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Peter Scholl-Latour

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Peter Scholl-Latour
Peter Scholl-Latour.jpg
Gelebt 9. März 1924–16. August 2014
Beruf Journalist, Autor

Peter Roman Scholl-Latour (1924-2014) war ein deutscher Journalist und Publizist. Mit seinen Sachbüchern erreichte er höchste Auflagen. Er war Inhaber der deutschen und französischen Staatsbürgerschaft.

1944 wollte er sich den Truppen De Gaulles und den Tito-Partisanen anschließen, wurde aber abgefangen. Nach 1945 Berater der Regierung des - damals mit Frankreich assoziierten - Saarlandes. Ab Mitte der 1950er Jahre Kriegs­korrespondent, zuerst in Indochina, dann an allen anderen Fronten auf der Welt. Chef­redakteur des Stern. Im COMPACT-Interview äußerte er sich zum Thema unserer Konferenz so: "Die NATO ist obsolet. Damit meine ich nicht das politische Bündnis mit den USA. Aber die militärische Einbindung hat keinen Sinn mehr. Ich erinnere an Staatspräsident Charles de Gaulle[wp]. Er hat eine klare Unter­scheidung gemacht: In der Aus­einander­setzung mit Moskau war er immer an der Seite der USA, in der Berlin-Krise etwa stand er für einen ganz harten Kurs. Aber unter seiner Führung ist Frankreich 1966/67 aus der integrierten Militär­struktur des Bündnisses ausgeschert, ohne die Mitgliedschaft in der NATO insgesamt aufzukündigen." (COMPACT 1/2010)[1]

Journalistische Karriere

Scholl-Latour war schon während des Studiums als Reisejournalist für deutsche und französische Zeitungen und Rundfunkanstalten tätig. Sein Volontariat absolvierte er 1948 bei der Saarbrücker Zeitung, nachdem Le Monde bereits eine Reportage über eine illegale Reise durch die sowjetische Besatzungszone von ihm abgedruckt hatte. Für seine Berichte bereiste er Amerika, Afrika, den Vorderen Orient und große Teile Südost- und Ostasiens.

In den Jahren 1954 und 1955 war er Sprecher der Regierung des Saarlandes, wo er zunächst zum Mitarbeiter und Pressesprecher des Amtes für Europäische und Auswärtige Angelegenheiten in Diensten des Minister­präsidenten Johannes Hoffmann[wp] berufen wurde. Während seines anschließenden Studiums in Beirut berichtete er von dort als Korrespondent und bereiste ab 1959 Afrika und Südostasien. Ab 1960 arbeitete er für den Hörfunk: Bis 1963 war er ständiger Afrika­korrespondent der ARD mit Sitz in Léopoldville (heute Kinshasa) und Brazzaville. 1963 wechselte er zum Fernsehen und gründete das vom WDR verantwortete ARD-Studio in Paris, das er bis 1969 leitete. Von 1969 bis 1971 war er als WDR-Fernsehdirektor für das 1965 gegründete Westdeutsche Fernsehen (WDF) verantwortlich. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Einführung des Schulfernsehens und der Lach- und Sach­geschichten, Vorläufer der Sendung mit der Maus[wp], sowie der kontroverse Fernsehfilm Das Millionenspiel[wp] und die Chronik der laufenden Ereignisse von Peter Handke[wp]. Nach seinem Wechsel als Chef­korrespondent zum ZDF (1971) leitete er von 1975 bis 1983 zusätzlich das Pariser ZDF-Studio.

Scholl-Latour reiste von Paris aus regelmäßig als Sonder­korrespondent nach Vietnam, wo er und sein Kamerateam 1973 von den Vietcong[wp] gefangen genommen, nach einer Woche jedoch wieder freigelassen wurden. 1976 bereiste er erneut Vietnam, 1978 Kanada, 1980 Kambodscha und 1981 China und Afghanistan.

Seit 1978 stand Scholl-Latour durch seine Beziehung zu Sadegh Tabatabai in Kontakt zu Ayatollah Khomeini[wp], der sich damals in Neauphle-le-Château bei Paris im Exil befand. Er war mit einem Filmteam in Teheran und zeigte anschließend Khomeini das Material. Dadurch gehörte er zu den privilegierten Journalisten, die den Revolutions­führer bei seiner Rückkehr in den Iran im Flugzeug begleiten durften.

