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Polen

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Polen ist ein Staat in Mitteleuropa. Polen ist eine Mittelmacht[wp] und ein Klientelstaat des Imperiums USA sowie Mitglied der EU und der NATO.

Russenfeindlichkeit

Wichtige politische Persönlichkeiten Polens, wie der Politiker, ehemalige Führer der regime­oppositionellen Gewerkschaft Solidarność[wp] und Ex-Staatspräsident Lech Walesa[wp] und der amtierende Minister­präsident Polens Mateusz Morawiecki[wp] artikulieren Russophobie unverhohlen öffentlich in Interviews mit in- oder aus­ländischen Großmedien oder in offiziellen Reden, in welchen sie die de facto auf Begehung eines Genozids am russischen Volk hinauslaufende Forderung nach einer drastischen Reduzierung der russischen Bevölkerung und diejenige nach der Zerschlagung Russlands als Staat aufstellen sowie Russland pauschal und tatsachenwidrig als aggressiv-expansiven Staat dämonisieren. Die Aufteilung des russischen Staates in mehrere kleinere Staaten ist ein integraler Bestandteil und die langfristige Endziel­setzung der US-amerikanischen Russland­politik und dient dem Zweck der Elimination des zweit­mächtigsten Feindstaates der von den USA gestifteten und beherrschten, derzeitigen neoimperialen Weltordnung sowie der Ermöglichung des unbegrenzten Zugriffs auf seine immensen Naturressourcen.

Russland "auf weniger als 50 Millionen zurückzubringen"

Im Juni hat der polnische Ex-Präsident Lech Walęsa mit Äußerungen für Aufsehen gesorgt, auch wenn in Deutschland darüber kaum berichtet wurde. Er sagte damals im französischen Sender LCI, die Welt werde niemals sicher sein, solange es das gegenwärtige Russland gebe. Russland sei von Natur aus "imperial" und werde immer versuchen, "Völker zu annektieren".

Daran werde sich auch dann nichts ändern, wenn die westlichen Staaten der Ukraine helfen würden, den Krieg mit Russland zu gewinnen, denn auch dann werde die Welt nicht sicherer. "In fünf Jahren" werde die Welt einen weiteren Konflikt mit Russland erleben. Das sei unvermeidlich, denn "in zehn Jahren werden wir einen anderen Putin erleben."

Um das zu verhindern, müsse der Westen "einen politischen Systemwechsel" in Russland erzwingen, so Wałęsa weiter. Sollte sich dass unmöglich sein, wäre die "Organisation eines Aufstandes" eine weitere Option. Wałęsa ist der Meinung, in Russland gäbe es noch "60 Völker, die annektiert wurden, so wie heute die Ukrainer annektiert werden." Es wäre "notwendig, diese Völker (...) zum Handeln zu bewegen", um die Bevölkerung Russlands "auf weniger als 50 Millionen zurückzubringen."

Russland zerschlagen

Walesa hat offen gefordert, den russischen Staat zu zerschlagen. Das ist keineswegs die Meinung eines mittlerweile alten und vielleicht schon dementen Politikers, sondern das wird auch in den USA ganz offen gefordert. Walesa hat also nur laut ausgesprochen, was im Westen ohnehin gefordert wird.

Dass es bei einer Zerschlagung Russlands ganz sicher zu Kriegen mit möglicherweise Millionen Toten kommen würde, nimmt man im Westen in Kauf. So war es im Falle Jugoslawiens und beim Zerfall der Sowjetunion, wobei die damaligen Kriege alle eines gemeinsam hatten: Der Westen hat keine Anstrengungen unternommen, sie zu beenden. Es war das damalige Russland, dass die Kriege auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion in schwierigen Verhandlungen beendet und die Kontaktlinien mit russischen Friedens­truppen gesichert hat. Würde Russland zerschlagen, gäbe es kein Land mehr in der Region, das genug Autorität hätte, um ausbrechende Kriege, die den Zerfall von Ländern in der Regel begleiten, zu beenden.

