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Kognitive Dissonanz

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Hauptseite » Wissenschaft » Medizin » Kognitive Dissonanz
Die Unvereinbarkeit zwischen zu hohen Ansprüchen und einer negativen Selbstwahrnehmung führt zur Anspannung und Gefühls­verstimmungen bis hin zur De­pression.
Therapeutisches Ziel: Kongruenz zwischen Anspruch und Erfahrung herstellen.

Der Begriff Kognitive Dissonanz wurde 1957 von Leon Festinger[wp] geprägt, der sowohl die Entstehung als auch die Auflösung von kognitiver Dissonanz theoretisch formulierte. Seither wurde die zugrunde­liegende Theorie in mehreren hundert Experimenten bestätigt.[1] Sein Schüler Elliot Aronson[wp] hat die Theorie substanziell weiter­entwickelt und empirisch untermauert. Festinger veröffentlichte seine Theorie 1957 in seinem Buch A Theory of Cognitive Dissonance (deutscher Titel: "Theorie der kognitiven Dissonanz").

Zitat: «In Israel sind es illegale Einwanderer, wenn man sie jedoch an Deutschland weiterreicht, sind es automatisch Flüchtlinge[2]
Zitat: «Deine Meinung ist Hass, und Hass ist keine Meinung.» - Dushan Wegner[3]
Zitat: «Ein innerer Konflikt (bzw. die "kognitive Dissonanz") entsteht demnach dann, wenn der Mensch anders handelt, als er denkt, oder wenn er zwei grundsätzlich verschiedene Meinungen vertritt.»[4]

Festingers Theorie

Kognitive Elemente[wp] können in relevanter Beziehung zueinander stehen oder irrelevant füreinander sein. Für das Entstehen von Dissonanz[wp] sind nur relevante Relationen bedeutend.

Die Grundlage von Festingers Theorie sind folgende Hypothesen:

  • Das Vorhandensein von Dissonanz wird als unangenehmer Spannungs­zustand erlebt und übt auf den Menschen Druck aus, diesen zu beseitigen oder zu reduzieren. Die Stärke des Drucks zur Dissonanz­reduktion ergibt sich aus der Stärke der Dissonanz.
  • Die Dissonanz zwischen zwei kognitiven Elementen kann nicht größer sein, als notwendig ist, um das weniger widerstands­fähige der beiden Elemente zu ändern. Der Grund ist, dass sich zum Zeitpunkt größt­möglicher Dissonanz das weniger widerstands­fähige Element ändern würde - die Dissonanz wäre somit beseitigt.

Das bedeutet, dass Menschen konsonante Kognitionen als angenehm empfinden und daher aktiv suchen. Daher versuchen Menschen u. a., dissonante Informationen zu vermeiden (Seeking-and-Avoiding-Hypothese). Die Folge des geschilderten Verhaltens ist die selektive Wahrnehmung[wp] von Informationen, also beispielsweise von dargebotenen Medien­inhalten. Menschen neigen dazu, einmal getroffene Entscheidungen zunächst beizubehalten oder zu recht­fertigen (s. Bestätigungsfehler[wp]). Deshalb werden alle neuen Informationen, die zu der getroffenen Entscheidung in Widerspruch stehen, tendenziell abgewertet, während alle konsonanten Informationen tendenziell aufgewertet werden. Erst wenn die durch die Dissonanz erzeugte innere Spannung zu groß wird, also die individuelle Toleranz­schwelle überschreitet, ändert das Individuum die getroffene Entscheidung, um so Erfahrung und Entscheidung wieder zur Konsonanz zu bringen. Je toleranter und ver­änderungs­bereiter ein Mensch ist, desto geringer seien die durch neue Informationen erzeugten Spannungen (d. h. die empfundene Dissonanz).

