Information icon.svg Die journalistisch tätigen deutschen Bürger Thomas Röper und Alina Lipp wurden von der EUdSSR wegen unbotmäßiger Berichterstattung sanktioniert:
"Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Gandhi
Jugendschutz Die Bericht­erstattung WikiMANNias über Vorgänge des Zeitgeschehens dient der staats­bürgerlichen Aufklärung. Unterstützen Sie eine einzig­artige Webpräsenz, die in Deutschland vom Frauen­ministerium als "jugend­gefährdend" indiziert wurde. Donate Button.gif

Kit Klarenberg

Aus WikiMANNia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hauptseite » Personen-Portal » Kit Klarenberg

Kit Klarenberg
Beruf Journalist
URL kitklarenberg.com
Twitter @KitKlarenberg

Kit Klarenberg ist ein britischer investigativer[wp] Journalist, der sich mit der Rolle der Geheimdienste bei der Gestaltung von Politik und öffentlicher Meinungs­bildung befasst. Er schreibt für Medien wie Grayzone[wp], Press TV[wp] und The Cradle[anm 1] Er hat im Rahmen seiner journalistischen Tätigkeit Kriegsverbrechen[wp] und Verbrechen gegen die Menschlichkeit[wp] der NATO und des Britischen Weltreiches[wp] sowie die Beteiligung der CIA an den Anschlägen vom 11. September aufgedeckt. Klarenberg hat enthüllt, wie die Tory-Partei[wp] gegen das Gesetz über Staatsgeheimnisse verstoßen hat, um Boris Johnson[wp] zur Wahl in das Amt des Premierministers zu verhelfen, wie Großbritannien plante, die Kertsch-Brücke zu bombardieren, und wie die CIA zwei der Attentäter des 11. September rekrutiert hat.

Interviews

  • Youtube-link-icon.svg What's the END Game for Ukraine? (w/ Kit Klarenberg) - Bad Faith (27. März 2025) (Länge: 1:47:42)
    GrayZone UK Chief Investigator and Co-Founder of Active Measures investigative project, Kit Klarenberg, joins Bad Faith to talk about the impact of the new administration on the Ukraine/Russia war, recent developments, and what the ultimate end game is likely to be. Also, he speaks to the authoritarian crackdown on pro-Palestine speech from his personal experience being detained in the U.K. for his reporting on Ukraine.
    Deutsch: Kit Klarenberg, leitender Rechercheur bei GrayZone UK und Mitbegründer des Ermittlungsprojekts "Active Measures", ist zu Gast bei "Bad Faith", um über die Auswirkungen der neuen Regierung auf den Krieg zwischen der Ukraine und Russland, die jüngsten Entwicklungen und den wahrscheinlichen Ausgang des Konflikts zu sprechen. Außerdem berichtet er aus eigener Erfahrung über das autoritäre Vorgehen gegen pro-palästinensische Äußerungen, nachdem er wegen seiner Bericht­erstattung über die Ukraine in Großbritannien inhaftiert worden war.

Artikel

Ukraine

Je mehr ich von dem Journalisten Kit Klarenberg lese, desto mehr steigt meine Achtung vor seinem Wissen über Geheimdienst­operationen, die sein Fachgebiet sind. Nun hat Klarenberg einen Artikel veröffentlicht, in dem er über einen geheimen Plan der CIA aus dem Jahre 1957 berichtet, der inzwischen freigegeben ist und in dem die CIA eine Invasion in der Ukraine plant und dabei auf die Instrumentalisierung ukrainischer Nationalisten setzt, um die Sowjetunion[wp] zu schwächen und im besten Falle zu zerschlagen.

Wer die Vorgeschichte des heutigen Ukraine-Krieges kennt, kommt aus dem Staunen nicht heraus, denn man bekommt das Gefühl, dass er die Umsetzung des CIA-Planes von 1957 ist, so sehr gleichen die Ereignisse der letzten zwölf Jahre in der Ukraine dem, was die CIA schon 1957 als Plan zu Papier gebracht hat.

Hinzu kommt, dass ein US-Thinktank im Sommer 2014, also unmittelbar nach dem Maidan-Putsch, eine Denkschrift veröffentlichte, die de facto auf dem aufbaute, was die CIA 1957 zu Papier gebracht hat. Mit anderen Worten, es gab 2014 (und auch schon davor) in den USA Pläne, wie man in der Ukraine einen Krieg mit dem Ziel anzetteln kann, Russland entscheidend zu schwächen. Dass sich die Dinge in den Jahren nach 2014 exakt so entwickelt haben, dürfte kaum ein Zufall sein.

Ich übersetze hier den Artikel von Kit Klarenberg, damit Sie sich selbst ein Bild machen können. Ich habe die Links und die Bilder aus dem Original übernommen und ich empfehle auch, sich die Links anzuschauen, denn die sind sehr interessant.

Zitat: «Deklassifiziert: Geheimer CIA-Plan zur Invasion der Ukraine

von Kit Klarenberg

Am 7. August veröffentlichte das US-Meinungs­forschungs­institut Gallup[wp] die bemerkenswerten Ergebnisse einer Umfrage unter Ukrainern.[1] Die öffentliche Unterstützung für Kiew, "bis zum Sieg zu kämpfen", ist in der Bevölkerung auf ein Rekordtief gefallen, "in allen Teilen, unabhängig von Region oder der demographischen Gruppen". In einer "nahezu vollständigen Umkehr der öffentlichen Meinung von 2022" befürworten 69 Prozent der Bürger "ein ausgehandeltes Ende des Krieges so bald wie möglich". Nur 24 Prozent wollen weiterkämpfen. Dennoch glauben verschwindend wenige, dass der Stellvertreterkrieg bald enden wird.

Die Gründe für den ukrainischen Pessimismus werden nicht genannt, doch eine offensichtliche Erklärung ist die Kompromiss­losigkeit von Präsident Wladimir Selensky[2], ermutigt durch seine ausländischen Unterstützer, insbesondere durch Großbritannien.

Der Traum von London, Russland in Stücke zu schlagen[3], um es leichter ausbeuten zu können, reicht Jahrhunderte zurück und erfuhr nach dem Maidan-Putsch im Februar 2014[4] einen enormen Aufschwung. Im Juli desselben Jahres veröffentlichte das Institute for Statecraft[wp] - ein von NATO/MI6 vorgeschobenes Konstrukt, gegründet von Chris Donnelly[wp], einem Veteranen der britischen Militär­aufklärung - einen präzisen Bauplan[5] für den heute tobenden Stellvertreterkrieg.

Als Reaktion auf den Bürgerkrieg im Donbass empfahl Statecraft, Moskau mit einer Vielzahl "anti-subversiver Maßnahmen" ins Visier zu nehmen.[6] Dazu gehörten "wirtschaftlicher Boykott, Abbruch diplomatischer Beziehungen" sowie "Propaganda und Gegen­propaganda, Druck auf neutrale Staaten und Organisationen". Ziel war es, einen "bewaffneten Konflikt herkömmlicher Art" mit Russland herbeizuführen, den "Großbritannien und der Westen gewinnen können". Während wir heute in Echtzeit die brutale Durchführung des monströsen Plan von Donnelly erleben, reichen die anglo­amerikanischen Pläne, die Ukraine als Brückenkopf für einen totalen Krieg gegen Russland zu nutzen, wesentlich weiter zurück.

Im August 1957 erarbeitete die CIA heimlich ausgefeilte Pläne für eine Invasion der Ukraine durch US-Spezialkräfte.[7] Es war beabsichtigt, lokale antikommunistische Agitatoren als Fußsoldaten für diese Unternehmung zu mobilisieren. Ein detaillierter 200-seitiger Bericht mit dem Titel Resistance Factors and Special Forces Areas (Faktoren des Widerstandes und Bereiche der Spezialkräfte) legte demographische, wirtschaftliche, geographische, historische und politische Faktoren in der damaligen Sowjetrepublik dar, die Washingtons Bestreben, einen lokalen Aufstand zu entfachen und in der Folge den endgültigen Zusammenbruch der UdSSR[wp] herbeizuführen, erleichtern oder behindern könnten.