Tätigkeit als Sachbuchautor und Publizist

Scholl-Latour veröffentlichte Sachbücher zu verschiedenen Themen, angefangen mit dem 1961 veröffentlichten Buch Matata am Kongo. Die über 30 Bücher erreichten eine Gesamtauflage von rund 10 Millionen Exemplaren. Sein 1979/1980 über den US-amerikanischen Krieg in Indochina[wp] erschienenes Buch Der Tod im Reisfeld war mit 1,3 Millionen Exemplaren zum Zeitpunkt seines Todes das meistverkaufte Sachbuch Deutschlands seit 1945.

1983 wurde er mit Rolf Gillhausen[wp] Chefredakteur und (gemeinsam mit Gillhausen und Henri Nannen[wp]) Herausgeber des durch die Affäre um die Publizierung der gefälschten Hitler-Tagebücher[wp] schweren Reputations­schaden erlittenen Magazins Stern, gab das Chef­redakteurs­amt jedoch wegen anhaltender Widerstände innerhalb der Redaktion neun Monate später auf. Teilweise parallel dazu übte er von 1983 bis 1987 das Amt des Vorstands­mitglieds des zum Bertelsmann-Konzerns gehörigen Stern-Verlags Gruner + Jahr aus. Ab 1984 war Scholl-Latour als Beiratsmitglied der UFA-Film- und Fernseh-GmbH für die Fernseh­aktivitäten der Verlagsgesellschaft mitzuständig und am Aufbau des neuen Fernsehsenders RTL plus beteiligt.

Seit 1988 war Scholl-Latour vor allem als freier Autor tätig, produzierte bis 2010 gelegentlich noch Reportagen für das ZDF und trat weiterhin als Interview­partner und Gast in Talkshows auf.

Er benutzte anschließend immer ein Foto von seiner Person und Khomeini, um in islamistischen Personenkreisen verkehren zu können.

Nachruf

Zitat: «Seine Neugierde war größer als alle anderen Dinge, die Menschen ausmachen. Neugierde größer als Angst, so dass er immer wieder, bis kurz vor seinem Tod in Kriegsgebiete zog. Neugierde größer als Bequemlichkeit, so dass er sich nie widrigen Umständen ergab. Neugierde größer als Eitelkeit, so dass er nie glaubte, schon alles zu wissen.

Peter Scholl-Latour glaubte nur, was er mit eigenen Augen gesehen hatte und zwar mindestens zwei Mal.

Man konnte ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen, wenn wieder irgendwo auf der Welt ein Konflikt losbrach, der erklärt werden wollte. Meist antwortete er erst mit einem abfälligen "Pah!", um deutlich zu machen, dass dieser Konflikt vorhersehbar war, genau so kommen musste.

Dann konnte er in konzentrierten 15 Minuten erklären, welcher Stammesführer, welche Weltmacht wie Einfluss nehmen würde in jener Region und wie die Ereignisse sich nun entwickeln würden. Da er die Stammesführer meist seit Jahrzehnten kannte, behielt er oft Recht. "Ich habe mich nie geirrt", sagte er gern und meinte das nicht überheblich, sondern "matter of factly", wie es auf Englisch heißt.

Er liebte die großen Linien, die Verläufe und Zusammenhänge der Welt. Er war wohl kein Idealist und sicher oft zynisch, aber er glaubte daran, dass Erklären die Welt besser machen würde.» - Julian Reichelt[2]

Zitat: «Fast ein Vierteljahrhundert habe ich Peter Scholl-Latour gekannt. Wenn mich einer in meinem Journalisten­leben tief geprägt hat, dann war er es. Ich verdanke ihm unendlich viel. Vor allem den Mut, gegen den Mainstream und die gleich­geschaltete Propaganda anzuschwimmen. [...]

Scholl-Latour [...] hatte ein Gedächtnis, wie ich es nie wieder bei einem Menschen erlebt habe. Er hatte - wie ich auch - Politik und Islamkunde studiert - und sprach im Gegensatz zu fast allen anderen deutschen Korrespondenten, die später im Nahen Osten eingesetzt waren, die Landes­sprache, kannte die Sitten und vor allem die Geschichte der Länder.

