Erinnere Dich an die Movember Wohltätigkeitsveranstaltungen im November. |
MediaWiki[wp] ist männerfeindlich, siehe T323956. |
Gläserne Decke
Der Begriff Gläserne Decke (engl. glass ceiling) wurde in den 1980er-Jahren in den USA geprägt. Es handelt sich um ein Erklärungsmodell für das Phänomen, dass viele hochqualifizierte Frauen beim beruflichen Aufstieg spätestens auf der Ebene des mittleren Managements stehen bleiben und nicht in die Führungsebene aufsteigen. Diese Theorie postuliert eine Bevorzugung der männlichen Mitarbeiter gegenüber weiblichen Kollegen. Das Erklärungsmodell geht von einer unsichtbaren Aufstiegsbarriere für Frauen aus.
Widerlegung
Die Journalistin Julia Löhr bezweifelt in einem Kommentar, dass es die so genannte "Gläserne Decke" in der Führungsebene von Unternehmen oder Behörden gibt. Ihr ist aufgefallen, dass der Befund "Frauen in Spitzenpositionen sind Mangelware" und das allgemeine Klagelied "die 'Old-Boys-Networks' versperren den Weg in die Top-Etagen der Wirtschaft" im Widerspruch stehen.[1]
- "Beide Geschlechter bauen an unsichtbaren Barrieren, die beide behindern. So wie der Begriff "glass ceiling" die Barriere beschreibt, die Frauen von gut bezahlten Jobs fernhält, beschreibt "glass cellar" die unsichtbare Barriere, die Männern in Jobs festhält, die die höchsten Risiken aufweisen." [2]
- "Frauen drängen erst dann zahlreicher in einen Beruf, wenn er physisch keine Gefahren birgt." [3]
- "Wenn 'gläserne Decken' Frauen daran hindern Führungspositionen einzunehmen, dann muss es über der Sahara auch einen 'gläsernen Regenschirm' geben, weil es da so wenig regnet." (frei), [4]
Zitat: | «Die gläserne Decke ist ein Werk der Frauen selbst.»[5] |
Hypergamie
Es spricht einiges dafür, dass das Phänomen "Gläserne Decke" mit Hypergamie erklärt werden kann. Eine Studie der US-amerikanischen Notenbank (Fed[wp]) untersuchte die Zahl der beschäftigten Frauen mit Universitätsabschluss, die mit ebenso gut ausgebildeten Männern verheiratet waren und fand heraus: Ihre Zahl sank zwischen 1996 und 2003 jedes Jahr um 0,1 Prozent. Zuvor war der Trend umgekehrt gewesen: Von 1976 bis 1992 stieg die Zahl der berufstätigen Akademikerinnen mit gut ausgebildetem Gatten um 2,4 Prozent pro Jahr. Die Zahlen lassen folgende Interpretation zu:
- "Immer mehr bestens ausgebildete Frauen haben Arbeit nicht nötig, weil ihr Mann sehr viel Geld verdient - und sie verzichten dann freiwillig auf den beruflichen Aufstieg. Stefania Albanesi, eine der Autorinnen der Fed-Studie, verband die sinkende Kurve bei den berufstätigen Akademikerinnen mit den Löhnen für Universitätsabsolventen; und stellte fest, dass diese Gehälter just in denselben Zeiträumen steil angestiegen waren. Auf der anderen Seite stieg ja die Beschäftigung der Frauen insgesamt - also bei jenen Frauen, die nicht mit Universitätsabsolventen verheiratet waren [...]
- 'In den letzten zwanzig Jahren kletterten die Löhne für gut ausgebildete Männer so steil an, dass die anderen Einkommen einer Familie dagegen klein zu wirken begannen - also in der Regel der Lohn der Frauen', erklärte Albanesi gegenüber Reuters. Die Folge: 'Manchmal stiegen verheiratete Frauen in der Mitte ihrer Karriere aus, genau zu der Zeit, als ihre Männer in höhere Positionen gelangten. Sie hörten auf, ein Einkommen zu erzielen, das sie gar nicht mehr benötigten.'
- Bekräftigt wurde die These durch eine andere Tendenz: Die meisten gut ausgebildeten Frauen brachen ihre Karrieren nicht etwa ab, als ihre Kinder zur Welt kamen oder als diese noch im Kleinkindalter waren - sondern erst zur Zeit, als sie bereits in die Schule gingen. Also eben auch in den Jahren, als die Väter so richtig gutes Geld zu verdienen begannen ...
- Der rich husband effect (so der Titel eines Kommentars auf einem Anwaltsportal) ließe sich natürlich jetzt ganz simpel zusammenfassen: Frauen machen es sich leicht - allzu leicht."[6]
Männer finanzieren weibliche Lebensentwürfe
Dass ein Mann an die gläserne Decke stößt, also trotz der Erkenntnis, dass es zwar theoretisch möglich ist eine höhere Stellung im Beruf zu erlangen, er aber trotz aller Anstrengungen nicht weiter aufsteigen würde, ist ganz alltäglich. So ein Mann wird schlicht als "Versager" wahrgenommen. Eine Frau hingegen, die an die so genannte gläserne Decke stößt, wird demgegenüber nie als "Versagerin" angesehen, weil sie sich immer nur diskriminiert wähnt und dies teilweise auch offen zum Ausdruck bringt.