Die Mission wurde als ein heikler und schwieriger Balanceakt prognostiziert, da ein großer Teil der ukrainischen Bevölkerung "kaum Argwohn" gegen die Russen oder die kommunistische Herrschaft hatte, die man hätte ausnutzen können, um einen bewaffneten Aufstand zu entfachen. Ebenso problematisch war "die lange Geschichte der Union zwischen Russland und der Ukraine, die sich in einer fast ununterbrochenen Linie von 1654 bis in die Gegenwart erstreckt" und dazu geführt hatte, dass sich "viele Ukrainer" den "russischen Lebensstil" angeeignet hatten. Problematisch war daher das ausgeprägte Fehlen von "Widerstand gegen die sowjetische Herrschaft" in der Bevölkerung.

Der "große Einfluss" der russischen Kultur auf die Ukrainer, die Tatsache, dass "viele einflussreiche Positionen" in der lokalen Regierung "von Russen oder Ukrainern, die der [kommunistischen] Herrschaft gegenüber wohlgesinnt waren", besetzt wurden, sowie die "relative Ähnlichkeit" ihrer "Sprachen, Gebräuche und Hintergründe" bedeuteten, dass es "weniger Konfliktpunkte zwischen Ukrainern und Russen" gab als in den Warschauer-Pakt-Staaten. In diesen Satellitenstaaten hatte die CIA mit unterschiedlichem Erfolg bereits im Geheimen Netzwerke von "Freiheits­kämpfern" als antikommunistische Fünfte Kolonnen rekrutiert. Dennoch blieb die Behörde eifrig bemüht, mögliche "Widerstand­sakteure" in der Ukraine zu identifizieren:

Zitat: «Einige Ukrainer sind offenbar nur geringfügig über die Unterschiede informiert, die sie von den Russen trennen, und empfinden geringe Feindschaft auf nationaler Ebene. Dennoch bestehen wichtige Missstände und unter gewissen Ukrainern gibt es Opposition gegen die sowjetische Autorität, die oft eine nationalistische Form angenommen hat. Unter günstigen Bedingungen könnte von diesen Menschen erwartet werden, dass sie amerikanische Spezialeinheiten im Kampf gegen das Regime unterstützen.»

"Nationalistische Aktivität"

Eine CIA-Karte teilte die Ukraine in zwölf separate Zonen auf, die nach ihrem "Widerstandspotential" und danach bewertet wurden, wie "günstig die Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem sowjetischen Regime" sei.

Die südlichen und östlichen Regionen, insbesondere die Krim und der Donbass, schnitten schlecht ab. Ihre Bevölkerungen galten Moskau gegenüber als "stark loyal", da sie niemals "nationalistische Gefühle gezeigt oder irgendeine Feindseligkeit gegenüber dem Regime bekundet" hatten und sich vielmehr als "eine russische Insel im ukrainischen Meer" betrachteten. Tatsächlich widersetzten sich die Bewohner des Donbass, wie die Studie festhielt, während und nach dem Ersten Weltkrieg, als Deutschland in der Ukraine einen faschistischen Marionettenstaat errichtete:

Zitat: «Die Bewohner des Donbass widersetzten sich den ukrainischen Nationalisten entschieden und gründeten zeitweise eine separate Republik, unabhängig vom Rest der Ukraine. In den folgenden Jahren verteidigten sie die sowjetische Herrschaft und die russischen Interessen und griffen die ukrainischen Nationalisten oft mit größerem Eifer an als die russischen Führer selbst. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg gab es keinen einzigen dokumentierten Fall von Unterstützung für die ukrainischen Nationalisten oder die Deutschen.»

Dennoch galt die Invasion und Besetzung der Krim als von höchster Bedeutung. Neben ihrer strategischen Bedeutung wurde die Halbinsel landschaftlich als ideal für Guerillakrieg prognostiziert. Das Gelände bot "ausgezeichnete Möglichkeiten zur Tarnung und zum Ausweichen", stellte der Bericht der CIA fest. Während "Truppen, die in diesen Sektoren operieren, speziell ausgebildet und ausgerüstet sein müssen", wurde prognostiziert, dass die lokale tatarische Bevölkerung, "die im Zweiten Weltkrieg so heftig" gegen die Sowjets gekämpft hatte, "wahrscheinlich bereit wäre, den" einfallenden US-Truppen zu helfen.

Gebiete der Westukraine, darunter ehemaligen polnischen Regionen wie Lwow, Riwne, Transkarpatien[wp] und Wolhynien[wp], die während des Zweiten Weltkriegs stark von "ukrainischen Aufständischen" - Anhängern des von MI6[wp] unterstützten Stepan Bandera[wp][8] - kontrolliert wurden, wurden als die fruchtbarsten Ausgangspunkte für "Widerstand" eingeschätzt. Dort war die "nationalistische Aktivität während des Zweiten Weltkriegs umfangreich", mit bewaffneten Milizen, die "pro-sowjetischen Partisanen mit einigem Erfolg" widerstanden. Passenderweise bedeutete auch die massenhafte Vernichtung von Juden, Polen und Russen durch die Banderisten in diesen Regionen, dass dort praktisch keine nicht-ethnisch-ukrainische Bevölkerung mehr übrig war.

Darüber hinaus war in der Nachkriegszeit der "Widerstand gegen die sowjetische Herrschaft" in der Westukraine[wp] "in großem Maßstab zum Ausdruck gekommen". Trotz "umfangreicher Deportationen" lebten in Lwow[wp] und anderen Städten "viele Nationalisten" und "nationale Zellen", die von Banderas "Einsatzgruppen" geschaffen wurden, waren über die Republik verteilt. So hatten sich beispielsweise antikommunistische "Partisanen­banden" in den Karpaten niedergelassen. Die Analyse kam zu dem Schluss:

Zitat: «In dieser Region könnten [US-]Spezialeinheiten beträchtliche Unterstützung von der lokalen ukrainischen Bevölkerung erwarten, einschließlich aktiver Beteiligung an Maßnahmen gegen das sowjetische Regime.»

Die CIA stellte außerdem fest, dass in Kiew[wp] ein "ukrainischer nationalistischer, antisowjetischer Geist" "anscheinend mäßig stark" sei und Teile der Bevölkerung "voraussichtlich aktive Hilfe für Spezialeinheiten leisten könnten". Die "große ukrainische Bevölkerung" der Hauptstadt sei Berichten zufolge "kaum von russischem Einfluss betroffen" gewesen und habe während der Russischen Revolution "größere Unterstützung als jede andere Region für ukrainische, nationalistische, antisowjetische Kräfte" geleistet. Infolgedessen veranlasste "die Unsicherheit über die Haltung der lokalen Bevölkerung" Moskau dazu, Charkow[wp] zur Hauptstadt der Ukrainischen SSR[wp] zu ernennen[9], die es bis 1934 blieb.

Das Dokument bot zudem äußerst detaillierte Bewertungen des ukrainischen Territoriums in Bezug auf seine Eignung für den Krieg. So wurde das "im Allgemeinen abweisende" Polesien[wp] nahe Weißrussland als im Frühling "fast unmöglich" zu durchqueren eingestuft. Im Winter hingegen sei es "am günstigsten für Bewegungen, abhängig von der Tiefe, in der der Boden gefriert". Insgesamt habe sich das Gebiet "als hervorragendes Rückzugs- und Ausweich­gebiet bewährt, indem es in der Vergangenheit groß angelegte Guerilla-Aktivitäten unterstützte". Unterdessen waren die "sumpfigen Täler der Flüsse Dnepr[wp] und Desna[wp]" von besonderem Interesse:

Zitat: «Das Gebiet ist in seinem nordwestlichen Teil dicht bewaldet, wo es ausgezeichnete Möglichkeiten zur Tarnung und zum Manövrieren gibt. Es gibt ausgedehnte Sümpfe, durchsetzt mit Waldstücken, die ebenfalls gute Verstecke für die Spezial­einheiten bieten. Die Bedingungen im Hochland von Wolhynien und Podolien[wp] sind weniger geeignet, obwohl kleine Gruppen in den spärlichen Wäldern vorübergehend Unterschlupf finden können.»

