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Bärbel Bohley

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Bärbel Bohley
Baerbel Bohley.jpg
Gelebt 24. Mai 1945–11. September 2010
Beruf Künstler
URL baerbelbohley.de

Bärbel Bohley (geborene Brosius; 1945-2010) war eine deutsche Bürger­rechtlerin und Malerin, die Bekanntheit als Mitbegründerin des Neuen Forums[wp] in der DDR erlangte.

Bärbel Bohley über Stasi-Zersetzungs­methoden.

Standpunkte

Nachdem Bohley Einsicht in ihre Stasi-Akte genommen hatte, beschuldigte sie 1993 den PDS[wp]-Fraktions­vorsitzenden im Bundestag, Gregor Gysi, der inoffiziellen Mitarbeit[wp] im MfS. Gysi war während ihrer Haft in der DDR ihr Rechtsanwalt gewesen. Gegen diese Behauptung wehrte sich Gysi in mehreren Prozessen erfolgreich. Die langsame Aufarbeitung des DDR-Unrechts in der Bundesrepublik soll Bohley am 9. Juli 1991 bei einer Veranstaltung des Bundes­justiz­ministeriums in Bonn mit dem Satz: "Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat" beschrieben haben. Dieser Satz ist jahrzehntelang immer wieder so zitiert worden, allerdings behauptet der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk[wp], er sei auf der Bonner Veranstaltung nicht gefallen. In seinem Buch Die Übernahme sowie in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zitiert Kowalczuk aus der Broschüre "40 Jahre SED-Unrecht - eine Herausforderung für den Rechtsstaat", die schriftliche Fassungen der Redebeiträge der Bonner Tagung dokumentiert:

Zitat: «Ich glaube auch nicht, dass die Strafjustiz in der Lage sein wird, Gerechtigkeit herzustellen. Die Schwierigkeiten zeigen sich an allen Ecken und Enden. Recht, so erscheint es uns jedenfalls manchmal, kommt als Ungerechtigkeit in den neuen Ländern an. Und darin sehe ich ein großes Problem. Unser Problem war ja nicht, den westlichen Rechtsstaat zu übernehmen, unser Problem war, dass wir Gerechtigkeit wollten. Und insofern haben wir natürlich dem Westen unsere Probleme vor die Füße gekippt in der Hoffnung, dass mit dem westlichen Rechtsstaat auch Gerechtigkeit in die neuen Länder kommt. Aber es sieht ja so aus, als ließe diese Gerechtigkeit lange auf sich warten. Und ich weiß auch nicht, ob das Recht selbst, das westliche Recht, dies überhaupt leisten kann. Ob da nicht vielmehr Politiker gefragt sind, Zeichen von Gerechtigkeit zu setzen.»[anm 1][anm 2]
Zitat: «Alle diese Untersuchungen, die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen - um sie dann zu übernehmen.

Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen - das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.», Zu Chaim Noll[wp]

Hintergrund

Bärbel Bohley: Die Frau, die es voraussah

Ich habe mich immer gern erinnert. Schon als Kind. Mit jedem Jahr sammelt sich mehr Erinnernswertes an. Viele, an die ich denke, leben nicht mehr. In mir sind sie lebendig. Falls ihr mich hört, ihr Entschwundenen: Verlasst euch drauf, ich denke an euch. Gestern, beim Pflanzen in meinem Wüsten-Garten, erinnerte ich mich an Bärbel Bohley. Muss ich erklären, wer sie war? Sie ist 2010 gestorben, zu jung, kaum 65 Jahre alt. Vor dreißig Jahren, als die DDR unterging, kannte sie jeder. Ich erinnere mich, wie wir im Herbst 1989 bei Freunden in der Schweiz, auf der Durchreise von Rom nach Berlin, die Fernseh-Nachrichten sahen - gerade war Honecker abgesetzt worden - und wie im Schweizer Fernsehen von Bärbel die Rede war wie von einer Instanz. Sie galt als Ikone der Bürger­rechts­bewegung[wp]. Doch zu einer Stellung im Nach-Wende-Deutschland kam es nicht, da stiegen andere auf, Mädchen, die bis zuletzt brav mitgemacht hatten. Bärbels Name stand für eine lange Vorgeschichte von Ungehorsam und Rebellion. Es lag in der Natur des west­deutschen Parteien­systems, dass im vereinigten Deutschland nicht Leute wie sie, sondern die Mitläufer hochkamen, die Angepassten. Als "Kohls Mädchen" wäre Bärbel Bohley nicht geeignet gewesen. Da fanden sich Andere, Geschicktere.

