Der Noichl-Bericht ist ein maßgeblich unter Mithilfe von feministischen und genderistischen Lobbygruppen von der deutschen Politikerin Maria Noichl erarbeiteter politischer Handlungsleitfaden für die EU zur rigorosen Umsetzung der von dieser zu beaufsichtigenden und zu lenkenden Gleichstellung der Geschlechter in den EU-Mitgliedsstaaten.
Zitat: |
«Das EU-Parlament fordert in der Noichl-Entschließung unter anderem:
- die Abschaffung freier Wahlen, indem die Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, besondere Quoten für Frauen auf Listen zu schaffen;
- Regelungen für die ausgewogene Aufteilung der Verantwortlichkeiten in Familie und Haushalt (also Quoten zu Hause) und stellt fest, dass Ehe und Mutterschaft gesundheitsgefährdend sind;
- gegen Bildungseinrichtungen vorzugehen, in denen Jungen und Mädchen zeitweise getrennt unterrichtet werden und gegen solche, die Bildungsmaterialien verwenden, aufgrund derer ein klares Bild von Jungen und Mädchen vermittelt wird;
- fordert die EU-Kommission auf, das Personenstandsrecht der Mitgliedsstaaten dahingehend zu kontrollieren, das von einer Person bevorzugte "Gender" uneingeschränkt anzuerkennen und "geschlechtsspezifische Indikatoren" (Mann/Frau) abzuschaffen;
- dass nationale Arbeits- und Familienrecht auch auf Alleinerziehende zu erweitern;
- das Adoptionsrecht für homo-, inter-, trans- und bisexuelle Menschen und will Adoptions-Kindern gleichzeitig das Recht verweigern, ihre Eltern zu kennen;
- Abtreibung nicht länger als Straftatbestand zu bewerten, sondern als Menschenrecht anzuerkennen;
- die EU-Kommission auf, Sexualerziehungsprogramme an Schulen durchzuführen und sicherzustellen, dass Schüler ohne elterliches Einverständnis Zugang zu Abtreibung und Verhütungsmitteln haben.»[1]
|
Zitat: |
«Das EU-Parlament hat eine neue Gleichstellungsstrategie beschlossen. Mit einer Mehrheit von 341 zu 281 Stimmen nahmen die Abgeordneten in Straßburg die "Strategie für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter" an. 81 Abgeordnete enthielten sich. In dem Papier, das auch als "Noichl-Entschließung" bekannt ist, wird unter anderem gefordert, Abtreibungen nicht länger als Straftatbestand zu werten.»[2]
|
Zitat: |
«Nominell soll mit dem Strategiepapier die "Gleichstellung von Frauen und Männern" auf allen Feldern des politischen Handelns vollendet werden. Tatsächlich spricht der "Noichl-Bericht" offen aus, was Gender-Kritiker bisher mithilfe einer Hermeneutik des Verdachts behaupteten: Dass Gender angewandter Feminismus ist mit latent androphoben Zügen. Dass durch Gender Mainstreaming sämtliche, auch private Bereiche des Zusammenlebens reorganisiert werden sollen. Und dass drittens das behauptete Ziel - die "vollständige Gleichstellung der Geschlechter" - aus wirtschaftlichen Erwägungen in den Rang einer Schicksalsfrage erhoben wird. Letztlich ist Gender das effektivste Mittel, "das Wirtschaftspotenzial der EU deutlich zu stärken".
Der Bericht scheut sich nicht, Frauen als "Humankapital" zu bezeichnen, dessen "umfassende Nutzung" geboten sei. [...] Der Mann übrigens kommt nur als Täter vor, der die Frau entweder misshandelt oder sie durch Klüngeleien vom wirtschaftlichen Aufstieg abhält. [...]» - Alexander Kissler[3]
|
Zitat: |
«Das Bild der Frau in der feministischen EU
Frauen werden durchgängig als Opfer dargestellt. "Gewalt gegen Frauen" findet 33 Mal auf 42 Seiten Erwähnung. Hinzu kommen ähnliche Formulierungen bezüglich erlittener Gewalt durch die Frau.
- Die Gewalt gegen Frauen wird im Dokument genauer bezeichnet:
- "Opfer von körperlicher, sexueller oder emotionaler Gewalt, Stalking Opfer, neue Formen der Gewalt gegen Frauen und Mädchen, wie Cyber-Harassment, Cyber-Stalking und Cyber-Mobbing.
- [...] weist darauf hin, dass es wichtig ist, qualifiziertes Personal, das sich um Frauen kümmert, die Opfer von körperlicher, sexueller oder emotionaler Gewalt geworden sind, systematisch zu schulen [...]"
Körperliche und sexuelle Gewalt ist vom Begriff her verständlich. Wie erfasst man aber emotionale Gewalt? Aus meinem Erfahrungsschatz mit Frauen weiß ich, dass die emotionale Gewalt ein Spielfeld ist, auf dem sich Frauen hervorragend auskennen. Als Mann kann man nur keinen Opferstatus daraus generieren.» - Wolle Pelz[4]
|
Einzelnachweise
Querverweise
Netzverweise
- Tom McTague: EU accused of telling families 'who should do the dishes' after releasing strategy to get men to do HALF of all household chores, Daily Mail am 15. Juni 2015
- Owen Bennett: Men Should Do Half Of All The Housework, Says European Parliament, The Huffington Post am 15. Juni 2015
- Sven Spitzner: Kölmel: Noichl-Bericht benutzt Chancengleichheit als Alibi für maßlose Übertreibungen, Bernd Kölmel (MdEP) am 15. Juni 2015 (Die Berichterstatterin des Ausschusses für Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter (FEMM), Maria Noichl (SPD), hatte das auch als "Noichl-Bericht" bekannte Papier federführend ausgearbeitet. [...] Empfehlungen zum Sexualkundeunterricht an Grundschulen bis hin zu einem europaweiten Recht auf Abtreibung sind darin enthalten. Kölmel: "Die EU hat jedoch etwa in der Abtreibungsfrage gar keine Kompetenz. Das ist allein Sache der Mitgliedstaaten." In fast der Hälfte der im Bericht enthaltenen Vorschläge wird das in der Europäischen Union geltende Subsidiaritätsprinzip verletzt. In mehr als einem Drittel der Punkte ist Gleichstellung von Männern und Frauen zudem überhaupt nicht Gegenstand des Berichts, sondern enthalten stattdessen zusätzliche Forderungen, die mit dem ursprünglichen Thema "rein gar nichts" zu tun haben.)
- Felizitas Küble: Gender-Strategie für Europa: Die Noichl-Entschließung der EU ist grotesk, Christliches Forum am 9. Juni 2015
- FPÖ-Mayer: Noichl-Bericht zur Genderstrategie der EU ist klar abzulehnen, FPÖ am 9. Juni 2015
- EU-Parlament: Erneuter Angriff auf Ehe und Familie, Civitas Institut am 6. Juni 2015
- Bericht über die Strategie der EU für die Gleichstellung von Frauen und Männern nach 2015 (2014/2152(INI)), Europaparlament am 13. Mai 2015 (Entschließungsantrag A8-2015-0163)