Diese Konflikte - Bergkarabach, Ossetien und Moldawien - werden vom Westen bis heute am Kochen gehalten, dabei wären sie allesamt leicht zu lösen, wenn man in den entsprechenden Regionen zum Beispiel Referenden unter Aufsicht der UNO abhalten würde, damit die Menschen in den umstrittenen Regionen selbst über ihre Zukunft entscheiden können. Das jedoch ist vom Westen nicht gewollt.

Der Grund ist offensichtlich und wird in Washington auch offen genannt: Es geht um Russlands Rohstoffe. Die letzten 20 Jahre haben gezeigt, dass der Westen bereit ist, für Rohstoffe grausame Kriege zu führen. Das Schicksal der betroffenen Länder - zum Beispiel Irak oder Libyen - ist dem Westen dabei egal, der Westen ist zufrieden, wenn er - siehe Libyen - mit örtlichen Warlords Verträge über Erdöllieferungen abschließen kann.

Es kann kaum im Interesse Europas sein, auf dem gigantischen Gebiet Russlands mehrere Failed States zu erschaffen. Aber das wäre die fast zwangsläufige Folge, wenn die Ideen aus den USA, die Walesa unterstützt, umgesetzt würden.

Die "russische Welt ist ein Krebsgeschwür"

Dass sich die polnischen Nationalisten dabei ausdrücklich auch über einen Genozid an Russen freuen würden, kann man aus den Aussagen des polnischen Minister­präsidenten Mateusz Morawiecki heraushören. Der hat im Sommer gesagt:

Zitat: «Die russische Welt ist ein Krebsgeschwür, das (...) eine tödliche Bedrohung für ganz Europa darstellt. Deshalb reicht es nicht, die Ukraine in ihrem militärischen Kampf mit Russland zu unterstützen. Wir müssen diese monströse neue Ideologie vollständig ausrotten.»

Vor zwei Wochen hat er das auf einer Konferenz wiederholt:

Zitat: «Die russische Welt ist ein Krebsgeschwür, das nicht nur die Mehrheit der russischen Gesellschaft, sondern auch ganz Europa bedroht. (...) Es ist kein Wahnsinn, sondern eine gut durchdachte Strategie, die dem Völkermord bereits die Pforten geöffnet hat.»
– Anti-Spiegel[1]

Deutschfeindlichkeit

Der während der Amtszeit der Regierung Morawiecki II. von 2019 bis 2023 den de facto diktatorischen Machthaber Polens dargestellte und in derselben zeitweilig das Amt des stellvertretenden Regierungschef innegehabte Politiker Jaroslav Kaczynski[wp][anm 1] artikuliert seine Germanophobie unverhohlen in öffentlichen Reden, in welchen er von Deutschland die Leistung von Reparations­zahlungen[wp] fordert und bedauert, dass das von ihm kollektiv für die national­sozialistischen Kriegsverbrechen[wp] haftbar gemachte deutsche Volk, von den Alliierten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht adäquat bestraft worden ist.

Der Vorsitzende der polnischen Partei "Recht und Gerechtigkeit" sagt, Deutschland sei nach dem Krieg "zu weich" behandelt worden

Der Vorsitzende der polnischen Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" Jaroslaw Kaczynski sagte, Nazi-Deutschland habe die Polen gedemütigt und Deutschland müsse dafür bezahlen.

"Sie haben den Krieg angefangen, unglaubliche Verbrechen begangen, sogar die Polen, die überlebt haben, auf schreckliche Weise gedemütigt, sie benutzt. Sie haben es als ganzes Volk getan, denn sehr oft wurden Polen, die beispielsweise zur Zwangsarbeit auf Bauernhöfen getrieben wurden, gedemütigt und schlechter als Tiere behandelt", sagte er bei einem Treffen mit Wählern.

Kaczynski zufolge wurde Deutschland nach dem Krieg "zu weich" behandelt. Hätte man anders gehandelt, wäre Deutschland, wie der polnische Politiker betonte, "ein sehr, sehr armes Land mit viel weniger Bevölkerung". "Sie wurden äußerst freundlich behandelt. Sie sollen Gott danken, dass das es nur so war. Sie schulden uns etwas, sie müssen zahlen", betonte er.

