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Ute Sacksofsky

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Ute Sacksofsky
Ute Sacksofsky.jpg
Geboren 1960
Beruf Jurist

Ute Sacksofsky (* 1960) ist eine deutsche Juristin, Vizepräsidentin des Staatsgerichtshofs des Landes Hessen[1] und Professorin im Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Frankfurt.[1]

Zusammenarbeit mit Vertretern des Staatsfeminismus

Ute Sacksofsky veranstalte zusammen mit Susanne Baer die Tagung "Autonomie im Recht - geschlechtertheoretisch vermessen" vom 3. bis 5. März 2016 in der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Standpunkte

Zitat: «Gehen wir davon aus, dass es um die Weitergabe deutschen Erbgutes nach der national­sozialistischen Gewaltherrschaft nicht mehr gehen kann: Was wäre eigentlich so schlimm daran, wenn die Deutschen aussterben sollten (was ohnedies noch ein paar Jahrhunderte dauern dürfte)? Das Territorium, auf dem sich derzeit [!] Deutschland befindet, könnte der Natur zurückgegeben oder (das ist wahrscheinlicher) von anderen Menschen besiedelt werden.» - Merkur Nr. 769, Zur Begründung, warum sie Familienpolitik überflüssig findet.[2][3][4]
Zitat: «Wenn es diese deutsche Kultur nicht schafft, das Leben der kommenden Generationen mitzuprägen, dann muss sie wohl kaum unter Artenschutz gestellt werden.» - Merkur Nr. 769[5]

Artikel

Kritik

Das Experiment heißt "Endlösung Deutschland". Zu seinen treibenden Kräften gehört die Frankfurter Juristin Ute Sacksofsky. [...]

"Ihr Kinderlein kommet - Bevölkerungspolitik als Staatsaufgabe", so heißt ihre Rechtskolumne vom Juni 2013 im Merkur Nr. 769. Unseren längst geschwächten kollektiven Selbst­erhaltungs­trieb, soweit er überhaupt noch vorhanden ist, erklärt unsere Professorin kurzerhand für "nationalistisch". Die Steigerung der Geburtenrate ist nach ihrer Meinung "kein legitimes staatliches Ziel", dafür aber die kosten­treibende Gleichbehandlung von allen möglichen Sonder­lebens­förmchen, die neuerdings ebenfalls "Familie" heißen sollen, auch wenn sie nie eine werden, weil ihnen die Zeugung von Kindern natürlicherweise verwehrt bleibt. Unser demographisches Problem hält Frau Professor wahlweise für unerheblich oder für begrüßenswert. Dabei genießt sie persönlich das Glück, überhaupt geboren worden zu sein, zu einer Zeit, da es den von ihr geforderten Verzicht auf ein staatliches Interesse an Neugeborenen noch nicht gab. Also nach ihr die Sintflut[wp].

Die so genannte Gleichbehandlung von offensichtlich Ungleichem erklärt Frau Professor nicht nur für geboten, sondern für zwingend. Warum, das sagt sie uns ganz offen, und dabei spielen irgendwelche gleich zu berechtigenden Gruppen plötzlich gar keine Rolle mehr. Die Berufung auf sie ist nur das Mittel zum abgründigen Zweck: "Gehen wir davon aus, dass es um die Weitergabe deutschen Erbgutes nach der national­sozialistischen Gewalt­herrschaft nicht mehr gehen kann [wegen der Kollektivschuld, denkt sich wohl unsere Anhängerin des Morgenthau-Plans[wp], A.L.]: Was wäre eigentlich so schlimm daran, wenn die Deutschen aussterben sollten (was ohnedies noch ein paar Jahrhunderte dauern dürfte)? Das Territorium, auf dem sich derzeit [!] Deutschland befindet, könnte der Natur zurück­gegeben oder (das ist wahrscheinlicher) von anderen Menschen besiedelt werden."

Damit nicht genug. Wenige Zeilen später folgt ein biopolitischer Arschtritt aus den Tiefen des Führer­bunkers[wp], der an Zynismus nicht zu überbieten ist: "Wenn es diese deutsche Kultur nicht schafft, das Leben der kommenden Generationen mitzuprägen, dann muss sie wohl kaum unter Artenschutz gestellt werden." Und damit die deutsche Kultur ihre Bewährungsprobe auch wirklich nicht besteht, betreibt Frau Professor ihre spezielle Form der Familienpolitik, in der sie unentwegt mit dem Gleichheits­grundsatz herumwedelt, um alles zu unterstützen, was nicht nach traditioneller Familie - vulgo Kindern - aussieht. Der Gleich­behandlungs­grundsatz ist natürlich nur ein leicht zu durchschauender Vorwand. Um ihn geht es letztlich gar nicht.