Die Tatsachenfeststellung lautet: Solange sich Männer finden, die bereit sind, den Lebensstandard ihrer Partnerinnen durch das von ihnen erzielte Einkommen zu sichern, werden Frauen höchstwahrscheinlich auch weiterhin in beruflichen Führungspositionen unterrepräsentiert bleiben, allerdings aus anderen Gründen, als der von Feministen diagnostizierten Frauenfeindlichkeit.[7]
Auswirkungen der Gesetzgebung auf die Arbeitswelt
Die nie öffentlich ausgesprochene Erkenntnis vieler Arbeitgeber lautet, dass die Einstellung einer Frau umso nachteiliger wird je mehr Arbeitsschutzgesetze es für Frauen gibt. Eine Frau als Arbeitnehmer könnte womöglich wirtschaftlichen Schaden verursachen, indem sie etwa eine Klage wegen sexueller Belästigung gegen irgendeinen ihrer männlichen Arbeitskollegen, Vorgesetzten oder Kunden erhebt. Oder sie erhebt Strafanzeige gegen einen Mitarbeiter, der sie kritisiert oder ihr gekündigt hat. Wenn ein Arbeitgeber sich davor ängstigt, dass das Ansehen seines Unternehmens Schaden nehmen könnte, weil er Rechtsanwälte konsultieren und einer Frau vielleicht 100.000 US-Dollar Entschädigung zahlen muss, weil er von einer Frau auf Schadensersatz verklagt worden ist, oder, dass männliche Kollegen sich davor fürchten, die Frau zu kritisieren oder mit ihr zu scherzen, dann beginnt der Arbeitgeber unbewusst damit das Geschlecht zu diskriminieren, das ihm diese Schwierigkeiten bereiten könnte.[8]
Kritik
Mike Buchanan analysiert in seinem Buch "The Glass Ceiling Delusion" die Behauptung, dass in Unternehmen angeblich eine gläserne Decke fähige Frauen daran hindert, in Führungspositionen aufzusteigen. Seine langjährige Erfahrung als Manager in Unternehmen und aus der Psychologie stammende Erkenntnisse werden von Buchanan gekonnt in ein Netz aus Argumenten verwoben, das die Protagonisten eines "glass ceilings" wie delirische Anhänger eines Kults aussehen lässt, der diese offensichtlich in einen Rauschzustand versetzt.[9][10]
Fabian Ochsenfeld liefert in seinem Beitrag "Gläserne Decke oder goldener Käfig: Scheitert der Aufstieg von Frauen in die höchsten Managementpositionen an betrieblicher Diskriminierung oder an familiären Pflichten?" die empirischen Belege dafür, dass es eine gläserne Decke in deutschen Unternehmen nicht gibt. Niemand hindert fähige Frauen daran, in Führungspositionen aufzusteigen, wie dies die Anhänger der These von der gläsernen Decke behaupten. Alle, die die Existenz einer gläsernen Decke behaupten, haben persönlich einen finanziellen Vorteil davon und gleichen dem, der auf dem mittelalterlichen Jahrmarkt ein Krötenelixier verkauft, das diabolische und unsichtbare Warzen auf der Nase wirkungsvoll bekämpft, denn: eine gläserne Decke gibt es nicht.[9][11]
Hadmut Danisch kommentiert ein Interview mit "Unternehmensberaterin" Anke Domscheit-Berg:
Feministische Betriebswirtschaftslehre und PR: Frauen wollen weniger arbeiten und mehr Freizeit als Männer, das ganze auch noch flexibler und von zu Hause, dafür aber 1.000 Euro monatlich zusätzlich. Und die Aussage ist, dass Frauen das Betriebsergebnis verbessern. Und das nennt sich dann Unternehmensberatung.
Sowas habe ich neulich fast wortgleich woanders gelesen. Es ging um die Integration geistig behinderter Kinder in Schulklassen. Googelt man sowas, findet man beispielsweise sofort auf MyHandicap.de:
Feministinnen verwenden für die Frauenquote in Unternehmen dieselbe Sprache, die für die Förderung und Integration behinderter Kinder verwendet wird. Wer solche Strategen, Berater und Lobbyisten hat, der braucht keine Gegner, schon gar kein Patriarchat mehr. So manche gläserne Decke stellte sich schon als die eigene Dummheit heraus, gegen die man immer wieder läuft, weil man sie nicht sieht. Ich habe den Verdacht, dass das Projekt Frauenquote eigentlich schon gescheitert ist, wenn man mit solchen Quatsch-Argumenten kommen muss. Wenn man schon damit kommt, dass man Manager dafür bestrafen muss, wenn sie Frauen nicht einstellen, dann heißt das auf Deutsch, dass man kein einziges positives Argument auf den Tisch zu legen weiß. |
– Hadmut Danisch[12] |
Zitate
- "Feminismus leidet nicht an gläsernen Decken, sondern an der Sackgasse, in die er gefahren ist." - Hadmut Danisch[13]
Zitat: | «Sind Frauen erst einmal an der Macht, lassen sie andere Frauen nicht mehr hoch.
