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Dollification

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BDSM vs. Fetisch
BDSM Euler diagram.svg
Graphische Darstellung (Euler-Diagramm) von Praktizierenden in Fetisch und BDSM
Top/​Bottom Top - Bottom (Switch)
Dom/Submissive Dom - Sub
Herr/Sklave Herr - Sklavin,
Herrin - Sklave
Tierspiel Besitzer - Tier
Puppenspiel Puppenmutter - Puppe

Der englische Begriff Dollification, auch eingedeutscht Dollyfizierung geschrieben, (Wortverbindung aus Doll[wp] ("Puppe") und Domestication[wp] ("Domestizierung")) bezeichnet die Fähigkeit oder den Prozess, einen Menschen in eine lebende Puppe zu verwandeln.

Herleitung der Bedeutung

Der Begriff Domestizierung bezeichnet einen inner­artlichen Veränderungs­prozess von Wildtieren[wp] oder Wildpflanzen[wp], bei dem diese durch den Menschen[wp] über Generationen hinweg von der Wildform genetisch isoliert werden. Wildtiere werden durch Domestikation zu Haustieren (man spricht auch von Haustier­werdung), Wildpflanzen werden zu Kulturpflanzen. Durch diesen Vorgang und weitere Züchtung[wp] wird eine Nutzung durch den Menschen oft erst möglich oder die Nutzbarkeit kann enorm verbessert werden (siehe Nutztier und Nutzpflanze[wp]).

Weiber (oder auch Männer) werden durch Dollyfizierung zu menschlichen Puppen. Der Veränderungs­prozess kann aus Sicht der "Puppe" als "Puppen­werdung" bezeichnet werden, wohingegen der Initiator des Prozesses für gewöhnlich Puppenmacher genannt. Der "Halter" einer Puppe wird mit den Begriffen Puppen­liebhaber, Puppen­sammler oder Puppen­besitzer bezeichnet. Ein weiblicher Puppen­besitzer wird auch Puppen­mutti genannt.

Gegenstand der Dollyfizierung

Bei der Domestizierung von Wildtieren und -pflanzen besteht die Veränderung in der Abkehr von einer Prägung durch die Natur hin zu einer Prägung durch eine von Menschen erschaffene, künstliche Umwelt oder durch den Menschen selbst.

Gegenstand der Dollyfizierung ist ein Verwandlungs­prozess bei Menschen. Dieser Prozess setzt eine Verhaltensänderung bei Einzel­personen in Gang, welche eine Wesensverschiebung vom Menschlichen (Person) zum Objekthaften (Puppe) bewirkt. Aus Selbstbestimmung wird Fremdbestimmung, woraus sich ein Hierarchie­gefälle von Puppen­macher/-mutti zur Puppe entwickelt. Die einfachste Variante dabei ist, jemanden durch Hypnose[wp] dazu zu veranlassen, sich wie eine Puppe zu verhalten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, jemanden durch das Tragen einer entsprechenden Maske ein puppen­haftes Äußeres zu verleihen oder durch geeignete Kleidung wie eine Puppe wirken zu lassen.

Der passive Partner kann durch das Tragen entsprechender Gummikleidung von einer Person in eine Sexpuppe transformiert werden, wodurch gleichzeitig der Dollyfizierungs­prozess in einen solchen der Sexualisierung überführt werden kann.

Eine Verknüpfung der Dollyfizierung mit Feminisierung kann durch den Einsatz von Mitteln der Travestie[wp], womit einem Mann das Aussehen und Verhalten einer Frau verleihen wird, vollzogen werden, was seinerseits durch die Kombination mit Maßnahme zur Immobilisierung und Depersonalisierung die Puppenwerdung komplettieren kann.

Die Dollyfizierung von Frauen zielt im Regelfall darauf ab, selbigen einen stärkeren Anschein von Niedlichkeit und Kindlichkeit wie im Lolita-Stil zu verleihen, was ebenfalls mit Maßnahmen zur Immobilisierung und Depersonalisierung kombinierbar ist.