Im Frühjahr 1991 habe ich Bärbel Bohley zum letzten Mal gesehen. Wir gingen nach einer Fernseh­sendung, in der sie mich heftig angegriffen hatte, zum Essen in ein italienisches Restaurant nahe dem Gebäude des Senders Freies Berlin in der Masurenallee. Katja Havemann[wp] war dabei, die Witwe des berühmten Dissidenten, und der West-Berliner Schriftsteller Peter Schneider[wp]. Die Diskussion nach dem Essen, bei einer Flasche Wein, war fulminant. Bärbel konfrontierte uns mit ihren, wie wir fanden, naiven Vorstellungen von einer besseren politischen Ordnung nach der Wende. Sie war gegen die sofortige Auflösung der DDR, sie plädierte für eine Übergangszeit, in der beide deutsche Staaten in guten Beziehungen, aber noch getrennt, koexistieren sollten, im Osten schwebte ihr etwas vor wie eine Regierung des Runden Tischs. Der Runde Tisch[wp] war ein provisorisches Gremium, in dem Vertreter aller möglichen oppositionellen Gruppen zusammenkamen und diskutierten. Peter Schneider und ich hielten diese Runde für nicht regierungs­fähig. "Ihr blickt nicht durch", sagte sie. "Typisch westliche Arroganz."

Wir verstanden wirklich manches nicht. Ich beschäftigte mich damals, im Rahmen eines Forschungs­projekts an der Freien Universität, mit den Akten des DDR-Schrift­steller­verbands und war entsetzt über die lückenlose Überwachung und Bespitzelung, die schon im Keim erstickte Meinungsfreiheit, die "innere Zensur", der sich die Schreibenden unterworfen hatten und die - der heutigen political correctness vergleichbar - bereits die Wege ihres Denkens auf ungesunde Weise lenkte und behinderte. Ich konnte nachverfolgen, wie Regulierung von Sprache, Themen, Meinungen ihre Rückwirkung nimmt auf die Psyche. Wie Menschen daran krank werden. Ich nannte es "Stacheldraht im Gehirn".

"Das ständige Lügen wird wiederkommen"

Sofort war Übereinstimmung hergestellt. Und nun sagte sie etwas, was ich nie vergaß. "Alle diese Untersuchungen", sagte sie, "die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen - um sie dann zu übernehmen."

Als wir verblüfft schwiegen, fuhr sie fort: "Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mund­tot­machen derer, die sich nicht anpassen - das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert."

An diese Sätze denke ich oft. Wir haben bald nach diesem Abend Berlin verlassen, sind nach Israel gegangen. Ich habe noch ein paarmal mit Bärbel telefoniert, ich konnte ihr helfen, einen guten Anwalt zu finden zur Abwehr der Gerichts­verfahren, Klagen und Einstweiligen Verfügungen, mit denen sie überschwemmt wurde - langwierige, kostspielige Prozesse, die ihr sehr geschadet haben. Für sie war das Leben im Westen kein Aufatmen. Sie hatte sich, in den kurzen Monaten der Euphorie, der Hoffnung und der Wahrheit, die auf den Fall der Mauer folgten, eine Offenheit angewöhnt, ein lautes Aussprechen unliebsamer Gedanken, die sie auch im Westen zur Unperson[wp] machten.

Ich denke oft an sie. Wenn ich davon lese, wie seltsame Einrichtungen, sagen wir: die von der deutschen Regierung finanzierte Amadeu-Antonio-Stiftung, das Beobachten von Kindergarten-Kindern suggerieren, wie die Vorsitzende dieser Stiftung, unsere alte Ost-Berliner Bekannte Netty, mit ihren Mitarbeitern Listen zusammen­stellt, in denen Unliebsame, unter dem Vorwand eines "Kampfes gegen rechts" oder der Prävention gegen "Rassismus", namhaft gemacht, zur Ausgrenzung empfohlen, stigmatisiert werden - dann denke ich an Bärbel Bohley. An ihre prophetischen Worte vor fast dreißig Jahren.

Chaim Noll[wp][1]

Leserkommentare:

