Erinnere Dich an die Movember Wohltätigkeitsveranstaltungen im November. |
MediaWiki[wp] ist männerfeindlich, siehe T323956. |
Moralpanik
Moralpanik ist ein Beitrag aus der BoyWiki. |
Moralpanik ist ein in Pädophilenkreisen viel verwendeter Begriff.[1]
Verwendung in pädophilen Kreisen
Moralpanik (moral panic) bezeichnet ein schnell wachsendes und maßlos übertriebenes öffentliches Interesse an einem Thema, einer "Bedrohung", das von Moralunternehmern (moral entrepreneurs) erzeugt wird, und "ein Eigenleben entwickeln kann, in dem die absurden Behauptungen von gestern die Grundlage für noch absurdere Behauptungen von heute bilden, und Aktivisten um die Aufmerksamkeit abgestumpfter Massenmedien konkurrieren, die immer höhere Schockwerte einfordern." Dies ist ein medien-soziologischer Begriff; er wurde in den 1970er Jahren von englischen Soziologen eingeführt, um die gesellschafliche Reaktion auf - aus den USA importierte - Bedrohungen zu beschreiben: Jugendbanden, und Straßenraub. Als solcher fragt er nicht nach der zugrundeliegenden Realität, sondern geht davon aus, daß dem Zustand, der Episode oder Gruppe, die zum Problem wurden, "eine Definition widerfährt, wonach sie gesellschaftliche Werte oder Interessen bedrohen" (Stanley Cohen[wp]), und daß es für die gesellschaftliche Realität einer Moralpanik auf die zugrundeliegenden "Tatsachen" überhaupt nicht ankommt.
MerkmaleStuart Hall[wp] führt folgende Merkmale auf:
Eine Moralpanik existiert in Grundsatz nur für eine begrenzte Zeit, dann wird sie Opfer der nächsten. Während amerikanische Soziologen ihr Hauptaugenmerk auf psychologische Faktoren legen, thematisieren europäische Wissenschaftler Moralpanik eher vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Umbrüche und Legitimationskrisen, etwa der des kapitalistischen Systems. BeispieleBei [Harris] Mirkin (...) findet sich die white slavery panic[2] als erstes Beispiel, dann die Homosexuellen-Panik, dann die Mißbrauchspanik. Letztere zeichnet sich durch ihr Überdauern aus, das ihr eine Sonderstellung einräumt. Wir kennen zahlreiche Subpaniken in der Mißbrauchspanik:
Der britische Kriminalsoziologe Stanley Cohen[wp] prägte den Begriff 1972, um den öffentlichen Aufruhr und die mediale Brandmarkung zweier Gangs der Londoner Jugendsubkultur (Mods und Rockers) als folk devils, gefährliche Außenseiter, zu beschreiben, nachdem es Mitte der 1960er Jahre zu teils heftigen Straßenkämpfen zwischen beiden Gruppen gekommen war. Stuart Hall[wp] thematisierte den Einfluß einer hochgezüchteten Kriminalitätsfurcht, ausgelöst durch ein typisch US-amerikanisches Phänomen bewaffneter Raubüberfälle, auf die britische Legislative. Yvonne Jewkes[wp] merkt an, dass die Reaktionen bezüglich Pädophilie in der westlichen Welt als "die größte Moralpanik der letzten zwei Dekaden" bezeichnet worden ist. Literatur
|
– Quelle: BoyWiki (2009) |
Anderweitige Verwendung
Zitat: | «Via Staatsfunk und Propaganda wird den Bürgern eingeredet, dass X das ultimative Böse sei. Aus dieser Moralpanik wird es gefühlt legitim, Unwahrheiten über den Bösen zu verbreiten, wenn diese ihm nur schaden. Journalisten und Politiker sehen sich gerechtfertigt, Lügen zu erfinden und zu verbreiten. (Und, parallel dazu: Antifa-Schläger sehen sich gerechtfertigt, den politischen Gegner zu bedrohen.)
Dies aber ist der deutsche Moralpanik-Zirkel: Die Lügen über den politischen Gegner, die sich eventuell moralisch gerechtfertigt anfühlen, tragen dazu bei, noch härtere Lügen zu rechtfertigen, welche wiederum das moralische Gefühl bekräftigen, dass im Kampf gegen den Bösen jedes Mittel gerechtfertigt sei.» - Dushan Wegner[3] |
Zitat: | «Strategien gegen die Moralpanik von "Besorgten Eltern" & Co.» - queer.de[4] |
Zitat: | «Wie soziale Medien Moralpanik befeuern»[5] |
Zitat: | «Die Wiederentdeckung der Moralpanik - "Sexuelle Verwahrlosung" und die "neue Unterschicht"» - Alexandra Klein[6] |
Einzelnachweise
- ↑ Nina Apin: Pädophile Positionen bei pro familia: "Bedürfnisse" und "Moralpanik", TAZ am 9. Oktiker 2013
- ↑ Joanne McNeil: The "White Slavery" Panic, reason.com im April 2008 (Anti-prostitution activists have been equating sex work with slavery for over a century.)