Festinger nennt vier Anwendungsbereiche der Dissonanz­theorie, auf welche sich ein Großteil der empirischen Forschung bezieht:

  • Dissonanz vor und nach Entscheidungen (pre-/post decisional dissonance)
  • Dissonanz nach einstellungs­diskrepantem Verhalten (forced compliance paradigma)
  • Dissonanz und selektive Informationssuche (selective exposure)
  • Dissonanz und soziale Unterstützung (social support)

Hintergrund

Vereinfachtes Modell der kognitiven Dissonanz

Kognitive Dissonanz tritt unter anderem auf,

  • wenn man eine Entscheidung getroffen hat, obwohl die Alternativen ebenfalls attraktiv waren;
  • wenn man eine Entscheidung getroffen hat, die sich anschließend als Fehl­entscheidung erweist;
  • wenn man gewahr wird, dass eine begonnene Sache anstrengender oder unangenehmer wird als erwartet;
  • wenn man große Anstrengungen auf sich genommen hat, nur um dann festzustellen, dass das Ergebnis den Erwartungen nicht gerecht wird;
  • wenn man sich konträr zu seinen Überzeugungen verhält, ohne dass es dafür eine externe Recht­fertigung (Nutzen/Belohnung oder Kosten/Bestrafung) gibt.

Ist die Dissonanz stark genug, kann ihre Bekämpfung eine dauerhafte Änderung von Einstellungen und Verhalten herbeiführen. Starke Dissonanz entsteht insbesondere bei einer Gefährdung des stabilen, positiven Selbst­konzepts, wenn also jemand Informationen bekommt, die ihn als dumm, unmoralisch oder irrational dastehen lassen. In der Alltagssprache werden solche Momente als peinliche Momente bezeichnet.[5] Kognitive Dissonanz motiviert Personen, die entsprechenden Kognitionen miteinander vereinbar zu machen, wobei unter­schiedliche Strategien benutzt werden, wie beispielsweise Verhaltens­änderungen oder Ein­stellungs­änderungen. Falls nötig, werden die eigenen Über­zeugungen und Werte geändert, was über temporäre Rationalisierungen[wp] weit hinausgeht.

Dissonanzauflösung

Da Dissonanz als unangenehm empfunden wird, versuchen Personen, die Kognitionen in Einklang zu bringen (sie in eine "konsonante" Beziehung zu bringen), um den negativen Gefühls­zustand zu beenden. Die Dissonanz­auflösung (auch Dissonanz­reduktion genannt) kann an jedem der vier Entstehungs­schritte ansetzen:

  1. Das zugrundeliegende Problem wird gelöst. Häufig ist es dabei notwendig, den Blickwinkel zu ändern, um neue Lösungswege zu erkennen. Mit der Lösung verschwindet auch die Dissonanz.
  2. Die Wünsche, Absichten oder Einstellungen werden aufgegeben (Der Fuchs und die Trauben[wp]) oder auf ein erreichbares und somit konflikt­ärmeres Maß gebracht.
  3. Die physiologische Erregung wird gedämpft, z. B. durch Sport, durch aus­gleichende Aktivitäten, durch Ruhe, Vermeidung von vermeidbarem Stress, durch Meditation, aber auch durch Alkoholkonsum[6], Beruhigungs­mittel, Tabak oder andere Drogen.

Auch Scheinlösungen, Illusionen und Ausreden können Spannungen reduzieren:

  1. Die Erregung wird auf andere Ursachen zurückgeführt ("Die Scheinheiligkeit der Leute nervt mich").[7]
  2. Der Widerspruch zwischen Verhalten und Einstellung wird herunter­gespielt ("So schlimm ist mein Verhalten nun auch wieder nicht.")
  3. Das Verhalten wird als erzwungen dargestellt ("Ich musste so handeln.")
  4. Nichtwahrnehmen, Leugnen oder Abwerten von Informationen
  5. Selektive Beschaffung und Interpretation von dissonanz­reduzierenden Informationen