Das destruktive Ziel besteht einzig und allein darin, eine positive Bevölkerungspolitik zu unterbinden. Kinder müssen der Frau Professor ein riesiger Dorn im Auge sein, denn deren Eltern kassieren ja Geld vom Staat dafür, daß sie Kinder haben, wie die Autorin nicht müde wird, sich seitenlang zu empören, indem sie jeden Euro Familienförderung einzeln aufzählt. Der Neid spritzt ihr nur so aus der Feder. Nähme man ihr Argument ernst, daß der Staat aus Gründen seiner weltanschaulichen Neutralität keine Geburten­förderung betreiben dürfte, könnte man ebenso gut eine welt­anschauliche Neutralität in Fragen der persönlichen Lebens­erhaltung konstruieren und fordern, daß Leute, die essen, und Leute, die nicht essen, in keiner Weise manipuliert werden dürften, auch nicht in die Richtung, die ihnen das nackte Leben retten würde: "Wenn du es nicht schaffst, dich zu erhalten, verreckst du halt, und deine Sippe am besten gleich mit. Artenschutz gibt's nicht! Pech gehabt!"

Was im Einzelfall absurd klingt, weil es die Therapie von Bulimie unterbinden würde, wird von Frau Professor für das deutsche Kollektiv sogar mit Kant begründet und als ganz vernünftig ausgegeben: "Der Mensch soll niemals bloß als Mittel, sondern jederzeit zugleich als Zweck an sich selbst behandelt werden", schreibt sie und hat, kaum daß der Satz beendet ist, das Wörtchen "zugleich" auch schon wieder vergessen. Sie tut so, als ginge es dem Staat nur um den Menschen als profanes Mittel seines Selbsterhalts, und das findet sie einfach degoutant, wobei sie vergißt, daß auch der Staat aus Menschen besteht - was nichts anderes bedeutet, als daß Frau Professor Menschen degoutant findet, die sich fortpflanzen und erhalten wollen. Jedenfalls, wenn sie das als Angehörige eines Kollektivs namens Deutsche wollen und im Interesse eines deutschen Staates und wenn der ihnen dafür auch noch Geld gibt. Ganz zu schweigen davon, daß auch ein Mensch, der ursprünglich als bloßes Mittel gedacht gewesen wäre (weil die Firma halt einen Erben braucht), spätestens ab dem Zeitpunkt seiner Zeugung unantastbarer "Zweck an sich" ist.

Aber mit der Natalität hat es unsere Frankfurter Juristin nun mal nicht. Daß sie persönlich kein Interesse daran hat, ist ihre Sache, aber daß sie die Öffentlichkeit mit ihrer penetranten Lebens­feindlichkeit manipuliert, damit ein paar Frauen mehr durch die fiktive "gläserne Decke" schießen, geht entschieden zu weit. Gegen Abtreibung zum Beispiel hat Frau Professor, soweit ich sehe, noch nicht das Wort erhoben, jedenfalls nicht im feinen Merkur, obwohl doch dies nun wirklich das Beispiel für eine Tat wäre, bei der es um nichts anderes als eine brutale Zweck-Mittel-Relation geht. Aber hier wird das Kind nicht geboren, und das ist nach Frau Sacksofsky ja nur zu begrüßen. Wenn es darum geht, daß ein Kind nicht geboren wird, darf die kühle Zweck-Mittel-Relation Anwendung finden; wenn es aber darum geht, daß es geboren wird, ist sie nicht erlaubt. Das liegt an der Neutralität des Staates, wir haben verstanden. Und an der Gleichheit von Leben und Tod (genauer gesagt, von Leben und Nicht-Leben), aus der der Tod (genauer gesagt, das Nicht-Leben) bekanntlich als Sieger hervorgeht und in diesem Fall auch hervorgehen soll. Diese dämonische Lebens­feindlich­keit drapiert Frau Professor mit einer zwar hübschen, aber verlogenen Zurückhaltung: "Familie ist der Ort, in dem gesellschaftliche Nützlichkeits­erwägungen keinen Platz haben sollten." Der Satz ist sogar mit Einschränkung richtig, aber hier geht es nicht darum, was in der Familie passiert, sondern außerhalb ihrer, nämlich auf Seiten des Staates.

