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Fall Gustl Mollath
Das WikiMANNia-Team verweist auf den exzellenten Artikel Gustl Mollath[nw] im NürnbergWiki. Mit Gustl Mollath hat Deutschland jetzt auch einen vergleichbaren Fall zu Herwig Baumgartner, welcher seit dem 3. November 2009 unter denselben, von der österreichischen Justiz inszenierten Argumenten weggesperrt ist. |
Das NürnbergWiki wird wegen seiner Berichterstattung im Fall Gustl Mollath verklagt: Gustl Mollath (Spenden gegen Maulkorb)[nw]. |
Der Fall Gustl Mollath ist ein prominenter Kriminalfall in Deutschland, in dem es zu politischem Missbrauch der Justiz und Psychiatrie kam. Er zeigt sehr eindrucksvoll, was ein Mann mit Scheidung und Justiz in Deutschland erleben kann, wenn er dem naiven Glauben anhängt, dass er in einem Rechtsstaat lebe.
Zitat: | «Ich hatte nicht mal Punkte in Flensburg gehabt. Gar nichts. Plötzlich sind sie der schwerkriminelle Wahnsinnige - von null auf hundert.» - Gustl Mollath[1] |
Zitat: | «So wie der Großinquisitor in Dostojewskis gleichnamiger Erzählung Jesus Christus lieber verhaften ließ als zuzulassen, dass dessen Wiederkunft die Herrschaft der Kirche gefährdet, so betrachten es derzeit in Bayern Richter, Staatsanwälte und die Justizministerin als ihre oberste Pflicht, die Justiz vor der Gerechtigkeit zu schützen.» - Oliver García[2] |
Ehestress wegen Schwarzgeldgeschäfte
Der Ehemann erfährt von illegalen Geldgeschäften seiner damaligen Noch-Ehefrau und versucht, sie wieder auf den legalen Pfad zurückzubringen. Es stellt sich heraus, dass Frau Mollath schon länger ein Verhältnis mit einem Manager der Immobiliensparte der HVB Group[wp] hatte. Gustl Mollaths Frau erklärt telefonisch: "Wir machen Dich fertig." Sie zeigt ihn wegen angeblicher Körperverletzung an. Dann behaupten Martin Maske und Petra Mollath, Herr Mollath sei im Besitz von Schusswaffen.
Nach einer Strafanzeige von Gustl Mollath gegen alle Beteiligte wegen Steuerhinterziehung[wp], Schwarzgeldtransfers[wp] und Insidergeschäften[wp] an das Amtsgericht Nürnberg schickt das Anwaltsbüro der Ehefrau an das Amtsgericht die Stellungnahme einer Fachärztin. Der Ehemann leide "mit großer Wahrscheinlichkeit" an einer ernstzunehmenden psychiatrischen Erkrankung, zusätzliche nervenärztliche Abklärung sei anzustreben.
Der Richter Otto Brixner des Landgerichts Nürnberg-Fürth erlässt einen Unterbringungsbeschluss: der Angeklagte sei "für die Allgemeinheit gefährlich". Gustl Mollath wird eine Allgemeingefährlichkeit unterstellt und das Landgericht ordnet eine entsprechende Sicherungsverwahrung in geschlossenen forensischen Abteilungen an. Aus der Urteilsbegründung: "Die Feststellungen zum Verlauf der Ehe des Angeklagten, die Schilderungen seines eigenartigen Verhaltens und seiner sich immer weiter steigernden Aggressivität beruhen (...) auf der Aussage seiner geschiedenen Ehefrau, an deren Glaubwürdigkeit die Kammer keinen Zweifel hat".
Der so einer Zwangspsychiatrisierung unterzogene Gustl Mollath wird in Folge der rechtlichen Betreuung unterstellt (entmündigt) und verliert seinen gesamten Besitzstand. Auch persönliche Dinge, wie Familienfotos und ähnliches.[3]
Es deutet vieles darauf hin, dass seine - dann schon lange von ihm geschiedene Frau - illegal durch die Polizei geduldet, Zutritt zu seinem Haus erhielt und nicht nur weitere Beweise zu ihren strafbaren Tätigkeiten vernichtet hat, sondern gleich seine gänzliche Habe! Alle Bitten um Hilfe, alle Anzeigen dazu, werden abgelehnt und eingestellt. So ist nicht nur seine Gegenwart und Zukunft vernichtet, sondern auch seine Vergangenheit. Schlimmer noch, er wurde zu einem "wahnsinnigen Monster" gemacht.
In sechs Jahren Haft hat Gustl Mollath vieles kennen gelernt: Mehrfachmörder, Kinderschänder, Kindermörder, Betrüger, Drogenhändler, selbst einen Nekrophilen, aber er hat in den sechs Jahren keinen kennengelernt, dem gar nichts blieb![4]
Kriminalisierung und Psychiatrisierung von Gustl Mollath
Dr. med. Gabriele Krach, einer Ärztin des Bezirksklinikums am Europakanal (Psychiatrieklinik), fertigt auf Betreiben der Ehefrau eine ärztliche Stellungnahme an. Dr. Krach hat Gustl Mollath nie gesehen, diagnostiziert bei ihm jedoch aufgrund der Angaben von Petra Mollath eine "ernstzunehmende psychiatrische Erkrankung" und empfiehlt, eine "zusätzliche psychiatrische nervenärztliche Abklärung" vorzunehmen.
Dieses Attest wird zusammen mit seinem wirren Vortrag dem unverteidigten Gustl Mollath im Hauptverhandlungstermin vor dem AG Nürnberg am 25. September 2003 zum Verhängnis. Obwohl die Ehefrau ihn massiv mit Anzeigen überhäuft (Waffenbesitz, Körperverletzung und Freiheitsberaubung) und das Attest mit der "ernstzunehmende psychiatrische Erkrankung" fingiert hatte, kommt Richter Otto Brixner zu der Überzeugung, die Frau sei "ohne jeden Belastungseifer".
Zusätzlich sorgt Richter Otto Brixner dafür, dass die Anzeige Gustl Mollaths bei der Finanzbehörte unbearbeitet zu den Akten wandern, indem er selbst bei den Finanzbehörden anrief und darauf hinwies, dass Mollath "nicht klar bei Verstand" sei. Zu dem Zeitpunkt gab es allerdings das psychiatrische Gutachten noch gar nicht, das Mollath später ein "paranoides Gedankensystem" und Gemeingefährlichkeit attestierte.
