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Gleichschaltung

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Gleichheit / Equality
Siehe auch

Der ursprünglich aus der Elektrotechnik[wp] stammende Begriff Gleichschaltung ist alltags­sprachlich als Begriff der national­sozialistischen Terminologie bekannt und bezeichnet die durch diktatorische Mittel vorgenommene Zwangs­vereinheitlichung des gesamten politischen und gesellschaftlichen Lebens in einem Staat. Das Wort erhielt 1933 seine Prägung als politischer Begriff in der national­sozialistischen Macht­eroberungs­phase, in deren Zuge die Zwangs­harmonisierung des politischen und gesellschaftlichen Lebens mit dem Ziel eingeleitet wurde, den bis 1934 als Zerrissenheit verstandenen und erlebten Pluralismus[wp] in Staat und Gesellschaft aufzuheben.

Mit der Gleichschaltung strebte man an, die Aktivitäten des Volkes in großen gemeinsamen Organisationen zusammen­zu­fassen, die zugleich dem national­sozialistischen Verständnis des Volkswillens entsprechen sollten.

Die Gleichschaltung lief in der Praxis zwangsläufig auf die Eingliederung von privaten oder anderen nicht-staatlichen Organisationen in entsprechende national­sozialistische Organisationen, beziehungsweise die Überführung in eine neu geschaffene Organisation hinaus. Die Gleichschaltung erfolgte entweder auf Anweisung oder in voraus­eilendem Gehorsam durch so genannte Selbst­gleich­schaltung. Andere Verbände und Organisationen reagierten auf den Druck mit der Auflösung und Beendigung ihrer Tätigkeit. Allgemein betrachtet waren damit die Einschränkung oder der Verlust der individuellen Persönlichkeit beziehungsweise der Unabhängigkeit, Mündigkeit und Freiheit eines Menschen durch Regeln und Gesetze sowie sonstige Maßnahmen der Gleichsetzung und Ver­ein­heit­lichung der Massen verbunden.

Zitat: «Gleichschaltung bezeichnet die erzwungene Eingliederung aller sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Kräfte in die einheitliche Organisation einer Diktatur oder Demokratie, die sie ideologisch vereinnahmt und kontrolliert.»[1]

Entstehung

Als Datum der erstmaligen offiziellen Verwendung kann der 31. März 1933 gesehen werden, als das Erste Gleich­schaltungs­gesetz in Kraft trat, mit dem die deutschen Länder ihre politische Souveränität verloren. Der Begriff wurde durch den Reichs­justizminister Franz Gürtner[wp] geprägt und verwendet. Mit diesem Gesetz wurde der Begriff zu einem Synonym für die Maßnahmen der national­sozialistischen Führung gegen Opposition, andere Parteien, Vereine usw. Gleichschaltung bezeichnet damit nicht nur die administrativen Maßnahmen, sondern steht auch für den damit verbundenen Terror.

Sowjetunion

Auch in der kommunistischen Sowjetunion wurde angestrebt, die Aktivitäten des Volkes in großen gemeinsamen Organisationen zusammen­zu­fassen, die zugleich dem sowjet­sozialistischen Verständnis des Volkswillens entsprechen sollten. Im Unterschied zur Weimarer Republik[wp] gab es im zaristischen Russland[wp] keine bürgerlichen Vereine, Parteien und sonstige Organistationen, die "gleich­geschaltet" werden mussten. Auch in der Sowjetunion (vgl. EUdSSR) beschränkte die Regimepartei KPdSU[wp] die individuelle Persönlichkeit, die Unabhängigkeit, Mündigkeit und Freiheit der Menschen durch Regeln und Gesetze sowie sonstige Maßnahmen der Gleichsetzung und Vereinheitlichung der Massen.

Bundesrepublik Deutschland

Im Nachkriegsdeutschland entstand unter dem Einwirken der 1968er-Generation eine linke Diskurshoheit, die zu einer Gesinnungsrepublik führten. Eva Herman wagte es am 9. Oktober 2007 bei Johannes Baptist Kerner[wp] im ZDF von einer "gleichgeschalteten Presse" zu sprechen.[2] Dem voraus ging, dass Alice Schwarzer ihre Ansichten zwischen "Steinzeitkeule und Mutterkreuz" verortete.[3] Damit hatte sie als Erste einen Bezug zwischen Hermans Thesen und dem Nationalsozialismus hergestellt. (Vgl. Nazikeule) Die Autorin Thea Dorn machte aus dem Eva-Prinzip das "Eva-Braun-Prinzip".[4] Bundesdeutsche Medien stellten Eva Herman fortan als eine verkappte NS-Sympathisantin dar.