Mit einem derartigen, nun ja, ich muß es leider sagen, menschverachtenden Müll wird unsere Frau Professor sogar als Gutachterin im Bundestag gehört und darf dort erklären, daß das Betreuungsgeld dem Gleichheits­grundsatz widerspräche. Nicht etwa, weil es den Zweck, für den es gemacht wurde, verfehle, sondern den, den Frau Sacksofsky seiner Nichtgewährung höchstpersönlich zuschreiben möchte, nämlich, die Frauen weg vom bequemen Herd ins Berufsleben hinaus­zu­treiben, wo sie bekanntlich allesamt hingehören, seit sie von den Männern nichts mehr unterscheidet (ist da schon wieder Neid auf ein häusliches Leben im Spiel?). Für den Fall einer womöglich "rückwärts­gewandten", "allein an der Steigerung der Geburtenrate orientierten Politik" (wieso "allein"?) prophezeit die Juristin das Eintreten von "Horror­szenarien". Aha, dann kommt also Bomber-Harris[wp] wieder über den Kanal geflogen und haut alles kurz und klein. So etwa?

Statt uns zu erklären, warum die Zeugung von Kindern auf einmal so gefährlich ist, hat Frau Professor eine weitere Kolumne verfertigt und ebenfalls im Merkur veröffentlicht. Dort äußert sie sich in der neuesten Nummer (777) zum "Märchen vom Untergang der Familie". Einerseits handelt es sich bei der Rede vom Untergang der Familie also um ein Märchen, andererseits aber ist dieses Märchen doch keines, denn "die Monokultur der auf Ehe gegründeten Familie ist ausgestorben", schreibt sie, "und kein Staats­rechts­lehrer wird sie wiedererwecken können." Natürlich weiß sie, daß es eine Monokultur in Sachen Familie noch nie gegeben hat. Sie muß aber ihren Gegnern die totalitäre Phantasie unterschieben, es hätte sie gegeben und sie ließe sich auch wiederbeleben. Erstens, damit die Autorin nicht selbst als totalitär dasteht, und zweitens, damit die große, polierte Vase namens Monokultur, gemeint ist aber die Familie, möglichst laut auf dem Boden zerschellt. Hier spritzt ihr zwar einmal nicht der Neid, dafür aber die merkwürdige Zufriedenheit über eine Entwicklung aus der Feder, die normale Leute mindestens bedauernswert finden.

Dazu paßt es, daß sie den tausendmal betonten Gleich­behandlungs­grundsatz gegenüber sozusagen alten und neuen "Familien" an keiner Stelle inhaltlich füllt. Das gehört zur Strategie, denn die substantielle Ungleichheit dessen, was gleich behandelt werden soll, darf gar nicht erst auffallen. Wo es darauf ankäme, den Unterschied kenntlich zu machen, weil es um Kinder und Jugendliche geht, die in Europa bislang zu 72 Prozent glücklicherweise immer noch mit Mama und Papa aufwachsen, werden wir mit leeren Worten abgespeist. Aber bevor wir abgespeist werden, werden wir getäuscht. Die Autorin sagt nichts gegen den falschen und von ihr vermutlich gewünschten Leseeindruck, daß jenes Drittel Kinder, das außerhalb der Ehe geboren wird, von vornherein bei gleich­geschlechtlichen Eltern aufwachsen würde.