Entweder wird das Verhalten geändert, sodass es zur Überzeugung passt, oder die Überzeugung wird geändert, sodass sie zum Verhalten passt, oder weitere Überlegungen werden als Recht­fertigung hinzugezogen (zum Beispiel "Diese Prüfung war so wichtig, dass Schummeln ausnahms­weise in Ordnung war").[8] In der Regel ist eine der Kognitionen veränderungs­resistenter als die andere, weshalb meistens die Kognition geändert wird, die am leichtesten zu ändern ist. Wenn die Handlung bereits geschehen ist, kann nur die Einstellung geändert werden. Wenn Raucher mit Informationen über die schlimmen Folgen ihres Zigaretten­konsums konfrontiert werden, können sie Dissonanz vermeiden, indem sie diesen Informationen deutlich weniger Aufmerksamkeit schenken als Nichtraucher. Eine andere Strategie zur Dissonanz­reduktion ist die Herbei­ziehung weiterer Kognitionen, zum Beispiel der Verweis auf Raucher, die alt geworden sind.[9] Bei der Dissonanz­auflösung unterscheidet man zwischen direkten und indirekten Strategien. Direkte Strategien beziehen sich auf die Auflösung der für die Dissonanz ver­antwortlichen Diskrepanz zwischen Verhalten und Einstellung, d. h. Personen ändern ihr Verhalten, um es mit ihren Einstellungen in Einklang zu bringen, oder ändern ihre Einstellung bezüglich ihres Verhaltens. Indirekt lässt sich Dissonanz auch durch Betonung guter Eigenschaften oder Fähigkeiten in anderen Bereichen kompensieren[wp], zum Beispiel würde man, falls man sich inkompetent verhalten hat und dies Dissonanz erzeugt, nach anderen Verhaltens­bereichen suchen, in denen man kompetenter ist. Diese indirekte Strategie beschreibt die "Selbst­bestätigungs­theorie" (engl. self-affirmation theory, C. M. Steele, 1988).[10] Die Kriminologie[wp] bezeichnet Strategien, mit denen Täter ihre Verbrechen rechtfertigen, als Neutralisierung[wp].

Kognitive Dissonanz im Marketing

Das Konzept der Kognitiven Dissonanz spielt auch beim Marketing für Konsumgüter eine Rolle. Da kognitive Dissonanzen von Menschen als unangenehm empfunden werden, versucht man positive Aspekte eines Produktes zu verstärken und negative abzuschwächen. Dem kommt entgegen, dass Konsumenten gewillt sind, zur Rechtfertigung ihrer Entscheidungen Informationen selektiv wahrzunehmen (siehe Selektive Wahrnehmung[wp]).

Im Marketing können folgende kognitive Dissonanzen auftreten:

  1. Verhalten und Einstellung werden als wider­sprüchlich empfunden
  2. Einstellung gegenüber verschiedenen Objekten jedoch gleichen Sachverhalts werden als wider­sprüchlich empfunden
  3. Verschiedene Kognitionen werden als wider­sprüchlich empfunden
  4. Kognition und Emotion werden als wider­sprüchlich empfunden

Als Ursachen kognitiver Dissonanzen (im Marketing) können genannt werden:

  • Nachträgliches Bedauern der Kauf­entscheidung (Kaufreue[wp]);
  • neue Informationen über das gewählte Produkt (z. B. Ver­öffentlichungen der Stiftung Warentest);
  • Neue Informationen über Konkurrenz­produkte;
  • Ausbleiben der Soziale Unterstützung[wp].

Neue Informationen über bessere Informations­quellen. Kognitive Dissonanzen treten um so eher auf, je

  • wichtiger die Entscheidung,
  • ähnlicher die Alternativen,
  • vorhersehbarer die Entscheidungs­konsequenzen,
  • dringlicher der Entschluss,
  • niedriger der Informationsgrad des Entscheidungs­trägers,
  • stärker das Kaufmuster vom bisherigen Verhalten abweicht,
  • teurer ein Produkt ist.

Die Auflösung kognitiver Dissonanzen zur Erlangung eines mental angenehmen Zustandes ist ein wesentliches Element des psychologischen Egoismus[wp].

