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Gehirnwäsche

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Jeden Tag wasche ich mein Gehirn mit Lügenmedien.

Gehirnwäsche ist ein Konzept zu so genannter psychologischer Manipulation.

Ältere psychologische Theorien vermuteten, dass Gehirnwäschen Werte­vor­stellungen und Selbst­auf­fassung einer Person nach bestimmten Ziel­setzungen ändern könnten. Dabei wurde vermutet, dass in seltenen Fällen eine Vertrauensbasis zwischen dem Manipulator und der zu manipulierenden Person entstünde, während der weit überwiegende Teil der Gehirnwäsche-Methoden darauf beruhe, den psychischen Widerstand mit gewaltsamer Einwirkung zu brechen.

Theorien der Gehirnwäsche entstanden zunächst im Zusammenhang mit totalitären Staaten. Später wurden sie vereinzelt auch in religiösen Gruppen (Sekten) angewandt.

In der psychologischen Kriegsführung[wp] werden Methoden der Desinformation und Beeinflussung von Massen angewandt, die ebenfalls mit dem Begriff Gehirnwäsche umschrieben werden können.

Wortentstehung und Verwendung

Das Wort Gehirnwäsche wird auf den englischen Begriff brainwashing zurückgeführt. Dieser entstand während des Koreakriegs[wp] im Jahre 1950 und ist selbst eine Übersetzung aus dem Chinesischen. 洗脑/洗腦 (xǐ năo); 洗 xǐ wird mit waschen übersetzt. Das Wort 脑/腦 năo bedeutet Gehirn, also ein Waschen des Gehirns. Der wissenschaftliche Name ist Mentizid. Es gibt auch einen Teil-Mentizid. Dieser Begriff bedeutet den ganzen oder Teilverlust der Persönlichkeit.

Umgangssprachlich werden auch massive psychische Beeinflussungen als Gehirnwäsche bezeichnet.[1] Der massive Einsatz von Desinformation und Propaganda zur Beeinflussung der Massen von Geheimdiensten und der Gesinnungsindustrie angewandt, kann im erweiterten Sinne ebenfalls als Gehirnwäsche bezeichnet werden.

Zitat: «Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben. Man kann die Lüge solange behaupten, wie es dem Staat gelingt, die Menschen von den politischen, wirtschaftlichen und militärischen Konsequenzen der Lüge abzuschirmen. Deshalb ist es von lebenswichtiger Bedeutung für den Staat, seine gesamte Macht für die Unterdrückung abweichender Meinungen einzusetzen. Die Wahrheit ist der Todfeind der Lüge, und daher ist die Wahrheit der größte Feind des Staates - Joseph Goebbels[wp]

Reichs­propaganda­minister Joseph Goebbels[wp] steht noch heute beispielhaft für die Manipulation der Massen. Mit einer Mischung aus Lüge, Desinformation, Propaganda und Hassreden gelang es ihm, das "Weltjudentum" als Feindbild aufzubauen, das wiederum der Legitimierung von Krieg und Gewalt diente.

Historische Versuche von Gehirnwäsche

Erste moderne Versuche, Gehirnwäsche­methoden zu entwickeln und einzusetzen, waren die Schauprozesse während der Säuberungen unter Stalin[wp] in der Sowjetunion in den Jahren 1936 bis 1938. Dazu wurden Methoden der mittelalterlichen Inquisition[wp] studiert.[2]

Während der ersten Jahre des Aufbaus des Machtbereiches wurden unter Mao Zedong[wp] mit ähnlichen Methoden Umerziehungs­programme durchgeführt, die vom chinesischen Volk als Gehirnwäsche bezeichnet wurden. Während der Kulturrevolution[wp] von 1966 bis 1976 wurden Zehntausende von Professoren und Studenten zur Umerziehung aufs Land geschickt.[3][4]

Nach Lewin benötigt eine neue Struktur zu mentaler Etablierung drei Phasen.