Martin Schau
Ein kleiner FAZ-Artikel nach der Wende sprach mir damals aus dem Herzen, Überschrift: "Der Sozialismus fiel weich." Genau so war es: Joschka Fischer wütete im Parteiblatt "Stichwort Grün" mit den Worten: "Vergessen wir die Wieder­vereinigung! Warum halten wir darüber nicht die nächsten 20 Jahre die Schnauze?" Die Evangelische Kirche in Deutschland verbot ihren Landes­kirchen ausdrücklich das Glockenläuten am Tag der Wieder­vereinigung[wp] - da man sich nicht politisch positionieren wollte. Eine SPD-Politikerin namens Regine Hildebrandt[wp] kritisierte in einer Talkshow das Fehlen einer Vertretung der Ex-SED mit den Worten: "Warum grenzen wir die PDS in dieser Weise aus?" Und so weiter und so fort. Ja, der DDR-Sozialismus fiel weich - weil im Westen längst überall eine Art Semi-Sozialismus mitregierte.
Andreas Rochow
Danke, verehrter Chaim Noll, dass es Ihnen trotz des Gegenwinds von "etablierter" Seite und der aktuellen Vergessens­manie alter etablierter SED-Seil­schaften wert ist, die Erinnerung an Bärbel Bohley wachzuhalten. Als Mitglied des Neuen Forums, zudem als Familien­vater und Arzt in einem Krankenhaus ausgelastet, hatte ich bei meinem gesellschafts­politischen Engagement stets das Gefühl der Ohnmacht. Vor der Grenzöffnung waren vielfältige Aus­spähungs- und Zersetzungs­aktionen abzuwehren und zerrten an den Nerven. Nach dem Mauerfall war in den Ortsgruppen des Neuen Forums deutlich zu erkennen, dass es zur Schaffung der dringend erforderlichen Verwaltungs­hierarchie noch ein weiter Weg vor uns lag. Die Ereignisse setzten uns zusätzlich unter Druck. Und schon kam es zu den ersten Kontakten mit Ortsgruppen der Grünen aus dem benachbarten Nieder­sachsen, die uns großzügig mit Organisations­mitteln unterstützten und uns zu einer gemeinsamen Informations­reise nach Bonn einluden. So manche Freundschaft wurde geschlossen. Ich erinnere aber auch ein Treffen im Rathaus von Königslutter im Jahr 1990, bei dem es zwischen Forum und Grünen hoch her ging, weil die Meinungen zur schnellen Wieder­vereinigung divergierten. Die Fusion des neuen Forum mit den geschwächten Grünen im Jahr 1993 hat uns auf Orts­gruppen- und Bezirks­ebene dann mehrheitlich überrascht und schockiert. Einige namhafte Mitglieder des Neuen Forum, die sich pro Fusion erklärt hatten, starteten damals grüne Partei­karrieren. Vom Neuen Forum blieb nur noch die Erinnerung an eine kurze, chaotische und gottlob unblutige "Revolution". Bärbel Bohley, damals die Lichtgestalt des Neuen Forums, hatte auch mit ihren Warnungen vor dieser Fusion mit den Grünen recht.
Jürgen Keil
1. Zu Bärbel Bohley: Es gab 1989 in der DDR viele Idealisten, die eine "Runder Tisch"-Demokratie, einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz, eine Alternative zur so genannten "Entwickelten sozialistischen Gesellschaft" aber auch einen menschlicheren Kapitalismus für erstrebenswert hielten. Bohley war eine von ihnen. Dass aber kritische, ehemalige Bürgerrechtler heute als Rechte bezeichnet, und ihnen psychische Probleme unterstellt werden können, dies beängstigt mich.
2. An meine Bürger in den alten Ländern: Merkel ist kein DDR-U-Boot, keine Agitprop- Funktionärin im besonderem Auftrag. Nein, sie ist ein Gewächs des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland, allerdings bevorteilt durch Erfahrungen aus der DDR. Dadurch und Dank ihres politischen Talents gelang es ihr auch, ihre männlichen, konservativen, alt­bundes­deutschen Kontrahenten aus dem Feld zu schlagen und ein Ja-Sager-Netz von Kanzler­schranzen zu spinnen.
Sabine Drewes