Ist die gläserne Decke also Ausdruck der Stutenbissigkeit? Ist das schlimmste, was einer Frau passieren kann, eine weibliche Vorgesetzte, die nicht ihre beste Freundin ist? Und da hieß es immer, Frauen bräuchten weibliche Vorgesetzte und Vorbilder. Bedenke, worum Du bittest. Es könnte Dir gewährt werden.» - Hadmut Danisch[14] |
Einzelnachweise
- ↑ Management: Die Pausen-Frauen, F.A.Z. am 12. Februar 2010; Frauenkarriere: Gläserne Decke - ein Mythos?
- ↑ Warren Farrell: "Mythos Männermacht", Zweitausendeins 1995, ISBN 3-86150-108-2, S. 131
- ↑ "Mythos Männermacht", S. 148
- ↑ WGvdL-Forum (Archiv 2): 26. August 2010
- ↑ Wer hat die gläserne Decke eingezogen?, Wirtschaftswurm am 11. April 2011
- ↑ Wenn clevere Frauen ihre Karriere abbrechen, Tagesanzeiger am 3. April 2012
- ↑ Guy Fawkes: "Wahrer Maskulismus kann nur links sein", Cuncti - Machbar am 22. April 2012
- ↑ "Mythos Männermacht", S. 148
- ↑ 9,0 9,1 Ende einer Genderphantasie: Die "Gläserne Decke" in Scherben, Kritische Wissenschaft - critical science am 15. September 2012
- ↑ Mike Buchanan: The Glass Ceiling Delusion. The REAL Reasons More Women Don't Reach Senior Positions. LPS Publishing 2011, ISBN 0-9566416-6-0
- ↑ Gläserne Decke oder goldener Käfig: Scheitert der Aufstieg von Frauen in erste Managementpositionen an betrieblicher Diskriminierung oder an familiären Pflichten?[ext] - Fabian Ochsenfeld, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (KfZSS), Volume 64, Number 3 (2012), 507-534, DOI: 10.1007/s11577-012-0178-1 (html)
- ↑ Hadmut Danisch: Die Frau als Behinderte: Anke Domscheit-Berg und die Zwangsförderung, Ansichten eines Informatikers am 20. Juli 2015
- ↑ Hadmut Danisch: Furtwängler und die Empirie, Ansichten eines Informatikers am 30. Januar 2019
- ↑ Hadmut Danisch: Ist die "gläserne Decke" weiblich?, Ansichten eines Informatikers am 12. November 2017
Querverweise
- Gläserner Keller
- Lohndiskriminierungslüge
- Frauen in der Politik
- Frauen in der Wirtschaft
- Goldrock
- Frauen und Karriere
Netzverweise
- FemokratieBlog: Gläserne Decke
- Die "gläserne Decke": Realität und Widersprüche[ext] - Margit Osterloh, Sabrina Littmann-Wernli (13 Seiten)
- WGvdL-Forum: Gläserne Decken sogar in fernen Sonnensystemen!, Varano am 10. Juni 2015 - 23:49 Uhr
- Ängstliche Generation Y? Viele junge Frauen scheuen Führungsrolle, Wirtschaftswoche am 15. Januar 2015 (Taffe Frauen? Von wegen: Gerade die jungen Frauen trauen sich keine Führungsposition zu, wie eine Studie zeigt. Nur 29 Prozent hätten gerne einen Job mit Leitungsfunktion.)
- Tim Kummert: Frauen in MINT-Berufen: Die gläserne Decke ist hartnäckig, Wirtschaftswoche am 6. September 2014 (Immer noch arbeiten nur 14 Prozent Frauen in MINT-Berufen. In Offenburg wurde kürzlich eine Firma ausgezeichnet: Dort liegt der Anteil der Ingenieurinnen bei 50 Prozent.)
- Detmar Doering: Ein großer Schritt in Richtung Gleichstellung, Liberales Institut am 13. Juli 2014 (Um die gläserne Decke zu durchbrechen, bedarf es einer Einstellungsänderung. Vorbilder werden gebraucht. Keine Geringere als Barbie hat sich nun aufgemacht, eine Unternehmerkarriere zu gründen!)
- Sophia Harris: Entrepreneur Barbie takes aim at glass ceiling, CBC-News am 9. Juli 2014 (But critic says latest iteration of popular doll trivializes hurdles faced by women in business)
- Teresa Bücker: Gründerin: Barbie hat einen neuen Beruf, Edition F am 23. Juni 2014 (Gründerinnen sehen in Barbie ein Vorbild)
- Ende einer Genderphantasie: Die "Gläserne Decke" in Scherben, Kritische Wissenschaft - critical science am 15. September 2012