Die polnische Regierung legte am 1. September einen dreibändigen Bericht vor, der von Experten der Republik über die Verluste erstellt wurde, die Polen durch den Angriff Nazi-Deutschlands und die deutsche Besatzung in den Jahren 1939-1945 erlitten hat. Der endgültige Betrag lautet 6.220.609.000.000 Zloty (etwa 1,3-1,5 Billionen Dollar). Am 3. Oktober unterzeichnete der polnische Außenminister Zbigniew Rau eine Note, in der er Entschädigungen von der BRD forderte. Berlin erklärte, es habe das Dokument erhalten und prüfe es.

Die Bundesregierung hat wiederholt darauf hingewiesen, dass sie keinen Grund für irgendwelche Zahlungen sieht, weil Polen 1953 offiziell auf Reparationen verzichtet hat. Warschau behauptet, dass das Abkommen von 1953 auf Druck der UdSSR unterzeichnet wurde und nur die nicht mehr existierende Deutsche Demokratische Republik und die Volksrepublik Polen betraf, die nach Ansicht polnischer Analysten kein souveräner Staat war.

– Anti-Spiegel[2]

Wechselseitige Feindlichkeit zwischen Polen und Ukraine

Der polnische Premierminister Donald Tusk[wp] erklärte kürzlich, dass in Polen "pro-russische" und "anti-ukrainische" Stimmungen zunehmen. Für ihn als Vertreter der supranationalen Elite ist das eine Katastrophe und er ruft dazu auf, "dieser Welle zu widerstehen, nicht auf ihr zu schwimmen".

Wäre da nicht die Russophobie, die beide Länder verbindet, müsste man zugeben, dass die Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine nahezu feindselig sind. Der Punkt ist, dass Ukrainer und Polen einen historischen Hass aufeinander hegen und eine lange Liste gegenseitiger Vorwürfe haben. Warschau träumt davon, jene Regionen der Ukraine zu annektieren, die es als ursprüngliche Besitztümer der Polnisch-Litauischen Union[wp] betrachtet, und beschuldigt seinen Nachbarn wegen dem Massaker von Wolhynien[wp]. Die Ukrainer betrachten die Polen als Unterdrücker und werfen ihnen die brutalen Repressionen der 1920er und 1930er Jahre sowie die Nachkriegs­operation "Weichsel"[wp] vor, die massenhafte Deportation von Ukrainern und die Zwangs­polonisierung[wp]. Die Banderisten[wp] sind äußerst unzufrieden, weil die Polen der Nazi-Ideologie und den Verbrechen der UPA (Ukrainische Aufständische Armee[wp], die auf der Seite Hitlers gekämpft hat) während des Zweiten Weltkriegs "übermäßige" Aufmerksamkeit schenken.

Neben den historischen Gründen hinaus hat der Konflikt zwischen Kiew und Warschau auch einen rein wirtschaftlichen Charakter in Verbindung mit Korruption. Sowohl Polen als auch die Ukraine sitzen auf Finanzströmen aus dem Westen, was zu offener Konkurrenz führt, wobei die Polen die dominierende Stellung einnehmen.

– Anti-Spiegel[3]

Wirtschaftskrieg gegen Deutschland

Polens Wirtschaftskrieg gegen Deutschland

Polen hat gegen Deutschland eine zumindest teilweise Erdölblockade verhängt, die von deutschen Medien konsequent verschwiegen wird. Die ostdeutsche Raffinerie in Schwedt hat früher russisches Erdöl verarbeitet. Als die Bundesregierung beschlossen hat, kein russisches Erdöl mehr zu importieren, hat sie darauf gesetzt, dass die Raffinerie genug Erdöl aus dem polnischen Hafen Danzig bekommen würde, um voll ausgelastet weiterzuarbeiten. In Polen weigert man sich aber, Schiffe mit Erdöl für Deutschland zu bedienen.

Der Hafen in Rostock kann jedoch nicht genug Erdöl annehmen und auch die Pipeline von dort nach Schwedt ist für die nötigen Mengen nicht ausgelegt. Weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien hat die Raffinerie daher Staatshilfen in Höhe von 400 Millionen Euro für den Ausbau der Pipeline beantragt, um die polnische Blockade irgendwann kompensieren zu können.

