeben und sich endlich wieder bemühen, mit Russland normal zu agieren. Derjenige europäische Politiker, der bis heute nicht geschnallt hat, dass das Vasallentum pro USA den Europäern nur schadet, weil es der Zweck des Vasallentum ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Diesem Politiker kann auch glauben gemacht werden, dass die Millionen Flüchtlinge vom Himmel kommen statt von gebrieften CIA-Schleusern und professionellen 'refugee-organisations' im Sold von Rothschild und Co. Trafficking ist eines der Kriegsmaschen der USA wie Terrortruppen und Farb-Revolutionen. Die Flut (bis zu 25 Millionen!) kann nur eingedämmt werden durch einen Stop der IS am Ort des Geschehens und durch Diplomatie. Putin hat offensichtlich das richtige Paket aus Waffendrohung, Verhandlungen und Ausgangs­szenarien gebündelt, um die USA zu bewegen, den Krieg in Syrien zu beenden. Noch gibt es nämlich kein Recht, das einem Staat erlaubt, einen anderen Staat als 'nicht erwünscht' zu deklarieren und ihn deshalb zu zerbomben. Die Kriegstreiber in den USA müssen jetzt mal zurückstecken.

Dann werden die maßgeblichen Treiber und "Wohltäter der Menschheit", Kerry (US-Außenminister), Brennan (CIA), Dunford (US-Marine Corps), Carter (US-Verteidigungs­minister), Power (UN-Botschafterin), Rocky & Rothy, Clinton, McCain, Bush, Buffet & Gates, endlich die Klappe halten müssen und sich zurück­besinnen auf ehrliche Arbeit; sie werden konfrontiert werden mit einer 'New World Order', die aber ganz anders aussieht, als sie sich das erhofft hatten. Schlagen mit den eigenen Waffen nennt das der Stratege. Dann könnten die USA auch zurückkehren zu einer Regierung unter einer Verfassung. Dann könnte auch Europa die unsägliche EU als Hegemonial-Instrument der USA gegen Russland auflösen, den nicht funktionierenden Euro ablösen und sich neu aufsetzen, indem man zum Beispiel Deutschland final befriedet und als Nation auferstehen lässt, neutral und friedlich.

Lasst uns einen Moment innehalten und träumen: so könnte es sein; lasst uns hoffen und beten, dass es Putin schafft, der Welt wieder Zuversicht zu geben. Wir, die Betroffenen Bürger und Entrechteten müssen ihn unterstützen durch aktives Beschwerde-Management an unser Regierung und durch subversives Handeln – das ist uns als Widerstand noch erlaubt!

Eine Interpretation und nicht wörtliche Übertragung eines Situations­berichtes von F. W. Engdahl (im Clearinghouse) sowie div. Abhandlungen über die Verhandlungen mit Assad und seinem kürzlich veröffentlichten Interview.

– Henry Paul[7]
Zitat: «Dass es bei dem Ukraine-Krieg nur vordergründig um Europa oder gar die Ukraine geht, hat Außenfeministerin Baerbock nun ganz offen ausgesprochen. Es geht vielmehr auch in diesem Fall darum, der neuen Weltordnung mit Hilfe von Kriegen, Gain of Function[wp]-Pandemien und mRNA-Experimenten zum Durchbruch zu verhelfen.

Allein der Gebrauch des Begriffs "Neue Weltordnung" diente lange Zeit den Gutmenschen sofort "Aluhut" oder "Verschwörungstheorie" zu schreien - in der Hoffnung dadurch jede weitere Diskussion zu dem Themenkomplex zu beenden. So - kaum verwunderlich - noch immer das "Bundesamt für Verfassungsschutz" auf seiner Internetseite: "Der Begriff "Neue Weltordnung" ("New World Order", NWO) wurde nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in den frühen 1990er-Jahren in den USA geprägt, wo er zunächst für ein globales System der kollektiven Sicherheit stand. Später wurde der Begriff durch Rechtsextremisten umgedeutet. Heute bezeichnet er meist eine Verschwörungstheorie ..."

Doch spätestens seit Angela Merkel selbst den Terminus im Januar 2019 in Davos auf dem Weltwirtschaftsforum gebrauchte und für eine "neue Weltordnung plädierte", ist klar: Wieder waren angebliche Verschwörungs­theoretiker einfach nur seismographische Warner, die einfach viel zu früh ihre Stimme erhoben und dafür von kurzsichtigen Dumpfbacken und perfiden Machtmenschen geprügelt wurden bzw. bis heute werden. [...]

Nun ließ die Außenfeministerin Annalena Baerbock in einem Interview wissen:

"Bei dem Ukraine-Krieg geht es nicht nur um Europa und Ukraine, sondern es geht um die zukünftige Weltordnung."

» - Philosophia Perennis[8]

USA und Wirtschaftssanktionen gegen Russland

Erst verkündete US-Außenminister Antony Blinken[wp], die alte Weltordnung sei vorbei und komme nicht mehr wieder, und nun gesteht US-Präsident Joe Biden, dass eine neue Weltordnung benötigt werde. Dem stimmt man in Moskau zu, doch unterscheiden sich die Vorstellungen darüber, wie diese aussehen sollte, deutlich.

"Wir sind absolut einverstanden mit Herrn Biden. Dies ist ein seltener Fall, dass wir dem, was er gesagt hat, absolut zustimmen", sagte Dmitri Peskow[wp], der Pressesprecher des russischen Präsidenten, am Montag. In den vergangenen Jahren haben wir wirklich sehr selten Worte der völligen Einigung zwischen dem Kreml und dem Weißen Haus gehört. Und nun ist diese einmalige Gelegenheit gekommen!