Bärbel Bohley war ohne Zweifel eine tragische Figur. Dass ihre Prophezeiung von damals, "die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen - um sie dann zu übernehmen" sich heute immer mehr zu bewahrheiten scheint, ist erschreckend. Aber: nicht nur das Neue Forum, sondern auch andere Oppositions­gruppen in der "DDR" glaubten lange an einen so genannten "Dritten Weg" zwischen Kommunismus und Kapitalismus, der wiederum in einen neuen Sozialismus gemündet hätte - natürlich in den endlich "richtigen". Nur: das hat noch niemals und noch nirgendwo funktioniert, seit mehr als 100 Jahren. [...] Die Deutschen, die zu ersten Mal nach den letzten freien Reichstags­wahlen im November 1932 wieder in einer freien, gleichen und geheimen Wahl am 18. März 1990 wählen durften, entschieden sich mehrheitlich aber für den schnellen Weg, auch und gerade, weil sie keine Versuchs­kaninchen einer "sozialistischen deutschen Alternative" werden wollten. Das Schönreden der SED-Diktatur hat seine tiefere Ursache darin, dass die Gefährlichkeit totalitärer Ideologien generell, und damit auch des Sozialismus, bis heute nicht thematisiert wird. Eine Gefahr will man ausschließlich in der nationalistischen Variante sehen. Das ist kurzsichtig.
Ursula Horvath
Die Bohleys in dieser Welt passen sich an, oder sind für immer Außenseiter, weil die braven Mädchen an die Macht drängen, lautlos, subtil aber effizient und total angepasst. Nach Oben unterwürfig und feige, dafür nach Unten um so schamloser tretend. Tja, nach der Wende war ich euphorisch und glaubte wirklich an Demokratie und Freiheit im Denken. Mein Grübeln fing an, als Merkel, (die völlig unbekannte Ex-DDR-Bürgerin) unter Kohl Regierungs­sprecherin wurde, da schlug ein kleines Sterbe­glöcklein kurz im Gehirn, doch das wurde sofort ignoriert, denn diesen undenkbaren Gedanken wollte ich nicht zulassen. Jedes Jahr mit Merkel, war ein Schritt in die Deillusionierung meines Lebens, in der von mir einst so gewünschten Bundesrepublik Deutschland! Heute habe ich die selbe Wut im Bauch wie früher und hoffe, dass mit diesen heutigen Claqueuren es irgendwann ein Ende hat. Inzwischen bin ich nicht mehr jung genug, um auf dieses Wunder ewig zu warten. Wenn ein paar Millionen im Osten nicht zufrieden mit der heutigen Gängelung sind, dann stehen auf westlicher Seite noch viel zu viel gehirn­gewaschene Mitbürger darum, die alles noch ganz toll finden! Abgeklärt, und nicht mal mehr zu Zorn fähig, lassen sie ihre Freiheit dahinschmelzen, um sich irgendwann in Ex-DDR-Verhältnissen wieder­zu­finden. Nein, ich habe kein Mitleid mit diesen Zeitgenossen, denn heute sind Informations­möglichkeiten tausendfach größer als zu DDR Zeiten, doch die Bequemlichkeit ist ebenso groß!
B. Jacob
Ich denke dankbar an Frau Bohley zurück, wo noch mehrere DDR-Kirchen auch noch christliche Werte hatten, die leider durch die Übernahme gehirn­gewaschener Multi-Kulti-West­kirchen und alten SED-Kadern - die früher Christen verfolgten - übernommen wurden, um der Ausradierung des christlichen Glaubens für die kommunistische Welt­einheits­religion auf die Sprünge zu helfen. Selbst die noch bestehende Minderheit von ehrbaren Theologen wird von den Amtskirchen bedroht und eingeschüchtert und durch links­extreme Theologen, die den Glauben verraten ersetzt. Besonders die EKD ist da Spitzen­reiter, wo die grüne KGE-SED-Parteischranze mit Merkel im Demokratischen Aufbruch später geleitet von IM Wolfgang Schnur schnell Einlass in die westliche Politik fand und das Christentum ad absurdum führen konnte, selbst Martin Luther[wp] wurde sich anlässlich des gottlosen evangelischen Kirchentages in Wittenberg im Grabe herumdrehen. [...] Damit, dass die Wessis noch hochgradiger politisch indoktriniert waren durch die 68er Revolte, die ideologisch unterwandert wurde, konnte man als Ossi nicht rechnen, auch, dass Berliner wussten, dass die Grünen noch in DDR Zeiten eng mit dem MfS[wp] zusammen gearbeitet haben. Ost und West war schon immer mit dieser Truppe unterwandert, doch wie tief die Verdummung im Westen war, der mit Zuckerbrot verwöhnt wurde, konnte niemand rechnen. Die Freude über die Wieder­vereinigung war zu groß, als das viele Menschen die Warnungen des Neuen Forum verstanden und sie verschlossen die Augen davor, dass vor allem Linien treue Parteikader in den Westen zur Weiter­bildung fuhren und das Volk dumm starb. Eine Erneuerung des Landes hat es dadurch nie gegeben. [...]
Jürgen F. Matthes
