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Warren Farrell
Warren Farrell | |
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Geboren | 26. Juni 1943 |
Beruf | Autor |
URL | warrenfarrell.com |
Dr. Warren Farrell (* 1943) ist ein US-amerikanischer Autor und politischer Aktivist. Farrell war bis in die 1970er Jahre ein Vertreter der Frauenbewegung und wurde als einziger Mann dreimal in den New Yorker Vorstand der feministischen Organisation NOW[wp] gewählt.
Mitte der 1970er Jahre distanzierte er sich von der NOW, weil diese verlangte, dass bei Scheidungen Mütter das Recht haben sollen, mit ihren Kindern zusammenzubleiben und den Vater von der Erziehung auszuschließen, wenn sie das wollen. Warren Farrell hielt dem entgegen: "Dagegen habt ihr doch immer gekämpft, dass ein Geschlecht für das andere Entscheidungen trifft." Er trat für das gemeinsame Sorgerecht ein. Seit er sich in der Geschlechterfrage auf das konzentrierte, was seiner Meinung nach vergessen ging, verschwand die Sympathie für den Profeministen vollständig. Trotzdem unterstützt er weiterhin nachdrücklich einige Aspekte der Frauenbewegung.[1]
Rolle als Initiator der Männerrechtsbewegung
Mit der Veröffentlichung des Buches "Mythos Männermacht" 1993, in dem er die das männliche Geschlecht betreffenden Rollenzwänge und deren Folgen untersuchte, schuf er einen der wichtigsten Grundpfeiler der internationalen Männerrechtsbewegung (Men's Rights Activists).
Warren Farrell sieht das US-Bildungssystem als das Bildungssystem einer tief jungen-/männerfeindlichen Gesellschaft. Er glaubt, dass Bildungsinstitutionen unter der Aufsicht und Anleitung (staats-)feministischer Ideologinnen mittlerweile in eine jungen-und männerfeindliche Lebensumwelt verwandelt wurden.[2]
Wenn er Recht hat, sind die USA uns hier voraus und es ist durchaus wahrscheinlich, dass Europa dem folgen wird, wie viele andere sich zunächst in den USA ereignete Entwicklungen auch mit zeitlichem Abstand Europa etablierten.[3]
Zitate
- "Wenn Männer sieben Jahre länger leben würden als Frauen, hätten uns Feministen längst klargemacht, dass die Lebenserwartung der beste Indikator ist, an dem sich ablesen läßt, wer die Macht hat. Und damit hätten sie recht."
- "Mir wurde schnell klar, daß es viel mehr Standfestigkeit verlangt, für die Sache der Männer als für die Sache der Frauen zu sprechen."
- "Es dürfte schwer sein, auch nur ein historisches Beispiel für eine Gruppe zu finden, die sich als Opfer bezeichnen konnte, während sie die Hälfte der Stimmberechtigten stellte. Oder ein Beispiel für eine unterdrückte Gruppe, die lieber ihre 'Unterdrücker' wählt, statt ein eigenes Mitglied dazu zu bewegen, die Verantwortung zu übernehmen und ins Rennen zu gehen. Frauen sind die einzige Minderheit, die eine Mehrheit ist, die einzige Gruppe, die sich als 'unterdrückt' bezeichnet, dabei aber darüber bestimmen kann, wer in ein Amt gewählt wird, und zwar in buchstäblich jeder einzelnen Gemeinde des Landes. [...] Frauen sind die einzige 'unterdrückte' Gruppe, die die gleichen Eltern hat wie der 'Unterdrücker'; die genau so oft in die Mittel- und Oberklasse hineingeboren wird, wie der 'Unterdrücker'; die über mehr kulturellen Luxus verfügen als der 'Unterdrücker'. Sie sind die einzige 'unterdrückte' Gruppe, deren 'unbezahlte Arbeit' sie in die Lage versetzt, für fast fünfzig Milliarden Dollar jährlich Kosmetika zu kaufen; die einzige 'unterdrückte' Gruppe, die mehr für Mode- und Markenkleidung ausgibt, als ihre 'Unterdrücker'; die einzige 'unterdrückte' Gruppe, die zu allen Tageszeiten mehr fernsieht als ihre 'Unterdrücker'."
- "Die Herausforderung besteht darin, über den Feminismus hinauszugehen, ohne seine Errungenschaften herabzusetzen."
- "Der Feminismus hat darauf hingewiesen, dass Gott auch eine Frau sein kann. Dass möglicherweise auch der Teufel eine Frau sein kann, wurde aber nie erörtert."