Die Depersonalisierung einer Person wird in erster Linie durch das Tragen einer Gesichtsmaske erreicht, welche die menschlichen Gesichtszüge verdeckt und deren Gesicht die Erscheinung desjenigen einer Puppe verleiht. Eine weitergehende Depersonalisierung könnte in der Konditionierung bestehen, die darauf ausgerichtet ist, der dollifizierten Person jede Eigeninitiative abzugewöhnen und nur noch nach Aufforderung des Puppenmachers, bzw. der Puppenmutti zu agieren. Diese erzieherische Maßnahme kann durch die Anwendung von Mitteln der Immobilisierung unterstützt werden, wie beispielsweise oberarmlangen Handschuhen, wobei die Finger des Finger­handschuhs zusammengenäht sind. Wegen des Unvermögen einer Puppe zur autonomen Bewegung sind alle Immobilisierungs­formen, die nicht auf eine Fesselung hinauslaufen, zur Bewegungs­einschränkung einsetzbar, wie etwa das Tragen eines engen Korsetts zur Versteifung des Rumpfes. Der Einsatz eines Mundschutzknebels unter der Gesichtsmaske sollte ebenfalls in Erwägung gezogen werden, weil Puppen - mit Ausnahme von Sprechpuppen - auch nicht sprechen. Der Verlust der Sprech­fähigkeit verstärkt den Verlust der Personalität und damit auch den Dollyfizierungs­vorgang. Wenn man in Betracht zieht, dass Puppen - mit Ausnahme von Sexpuppen - auch keinen Koitus auszuüben in der Lage sind, ist der Einsatz eines Keuschheitsgürtels eine weitere Möglichkeit, um der Puppenwerdung einen größeren Anschein von Realität zu verleihen.

Ziel und Inhalte

Die Inhalte der Dollification als BDSM-Session variiert, je nach dem anvisierten Ziel der Verwandlung, in Abhängigkeit von der Art der Puppe als Endzustand, bei der es sich um eine Anziehpuppe, Stoffpuppe, Glieder- oder Zierpuppe, Barbie, Gummi- oder Sexpuppe, Sprech- oder Laufpuppe handeln kann. Bei Männern wäre auch die Verwandlung in eine Action-Figur[wp] denkbar. Sprechpuppen ist das Aufsagen einer begrenzten Anzahl von einfachen Sätzen erlaubt. Laufpuppen können unbeholfen laufen, was durch das Tragen von sehr hohen High Heels erreicht werden kann.

Gemeinsam ist die Objektifizierung, verbunden mit einem gewissen Grad an Immobilisierung. Bei Männern kann das Element der Feminisierung hinzutreten, was bei der Dollyfizierung allerdings mit einer "Verkindlichung" einhergeht oder sogar mit derselben gleichzusetzen ist.

Verallgemeinert gesagt, ist Dollyfizierung der Prozess sich, sowohl geistig als auch körperlich, in einen puppen­haften Zustand zu begeben und sich für die Dauer eines einschlägigen Rollenspiels wie eine lebende Puppe zu verhalten.

Der submissive Partner nimmt die Rolle der Puppe ein, während der dominante Partner die Rolle des Puppen­besitzers oder der Puppen­mutti einnimmt. Bei der Ausübung dieses Fetischs wird der passive Partner vom aktiven Partner als irgendeine Art von Puppe verkleidet und wie ein lebloses Objekt behandelt. In dieser Rolle ist er der Entscheidungsgewalt des Besitzers völlig unterstellt.[1]

Reportage "Vice-Magazin"

Anhänger dieser speziellen BDSM-Unterart ziehen ihre Befriedigung daraus, ihre Selbstbestimmung komplett aufzugeben - und sich so ganz neu kennen­zu­lernen. In einer BDSM-Session wird der Sub als Puppe und der Dom als "Puppen­macher" angesprochen.