Als Mauerflüchtling, in Westberlin von der STASI verfolgt, erlebe ich, daß diese Bande nach der Wieder­vereinigung immer noch oder immer wieder aktiv ist. Dank einer STASI-Unterlagen­behörde, die unfähig, unwillig oder gar unterwandert ist, um Aufklärung zu betreiben und den Opfern Gerechtigkeit zu verschaffen. So unterbleibt "die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen - um sie dann zu übernehmen." Das sagte Bärbel Bohley voraus. Angesichts vieler Aufrichtiger, die in den Jahren nach der Wende plötzlich an Krebs erkrankten und starben beschleicht mich eine Ahnung. ... Vor allem, weil Ines Geipel[wp] jüngst unmißverständlch darauf hinwies, daß die STASI im Westen und im Osten ihren Gegner nach dem Leben trachtete.
Ingolf Pärcher
"Das ständige Lügen wird wiederkommen". Pfeilgrad so ist es. Man denke nur an die Situation von 89/90, welche Chancen sich für die Welt da eigentlich eröffnet hatten. Aber wenn's der Kuh zu wohl ist, geht sie auf's Eis.
Andi Laufer
Wahrhaft prophetische Worte! Ich stamme zwar nicht aus der DDR, aber ich glaube nicht, daß das misstrauische Beobachten, das Ausgrenzen, das mundtot machen von Andersdenkenden von der breiten Bevölkerung befürwortet, getragen und praktiziert wurde. Dies zu tun war das Privileg der Stasi, ihrer Mitläufer und der Partei­gläubigen. Was es heute so unerträglich macht, ist, daß dieser Umgang mit Andersdenkenden von der breiten Masse nicht nur gebilligt und gutgeheissen, sondern auch unterstützt und praktiziert wird: ein Umfeld, in dem diese Haltung wohl gedeihen kann. Die Saat ist aufgegangen!
Gidon David
Lieber Chaim Noll, welch treffende Analyse und welche Weitsicht einer auf ewig bewundernswerten und bis zur Selbst­aufopferung sich selbst treu gebliebenen, aufrichtigen Frau. Wie wir sehen, folgt die Geschichte ihren eigenen Naturgesetzen und wiederholt sich mit unschöner Regelmäßigkeit. Kassandra[wp] gleich, wurde auch Bärbel Bohley zur tragischen Heldin, die präzise unser Unheil vorhersagte, jedoch leider kein Gehör fand. Warum nur erinnern mich Ihre Zeilen an Georg Büchners[wp] Drama "Dantons Tod"[wp] und die darin verewigten letzten Worte Pierre Vergniauds[wp] auf dem Schafott: "Citoyens, il est à craindre que la révolution, comme Saturne, ne dévore successivement tous ses enfants et n'engendre enfin le despotisme avec les calamités qui l'accompagnent." ("Bürger, es steht zu befürchten, dass die Revolution, wie Saturn, sukzessive all ihre Kinder verschlingt und schlussendlich Despotie erzeugt, mit allem begleitenden Ungemach.") Sagen Sie Bescheid, falls noch eine Parzelle "Wüsten-Garten" neben Ihnen frei ist... Seien Sie gesund! Shavua tov!
Lars Schweitzer
Frau Bohley war wohl wirklich eine Visionärin. Kein Wunder, dass sie heute fast vergessen ist - oder sollte man lieber verschwiegen sagen? Auch noch aktive Akteure von damals wie Frau Lengsfeld werden marginalisiert und diffamiert. Vermutlich hat die Stasi gewonnen. Wir Westler waren schön doof, uns das unterjubeln zu lassen. Da wir inzwischen schon eine Generation weiter sind, wirkt die Geschichts­klitterung bereits. Es bleiben einsame Mahner in der Wüste, die nichts mehr dagegen ausrichten können.
Michael Klepzig
Bei diesem Thema liegt ein allgemeiner Denkfehler vor. In den letzten Tagen der DDR wurde, nach meiner Einschätzung, im ZK[wp] der SED der Beschluss gefasst die BRD mit einem geschickten Opferzug zu übernehmen. Die Grenze wurde geöffnet und die Bundes­regierung gezwungen, die Wieder­vereinigung in Gang zu setzen. Insgeheim wurden vom MfS zuverlässige Kader und Seilschaften installiert. Beim betrachten der heutigen Zustände muss man sagen perfekt gemacht. DDR 2.0 Leider haben die meisten Westdeutschen es immer noch nicht gemerkt.
U. Unger
Egal ob man Schutzgeld an die Mafia zahlt, oder an linke Funktionäre, der geschaffene Wohlstand ist in schmarotzerische Kreise entschwunden. Frau Bohley war nicht die Einzige, die die parasitären Strukturen der DDR-Kader erkannt hat. Sie war eine der Wenigen, die dies permanent angeprangert hat, zweifellos ein Verdienst. Jede Diktatur wird auch in Zukunft wirtschaftlich daran relativ scheitern, so lange die USA ihr System fortsetzen und als Vergleichsgröße sichtbar sind. Gerade findet der Vergleich statt, beim Gipfel­treffen USA/Nordkorea. Erkenntnisse? Keine, von der CDU bis ganz links.