Verkaufstechniken

Low-Ball-Taktik
Zuerst ein günstiges Angebot machen und dann Zusatzkosten berechnen. Der Käufer willigt im Normalfall ein, um nicht gegen seine Kauf­entscheidung zu handeln.
Foot-in-the-door-Technik[wp]
Nach dem Kauf passende Zusatzartikel anbieten, die die meisten Kunden kaufen, um konsistentes Verhalten zu zeigen.

Kognitive Dissonanz in der Pädagogik

Das Auflösen kognitiver Dissonanz durch Selbstüberredung kann dauerhafte Änderungen der Einstellungen[wp] und des Verhaltens bewirken. Selbst­überredung ist dann erforderlich, wenn für das eigene Verhalten keine befriedigende externe Recht­fertigung wie Belohnung oder Strafe vorhanden ist. Je kleiner die Belohnung oder Strafe, umso wirksamer ist sie. Große Belohnungen und Strafen führen lediglich zu kurz­fristigen Verhaltens­änderungen.[11]

Kognitive Dissonanz in der linken Presse

Kognitive Dissonanz ist die innere Spannung, die ein Mensch empfindet, wenn er zwei verschiedene Annahmen gleichzeitig für wahr befinden muss, diese sich aber widersprechen.

Rassisten können in einen Status kognitiver Dissonanz verfallen, wenn jemand, dem sie Minder­wertigkeit vorwerfen, ihnen offensichtlich überlegen ist. Gläubige Menschen können in kognitive Dissonanz hinein­rutschen, wenn ihr Glaube und die Realität sich widersprechen.

Derzeit erleben wir in linken Redaktionen (also den meisten in Deutschland und vielen in den USA) eine zugleich absurde, lustige, tragische wie auch lächerliche kognitive Dissonanz. Irgendetwas drängt diese Leutchen dazu, wie besessen Trump zu hassen und ihm alles Übel dieser Welt anzudichten - doch die Realität straft sie täglich neu und täglich deutlicher Lügen. Dieser mit Rationalität schon lange nicht mehr zu erklärende Trump-Hass wird im Internet gelegentlich das Trump-Derangement-Syndrom genannt.

Ich muss zugeben, dass ich mich bezüglich des Trump-Derangement-Syndroms in der Vergangenheit einige Male geirrt habe! Ich habe einige Male gedacht: "Das kann jetzt nicht mehr schlimmer werden! So verrückt ist doch keiner!" - Ich lag immer falsch.

In den letzten Tagen hat der manische Trump-Hass ganz neue Höhe erreicht - mit besorgnis­erregenden moralischen Implikationen! Wenn es nur gegen Trump geht, entwickeln linke Medien plötzlich Sympathien mit der Hamas, mit Kim Yong-Un oder mit dem Iran.

Doch, was wir heute Morgen sahen, dieses Level an Trump-Derangement-Syndrom, das hatte eine neue Qualität. (Fast hätte ich gesagt, das kann nun wirklich nicht mehr schlimmer werden - nur fast.)

Was war passiert?

Trump wurde bei einem Roundtable[wp], einem offenen Gespräch über "Sanctuary Cities"[wp] (Städte, die auf eigene Hand illegalen Einwanderern Asyl gewähren) zum Thema MS-13 gefragt.

Falls Sie MS-13 nicht kennen, erlauben Sie mir, es so zu beschreiben: "MS-13" steht für "Mara Salvatrucha"[wp]. Es ist eine Gang. Sie kommt ursprünglich aus El Salvador. Aber mittlerweile ist sie über Mexiko bis nach Kalifornien gedrungen. Sie können den Wikipedia-Artikel zu MS-13 lesen, doch ich warne nachdrücklich davor, die Bildersuche bei Google zu betätigen. Wenn Sie Pech haben, könnten Sie auf Bilder der Opfer von MS-13 stoßen. Nehmen Sie den schrecklichsten Horror-Gewalt-Film, den Sie sich vorstellen können, und Sie kommen ungefähr auf das, was die über und über tätowierten Mitglieder von MS-13 ihren Opfern tatsächlich antun. Die Welt titelte 2017: "Bei MS-13 ist Vergewaltigung übliches Aufnahme­ritual"[12] - und Vergewaltigung, so höhnisch und zynisch das klingt, ist mit das Mildeste, was diese Leute tun.