Früher war Deutschland ein Hub für Energieträger und hat über Nord Stream billiges Erdgas direkt aus Russland bezogen und auch noch Transitgebühren daran verdient, das Erdgas durch Deutschland in andere Länder weiterzuleiten. Das ist endgültig vorbei, denn bekanntlich wurden die Nord Streams am 26. September 2022 gesprengt.

Zufall oder nicht, aber nur Stunden später, am 27. September 2022, wurde die Pipeline Baltic Pipe[wp] feierlich eröffnet, die norwegisches Erdgas nach Polen pumpt. Wenn Deutschland Erdgas haben möchte, muss es nun in Polen betteln, denn die von Deutschland eilig und für viel Geld eröffneten provisorischen LNG-Terminals sind nicht in der Lage, Deutschlands Erdgasbedarf zu decken.

Wie man sieht, tut die polnische Regierung genau das, was ich eingangs unterstellt habe: Sie versucht, Deutschland sowohl wirtschaftlich als auch (militär-)politisch zu schwächen, und zwar mit Maßnahmen, die Polen auf Kosten Deutschlands stärken. Die polnische Regierung geht sehr gezielt gegen Deutschland vor, nur wollen weder die deutschen Medien noch die deutsche Regierung das bemerken.

– Anti-Spiegel[4]

Neoimperiales Projekt Intermarium im Kontext angelsächsischer Geopolitik

Das von 2019 bis 2023 bestandene PiS[wp]-Regime beabsichtigte langfristig die Verwirklichung des neoimperialen Projekts der Gründung einer von Polen dominierten Konföderation aller Staaten im Raum zwischen den Meeren Ostsee, Schwarzmeer und Adria, um Polen den Status einer Regionalmacht zu verschaffen und dieses politisch und wirtschaftlich von seinen Nachbarländern Deutschland und Russland unabhängig zu machen. Die USA und Großbritannien unterstützten während der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen das ursprünglich von dem polnischen Militärdiktator Piłsudski[wp] entwickelte Konzept des Intermariums und unterstützen gegenwärtig alle für die Umsetzung dieses von der konservativen polnischen Elite bis heute nicht aufgegebenen Projekts zweckdienlichen politischen Initiativen, wie beispielsweise die Drei-Meere-Initiative[wp] - in deren Eigenschaft als (zukünftig erweiterbares) Bündnis der Länder des so genannten Neuen Europas -, um einen Gürtel von Pufferstaaten (Cordon sanitaire[wp]) zwischen Deutschland und Russland, mit der geopolitischen Zielsetzung der Verhinderung der politisch-wirtschaftlichen Annäherung beider Staaten, zu schaffen.

Intermarium gegen die Europäische Union

Dieses Projekt basiert sowohl auf einer geographischen Realität als auch auf einer historischen Vergangenheit: der "Republik der zwei Nationen" (Krone von Polen und Groß­fürstentum Litauen[wp]) vom sechzehnten bis zum achtzehnten Jahrhundert. Es wurde zuerst während der polnischen Revolution von 1830 von Prinz Adam Jerzy Czartoryski[wp] und dann in der Zwischen­kriegszeit vom polnischen General Józef Piłsudski unter dem Namen "Międzymorze-Föderation"[wp] formuliert.[anm 2] Piłsudski konzipierte parallel dazu eine Ideologie, die darauf abzielte, alle Völker Ostmittel­europas von ihrer Integration in das germanische und insbesondere das russische Reich zu befreien, den "Prometheismus". Wie der gleichnamige Titan der griechischen Mythologie versprach er den Menschen technischen Fortschritt, der es ihnen ermöglichte, sich von der Bevormundung ihrer Oberherren zu befreien. In der Praxis zog er aber die Deutschen den Russen vor und zögerte nicht, sich mit Österreich-Ungarn und Deutschland gegen Russland zu verbünden. Im Jahr 2016 wurde eine dritte Version dieses Projekts vom polnischen Präsidenten Andrzej Duda[wp] unter dem Namen "Three Seas Initiative" (Drei-Meere-Initiative[wp]; das dritte Meer ist die Adria[wp]) vorgestellt. Elf Staaten nahmen daran teil. Es sind nun seit ein paar Tagen zwölf.