"Stark antinationalistisch"

Der Invasionsplan der CIA wurde niemals offiziell umgesetzt. Dennoch waren jene Gebiete der Ukraine, die von der CIA als am aufgeschlossensten gegenüber US-Spezial­einheiten eingeschätzt worden waren, genau die, in denen die Unterstützung für den Putsch auf dem Maidan am größten war. Zudem wurden, in einem weitgehend unbekannten Kapitel der Maidan-Saga, faschistische Milizionäre des Rechten Sektors massenhaft per Bus[10] auf die Krim gebracht, noch bevor Moskau die Halbinsel einnahm. Wäre es ihnen gelungen, das Gebiet zu überrennen, hätte der Rechte Sektor[wp] das Ziel der CIA erfüllt, wie es im Bericht Resistance Factors and Special Forces Areas umrissen worden war.

Angesichts dessen, was sich nach Februar 2014 anderswo in der Ukraine ereignete, nehmen andere Abschnitte des CIA-Berichts einen ausgesprochen unheimlichen Charakter an. So warnte sie beispielsweise trotz der strategischen Lage gegenüber dem Schwarzen Meer davor, in Odessa einen antisowjetischen Aufstand anzustacheln. Die CIA stellte fest, die Stadt sei "das kosmo­politischste Gebiet in der Ukraine, mit einer heterogenen Bevölkerung, die eine beträchtliche Zahl von Griechen, Moldawiern und Bulgaren sowie Russen und Juden einschließt". Daher:

Zitat: «Odessa hat einen weniger nationalistischen Charakter entwickelt. Historisch wurde es eher als russisches denn als ukrainisches Gebiet betrachtet. Während des Zweiten Weltkriegs gab es hier nur wenig Anzeichen von nationalistischer oder antirussischer Stimmung und die Stadt wurde während dieser Zeit tatsächlich von einer stark anti­nationalistischen lokalen Verwaltung kontrolliert.»

Odessa wurde von dem Moment an, als im November 2013 die Proteste ausbrachen, zu einem zentralen Schauplatz der Aus­einander­setzungen zwischen Kräften, die für oder gegen die Maidan-Bewegung waren. Im März 2014 hatten russisch­sprachige Ukrainer den historischen und zentralen Platz der Stadt, den Kulikowo Polje, besetzt[11] und forderten[12] ein Referendum über die Gründung einer "Autonomen Republik Odessa". Die Spannungen eskalierten am 2. Mai, als faschistische Fußball-Ultras, die später das Asow-Bataillon[wp] bildeten[13], Odessa stürmten und Dutzende Anti-Maidan-Aktivisten in das Gewerkschaftshaus trieben, bevor sie es in Brand setzten.

Insgesamt wurden 42 Menschen getötet und Hunderte verletzt und die Anti-Maidan-Bewegung in Odessa wurde vollständig zerschlagen. Im März dieses Jahres fällte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte[wp] (EGMR) wegen des Massakers ein vernichtendes Urteil gegen Kiew.[14] Er kam zu dem Schluss, dass die örtliche Polizei und Feuerwehr "bewusst" nicht angemessen auf das Inferno reagierten und die Behörden schuldige Beamte und Täter trotz eindeutiger Beweise vor strafrechtlicher Verfolgung schützten. Tödliche "Nachlässigkeit" der Beamten an diesem Tag und danach wurde als weit "über einen bloßen Fehler im Urteils­vermögen oder Unachtsamkeit hinausgehend" eingestuft.

Der EGMR war offenbar nicht bereit zu erwägen, dass die Verbrennung der Anti-Maidan-Aktivisten ein absichtlicher und vorsätzlicher Massenmord war, erdacht und gesteuert von der von den USA installierten faschistischen Regierung in Kiew.[15] Doch die Ergebnisse einer ukrainischen Parlaments­kommission[16] deuten unausweichlich auf diese Schlussfolgerung hin.

Ob wiederum das Massaker von Odessa dazu bestimmt war, eine russische Intervention in der Ukraine auszulösen und damit einen "bewaffneten Konflikt herkömmlicher Art" mit Moskau herbeizuführen, den "Großbritannien und der Westen gewinnen könnten", bleibt Spekulation - obwohl das Institute for Statecraft zu jener Zeit in dem Land anwesend war.



Kit Klarenberg ist ein investigativer Journalist, der die Rolle der Geheimdienste bei der Gestaltung von Politik und Wahrnehmung untersucht.

– Anti-Spiegel[17]

Geheimdienst­verbund Five Eyes

Wenn Leute wie ich behaupten, im Westen hätten nicht die Regierungen die Macht, sondern in Wahrheit die Strukturen der US-Geheimdienste und des US-Militärs, wird das vom Mainstream als Verschwörungstheorie bezeichnet. Das ist allerdings keine Verschwörungstheorie, sondern eine längst bestätigte Tatsache.

Dazu habe ich einen sehr interessanten Artikel gefunden, den ich übersetzt habe. Darin geht es um die Five Eyes[wp], den Geheimdienst­verbund der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Neuseelands. In dem Artikel wird quasi nebenbei erzählt (und mit Quellen belegt), dass beispielsweise die Regierungschefs Australiens und Neuseelands jahre- oder jahrzehntelang nicht einmal wussten, was ihre eigenen Geheimdienste mit und für die US-Geheimdienste so alles treiben.

Zu der Übersetzung des Artikels kommen wir gleich, zunächst will ich an zwei beliebigen Beispielen aufzeigen, dass das, was in dem Artikel steht, nicht die Ausnahme, sondern offensichtlich die Regel im Westen ist.

Nehmen wir beispielsweise Gladio. Das waren geheime Untergrundarmeen, die die CIA nach Kriegsende in allen westeuropäischen Staaten aufgebaut und bei Bedarf für Terroranschläge genutzt hat, die dann linksextremen Terroristen in die Schuhe geschoben wurden. Das wurde 1990 in Italien bekannt, aber ein Skandal blieb aus, weil die Medien damals mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der deutschen Wiedervereinigung beschäftigt waren, weshalb sich der Skandal, dass das (in den meisten Fällen) ohne das Wissen der jeweiligen Regierungen und an allen geltenden Gesetzen vorbei organisiert wurde, problemlos unter den Teppich kehren ließ. Sollten Sie davon noch nie gehört haben, finden Sie hier die Details[18] inklusive Quellen und den Tricks, wie das bis heute vor der Öffentlichkeit versteckt wird, denn Gladio wurde nie beendet.

Ein weiteres Beispiel für Deutschland war der NSU-Skandal, als ein parlamentarischer Untersuchungs­ausschuss vom Verfassungsschutz Informationen über die NSU angefordert, der Verfassungsschutz die Herausgabe jedoch verweigert hat. Da die offizielle Erzählung lautet, in Deutschland würden die Parlamente die Geheimdienste (der Verfassungs­schutz ist der deutsche Inlands­geheimdienst) kontrollieren, hätte sich damals jeder Schreiberling, der sich in den Redaktionen der deutschen Medien selbst als Journalist bezeichnet, täglich fette Überschriften produzieren müssen, weil die angebliche parlamentarische Kontrolle der Geheimdienste offensichtlich nicht funktioniert. Aber natürlich haben die selbsternannten Journalisten der Mainstream-Medien diese unangenehmen Fragen nicht gestellt.

Kommen wir nun zu dem Artikel, auf den ich zufällig gestoßen bin. Darin geht es um das mögliche Ende der Five Eyes, weshalb ich den Artikel interessant fand. Fast noch interessanter ist jedoch, wie der Artikel quasi nebenbei erwähnt, wer in der westlichen Hemisphäre tatsächlich die Entscheidungen trifft, denn das ist schon lange bekannt. Bilder und Hervorhebungen habe ich aus dem Original übernommen.

Zitat: «Ein "Ruhe in Frieden" für die Spione der "Fünf Augen"? Globales Spionagenetzwerk in Gefahr

von Kit Klarenberg

Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus verdichten sich die Spekulationen, dass seine zweite Amtszeit das Ende von Five Eyes, dem internationalen Spionage­netzwerk für Signal­aufklärung (SIGINT), bedeuten könnte. In dieser geheimen Kooperation beobachten Australien, Großbritannien, Kanada, Neuseeland und die USA - die "Fünf Augen" - fortwährend die öffentliche und private Kommunikation der gesamten Weltbevölkerung. Während nur wenige Bürger das Ende von Five Eyes beklagen würden, ist die Angst vor seinem Zerfall in bestimmten Kreisen groß - vor allem in den einschlägigen Zirkeln in London.