Einer der ansprechendsten Aspekte am BDSM ist die Eindeutigkeit der Rollen­verteilung. Im BDSM-Universum können Menschen immer klar in zwei Gruppen eingeteilt werden: die Dominanten und die Unterwürfigen, Masochisten und Sadisten, Meister und ihre Sklaven, Daddys und ihre Prinzessinnen, Herren und ihre Kreaturen, Puppen und ihre Macher.

Ein neuer Fetisch, der in der BDSM-Community immer beliebter wird, heißt Dollification, wobei bei seiner Ausübung die submissive Rolle einnehmende Person sich wie eine Puppe ankleidet, um anschließend an sich von der die dominante Rolle einnehmenden Person die entsprechenden Handlungen vornehmen zu lassen, welche nicht zwingend sexueller Art sein müssen. Das Aussehen einer "Puppe" kann simpel und unaufwändig gestaltet sein, indem zum Beispiel ein so genanntes Babydoll-Kleid nach dem Vorbild desjenigen der US-amerikanischen Sängerin Courtney Love[wp] getragen wird[2], allerdings kann die äußerliche Angleichung an das Vorbild einer tatsächlichen Spielzeug­figur dieser Art, wie etwa Barbie, die Vornahme operativer Eingriffe beinhalten, um eine möglichst realitäts­getreue Umgestaltung des eigenen Körpers auf der Basis des Modells einer tatsächlichen Puppe herbei­zu­führen.

Ein Faktor spielt beim Praktizieren dieses Fetischs allerdings immer eine große Rolle: Macht. Im Zentrum der Dollification steht ein Machtspiel, bei dem die Puppen entweder den dominanten Partner bei dem Vorgang der Puppenwerdung anleiten, indem sie ihm beispielsweise sagen, wie sie angezogen werden wollen, oder aber sie unter­werfen sich demselben - was öfter der Fall ist - und werden zu einem passiven Objekt, welches von dem Puppenmacher vollständig gelenkt und nach seinem Willen umgestaltet wird.

Der Puppenmacher Danarama zieht seine Partner an und spielt mit ihnen. Er praktiziert seit längerer Zeit Bondage, ist ein aktives Mitglied der einschlägigen Szene und wurde erstmalig mit dem Fetisch Dollification konfrontiert, als Freunde und Partner ihn baten, sie in Marionetten[wp] zu verwandeln, was ihn zu einem BDSM-Pendant von Meister Geppetto[wp] werden ließ. Er stellte fest, dass ihn die Ausübung dieses Fetischs in der aktiven Rolle des Puppenmachers nicht nur in künstlerischer Hinsicht erfreute, sondern auch in sexueller Hinsicht befriedigte. Er beschreibt sich selbst als empathisch und zudem auch künstlerisch veranlagt, weshalb ihm die Dollification als künstlerische Betätigung erfreut, weil dieselbe ihm die Möglichkeit gibt, den Partner als Kunstobjekt zu nutzen und mit ihm zusammen einen künstlerischen Akt der intimsten Art zu praktizieren.

Es gibt eine Vielzahl von Varianten des Puppen­rollen­spiels, weshalb hier nur exemplarisch die populärsten Spielarten aufgeführt werden:

  • Stoffpuppen: Stoffpuppen­darsteller malen sich falsche Sommer­sprossen und ein schmales Puppen­mündchen auf, tragen Woll­perücken und liegen bewegungslos da, während ihr Meister mit ihnen macht, was immer er will. Ein Video­turotial des Dollification-Einmaleins[ext] der Fetisch­universität erklärt, wie man einen Sub adäquat als Stoff­puppe angekleidet und schminkt, um an der Puppe anschließend Erziehungs­maßnahmen zu vollziehen, wie beispielsweise durch Schläge auf den Hintern.
  • Gliederpuppen/Zierpuppen: Darsteller dieser Puppen können in provokante Posen gebracht werden und müssen dann längerer Zeit bewegungslos in dieser Körper­position ausharren. Zierpuppen können unter anderem wie Ballarinas (wie in Schmuck­schatullen) oder Action-Figuren gekleidet sein.
  • Barbies: Puppen, die wie Barbie sein wollen, identifizieren sich selbst oft eher mit dem Bimbofizierungs­fetisch. Häufig lassen die diese Spielart der Dollification in der Rolle der Puppe ausübenden Frauen Fett­absaugungen, Brust­ver­größerungen und andere Körperveränderungen an sich vornehmen, um ihre äußere Erscheinung derjenigen der Puppe Barbie anzugleichen.
  • Gummipuppen: Die Darsteller dieser Art von Puppen tragen Ganz­körper­anzüge aus Latex.
  • Kätzchen-/Hündchenpuppen: Darsteller dieser Art von Puppen können sich entweder lediglich künstliche Katzen- oder Hundeohren aufsetzen oder aber auch ein komplettes Ganz­körper­hunde[ext] bzw. -katzen­kostüm anziehen. Die konkrete Ausgestaltung der Kostümierung im Rahmen der Ausübung dieses Fetischs weist eine breitgefasste Varietät auf.
  • Fuckbot: Darsteller dieser Puppenart verkörpern Puppen, die fähig sind, Emotionen zu empfinden und darauf programmiert sind, zu lieben und sich sexuell zu betätigen.

Die Puppenrollenspiel­fetischstin Despoena Calypso möchte bei der Verkörperung einer Puppe nicht als realitäts­getreue blonde Barbie figurieren, bewundert jedoch trotzdem deren Vielseitigkeit, weil selbige jede beliebige Rolle ausüben kann und nur entsprechend gekleidet werden muss.

Calypso verkleidet sich auch im Alltagsleben gern, deswegen scheint Dollification eine natürliche Erweiterung ihrer Vorliebe für Kostüme zu sein. Calypso hat Puppen­kostüme für jede nur erdenkliche Rolle: das Cowgirl, Alice im Wunderland, das Schulmädchen, der kleine Matrose und kann in der Rolle der Puppe im einschlägigen Rollenspiel jeden Charakter, jeden Beruf und jedes Geschlecht annehmen.

Neben der Einvernehmlichkeit als unabdinglicher Voraussetzung von allen BDSM-Beziehungen auch bei der Praktizierung dieser Art von Fetisch eine entscheidende Rolle spielt, müssen die Beteiligten kreativ werden, um ihre persönlichen Grenzen auszudrücken, während sie die Rolle eines leblosen Objekts einnehmen. In einem von Calypso gegebenen Dollification-Kurs wurde anhand eines prägnanten Beispielfalls einer menschlichen Puppe mit aufgemalten Knöpfe, die jeweils eine Funktion der Puppe ausdrücken, aufgezeigt, dass es notwendig ist, in das puppen­fetischistische Rollenspiel durch die Funktion einer Erkundigung nach dem emotionalen Wohlbefinden der Puppe, die spielerisch mit dem von der Puppe aufgesagten Sätzen: Ich finde mich hübsch als bejahende Antwort bzw. Ich bin traurig als verneinende Antwort, einzubeziehen, mit welchen dem passiven Partners in seiner Rolle als leblosem Objekt, die Möglichkeit geboten werden soll, seine Einwilligung artikulieren zu können. Im Falle einer verneinenden Antwort des Subs, kann sich der Dom, selbst die Frage stellen, ob er seinen Partner zu sehr objektifiziert hat.

Im Mittelpunkt der Ausübung des Puppen­rollen­spiels steht für den passiven Partner nicht die Aufgabe des freien Willens, sondern das unmittelbare Erlebnis des Kontroll­verlustes über die eigene Person und der Fremdsteuerung, obzwar die Einnahme der Rolle einer gefesselten und sich beim Koitus völlig passiv verhaltenden Sexpuppe sexuell erregend sein mag.

Die Künstlerin Kat Toronto interessiert sich ebenfalls für die Ästhetik von Dollification. Ihre Fotographien­sammlung zur Thematik Dollification wird unter dem Titel Dolls in the House of Venus in der Resistance Gallery in London ausgestellt. Torontos Fotographien stellen Weiblichkeit als eine Art Maske dar, die man aufsetzen oder ablegen kann. Sie gibt an, von der Existenz dieser Art von Fetischismus durch einen Freund erfahren zu haben, der selbst Latex­fetischist und der Dollification sehr zugeneigt ist. Er besitzt eine große Stückzahl von Vinyl- und Latex-Puppen­masken sowie mehrere dazugehörige Outfits, die er ihr groß­zügiger­weise zur Verfügung gestellt hat, um ihr die Möglichkeit zu geben, um damit durch Selbstexperimente spielerische Erprobungen durchzuführen.