Polit- und Justizskandal
Über sechs Jahre saß Gustl Mollath in einer Psychiatrie. Er behauptete damals, Mitarbeiter der Hypo-Vereinsbank - darunter seine damalige Frau - wären in Schwarzgeldgeschäfte verwickelt.[5] Weil er sich in einem "paranoiden Gedankensystem" verirrt haben soll, wurde Gustl Mollath vor sieben Jahren in die Psychiatrie eingewiesen. Nun zeigt sich: Mollaths Vorwürfe gegen die Hypovereinsbank stimmen.[6] Ein Justizskandal! Das BR-Politikmagazin Kontrovers berichtete, dass die Unterbringung in der Psychiatrie auch innnerhalb der Justiz umstritten war.[7]
Inzwischen ist der Fall des Psychiatriepatienten Gustl Mollath zum Politikum geworden. Angefangen hatte alles mit schweren Vorwürfen gegen die Hypo-Vereinsbank, anschließend wurde Mollath gegen seinen Willen in eine Klinik eingewiesen. Der Justizskandal besteht darin, dass die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth die Sache nicht weiter verfolgt hatte. Die Bank kam in ihrem internen Prüfbericht allerdings zu dem Schluss, dass bewusst und in gravierendem Maße gegen das Geldwäschegesetz verstoßen wurde. Mehrere Mitarbeiter der HVB, darunter auch Mollaths Ehefrau, waren daraufhin entlassen worden.
Zitat: | «Die Anschuldigungen des Herrn Mollath klingen in Teilbereichen zwar etwas diffus, unzweifelhaft besitzt er jedoch "Insiderwissen". Alle nachprüfbaren Behauptungen haben sich als zutreffend herausgestellt.» - Revisionsbericht der HypoVereinsbank |
Als Justizministerin Beate Merk (CSU) den Rechtsausschuss des Landtages im März 2012 im Fall Mollath informierte, erwähnte sie zwar den Bericht, aber nicht die Passage hinsichtlich der Glaubwürdigkeit Mollaths. Merk nannte die Vorwürfe Mollaths damals ein "absurdes Sammelsurium".[8] Noch am Dienstag, den 13. November 2012, sagte Justizministerin Merk auf einer Pressekonferenz, Mollath sei einst in die Psychiatrie eingewiesen worden, weil er krank und für die Allgemeinheit gefährlich war.
Diese für die Allgemeinheit gefährliche Justizministerin denkt aber nicht daran, etwa zurückzutreten und Verantwortung zu übernehmen. Immerhin musste sie sich schon kritische Fragen von Polit-Kollegen im Rechtsausschuss des bayrischen Landtags gefallen lassen[9] und im bayrischen Landtag gab es erste Rücktrittsforderungen von der Opposition.[10] Allerdings sah der Landtag noch im März 2012 "keinen Handlungsbedarf".[11]
Wilhelm Schlötterer[wp], einer der gewichtigsten Kämpfer für Mollath, ging gegenüber dem BR sogar soweit, das Nürnberger Gericht und der psychiatrische Gutachter hätten Mollath "vorsätzlich" in die geschlossene Anstalt gebracht.[11]
Zitat: | «Herr Mollath ist nach medizinischen Gutachten und Entscheidungen unabhängiger Gerichte untergebracht, weil er unter wahnhaften Vorstellungen leidet und nach Überzeugung der Gerichte gefährlich ist.» - Justizministerin Beate Merk[12] |
Während eine psychopathische Frau weiterhin der bayrischen Justiz vorsteht, muss ein unschuldiger und pflichtbewusster Mann weiterhin in der Psychiatrie schmoren.
Auch der damalige Vorsitzende Richter, Otto Brixner, meint, dass am damaligen Verfahren "nichts zu beanstanden" sei.[13]
Zitat: | «Mollath verweigert Therapiestunden und die Einnahme von Neuroleptika. Deshalb gilt er als unbehandelbar.»[14] |
Zitat: | «Inzwischen sind Gutachter sogar der Meinung, es spiele keine Rolle mehr, ob es die Schwarzgeldgeschäfte tatsächlich gegeben habe. Entscheidend sei, dass sich Mollath deswegen in einen Wahn hineingesteigert habe. Seine Gedanken "kreisen um einen fernen Punkt von Unrecht".»[14] |
Die Ex-Frau des Nürnbergers, die eine wichtige Rolle in den von ihm aufgedeckten Schwarzgeldgeschäften spielte und auf deren Tätlichkeitsanschuldigungen hin er in die geschlossene Psychiatrie überwiesen wurde, geht nach ihrem Abschied aus dem Bankgewerbe merkwürdigen Geschäften nach: Die Frau, die noch einmal geheiratet und einen anderen Namen angenommen hat, bietet unter anderem "Geistheilung", die Auflösung von "Seelenverbindungen", "Bio-Energetik", "Quantum Entrainment" und "Heilen mit Zahlen" an. Da drängt sich schon die Frage auf, wer in die Psychiatrie gehört.[15]
Zitat: | «Beate Merk ist für Horst Seehofer zur Belastung geworden - aber die Regional- und Geschlechterquoten machen ihre Ablösung kompliziert.» - Peter Mühlbauer[16] |
Zitat: | «Psychiatrisieren ohne persönliche Untersuchung hat in Bayern eine lange Tradition: sie begann 1886 mit König Ludwig II. und wird wahrscheinlich mit Gustl Ferdinand Mollath nicht zu Ende sein.» - Rudolf Sponsel[17] |
Zitat: | «Wie konnte sich aus einem 0815-Fall von häuslicher Gewalt nur dieses monströse Verfahren entwickeln, das zur existenziellen Vernichtung des beschuldigten Mannes und einer Freiheitsentziehung von nun bald sieben Jahren führte» - Gabriele Wolff[18] |
Zitat: | «Am Anfang stand das Dogma, dass die Anschuldigung einer Frau immer rechtens ist und keiner Überprüfung bedarf. Dies findet seine Fortsetzung in der stärker werdenden Kampagne der Macht, Gegner der feministischen Staatsdoktrin zu kriminalisieren ...»[19] |
Wiederaufnahme des Verfahrens
Das Oberlandesgericht Nürnberg hat am Dienstag, den 06.08.2013, die Wiederaufnahme seines Strafverfahrens beschlossen. Der 56-Jährige sei sofort frei, teilte das Gericht mit. Es wird erwartet, dass er das Bezirkskrankenhaus Bayreuth, wo er gegen seinen Willen in der forensischen Psychiatrie untergebracht ist, in den nächsten zwei bis drei Stunden verlässt. Das Landgericht Regensburg hatte eine Wiederaufnahme des Verfahrens vor gut zwei Wochen noch abgelehnt. Doch der 1. Strafsenat des Oberlandesgerichts Nürnberg hat diese Entscheidung vom 24. Juli nun aufgehoben. Gleichzeitig ordnete der Nürnberger OLG-Senat eine neue Hauptverhandlung an und verwies das Verfahren an eine andere Kammer des Landgerichts Regensburg.