Im vergangenen Februar berichtete die Financial Times, dass Peter Navarro[wp], einer der wichtigsten Berater von Donald Trump, darauf dränge, Kanada aus den Five Eyes auszuschließen. Dem Bericht zufolge werde der Vorschlag von hochrangigen US-Beamten in der Trump-Administration "diskutiert". Obwohl Navarro den Bericht dementierte, löste sein angeblicher Vorschlag bei westlichen Geheimdienst­veteranen, Experten in Denkfabriken und Journalisten die Befürchtung aus, dass die Ausgrenzung Kanadas den vollständigen Zusammenbruch des Netzwerks einläuten könnte. Im darauf­folgenden März fragte der britische Economist: "Könnte Donald Trump den Spionagepakt der Five Eyes gefährden?"[19] Schließlich warf Politico im April die Frage auf: "Kann Großbritannien ohne den US-amerikanischen Geheimdienst überdauern?"[20]

Politico enthüllte, dass Entwicklungen wie Trumps Entscheidung im März, den Geheimdienst­austausch mit der Ukraine einzustellen, "aktuelle und ehemalige Geheimdienst­mitarbeiter" dazu veranlasst hätten, zu überlegen, ob es "für Großbritannien notwendig sein könnte, das bisher Undenkbare zu planen" - nämlich die Verbindungen zwischen den jeweiligen Geheimdiensten beider Länder zu kappen. Das, obwohl diese Verbindungen "so tiefgreifend sind, dass es unmöglich sein könnte, sie zu entwirren" - oder zumindest für London unmöglich wäre, "den US-Beitrag zu replizieren".

Während CIA und MI6[wp] dafür bekannt sind, seit jeher im Gleichschritt zu agieren, ist Five Eyes der intimste Ausdruck dieser transatlantischen Kumpanei. Ein Ausschluss aus diesem Zirkel würde Großbritanniens schon schwindenden globalen Einfluss und sein Ansehen drastisch beschneiden. Wie Politico anmerkte, ist die Mitgliedschaft im globalen Spionagenetzwerk der Fünf Augen "für Großbritanniens Status als ein relatives Schwergewicht im Bereich der Geheimdienste" nicht unerheblich. Die Ursprünge dieser Beziehung reichen bis ins Jahr 1946 zurück, als das geheime UKUSA-Abkommen[wp] unterzeichnet wurde. Damit wurde der bereits Jahrzehnte zuvor begonnene Austausch geheimdienstlicher Erkenntnisse zwischen London und Washington formalisiert.

Der UKUSA-Vertrag

Seitdem hat die Teilnahme am Netzwerk UKUSA Großbritannien international eine herausragende Rolle und Einfluss verliehen. Wie ich in einem Artikel im Mai 2022 enthüllte, plante eine geheime Absprache zwischen britischen Militär- und Geheimdienst­veteranen - darunter der in Ungnade gefallene ehemalige Chef des MI6, Richard Dearlove[wp] -, Boris Johnson[wp] als Premierminister einzusetzen und einen "harten" Brexit durchzuziehen, da man befürchtete, dass eine militärische und geheimdienstliche Integration der EU die Five Eyes torpedieren könnte. Mit Trumps aggressivem Vorgehen gegenüber langjährigen US-Verbündeten könnte dieser Albtraum endgültig wahr werden.

"Sensible Operationen"

Wie ein freigegebenes Dokument aus dem Jahr 1997 deutlich macht, ermöglicht UKUSA einen uneingeschränkten Austausch von gesammelten SIGINT-Daten zwischen der NSA und dem britischen GCHQ[wp] - "mit Ausnahme von Daten aus Bereichen, die auf Verlangen einer der beiden Parteien ausdrücklich ausgeschlossen sind, zum Beispiel Informationen, die nur für US-Augen vorgesehen sind". Die Allianz erlaubt es der NSA zudem, US-Gesetze zu umgehen, die sie daran hindern, US-amerikanische Bürger auszuspionieren, und lagert dieses Vorhaben entsprechend an das GCHQ aus. Umgekehrt geschieht Gleiches. Beide Dienste tauschen ihre jeweiligen geheimdienstlichen Informationen untereinander aus.

Die Verbindung beider befreundeter Dienste reicht sogar noch tiefer. Im selben Dokument heißt es ferner, dass einige "GCHQ [geschwärzt] ausschließlich zur Erfüllung der Aufgaben der NSA existieren" - das geschwärzte Wort dürfte "Teams", "Einheiten" oder sogar "Abteilungen" lauten. Diese Schlussfolgerung wird durch die Dokumente untermauert, die der Informant Edward Snowden geleakt hat. Sie enthüllten, dass die US-amerikanische NSA das britische GCHQ allein zwischen 2010 und 2013 mit mindestens 100 Millionen Pfund finanzierte, um sich Zugang zu dessen Geheimdienst­programmen zu sichern und Einfluss darauf zu nehmen.

Das Dokument offenbart auch, dass Großbritanniens lasche Überwachungs­gesetze und -vorschriften ein wichtiges Argument für Washington darstellen. London ist sich zudem der Notwendigkeit bewusst, eine signifikante "Rendite" auf die "Investitionen" der NSA in das GCHQ zu erzielen. Ein von Snowden durchgesickertes internes Memo der Behörde besagt, dass das GCHQ "seinen Beitrag leisten muss, um von Washington als wichtig wahrgenommen zu werden". Ein undatiertes, freigegebenes Gutachten der NSA wartet mit einer ausführlichen Beurteilung der Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA auf und ist voll des Lobes für die Beiträge des GCHQ:

Zitat: «UKUSA war für die NSA von unschätzbarem Wert und kann nicht aufgegeben werden. Es besteht kein Zweifel, dass UKUSA der NSA viel zu bieten hat - wie eine einzigartige Datensammlung aus konventionellen Standorten des GCHQ, die Nutzung von [geschwärzt], wo die USA selbst keine haben, die Kompatibilität von US-amerikanischen und britischen SIGINT-Systemen, eine besonders kompetente Belegschaft für die Kryptoanalyse und - vielleicht am wichtigsten - eine Erfolgsbilanz als Verbündeter bei der Unterstützung der USA in der Bewältigung globaler Probleme.»

Trotz dieser herausragenden Erfolge äußert der Bericht jedoch auch erhebliche Bedenken hinsichtlich bestimmter Aspekte der Beziehungen. Bemerkenswerterweise ist der Abschnitt, der diese Bedenken detailliert beschreibt, stark redigiert; neun auf­einander­folgende Seiten wurden vollständig geschwärzt. Aufschlussreich ist jedoch ein nicht geschwärzter Abschnitt über den Austausch zahlreicher Mitarbeiter zwischen dem GCHQ und der NSA. Der Inhalt deutet darauf hin, dass London häufig versucht hat, die roten Linien des UKUSA-Abkommens heimlich zu überschreiten und seine Cyberspione in sensible Bereiche einzuschleusen, die nur für "US-Augen" zugänglich sind und weit außerhalb ihrer Zuständigkeit liegen.

Der gleiche Abschnitt weist zudem darauf hin, dass viele vom GCHQ zur NSA abkommandierte Mitarbeiter, insbesondere solche, die in "sensiblen Missionen" tätig sind, Verbindungs­funktionen übernehmen und als Lobbyisten für politische Interessen Londons fungieren. Ein "beunruhigendes" Beispiel für diese Tendenz ist die Behauptung, ein hoher Beamter des GCHQ habe sich einmal "energisch dafür eingesetzt", einen seiner Untergebenen in eine hochrangige Position an der Seite eines US-Kollegen zu bringen. Dieses Vorhaben wurde von der NSA "zu Recht abgelehnt, da es dem GCHQ Einblicke in bestimmte sensible Operationen gewährt hätte, die wir nicht teilen wollen."