Nazometer

Harald Schmidt stellt das Nazometer vor

Harald Schmidt antwortete darauf in der Sendung Schmidt & Pocher[wp] mit einer gekonnten Parodie, in dem er ein "Nazometer" - eine Art Kerner-Herman-Testgerät - vorstellte, das Formulierungen auf Nazi-Ideologie überprüft und das Verstöße gegen die Political correctness mit einem Warnton anzeigt.[5][6] Jens Jessen schrieb darüber in Der Zeit:

"Irgendjemand rühmt die Autobahnen - und das Nazometer schrillt Alarm. Oder jemand sagt: 'Die Nazis waren politisch die Hölle, aber ihre Uniformen irgendwie geil' - und das Nazometer schweigt. Denn auch das beste Faschismus-Suchgerät kann nicht besser sein als die Gesellschaft, in der es konstruiert wurde.
Warum also die Aufregung über die Erfindung des Kabarettisten­paars? Weil es unsere vorbildliche antifaschistische Aufmerksamkeit verhöhnt? Weil Oliver Pocher sich mit geschmacklos-anzüglicher Rede von Gasherden und Duschen an die Empfindlich­keits­schwelle des fiktiven Gerätes heran­zu­tasten versuchte? Nein - es ist die Heuchelei, die sich getroffen fühlt und die darin besteht, dass die Empörung über nazihafte Entgleisungen im Allgemeinen nicht nur spontan aufflammt, sondern auch gesucht, eigens inszeniert und schaudernd genossen wird.
Es gibt eine Medien­industrie, die ihr Geschäft mit Hitler-Bildern und Eva-Braun-Geschichten macht, und es gibt eine Medien­industrie, die sich von der Aufregung darüber ernährt." [7]
Der Propaganda-Multiplikator

Einheitspresse

Zitat: «Medienvielfalt wird uns nur vorgegaukelt. Alle schreiben aus zentralen Vorgaben ab, nicht nur inhaltlich, sondern oft wort­wörtlich. Es gibt ein paar Nachrichten­quellen wie Reuters oder dpa, die verteilen, was zu schreiben ist, und das taucht dann "baugleich" unter verschiedenen Handels­marken auf.

Und dann erzählen sie uns, wir müssten Journalisten mit Steuer­geldern finanzieren, der "Vielfalt" wegen.»[8]

Von der Gleichschaltung zum geistigen Gleichschritt

Leider ist die Überschrift des Artikels "Im Kollektiv sind wir dümmer"[ext] misslungen, ansonsten ist der Text sehr aussage­kräftig, wenn auch viele Aspekte ignoriert werden. Ich behaupte mal, dass Leute wie ich, die einiges an Führungskräfte-Training hinter sich haben und vor allem in der betrieblichen Praxis längere Zeit verschiedene größere Gruppen führten (also nicht nur eine handvoll Leute, sondern mindestens einige zig bis hundert) viel mehr Einblick in gruppen­dynamische Prozesse haben als z. B. Journalisten oder universitäre Theoretiker (vielleicht mit Ausnahme von Psychologen, die sich des Themas professionell annehmen). Ein Kollektiv birgt viele Gefahren, muss aber nicht immer schlecht sein.

Ein beliebtes Spiel in Führungskräfte- und anderen Gruppen­trainings ist es, eine Liste von z. B. 50 Dingen, die man auf eine einsame Insel mitnehmen will, in sehr kurzer Zeit zu priorisieren. Das Ziel der Trainer ist es, die Teilnehmer auf Kollektiv zu bürsten, indem man nachweist, dass alle vorher individuell erarbeiteten Ergebnisse schlechter sind als die späteren Ergebnisse der Kleingruppen. Das geht des öfteren schief. Vor allem in High-IQ-Umgebungen gewinnt oft der Intelligenteste, entweder individuell oder wenn er sich in seiner Kleingruppe durchsetzen kann. Ganz schlecht schneiden Gruppen ab, in denen der größte Depp, der auch der größte Bully ist, mit Leuten zusammen ist die Jasager[wp] und Schwanz­einzieher sind. Die meisten Gruppen zerstreiten sich so heillos, das sie sich nicht mal auf die Top-3 Dinge einigen können.