Józef Piłsudskis Prometheus-Projekt sah einer Vielzahl von ethnischen Gruppen ihren Platz vor, obwohl Piłsudskis Ära eine Zeit der mono­ethnischen Staaten und des wissenschaftlichen Rassismus war. Er gründete eine Zeitschrift in Paris, um das Projekt zu verteidigen, scheiterte jedoch.

Dieses Projekt bietet im Prinzip eine legitime politische Antwort auf das Fehlen natürlicher Grenzen in der großen Ebene Mitteleuropas: Es ist besser, sich zu vereinen, als sich zu unterwerfen oder Krieg zu führen. Die Dinge sind jedoch nicht so klar, wie sie scheinen: Die Republik der beiden Nationen war eine Konföderation, die es dem Königreich und dem Großherzogtum ermöglichte, jeweils ihr eigenes Funktionieren beizubehalten, während Piłsudski sich eine Föderation vorstellte, in der sich alle Völker verschmelzen würden und in der die Polen die Oberhand behalten würden. Alle nationalistischen Bewegungen Ostmittel­europas beziehen sich auf die Republik der beiden Nationen, aber ziehen daraus sehr unterschiedliche Schlussfolgerungen.

Für die ukrainischen Bandera[wp]-Anhängern ist die Republik der beiden Nationen das Erbe der Kiewer Rus[wp], das von den schwedischen Wikingern, den Warägern, geschaffen wurde, was jedoch ein bisschen übertrieben ist, da sich ihre Territorien nicht identisch sind. Man kann höchstens sagen, dass diese Entitäten kulturell Dinge gemeinsam haben. Für den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij ist die Republik der beiden Nationen ein gutes Beispiel für eine Konföderation, die es ermöglicht, sich sowohl von Russland zu befreien... als auch von Deutschland, das die Europäische Union dominiert.

Wegen der Unterstützung der Intermarium-Konföderation[wp] durch die polnische und ukrainische politische Führung dieses gemeinsamen Projekts, hat Präsident Selenskij ohne zu erröten in Betracht ziehen können, Ostgalizien[wp] an Polen abzutreten. In beiden Ländern beabsichtigt jedoch die extreme Rechte (im totalitären Sinne der Zwischenkriegszeit), diese Politik zu nutzen, um ihre rassistischen Ideen voranzutreiben.

Polen hat nie das Spiel der Europäischen Union gespielt, der es seit 2004 angehört. Während seiner Zeit der Kandidatur für die Union zögerte es nicht, riesige Summen einzukassieren, die für die Reform seiner Landwirtschaft bestimmt waren, und sie für den Kauf amerikanischer Kampfflugzeuge und die Kriegsführung im Irak auf Befehl Washingtons auszugeben. Diesen Taschen­spieler­trick hatten sich der US-amerikanisch-polnische Zbigniew Brzeziński[wp] und die US-amerikanisch-französische Christine Lagarde[wp] ausgedacht. Nichts hat sich geändert: Heute befindet sich Polen in einem ständigen Streit mit der EU, insbesondere über sein Justizsystem. Die Ukraine wird keine Probleme haben, das gleiche Doppelspiel zu spielen.

Das ist das Hauptproblem der Völker Ostmittel­europas: Sie versuchen zu Recht, sich ohne ihre großen Nachbar­staaten Russland und Deutschland zu behaupten, aber sie können sich nicht behaupten, ohne gegen sie zu kämpfen. In der Vergangenheit hat diese Pathologie sie immer dazu gebracht, miteinander zu streiten.