Innerhalb dieses Roundtables vom 16. Mai 2018 wurde MS-13 insgesamt vier Mal erwähnt. Sie können die Nieder­schrift des Gesprächs auf der Website des Weißen Hauses[ext] nachlesen oder die Stelle, von der man heute redet, bei C-Span[ext] nachschauen.

Nach der dritten von vier Erwähnungen dieser mörderischen Bande hat Trump kommentiert:

"You wouldn't believe how bad these people are. These aren't people. These are animals." - Übersetzt: "Sie würden nicht glauben, wie böse diese Leute sind. Es sind keine Leute. Es sind Tiere." ("Animal" ließe sich auch als "Bestie" übersetzen und wird im Englischen durchaus figurativ für besonders brutale Menschen verwendet. Nicht das erste Mal, dass Trump über besonders grausame Mörder als "Tiere" spricht. Er sagte es zum Beispiel im November über Terroristen.[13])

Trump ist es wichtig - da tickt er anders als deutsche Linke - böse Menschen aus dem Land, das zu beschützen er geschworen hat, fort­zuschicken und gute Menschen ins Land zu holen. Im selben Roundtable - Sie können es selbst nachlesen! - sagte er auch: "We want people to come into our country based on merit. We're not looking to keep them out. We're looking to bring them in. We need them." - Übersetzt: "Wir wollen, dass Leute basierend auf ihren Verdiensten ins Land kommen. Wir versuchen nicht, sie draußen zu halten. Wir wollen sie hinein­bringen. Wir brauchen sie."

Was meinen Sie, welche der beiden Botschaften bei der linken Medienelite ankommen wird? Böse Menschen hinaus­schaffen und fähige Menschen guten Willens ins Land bekommen, das muss doch von jedem Menschen, der sein Land nicht abgrundtief hasst, begrüßt werden? - Sie würden irren, fürchte ich.

Der Chefredakteur der Springer-Zeitung Die Welt, Ulf Poschardt[wp], hat heute morgen getweetet: "Der US Präsident spricht von Menschen als Tieren. Ekelhaft."[14] - Dann verlinkt er ausgerechnet die linken Clickbait-Spezialisten "Vice".

Die FAZ titelte: "Trump über Migranten - Das sind keine Menschen, das sind Tiere".[15]

Die Bild titelte: "US-Präsident Trump nennt Einwanderer 'Tiere'", "Wie viel Rassismus steckt in Donald Trump (71)? Diese Frage stellten sich gestern erneut Millionen Amerikaner. Anlass: Der Präsident hatte im Weißen Haus nicht-dokumentierte Einwanderer als 'Tiere' abgekanzelt."[16]

Welt, Bild, FAZ und Co. sagten die Unwahrheit. Diese Lüge war aber wahrscheinlich aus Amerika herüber­geschwappt. Diese Unwahrheit las man zuvor - Sie werden es ahnen - bei der Washington Post[17] und bei der New York Times.[18]

Und natürlich stimmten auch die Profi-Empörten und sonstigen Twitterer mit ein. Die HeuteShow[wp], wie überhaupt mancher ZDF-Hetzer in letzter Zeit, gab sich keine Mühe; erst log sie, dann wurde sie frauen- und fremden­feindlich - ZDF halt: "#Trump bezeichnet illegale Einwanderer als Tiere. Melania ist mega happy, dass sie nach diesen Kriterien bei ihm offenbar doch knapp als Mensch durchgeht."[19] - ZDF-Mann Mario Sixtus[wp] zitierte Marina Weisband, welche schrieb: "Warum genau war es heute nicht die Hauptstory, dass Trump undokumentierte Immigranten nicht als Menschen, sondern als Tiere bezeichnet hat? Sind wir schon so abgestumpft?"[20] (Der erste Grund war, Frau Weisband, dass es nicht passiert war. Als es sich aber herumsprach, dass die Lüge gut klickte, wurde sie dennoch verbreitet.)