Dokumentation der Verteidigung
Der Verteidiger von Gustl Mollath führt eine öffentliche Dokumentation über den Fall[20]
Archipel Bayern-Gulag
Inzwischen kam heraus, dass die Bayrische Staatsanwaltschaft bereits im Jahr 2011 den Fall Mollath "prüfte", Aktenzeichen: Gz. 260 Js 4813/11, und gleich wieder den Deckel drauf machte. Neue Erkenntnisse habe man dabei nicht gewonnen, hieß es auf Nachfrage.[21]
Wilhelm Schlötterer[nw] ist überzeugt davon, dass Mollath "völlig normal" ist. Stattdessen sind es Franz Josef Strauß[wp] "und seine Erben", die Bayern nach Ansicht des pensionierten Ministerialrats in den Zustand versetzten, in dem der Fall Mollath möglich wurde. Schlötterer, einst hoher Finanzbeamter, streitet seit Jahren unermüdlich gegen das "System Strauß". Vor vier Jahren veröffentlichte er in seinem Buch "Macht und Missbrauch"[nw] massive Filzvorwürfe gegen prominente CSU-Größen, was einen Rechtsstreit mit den Strauß-Kindern zur Folge hatte.
Gustl Mollath schrieb Schlötterer nach dem Erscheinen seines ersten Buches an. Seitdem setzt sich Schlötterer für Mollath ein, er ist überzeugt davon, dass der Nürnberger zu Unrecht eingesperrt ist. So steht es auch im Buch. "Ins Verderben stürzte ihn, dass ihm der Facharzt Leipziger und die Richter eine Geisteskrankheit andichteten, die ihn gemeingefährlich machte", schreibt er. Das, was Mollath widerfahren sei, nur Schlamperei zu nennen, sei zu oberflächlich. Das habe System. "Es ist nicht nur ein Skandal, es ist ein Verbrechen."[22]
Kommentare zum Fall
- "Bei näherer Betrachtung des Fall Mollaths kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass manche Richter 'Unabhängigkeit' mit 'Narrenfreiheit' verwechseln."
- "Es ist nicht Sinn der Unabhängigkeit (der Richter), krasse Fehlurteile auf immer in Stein zu meißeln."
- "Skandalös ist nicht nur das Wegsperren aufgrund völlig unzureichender Gutachten (z. B. ohne persönliche Untersuchung!). Nein, noch schlimmer ist das Urteil des Landgerichts Nürnberg, das den Grundanforderungen an ein Strafurteil in kaum einer Hinsicht stand hält (eklatante Unterlassungen bei der Beweisaufnahme, fehlerhafte Beweiswürdigung). Diese Qualitätsmängel gehen die Justizverwaltung direkt an (Ausbildung und Auswahl der Richter und Staatsanwälte)." - Joachim Bode, Richter am Amtsgericht i.R.
- "Ferngutachten haben in Bayern Tradition, damit wurde schon König Ludwig II. für unzurechnungsfähig erklärt, auf Betreiben seiner Minister." - Michael Winkler
- "Ich finde es unerhört, dass jemand, der die Wahrheit sagt, weggesperrt wird, auf der anderen Seite eine Politikerin (Dr. Beate Merk) nicht die Wahrheit sagt und auf freiem Fuß ist."
- "Mag sein, dass in Mollaths Verfahren nicht alles nach Goldstandard gelaufen ist. Aber ein Skandal? Unrechtsurteil, Gefälligkeitsgutachten - das sind ja alles harte Vorwürfe, die im Raum stehen. Es würde mich nicht überraschen, wenn bei der angekündigten Überprüfung seiner Unterbringung oder der Tatvorwürfe von damals kein anderes Ergebnis herauskommen würde." - Beate Lakotta[wp][23][24][25]
- "Welchen Zweck erfüllt aber Gewaltenteilung, wenn innerhalb der Gewalten selbst die alte menschliche Selbstherrlichkeit blüht? [...] Abgesehen davon, dass Mollath mit dem Gnadenerlass eines aufgeklärten Monarchen wohl besser dran und der Gerechtigkeit so schneller Genüge getan wäre, ja dass ihn vielleicht gar die Scharia menschlicher zu behandeln wüßte, verallgemeinere man den Gedanken: Die Legislative und damit die Exekutive stützen sich auf eine fragwürdiger werdende Legitimation, weil immer weniger Bürger zur Wahl gehen und sich überhaupt der Demokratie, ihrem eigenen öffentlichen Handlungsraum, entfremden. Und die Judikative kann offenbar nur mangelhaft kontrolliert werden. Effizient schon gar nicht. Das lässt am Rechtsstaat zweifeln." - Heino Bosselmann[26]
Gegendarstellung
Es gibt natürlich auch die Gegenposition, die Gustl Mollath für alles andere als unschuldig halten.