Von dem Abend in Amman, unserer ersten Begegnung, ist mir ein Satz bis heute in Erinnerung geblieben: "Das erste, was im Krieg auf der Strecke bleibt, ist die Wahrheit." Ich weiß, dass dieser Satz im Original nicht von Scholl-Latour ist. Aber der Mann, der wahrscheinlich mehr Kriege als jeder andere Journalist mit eigenen Augen erlebt hat, hat ihn mir mit auf den Weg gegeben. [...]

Wir hatten eine Gemeinsamkeit, die uns verband: Wir schwammen gegen den Mainstream. Bis vor etwa einem Jahrzehnt verachteten viele deutsche Medien Scholl-Latour, weil er nicht wie die anderen deutschen Journalisten reflexartig die sabbernden Propaganda­thesen und Wasch­mittel­parolen der Leitmedien von sich gab, sondern es wagte, eine eigene Meinung zu haben.

Inzwischen laufen den Leitmedien die Leser weg. Und der früher skeptisch beobachtete Peter Scholl-Latour ist längst Kult geworden. [...]» - Udo Ulfkotte[3]

Botschaft

"Wir leben in einem Zeitalter der Massen­verblödung, besonders der medialen Massen­verblödung."
"Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern der wird selbst Kalkutta."
Botschaft: «Wenn Sie sich einmal anschauen, wie einseitig die hiesigen Medien, von TAZ bis Welt, über die Ereignisse in der Ukraine berichten, dann kann man von einer Desinformation im großen Stil berichten, flankiert von den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters, dann kann man nur feststellen, die Globalisierung hat in der Medienwelt zu einer betrüblichen Provinzialisierung geführt.»

Zitate

Zitat: «Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta!»[4]
Zitat: «Die wahabitische Lehre, eine eigentliche Sekte, ist das Intoleranteste, was es überhaupt gibt. Da die Saudi sehr viel Geld haben, können sie diese extreme Form des Islam verbreiten, die mit dem Koran gar nicht vereinbar ist. Sie finanzieren die Moscheen in Westeuropa, in Bosnien, in Afrika. Das wäre an sich nicht schlimm. Aber von hier aus wird diese extreme Form des Islam verbreitet.»[5]
Zitat: «Pakistan hat 170 Millionen Einwohner und neigt zu religiöser Hysterie, weit mehr als etwa die Perser. General Pervez Musharraf[wp] ist zwar kein Genie, im Grunde aber ein ganz redlicher Mann. Nun aber hat er seine Schwierigkeiten mit den Islamisten. Und man wirft ihm vor, er sei nicht demokratisch legitimiert. Dafür holt man Schreckens­gestalten wie Benazir Bhutto[wp] (das Interview wurde vor Bhuttos Ermordung am 27. Dezember 2007 geführt, die Red.) und Nawaz Sharif aus der Schublade heraus.

Bhutto und Sharif sind die korruptesten Figuren, die es gibt. Das ist ein Rückfall ins tiefste Feudal­zeitalter. Sie haben natürlich ihre Anhänger. Aber das sind brutale Leute, und Musharraf wird geschwächt. Die Armee ist das Rückgrat dieses Staates. Wenn sie gespalten wird, was jetzt droht, bricht der Staat auseinander. [...] Das ganze Gerede um Demokratie ist doch die reinste Heuchelei.»[5]

Zitat: «Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes. Das Christentum hat teilweise schon abgedankt. Es hat keine verpflichtende Sittenlehre, keine Dogmen mehr. Das ist in den Augen der Muslime auch das Verächtliche am Abendland.»[6]
Zitat: «Der Krieg im Irak ist verloren, und ein geeinter Irak ist nur schwer vorstellbar. Im Moment läuft wieder eine gezielte Desinformations­kampagne, wonach sich die Lage beruhigt habe. Dies wird auch bereit­willig aufgenommen. Aus Ignoranz, es geht ja kein Journalist an Ort und Stelle. In der Provinz Anbar aber, dem grossen Zentrum des sunnitischen Aufstands, arbeiten die Sunniten sehr eng mit den Saudi zusammen. Die Stämme sind grenz­über­greifend, und beide Seiten fürchten, dass die Schiiten in Bagdad die Macht ergreifen und die Sunniten verdrängen.