Und so weiter, und so fort.

Der überdrehteste Kommentar von allen stammt von Daniel Deckers[wp], der FAZ. Am Abend des 17. Mai 2018, als die Niederschrift und das Video längst überall bekannt waren, wird veröffentlicht: "Was muss in einem Menschen vorgehen, wenn er seines­gleichen als Tiere bezeichnet?" - Ich erlaube die Gegenfrage: Was muss in einem Journalisten vorgehen, und zu welcher Eskalations­stufe muss das redaktionelle Trump-Derangement-Syndrom aufgeblüht sein, dass man vom US-Präsidenten sagt, ein blutrünstiges, folterndes Banden­mitglied sei "seinesgleichen"?

Ich bin nicht sicher, was Journalisten im Angesicht von Trump dazu bewegt, jegliche Prinzipien von Recherche, Wahrheits­pflicht oder einfach nur grund­legendem Anstand fahren zu lassen.

Jede, buchstäblich jede Lüge wird wiederholt und in großen Lettern gesetzt, wenn sie nur Trump schlecht dastehen lässt.

Trump wirft der Presse vor, zu lügen und Fake-News zu verbreiten. Und was macht die Presse? Sie lügt und verbreitet Fake-News.

Nein, ich glaube nicht, dass die Presse von Bild bis FAZ, von Welt bis Vice, aus dem heutigen Tag irgendwas lernt.

Selbst wenn man (wie wohl Poschardt) nur das von Vice trickreich zusammen­geschnittene Video gesehen hat, muss jedem Politik­beobachter mit auch nur einer Woche an Politik-Erfahrung klar sein, dass Trump, wenn er von "Tieren" spricht, von brutalen Mördern wie Terroristen und MS-13-Mördern spricht.

Ich bin kein Journalist, und wenn jemand das von mir sagt, wehre ich es ab. Journalisten, habe ich das Gefühl, veröffentlichen alles, was Klicks bringt und ein Weltbild bestätigt. Ich recherchiere und versuche herauszufinden, was der Fall ist. (Erst heute habe ich ein langes Stück über die Hunde­attacke in Magdeburg auf Eis gelegt. Ich hatte viele Stunden daran gearbeitet. Mir sind aber noch einige Fragen unklar geblieben. Ich veröffentliche nur, was ich geprüft habe, nicht was irgendein Weltbild füttert: deshalb will ich nicht Journalist genannt werden.)

Während sich für Journalisten und andere Trump-Hasser heute nichts ändern wird, habe ich selbst heute - ich hätte nicht gedacht, dass es noch möglich sei - noch mehr Vertrauen in "die Medien" verloren.

Ich werde in den nächsten Tagen und Monaten einen neuen Push bei den Freien Denkern[ext] versuchen. Es läuft gut, doch da ist noch mehr Musik drin.

Ich habe, mit ihrer Hilfe und Unterstützung, in Sachen Verbreitung und Reichweite von dushanwegner.com in den ersten Monaten 2018 viel erreicht. Heute wird mir die Dringlichkeit unserer Aufklärungs­arbeit neu bewusst.

Der heutige Tag, an dem linke Journalisten sich mit brutalsten Mördern solidarisieren, nur um Trump einen reinzuwürgen, zeigt mir aufs Neue, wie wichtig die Arbeit der freien Blogger und Schreiber ist.

Am Ende mündet der Weg der gesellschaftlichen Debatte immer in Vernunft und Wahrheit (hoffe ich!), nur bis dahin und an manchen Tagen verläuft der Weg in Schlangen­linien - heute ist so ein Tag.

Was tun im Angesicht einer Presse und Medien­landschaft, die, wenn es um Trump geht, jeden Irrsinn verbreiten wird, nur um Trump (und damit den USA!) zu schaden?