Wie es wirklich ist, das interessiert Frau Professor nicht. Und deshalb soll es auch alle anderen nicht mehr interessieren. Das öffentliche Interesse an der auf Ehe gegründeten Familie sei "nicht offensichtlich", behauptet sie mit einer erstaunlichen Grausamkeit gegen Kinder, die natürlich und grundsätzlich viel lieber bei ihren eigenen, biologischen Eltern aufwachsen. Ob die Kinder "in einer für sie förderlichen Umgebung" aufwachsen (von eigenen Eltern ist nicht die Rede), das hänge "eben nicht an der 'Form', in der die Eltern zusammenleben, sondern an den gelebten Inhalten." Man ahnt, welche Inhalte dazugehören und welche nicht. Möglichst frühe Einführung in die Welt der Darkrooms[wp] - ja; Hochzeit von Mann und Frau auf dem womöglich katholischen Dorf - nein. Und dann die "Form", in der die Eltern zusammenleben. Als ob es nicht zunächst darum geht, daß sie überhaupt zusammenleben. Aber nein, darum geht es der Frau Professor nicht. Da sie es schon nicht mit Kindern hat, hat sie es auch nicht mit dem wünschenswerten Zustand, daß deren Eltern sich zum Wohle ihres Nachwuchses möglichst lieben und vertragen. Schlimmer noch. Es geht ihr nicht nur nicht darum, daß möglichst viele Kinder in den Genuß einer stabilen elterlichen Beziehung kommen. Sie ist sogar dagegen, denn das würde ja die traditionelle Familien-"Monokultur" stärken. Das führt zu einer absurden Konsequenz. Gleichbehandlung und Gleichstellung führen früher oder später zu dem absurden, gedanklichen Kurzschluß, daß es mindestens gleich viele hetero- und homosexuelle "Eltern" geben müsste. Als ob etwas, was nicht wünschenswert ist, sondern allenfalls toleriert werden kann, doch noch wünschenswert wird, sobald es nur genug davon gibt.

Das Recht der Kinder auf ihre eigenen Eltern ist der Preis, den diese schöne neue Welt der Gleichheit kosten darf und kosten soll. Frau Sacksofsky zahlt ihn gern - auf Kosten fremder Wehrloser, deren Mutter sie jedenfalls nicht ist. Gewiß, im strengen Sinn gibt es kein "Recht auf Eltern", weil auch hier das Schicksal jederzeit dazwischenfunken kann. Im übertragenen Sinn gibt es dieses Recht aber eben doch. Die Erfüllung des natürlichen, menschen­gemäßen Grund­bedürfnisses auf Liebe durch die eigenen Eltern kann zwar, aus welchen Gründen auch immer, beeinträchtigt werden. Aber ein solches Unglück gibt uns nicht das Recht zu einer Kulissen­schieberei, bei der die Substanz (eigene Mama, eigener Papa) zur bloßen "Form"-Frage herabgewürdigt und durch beliebige "Inhalte" ersetzt wird. Denn das ist totalitär. Als Stalins[wp] Sekretär eines Tages den Namen seiner Frau auf den Todeslisten fand, beruhigte der Chef seinen Mitarbeiter mit den Worten, es werde schon alles gut. Als der Sekretär am Abend nach Hause kam, öffnete eine neue, ihm unbekannte Frau die Tür. Diese Form der Grausamkeit finden wir auch in dem neuen Essay von Frau Sacksofsky, in dem die Frage tunlichst vermieden wird, wie in ihren neuen "Familien"-Formen die beiden leiblichen Elternteile vorkommen, von denen mindestens eins willkürlich durch den gleich­geschlechtlichen "Lebens­partner" ersetzt werden können soll. Was zur Folge hat, daß diese Elternteile von vornherein danach ausgewählt werden, ob sie später Ansprüche auf eine Beziehung zum Kind erheben oder nicht.

Sacksofskys Argumente zielen darauf ab, unveränderliche Naturrechts­positionen abzuräumen, als ob sie spätestens seit den fünfziger Jahren überflüssig wären - seit Kinder, wie alles andere auch, bekanntlich aus der Steckdose kommen. Sie behauptet sogar, der Wertewandel[wp] wäre dem Verfassungsrecht als Diskriminierungs­verbot "dogmatisch eingeschrieben" und ziele auf "gleiche Anerkennung" in immer neuen Problemfällen ab. Sie verschweigt nur leider, daß dabei die wichtigste Gleichheit unter den Tisch fällt: daß alle Kinder eine eigene Mama und einen eigenen Papa haben, ganz gleich, von wem und aus welchen Gründen sie wie gezeugt wurden. Niemand anderes als Frau Professor selbst macht mit ihrer verrückten Argumentation den Menschen zum bloßen Mittel: die Kinder nämlich, um deren Schicksal sie sich einen Dreck schert und denen man beliebige Lebensumstände aufdrücken kann, die zufällig im Interesse irgendwelcher sexueller Randgruppen liegen. [...]