Die sunnitischen Nationalisten sagen sich, dass die Amerikaner noch zwei, drei Jahre da sind. Wenn danach aber die Schiiten erstmals in der Geschichte den Ton angeben, dann ist es aus für die Sunniten. Dann sind sie höchstens noch eine geduldete Minderheit. Deshalb nähern sie sich den Amerikanern an. So kommt es wieder zum alten Bündnis zwischen den saudischen Kräften um Osama bin Laden[wp] und den Amerikanern, um gegen die Schiiten zu kämpfen. Das ist natürlich nicht Bin Laden in Person. Das geht nicht. Aber es ist seine Anhänger­schaft. Bin Laden war ja früher ein Rekrutierungs­agent der Amerikaner. Aber die haben nichts dazugelernt.»[5]

Zitat: «Der Iran ist ein relativ stabiles und auch relativ tolerantes Land. Die Frauen sind in führenden Stellungen. Präsident Mahmoud Ahmadinejad ist nicht der einzige Herr im Staat, wie man hier meint. Er hat noch Khamenei über sich, Rafsanjani ist sein innen­politischer Gegner, sein Vorgänger Khatami spielt auch noch eine Rolle. Es gibt eine Vielfalt an politischen Richtungen, im Parlament wird heftig gestritten. Der Iran ist ein relativ liberales Land im Vergleich zu andern islamischen Staaten.

[...] Die Iraner wollten die Bombe nie, um Amerika anzugreifen. Das wäre völlig blödsinnig, sie würden von den USA ja ausgelöscht. Zudem haben sie die dazu notwendigen Raketen gar nicht. Zurückschlagen würde auch Israel, das heute etwa 100 Atombomben hat, u. a. auf U-Booten im Indischen Ozean. Von dort aus könnten sie den Iran verwüsten. Jedes Land, das Atomwaffen besitzt, hat sie zur Abschreckung.»[5]

Zitat: «Abgesehen davon sind die Übersetzungen nicht über alle Zweifel erhaben. Er hat nicht gesagt: "Ich will Israel auslöschen." Er hat gesagt: "Israel hat keine Existenz­berechtigung." Das hat Khatami auch schon gesagt. Wie alles werden auch die Über­setzungen manipuliert. Ich sympathisiere nicht mit Ahmadinejad. Aber man muss die Kirche, besser die Moschee, im Dorf lassen.»[5]
Zitat: «Früher war die Welt viel sicherer. Sie war auch irgendwie zivilisierter, so komisch das auch klingt. 1956 fuhr ich per Autostopp durch die Sahara. Da gab es keine Strassen, nur Pisten. Gegen Bezahlung konnte ich auf Lastwagen mitfahren. Die Chauffeure waren Schwarze oder Araber. Nie kam ich auf den Gedanken, dass mir etwas zustossen könnte. Ich war im Iran zur Zeit von Mossadegh, der Ölfirmen verstaatlicht hatte. Der Aufruhr war gross. Aber ich bekam von den freundlichen Leuten immer zu essen und den besten Platz im Bus. Oder in Lagos, Nigeria, bin ich nachts stundenlang spazieren gegangen. Heute schaffen Sie keine zehn Minuten, ohne überfallen zu werden. Wenn Sie Glück haben, stehen Sie danach noch in der Unterhose da.

[...] 1956 bin ich mit dem Schaufelboot den ganzen Kongo hochgefahren. Heute wäre das extrem gefährlich.»[5]

Teilen Sie die Einschätzung, dass es heute einen Krieg der Kulturen gibt?:

Zitat: «Selbst im kleinen Land Osttimor tobt zwischen Katholiken und Muslimen ein solcher Kampf. Es gibt keine Gemein­sam­keiten. Dasselbe Problem besteht auf den Philippinen.»[5]
Zitat: «Ich habe die Türkei 1951 mit dem Bus kennen gelernt. Damals gab es keine Moschee, die offen war, keine Koran­schulen, Sie sahen in der Stadt keine Frau mit einem Kopftuch. Die Armee wachte darüber, dass der Laizismus[wp] eingehalten wurde. Es durfte kein Muezzin zum Gebet rufen. Heute schießen in der Türkei dagegen die Minarette überall aus dem Boden. Man kann den Türken jedoch nicht vorwerfen, dass sie zum Islam zurückfinden. Aber da werden noch viele Konzessionen gemacht werden.

