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Grenze (BDSM)
Der Begriff Grenze im BDSM-Kontext bezieht sich auf Praktiken (oder Intensität), die nach Absprache[sm] im Spiel als inakzeptabel oder riskant angesehen werden. Dabei wird zwischen harten Grenzen und weichen Grenzen unterschieden. Grenzen können aus vielen Gründen bestehen - beispielsweise aus ethischen, moralischen, körperlichen, gesundheitlichen Gründen, aber auch aus Scham-, Ekel- und Schmerzgrenzen. Sowohl Tops als auch Bottoms haben individuelle Grenzen.
Abstufung
Harte Grenzen
Harte Grenzen werden in der Regel als unantastbar angesehen, denen man sich nicht einmal langsam nähern sollte. Im Gegensatz zum Tabu ist es jedoch in der Regel möglich, über harte Grenzen zu sprechen oder an oder in der Nähe einer harten Grenze zu spielen ("hart an der Grenze spielen").
Weiche Grenzen
Weiche Grenzen hingegen können möglicherweise überschritten werden. Sie sind teilweise von Spiel zu Spiel unterschiedlich und sind manchmal von der Tagesform abhängig (beispielsweise bei Schmerzgrenzen). Es sind oft Grenzen der Art "Ich weiß nicht, ob die Praktik gut gehen wird, wir können uns aber langsam rantasten".
Grenzveränderungen
Im Laufe des BDSM-Lebens neigen Grenzen dazu, sich zu verändern - in vielen Fällen durch Ausprobieren und Experimentieren. Die Richtung, in der sie sich verändern, ist individuell sehr unterschiedlich: So können manche Grenzen ganz wegfallen, harte Grenzen können weich werden - oder umgekehrt: neue Grenzen ergeben sich und manche weichen Grenzen werden hart.
Spiel mit Grenzen
Für viele BDSMler ist es ein besonderer Reiz, sich einer Grenze zu nähern oder sie teilweise zu überschreiten (im Falle von weichen Grenzen). Das Spiel wird dadurch intensiver, oft verschieben sich danach die Grenzen, allerdings steigt auch die Gefahr eines Fehlspieles.[1]
Die Grenze im BDSM-Spiel als Euler-Diagramm
Im BDSM geht es in erster Linie um Akzeptanz und um Ihre Bereitschaft, Dinge zu akzeptieren, die Sie normalerweise nicht akzeptieren, in einem sexuellen Kontext.
In diesem Diagramm sehen wir drei Bereiche:
- Grüne Zone der Dinge, die leicht akzeptiert werden,
- Rote Zone der Dinge, die nicht akzeptiert werden können, und
- Gelb-Orange Zone von Dingen, die akzeptiert werden können, aber Anstrengung bedürfen.
Im BDSM geht es darum, die gelb-orange Zone zu erforschen.
Beim BDSM geht es um vollständige Akzeptanz
Manchmal gibt es Dinge, die wir akzeptieren, dies aber nur widerwillig. In BDSM zählt das nicht. Die Akzeptanz muss vollständig sein.
So können wir das Euler-Diagramm genauer präzisieren:
- Das Euler-Diagramm der vollständigen Akzeptanz
Hinzufügen einer "Spielsituation" zum Diagramm
Eine BDSM-Sitzung ist eine Aktivität, bei der zwei Personen mit einer gewissen sexuellen Bindung so handeln, dass mindestens einer von ihnen seine Bereitschaft erforscht, bestimmte Dinge vollständig zu akzeptieren, die sie normalerweise nicht akzeptieren.
Das wichtigste Merkmal einer BDSM-Sitzung ist ihre Grenze.
Rechts ist ein Beispiel einer Sitzung mit einer Grenze zum Diagramm der vollständigen Akzeptanz hinzugefügt.
In diesem Fall liegt die Grenze vollständig innerhalb der gelb-orange und grünen Zonen.
Innerhalb der grünen Zone ist die Sitzung relativ langweilig (obwohl Vorfreude spürbar sein kann); In der gelb-orange Zone wird es interessant.
Wenn beide Parteien in der Sitzung Einvernehmen darüber erzielt haben, dass die Sitzungsgrenze sich nicht in die rote Zone erstreckt, dann können eine oder beide Parteien leichter eine vollständige Akzeptanz erreichen, indem sie einfach entscheiden zu "nehmen, was immer auch kommt".
Die rote Zone und das Sicherheitswort
Es kann jedoch schwierig sein, Sitzungsgrenzen so zu definieren, dass sie die rote Zone zwar vollständig vermeiden, jedoch die Möglichkeit zu behalten, alle interessanten Orte innerhalb der gelb-orange Zone zu erkunden. In der Praxis kann also eine vordefinierte Sitzungsgrenze die rote Zone nicht vollständig ausschließen.
Für eine solche Sitzung ist eine Art "Sicherheitswort" erforderlich.
Rechts ist eine Sitzung mit einer Grenze, die ein wenig in die rote Zone reicht.
(Anmerkung: Es gibt keine offizielle BDSM-Konvention über Sicherheitswörter, aber manchmal werden Farbwörter wie "rot", "orange", "gelb" und "grün" mit Bedeutungen verwendet, die der Verwendung dieser Farben in den Diagrammen in diesem Artikel entsprechen.)
Dynamik der Toleranzgrenze
Die Toleranzgrenze ist hier ein Schlüsselbegriff. Einerseits ist die Toleranzgrenze im Hinblick auf die Einvernehmlichkeit einzuhalten, andererseits ist sie subjektiver und weniger eindeutig definiert, wie es die vorstehenden Diagramme nahelegen. Die Tagesform des Subs kann - aus vielen unterschiedlichen Gründen - sehr schwanken, was dazu führen kann, dass eine objektiv gleiche Handlung, die in der letzte Session konfortabel in der akzeptablen Zone lang, in der nächsten Session außerhalb der Toleranzgrenze liegen kann. Darüber hinaus kann sich die Toleranzgrenze auch innerhalb einer Session verschieben. Sie kann sich beispielsweise weiter nach außen verschieben, wenn der Sub in ersten Teil der Session "warm" geworden ist und mit den entsprechenden Hormonen im Blut bereit für "mehr" wird. Die gezeigen Euler-Diagramm dürfen also nicht statisch verstanden werden. Tatsächlich sind die dort schematisch gezeigten Grenzen hoch dynamisch. Entsprechend viel Einfühlungsvermögen ist in jedem Augenblick einer Session erforderlich.[2]
Einzelnachweise
- ↑ SMiki: Grenze (Stand: 28. Oktober 2006)
- ↑ Venn Diagram of Acceptance, smtheory.org
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Grenze (28. Oktober 2006) aus der freien Enzyklopädie SMiki. Der SMiki-Artikel steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. |
Dieser Artikel basiert - übersetzt von WikiMANNia - auf dem Artikel The Venn Diagram of Acceptance von SM theory. |