Die Künstlerin wurde zu ihrer Aus­einander­setzung mit der Thematik der primär biologischen Definition der Weiblichkeit durch die Gebärfunktion aufgrund ihrer eigenen gesundheitlichen Probleme, in deren Folge bei ihr eine Hysterektomie (vollständige operative Entfernung der Gebärmutter) durchgeführt werden musste, angeregt.

Die Dollification-Praktizierende Miss Meatface, die bei der Ausübung des Fetischs die Rolle einer Latexpuppe einnimmt, begann damit fotografische Selbst­portraits anzufertigen, weil die Dollification-Masken es ihr ermöglichen, Geschlechterrollen und Identitäten im Rahmen ihrer Berufstätigkeit zu hinterfragen, weil dieselben die kulturelle Vorstellung der 'perfekten' puppen­haften Barbie visuell versinn­bildlichen".

Für die Sexdienstleisterin Odette Delacroix liegt das Vergnügen bei der Ausübung der Dollification darin, die Kontrolle über die eigene Person an einen anderen Menschen abzugeben. Sie gibt an, dass sie von einem Kunden kontaktiert und gefragt wurde, ob sie ein Video in einem Kostüm erstellen könnte, um darin als lebende Puppe aufzutreten, die per Fremdsteuerung bestimmte Posen einnimmt, weshalb ihr eigens zu diesem Zweck ein puppenhaftes Kleid und eine Perücke zur Verfügung gestellt worden sind. Im Anschluss daran hat Delacroix für ein Jahr lang jeden Monat ein solches Video jeweils im Auftrag eines Kunden produziert. Delacroix sagt aus, dass sie aufgrund ihrer submissiven Veranlagung Gefallen daran gefunden habe, die Rolle einer von anderen angekleideten und gelenkten, lebenden Puppe zu spielen.

Das Motiv von Menschen, die so tun wollen, als wären sie ein lebloses Objekt, ohne, dabei an sich selbst sexuelle Handlungen vornehmen zu lassen, wird von Danarama mit dem Bedürfnis begründet, dass es selbige Freude und seelische Befriedigung dabei empfunden, die Erfahrung zu machen, dass eine Person, sie umsorgt, insbesondere, wenn besagte Menschen, im Berufsleben verantwortungsvolle Aufgabe wahrnehmen müssen.

Auf ähnliche Antworten stößt man auch auf Tumblr, der Fetisch­bibliothek unserer modernen Generation. Der Tumblr-Nutzer Maker-of-Dolls[ext] hat eine Slam-Poetry-artige Ode an ihren Puppen­fetisch geschrieben:

Vorbei ... sind die alltäglichen Entscheidungen über Ernährung, Kleidung, Finanzen, Political Correctness und soziale gesellschaftliche Erwartungen.
Spürbar ... der Sinn des Lebens, die Gelassenheit, das ruhige Hochgefühl eines flachen, geradlinigen Geistes.
Spürbar ... die Durchblutung der unteren Regionen, der natürliche Serotonin[wp]-Ausstoß, die haptischen Berührungen[wp] und die sensorische Resonanz jedes einzelnen Quadrat­zentimeters ... jeder Pore ... jeder Regung und jeder erogenen Zone deines Körpers.
Wie wunderschön muss es sein, still dazuliegen und zu warten, bis sich dein Macher neben dich legt und dir mit den süßesten Worten Anweisungen in deinen leeren ... weichen ... gefügigen Kopf flüstert.

