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Globalisierung

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Hauptseite » Wirtschaft » Globalisierung

Der Begriff Globalisierung bezeichnet nach offizieller Lesart die weltweite Verflechtung der Volks­wirtschaften. Faktisch ist es eine euphemistische Umschreibung für die weltweite Dominanz der USA.[1][2]

Zitat: «Globalisierung ist nur ein anderes Wort für US-Herrschaft.» - Henry Kissinger[wp][3][4]
Zitat: «Der Begriff Globalisierung bezeichnet den Vorgang, dass internationale Verflechtungen in vielen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation) zunehmen, und zwar zwischen Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten - Wikipedia[5]
Thomas Barnett - Bildquelle: Wikipedia / PHC(AW) Jon Hockersmith

Kennen Sie Thomas P. M. Barnett[wp]? Einen US-amerikanischen Militär­geostrategen, der mit seiner geopolitischen Theorie des "Functioning Core (Funktionierender Kern)" und des "Non-Integrating Gap (Nicht-Integrierbare Lücke)" seit ca. 2003 als neuer Star am Firmament der Geostrategen gilt?

Barnett hat unter anderem in Politwissenschaften an der Harvard University promoviert und war von 1998 bis 2004 Senior Strategic Researcher und Professor am Warfare Analysis & Research Department, Center for Naval Warfare Studies, U.S. Naval War College in Newport, Rhode Island.

Er veröffentlichte bislang drei Bücher zu seiner Theorie,

The Pentagon's New Map (2004)
Blueprint for Action (2005)
Great Powers: America and the World after Bush (2009)

die alle drei bislang nicht ins Deutsche übersetzt werden durften.

Thomas Barnetts zentrale These seiner geopolitischen Theorie besagt, dass die Verbindungen, die die Globalisierung zwischen den Ländern (einschließlich der Netzwerk­verbindungen, Finanz­trans­aktionen und Medienströme) schaffen, gleich­bedeutend bzw. gleich zu setzen sind mit den Verbindungen zu den Ländern mit stabilen Regierungen, mit einem steigenden Lebens­standard und mit "einer höheren Anzahl an Todesfällen durch Selbstmord als durch Mord". Diese Länder bilden den Funktionierenden Kern. Diese Regionen stehen im Kontrast zu denjenigen Regionen, in denen die Globalisierung noch nicht angekommen ist, was gleichbedeutend mit politischer Unterdrückung, Armut, Krankheit und Massenmord und Konflikt ist. Diese Regionen bilden die Nicht-Integrierbare Lücke.

Der Schlüssel zu den geostrategischen Ideen Barnetts ist der, dass die Vereinigten Staaten "Sicherheit" in diese Lücke "exportieren", damit diese Regionen sich integrieren und sich mit dem Funktionierenden Kern verbinden. Auch wenn dies bedeutet, dass man in den "Lücken-Ländern" Krieg führen muss, dem eine längere Phase der Nationen­bildung folgt.

Soweit die Informationen, die man beispielsweise bei Wikipedia findet.


Dröselt man Barnetts Theorie weiter auf, findet man erschreckende Parallelen zu der heutigen gelebten Wirklichkeit:

Globalisierung - Die Rolle der USA
Die USA als multinationale Staaten­union ist für Barnett der Leuchtturm der Globalisierung, was seiner Meinung nach auch von den USA nicht geleugnet werden kann, da man sich zu den universellen Idealen von Freiheit und Gleichheit und keiner ethnisch definierten Identität bekannt hat. "Unsere Interessen sind global, weil die Globalisierung global sein muss. (Our interests are global because globalization must be global.)"
Die vier "Flows (Strömungen, Bewegungen)" der Globalisierung
Frieden und Ausgewogenheit auf der Welt kann nach Ansicht von Barnett dauerhaft nur durch die Globalisierung realisiert werden. Damit die Globalisierung "funktioniert" (fragt sich nur in welcher Hinsicht und für welchen Profiteur) müssen vier "Flows" vorhanden und gegeben sein.
  1. Ein ungehinderter Strom von Einwanderern (vgl. hierzu Balkanisierung[wp], Flüchtlinge aus Afrika und Nahost), der von keinem Volk, keiner Regierung oder keiner Institution verhindert werden darf. Interessanterweise sieht Barnett für die EU eine Verzehnfachung der Zuwanderung vor.
  2. Ein ungehinderter Strom von Ressourcen (Erdöl, Erdgas, usw.), was wiederum den Bestrebungen der USA entspricht, sich weltweit die Rohstoffe zu sichern (Naher Osten oder auch Russland unter Jelzin[wp]). Barnett spricht explizit bei diesem Punkt davon, dass sich Rohstoffe nicht in den Händen von Staaten oder Völkern befinden dürfen, sondern vielmehr privatisiert und internationalisiert werden müssen. (vgl. hierzu auch die aktuelle Situation mit Russland, das Dank Putin den Ausverkauf der heimischen Rohstoffe an anglo­amerikanische Großkonzerne verhinderte und seitdem wieder auf der "Abschussliste des Westens" steht.)
  3. Ein ungehinderter Strom von Krediten und Investitionen nach Innen (zu den Staaten und den Menschen, also die klassische Schulden- und Zins­falle) und ein ungehinderter Strom von Gewinnen nach Außen (vornehmlich wohl zu den USA und zu wenigen Einzel­personen/-gruppierungen). Barnett sieht dabei den US-Dollar als elementaren Bestandteil dieses "Kredit­kreis­laufs" an und fordert, dass die Rohstoffe und Ressourcen per Kredit­gewährung in US-Dollar gehandelt werden müssen, wobei den Staaten jedwede Steuerungs­mechanismen genommen werden müssen, damit die Erträge ungehindert (in Richtung der USA) fließen können.
  4. Ein ungehindeter Strom US-amerikanischer Sicherheits­technik und -kräfte in die regionalen Märkte (export of US-security services to regional markets), was letztlich gleich­bedeutend damit ist, dass kein Staat und keine Regierung US-Militär­einsätze behindern, verurteilen oder ihnen mit Widerstand begegnen darf. Sie nennen es Full-spectrum dominance[wp].
Flüchtlings­ströme als Mittel zur Gleichschaltung
Barnetts beschreibt, dass das Endziel der Globalisierung die Gleichschaltung aller Länder auf der Erde ist. Jährlich sollen 1,5 Millionen Zuwanderer aus der Dritten Welt in Europa aufgenommen werden, um somit eine Vermischung der Ethnien und Rassen zu erreichen. Im Ergebnis soll damit eine Bevölkerung geschaffen werden, deren durch­schnittlicher IQ bei 90 liegt - intelligent genug zum Arbeiten, einfältig genug, um keinen Widerstand zu leisten.
Osterweiterung der NATO
Alle früheren eurasischen (Teil-)Staaten der Sowjetunion müssen nach Barnett Bestandteil der NATO werden. Zudem schreibt Barnett, dass die USA/NATO ein System von Sicherheits­abkommen mit allen Anrainer­staaten, die sich wirtschaftlich im Aufbruch befinden, an den asiatischen Küsten des Pazifiks schließen muss (vgl. hierzu TPP[wp], das pazifische Pendant zu TTIP). Sowie eine Allianz mit Indien, was wiederum zu weiteren Abkommen mit Staaten in Zentralasien und im Persischen Golf führen wird.
Ungehinderter Kapitalverkehr
Weder Staaten, noch Regierungen dürfen den "freien Kapitalverkehr" und den generierten Ertrag an seinem Rückfluss (be)hindern, damit es zu einer gegenseitigen Abhängigkeit der Länder kommt und sie somit nicht mehr autark bestehen können.
False Flag Operation
Barnett schreibt, dass es nötig sein kann einen neuen 11. September zu inszenieren, um alle Gegner der Globalisierung zu vernichten und dadurch eine weitere, tiefere Vernetzung aller Länder zu erreichen.
Islamismus als Feindbild
Der radikale Islamismus nimmt in Barnetts Theorie die Rolle des Gegners der Globalisierung ein. Ein Feindbild soll die Menschen vereinen und das eigene System (das der Globalisierung) als überlegen und besser darstellen. Aus diesem Grund wurde nach Barnett beschlossen, dass der Islam die Rolle des vereinigenden Feindbildes einnehmen soll.
Frieden durch Globalisierung
Für Barnett müssen alle bestehenden Länder­grenzen aufgelöst werden, um eine "Entschärfung der Unterschiede in den religiösen Auffassungen" zu erreichen. Diese Unterschiede sieht er als Ursache für Gewalt und den Ausbruch von Kriegen an, vergisst aber gleichzeitig zu erwähnen, dass sich insbesondere die USA Konflikte "gerne zurecht legt", um damit dort ihre eigenen Interessen durchsetzen zu können.
Freihandelsabkommen
Bilaterale und regionale Freihandelszonen sind für Barnetts Theorie essentiell. NAFTA[wp] sieht er als Wegbereiter an, dessen Fortsetzung sich in TPP[wp], TTIP, TISA[wp], CETA[wp] und Co. manifestiert.
Gastarbeiter
Europas Demographie zwingt laut Barnett Europa dazu immer stärker auf Gastarbeiter zurück­zu­greifen. Analog zu den USA soll sich Europa öffnen und zu einem "Einwanderungs­land" werden. Etwaige Gegen­strömungen (Politiker, die gegen Einwanderung sind oder Bürger [Pegida], die sich für eine kontrollierte Zuwanderung aussprechen) müssen nach den Aussagen Barnetts "zum Schweigen gebracht werden".
Staatsschulden der USA
Die USA exportieren ihre Staatsschulden mit dem Instrument des US-Dollars als Weltleit- und -reserve­währung. De facto lebt die USA auf Kosten der anderen Länder, in dem es Schuld­scheine per Tasten­druck generiert, die zur Bezahlung der Importgüter dienen. Also, (digitales) Nichts im Austausch für Waren.
Brechen des Widerstands
Für Barnett sind Kritiker von Zuwanderung und "Vermischung der Rassen und Kulturen" (OT) Idioten, die sich der Erkenntnis verweigern, dass die ökonomische Logik immer als Sieger vom Platz gehen wird und nur sie die Menschen überzeugen kann. Diese ökonomische Logik bedarf aber der multi­kulturellen und multi­ethnischen Globalisierung, die dann für Barnett nur noch durch inneren Widerstand (aus dem Funktionierenden Kern heraus) aufgehalten werden kann. Und um diesen Widerstand gegen die Globalisierung zu verhindern, fordert er wortwörtlich: "Kill them!"
Conclusio
Soweit der Versuch Barnetts Theorie etwas aufzudröseln und den Kern heraus zu arbeiten. Wir sehen in dieser kurzen Aufstellung bereits zahlreiche Vorgaben, die inzwischen (teilweise) erfolgreich umgesetzt wurden oder sich in den finalen Umsetzungs­phasen befinden. Es ist daher für mich von ganz entscheidender Bedeutung, dass wir erkennen, dass die Globalisierung in ihren jetzigen Form ein Instrument sind, dass nicht zum Nutzen der Menschen "entwickelt" wurde, sondern zu deren Unterdrückung und Versklavung. TTIP, der Ukraine-Konflikt, das Verhältnis zu Russland, die Systempresse, das wohl bevorstehende Bargeldverbot, all das sind Ausflüsse, Umsetzungs­maßnahmen und Entwicklungen, die man nicht getrennt voneinander betrachten darf und die wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge bzgl. der Theorie Barnetts passen.
Doch leider schließt sich das Fenster zum Widerstand immer mehr und immer schneller.
Quellen
  • Wikipedia: Thomas P.M. Barnett
  • Thomas P.M. Barnett: The Pentagon's New Map
  • Thomas P.M. Barnett: Blueprint for Action: A Future Worth Creating
  • Thomas P.M. Barnett: Great Powers: America and the World After Bush
  • Thomas P.M. Barnett: Website
Geopolitik: Die Globalisierung als Schlüssel der weltweiten US-Dominanz, Konjunktion am 28. April 2015