Ganz schlimm sind Gruppen von Abnickern und Jasagern. Gerade Manager sind überwiegend Konservative, die sehr gut darin sind, bestimmte Prozesse eisenhart umzusetzen. Wenn man dabei keinen Widerstand aus den eigenen Reihen erfährt scheint das erst mal Klasse zu laufen - bis man merkt, dass ein Konkurrent eine kreativere Lösung gefunden hat und einen im Markt vernichtet. Gerade wenn man so eine gleich-gestriegelte Gruppe hat, muss man unbedingt Störenfriede hineinbringen. Da singe ich aus eigener Erfahrung das Hohelied der Diversität. Diese Diversität bezieht sich nie auf Hautfarben, Geschlecht oder sexuelle Orientierung, sondern auf Erfahrung, Ausbildung usw. Gerade Personal­abteilungen, die ideologisch auf diese SJW-Pseudo-Diversität gebürstet sind, erweisen der Firma einen Bärendienst. Wenn nur Leute eingestellt werden, die bei den Themen Gleichstellung, Anti-Rassismus, Frauenquote und ähnliches in ein Halleluja ausbrechen, dann hat man Mitarbeiter die im geistigen Gleichschritt denken. Solche Kollektive sind dümmer, eben weil sie alle das gleiche denken.

Gerade als Kreativer ist eine Management-Position eher schwer auszuhalten. Ich hatte mir damals angewöhnt, den Routine-Scheiß in zwei Stunden abzuarbeiten, damit ich den Rest des Tages quasi "frei" hatte. Besonders schwer ist es in den fest-zementierten hierarchischen Strukturen einer Großfirma, den Rest des Tages herum­zu­bringen, ohne wahnsinnig zu werden. Den Chef immer mit neuen Ideen zu malträtieren, ist nicht karriere­fördernd. Ich hatte Phasen, in denen ich aus lauter Langeweile Patente schrieb und andere Phasen, in denen ich eigene und fremde Webseiten programmierte, nur um den Tag durch­zu­stehen. Firmen, die ihren Mitarbeitern verbieten im Internet zu surfen, machen sich der geistigen Folter schuldig. Interessant und gleichzeitig ätzend ist es, wenn der Vorstand mal wieder zum Kosten­sparen-Halali ruft und eine Horde von McKinsey-Pinguinen auf die Belegschaft loslässt. Alles was danach übrig bleibt, ist eine Belegschaft, die in geistigem Gleichschritt auf das ökumenische Quartalsziel ausgerichtet ist, außer man schafft es, sich diese BWL-Automaten mit smoke-and-mirrors[wp] vom Hals zu halten.

Am einfachsten sieht man die Tatsache, dass Gleichschaltung nicht funktioniert, an Fußball­mann­schaften. Wenn 11 Mann Mittel­stürmer spielen, verliert man jedes Spiel. Am besten funktioniert (wie im Management), jeder gegen jeden und dann alle zusammen gegen den Gegner. Der Trainer muss herausfinden, welche die besten Individualisten mit speziellen Talenten für die jeweilige Position sind und danach muss er sie zur absoluten Kooperation bewegen, um Spiele zu gewinnen. Das ist unheimlich schwer, das schaffen nur ganz wenige Trainer und Manager und deshalb verdienen die zu Recht auch ziemlich viel Geld. Es ist wie mit einer Horde Katzen spazieren zu gehen, also fast unmöglich.

Gender-desinformierte Management­berater meinen nun dass, wenn sie so eine Störenfrieda in den Betrieb werfen, die neuen Ideen nur so sprießen und die Produktivität sich magisch verbessert. Falls sich die Produktivität ausnahmsweise erhöht, liegt das nur daran, dass sich jeder einzelne Mann anstrengt die neue Managerin in jedem Belange auszustechen. Manager wissen mit einer Managerin erst mal gar nichts anzufangen, die sind es gewohnt gegen die anderen Männer zu konkurrieren. Mit einer Frau konkurriert Mann aber normalerweise nicht, da ist Kooperations­modus angesagt, also zuhause und im Bett usw. Die Managerin nutzt den natürlichen Kooperations­modus der Manager meist schamlos aus, womit sich die ersten Ressentiments aufbauen. Wenn die vom Vorstand aber dann auch noch vorgezogen befördert wird, können die sich des uneingeschränkten Grolls aller Manager sicher sein. Die besten Management-Alphas werden kündigen, um in einer Frauen-befreiten Zone neu anzufangen.Viele werden unkooperativ und schotten sich ab und die Beta-Mitschwimmer versuchen möglichst nichts, aber vor allem nichts falsch zu machen und halten die Klappe. Das trägt auf jeden Fall zu einem innovativen Betriebsklima bei Sarkasmus aus.