Die Vorliebe zur Aufgabe von geistiger Selbstständigkeit und praktischer Verantwortung für eigenes Handeln (ein leerer, gefügiger Kopf) im Rahmen für die Dauer eines Rollenspiels, ist eine Gemeinsamkeit von Puppen­rollen­spiel­fetischisten und den so genannten Bimbos. Die Bimbofizierung läuft in der logischen Konsequenz darauf hinaus, dass sich eine selbst­ständig denkende und handelnde Frau in eine vorrangig an koitaler Betätigung interessierte, großbrüstigen Simpel mit einer schmalen Taille und einem großen Hintern verwandelt. Man könnte jetzt meinen, dass es sich dabei bestimmt nur um eine Fantasie handelt, die Frauen erfüllen, um Männern zu gefallen, aber tatsächlich ist Bimbo­fizierung seit mehreren Jahren ein beliebtes Genre unter Erotika-Leserinnen. Der Zweck dieses Prozesses besteht darin, die Kontrolle über sich selbst abzugeben, entmenschlicht zu werden und sich in ein Objekt der Begierde zu verwandeln.

Bei der Ausübung dieses Fetisches gibt es auch Extremformen, wie sich exemplarisch darin äußern kann, dass sich Bimbos und Puppen oft plastisch-chirurgische Eingriffe an ihrem Körper vornehmen lassen. Die Tumblr-Userin Make Me a Perfect Girl gibt an, dass sie die Vorstellung als mangelhafte Produkt behandelt zu werden, welches von anderen Personen darauf hingewiesen wird, welche physischen Unzulänglichkeit kosmetisch modifiziert werden müssten, um ihre äußere Erscheinung in der Gesamtheit in ästhetischer Hinsicht zu optimieren.

Websites wie Dollification.com und FetLife bieten Puppen die Möglichkeit, ein Treffen mit einem Puppen­macher zu vereinbaren, um bei der Ausübung einschlägiger Praktiken nach dessen Vorstellungen angekleidet und in bestimmte Körper­positionen gebracht zu werden. Wenn du also auch das Gefühl hast, das Leben würde dich nur quälen - online gibt es eine Community aus Personen, die nur darauf warten, Puppen adäquat einzukleiden und entsprechend eines bestimmten Anlasses, wie beispielsweise eines Tischgesprächs, anzuleiten.

Und vielleicht noch ein bisschen Sex zu haben.

– Vice-Magazin[3]


Dollification ist der Prozess sich, sowohl geistig als auch körperlich, in einen puppen­haften Zustand zu begeben und sich für die Dauer eines einschlägigen Rollenspiels wie lebende Puppe zu verhalten.

Der submissive Partner nimmt die Rolle der Puppe ein, während der dominante Partner die Rolle des Puppen­besitzers einnimmt. Die Puppe wäre der Entscheidungsgewalt des Besitzers völlig unterstellt.

Bei der Ausübung dieses Fetischs wird der passive Partner vom aktiven Partner als irgendeine Art von Puppe verkleidet und wie ein lebloses Objekt behandelt.

Bimbofizierung ist im Hinblick auf ihre Wesensart der Dollification sehr ähnlich.[4]



Deutsche Übersetzung
Dollification ist der Prozess, bei dem man sich selbst - oder eine andere Person - zu einer "lebenden Puppe" entwickelt, indem man einvernehmlich geistige/verhaltens­bezogene und körperliche/kleidungs­bezogene Eigenschaften verändert. Entdecken Sie die verschiedenen Arten menschlicher Puppen, darunter Lumpenpuppen, Gliederpuppen und sogar einen sexuellen Fuckbot. Lernen Sie tolle Puppen-Make-up-Tipps von Kinks eigener Make-up-Künstlerin. Dann sehen Sie, wie Puppe und Puppen­besitzer spielen und sogar vögeln können, und beobachten Sie, wie Lifestyle-Puppe Jessica Creepshow versucht, ihre puppenhafte Beherrschung während intensiver, spritzender Orgasmen zu bewahren.
Englisches Original
Dollification is the process of evolving yourself-or someone else-into a "living doll" using consensual modification of mental/behavioral and physical/clothing traits. Discover the types of human dollies, including Rag Doll, Posable Doll, and even a sexual Fuckbot. Learn great dolly make-up tips from Kink's own make-up artist. Then see how a dolly and doll owner can play and even fuck, and watch lifestyle dolly Jessica Creepshow[ext] try to maintain her doll-like composure during intense, squirting orgasms.  - Handlung von Kink University, Folge 89, Staffel 1 - "Dollification: Making/Being a Human Dolly" [5]