Der emigrierte deutsche Psychologe Kurt Lewin[wp] untersuchte während des Zweiten Weltkrieges[wp] in den USA die Frage, wie sich der National­sozialismus in Deutschland entwickeln konnte. Er kam zum Schluss, dass es nicht genügte, diese Entwicklung zu erklären, sondern dass die menschlichen Systeme verändert werden müssten, um solche Entwicklungen zu verhindern. Er entwickelte sein 3-Phasen-Modell[wp], um die nach seiner Ansicht notwendige Umerziehung (von den amerikanischen Besatzern Reeducation genannt) der Bevölkerung im Nach­kriegs­deutschland durchführen zu können.

Edgar H. Schein[wp] und Robert J. Lifton[wp] untersuchten Mitte der 1950er Jahre im Auftrag der US-Regierung amerikanische Soldaten, die während des Koreakrieges in Gefangenschaft geraten waren. Man wollte herausfinden, was die Chinesen Neuartiges mit den amerikanischen Kriegs­gefangenen gemacht hatten, dass diese in unerwartetem Maße mit den Chinesen zusammen­arbeiteten und weitere unerklärliche Verhaltens­änderungen zeigten; unter anderem brach das Vertrauen unter den Gefangenen völlig zusammen.[5][6] Die CIA betrieb von 1953 bis in die 1970er Jahre ein als MKULTRA[wp] bezeichnetes geheimes Forschungs­programm über Möglichkeiten der Bewusstseinskontrolle[wp], das tausende von Menschen­versuchen an unwissenden Versuchs­personen beinhaltete.

Gehirnwäsche bei Kindern

Ein Kind in einer Scheidungs- oder Trennungs­situation, das seinen Vater nicht mehr sehen darf, will seine Mutter nicht auch noch verlieren. Daher wird es alles tun, was die Mutter will. Wenn sie schlecht über den Vater redet, gerät es in einen Loyalitäts­konflikt, weil es den Vater ebenso liebt wie die Mutter. Wenn die Mutter aber jahrelang immerzu schlecht über den Vater redet und gleichzeitig weitestgehend den Kontakt des Kindes zu ihm unterbindet (Umgangsboykott), kommt dies einer Gehirnwäsche gleich, der sich das Kind nicht entziehen kann, weil es von ihr abhängig ist.

Auch Kuckuckskinder werden regelmäßig einer Gehirnwäsche unterzogen, indem ihnen von klein auf eine falsche Herkunfts­geschichte in ihrem Gehirn eingebrannt wird.

Siehe auch: Wormser Prozesse, Erinnerungsverfälschung

Zitat: «Gehirnwäsche ist intensiver als Propaganda. Sie zielt auf die Installierung eines komplett neuen Welt- und Wirklichkeits­bildes ab.

Propaganda ist etwas, das politische Parteien und Massenmedien betreiben. Gehirnwäsche hingegen setzt bereits bei der Erziehung von Kindern in der Schule und Aus­zu­bildenden/Studenten in Lehr­instituten an.

Deutschland- und Selbsthaß

So ist beispielsweise der Schuldkult durch Propaganda allein gar nicht durchzusetzen, sondern es muß bei jungen Menschen durch jahrelang wiederholte Indoktrination ein Selbstgefühl eingepflanzt werden, als Deutscher nicht auf derselben freien und unbewerteten Stufe zu stehen wie irgendein beliebiger Angehöriger einer anderen Nation oder Kultur. Sondern eben weil dieser Mensch deutsch sei, sei er zu Wieder­gut­machungs­leistungen, Zahlungen an andere Länder, zurück­haltendem Auftreten und zu einer "Willkommenskultur" gegenüber auch großteils illegalen Einwanderern (→ Ein­wanderungs­krise) verpflichtet. Nur dann sei er ein "guter Mensch" - andernfalls sei er "böse", "intolerant" und "gefährlich".