Zitat: | «Herzlich Willkommen, woher kommt denn Dein Interesse für Frauenwürger und Reifenstecher?»[27] |
Zitat: | «Wir sind gerade live dabei, wie sich eine Verschwörungstheorie im kollektiven Gedächtnis als real manifestiert.»[28] |
Zitat: | «Die Geschichte vom Whistleblower, der einer Verschwörung von Bank, Justiz und Psychiatrie zum Opfer fällt und zu später Gerechtigkeit kommt, hat sich längst im kollektive Gedächtnis fest eingenistet. Die Geschichte ist doch für die Medien auserzählt. Ich glaube da "manifestiert" sich nix mehr.»[29] |
Zitat: | «Die Geschichte eines gesunden Mannes, der eine Schwarzgeldaffäre aufgedeckt hat und dafür mit dem Etikett eines psychisch Kranken entsorgt worden ist, elektrisiert die Massen. Vor dem Hintergrund der Theorie der kognitiven Dissonanz werden daher alle Argumente, die Zweifel daran nähren, reflexartig abgeblockt und als Teil der Verschwörung eingeordnet. Renommierte Sendungen wie "Report Mainz", deren Journalisten im dauerempörten Gestus durch rein selektive Auswahl von (vermeintlichen) Fakten einen Justizskandal konstruierten, haben dazu wesentlich beigetragen.»[30] |
Zitat: | «Strate, der aus meiner Sicht ein reiner Selbstdarsteller ist und aus purem Aktionismus bislang nur erfolglose Rechtsmittel erhoben hat, will damit paranoide Schizophrenie[wp] zu einem harmlosen Spleen verklären.»[31] |
- Causa Mollath - Verschwörung oder Wahn, Psiram-Blog am 6. Juli 2013
- Causa Mollath - die Wiederaufnahme, Psiram-Blog am 30. Juni 2014
- Gerald Mackenthun: Der Fall Gustl Mollath
Zitat: | «Wie blöd muss sich eigentlich ein (angeblich) unschuldiger Gesunder anstellen, um sich über sieben Jahre lang nicht aus einer psychiatrischen Zwangssituation befreien zu können?» - Gerald Mackenthun[32] |
Zitat: | «Unregelmäßigkeiten bei der HypoVereinsbank in den 1990er Jahren und der Ehekrieg des Ehepaars Mollath haben prinzipiell nichts miteinander zu tun.» - Gerald Mackenthun[32] |
Zitat: | «Folgt man dem dominanten Meinungsbild an den Stammtischen des Internets auch zum Fall Mollath, dann sind alle Politiker und andere Entscheidungsträger Dummköpfe, Feiglinge, Verbrecher und käufliche Opportunisten. Mollaths Unterstützer verbreiten Verschwörungsszenarien, setzen pauschal die deutsche Justiz, die Psychiatrie und Politiker herab und stellen Behauptungen auf, die sie nicht belegen können. [...] Es geht um die Form der Kritik: hier die derb-rüpeligen Wutbürger gegen ernsthaft-zurückhaltende Entscheidungsträger, hier ein vernunft- und empathieloser Exhibitionismus gegen einen fast altmodisch anmutenden Begriff von Anstand, Vertrauen und Verlässlichkeit. [...] Was fehlt, ist Empathie. [...]» - Gerald Mackenthun[33] |
Kurzbeschreibung: | «Wurde Gustl Mollath in einer gigantischen Verschwörung kaltgestellt, um reiche Bankkunden zu schützen? Kann es wirklich sein, dass ein unbescholtener Mann, der Schwarzgeldtransfers der HypoVereinsbank anzeigen wollte, von seiner dort arbeitenden Frau für verrückt erklärt werden kann und sieben Jahre in der Psychiatrie verschwindet? Sind seine Frau, die Bank, Psychiater, Gerichte und die in Bayern regierende CSU in einem Komplott verwickelt? So stellen es jedenfalls die bayerische Opposition, einige Medien und eine aggressive Internetgemeinde dar. Ein genauerer Blick zeigt: Bayerische Oppositionsparteien missbrauchten im Schulterschluss mit einigen Medien den damals psychisch kranken Mann, um vor der bayerischen Landtagswahl im September 2013 der CSU zu schaden. Tatsächlich wurde Mollath 2006 wegen gewalttätiger Angriffe gegen seine Ehefrau, Freiheitsberaubung und gemeingefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr (Reifenstecherei) verurteilt - aus keinem anderen Grund. Es gab keine Verschwörung, keine Rechtsbeugung, keine Strafvereitelung im Amt, keine Verfolgung Unschuldiger. Unter öffentlichem Druck wird sein Fall ab 7. Juli 2014 am Landgericht Regensburg dennoch neu aufgerollt. Am Ende könnten von Mollaths Anschuldigungen nicht viel mehr bleiben als heiße Luft. Das Buch behandelt umfassend die Vorgeschichte von Deutschlands berühmtesten Psychiatriepatienten bis zu seinem Prozess wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung in den Jahren 2003-2006. Ausführlich wird aus den psychiatrischen Gutachten und den Gerichtsurteilen zitiert und deren Argumentation nachvollzogen. Zitate aus Mollaths Korrespondenz belegen seine seelische Verwirrtheit. Stichpunktartig wird auf diverse Presseartikel, Fernsehsendungen und die Haltung der Internet-Kommentatoren eingegangen, die sich beharrlich weigern, die Realität zur Kenntnis zu nehmen. Ferner werden behandelt die erfolgreiche Verfassungsbeschwerde und die Argumente, die zur Wiederaufnahme des Verfahrens führten. Kritisiert wird die prekäre Rolle einiger Medien und der politischen Opposition. Der mangelnde Opferschutz für Mollaths Exfrau Petra wird beklagt. Es wird die weitere Entwicklung nach der Entlassung Mollaths ab August 2013 betrachtet. Eigene Kapitel befassen sich mit den Krankheitsbildern Paranoia[wp], Schizophrenie[wp] und Querulantentum und geben dem Leser dazu Informationen an die Hand. Versucht wird eine psychologische Interpretation der aggressiven öffentlichen Debatte um die Psychiatrie im Allgemeinen und Mollath im Speziellen. Für alle Aussagen und Schlussfolgerungen werden Argumente geliefert.» - Kurzbeschreibung des Buches Mollath. Gerechtigkeit oder Tod |