"Genaue Überwachung"

Das GCHQ und die NSA sind dennoch an allen "sensiblen Operationen" beteiligt, die von anderen Mitgliedern des Five-Eyes-Netzwerks durchgeführt werden. Das globale SIGINT-System des Quintetts, das weltweit private und kommerzielle Kommunikation abhört, trägt den Codenamen ECHELON[wp]. Unter dieser Schirmherrschaft überwacht ein internationaler Zusammenschluss von Überwachungs­stationen jedes Telefongespräch, jede SMS, jede E-Mail und noch vieles mehr, das in seinem Wirkungskreis versendet wird - Millionen von Nachrichten und Gesprächen pro Stunde. ECHELON sammelt auch Daten von Abhör­einrichtungen im Internet sowie von Überwachungs­knoten, die an Unterwasser­kabeln angebracht und von U-Booten der US-Marine installiert wurden.

Laut einem Bericht des Europäischen Parlaments aus dem Jahr 2001 werden rund 80 Prozent der erfassten SIGINT-Daten der Five-Eyes-Station im australischen Kojarena - in der US-amerikanische und britische Mitarbeiter Schlüssel­positionen innehaben - automatisch an das GCHQ und die NSA übermittelt, ohne jemals innerhalb Australiens gesehen oder gelesen zu werden. Zwar hat jedes Mitglied der Five Eyes theoretisch das Recht, Anfragen nach Informationen anderer Mitglieder zu blockieren, doch "als ein Junior-Verbündeter, wie Australien oder Neuseeland es sind, lehnt man solche Anfragen nie ab", schrieb der Journalist Duncan Campbell[wp].

Diese pauschal erteilte Zustimmung erfolgt trotz offensichtlicher Bedenken der Mitglieder darüber, was ihre vermeintlichen Verbündeten mit bestimmten von ihnen angeforderten Informationen machen könnten. Für Operationen im Bereich der Human Intelligence der Five Eyes (HUMINT - Informationen, die von lebenden Personen beschafft werden) scheinen derartige Bedenken jedoch nicht zu gelten. Im Jahr 2017 enthüllte WikiLeaks, dass die CIA Spione aus Australien, Großbritannien, Kanada und Neuseeland losschickte, um alle politischen Parteien, die bei den französischen Wahlen 2012 antraten, umfassend zu infiltrieren und zu überwachen. Die CIA beobachtete diese Wahlen "genau":

Zitat: «Von besonderem Interesse sind die Pläne und Absichten von Präsident Sarkozy[wp], der Sozialistischen Partei[wp] (PS) und anderer potenzieller Kandidaten. Analysten gehen davon aus, dass die Union für eine Volksbewegung[wp] (UMP), die derzeit regierende Partei, die Präsidentschafts­wahlen nicht in jedem Fall gewinnen wird. Daher interessieren sich die Analysten für die Wahlstrategien der nicht regierenden Parteien. Zusätzliche Informationen zu diesen Themen helfen den Analysten, die politische Landschaft Frankreichs nach den Wahlen und die möglichen Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den USA und Frankreich einzuschätzen und wichtige US-Politiker entsprechend vorzubereiten.»

Die Geheimdienste der Five Eyes wurden von der CIA beauftragt, in Frankreich zu spionieren

Die verdeckte Infiltration durch die Five Eyes sollte Einblicke in die Beratungen des damaligen französischen Präsidenten geben, aufstrebende Parteiführer, neu entstandene politische Parteien oder Bewegungen sowie potenzielle Präsidentschafts­kandidaten identifizieren und wichtige Finanzierungs­quellen der Kandidaten und registrierten Parteien aufdecken. Im selben Jahr wurden die Mitglieder der Five Eyes von Washington zudem beauftragt, sich Zugang zu sämtlichen Verhandlungen und Verträgen französischer Unternehmen im Wert von über 200 Millionen Dollar zu verschaffen und darüber zu berichten. Die Erkenntnisse daraus wurden an verschiedene US-Regierungs­stellen weitergegeben, darunter das Finanzministerium und die US-Zentralbank.

Diese Aktivitäten - die sich gegen einen angeblichen Verbündeten richteten - sind besonders perfide, nachdem der damalige US-Justiz­minister Eric Holder[wp] 2014 erklärt hatte, Washington verurteile "kategorisch" jegliche Wirtschafts­spionage und sammle "keine Informationen, um US-Unternehmen oder dem US-Handels­sektor einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen". Im Gegensatz dazu legen britische Gesetze zur Auslandsaufklärung offen fest, dass einer der Zwecke des GCHQ die Förderung des "wirtschaftlichen Wohlergehens Großbritanniens im Hinblick auf Handlungen oder Absichten von Personen außerhalb der Britischen Inseln" sei.

"Empörend"

Die Fähigkeiten von ECHELON wurden im Jahr 2000 von einem Ausschuss des Europäischen Parlaments untersucht, der im darauffolgenden Jahr einen Abschlussbericht veröffentlichte. Kurz vor Abschluss der Untersuchung reisten Ermittler nach Washington, um Vertreter der US-Geheimdienste, darunter CIA und NSA, zu befragen. Nach ihrer Ankunft wurden die verschiedenen Treffen auf höchster Ebene jedoch unerwartet und abrupt abgesagt, was die europäische Delegation "beunruhigte und bestürzte". Offiziell blieb ECHELON vollständig geheim und wurde nach den Enthüllungen von Edward Snowden im Jahr 2015 bekannt gegeben.

Manöver zur Verschleierung und Vertuschung sind typisch für die Five Eyes. Die Existenz von UKUSA wurde erst 2005 öffentlich zugegeben, und erst fünf Jahre später wurde der vollständige Text des sieben­seitigen Gründungs­dokuments veröffentlicht.

Australiens ehemaliger Premierminister Gough Whitlam[wp] hatte wegen der intensiven Geheimhaltung über das Spionagenetzwerk keine Kenntnis und erfuhr erst im Jahr 1973, 17 Jahre nach dem Beitritt Australiens, von der Beteiligung seines Landes. Dies war ein deutlicher Beleg dafür, wie geheimnisvoll dieses Netzwerk agierte. All das kam nur deshalb ans Tageslicht, weil in den Büros des australischen Geheimdienstes (Australian Security Intelligence Organisation[wp] - ASIO) Razzien stattfanden.

Der damalige Chef der Spionageabwehr der CIA war dermaßen beunruhigt über die Aufdeckung des geheimen Abkommens mit Australien, dass er versuchte, Whitlam mit schmutzigen Methoden aus dem Amt zu drängen. Und so kam es, dass der beliebte Premierminister im November 1975 auf Befehl des Vertreters von Königin Elisabeth II.[wp], Generalgouverneur John Kerr[wp], aufgrund der Intrigen von CIA und MI6 aus seinem demokratisch gewählten Amt entfernt wurde.

Auch David Lange[wp], Neuseelands Premierminister von 1984 bis 1989, tappte während seiner gesamten Amtszeit im Dunkeln über das "internationale integrierte elektronische Spionagenetzwerk", dem sich sein Land verpflichtet hatte. Von den Operationen der Five Eyes erfuhr er erst durch die Lektüre von Secret Power, einem 1996 erschienenen Buch, in dem die Aktivitäten des neuseeländischen Geheimdienstes detailliert beschrieben werden. Premierminister Lange schrieb im Vorwort einer Neuauflage des Buches eindringlich:

Zitat: «Es ist empörend, dass mir und anderen Ministern so wenig gesagt wurde, und das wirft die Frage auf, wem gegenüber sich die Protagonisten letztlich verantwortlich fühlten.»

Die Enthüllungen von Edward Snowden über die vielfältigen Missbräuche der NSA und des GCHQ lösten weltweit öffentliche und staatliche Empörung sowie zahlreiche langwierige Rechts­streitigkeiten aus. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erklärte 2018 und 2021 die bevölkerungsweite Überwachung durch das GCHQ für eindeutig rechtswidrig. Dennoch gingen die Operationen der Five Eyes ungehindert weiter.

Es wäre eine bittere Ironie, wenn das längst überfällige Ende des internationalen Spionagenetzwerks ausgerechnet von jener Instanz herbeigeführt würde, bei der die Mitgliedstaaten und Geheimdienste letztlich Rechenschaft ablegen müssen - nämlich dem US-Imperium.