Volker Kleinophorst
Für Menschen, die Entwicklungen voraussehen, gibt es doch einen Frame, Narrativ, oder wie man das sonst auch nennen mag: Verschwörungs­theoretiker. Ich möchte hier anmerken, die alte BRD war längst nicht so demokratisch, wie man es heute gerne rückblickend darstellt. Wir hatten die Klappe zu halten und zu konsumieren. Frei laufende Verbraucher in einer "Schau­fenster­republik", die dem Osten die westliche "Freiheit" schmackhaft machen sollte. Propaganda-La-La-Land. "Einheitsbrei statt Meinungs­vielfalt - die Politik von Union und SPD wird nach Ansicht von Alt-Kanzler Helmut Schmidt (95, SPD) immer ähnlicher. "Die beiden großen Parteien, sowohl die CDU/CSU als auch die SPD, haben seit mehr als 50 Jahren praktisch am gleichen Strang gezogen", sagte Schmidt am Donnerstag­abend im Hamburger Hotel "Atlantic" bei der Verleihung des Helmut-Schmidt-Journalisten­preises der ING-DiBa." BILD 24.10.2014 Natürlich konnten wir freier reden, reisen... Nur etwas zu melden, hatte der Souverän auch im Westen nicht und 1989 hatte sich da fast jeder schon dran gewöhnt. Denn zum Beispiel für die Integration des Islams hat es in der alten BRD nie eine Mehrheit gegeben. Und doch haben wir sie und auch 1970 war jeder, der das nicht wollte ein Nazi. Auch in diesen Detail kann man es gut erkennen: Der Osten durfte wählen, ob er "Heim ins Reich" wollte. Eine gekaufte Entscheidung, denn natürlich wählte man Kohls CDU (wobei LaFo ja keine echte Alternative war), denn, wie mir eine Ostdeutsche damals sagte, "die haben das Geld". Der Westen, deren Bürger das ja zu zahlen hatten, wurde nicht gefragt. Stand ja so im Grundgesetz. Da stand auch was drin von einer Verfassung, die wir uns in Freiheit und Einheit als vereintes Land geben werden. Aber das Grundgesetz galt auch damals schon nur, wenn es passt. PS.: Ich denke schon, dass die Mehrheit im Westen für eine Vereinigung der deutschen Staaten war. Aber man hätte doch mal fragen können. Hätte zumindest demokratisch ausgesehen.
© Heiko Sakurai: Wunder der Tierwelt: Wahlkampf-Special - Die Merkamöbe.[2]
Michael Koch
"Als "Kohls Mädchen" wäre Bärbel Bohley nicht geeignet gewesen. Da fanden sich Andere, Geschicktere." - Wenn man unter "geschickt" heucheln, lügen, sich verstellen und kriechen versteht, dann ist das wahr. Ich würde diesen Menschenschlag nicht als "geschickt" bezeichnen, sondern als amöbenhaft. Amöben[wp] besitzen keine feste Form. Ich bin zwar kein Wikipedia-Freund, aber diese Definition paßt auf die "Geschickteren" wie die Faust auf's Auge: "Die Amöben (gr. αμοιβή amoibe 'Wechsel') oder Wechsel­tierchen sind eine große, vielgestaltige Gruppe von Einzellern, die keine feste Körperform besitzen, sondern durch Ausbildung von Scheinfüßchen (Pseudopodien) ihre Gestalt laufend ändern. Amöben sind eine Lebensform, keine Verwandtschaftsgruppe (Taxon)."
Toni Keller
Was soll ich dem hinzufügen? Nichts! Nur ich wünschte, ich könnte widersprechen. Es ist wirklich so gekommen wie eine DDR 2.0, nur professioneller und bunter. Zur Zeit ist Karneval. In der guten, alten Zeit wurde auf der Bühne den anwesenden Politikern die Leviten gelesen und ausgeteilt. Die nahmen das zur Kenntnis und lachten sogar. Heute werden Passagen aus der Mediathek genommen, nur weil sich irgendjemandin beleidigt fühlt. Nur die Frage ist. Was tun? Oder wie kommen wir aus der Nummer wieder raus? Ich sehe eigentlich nur den Weg zurück zur Eigenverantwortung der einzelnen Leute, aber genau das will ja keiner so wirklich, und es gibt genug Leute, die ihr Geld damit verdienen, dass sie Problem erfinden, wo keine sind und genug Dumme, die sich dann da auch vor den Karren spannen lassen. Aber eine funktionierende Abfall­beseitigung, das kriegen wir genau nicht hin!
Gert Köppe