Diese Art von Gehirnwäsche führt, nachdem sie mehrere Jahre, v. a. in Kindheit und Jugend, aus­geführt worden ist, zu einer tief­greifenden Persönlichkeits­störung. Solche Menschen verlieren ihre Selbstachtung und die Freude am Leben. Sie fühlen sich lebenslang verpflichtet, Wiede­rgut­machung in Form ständiger Leistungs­erbringung und durch Betonung eines besonders muster­gültigen moralischen Verhaltens zu leisten.» - Wertperspektive[7]

Social Engineering

Social Engineering (deutsch: Sozialkonstruktion) bezeichnet eine Strategie zur sozialen Manipulation, mit anderen Worten könnte man auch von "Umerziehungs­programm zur Durchsetzung von Genderismus" sprechen, als eine Art gesellschaftlicher Gehirnwäsche. Die Menschen werden ihrer Identität beraubt: der sexuellen Identität, der familiären Identität (Abstammung), der religiösen Identität (Säkularisierung[wp]), der kulturellen Identität (Multikulti) und der nationalen Identität (EUdSSR, Einwanderungs­politik). Alle familiären, religiösen, kulturellen und nationalen Bindungen werden zerstört. Am Ende steht der bindungslose und entwurzelte Mensch, der über seine unerfühlten Sehnsüchte durch Werbungs-, Meinungswirtschaft und Gesinnungsindustrie leicht manipulierbar ist.

Hauptartikel: Social Engineering und Vielfalt

Ächtung

1975 hat die UNO[wp] in ihrer Erklärung über den Schutz aller Personen vor Folter[wp] und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (Nr. 3452, 9. Dezember 1975) auch die Methode der Gehirnwäsche mittels manipulativer Psycho­techniken eingeschlossen.

Erotische Gehirnwäsche

Zitat: «Allgemein werden psychologische Methoden als "Gehirnwäsche" bezeichnet, die das "inneren Modell" der Wirklichkeit eines Menschen verändern sollen, insbesondere aber seine Wertvorstellungen.

Dabei wird das erlernte Denken und Fühlen als schlecht dargestellt und gegebenfalls bestraft. Zur Anwendung kommen neben rein psychologischen Methoden auch körperliche Züchtigungen[ext] oder die Folter[ext], je nachdem, unter welchen äußeren Bedingungen die Gehirnwäsche durchgeführt wird.

An die Stelle der verlorenen Werte werden dann neue eingestellt, deren Befolgung dann ebenso intensiv belohnt wird.

Erotische Gehirnwäsche

Die erotische Gehirnwäsche wird benutzt, um Personen in das Umfeld sexueller Zirkel zu ziehen. Zumeist wird versucht, von der Liebe enttäuschte Menschen zu finden, denen zunächst jede Form von Anerkennung und Lust­erfüllung gewährt wird. Nach und nach wird der Zugang dazu erschwert und es wird verlangt, dass andere Praktiken angewendet werden, die ein anderes Wertverhältnis zur Sexualität beinhalten (zum Beispiel Schmerzlust[ext] oder Unterwerfung). Nach einiger Zeit werden Maßnahmen getroffen, die eine Rückkehr in die normale bürgerliche Welt so gut wie unmöglich machen.» - Lechzen-Lexikon[8]