Zitat: | «Einstimmig tönt es vom Stammtisch: "Der Mann ist doch nicht verrückt!" Mir stellt sich die Frage, warum Mollath dann in seiner direkten Nachbarschaft massenweise Autoreifen zerstach, da er sich verfolgt fühlte. Desweiteren ist es bezeichnend, dass er im Gerichtssaal Geschichtsbücher über die Nürnberger NS-Prozesse ausbreitete und während der Verhandlung mehrfach Sätze aus diesen, laut in den Saal brüllte. Alles Lüge? Alles eine Verschwörung? Alles Machenschaften gegen ihn? Glaubt Mollath wirklich, dass Richter, Protokollanten, Staatsanwalt usw. ihre Karriere auf's Spiel setzen, indem sie dies fälschlicherweise aussagen und somit Teil der Verschwörung sind? Psychosen treten bekanntermaßen zyklisch und in Schüben auf. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es bei Mollath wieder soweit ist.»[34] |
Zitat: | «Das Narrativ einer gemeinsamen Verschwörung aller gern gehassten Institutionen (Politik, Banken, Justiz, Psychiatrie) gegen einen kleinen, für den Weltfrieden kämpfenden Robin Hood ist so verlockend, dass selbst ansonsten kluge Köpfe wie z.B. Schlötterer darauf reinfallen.»[35] |
Zitat: | «Habe das Mackenthun-Buch jetzt mal überflogen, es vermittelt doch einen in sich stimmigen Eindruck über den Fall Mollath.»[36] |
Zur Gegenposition gibt es natürlich wieder eine Gegenposition:
Zitat: | «Oh, da hat die Psychiatrieabteilung von Psiram die Blogposts auf Moderation gestellt.»[37] |
Literatur
- Gerald Mackenthun: Mollath. Gerechtigkeit oder Tod., Selbstverlag April 2014
- Uwe Ritzer, Olaf Przybilla: Die Affäre Mollath. Der Mann, der zu viel wusste., Droemer Knaur 2013, ISBN 3-426-27622-4
- Sascha Pommrenke, Marcus B. Klöckner[fw] (Hrsg.): Staatsversagen auf höchster Ebene: Was sich nach dem Fall Mollath ändern muss Mit einem Schlusswort von Gustl Mollath, Westend Verlag, 2013, ISBN 3-86489-062-4
Querverweise
Netzverweise
Einzelnachweise
- ↑ Der Fall Gustl Mollath - Unschuldig in der Psychiatrie - Report Mainz (ARD), 21:45 Uhr (13. Dezember 2011) (Länge: 9:06 Min.) (Ein Film von Monika Anthes und Eric Beres. Aussagen von Freund Edward Braun, Steuerfahnder Rudolf Schmenger, Schöffe Karl-Heinz Westenrieder, Jurist Wilhelm Schlötterer)
- ↑ Oliver García: Justiz im Wahn-Wahn, De-legibus-Blog am 28. November 2012
- ↑ Chronologie
- ↑ Gegendarstellung
- ↑ Marc Neupert: Sechs Jahre Psychiatrie: Der Fall Gustl Mollath, Bayrischer Fernsehen - Frankenschau am 13. November 2012
- ↑ Jens Kuhn: Justiz: Der Fall Gustl Mollath, Bayrischer Fernsehen - Abendschau am 14. November 2012
- ↑ Jens Kuhn: Der Fall Gustl Mollath, Bayrischer Fernsehen - Kontrovers am 14. November 2012
- ↑ Fall Gustl Mollath: Psychiatriepatient wider Willen, Bayrischer Fernsehen - Aktuelles aus Franken am 14. November 2012
- ↑ Fall Gustl Mollath: Opposition wittert Justizskandal, Bayrischer Fernsehen - Aktuelles aus Franken am 31. Oktober 2012
- ↑ Fall Gustl Mollath: Justizministerin in Bedrängnis, Bayrischer Fernsehen - Rundschau am 14. November 2012
- ↑ 11,0 11,1 Unterbringung in der Psychiatrie: Landtag sieht keinen Handlungsbedarf, Bayrischer Fernsehen - Rundschau am 8. März 2012
- ↑ Hans-Uli Thierer: Neu-Ulm: "Ich sehe allem sehr gelassen entgegen", Südwest-Presse am 15. November 2012
- ↑ Nach Unterbringung in Psychiatrie: Schöffe kritisiert Mollath-Verfahren, Süddeutsche Zeitung am 15. November 2012
- ↑ 14,0 14,1 Conny Neumann: Fall Gustl Mollath: Weggeräumt und stillgestellt, Spiegel Online am 21. November 2012
- ↑ Den Falschen eingesperrt? Gustl Mollaths Ex-Frau betreibt "Geistheilung", Heise Online am 22. November 2012
- ↑ Peter Mühlbauer: Schwierige Entfernung der Trojanermutter, Heise Online am 12. Oktober 2011
- ↑ Rudolf Sponsel am 24. November 2012 um 23:38 Uhr
- ↑ Gabriele Wolff: Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 2), 7. Dezember 2012
- ↑ WGvdL-Forum: Holger am 12. Juni 2013 - 17:25 Uhr
- ↑ Dr. jur. h.c Gerhard Strade: Dokumentation zum Fall Gustl Mollath
- ↑ Andreas Ulrich: Bayerische Justizaffäre: Staatsanwaltschaft prüfte Fall Mollath schon 2011, Spiegel Online am 6. Dezember 2012
- ↑ Katja Auer: Mollath bei Buchvorstellung: Draußen, aber nicht frei, Süddeutsche Zeitung am 23. Juli 2013
- ↑ Beate Lakotta: Keine Ferndiagnostik, sondern Recherche, Spiegel am 19. Dezember 2012
- ↑ Gabriele Wolff: Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie IV, 21. Dezember 2012
- ↑ WGvdL-Forum: Mollath-Verleumderin vom Spiegel wurde der A... aufgerissen am 18. Juni 2013 - 05:37 Uhr
- ↑ Heino Bosselmann: Zur Debatte gestellt: Gewaltenteilung: Causa Mollath, Sezession am 25. Juli 2013
- ↑ Belbo am 28. Juni 2014 am 18:05:52 Uhr im Psiram-Forum zum Thema Der Mollath-Prozess
- ↑ Belbo am 28. Juni 2014 am 20:15:44 Uhr im Psiram-Forum zum Thema Der Mollath-Prozess
- ↑ P.G. am 28. Juni 2014 am 17:01:52 Uhr im Psiram-Forum zum Thema Der Mollath-Prozess
- ↑ Plinius am 30. Juni 2014 am 14:20:41 Uhr im Psiram-Forum zum Thema Der Mollath-Prozess
- ↑ Plinius am 30. Juni 2014 am 15:34:09 Uhr im Psiram-Forum zum Thema Der Mollath-Prozess
- ↑ 32,0 32,1 Gerald Mackenthun: Der Fall Gustl Mollath
- ↑ Gerald Mackenthun: Der Fall Gustl Mollath - Kommentar zur öffentlichen Diskussion, auch aus psychologischer Sicht
- ↑ Kommentator Jay am 1. Juli 2014 um 14:44 Uhr im Psiram-Blog
- ↑ Kommentator Groucho am 1. Juli 2014 um 15:01 Uhr im Psiram-Blog
- ↑ Kommentator Bernd Schneider am 1. Juli 2014 um 17:16 Uhr im Psiram-Blog
- ↑ Mollath bei Psychoram im Anti-Vegan-Forum am 7. Juli 2014 um 20:13 Uhr
Netzverweise
- Webpräsenz: gustl-for-help.de
- NürnbergWiki führt einen Artikel über Gustl Mollath
- Wikipedia führt einen Artikel über Gustl Mollath
- Fall Mollath: Ein schwarzer Tag für die bayerische Justiz, Die Welt am 11. Juli 2014 (Zeitdruck, Urlaubswünsche von Richtern, unordentliche Protokolle, widersprüchliche Urteilsbegründungen: Im Mollath-Prozess werden selbst Richter und Staatsanwälte im Zeugenstand plötzlich kleinlaut.)