Die geforderte "Gleichbehandlung" hat, wie alles, ihren Preis, hier in Form einer dramatischen und verschwiegenen, künstlich erzeugten Ungleichheit. Menschen, die auf eine glückliche Kindheit mit eigenen, nicht narzißtisch auf das gleiche Geschlecht fixierten Eltern zurückblicken können, haben gute Chancen, einigermaßen entspannt auf der Sieger­straße durchs Leben zu fahren. Das weiß und beachtet jeder kluge Personal­berater bei seiner Kandidaten­auswahl, indem er wie nebenbei den Bewerber nach der Intaktheit seiner Herkunfts­familie fragt. Die anderen, die schon in den ersten drei Lebensjahren Pech hatten und es nie auf die Siegerstraße schaffen, werden sich künftig bei Leuten wie Frau Professor Sacksofsky bedanken dürfen, die ihren morbiden Gleichheits­terror mindestens solange betreiben würde, bis die Deutschen ausgestorben sind oder nur noch aus seelischen Krüppeln bestehen. Diese biopolitische Grausamkeit, erdacht ausgerechnet von einer Frau, wird uns deshalb so kritiklos präsentiert, weil es sich bei den Opfern ja "nur" um Deutsche handelt, die ihren Anspruch auf Gleichbehandlung mit anderen Völkern dieser Erde bekanntlich verwirkt haben. Vor lauter Eifer merkt Frau Sacksofsky gar nicht, daß wir den Artenschutz, den sie uns verwehren möchte, überhaupt nicht brauchen, besser gesagt, daß man einen Artenschutz für Deutsche nur dann ablehnen kann, wenn man der Meinung ist, irgendjemand hätte die Macht, ihn zu gewähren oder zu verweigern.

Mir persönlich ist diese Sichtweise neu. Ich wüßte nicht, wer eine solche Macht oder ein solches Recht besäße. Vor allem dachte ich immer, daß die Menschenrechte so eine Art Artenschutz wären, die, so verstehe ich Frau Sacksofsky, für uns Deutsche plötzlich nicht mehr zu gelten brauchen. Ich kannte den Artenschutz ganzer Völker bzw. seine Verweigerung bislang nur in der Form, daß zum Beispiel die Nazis den Juden, Polen und wem sonst noch alles den "Artenschutz" absprachen, um den sie niemand gebeten hatte ...

Daß Frau Sacksofsky Karriere macht, während sie uns einen Artenschutz abspricht, um den wir sie nicht gebeten haben, verheißt nichts Gutes. Man muß sich nur anti­faschistisch und anti­nationalistisch genug gebärden, damit die Vereinigung mit dem bekämpften Gegenteil sich unbemerkt vollziehen kann - unbemerkt und zugleich vor aller Augen.

Andreas Lombard[3]
Ute Sacksofsky ist in einer Rechtskolumne [...] angetreten, um den Genderismus und die Gender Studies gegen die Kritik von Ulrich Kutschera und Hans Peter Klein zu verteidigen. Hans Peter Klein, das ist derjenige, der sich im "Mai 2015 im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf[schwang], den Evolutions­biologen Kutschera zu verteidigen".

Sacksofsky wiederum will die Gender Studies gegen die Kritik verteidigen, sie seien dem Kreationismus[wp] "geistesverwandt", seien also dasselbe wie Kreationismus.

Schwänge sich, um in der Sprache Sacksofskys zu bleiben, ein Wissenschaftler dazu auf, die Gender Studies gegen den Vorwurf zu verteidigen, sie seien nichts anderes als Kreationismus, der Wissenschaftler, er würde zunächst damit beginnen, Kriterien zu sammeln, anhand derer es möglich ist, einen Bereich als Wissenschaft oder als "Nicht-Wissenschaft" zu klassifizieren. Dann würde er diese Kriterien auf seinen konkreten Gegenstand, hier die Gender Studies anwenden und zu einem nachvollziehbaren und nachprüfbaren Ergebnis kommen.

So geht Wissenschaft.

Sacksofsky kommt nicht einmal im Entferntesten auf diese Idee. Einen besseren Beleg dafür, dass sie von Wissenschaft keinerlei Ahnung hat, könnte sie gar nicht liefern. Sie lässt die Kritik stehen und versucht den Eindruck zu erwecken, diese Kritik sei eine Art Häresie[wp]. Diese Idee wiederum kommt nur Gläubigen, die kann nur jemand haben, der sich im Besitz der Wahrheit wähnt und entsprechend noch nie auf die Idee gekommen ist, er müsse sein vermeintliches Wissen an der Realität prüfen. Ein solcher jemand wird gewöhnlich als Gläubiger bezeichnet. Er findet sich in Kirchen, nicht in der Wissenschaft.