- "Sprechen wir vom Patriarchat, meinen wir eine männerdominierte Politik- oder Machtstruktur. Wir vergessen dabei, dass die Familie im Alltagsleben des Individuums einen mindestens ebenso großen Einfluss hatte wie der Staat und dass die Familie von Frauen dominiert war. Wir vergessen, dass es hier auch eine Machtstruktur gab. Wie wir bereits wissen, hatte fast jede Frau in der frauendominierten Familienstruktur eine Hauptrolle inne, aber nur ein kleiner Prozentsatz von Männern hatte dies in den männerdominierten Strukturen von Religion und Politik."
- "Ein Fehler des Feminismus ist die Annahme, Dominanz und Sexismus seien eine Einbahnstraße. So gesehen war der Feminismus eine recht traditionelle Bewegung: Er hielt an dem grundlegenden Glauben fest, dass Männer für alles verantwortlich waren, was geschah, Frauen nicht. Das stimmt natürlich nicht, weil es hieße, dass Frauen von Natur aus minderwertig oder dumm seien. Eine wirklich merkwürdige Position für eine feministische Bewegung."
- "Wenn es ein Privileg gewesen wäre, eine Frau ein Leben lang in eine Institution, Ehe genannt, aufzunehmen, warum kam das Wort 'husband' von dem altgermanischen Wort 'Haus' und dem altnorwegischen Wort 'bound' oder 'bondage', Bindung? Warum stammt es außerdem von Worten, die bedeuteten: 'Mann, der zur Züchtung gehalten wird', 'einer, der den Boden bearbeitet' und 'der männliche Teil des Paares bei niederen Tieren'? Wenn die Ehe umgekehrt für Frauen so schrecklich wäre, wie häufig von feministischer Seite behauptet wird, warum ist sie dann der Dreh- und Angelpunkt weiblicher Phantasien - in alten Mythen und Legenden wie in Liebesromanen und Seifenopern der heutigen Zeit?"
Zitat: | «Men have sacrificed and crippled themselves physically and emotionally to feed, house, and protect women and children. None of their pain or achievement is registered in feminist rhetoric, which portrays men as oppressive and callous exploiters. - Männer haben sich physisch und emotional geopfert und verkrüppelt, um Frauen und Kinder zu ernähren, unterzubringen und zu beschützen. Nichts von ihrem Schmerz und ihren Leistungen wird in der feministischen Rhetorik registriert, die Männer als gefühllose Ausbeuter darstellt.» - Camille Paglia mit Bezug auf "Mythos Männermacht" in "No Law in the Arena: A Pagan Theory of Sexuality", S. 392 |
Veröffentlichungen (Auswahl)
Werke
- 2018 The Boy Crisis: Why Our Boys Are Struggling and What We Can Do About It, BenBella Books, ISBN 1-942952-71-6[4]
- 2001: Father and Child Reunion. How to bring the dads we need to the children we love., Tarcher 2001, ISBN 1-58542075-1
- 1993: Mythos Männermacht. Zweitausendeins 1995, ISBN 3-86150-108-2
Original: The Myth of Male Power. Why Men Are The Disposable Sex. Berkley Books 1993, ISBN 0-425-18144-8[5] - 1988: Warum Männer so sind, wie sie sind. Goldmann 1989, ISBN 3-442-11700-3
Original: Why Men Are The Way They Are. The Male-Female Dynamic. Berkley Books 1988, ISBN 0-425-11094-X
Reden
- Warren Farrell introduced by Paul Elam - ICMI14 (26.-28. Juni 2014) (Länge: 71:11 Min.)
- Why Love Is Such A Mess - drwarrenfarrell (7. Januar 2012) (Länge: 51:43 Min.)
- Der Männerrechtler und Psychologe Warren Farrell erklärt, warum Ehen und Langzeitbeziehungen - vor allem mit gemeinsamen Kindern - so oft scheitern: Weil sich die unfähigsten Menschen dafür zusammentun. Die unreife, infantile, zickige verwöhnte Göre/Prinzeßchen (aber mit großem Sex-Appeal) und der verantwortungslose, aggressive Alkoholiker und testosterongesteuerte Bad Guy alias Hantel-Harkan oder Steroide-Pumper und Flachleger aus dem Club usw. (aber mit Sex-Appeal). Schuld daran ist der ganze Sex und Romantikkult aus Hollywood und der Popmusik. Früher wäre man nicht so idiotisch gewesen, solchen Figuren eine gemeinsame Wohnung und Kinder zu erlauben. Leider sind die gediegenen, seriösen Männer und Frauen nicht unbedingt sexy und teils langweilig, aber vernünftig, reif und erwachsen.
Interview
- Begegnung mit Warren Farrell, annabelle am 28. Juni 2011 (Interview von Beatrice Schlag)
- "The Myth of Male Power" - Interview with Warren Farrell (10. Juli 2008) (Länge: 197 Min.)