- Ich will rehabilitiert werden, TV-Interview mit Gustl Mollath - SWR Landesschau BW (28. August 2013) (Länge: 11:50 Min.)
- Ich will rehabilitiert werden, Radiointerview mit Gustl Mollath - SWR1 Leute[wp] (28. August 2013) (Länge: 31:51 Min.) Gustl Mollath in "SWR1 Leute": "Mit Rache kommt man nicht weiter", 28. August 2013 (Gustl Mollath in "SWR1 Leute" über Wiedergutmachung, das psychiatrische System in Deutschland und seine Chancen auf Rehabilitierung.)
- Ingrid Fuchs: Gustl Mollath bei Beckmann: Mann mit Mission, Süddeutsche Zeitung am 16. August 2013
- Lisa Rokahr: Gustl Mollath bei "Beckmann": Mollaths Demut und der Stempel des Irren, Stern am 16. August 2013
- Zu Unrecht in der Psychiatrie - Der Fall Gustl Mollath, Talkshow mit Gustl Mollath, Gerhard Strate, Uwe Ritzer und Hanna Ziegert - Beckmann[wp] (ARD) (15. August 2013) (Länge: 79:33 Min.) Programmankündigung
- Die Story im Ersten: Der Fall Gustl Mollath - In den Fängen von Justiz, Politik und Psychiatrie - ARD (3. Juni 2013, 22:45-23:30 Uhr) Programmankündigung
- Sebastian Gierke: Gustl Mollath frei: Die zynischen Sätze der Beate Merk, Süddeutsche Zeitung am 6. August 2013
- Oberlandesgericht Nürnberg: Gustl Mollath kommt frei, Süddeutsche Zeitung am 6. August 2013
- Heribert Prantl: Gustl Mollath darf Psychiatrie verlassen: Die im Dunkeln sieht man nicht, Süddeutsche Zeitung am 6. August 2013
- Gustl-Mollath-Part-18 & Dieter Hildebrandt (30. Juli 2013) (Länge: 3:52 Min.)
- Der Fall Gustl Mollath - Dargestellt von Frank-Markus Barwasser - Neues aus der Anstalt[wp] (ZDF) (25. Juni 2013) (Länge: 7:10 Min.) (Erwin Pelzig)
- Fall Gustl Mollath: Neue Vorwürfe gegen Mollaths Frau, Bayern Radio am 16. Mai 2013
- Frank Müller: Fall Gustl Mollath: Von Steuerfahndern als "Spinner" eingestuft, Süddeutsche Zeitung am 15. Mai 2013 (Der Steuerfahnder Klaus Schreiber und sein damaliger Vorgesetzter Wolfgang Kummer bestätigten, die Einschätzung, bei Mollath handele es sich um einen "Spinner" und "Querulanten", sei nach einem Telefonat mit dem Nürnberger Richter Otto Brixner zustande gekommen.)
- Bayerischer Landtag: Untersuchungsausschuss im Fall Mollath eingesetzt, Der Spiegel am 24. April 2013
- Fall Gustl Mollath: Anwältin beklagt abgehörte Telefonate, Süddeutsche Zeitung am 22. April 2013
- Michael Watzke: Der Fall Gustl Mollath: Eine haarsträubende Justizgeschichte aus Bayern, Deutschlandradio am 22. April 2013
- Psychiatrie in der BRD. Ein Nicht-Psychiater spricht Klartext - Gerd Postel (25. Dezember 2012) (Länge: 7:45 Min.)
- Report Mainz über Gustl Mollath: Für Beate Merk wird es eng. Seehofer kommt unter Druck. - Report Mainz (ARD), 21:45 Uhr (Dezember 2012) (Länge: 8:05 Min.)
- Der Fall Gustl Mollath - Unschuldig in der Psychiatrie - Report Mainz (ARD), 21:45 Uhr (13. Dezember 2011) (Länge: 9:06 Min.)
- Mollat/Merk-Skandal, Dieter Hildebrandt über Korruption in Bayern - Kölner Treff (WDR) (2. Dezember 2012) (Länge: 2:39 Min.)
- Oliver García: Justiz im Wahn-Wahn, Delegibus-Blog am 28. November 2012
- Unschuldig in der Psychiatrie - Der Fall Gustl Mollath - Report Mainz (ARD), 21:45 Uhr (13. November 2012) (Länge: 8:11 Min.) (Report Mainz)
- Interview mit der bayerischen Justizministerin Beate Merk zum Fall Gustl Mollath/Hypovereinsbank - Report Mainz[wp] (ARD) (13. November 2012, 21.45 Uhr) (Länge: 15:39 Min.)