Die türkische Armee stellte früher die europäische Ausrichtung der Türkei sicher. Wenn ein Offizier in der Moschee gesehen wurde, flog er aus der Armee. Ebenso ein Offizier, dessen Frau ein Kopftuch trug. Der Einfluss der türkischen Generäle im Nationalen Sicherheitsrat entspricht aber nicht unseren demokratischen Vorstellungen. Also fordert die EU immer wieder, dass die Militärs entmachtet werden. Dabei sind sie der letzte Widerstand gegen die Re-Islamisierung der Türkei.»[5]

Zitat: «Ich bin ein deklarierter Gegner des türkischen Beitritts in die EU. Heute gibt es 70 Millionen Türken, und bald werden es 100 Millionen sein. Damit wäre die Türkei mit Abstand der stärkste Staat Europas. Dabei gehört die Türkei gar nicht zu Europa. Ich habe nie Schwierigkeiten gehabt, wenn ich dies den Türken sagte. Man muss nur nicht so besser­wisserisch auftreten wie die Amerikaner und die Europäer. Frau Merkel zeichnet sich da besonders aus. Mit erhobenem Finger weist sie immer auf die Menschenrechte hin.»[5]

Sind die USA in der Lage, all die erwähnten Brandherde zu löschen?

Zitat: «Nein, sie versagen ja überall. Das liegt nicht daran, dass sie dumm wären. Aber sie sind dem asymmetrischen Krieg nicht gewachsen. Sie haben mit der Luftwaffe und der Navy technische Wunder vollbracht, zum Beispiel den Stealth-Bomber. Deswegen ist Amerika technisch auch immer noch führend, weil das Geld in die Rüstung fliesst, die ein Instrument der technischen Weiter­entwicklung ist. Aber militärische Erfolge können sie nicht mehr vorweisen.

Bereits der Koreakrieg hat mit einem Patt geendet, Vietnam verloren sie. Und seither ist jede Operation schief gegangen, sogar Somalia. Gut, sie haben den General Noriega in Panama stürzen können. Aber es war ein Riesen­durch­einander. Auch in Nicaragua haben sie mit ihren Contras ein USA-höriges Regime installiert. Aber inzwischen sind die Sandinisten wieder an der Macht. Dann der Hugo Chávez. Ich überschätze ihn nicht. Aber er vertritt eine neue Kategorie Führer, die in Lateinamerika an die Macht gekommen ist.»[5]

Bedauern Sie den Machtverlust der USA?

Zitat: «Wir haben mit den Amerikanern gute Erfahrung gemacht. Sonst wären wir unter die Knute der Nazis oder der Sowjets gekommen. Harry Truman war ein grosser Präsident, der Marshall-Plan und der Atlantikpakt herausragende Leistungen. Ich bin auch heute noch für den Atlantikpakt. Nur die Organisation des Atlantikpakts, die Nato, entspricht überhaupt nicht mehr den Bedürfnissen der Zeit, auch nicht den Bedürfnissen der Europäer.»[5]
Zitat: «... eines will ich noch sagen. Wir regen uns zu Recht über die NSA auf. Aber man musste schon sehr naiv sein, um nicht zu wissen, dass diese Überwachung stattfindet. Das größere Problem sind Fabriken der Desinformation, ob sie sich nun in North Carolina, London oder Israel befinden. Die zielen auf deutsche und europäische Medien. Und das klappt. Von der "taz" bis zur "Welt" - ein Unisono, was die Ukraine betrifft. Oder Syrien: Als man die Aufständischen als die Guten und die anderen als die Bösen dargestellt hat. Dabei waren weder die einen noch die anderen gut oder böse. Wir leben mit so vielen Lügen. Wenn es heißt, Indien sei die größte Demokratie der Welt. Ja, Scheiße! Das Kasten­system[wp] ist schlimmer als das Apartheid­system in Südafrika je gewesen ist. Indien ist das grauen­hafteste Land der Welt.»[7]
Zitat: «Deutschland hat keine eigene Position, sondern rennt bloß den USA hinterher.»[8]
Zitat: «Die UNO taugt nur als Instrument amerikanischer Politik.»[9]
Zitat: «Die deutsche Presse ist nicht frei»[10]
Zitat: «Wenn man ein Volk nicht mit Brot sättigen kann, füttert man es mit Zahlen.»[9]
Zitat: «Deutschland und Frankreich sind die beiden Pfeiler Europas, sonst gibt es keine.»[9]
Zitat: «1988 hatte ich die Ehre, ein Interview mit Peter Scholl-Latour zu machen. Er meinte damals, wir kommen in ein Zeitalter unlösbarer Konflikte. Diese haben wir schon nach Europa importiert.[11]