- ↑ Das Ende der Wahrheit, wie wir sie kannten, Dushan Wegner-Blog am 19. Februar 2020 (Anreißer: "Krebsgeschwür", "giftiger Abschaum", "Gesindel" - es wurde von CDU-Leuten gesagt. Linke aber verbreiten Fake-News über Höcke - und es ist absurd: Man "belegt", einer sei Faschist, indem man behauptet, er habe sich ähnlich wie CDU-Leute geäußert.)
- ↑ Norbert Blech: Diskussion in Düsseldorf: Strategien gegen die Moralpanik von "Besorgten Eltern" & Co., queer.de am 20. September 2015
- ↑ Wie soziale Medien Moralpanik befeuern, Menschen Machen Medien (MMM, Ver.di) am 2. November 2018
- Anreißer: "Man kann autoritär-populistische Kommentatoren nicht überzeugen", sondern nur den anderen "den Rücken stärken". Zu diesem Schluss kommt der Politologe Nikolai Huke[wp] nach einer Analyse von Facebook-Debatten auf der Seite des grünen Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer[wp]. Die Lokalpresse berichte weitaus "entspannter" und differenzierter über Flucht und Migration als soziale Medien, die Moralpaniken befeuern, stellt der Analyst fest. Er hat die Funktionsweise solcher Phänomene auf verschiedenen Medien verglichen.
- ↑ Alexandra Klein: Die Wiederentdeckung der Moralpanik - "Sexuelle Verwahrlosung" und die "neue Unterschicht", in: Soziale Passagen 1(1):23-34, Mai 2009, DOI 10.1007/s12592-009-0001-7
Netzverweise
- Die deutschsprachige Wikipedia führt einen Artikel über Moralische Panik
- Die englischsprachige Wikipedia führt einen Artikel über Moral panic
- Sabine Rückert: Die Keimzelle der Gewalt, Die Zeit am 7. April 1995 (Seite 8)
- So sorgten übereifrige Berater selbst für Opfer: Kinder, die aufgrund falscher Diagnosen gegen ihren Willen in Heime eingewiesen wurden, Väter, die, oft im Wirrwarr von Sorgerechtsverfahren, fälschlich bezichtigt worden sind. Manche wurden verurteilt, andere von ihren Kindern getrennt, allen wurde das Leben zur Hölle gemacht. - Bei Siegfried Schwarz (Name geändert) in Frankfurt begann alles mit einem Einschreiben. Seine Frau teilte ihm ein Jahr nach der Trennung mit: "Ich verdächtige Dich des sexuellen Mißbrauchs. Die Kleine kommt jetzt nicht mehr." Die Mutter hatte den Eindruck, das vierjährige Kind sei aggressiv geworden und litte unter Schlafstörungen. - Sie war in einer Beratungsstelle gewesen. - Damit auf rechtlichem Wege Klarheit in die Sache käme, suchte der Musiklehrer einen riskanten Ausweg: Er zeigte sich selbst wegen Kindesmißbrauchs an. Er wurde gehört, seine Frau auch, ebenso das Kind. Ergebnis: könnte sein, könnte nicht sein. Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht stellte das Verfahren ein. Der Familienrichter aber sperrte dem Vater das Besuchsrecht, solange der Fall nicht geklärt war. Der Strafrichter will harte Beweise sehen. Vor dem Familienrichter aber reicht der Verdacht, daß das Kindeswohl in Gefahr sei, um die Beziehung zwischen Vater und Kind zu kappen. [...] Es gibt keine Beschuldigung, gegen die der Verdächtigte so wenig Chancen hat, den Verdacht zu widerlegen, wie der Kindesmißbrauch. [...] Wie eine "Epidemie" habe sich die "Mißbrauchspanik" von Amerika nach Mitteleuropa ausgebreitet, sagte der Kriminologe Berl Kutchinsky[wp] auf einem Kongreß, den Katharina Rutschky Anfang 1994 in Berlin veranstaltete.
- Jörg Hutter: Aids und die gesellschaftliche Moralpanik