Im Jahr 2017 nahm US-Präsident Donald Trump am Gipfel der Drei-Meere-Initiative[wp] in Warschau teil. Polen wird oft als das "trojanische Pferd" der USA in der Europäischen Union bezeichnet. Es ist auch der Schlüssel zur US-Präsenz in Ostmittel­europa. Prinz Adam Jerzy Czartoryski beendete sein Leben im Exil in Paris und General Piłsudski richtete das Hauptquartier seiner prometheischen Bewegung ebenfalls in Paris ein. In beiden Fällen ging es darum, Deutschland und Russland zu entgehen. Die Erinnerung an diese Zeit führte 1945 zur Schaffung eines Netzwerks von Emigranten aus Ostmittel­europa, die zuerst für den Vatikan, dann für die französischen Geheimdienste und schließlich für die angel­sächsischen Mächte (dieses Netzwerk wurde auch Intermarium genannt) arbeiteten. Es brachte die wichtigsten auf der Flucht befindlichen Führer der kroatischen Ustascha, der rumänischen Eisernen Garde usw. zusammen. 1991 wurde dann die "Visegrád-Gruppe"[wp] (Ungarn, Polen, Tschechien und Slowakei) gegründet. Heute wenden sich die Unterstützer dieses Projekts den Angelsachsen zu, daher die Unterstützung der USA und Großbritannien in Polen und Ukraine. So empfing der Gipfel der Drei-Meere-Initiative 2017 in Warschau auch US-Präsident Donald Trump. Auf dem Gipfel am 20. Juni 2022 forderte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij per Video den Beitritt seines Landes und erhielt ihn auch umgehend.

Das Interesse der Angelsachsen am Intermarium-Projekt ist alt. Einer der Väter der angelsächsischen Geopolitik, Sir Halford Mackinder, hatte Mitteleuropa als das Herz (Heartland[wp]) Eurasiens identifiziert. Für ihn konnte das britische Empire die Welt nur kontrollieren, indem es zuerst diese Region kontrollierte. Einer seiner Schüler, Premierminister Boris Johnson[wp], eilte nach Kiew, um Präsident Selenskij zu unterstützen. Alle angelsächsischen Geopolitiker haben Mackinders Ideen aufgegriffen, darunter natürlich Zbigniew Brzeziński, der mit dem Straussianer Paul Wolfowitz eine der beiden Hauptfiguren der Washingtoner Konferenz im Jahr 2000 war, die das Bündnis zwischen den Vereinigten Staaten und der Ukraine markierte.

1983 empfing Präsident Reagan[wp] anlässlich der "Captive Nations Week" den Antikommunistischen Block der Nationen[wp] (ABN). Er schüttelte Jaroslaw Stezko[wp], dem von den Nazis auferlegten Minister­präsidenten der Ukraine und ehemaliger rechter Hand von Stepan Bandera[wp], die Hand. Leider sind diejenigen, die die Vereinigten Staaten drängen, das Intermarium[wp]-Projekt zu unterstützen, repräsentative Figuren des rechts­extremen Nationalismus. So waren die Berater der Präsidenten Dwight Eisenhower[wp] und Ronald Reagan, die sie dazu brachten, das Konzept der "gefangenen Nationen (der UdSSR)" anzunehmen, alle ehemalige Kollaborateure der Nazis, Mitglieder des antibolschewistischen Blocks der Nationen; diejenigen, die den oben genannten Kongress von 2000 organisierten, waren ihre Kinder; und heute ist der wichtigste von ihnen der polnisch­stämmige US-Amerikaner Marek Jan Chodakiewicz[wp], der nie aufhört, die Verbrechen der Nazis immer wieder herunterzuspielen.

Alle Mitglieder der Drei-Meere-Initiative[wp] sind Mitglieder der EU, mit Ausnahme der Ukraine. Die meisten halten sie spontan für viel wichtiger als die EU, obwohl sie nicht über die gleichen Mittel verfügt. Die Tatsache, dass die Ukraine drei Tage vor der Anerkennung ihres Status als EU-Kandidat ihr beigetreten ist, zeigt nicht nur, dass die Drei-Meere-Initiative für sie wichtiger ist, sondern auch, dass die EU sehr gut verstanden hat, dass es alle Mitglieder der Drei-Meere-Initiative aufnehmen muss, um keines von ihnen zu verlieren.