Anlass dafür war eine Erklärung von Joe Biden, die er auf einer Wahlkampf­veranstaltung für Spender abgab. Stammelnd und stotternd verkündete der US-Präsident dennoch offen den Satz: "Wir brauchen eine neue Weltordnung."

Moment mal, hat der Westen nicht in den vergangenen Jahren Russland und China beschuldigt, "die bestehende Weltordnung zerstören" zu wollen? Das war die Grundlage für die Sanktionen gegen uns. Der Chef der EU-Außenpolitik, Josep Borrell[wp], erklärte letztes Jahr, er werde die Weltordnung mit solchen Maßnahmen vor den Übergriffen Russlands schützen.

Im Frühjahr des vorletzten Jahres widmete US-Außenminister Antony Blinken[wp] vor dem UN-Sicherheitsrat eine ganze Rede der Notwendigkeit, eben jene Ordnung zu verteidigen, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Er verkündete damals feierlich: "Unser Ziel ist es, diese Ordnung zu schützen, zu erhalten und mit Leben zu erfüllen."

Zudem haben sich die liberalen Medien große Mühe gegeben, die Absichten des Weißen Hauses, die bestehende Weltordnung zu verändern, zu widerlegen. USA Today hat zum Beispiel mehrmals Artikel veröffentlicht, in denen "Verschwörungs­theorien" über Bidens Pläne entschieden zurück­gewiesen wurden. Noch im März letzten Jahres war dort zu lesen: "Biden erwähnte zwar eine 'neue Weltordnung', aber er sprach dabei lediglich von internationalen Veränderungen infolge des Russland-Ukraine-Konflikts. Er bestätigte damit allerdings keine Verschwörungstheorie über die Weltherrschaft." Dann wiederholten die Journalisten ähnliche Argumente vor relativ kurzer Zeit, nämlich vor eineinhalb Monaten. Nun kündigt Biden seine Pläne jedoch offen an, so als wolle er diese Aussagen widerlegen.

Es ist jedem klar, dass der Präsident der Vereinigten Staaten nicht in der Lage ist, seine Gedanken klar zu formulieren, geschweige denn tiefgreifende Strategien zu entwickeln. Um seine Worte zu verstehen, sollte man denen zuhören, die seine Reden verfassen und Pläne ausarbeiten. In diesem Fall empfiehlt es sich, auf Blinkens Grundsatzrede vom letzten Monat über "die Aufgaben der US-amerikanischen Diplomatie in der neuen Epoche" zu schauen. Darin verkündet er unmissverständlich das Ende der Weltordnung nach dem Kalten Krieg und den Beginn einer neuen Weltordnung, die unter der Herrschaft der USA aufgebaut werden soll. Biden hat jetzt bestätigt, dass dies die offizielle Politik seiner Regierung sei.

Diese Äußerungen wurden sofort von den liberalen Medien und den Politikern aufgegriffen, die sich bei Biden anbiedern. Der Erste, der sie zur Kenntnis genommen hat, war der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson[wp]. Die Überschrift seines Artikels ist vielsagend: "Biden hat recht. Amerika ist die letzte und beste Hoffnung der Erde gegen ein Kontinuum des Bösen, das sich gegen Freiheit und Demokratie richtet." Unterwürfiger hätte man es nicht formulieren können! [...]

RT Deutsch[9]

Literatur

  • Inge M. Thürkauf: Gender Mainstreaming. Multikultur und die neue Weltordnung. Vortrag, gehalten an der "Schweizerzeit"-Herbst­tagung am Samstag 3. November 2012 in Zürich., Sarto-Verlag 2013, 48 S., ISBN 3-943858-29-4
  • Manfred Kleine-Hartlage: "Neue Weltordnung". Zukunftsplan oder Verschwörungstheorie?, Edition Antaios 2011, ISBN 3-935063-64-4[10]

Einzelnachweise

  1. Pdf-icon-extern.svg Die Pariser Friedensverträge 1919 und ihre Auswirkungen[ext] - Ulrich Herbert[wp], 2010 (21 Seiten)
  2. Pdf-icon-intern.svg Eine neue Weltordnung: Die Pariser Friedensverträge 1919 und ihre Auswirkungen - Ulrich Herbert[wp], 2010 (10 Seiten - Text ohne Bilder)
  3. Manfred Kleine-Hartlage: "Neue Weltordnung": Interview mit "Geopolitika", 10. Februar 2013
  4. Welt im Wandel: Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation, Hauptgutachten 2011, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
  5. Steffen Hentrich: Gefahr für die Weltordnung?, Liberales Institut am 3. Juli 2011
  6. Boom und Gloom im Zentrum der Welt, Ein Parteibuch am 20. November 2014
  7. Henry Paul: Putins genialer Schachzug: Die denkbare neue Weltordnung durch Russland[archiviert am 3. Oktober 2015], Contra-Magazin am 21. September 2015
  8. David Berger: Baerbock: Ukraine-Krieg dient der Neuen Weltordnung, Philosophia Perennis am 20. September 2023
  9. Wladimir Kornilow: Moskau stimmt Biden zu: Die Welt braucht eine neue Ordnung, RT Deutsch am 25. Oktober 2023
    Moskau stimmt Biden zu: Die Welt braucht eine neue Ordnung, RT Deutsch auf Odysee am 25. Oktober 2023, 7:20 Min.
  10. Manfred Kleine-Hartlage: "Neue Weltordnung", 2. Dezember 2011

Querverweise

Netzverweise