- Das komplette Interview mit der bayerischen Justizministerin Beate Merk. Die bayerische Justizministerin Beate Merk (CSU) äußert sich am 09.11.2012 gegenüber REPORT MAINZ zum "Fall Mollath", aus der Sendung vom 13. November 2012, 21.45 Uhr
- Interner Untersuchungsbericht der HypoVereinsbank belegt Aussagen von Gustl Mollath, aus der Sendung vom 13. November 2012, 21.45 Uhr (Gustl Mollath sitzt seit fast 7 Jahren in der geschlossenen Psychiatrie Bayreuth. Begründung: Er leide an einem paranoiden Wahn bezüglich eines Schwarzgeldskandals. Doch dieser Wahn stellt sich jetzt als Wahrheit heraus.)
- Der Fall Mollath: Gefahr für die Allgemeinheit oder die Justiz?, Lausitzer Rundschau am 3. Dezember 2012
- Olaf Przybilla: Merk will Fall Mollath neu aufrollen: Gericht überprüft Mollaths Richter, Süddeutsche Zeitung am 30. November 2012
- Fall Mollath: Merk beantragt Wiederaufnahme des Verfahrens (Justizministerin reagiert auf mögliche Ungereimtheiten), nordbayern.de am 30. November 2012
- Conny Neumann: Fall Gustl Mollath: Gefangen in weiß-blauem Filz, Spiegel am 30. November 2012
- Olaf Przybilla: Nach sieben Jahren in der Psychiatrie: Mollath wäre unter Auflagen zu Gutachten bereit, Süddeutsche Zeitung am 29. November 2012
- Prof. Dr. Heribert Prantl: Fall Mollath Die Psychiatrie, der dunkle Ort des Rechts, Süddeutsche Zeitung am 27. November 2012 (Eine Justiz, die Menschen ohne gründlichste Prüfung einen Wahn andichtet, ist selbst wahnsinnig.)
- Conny Neumann: Fall Gustl Mollath: Weggeräumt und stillgestellt, Spiegel am 21. November 2012
- Patrick Guyton: Justizskandal: Wie Gustl Mollath eine Straftat aufklärte und in der Psychiatrie landete, Die Zeit am 21. November 2012
- Olaf Przybilla: Fall Mollath: Wenn der Zeuge nicht gefragt wird, Süddeutsche Zeitung am 19. November 2012 (Er hat das Ehepaar Mollath lange gekannt, als Zeuge wurde er jedoch nicht befragt: Weil Edward Braun aber noch immer von Gustl Mollaths Unschuld überzeugt ist, gab er von sich aus eine eidesstattliche Erklärung ab - und bekam dafür Ärger vom Gericht.)
- Der irre Fall des Querulanten Gustl Mollath, diepresse.com am 16. November 2012 (Überforderte Justizministerin Beate Merk)
- Olaf Przybilla und Uwe Ritzer: Fall Mollath: Abgestempelt als "wahnhafte Störung", Süddeutsche Zeitung am 16. November 2012 (Seit sechs Jahren sitzt Gustl Mollath in der Psychiatrie - und das, obwohl ein interner Bericht der Hypo-Vereinsbank seine Hinweise auf Schwarzgeldgeschäfte bestätigt hat. Justizministerin Merk behauptet, die Frage illegaler Finanztransaktionen habe für seine Einweisung keine entscheidende Rolle gespielt.)
- Peter Mühlbauer: Freie Wähler fordern Merks Rücktritt, Heise/Telepolis am 16. November 2012
- Olaf Przybilla und Frank Müller: Nach Unterbringung in Psychiatrie Schöffe kritisiert Mollath-Verfahren, Süddeutsche Zeitung am 15. November 2012 (Die Justiz tat seine Erzählungen über Schwarzgeldgeschäfte als Hirngespinste ab, doch ein ehrenamtlicher Richter hält das Urteil zu Mollaths Unterbringung in der Psychiatrie für höchst angreifbar. Im Landtag verstärkt derweil die Opposition den Druck auf Justizministerin Merk.)
- Patrick Guyton: München: Justizministerin unter Verdacht, Südwest-Presse am 15. November 2012 (Die bayerische Justizministerin Beate Merk kommt in Erklärungsnot. Der Fall des Psychiatrie-Insassen Gustl Mollath wirft immer mehr Fragen auf. Hat die Ministerin bewusst weggeschaut?)
- Olaf Przybilla: Merk im Fall Mollath unter Druck: Es wird eng für die Ministerin, Süddeutsche Zeitung am 14. November 2012
- Olaf Przybilla und Uwe Ritzer: Fall Mollath und Hypo-Vereinsbank: Der Mann, der zu viel wusste, Fall Mollath und Hypo-Vereinsbank: Ein Gutachten verschwindet in der Schublade, Süddeutsche Zeitung am 13. November 2012
- Olaf Przybilla und Uwe Ritzer: Justizministerin im Fall Mollath unter Druck: "Dem Job nicht gewachsen", Süddeutsche Zeitung am 13. November 2012
- Bayrischer Landtag: Verfassungsausschuss: Bericht des Justizministeriums zu Gustl Mollath, 8. März 2012 (Bericht des Fernsehmagazins "Report Mainz" vom 13. Dezember 2011)
- "Der Fall Gustl Mollath - Vortrag Dr. Wilhelm Schlötterer", Teil 1, 2 (5. März 2012)
- Der Fall Gustl Mollath - Anhörung im Bayrischen Landtag am 15.12.2011, Bundesblog am 17. Januar 2012
- Justizskandal: Sitzt Gustl unschuldig in der Psychiatrie?, TZ am 15. Dezember 2011
- Auf Absprachen ließ sich der Richter nicht ein, Nürnberger Nachrichten am 7. Mai 2008 (Otto Brixner geht in den Ruhestand)
- Hintergründe
- gustl-for-help.de: Fachanalysen
- Marie Amrhein: Psychiatrie: Wie Mollath vom Horror Zwangseinweisung profitiert, Cicero am 16. Juni 2013
- Aktiengeschäfte: Razzia bei HypoVereinsbank wegen Steuerhinterziehung (Steuerfahnder haben die Zentrale der HypoVereinsbank durchsucht. Die Bank soll das Finanzamt um etwa 124 Millionen Euro betrogen haben. Behörden zufolge kein Einzelfall.), Zeit am 29. November 2012
- FemokratieBlog: "Mollath kein Opfer der Justiz", 28. November 2012
- Thomas Stadler: Fall Mollath: Gibt es Anzeichen für einen Bayernsumpf?, internet-law am 25. November 2012
- Der Fall Gustl Mollath: Psychiatrie-Horror Zwangseinweisung, Bild-Zeitung am 23. November 2012
- Olaf Przybilla und Uwe Ritzer: Fall Mollath: Das Schweigen der Banker, Süddeutsche Zeitung am 21. November 2012 (Kein Gericht und kein Gutachter glaubte Gustl Mollaths Berichten über Schwarzgeldgeschäfte von HVB-Mitarbeitern. Er landete in der Psychiatrie. Die Hypo-Vereinsbank wusste seit Jahren, dass viele Geschichten von Mollath stimmen - und tut bis heute so, als ginge sie das alles nichts an. Eine Spurensuche.)