Kit Klarenberg ist ein investigativer Journalist, der die Rolle der Geheimdienste bei der Gestaltung von Politik und Wahrnehmung untersucht. Man kann ihm auf X unter @KitKlarenberg folgen.»[21]

– Anti-Spiegel[22]

Operation "Timber Sycamore"

Im Zuge des so genannten "Arabischen Frühlings"[wp] wollte die US-Regierung auch den syrischen Präsidenten Assad[wp] stürzen. Der Grund war nicht, wie die westlichen Medien behaupten, dass Assad so ein brutaler Diktator gewesen wäre. Syrien war vor dem Krieg ein relativ wohlhabendes Land und es war vor allem das einzige Land im Nahen Osten, in dem die verschiedenen islamischen Glaubens­richtungen und die christliche und jüdische Bevölkerung friedlich zusammen lebten.

Der Beginn in Syrien

Es gab zwei wichtige Gründe dafür, dass die US-Regierung Assad loswerden wollte. Erstens ist Syrien ein langjähriger Verbündeter Russlands und beherbergt die einzige russische Marinebasis im Mittelmeer[wp]. Die US-Regierung wollte Russland aus dem Mittelmeer verdrängen.

Zweitens wollte Katar ein riesiges Erdgasfeld im Persischen Golf[wp] ausbeuten und das Erdgas per Pipeline direkt nach Europa pumpen. Das Erdgasfeld liegt zwischen dem Iran und Katar und beide Staaten konkurrieren darum, es auszubeuten. Für den Bau der Pipeline nach Europa brauchte Katar die Zustimmung von Assad, weil die Pipeline durch Syrien führen musste. Assad verweigerte die Zustimmung jedoch, weil die Pipeline erstens seinem Partner Russland auf dem europäischen Erdgasmarkt Konkurrenz gemacht hätte und weil Assad mit dem Iran verbündet war, der das Erdgasfeld ebenfalls beansprucht.

Also wurde beschlossen, Assad zu stürzen. Um Demokratie ging es dabei nie, es ging ganz banal um handfeste finanzielle und machtpolitische Interessen der USA und der Golfstaaten.

Um Assad zu stürzen, beschloss man in Washington und London, Islamisten zu bewaffnen, die den Kampf gegen Assad aufnehmen und ihn schließlich stürzen sollten. Das wurde im Rahmen der CIA-Operation "Timber Sycamore" umgesetzt und die an die Islamisten gelieferten Waffen landeten beim IS, der dadurch erst so mächtig wurde. Darüber habe ich schon 2019 berichtet[23], weshalb das Thema für Stammleser des Anti-Spiegel nicht neu ist.

Die westlichen Medien haben verschwiegen, dass die Waffen an radikale Islamisten gegangen sind und stattdessen die Formulierung der US-Regierung übernommen, man unterstütze in Syrien "gemäßigte Rebellen" oder die "demokratische Opposition" gegen den "Schlächter" Assad.

Die deutschen Medien verschweigen das Thema bis heute

Das Thema "Timber Sycamore" ist ein klassisches Beispiel für den Begriff "Lückenpresse", denn die deutschen Medien verschweigen es konsequent. Wer beispielsweise im Spiegel-Archiv unter dem Suchbegriff "Timber Sycamore" sucht, bekommt 0 (in Worten Null) Treffer.

Sogar Wikipedia hält die Deutschen dumm. Auf Englisch gibt es auf Wikipedia über "Timber Sycamore" einen langen Artikel mit 40 Quellen­angaben, auf Russisch ist der Artikel kürzer, hat aber auch noch 18 Quellen­angaben. Auf Deutsch ist der Wikipedia-Artikel deutlich kürzer, er hat nur acht Quellen­angaben. Die Deutschen leben bei diesem und anderen heiklen Themen im Tal der Ahnungslosen, wie man mal wieder sieht.

Das ist praktisch, wenn man beispielsweise an den Terroranschlag von Moskau denkt, denn alle Erklärungen aus den USA, weder die Ukraine noch der Westen hätten etwas damit zu tun, sondern der IS sei dafür verantwortlich, erscheinen in einem neuen Licht, wenn man weiß, dass die US-Geheimdienste quasi die Geburtshelfer des IS gewesen sind, weil sie ihn gegen Assad instrumentalisiert haben.

Wie außerhalb des Westen darüber berichtet wird

Ich sage immer wieder, dass es sehr aufschlussreich ist, wie außerhalb der westlichen Medienblase berichtet wird. Al Mayadeen ist ein panarabischer Nachrichtensender, der 2012 im Libanon gegründet wurde. Der Nachrichten­sender beabsichtigt die Reduzierung des Einflusses der populären arabischen Nachrichten­sender Al Jazeera und Al Arabiya, beide Nachrichten­sender wurden von arabischen Golfstaaten gegründet.

Al Jazeera vertritt die Interessen der Golfstaaten, die beispielsweise an der Gründung des IS beteiligt waren, weil auch sie Assad stürzen wollten, damit die Erdgaspipeline nach Europa gebaut werden konnte. Al Mayadeen steht politisch eher auf Seiten des Iran und Syriens, weshalb man bei Al Mayadeen beispielsweise immer mal wieder erfährt, wie die Syrienkrieg angefangen hat.

Am 30. März ist bei Al Mayadeen ein Artikel erschienen, den ich als lesenswertes Beispiel übersetzt habe.

Zitat: «Wie die CIA und der MI6 den IS geschaffen haben

Im Gegensatz zu ihrer Mainstream-Darstellung, die ausschließlich vom religiösen Fundamentalismus inspiriert sei, handelt es sich beim IS in erster Linie um "gemietete Waffen".

Nur 24 Stunden nach der schrecklichen Massenschießerei in der Moskauer Crocus City Hall[wp] am 22. März, bei der mindestens 137 Menschen starben und 60 weitere schwer verletzt wurden, gaben US-Beamte dem IS-K, dem süd­zentral­asiatischen Ableger des IS, die Schuld an dem Massaker. Bei vielen weckte die Schnelligkeit der Zuschreibung den Verdacht, dass Washington den Fokus der westlichen Öffentlichkeit und der russischen Regierung entscheidend von den tatsächlichen Schuldigen ablenken wollte - sei es die Ukraine und/oder Großbritannien, Kiews wichtigster Sponsor im Stellvertreterkrieg.

Ausführliche Informationen darüber, wie die vier Schützen rekrutiert, geleitet, bewaffnet und finanziert wurden und von wem, sind noch nicht bekannt. Bei den grausamen Verhörmethoden, denen sie ausgesetzt waren und zweifellos weiterhin ausgesetzt sind, geht es darum, ihnen diese und andere wichtige Informationen zu entlocken. Dadurch könnten die Mörder falsche Geständnisse machen. Auf jeden Fall haben sie selbst wahrscheinlich keine Ahnung, wer oder was ihre monströsen Taten wirklich gesponsert hat.

Im Gegensatz zu ihrer Mainstream-Darstellung, der IS sei ausschließlich vom religiösen Fundamentalismus inspiriert, handelt es sich beim IS in erster Linie um "gemietete Waffen". Sie agieren jederzeit im Auftrag einer Reihe internationaler Geldgeber, die durch gemeinsame Interessen verbunden sind. Finanzmittel, Waffen und Befehle erreichen ihre Kämpfer auf Umwegen und undurchsichtig. Zwischen den von der Gruppe behaupteten Tätern eines Angriffs und ihren letztendlichen Organisatoren und Finanziers gibt es fast immer Schichten von Spaltungen.

Angesichts der Tatsache, dass der IS-K derzeit gegen China, Iran und Russland kämpft - mit anderen Worten, die wichtigsten Gegner des US-Imperiums - ist es an der Zeit, sich mit den Ursprüngen des IS zu befassen. Die Gruppe tauchte vor etwas mehr als einem Jahrzehnt scheinbar aus dem Nichts auf, dominierte mehrere Jahre lang die Schlagzeilen der Mainstream-Medien und das öffentliche Bewusstsein des Westens und verschwand schließlich, nachdem sie zuvor weite Teile des Iraks und Syriens kontrolliert und einen "Islamischen Staat" mit eigener Währung, Reisepässen und Kfz-Kennzeichen ausgerufen hatte.

