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Camille Paglia

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Camille Paglia
Camille Paglia.jpg
Geboren 2. April 1947

Camille (Anna) Paglia (* 1947) ist eine US-amerikanische Kunst- und Kultur­historikerin. Paglia ist Professorin für Geistes- und Medien­wissenschaft (Humanities and Media Studies) an der University of the Arts in Philadelphia.

Camille Paglia kritisierte viele Feministinnen wie Judith Butler, Marilyn French, Hillary Clinton, Kate Millett, Naomi Wolf[wp], Gloria Steinem, Catharine MacKinnon, Rosie O'Donnell und die National Organization for Women[wp]. Insbesondere kritisierte sie deren Sex­feindlichkeit und ihr totalitäres, staliniodes Verhalten. Auch kritisierte sie die Verschreibung von Ritalin, mit dem Jungen "ruhiggestellt" werden.

Zitat: «Der Begriff der "rape culture" ist lächerlich, heiße Luft und viel zu aufgeblasen, um sich ernsthaft mit ihm aus­einander­zu­setzen. Jeder, der eine derart vereinfachende Sicht auf Sex hat, versteht offenbar sehr wenig von Weltgeschichte, Anthropologie oder den Grundlagen der Psychologie. Mir tun diejenigen Frauen sehr leid, die von dieser über­politisierten und opfer­zentrierten Rhetorik verführt werden, denn dadurch, dass sie sich an solchen ober­flächlichen und auf­rührerischen Begriffen festklammern, geben sie ihre eigene Gestaltungs­macht und Eigen­ständigkeit auf.

Besorgt Sie in diesem Zusammenhang die immer häufiger vorgebrachte Forderung, dass sexuellen Handlungen eine ausdrückliche Zustimmung vorausgehen sollte ("Ja heißt Ja")?

Ich habe immer wieder gesagt, dass Sex eine physische Interaktion ist, die von primitiven Instinkten und Energien belebt wird und sich nicht auf verbale Formeln reduzieren lässt. Keine Partei in einer sexuellen Handlung unterliegt völlig rationalen Beweg­gründen, daher war Dionysus auch der Gott der Ekstase, dem halluzinatorischen Zustand schmerzhaften Glücks. "Ja heißt Ja"-Gesetze sind sowohl puritanisch als auch hoffnungslos totalitär. Ihre steigende Popularität demonstriert einfach nur, wie langweilig und bedeutungslos Sex geworden ist - und warum Hollywood kein Fünkchen Sinnlichkeit mehr produziert hat, seit Sharon Stone[wp] in "Basic Instinct"[wp] ihre Beine öffnete. Sex ist stets ein gefährliches Spiel, wie es schwule Männer seit Jahr­tausenden wissen und akzeptieren. Nichts in der Welt wird je absolut sicher sein, auch die weichen Kissen der Krippe nicht, in die feministische Ideologen uns zwingen wollen.»[1]

Zitat: «Der ungezügelte Kontrollwahn, was Sprache und Meinungen angeht, ist zutiefst reaktionär und verstößt massiv gegen die radikalen Prinzipien der Gegenkultur der 1960er Jahre, für die übrigens in den Vereinigten Staaten das Free Speech Movement an der University of California, Berkeley, konstituierend war.

Ich bin stets über die nahezu viktorianischen Ideen bestürzt, die Feministinnen heute über die Zerbrechlichkeit von Frauen verkünden, und ihre naive Hilflosigkeit, wenn es darum geht, Kontrolle über das eigene Liebesleben auszuüben. Junge Studentinnen, die nicht dazu in der Lage sind, sich auf einer Studenten­party lümmel­haften Anmach­versuchen zu erwehren, sind wohl kaum darauf vorbereitet, in der Zukunft Führungs­positionen in Unternehmen oder der Politik zu übernehmen.

Gloria Steinem hat die eigentlich viel richtungs­weisendere Betty Friedan von der Bühne verdrängt, während sie die aufkeimende Frauenbewegung übernahm. Zu Beginn leistete Steinem auch gute Arbeit - sie normalisierte das Bild, dass die Öffentlichkeit vom Feminismus hatte und ließ es wie ein vernünftiges Anliegen wirken, im Gegensatz zum Bild von schimpfenden und frigiden Freaks.

In der Mitte der 1970er regierte Steinem die Bewegung jedoch wie ein stalinistisches Politbüro. Abweichende Stimmen im Feminismus, wie die meine, wurden aus ihrem Magazin, der Ms., ausgeschlossen. Dieses Magazin wurde zur Prawda der Bewegung - gegen Männer, gegen Sex und gegen die Popkultur gerichtet. Mein eigener Flügel des "Pro-Sex-Feminismus" wurde in den Untergrund getrieben. Er tauchte auf nationaler Ebene bis in die 1990er Jahre hinein nicht auf.