Globalisierung als Prozess

Zitat: «Globalisierung ist keine Epoche, sondern ein Prozess. Insofern sind Sätze wie "Wir leben im Zeitalter der Globalisierung" Unsinn. Die treibenden Kräfte der Globalisierung sind Innovationen - sowohl technischer wie institutioneller Art. Die Länder, die in diesen innovativen Prozessen besonders erfolgreich sind, sind diejenigen, die zu den führenden Mächten aufsteigen. Für eine Zeit stehen sie im Zenit ihrer Leistungs­fähigkeit und können internationale Ordnungen begründen, die ihrerseits den Prozess der Globalisierung weiter vorantreiben.

"Beispiele":

Die Durchsetzung des Prinzips "Freiheit der Meere" durch die Niederländer im 17. Jahrhundert gegen den portugiesisch-spanischen Anspruch der exklusiven Nutzung der Meere. Ein zweites Beispiel ist die Durch­setzung des Freihandels­prinzips durch Großbritannien seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Das führte bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs zu einem großen Globalisierungs­schub. Und ein drittes Beispiel ist die durch die Vereinigten Staaten nach 1945 begründete Weltordnung, die auch eine liberale Wirtschafts­ordnung war. Institutionen wie das GATT, der Dollar als Weltgeld und Kredite der USA waren die Schwungräder.» - Ulrich Menzel[wp][6]

Literatur

  • Jürgen Elsässer: Nationalstaat und Globalisierung, Manuscriptum Verlagsbuchhandlung, Waltrop und Leipzig 2009, ISBN 3-937801-47-2

Einzelnachweise

  1. Wikipedia: Henry Kissinger
  2. Ken Jebsen: Tarnen & Täuschen, 8. Mai 2015; Youtube-link-icon.svg Tarnen & Täuschen - KenFM (14. Mai 2015) (Länge: 11:02 Min.)
  3. zitiert in: Werner Biermann / Arno Klönne: Globale Spiele. Imperialismus heute - Das letzte Stadium des Kapitalismus?, PapyRossa-Verlag 2001, ISBN 3-89438-227-9
  4. Nimmt das Zitat auf: Das System globaler US-Herrschaft, Geolitiko am 2. Mai 2014
  5. Wikipedia: Globalisierung, Version vom 1. Mai 2014
  6. Das Ende der Nachkriegsordnung, Der Freitag am 13. Februar 2017
    Interview Ulrich Menzel[wp] hat die Geschichte der internationalen Verflechtung untersucht. Er sieht die Welt vor einem Epochenwechsel.

Querverweise

Netzverweise