Verheerende Militärinterventionen, die unabhängig voneinander von den USA und Russland gestartet wurden, haben dieses dämonische Konstrukt im Jahr 2017 ausgelöscht. Wie wir sehen werden, entstanden die Terrorgruppe und ihr Kalifat nicht wie ein Blitz in einer dunklen Nacht, sondern aufgrund einer engagierten, entschlossenen Politik, die in London und Washington ausgeheckt haben und die von ihren Spionage­behörden umgesetzt wurde.

"Anhaltend feindselig"

RAND ist ein äußerst einflussreicher "Think Tank" mit Sitz in Washington DC. Die vom Pentagon und anderen US-Regierungs­stellen jährlich mit fast 100 Millionen US-Dollar finanzierte Organisation verbreitet regelmäßig Empfehlungen zur nationalen Sicherheit, zur Außenpolitik, zur Militär­strategie sowie zu verdeckten und offenen Aktionen im Ausland. Diese Verlautbarungen werden in den meisten Fällen später in die Politik übernommen.

Beispielsweise prognostizierte ein RAND-Papier vom Juli 2016[ext] über die Aussicht auf einen "Krieg mit China" die Notwendigkeit, Osteuropa im Vorfeld eines "heißen" Konflikts mit Peking mit US-Soldaten aufzufüllen, da Russland in einem solchen Konflikt zweifellos auf der Seite seines Nachbarn und Verbündeten stehen würde. Daher musste man die Streitkräfte Moskaus an seinen Grenzen binden. Sechs Monate später trafen zahlreiche NATO-Truppen brav in der Region ein, angeblich um der "russischen Aggression" entgegenzuwirken.

In ähnlicher Weise veröffentlichte RAND im April 2019[ext] das Papier "Extending Russia". Darin wurden "eine Reihe möglicher Mittel" dargelegt, um "Russland dazu zu verleiten, sich selbst zu überdehnen", um "die Stabilität des Regimes zu untergraben". Zu diesen Methoden gehörten: die Bereitstellung tödlicher Hilfe für die Ukraine; zunehmende US-Unterstützung für syrische Rebellen; Förderung eines "Regimewechsels in Weißrussland"; Ausnutzung der "Spannungen" im Kaukasus; Neutralisierung des "russischen Einflusses in Zentralasien" und Moldawien. Das meiste davon geschah danach.

In diesem Zusammenhang ist das RAND Papier "Unfolding The Long War" vom November 2008[ext] eine beunruhigende Lektüre. Es wurde untersucht, wie der globale Krieg der USA gegen den Terror geführt werden könnte, sobald die Koalitions­truppen den Irak offiziell gemäß den Bedingungen eines im selben Monat von Bagdad und Washington unterzeichneten Rückzugs­abkommens verlassen hätten. Diese Entwicklung bedrohte per Definition die angelsächsische Vorherrschaft über die Erdöl- und Erdgas­vorkommen im Persischen Golf, die auch nach dem offiziellen Ende der Besatzung "eine strategische Priorität" bleiben würde.

"Diese Priorität wird stark mit der Führung des langen Krieges interagieren", erklärte RAND. Der Think Tank schlug weiterhin eine "Teile-und-Herrsche"-Strategie vor, um die US-Hegemonie im Irak trotz des durch den Rückzug entstandenen Machtvakuums aufrechtzuerhalten. Unter seiner Schirmherrschaft würde Washington "die Bruchlinien zwischen [Iraks] verschiedenen salafistisch-dschihadistischen Gruppen ausnutzen, um sie gegeneinander aufzuhetzen und ihre Energie auf interne Konflikte zu verschwenden", während es gleichzeitig "autoritäre sunnitische Regierungen gegen einen anhaltend feindseligen Iran unterstützt":

"Diese Strategie stützt sich stark auf verdeckte Aktionen, Informations­operationen, unkonventionelle Kriegsführung und Unterstützung einheimischer Sicherheitskräfte ... Die USA und ihre lokalen Verbündeten könnten nationalistische Dschihadisten nutzen, um Stellvertreter­kampagnen zur Diskreditierung transnationaler Dschihadisten in den Augen der lokalen Bevölkerung zu starten ... Das wäre eine kostengünstige Möglichkeit, um Zeit zu gewinnen ... bis die USA ihre volle Aufmerksamkeit wieder auf die [Region] richten können. US-Führer könnten sich auch dafür entscheiden, aus dem anhaltenden schiitisch-sunnitischen Konflikt Kapital zu schlagen ... indem sie sich in der muslimischen Welt auf die Seite konservativer sunnitischer Regime gegen schiitische Ermächtigungs­bewegungen stellen."

"Große Gefahr"

So begannen die CIA und der MI6, "nationalistische Dschihadisten" in ganz Westasien zu unterstützen. Im folgenden Jahr 2009 lehnte Baschar al-Assad einen Vorschlag Katars ab, die riesigen Erdgasreserven von Doha über eine zehn Milliarden US-Dollar teure und 1.500 Kilometer lange Pipeline, die Saudi-Arabien, Jordanien, Syrien und die Türkei durchqueren sollte, direkt nach Europa zu leiten. Wie von WikiLeaks[wp] veröffentlichte diplomatische Depeschen ausführlich dokumentieren, beschlossen die Geheimdienste der USA, Israels und Saudi-Arabiens sofort, Assad zu stürzen, indem sie einen lokalen Aufstand anzettelten, und begannen zu diesem Zweck, Oppositions­gruppen zu finanzieren.

Diese Bemühungen wurden im Oktober 2011 noch intensiver, als der MI6 nach dem im Fernsehen übertragenen Mord an Muammar Gaddafi[wp] Waffen und extremistische Kämpfer von Libyen nach Syrien umleitete. Die CIA überwachte diese Operation und nutzte die Briten als Umleitung, um den Kongress nicht über ihre Machenschaften zu informieren. Erst im Juni 2013 wurden die geheimen Duldungen der CIA mit der offiziellen Genehmigung des damaligen Präsidenten Barack Obama[wp] unter dem Titel "Timber Sycamore" formalisiert - und später zugegeben.

Zu dieser Zeit bezeichneten westliche Beamte ihre syrischen Stellvertreter allgemein als "gemäßigte Rebellen". Dennoch war sich Washington bewusst, dass es sich bei seinen Stellvertretern um gefährliche Extremisten handelte, die versuchten, in dem von ihnen besetzten Gebiet ein fundamentalistisches Kalifat zu errichten. In einem im Rahmen der Informations­freiheits­gesetze veröffentlichten Bericht der US Defense Intelligence Agency[wp] (DIA) vom August 2012 wird festgestellt, dass die Ereignisse in Bagdad "eine klare sektiererische Richtung einschlagen" und radikale salafistische Gruppen "die Hauptantriebskräfte des Aufstands in Syrien" seien.

Zu diesen Fraktionen gehörten der irakische Flügel von Al-Qaida (AQI) und sein Ableger, der Islamische Staat im Irak (ISI). Das Paar gründete daraufhin Daesh (den syrischen IS), eine Perspektive, die der DIA-Bericht nicht nur vorhersagte, sondern scheinbar auch befürwortete:

"Wenn sich die Situation entwirrt, besteht die Möglichkeit, ein erklärtes oder nicht erklärtes salafistisches Fürstentum in Ostsyrien zu errichten ... Das ist genau das, was die unterstützenden Mächte der Opposition wollen, um das syrische Regime zu isolieren ... ISI könnte dadurch in Union mit anderen Terror­organisationen im Irak und in Syrien auch einen islamischen Staat ausrufen, der eine große Gefahr mit sich bringen wird."

Trotz dieser ernsten Bedenken schickte die CIA unaufhaltsam ungezählte Mengen an Waffen und Geld an die "gemäßigten Rebellen" Syriens, wohlwissend, dass diese "Hilfe" fast unweigerlich in die Hände des IS gelangen würde. Darüber hinaus führte Großbritannien gleichzeitig geheime Programme durch, die Millionen kosteten, um oppositionelle Paramilitärs in der Kunst des Tötens auszubilden und verwundeten Dschihadisten medizinische Hilfe zu leisten. London spendete außerdem mehrere in Katar gekaufte Krankenwagen an bewaffnete Gruppen in Syrien.