Steinem war schon immer eine gut vernetzte Karrieristin, die sich selbst als heiligen­artige, sich selbst aufopfernde Philanthropin darstellt, während sie im Privaten mit den Reichen, den Berühmten und der Elite schmust. Sie erzählte der Welt, eine Frau brauche einen Mann so wie ein Fisch ein Fahrrad, während sie selbst auf jeder feinen Party in Manhattan mit einem Mann auftauchte.»[1]

Zitat: «Die Anti-Pornographie-Aktivistin Andrea Dworkin (die vor einem Jahrzehnt verstarb) war eine geradezu tollwütige Fanatikerin. Sie war eine selbst­zerstörerische Frau, deren Hass auf Männer sie beinahe auffraß, so dass sie stets am Rande einer Psychose stand. Dworkin und ihre puritanische Handlangerin Catharine MacKinnon waren in den Vereinigten Staaten lange Zeit sehr mächtig. MacKinnon wurde 1991 in einer Titelgeschichte des New York Times Magazines quasi heiliggesprochen.»[1]

Zitate

  • "Feminist ideology is like a new religion for a lot of neurotic women. You can't talk to them about anything." [2]
    • "Die feministische Ideologie ist wie eine neue Religion für viele neurotische Frauen. Man kann mit ihnen über nichts reden."
  • "Die Sexualität den Feministinnen zu überlassen ist wie seinen Hund, wenn man in Urlaub fährt, dem Tier­präparator anzuvertrauen." [3]
  • "Political correctness hat faschistische Sprachcodes und eine puritanische Sexualmoral." [4]
  • "I have found few lesbians with whom I can discourse for more than five minutes without hitting some tiresome barrier of resentment or ideology."
    • "Ich habe wenige Lesben getroffen, mit denen ich länger als fünf Minuten diskutieren kann, ohne auf eine frustrierende Barriere aus Verbitterung oder Ideologie zu stoßen."
  • "Men have sacrificed and crippled themselves physically and emotionally to feed, house, and protect women and children. None of their pain or achievement is registered in feminist rhetoric, which portrays men as oppressive and callous exploiters."
    • "Männer haben sich physisch und emotional geopfert und verkrüppelt, um Frauen und Kinder zu ernähren, unterzubringen und zu beschützen. Nichts von ihrem Schmerz und ihren Leistungen wird in der feministischen Rhetorik registriert, die Männer als gefühllose Ausbeuter darstellt." [5]
Zitat: «[Die] Professorin [Camille Paglia ...] sagt recht deutlich, dass sie die Gender Studies für das Zentrum der Blödheit hält. Bemerkens­werter­weise ist sie nicht nur Professorin, sondern auch Feministin und Geisteswissenschaftlerin, beobachtet aber eben sehr stark, dass die Fächer von immer dümmerem Dumm­volk besiedelt werden und in sich durch­verblöden. Beispielsweise dass die jetzt alle glauben, dass alles nur noch Sprache wäre und es sonst keine Realität, keine Biologie und so weiter mehr gäbe.

Sie beklagt, dass die Studenten heute nichts mehr in der Birne haben und nichts mehr lernen, nur noch Ideologie und ein paar Schlagworte kennen. Sie erzählt, dass sie das in verschiedenen Ländern beobachtet hat, wie sich Frauen durch diesen ganzen Gender-Quatsch selbst unglücklich und sich das Leben kaputt machen. Der ganze Lesben- und Schwulenkult sei Merkmal einer Zivilisation auf dem absteigenden Ast.» - Hadmut Danisch[6][7]

Interviews

Vorträge

Gespräch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Wir wollten die gleichen Freiheiten wie die Männer, NovoArgumente am 5. April 2017
  2. Emma Teitel: Camille Paglia on Rob Ford, Rihanna and rape culture, Maclean's am 16. November 2013
  3. Feminismus und Sexualität, MANNdat am 22. August 2005
  4. Camille Paglia on Political Correctness (Vamps & Tramps, S. 118)
  5. Camille Paglia mit Bezug auf "Mythos Männermacht" in "No Law in the Arena: A Pagan Theory of Sexuality", S. 392
  6. Hadmut Danisch: Camille Paglia: "Universities Are an Absolute Wreck Right Now", Ansichten eines Informatikers am 20. Mai 2016 (Gender Studies sind nicht Wissenschaft, sondern Wissenschafts­substitut für Doofe.)
  7. Youtube-link-icon.svg Camille Paglia: Universities Are an Absolute Wreck Right Now (19. Mai 2016) (Länge: 32:38 Min.)
  8. Feminism: In conversation with Camille Paglia, Battle of Ideas am 22. Oktober 2016, 12.00-13.15 Uhr (Internationally renowned American social critic Camille Paglia has been called 'the anti-feminist feminist'. A staunch defender of individual freedom, she has argued against laws prohibiting pornography, drugs and abortion. Describing contemporary feminism as a 'reactionary reversion' and 'a gross betrayal of the radical principles of 1960s counterculture', she stands firmly on the side of free speech and against political correctness. She has argued that though today's feminists strike progressive poses, their ideas emanate from an entitled, upper-middle-class point of view. This has led Paglia to become one of the US's foremost critics of contemporary feminist orthodoxies such as the idea of 'rape culture', which she believes stifles women's autonomy. Instead, Paglia is keen to stimulate reasoned discussion about some of the most controversial and inflammatory issues dominating campus politics and debates about threats to young women. She is calling such fashionable concepts such as 'rape culture... a ridiculous term... not helpful in the quest for women's liberation'. She is associated with a brand of feminism which encourages women to embrace the dangers of being in the world and has argued that the current enthusiasm for things such as compulsory sexual consent classes in colleges illustrates how sex is being policed by 'drearily puritanical and hopelessly totalitarian regulatory regimes and codes'.
    As one of the most articulate and outspoken polemicists confronting the contemporary feminist focus on policing thought and speech, what does Paglia believe women should be fighting for today? After the gains made by feminism since the 1960s, why are women today so often presented as fragile, helpless victims? What does she make of the political and cultural state of feminism and its near ubiquitous embrace by the establishment? Camille Paglia sits down with Institute of Ideas director Claire Fox to discuss the past, present and future of feminism and to discuss the themes in her forthcoming (and seventh) book, Free Women, Free Men: Sex, Gender, Feminism)

Netzverweise