Sagen, was ist. Denken, was Sinn ergibt. Wissen, was wichtig ist. Und, vor allem: Nicht die Hoffnung verlieren.

Dushan Wegner[21]

Kognitive Dissonanz und Konfabulationen

Ein Psychologe schreibt mir zu meinen drei Steckenpferden[22], dass diese Konfabulationen ihren Hintergrund im individuellen Umgang mit "kognitiven Dissonanzen" haben. [...]

Würde darauf hindeuten, dass die kognitive Dissonanz mit dem "schlechten Gewissen" verwandt ist, bei dem ich ja vermutete, dass es der Eingriff unbewusster Verhaltens­regeln in das bewusste (oder anderweitig gesteuerte) Verhalten ist.

Man könnte nun überlegen, ob eine kognitive Dissonanz daraus entsteht, dass man sich jemandem gegenüber, der von der Amygdala als feindlich markiert wurde, feindlich, dreckig, asozial verhalten hat, weil man ihn ja bekämpfen muss.

Dann könnten die Konfabulation oder die doppelten Maßstäbe zu einer Art Schmierstoff werden, um eine pseudo­rationale Eigen­rechtfertigung zu basteln, die das wieder beruhigt. So wie man sich ja manchmal irgendeinen Vorteil ausdenkt oder einredet, um guten Gewissens etwas zu tun, was einem der Verstand eigentlich verbietet. Eigentlich so, als ob man ertappt worden ist und schnell eine glaubwürdige Lüge zusammen­zimmern muss, aber selbst derjenige ist, der einen ertappt hat, und man sich selbst belügt. So hirnintern die eine Abteilung die andere anlügt.

Ein anderer Leser:

Zitat: «Wenn ich aus meiner eigenen Lebens­erfahrung berichten darf, dann ist diese doppelte Buchführung die Regel, und der Versuch, das Verhalten von anderen Menschen und das eigene Verhalten nach möglichst objektiv zu beurteilen, eine eher seltene Ausnahme.

Die heutigen Beschäftigten in den Medien sagen doch selber, dass es ihnen nur auf die richtige Haltung ankommt, nicht etwa darauf, sauber zu recherchieren und die Themen­komplexe der Zeit so aufzubereiten, dass jemand wie ich gerne ins Portemonnaie greift und das liest, weil mir der Journalist die Arbeit abgenommen hat, mich aus Primärquellen zu unterrichten.»

Ist also die Haltung im Haltungsjournalismus so eine Art Selbstausrede?

So nach der Denkweise "Eigentlich ist das ja eine journalistische Sauerei, was ich da gerade mache, aber das ist eben meine Haltung, ich bin so gerecht."

Haltung als Eigensuggestion, um das moralisch eigentlich Verwerfliche tun zu können?

Hadmut Danisch[23]