Durchgesickerte Dokumente weisen darauf hin, dass das Risiko, dass Ausrüstung und geschultes Personal dieser Bemühungen an Al-Nusra, den IS und andere extremistische Gruppen in Westasien verloren gehen, vom britischen Geheimdienst als unvermeidlich "hoch" eingestuft wurde. Es gab jedoch überhaupt keine begleitende Strategie, um dieser Gefahr entgegenzuwirken, und die illegalen Programme gingen weiter. Fast so, als ob die Ausbildung und Bewaffnung des IS genau das gewünschte Ergebnis gewesen wäre.»[24]

– Anti-Spiegel[25]

Anmerkungen

  1. The Cradle ist ein in Libanon ansässiges Online-Nachrichten­magazin, das sich auf die Geopolitik Westasiens spezialisiert.

Einzelnachweise

  1. Benedict Vigers: Ukrainian Support for War Effort Collapses, Gallup am 7. August 2025
  2. Zelensky says Ukraine will 'not give up land' ahead of Trump-Putin summit in Alaska, CNN World am 10. August 2025
  3. The Franco-British Plot to Dismember Russia, Kit-Klarenberg-Blog am 26. Juni 2024
  4. Anatomy of a Coup: How CIA Front Laid Foundations for Ukraine War, Kit-Klarenberg-Blog am 1. Juli 2022
  5. Victor Madeira: Russian Subversion - Haven't we been here before?[archiviert am 30. Juli 2017], The Institute for Statecraft am 30. Juli 2014
    Anreißer: Many Western commentators have called Russia's seizure of Crimea a new type of warfare. But is it really?
  6. Civil War in Donbass 10 Years On, Kit-Klarenberg-Blog am 8. Juli 2024
  7. Pdf-icon-extern.svg Resistance Factors and Special Forces Areas Ukraine (U)[ext] - CIA, August 1957 (217 Seiten)
  8. Stepan Bandera's Sinister MI6 Alliance Exposed, Kit-Klarenberg-Blog am 23. März 2025
  9. Mikhail Ilchenko: Kharkiv - The Capital of Ukrainian Modernity, Copernico am 6. Februar 2024
  10. X: @RWApodcast - 6. April 2024 - 14:44 Uhr
    Russians With Attitude
    The striking success of Russia's Crimean operation in February 2014 has overshadowed just how close the peninsula came to becoming another front of the post-Maidan civil war. Much praise and glory belongs not only to the "polite people" who appeared across AFU strategic objects in Crimea, but also to the people of Crimea - normal civilians who organized into militias and blocked important roads so the Maidan junta couldn't send its paramilitary enforcers.
    Few people remember now, but the "checkpoint movement" in the run-up to the Crimean operation prevented a lot of bloodshed. There were pro-Russian protests raging all over Ukraine's South and East, and the leaders in Kiev were still consolidating their power. Nationalist militant groups such as Right Sector sent their people into various cities to intimidate and assault the protestors (who, at this point, were merely demanding increased federalization and constitutional rights for the Russian language - I'll remind you that a de facto ban on the Russian language was among the very first "laws" adopted by the Maidan junta). The approaches to Crimea were manned by locals who established checkpoints and didn't let busses full of Right Sector militants drive towards Sevastopol.
    Armed with a couple of hunting rifles per checkpoint at most, the citizens of Crimea successfully defended their homes from the junta's death squads, and their courage would prove crucial to the prevention of the paramilitary escalation that led to many deaths in Kharkov and Odessa, and full-scale civil war in the Donbass. They held their ground until regular Russian forces arrived and relieved them from their vigil.
  11. How did Odessa's fire happen?, BBC News am 6. Mai 2024
  12. Pro-Russian activists in Donetsk prepare referendum for May 11, Kiev Post am 16. April 2014
  13. Ukraine's football hooligans put combat training to use in fight against the Russian enemy, The i Paper am 27. Juni 2022
    Anreißer: Football hooligans are setting their rivalries aside to 'resolve' the matter of Russia's invasion as they take to the front lines.
  14. ECHR Finds Ukraine Responsible for Odessa Massacre, Kit-Klarenberg-Blog am 30. März 2025
  15. David C. Hendrickson: The West's Illusions About Ukraine, The National Interest am 11. März 2014
  16. Ivan Katchanovski, Max Abrahms: Far-Right Political Violence in Ukraine: Assessment of the Donbas War and the Odesa Massacre, Perspectives on Terrorisem, Volume XVIII, Issue 3, September 2024
  17. Thomas Röper: Freigegebener CIA-Bericht: Wurde der Konflikt in der Ukraine nach einem ehemals geheimen Plan der CIA geschürt?, Anti-Spiegel am 22. August 2025
    Anreißer: In den USA wurde ein CIA-Plan von 1957 freigegeben, der sich wie ein exaktes Drehbuch für den heutigen Ukraine-Konflikt liest. Wie lange haben die USA den Ukraine-Krieg schon geplant?
  18. Thomas Röper: 4. Teil der Serie: Wikipedia, das Propaganda-Sprachrohr der Nato unterdrückt missliebige Informationen, Anti-Spiegel am 12. Dezember 2019
    Anreißer: In der vierten Folge der Serie über Wikipedia will ich über ein weiteres Beispiel berichten, wie Artikel in der Wikipedia konsequent im Interesse bestimmter Gruppen so verändert werden, dass sie den Leser über zeitgeschichtliche Vorgänge desinformieren.
  19. Could Donald Trump imperil the Five Eyes spy pact?, Economist am 21. März 2025
  20. Mason Boycott-Owen: Can Britain live without American intelligence?, Politico am 7. April 2025
    Anreißer: Some insiders think it's time for Britain to dial back the sharing of intelligence with the U.S., long one of the most critical elements of the special relationship.
  21. Kit Klarenberg: RIP Five Eyes? Global Spying Network Under Threat, 27. April 2025
    Deutsch: Ein "Ruhe in Frieden" für die Spione der "Fünf Augen"? Globales Spionagenetzwerk in Gefahr
  22. Thomas Röper: Am Beispiel der Five Eyes: Wer herrscht im Westen, die Regierungen oder die US-Geheimdienste?, Anti-Spiegel am 3. Mai 2025
    Anreißer: Die Behauptung, im von den USA kontrollierten Westen würden nicht demokratisch gewählte Regierungen die Macht haben, ist keine Verschwörungstheorie, sondern eine Tatsache, wie ein weiteres Beispiel belegt.
  23. Thomas Röper: Syrien: CIA Operation "Timber Sycamore" - Deutsche Medien verschweigen ihren Lesern die Wahrheit, Anti-Spiegel am 21. Januar 2019
    Anreißer: Wer beim Thema Syrien davon spricht, dass die USA dort nicht etwa den IS, sondern Präsident Assad bekämpfen, ist in Deutschland ein Verschwörungs­theoretiker. Wer behauptet, dass die Waffen, die die USA an syrische Rebellen geliefert haben, bei Terroristen gelandet sind, ist ein russischer Propagandist. Dabei ist beides wahr, und zwar gemäß Quellen aus den USA. Nur in Deutschland wird darüber möglichst nicht berichtet.
  24. Kit Klarenberg: How CIA and MI6 Created ISIS, Al Mayadeen am 30. März 2024
    Anreißer: Contrary to their mainstream portrayal, as inspired purely by religious fundamentalism, Daesh are primarily guns for hire.
  25. Thomas Röper: "Timber Sycamore": Wie die CIA und der MI6 den IS erschaffen haben, Anti-Spiegel am 1. April 2024
    Anreißer: Es ist im Westen kaum bekannt, aber der IS wurde vor 12 Jahren durch Operationen der CIA und des MI6[wp] erschaffen und bewaffnet. Das geschah im Zuge der in Deutschland praktisch unbekannten Operation CIA-Operation "Timber Sycamore".

Netzverweise