Und weil das alles noch nicht reicht, entwickelt Sacksofsky eine abwegige Vorstellung von Wissenschaft. In Wissenschaft ginge es um Neutralität und Objektivität und vor allem um Symmetrie, die "Grundbedingung der Schönheit". Abermals: Kein Wunder, dass Genderisten keine Antworten auf die Fragen nach den wissenschaftlichen Grundlagen ihrer Tätigkeit haben. Sie leben in einer eingebildeten Welt aus Schöngeistigem, in dem die Symmetrie und der irrige Glaube an den Essentialismus von Neutralität und Objektivität noch eine Rolle spielt. Ideen, die die Wissenschaft mit der Aufklärung hinter sich gelassen hat.

Denn: Es ist vollkommen egal, ob ein Linker oder ein Rechter eine Theorie entwickelt, so lange die Theorie an der Empirie scheitern kann. Es ist vollkommen egal, ob jemand seine Daten objektiv oder subjektiv sammelt, schon weil es nicht möglich ist, Daten objektiv zu sammeln, solange er dafür sorgt, dass die Verwertung der Daten und die Schlüsse, die er daraus zieht, nachprüfbar und nachvollziehbar sind.

Das Grundproblem, vor dem sich Wissenschaftler regelmäßig sehen, es besteht darin, dass sie sind. Sie haben eine Existenz. Diese Existenz hat eine Wahrnehmung und eine Überzeugung und eine Sicht der Welt zur Folge. Das ist misslich und das Aus für die Objektivität und die Neutralität. Deshalb haben sich Wissenschaftler Kriterien überlegt, Methoden und Vorgehens­weisen, die ausschließen, dass die persönlichen Befindlichkeiten eines Forschers als allgemeines Forschungs­ergebnis durchgehen.

Die Kriterien sind in drei Forderungen eingemündet: Nachvollziehbarkeit, Nachprüfbarkeit und Falsifizierbarkeit. Objektivität, weil sie nicht erreichbar ist, wurde zur regulative Idee, die im Streben nach Objektivität ihren Niederschlag gefunden hat. Neutralität ist nichts anderes als die Norm, die eigenen Ergebnisse nicht absichtlich falsch darzustellen, sie nicht zu verfälschen.

Das alles weiß Frau Sacksofsky offenkundig nicht.

Michael Klein[6]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 - Professur für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung, abgelesen am 4. Dezember 2015
  2. Interview mit dem Publizisten Andreas Lombard: "Homosexualität" ist ein groß angelegtes Täuschungsmanöver, Neue Freiheit am 3. Dezember 2015
    Anreißer: Homosexuelle Reproduktion gibt es nicht - allen Versprechungen und Hoffnungen zum Trotz. Andreas Lombard sagt: Für den reproduktions­technischen Markt dienen sie bloß als Türöffner.
  3. 3,0 3,1 Andreas Lombard: Arschtritt aus dem Führerbunker, Die Entdeckung des Eigenen am 21. Februar 2014
    Anreißer: Eine Frankfurter Professorin kämpft gegen die Zukunft der Familie und des deutschen Volkes. Ihr Motiv ist antideutscher Rassismus.
    Auszug: Es ist ein Krieg gegen das eigene Volk ausgebrochen, und ohne daß auch nur ein einziger Schuß fallen müßte, soll er mit unserem Untergang enden. Der Aggressor, das sind unsere eigenen Eliten in Politik und Medien. Wir wissen nicht, wer sie steuert, das können wir nur vermuten, aber daß sie gesteuert werden, ist am Ausmaß ihrer Gleichschaltung zu erkennen.
  4. Andreas Lombard: Ute Sacksofsky: Arschtritt aus dem Führerbunker, ef-magazin am 21. Februar 2014
    Anreißer: Eine Frankfurter Professorin kämpft gegen die Zukunft der Familie und des deutschen Volkes.
  5. Rechtskolumne: Ihr Kinderlein kommet - Bevölkerungspolitik als Staatsaufgabe, Merkur Heft 769, Juni 2013, 67. Jahrgang, S. 528-534
  6. Michael Klein: Oh Gott: Genderisten sind schlimmer als Kreationisten, Kritische Wissenschaft - critical science am 28. Juli 2015

Netzverweise