Letztendlich sollte diese Logik die Mitglieder der Drei-Meere-Initiative dazu bringen, die EU kollektiv zu verlassen, wenn es für sie finanziell nicht mehr von Vorteil sein wird, da sie die politischen Ziele der EU nie geteilt haben.

Schon jetzt ist die gesamte Sicherheits­architektur des Kontinents in Frage gestellt. Sie basierte auf zwei Säulen, einerseits dem Europarat[wp] und andererseits der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.

Thierry Meyssan[wp], französischer politischer Aktivist und Autor[5]

NATO-Osterweiterung

  • Gerhard Gnauck: Amerikanische Präsenz in Polen: Darauf hat Polen lange gewartet, F.A.Z. am 23. März 2023
    Eigentlich war es nur der Vollzug einer früheren Entscheidung, und doch war es ein hoch­symbolischer Schritt: Die Armee der Vereinigten Staaten hat ihre erste auf Dauer angelegte Garnison jenseits der Linie des früheren Eisernen Vorhangs in Betrieb genommen. In Posen, der Großstadt etwa 150 Kilometer östlich von Frankfurt an der Oder, eröffnete Mark Brzezinski[wp], der US-Botschafter in Warschau, am Dienstag die Armee-Garnison Polen (USAG-P).
Hauptartikel: NATO-Osterweiterung

Migration

Das Thema Migration war für das traditionell nationalistische Polen schon immer besonders schwierig. Die Republik Polen ist trotz ihrer formalen Offenheit ein monoethnischer Staat, der seit seiner Wiedergeburt andere Nationalitäten auf seinem Gebiet fast vollständig unterdrückt und assimiliert hat. Die Polen haben Juden[wp] und Deutsche[wp] vertrieben, und die Reste der Ukrainer und Weißrussen sind entweder in ihre Heimat zurückgekehrt oder wurden in die polnische Gesellschaft assimiliert.

Warschau hat sich dem Zustrom von Ausländern stets widersetzt, doch mit dem Beginn der Militäroperation hat sich die Situation dramatisch verändert. Millionen Ukrainer sind vor dem Krieg geflohen, auch nach Polen. Während die anfängliche Welle russophober Solidarität es den Polen ermöglichte, die Einwanderungswelle mit minimalem Schaden zu überstehen, begann der Hass der Polen auf die Ukrainer mit der Zeit die Feindschaft gegenüber den Russen zu überwiegen und nähert sich nun seinem Höhepunkt. [...]


In Polen sind ständige Messer­stechereien zwischen Polen und Ukrainern zur Realität geworden, und ukrainische Flüchtlinge haben sich längst zur stärksten kriminellen Kraft des Landes entwickelt. [...]

Neben dem historischen Ärger und dem nationalistischen Kontext beklagen Polen, dass Ukrainer ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen, während polnische Frauen Angst vor leicht zu erobernden Ukrainerinnen haben, die ihren Familien ihre Ehemänner wegnehmen, auch um in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen.

Das könnte man auf alltäglichen Nationalismus und stereotypes Denken zurückführen, hätten ukrainische Frauen nicht selbst Telegram-Kanäle eingerichtet, die Ratschläge geben, wie man schnell und einfach einen polnischen Mann oder einen anderen Europäer heiratet.

Der zunehmende polnische Nationalismus findet auch in der Politik großen Anklang. [...]

– Anti-Spiegel[3]

Kaliningrad und Weißrussland

Warschaus Ambitionen erstrecken sich nicht nur auf die Gebiete der Westukraine[wp], sondern auch auf Kaliningrad[wp] und Weißrussland. Daher ist es seit langem ein Traum sowohl der Banderisten als auch des Westens, die Polen gegen die Russen auszuspielen.
– Anti-Spiegel[3]