Einzelnachweise

  1. Kinkipedia: Dollification, Version vom 11. September 2013 (Übersetzung WikiMANNia)
  2. WikiHow: How to Dress Kinderwhore Like Courtney Love (englisch)
  3. Dollification: wenn Menschen zu Puppen werden, Vice-Magazin am 29. Juli 2016
  4. Kinkipedia: Dollification, Version vom 11. September 2013 (Übersetzung WikiMANNia)
  5. Dollification: Making/Being a Human Dolly[imdb], Kink University[imdb] (Die Folge 89 lief in der Staffel 1 am 21. Januar 2016)

Querverweise

Netzverweise

Schminktipps
  • Youtube-link-icon.svg Anime Eyes ELSA Makeup Tutorial - dope2111 (31. Oktober 2015) (Länge: 4:30 Min.) (Anime Eyes / cartoon eyes)
  • Youtube-link-icon.svg "Doll" eye makeup / how to draw on lashes - Milkgore (3. Oktober 2014) (Länge: 4:30 Min.)
  • Youtube-link-icon.svg Big Dolly Eye Makeup Tutorial - Jemma Mae (25. Juli 2014) (Länge: 8:30 Min.)
  • Youtube-link-icon.svg Gothic Lolita Doll - Michelle Phan (1. Dezember 2010) (Länge: 6:02 Min.) (Wie man mit Schminktricks ganz große Augen hinzaubert.)
    0:22 Min. - Foundation: Using iQQU stipping brush apply lighter foundation on your face. Foundation should be three shades lighter than your normal skin color. Conceal any blemishes or imperfections. Powder your face to give you that matte finish. This will help your foundation last longer.
    0:52 Min. - Eyebrows: Darken your brows. Draw them skinnier and darker than usual. Your brows should look exaggerated.
    Wear a wig if needed.
    1:14 Min. - Eyeshadow: Apply a brown color above the crease. Bring the color all around the eyes. You want your eyes to look hollow and dark.
    1:36 Min. - Eyeliner: Line your eyes. Draw and outline around your crease. Now fill in the outline. You want to cover your entire lids. Draw around the lower lash line.
    2:28 Min. - White Eyeliner: Apply white eyeliner on the waterline. This will make your eyes look extra bigger.
    2:40 Min. - Lashes: Apply the lash right along the edge of the outline you create on the lids. Apply bottom lashes. More, and more, until you get the shape you want.
    3:25 Min. - Circle Lens: Apply giant cirlce lens to make your eyes look even bigger and doll-like.
    3:45 Min. - Red lips: Line your lips with a red lipliner. Make your lips smaller than your normal lip size. Fill in your lips with the red lipliner. Now apply the black lipliner. This will intensify the shawdows on your lips. Apply a coat of red lipgloss over the black eyeliner and using concealer, scupt around your lips. Finish off with a touch of gloss.
    4:38 Min. - Bonnet
    5:05 Min. - Finished
  • Youtube-link-icon.svg Cómo lucir como una muñeca (maquillaje) - Venus Angelic Official (2. März 2012) (Länge: 7:51 Min.)
    Wie man wie eine Puppe aussieht (Make-up)
Andere Informationen
  • Youtube-link-icon.svg Aljosa Puzar on the "dollification" of South Korean women - Korea and the World (26. August 2015) (Länge: 63:03 Min.)
    South Korea ranks very low in indexes measuring inequality between men and women. Such rankings reflect social norms that South Korean women are expected to embrace. Our guest for this interview, Professor Aljosa Puzar, has dedicated much of his research to the coming of age of young women in Korea and to what he describes as their "dollification".