Also ist eine produktive Gruppendynamik bei geistigem Gleichschritt unmöglich. Was hilft, ist, Störungen durch Kreative zu erzeugen, um zu mehr Innovation und Produktivität zu kommen, was aber sehr schwer zu managen ist. Gute Beispiele sind Steve Jobs[wp], der als kreativer Chaot Apple immer wieder aus der Krise geholt hat. Oder Google-Chef Eric Schmidt[wp], der es schaffte, einen riesigen Sack Katzen wirtschaftlich erfolgreich spazieren zu führen. Gutes Negativ­beispiel ist Marissa Mayer[wp], die als kreative Chaotin mit ihrem Gender­scheiß Yahoo[wp] nun ganz kaputt gemacht hat.

Um auf der politischen Ebene dem geistigen Gleichschritt zu entkommen, ist die Meinungs- und Rede­freiheit essentiell. Das müssen sich Konservative genauso wie Linke hinter die Ohren schreiben. In der konservativen Nachkriegszeit und den CDU-Hoch­phasen hat man auch gerne Probleme totgeschwiegen. Jetzt wo die Feminismus-, Multikulti- und Gender­terroristen an der Macht sind, wollen sie die konservativen Meinungen unterdrücken. Wirkliche Fortschritte kommen meist von nur wenigen kreativen Chaoten, die man mit einem erzwungenen Nachdenkverbot aber niemals hören wird. Wenn 95 % der gleichen Meinung sind will ich wissen was die 5 % zu sagen haben. Nicht dass die 5 % unbedingt recht haben müssen, aber es könnte ja sein dass es so ist.

– Luisman[9]
Zitat: «Wurden in den Ländern des real existierenden Sozialismus die Menschen mit Kampagnen zu Plan­­erfüllungen, mit oktroyierten Selbst­verpflichtungen zu Ehren von Partei­tagen und Staats­jubiläen auf Trab gehalten, formiert die "offene" Gesellschaft[wp] die Menschen mit Willkommens­offensiven, mit dem "Kampf gegen Rechts" und einer Klima­religion, die von Sünde, Einkehr, Buße und möglicher Erlösung erzählt. Da sich nicht jeder freiwillig in die Gleichschaltung fügt, lauert im Hintergrund die Gewalt­androhung des sozialen Totschlags.» - Thorsten Hinz[10]

Einzelnachweise

  1. Twitter: @Zeitgeschehen_ - 30. Dez. 2023 - 10:16 Uhr
  2. Stefan Niggemeier: Eva Herman über die Gleichschaltung im Dritten Reich, 10. Oktober 2007
  3. "Panik im Patriarchat", Spiegel am 29. Mai 2006, S. 94
  4. "Das Eva-Braun-Prinzip"[archiviert am 22. Oktober 2007], TAZ am 29. November 2006
  5. Youtube-link-icon.svg Nazometer - Schmidt und Pocher[wp], ARD (25. Oktober 2007)
    Schmidt und Pocher: Nazometer; Schmidt und Pocher: Wie lustig ist das "Nazometer"?, Die Welt am 15. November 2007
  6. Das Nazometer analysiert Ihre Wörter auf rechtsradikales Gedankengut
  7. Harald Schmidt und sein "Nazometer", Die Zeit am 26. November 2007
  8. Hadmut Danisch: Die gleichgeschaltete Einheitspresse, Ansichten eines Informatikers am 28. Januar 2017
  9. Geistiger Gleichschritt, Luisman's Blog am 18. Februar 2017
  10. Thorsten Hinz: Neuer Totalitarismus: Mein Künstler, dein Spitzel, Junge Freiheit am 16. Dezember 2018

Querverweise

Netzverweise