- Fall Mollath: Anzeigen gegen Ministerin Merk, Süddeutsche Zeitung am 20. November 2012 (Verdacht der Strafvereitelung oder Freiheitsberaubung: In der Sache Gustl Mollath sind Anzeigen erstattet worden - auch gegen Justizministerin Beate Merk)
- Olaf Przybilla: Fall Gustl Mollath Strafrechtler wirft Justiz gravierende Fehler vor, Süddeutsche Zeitung am 18. November 2012 (Falsche Daten, einseitige Beweise und fehlende Objektivität: Der Strafrechtsprofessor Henning Ernst Müller nimmt das Verfahren in der Causa Mollath vor dem Nürnberger Landgericht förmlich auseinander. Der Justizministerin empfiehlt er, den Fall noch mal überprüfen zu lassen - von einer unabhängigen Seite.)
- Fall Vanessa: Wirbel um Presseerklärung im Gerichtssaal, Augsburger Allgemeine am 16. November 2012 (Kannte Ministerin Merk das Urteil schon vor der Urteilsverkündung?)
- Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie e.V. (GEP): Debatte im Rechtsausschuß des Bayerischen Landtags zum Fall Gustl Mollath gemäß Landtagsbeschluß Drs. 16/10732 - Bericht nach Aufzeichnungen von Teilnehmern an der öffentlichen Sitzung am 8.3.2012 mit Kommentierungen von Friedrich Weinberger
- Anita Blasberg, Kerstin Kohlenberg, Sabine Rückert: Justizskandal: Ein Kranker wird Held, Die Zeit 51/2012 am 14. Dezember 2012 (Über den Fall Gustl Mollath)
- Dr. Tobias Rudolph: Der Fall Gustl Mollath - Justizskandal oder Gerichtsalltag?
Zitat: | «Die bayerische Justiz führt Rückzugsgefechte mit trickreichem Ausweichen und Wegducken, Hin- und Herschieben der Verantwortung, kreativen Rechtsmittelverkürzungen, Hervorzaubern verlorengeglaubter Dokumente und zuletzt mit einem trotzigen Bekenntnis zur Rechtskraft eines Fehlurteils.» |
- Gabriele Wolff[wp]:
- Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 1), 1. Dezember 2012
- Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 2), 7. Dezember 2012
- Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 3), 14. Dezember 2012
- Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 4), 21. Dezember 2012
- Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 5), 1. Januar 2013
- Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 6), 12. Januar 2013
- Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 7), 26. Januar 2013
- Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 8), 4. Februar 2013
- Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 9), 19. Februar 2013
- Der Fall Mollath: Politische Eiertänze, 6. März 2013
- Der Fall Gustl Mollath: die Anträge auf Wiederaufnahme des Verfahrens, 22. März 2013
- Der Fall Gustl Mollath: Der Wiederaufnahmeantrag der Staatsanwaltschaft Regensburg, 26. März 2013
- Der Fall Mollath: die Anhörung vom 18.4.2013 oder der Kaiser ist nackt, 19. April 2013
- Der Fall Mollath: die Anhörung vom 18.4.2013 oder der Kaiser ist nackt II, 30. April 2013
- Fall Mollath: eine Hängepartie, 26. Juni 2013
- Der Fall Mollath: Das Endspiel?, 6. Juli 2013
- Der Fall Mollath: Die letzte Bastion, 26. Juli 2013
- Heidrun Jakobs:
- Fall Mollath: Nichts ist gut!, 2. Dezember 2012
- Fall Mollath: Justizministerin Merk nicht mehr zu halten!, 30. November 2012
- Fall Mollath: Richter rief bei Finanzbehörde an!, 30. November 2012
- Fall Mollath: Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg redet sich um Kopf und Kragen!, 27. November 2012
- Fall Mollath: Justiz und Politik geraten ins Schlingern, 24. November 2012
- "Schweigen Sie zu dem Schwarzgeldkomplex" - Schöffe im Fall Mollath packt aus!, 15. November 2012
- Die bayerische Justiz wieder einmal auf Abwegen!, 14. November 2012
- Prof. Dr. Henning Ernst Müller:
- Fall Mollath - wie geht es weiter?, beck-blog am 29. November 2012 (mit Update 30.11. und 01.12.)
- Fall Mollath - was sind die Fehler der bayerischen Justiz?, beck-blog am 14. November 2012 (mit Update 21.11.)
- Rudolf Sponsel:
- Potentielle Fehler in forensisch psychopathologischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz (Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl F. Mollath mit einem Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler.) Datum: 12.11.2012, letzte Änderung 24.11.2012
- Katalog der potentiellen Explorations-Fehler (ExpF) zu Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz( Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl F. Mollath mit einem Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler.) Datum: 12.11.2012, letzte Änderung 25.11.2012
- Erklärung zur Pressemitteilung des Generalstaatsanwalts Nürnberg vom 27.11.2012 zum Fall Gustl F. Mollath, 28. November 2012
- Unrecht im Namen des Rechts (Kapitalrecht - Justizkritik) Datum: 21.01.2009, letzte Änderung 14.11.2012
- Grußwort zur Kundgebung und Demonstration am 27.7.2013 in Nürnberg, Kornmarkt 14-16.30 Uhr (Eindrücke von Kundgebung - Ersatzrede - Bilder - Kurze Erklärung zur Ablehnung der Wiederaufnahmeanträge), 24. Juli 2013
- Zettels Raum:
- Anmerkungen zum Fall Gustl Mollath, 28. Juli 2013
- Eines der Justizverbrechen in Bayern - Regensburg Intensiv
- Gutachten: Mollath gemeingefährlich, weil er nach 7 Jahren Psychiatrie nicht mehr normal sein kann, Der Postillion am 29. Juli 2013