Frau Bohley war eine kluge Frau, sie hat es kommen sehen. Das hätten viele Andere auch, wenn sie nicht oberflächlich gedacht und sich durch Neben­sachen ablenken ließen. Die Strukturen wurden nicht richtig zerschlagen und die Täter nicht wirklich unschädlich gemacht. Ein paar "symbolische" Prozesse für die "Volks­beruhigung" und das war's. Wie heißt es dann so schön, "der Schoß ist fruchtbar noch aus dem dies' Unheil kroch". Es ist daher auch an zu nehmen, das es auch im Westteil Deutschlands durchaus genügend "Bewunderer" der totalen Überwachung gab. Daten sammeln und Bürger kontrollieren ist auch im Westen immer wieder versucht worden, wie z.B.: die Daten­erhebung bei der so genannten "Volkszählung" in den 1980ern, oder die Vorrats­daten­speicherung. Sehr praktisch für den eigenen Machterhalt. Je mehr eine Regierung gegen die Interessen des eigenen Volkes handelt, um so mehr muss das Volk ausspioniert und kontrolliert werden. Da kann man sich als "Überwachungs-Symphatisant" durchaus auch mit den einstigen "Tätern" verbünden. Bärbel Bohley hat so etwas voraus gesehen. Ganz anders als "Kohl Mädchen", die "Agitprop-Zofe" aus FDJ-Zeiten. Ihr ist Demokratie immer irgendwie "suspekt", denn da können zu viele Leute mitreden. Sie ist, seit ihr, von der "sozialistischen Idee", begeisterter Vater in den Osten zog, von Anfang an, in diesem Geiste aufgewachsen und sozialisiert worden. Sie kennt keine echte Demokratie und deshalb versucht sie diese, nach ihrer Vorstellung "umzugestalten" und genau so regiert sie auch. Das kann man dann getrost als "Muttikratie", oder "Merkelismus", bezeichnen. Aber auch für diese "Staatsform" scheint es ja leider noch genügend "Applaudierer" zu geben. Liebe Bärbel, sei froh das Du das nicht mehr miterleben musst.
Thomas Taterka
Wirklich wohl fühle ich mich heute nur noch in Gesellschaft von Menschen, die sich den Instinkt von Fährten­lesern erhalten haben und imstande wären, zuverlässiges Kartenmaterial für die Durchquerung von unbekanntem Terrain zu erstellen. P.S.: das, was Bohley geahnt hat, hab ich so ähnlich auch schon von Antje Vollmer[wp] ( !!! ) gelesen, vor Jahren. Die Geselligkeit von Leuten, die so fröhlich in den Abend hinein­schwatzen, als gäb's keine "nachhaltige" Bosheit in diesem Land, wird mir zunehmend lästig. Und ich hab immer das Gefühl, ich vertue meine Lebenszeit. Da spiele ich doch lieber mit der Katze oder dem Hund. Tischtennis fand ich auch schon spannender. Nun, man lebt so dahin, am grünen Rand der Welt.
Walter Knoch
Wer heute in Facebook an der falschen Stelle ein Like setzt, läuft Gefahr als Bediensteter der öffentlichen Hand diversen Unpässlichkeiten ausgesetzt zu sein. Unpässlichkeiten, die die berufliche und bürgerlicher Existenz gefährden. Was ist aus dieser Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung geworden, in der jetzt der Staat mit seiner Finanz- und Organisations­macht, den Diskurs dominiert. Den Kurs in seinem Sinne bestimmt. Freiheit ist zur billigen Münze geworden. Eine Währung, die nicht mehr zählt. Den Bürger umstellen mehr und mehr Maßregelungen. Die Sprache wird top-down umgestülpt. Elternrechte werden, siehe Sexual­lehrpläne, ausgehebelt. Jetzt soll es Kinderrechte geben, im Grundgesetz: Die allen Menschen zustehenden Rechte, die das Grundgesetz nennt und die in ihrem Kern keinem Zugriff, gleich wie eine Mehrheit aussehen mögen, unterliegen, genügen nicht mehr. Cui bono? PS: Unser süd-westlicher Nachbar hat in allen Schul­dokumenten die Begriffe Vater und Mutter verboten. Es heißt jetzt, wie beim lieben Vieh, Elter I und Elter II. Mein Fazit: Wir sind auf einem guten Weg, auf einem sehr guten. Menschen wie Bärbel Bohley fehlen uns wahrscheinlich tatsächlich. Menschen mit ihrer Konsequenz, ihrer Klarheit und ihrem Weitblick. Aber dafür haben wir ja, zur Genüge, eine ehemalige Blauhemd­sekretärin für Dies und Das.
Wieland Schmied