Artikel
- 'Boy crisis' threatens America's future with economic, health and suicide risks, USA Today am 9. April 2019[6]
Interview
Warren Farrell hat nichts vom Eifer vieler Konvertiten. Der grosse Mann mit der sanften Stimme, dem sorgfältig rasierten Bart und den erlesenen Manieren erzählt mit sichtlichem Vergnügen über die Zeit, in der er in den USA als Vorzeige-Feminist Karriere machte. Er sei, sagt er, immer ein grosser Zuhörer und Aufschreiber gewesen, einer, "der viel weiblicher tickt als die meisten Männer". Wenn ihm Feministinnen zuriefen, man müsse ihn klonen, war er stolz. Bis er sich fragte, warum zu seinen Workshops so viel mehr Frauen als Männer kamen. Er begann, seine Tonbandaufzeichnungen abzuspielen, und hörte, wie er die weibliche Kritik an Männern als einsichtig und die männliche Kritik an Frauen als sexistisch bezeichnete. Als die Männer einer nach dem andern verstummten, kritisierte er sie dafür, dass sie ihre Gefühle nicht äusserten.
Dass er sich zunehmend für die Geschichten von Männern interessierte, empfindet er bis heute nicht als Abkehr vom Feminismus: "Der Feminismus hat Frauen enorm viele Möglichkeiten gegeben. Ich habe zwei Töchter. Ich will, dass sie viele Möglichkeiten haben." Dass es ausgerechnet die Haltung der Feministinnen zur Frage des Sorgerechts war, die ihn, damals noch kinderlos, bewog, sein Amt in der Frauenbewegung aufzugeben, hält er allerdings nicht für einen Zufall. Die Rolle geschiedener Väter in der Kindererziehung ist für Warren Farrell eines der entscheidenden Kriterien dafür, wie ernst eine Gesellschaft die Interessen ihrer Väter und vor allem ihrer Kinder nimmt.
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– Interview von Beatrice Schlag[7] |
Einzelnachweise
- ↑ Begegnung mit Warren Farrell, annabelle am 28. Juni 2011 (Interview von Beatrice Schlag)
- ↑ Warren Farrell: The Chilly World of the Campus Male, 24. Oktober 2011
- ↑ MANNdat-Forum: Roslin am 19. Januar 2012 - 11:00 Uhr
- ↑ boycrisis.org
- ↑ 9. Kapitel: Gewalt - gegen wen?, 15. Kapitel: Vater Staat oder: der Staat als Ersatzehemann, Wohin geht die Reise? Schlussfolgerungen
- ↑ In der auflagenstarken Tageszeitung "USA Today" hat Warren Farrell einen flammenden Appell zur Bekämpfung der weltweiten "Jungenkrise" veröffentlicht, Auszug auf Deutsch in: Genderama: Jungenkrise" weltweit immer dramatischer - News vom 9. April 2019
- ↑ Begegnung mit Warren Farrell, annabelle am 28. Juni 2011
Netzverweise
- Webpräsenz: Warren Farrell
- Warren Farrell (Myth of Male Power) and Cassie Jaye (Red Pill) conduct audience experiences (16. Mai 2017) (Länge: 88:55 Min.) (Cassie Jaye)
- Lucas Schoppe: Warren Farrells Top Ten und die Champions League des Sexismus (Monatsrückblick Juni 2014), Man Tau am 6. Juli 2014
- Warum es empörend ist, sich mit Männeranliegen zu befassen, Geschlechterallerlei am 28. Juni 2014 (Gespräch mit Paul Elam und Warren Farrell)
- Men: The New Second Class Citizens, Huffington Post Live am 19. Juli 2013 (Guests: Nina Bahadur, Roger E. Olson, Warren Farrell)
- Author explains why men earn more: Warren Farrell says choices in life are often the cause of lower pay, CBC News am 27. Februar 2013
- Revelations with Erin Pizzey: Dr. Warren Farrell, A Voice for Men - Radio Show am 14. September 2013
- Chapter 6 of Women Can't Hear What Men Don't Say[webarchiv]
- ""Why Men Earn More - The Startling Truth Behind the Pay Gap"", Teil 1, 2
- Transforming the Boys Crisis (16. November 2012) (Länge: 150 Min.) (Canadian Association for Equality, event with Dr. Warren Farrell in Toronto)
- Warren Farrell vs. protestors at U of Toronto "Boys to Men" speech (20. November 2012) (Länge: 28:39 Min.)
- This is feminism, A Voice for Men am 4. Dezember 2012
- Why do feminists hate Dr Warren Farrell?
- Separation and Conflict - Why Do We Prepare Our Sons to be Disposable - Warren Farrell (8. Oktober 2011) (Länge: 51:43 Min.) (Warum Liebe so ein Durcheinander ist)
- "Why Men Are the Way They Are - The Perspective You Haven't Heard", Teil 1, 2, 3 - Warren Farrell (4. Oktober 2012)