Literatur

  • Klaus Behnke / Jürgen Fuchs[wp] (Hrsg.): Zersetzung der Seele. Psychologie und Psychiatrie im Dienste der Stasi, Rotbuch 1015, Hamburg 1995, ISBN 3-88022-365-3 (2. Auflage: EVA Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2010, ISBN 3-434-46160-4).
  • Kurt Lewin[wp]; Gertrud Weiss Lewin (Hrsg.): Die Lösung sozialer Konflikte, Ausgewählte Abhandlungen über Gruppendynamik (Originaltitel: Resolving Social Conflicts, übersetzt von H. A. Frenzel, Christian, Bad Nauheim 1953 (Mit einem Vorwort von Max Horkheimer und einer Einleitung von Gordon W. Allport).
  • Robert J. Lifton[wp], Thought Reform and the Psychology of Totalism (1961), ISBN 0-8078-4253-2
  • Elisabeth Reuter: Gehirn-Wäsche. Macht und Willkür in der "systemischen Psychotherapie" nach Bert Hellinger. Nachwort von Klaus Weber, Lehmann Antipsychiatrieverlag, Berlin 2005, ISBN 3-925931-40-6
  • Edgar H. Schein, Coercive persuasion, A socio-psychological analysis of the "brainwashing" of American civilian prisoners by the Chinese Communists (1961)
  • Edgar H. Schein, From Brainwashing to Organizational Therapy: A Conceptual Journey, Cape Cod Institute, 2005
  • Bärbel Schwertfeger[wp]: Der Griff nach der Psyche. Was umstrittene Persönlichkeits­trainer in Unternehmen anrichten. Campus, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-593-35910-3
  • Michael M. Weber, Psychotechniken - die neuen Verführer, Gruppendynamik - die programmierte Zerstörung von Kirche und Kultur [neueste Trends]. 3., erweiterte Auflage, Christiana, Stein am Rhein 2000 (Erstausgabe 1997), ISBN 3-7171-1038-1 (Nachwort von Wolfgang Waldstein.)
  • Benjamin Zablocki: Towards a Demystified and Disinterested Theory of Brainwashing, p. 159-214 in Benjamin Zablocki und Thomas Robbins (eds): Misunderstanding Cults, 2001, ISBN 0-8020-8188-6
  • Dick Anthony: Tactical Ambigiuty and Brainwashing Formulations: Science or Pseudo Science, p. 215-317 in Benjamin Zablocki und Thomas Robbins (eds): Misunderstanding Cults
  • David Bromley: A Tale of Two Theories: Brainwashing and Conversion as Competing Political Narratives, p. 318-348 in Benjamin Zablocki und Thomas Robbins (eds): Misunderstanding Cults
  • Stephen A. Kent: Brainwashing Programs in the Family/Children of God and Scientology, p. 349-378 in Benjamin Zablocki und Thomas Robbins (eds): Misunderstanding Cults
  • Caspar von Schrenck-Notzing[wp]: Charakterwäsche., 1. Auflage, 1965, Charakterwäsche. Die Politik der amerikanischen Umerziehung in Deutschland., Kristall bei Langen-Müller 1981, ISBN 3-607-00047-6, Charakterwäsche. Die Reeducation der Deutschen und ihre bleibenden Auswirkungen., 3., erw. Neuausgabe 2010, ISBN 3-902475-01-3[9]

Einzelnachweise

  1. OVG Münster, Beschluss vom 31. Mai 1996, Az: 5 B 993/95, abgedruckt in NVwZ[wp] 1997, S. 302
  2. Richardson, James T.: Brainwashing Claims and Minority Religions Outside the United States: Cultural Diffusion of a Questionable Concept in the Legal Arena. In: Brigham Young University Law Review. Nr 4, 1996.
  3. Dai Sijie: Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
  4. China, Interview mit Zhao Ming: Befreit von der Folter in Chinas Arbeitslagern, bei amnesty.at
  5. Robert J. Lifton: Thought Reform and the Psychology of Totalism: a study of "brainwashing" in China
  6. Edgar H. Schein: Coercive persuasion, A socio-psychological analysis of the "brainwashing" of American civilian prisoners by the Chinese Communists
  7. Gehirnwäsche, Wertperspektive am 22.Mai 2016
  8. Lechzen-Lexikon: Gehirnwäsche
  9. Manfred: Charakterwäsche, Korrektheiten am 4. Januar 2011

Querverweise

Netzverweise


Dieser Artikel basiert in einer erweiterten Form auf dem Artikel Gehirnwäsche (23. Oktober 2013) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in WikiMANNia am Text mitgearbeitet haben.