Die wissenden Gewissenträger sterben nach und nach weg. Zurück bleiben die geübten Nachwuchs-Kader aus den schon vor Jahrzehnten existierenden sozialistischen Herrscher­schmieden. Viel Hoffnung derer, die die vehement heraufziehende sozialistische Diktatur in diesem Lande und in der EU fürchten, gründet sich darauf, daß einige Zeichen aus einzelnen Bereichen auf ein nieder­gehendes polit­mediales System schließen lassen könnten, daß der bittere Kelch der festgefügten kommunistischen Diktatur letztlich doch noch an ihnen vorüber gehen werde. Das ist ein elementarer Irrtum. Eine kommunistische Diktatur zu beenden, ist gleich erfolgreich einer Operation an einem Krebspatienten mit Metastasen. Bärbel Bohleys früh aufgezeigte Metastasen wuchern in diesem Lande ungehindert und führen zum sicheren Exitus eines einst freien, sehr demokratischen Landes.
Helmut Driesel
Nicht nur Bohley war so naiv, der ganze Osten hat so gedacht. Man hat hier einfach die geballte Macht von Gier und Geld in einer freien westlichen Gesellschaft unterschätzt. Aber all das hat doch bisher keine größere Katastrophe verursacht. Die Geschäftsleute aus dem Westen waren hier und haben den Ossis ihre Grundstücke abgekauft, für 10% von dem, was sie wert waren. Die Kinder der reichen Verwandten waren mit ihren Anwälten hier, um ihren verarmten Ost-Verwandten die letzten Ersparnisse abzunehmen. Die Politiker waren hier und haben uns ermahnt, nicht auf so hohem Niveau zu jammern, stattdessen etwas zu tun. Als ob wir die letzten 40 Jahre verschlafen hätten. Und unsere SED-Leute und sonstigen Funktionäre haben sich im Handumdrehen in die neue Ordnung eingefunden und erst mal richtig Geld verdient. In allen Gesellschaften greifen die Erfolgreichen irgendwann nach der vollständigen Macht. Das ist im früheren Westen so gewesen und auch jetzt. Und alle haben es letztlich so gewollt. War wirklich jemand so naiv, zu glauben, es gäbe nach 1989 in Deutschland keine Spitzel mehr? (Es gibt heute effizientere Methoden. Der Staat muss gar nicht wissen, was Du denkst, er schaut nur noch, ob Du funktionierst.) Niemand wagt sich vorzustellen, welches Armenhaus die DDR heute wäre, wenn die Wende irgendwie um 30 Jahre verlängert worden wäre. Das wird verdrängt. Genauso, wie die Einsicht, dass Kohl und Schäuble und wie sie alle hießen dafür gesorgt haben, dass die Linke heute so viel Potential hat. Es ist der Erfolg, der dem Individuum genau wie der Bewegung recht gibt. Darüber kann man murren, Bohley zitieren oder wütend schweigen. Die Geschichte macht manchmal grobe Fehler, aber es ist nicht zweckmäßig, jahrzehntelang auf eine bessere Gelegenheit warten zu wollen. Keine große Erkenntnis, aber immerhin. Hat ja auch Putin kürzlich gesagt: "Wir warten hier nicht auf irgend einen Kommunismus..." Phantastisch - wenn das doch nur zu DDR-Zeiten mal einer so gesagt hätte!
Gabriele Kremmel
Es besteht eine beeindruckende und zugleich beängstigende Übereinstimmung dessen, was Frau Bohley gesagt hat mit der heutigen Situation. Danke Herr Noll für die Einblicke, die offenbaren, was man sich als Westdeutscher nicht wirklich vorstellen kann und es dennoch subtil spürt: die Stasi wurde zum Vorbild heutigen politischen Agierens. Grauenhaft.

Anmerkungen

  1. Ilko-Sascha Kowalczuk[wp], "Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat" - der berühmte Ausspruch der Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley wird bis heute zitiert. Dabei hat sie ihn nie gesagt, in: FAZ vom 21. September 2020. Die in diesem Artikel von Kowalczuk aufgestellte Behauptung, das Bohley-Zitat sei "eine Erfindung des (westdeutschen) Journalisten Andreas Zielcke", wurde von der FAZ in der Ausgabe vom 10. Oktober 2020 widerrufen. In dem Artikel heißt es: "Das ist falsch. Andreas Zielcke hat den Satz nicht erfunden".
  2. Eine ausführliche Quellenkritik des Bohley-Zitats findet sich bei Patrick Bahners, Gerechtigkeit und Rechtsstaat - Noch einmal zum Ausspruch von Bärbel Bohley. Eine quellenkritische Untersuchung, in: FAZ vom 12. Oktober 2020
    Anreißer: Wie eine Person mit einem Zitat verwächst, das sie nur vielleicht so gesagt hat: Eine quellenkritische Untersuchung zu Bärbel Bohleys berühmtem Diktum.

Einzelnachweise

Netzverweise