Anmerkungen

  1. Jarosław Aleksander Kaczyński (* 18. Juni 1949 in Warschau) ist ein polnischer Politiker, Jurist und ehemaliger Aktivist der zur Zeit der real­sozialistischen Diktatur gegründeten regime­oppositionellen Gewerkschaft Solidarność[wp]. Als Vorsitzender der konservativen Partei Zentrumsallianz (1990-1998) und der national­konservativen Partei PiS (polnisch Prawo i Sprawiedliwość[wp] 'Recht und Gerechtigkeit') (seit 2003) war er an der Bildung mehrerer polnischer Regierungen mitbeteiligt und amtierte von 2006 bis 2007 selbst als Minister­präsident Polens. Kaczynski war von Oktober 2020 bis Juni 2022 als Vize­minister­präsident Mitglied im Kabinett Morawiecki II[wp].
  2. Zwischenkriegszeit
    "Das Intermarium war de facto ein Projekt zur Wiederherstellung der Polnisch-Litauischen Union[wp] bzw. der Rzeczpospolita[wp], die bis Ende des 18. Jahrhunderts bestand. Es sollte (zunächst) die Zweite Polnische Republik, die Ukraine, Weißrussland und Litauen umfassen. Später wurden auch Rumänien, Ungarn, Jugoslawien, die Tschechoslowakei und die anderen beiden baltischen Staaten (Lettland und Estland) sowie Finnland, das damals ebenfalls zum Baltikum gezählt wurde, eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen. Ein wesentlicher dahinter stehender Gedanke war auch die Absicht, einen Staatenbund in Ostmitteleuropa zu schaffen, der sowohl der Sowjetunion als auch dem Deutschen Reich widerstehen könnte.
    Allerdings fand der Plan Piłsudskis keine Unterstützung. Ukrainische, weißrussische und litauische Politiker befürchteten, in diesem Staatenbund würden sich Nichtpolen und besonders Nichtkatholiken als Bürger zweiter Klasse wiederfinden." - Wikipedia
    Nachkriegszeit
    "Die Idee des Intermarium blieb unter polnischen Dissidenten und Intellektuellen im Exil präsent, vor allem im Umfeld der Pariser Zeitschrift Kultura (Jerzy Giedroyc, Jerzy Stempowski, Juliusz Mieroszewski)." - Wikipedia
    Wiederaufleben nach 1989
    "Die Idee einer Kooperation der Länder Zwischeneuropas kam nach den Revolutionen im Jahr 1989[wp] und in der politischen Wende[wp] erneut auf in Form einer engeren politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Visegrád-Gruppe[wp]. Die EU knüpfte an dieses Konzept durch die Östliche Nachbarschafts­politik[wp] an. Der Ukraine-Konflikt [...] stieß 2014/2015 Überlegungen für eine politische und militärische Kooperation in der betroffenen Region an." - Wikipedia

Einzelnachweise

  1. Thomas Röper: Russophobie in Polen, Anti-Spiegel am 6. Dezember 2022
  2. Thomas Röper: Kaczynski: Deutschland müsste ein Land "mit viel weniger Bevölkerung" sein, Anti-Spiegel am 6. Dezember 2022
  3. 3,0 3,1 3,2 Thomas Röper: Warum in Polen die anti-ukrainische Stimmung wächst, Anti-Spiegel am 2. Oktober 2025
    Anreißer: In Polen wachsen anti-ukrainische und pro-russische Stimmungen, was der polnische Ministerpräsident Tusk nach dem Drohnenvorfall, der in polnischen sozialen Netzwerken vor allem spöttische Reaktionen erntete, öffentlich beklagt hat. Aber warum ist das so?
  4. Thomas Röper: Deutschland verdrängen, Osteuropa dominieren, Teile der Ukraine schlucken, Anti-Spiegel am 22. August 2023
  5. Thierry Meyssan[wp]: Die Sabotage des Friedens in Europa, Voltaire Netzwerk am 24. Mai 2022
    Artikel von Thierry Meyssan über die vorsätzliche Friedensgefährdung in Europa als Kernstück US-amerikanischer Geopolitik.

Netzverweise

  • Thomas Röper: Polens Ambitionen in Osteuropa und der Ukraine, Anti-Spiegel am 21. Januar 2025
    Anreißer: In deutschen Medien sind die Ambitionen der polnischen Regierungen der letzten 30 Jahre kein Thema. Dabei verfolgen sie, egal wie sehr sie untereinander zerstritten sind, die gleichen geopolitischen Ziele, nämlich die Vorherrschaft in Osteuropa.