Literatur

Einzelnachweise

  1. E. R. Smith, D. M. Mackie: Social Psychology. Psychology Press, 2. Auflage 2000, ISBN 0-86377-587-X, S. 299
  2. Der Hintergrund: Illegale Afrikaner in Israel - UNHCR siedelt Flüchtlinge um, ZDF am 2. April 2018 (Illegal nach Israel eingewanderte Afrikaner sollten eigentlich abgeschoben werden. Nun werden sie mit Hilfe des UNHCR umgesiedelt.)
  3. Dushan Wegner: Deine Meinung ist Hass, und Hass ist keine Meinung, AchGut-Blog am 27. März 2018 (Im Fernsehen wird der Mangel an Meinungsfreiheit kritisiert, also der Mangel in Russland und China, nicht der in Deutschland. Logisch, warum sollte man auch? In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit und keine Zensur, und wenn dem anders wäre, würde das Fernsehen uns zeitnah davon berichten, und wer was anderes sagt, der bekommt Ärger. [...] Die meisten Menschen fliehen vor kognitiver Dissonanz, der gleichzeitigen Wahrnehmung inkompatibler Wahrheit. Einige aber, nicht viele, reagieren ganz anders, und sie sind angesichts eines ordentlichen Paradoxes glücklich wie ein Kind im Bonbonladen.)
    Es ist kompliziert, Dushan-Wegner-Blog am 21. März 2018
  4. Vgl. Willig, Wolfgang/ Kommerell, Tilman (Hrsg.) (2002): Psychologie. Sozialmedizin. Rehabilitation. 2. Aufl. Balingen, S. 149.
  5. E. Aronson[wp], T. D. Wilson, R. M. Akert: Sozialpsychologie, Pearson Studium, 6. Auflage 2008, ISBN 3-8273-7359-X, S. 163 ff.
  6. C. M. Steele et al. (1981): Dissonance and alcohol: Drinking your troubles away. Journal of Personality and Social Psychology, 41, S. 831-846
  7. E. R. Smith, D. M. Mackie: Social Psychology. Psychology Press, 2. Auflage 2000, ISBN 0-86377-587-X, S. 310
  8. E. Aronson, T. D. Wilson, R. M. Akert: Sozialpsychologie. Pearson Studium. 6. Auflage 2008. ISBN 3-8273-7359-X, S. 164
  9. E. Aronson, T. D. Wilson, R. M. Akert: Sozialpsychologie. Pearson Studium. 6. Auflage 2008. ISBN 3-8273-7359-X, S. 164f.
  10. C. M. Steele (1988): The psychology of self-affirmation: Sustaining the integrity of the self. In: L. Berkowitz (Hg.): Advances in experimental social psychology, Vol. 21, S. 261-302
  11. E. Aronson, T. D. Wilson, R. M. Akert: Sozialpsychologie. Pearson Studium. 6. Auflage 2008. ISBN 3-8273-7359-X, S. 173 ff.
  12. Schlag gegen gefährliche Gang: Bei MS-13 ist Vergewaltigung übliches Aufnahmeritual, Die Welt am 23. Juni 2017 (Anreißer: Grausame Morde, Drogen und Menschenhandel gehören zum Geschäft der Mara Salvatrucha, der gefährlichsten Gang der Welt. Nun brüstet sich US-Präsident Donald Trump mit einem Schlag gegen die Bande.)
  13. New York truck attack: Trump backs Guantanamo for 'animal', BBC-News am 1. November 2017
  14. Ulf Poschardt auf Twitter: @ulfposh - 16. Mai 2018 - 13:45 Uhr
  15. Trump über Migranten: "Das sind keine Menschen, das sind Tiere", FAZ am 17. Mai 2018
  16. Heiko Roloff: Empörung über Äußerung: US-Präsident Trump nennt Einwanderer "Tiere", Bild-Zeitung am 17. Mai 2018
  17. Trumps Animal Comment on undocumented immigrants earns backlash historical comparisons, The Washington Post am 16. Mai 2018
  18. Julie Hirschfeld Davis: Trump Calls Some Unauthorized Immigrants 'Animals' in Rant, The New York Times am 16. Mai 2018
  19. Twitter: @heuteshow - 17. Mai 2018 - 02:26 Uhr
  20. Der Beitrag auf Twitter ist nicht mehr verfügbar
  21. Dushan Wegner: Wie Leitmedien mit einer Lüge böse Stimmung gegen Trump machen, Dushan Wegner-Blog am 17. Mai 2018 (Anreißer: Trump sagte, dass er anständige Menschen ins Land holen und böse Menschen ausweisen will. Die ultrabrutale Gang MS-13 nannte er "Tiere". - Linke Medien logen, er hätte das über ALLE Einwanderer gesagt - oder solidarisieren sie sich mit Mördern?)
  22. Hadmut Danisch: Drei meiner Steckenpferde auf einmal, Ansichten eines Informatikers am 16. Dezember 2021
  23. Hadmut Danisch: Kognitive Dissonanzen, Ansichten eines Informatikers am 16. Dezember 2021)

Querverweise

Netzverweise