Die journalistisch tätigen deutschen Bürger Thomas Röper und Alina Lipp wurden von der EUdSSR wegen unbotmäßiger Berichterstattung sanktioniert:
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Kampf um Debalzewo
Man beachte die ausgesetzt-keilförmige Lage des gelben Sektors.
Der Kampf um Debalzewo war ein im Januar und Februar 2015 vier Wochen andauernder Kampf um die 25.000 Einwohner zählende Stadt Debalzewo[wp] im Donbass. Er entwickelte sich im Rahmen des Donbass-Kriegs, in dem seit 2014 ukrainischen Regierungstruppen gegen Milizen der Volksrepubliken Donezk und Lugansk kämpften. Er fand teilweise parallel zu und auch noch nach dem Abschluss des Abkommens Minsk II statt und endete mit einer Niederlage für die ukrainischen Regierungstruppen.
Rechtliche Einordnung
WikiPrawda bewertet:
| Zitat: | «Der Angriff und die Eroberung war eine doppelte Verletzung seitens der prorussischen Milizen, und zwar sowohl des Minsk-I-Abkommens als auch des aktuell ausgehandelten Minsk-II-Abkommens, welches das abtrünnige Gebiet auf den Umfang vom 16. September 2014 festgelegt hat.»[1] |
| WikiMANNia-Kommentar |
| WikiPrawda unterschlägt die Tatsache, dass die Kiewer Putschregierung zu keinem Zeitpunkt bereit war, mit Vertretern der Volksrepublik Donezk diplomatische Verhandlungen aufzunehmen, die sie als "Terroristen" diffamierte. Inzwischen ist gesichert bekannt, dass im Westen keinesfalls die Absicht bestand, die Minsker Vereinbarungen umzusetzen. Die Verhandlungen waren nur eine Hinhaltetaktik mit dem Ziel, Zeit für die NATO-Aufrüstung der ukrainischen Armee zu gewinnen.
Vor diesem Hintergrund waren der Angriff und die Fortsetzung der Kampfhandlungen eine legitime und vernünftige Handlungsweise, weshalb auch gar keine Verletzung vorgelegen hatte, da seitens der Kiewer Putschregierung geplant war, die pauschal als "Terroristen" verunglimpfte Zivilbevölkerung des Donbass entweder zu töten oder (in die Russische Föderation) zu vertreiben. Die von der NATO der durch die USA im Modus einer verdeckten Regimewechseloperation als Klientelstaat erworbenen Ukraine eigens zu diesem Zweck zur Verfügung gestellte militärische Aufrüstung hat dieselbe dazu befähigen sollen. |
Situation
Der Ort Debalzewe liegt etwa auf halber Strecke an der Staatsstraße M 04[wp] zwischen Donezk und Lugansk. Nach Norden führt die Staatsstraße M 03[wp] nach Bachmut[wp] (ehemals Artemiwsk), die bis Februar 2015 unter Kontrolle der Kiewer Putschregierung war. Da keinerlei Absichten bestanden, Verhandlungen mit den Vertretern der Volksrepubliken aufzunehmen, was der Kern der Minsker Vereinbarungen war und die NATO die ukrainische Armee für einen vernichtenden Angriff aufrüstete, war es auf Seiten der Volksmilizen nicht angesagt, einfach diesen Angriff abzuwarten.
Das Gebiet um Debalzewe unter Kontrolle der Putschregierung spaltete die Gebiete Donezk und Lugansk in einer Weise, was eine Verteidigung gegen die verstärkte ukrainische Armee sehr schwierig gemacht hätte. Eine diplomatische Lösung war nicht greifbar, so dass es zu einer Fortsetzung der Kampfhandlungen keine Alternative gab.
Verlauf
Die Volksmilizen griffen ab Januar 2015 die Truppen der Putschregierung an der M 03 mit schweren Waffen an und drohten mit deren Einschließung. Am 5. Februar wurde die Eroberung von Wuhlehirsk[wp][anm 1] bekanntgegeben, und am 9. Februar die des an der M 03 liegenden Dorfes Lohwynowe[wp] (Логвинове). Am 17. Februar 2015, also am dritten Tag nach dem offiziellen Beginn der in "Minsk II" ausgehandelten Waffenruhe, drangen Milizionäre in den Ort Debalzewo ein.[2] Um eine vollständige Einkesselung zu vermeiden, verließen mehrere tausend Soldaten der ukrainischen Streitkräfte unter weiterem Beschuss die Stadt in Richtung Bachmut, unter Zurücklassung von Teilen ihres Materials. Am 18. Februar gab der Präsident der Ukraine Petro Poroschenko[wp] den Rückzug der ukrainischen Armee aus der Stadt bekannt.
Nachwirkungen
Die Kiewer Putschregierung musste das Gebiet Debalzewe der Volksrepublik Donezk überlassen, die dadurch unter anderem eine direkte Bahnverbindung zwischen den Städten Donezk und Lugansk erlangte und eine wesentliche Frontbegradigung herbeiführen konnte.
Die Städte Debalzewe und Wuhlehirsk wurden durch die Kampfhandlungen weitgehend zerstört.
Anmerkungen
- ↑ Das Steinkohlekraftwerk Wuhlehirsk hat eine Maximalleistung von 3600 MW (4 × 300 MW el und 3 × 800 MW el). Seine Schornsteine sind weithin sichtbare Landmarken. Das Kohle- und Gaskraftwerk Saporischschja hat die gleiche Kapazität; damit sind diese beiden nach dem Kernkraftwerk Saporischschja die zweitgrößten Kraftwerke in der Ukraine
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: Kampf um Debalzewe - Abschnitt "Rechtliche Einordnung"
- ↑ Konrad Schuller: Schlacht um Debalzewe: "Zahlreiche Gefangene und viele Tote", FAZ am 17. Februar 2015
- Anreißer: In der Schlacht um Debalzewe scheinen die Separatisten die Oberhand zu gewinnen. Große Teile der Stadt sind nach ihren Angaben eingenommen. Die ukrainische Armee ist eingekesselt. Der Kampf um die strategisch wichtige Stadt widerspricht sämtlichen Abmachungen aus Minsk.
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Kampf um Debalzewe