Scholl-Latour:

"Wir kommen in eine Zeit, in der Konflikte nicht mehr lösbar sind. Es ist eine europäische Vorstellung, dass alle Konflikte immer lösbar sind."
"Es wird, wie in der Spätzeit des römischen Reiches, eine Unterwanderung geben. Am Ende bestanden die römischen Legionen am Rhein mehrheitlich aus Germanen. So ist es auch heute."
"Es ist skandalös, dass wir uns in so großer Abhängigkeit von den befinden und andererseits vor den Russen zittern. Europa könnte der Zukunft völlig gelassen entgegengehen, wenn es sich zusammentäte."
"Das Christentum trat einst auch zur Missionierung der ganzen Welt an. Es gibt aber einen fundamentalen Unterschied zwischen Christentum und Islam, der bis zu den Quellen des Christentums zurückgeht. Die Lehre Jesu vollzieht eine Trennung zwischen Weltlichem und Geistlichem.[12] Dagegen bildet die Einzigkeit Gottes den Kern der islamischen Urlehre; diese Einzigkeit spiegelt sich auch in der Untrennbarkeit von Religion und Politik. Auf diese Identität ist die ganze islamische Welt ausgerichtet. Sie wurde durch westliche Einflüsse zur zeitweilig davon abgebracht. Heute ist eine Rückbesinnung auf diese Wurzeln vorhanden, die Hinwendung zum Pluralismus, wie er vom Westen propagiert wird, gilt als anti-islamisch: Die westliche Demokratie ist mit den Regeln des Islam nicht zu vereinbaren."
"Äthiopien hungert ja nicht, weil in zwei oder drei Provinzen kein Regen gefallen ist, sondern weil es keine Infrastruktur gibt, weil es Bürgerkrieg gibt, weil dort eine Regierung sitzt, die vor lauter Ideologie auch noch die Kollektivierung jener Bauern erzwingt, die bisher produziert haben. Die Afrikaner produzieren ihren Hunger selbst, leider. Wenn wir diesen Ländern Hilfe leisten, löst das einen Teufelskreis aus. Sie produzieren nicht mehr und warten auf die nächste Hilfelieferung."», Interview mit Regula Heinzelmann, 1988[13]

Einzelnachweise

  1. COMPACT-Konferenz: Kurzinfos zu den Referenten 2012
  2. Julian Reichelt: Scholl-Latour ist tot, aber seine Neugierde lebt weiter!, Bild-Zeitung am 16. August 2014
  3. Udo Ulfkotte: Der Wahrheitssucher: Zum Tode von Peter Scholl-Latour, Kopp Info am 18. August 2014
  4. Dieses Zitat oder in Abwandlungen ("Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern der wird selbst zu Kalkutta!") wird Peter Scholl-Latour zugeschrieben, ist aber wohl eine Text-Bild-Collage.
  5. 5,00 5,01 5,02 5,03 5,04 5,05 5,06 5,07 5,08 5,09 5,10 Das ganze Gerede um Demokratie ist doch die reinste Heuchelei, Der Bund am 16. August 2014 (Interview mit Peter Scholl-Latour Ende 2007)
  6. zitiert bei Eduard Stäuble: Die Schweiz und die geistige Situation der Gegenwart. Schweizerzeit Schriftenreihe Nr. 34, 2000. Seite 39 Fußnote 12
  7. Andreas Austilat, Julia Prosinger und Björn Rosen: Interview mit Peter Scholl-Latour: Ich verstehe mich gut mit Ganoven, Tagesspiegel am 17. August 2014 (Im März hat Peter Scholl-Latour dem Tagesspiegel anlässlich seines 90. Geburtstags ein Interview gegeben, das großen Anklang bei den Lesern fand. Nun ist er gestorben. Lesen Sie hier noch einmal das Gespräch über Putin und die Krim, Martini Dry und durchgeschwitzte Matratzen.)
  8. Youtube-link-icon.svg Deutschland hat keine eigene Position, sondern rennt bloß den USA hinterher - Nikolai Alexander (Juli 2013) (Länge: 1:10 Min.) (In diesem Gespräch aus dem Juli 2013 äußert sich der Journalist Peter Scholl-Latour zur Position der deutschen Bundesregierung bzgl. Syrien. Diese sei schlicht nicht vorhanden: Entweder renne man den Amerikanern hinterher oder man starte ab und zu mal den verzweifelten Versuch, etwas anders zu machen - beides gehe meistens daneben.)
  9. 9,0 9,1 9,2 Peter Scholl-Latour: seine besten Zitate, The Huffington Post am 16. August 2014
  10. Youtube-link-icon.svg Die deutsche Presse ist nicht frei - Nikolai Alexander (Juli 2013) (Länge: 1:19 Min.) (In diesem Gespräch aus dem Juli 2013 äußert sich der Journalist Peter Scholl-Latour zur fehlenden Pressefreiheit in Deutschland.)
  11. Twitter: @Europakonzept - 16. Okt. 2023 - 10:30 Uhr
  12. Anmerkung WikiMANNia-Redaktion: Scholl-Latours Herleitung hinkt, weil die Religion in Westeuropa nicht auf die Lehre Jesu zurückgeht, sondern auf die römische Staatsreligion, auch Katholizismus genannt. Jesus Christus hat keine Kirche gegründet und die hohen Ämter in der Katholischen Kirche waren von Mitglieder eben der Familien besetzt, die auch die politische Macht hatten. Scholl-Latour fabuliert da also etwas herbei, dass historisch nicht zutreffend ist. Auch der Protestantismus/Puritanismus in den USA ist sehr machtaffin.
  13. Regula Heinzelmann: [https://www.europa-konzept.eu/internationale-politik/interview-mit-scholl-latour/ Mein Interview mit Peter Scholl-Latour], 1988

Netzverweise

Buch und Regie: Peter Scholl-Latour, Cornelia Laqua
Das umfangreiche Dokumentations-Projekt von Peter-Scholl-Latour wird eine Gesamtsicht vermitteln vom weltweiten Kampf gegen den Terrorismus bzw. "Kampf gegen das Böse" der USA. Da diese Aus­einander­setzung mehr und mehr die Form einer Konfrontation zwischen den USA und den vielfältigen Formen des Islamismus annimmt, muss sie auch global geschildert werden. Innerhalb dieses vierteiligen Films werden viele Brennpunkte dieses Kampfes untersucht. Jeder der vier Teile wendet sich einem Thema und den jeweiligen Ländern zu.
In Teil I wird die Vermittlung der geschichtlichen Entwicklung des Islam im Vordergrund stehen. In diesem Zusammenhang ist zu überprüfen, ob es tatsächlich zu einem "Clash of Civilaziation" kommen könnte, wie immer wieder angekündigt wird. Der II. Teil versucht die Lage im Hindukusch zu schildern. Neben den dortigen Staatschefs sind auch die Amerikaner in dieser Region militärisch und wirt­schaft­lich stark engagiert. Schließlich geht es hier um die Kontrolle der reichen Vorräte an Erdöl und Erdgas, die zwischen dem Kaspischen Meer und dem Pamir-Gebirge gelagert sind. Teil III wendet sich der El-Aqsa-Intifada im Heiligen Land zu. Zum einen kann hier von einer Fortführung des Osloer Friedens­prozesses nicht mehr die Rede sein und zum anderen hat Präsident Bush durch seine bedingungslose Solidarisierung mit der israelischen Regierung auch die arabischen Staatschefs in eine schwierige Situation gebracht. Diese Entwicklungen müssen im Spiegel der Ereignisse auf der palästinensischen Westbank untersucht werden. Der letzte Teil der Dokumentation über den "Kampf gegen den Terror" konzentriert sich auf die südlichen Philippinen, Indonesien und Kaschmir. In diesem Zusammenhang soll auch auf die bahnbrechende Rolle eingegangen werden, die die schiitische Revolution des Ayatollah Khomeini für die gesamte islamische Welt besitzt. Am Ende wirft Peter Scholl-Latour noch einen Blick auf Nord-Afrika, insbesondere Algerien, da von diesem im Bürgerkrieg befindlichen Land die stärkste Bedrohung für Europa ausgehen könnte. (Peter Scholl-Latour: Kampf dem Terror - Kampf dem Islam? (ZDF), docstation.de)