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Katja Sabisch
Katja Sabisch | |
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Geboren | 1975 |
Beruf | Soziologe |
Katja Sabisch (* 1975) ist eine feministische deutsche Soziologin und Professorin für Gender Studies an der Ruhr-Universität Bochum[wp]. Sie forscht u. a. zu Vätern in Elternzeit und zur gesundheitlichen Versorgung intersexueller Kinder.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Werke
- Der Mensch als wissenschaftliche Tatsache. Wissenssoziologische Studien mit Ludwik Fleck, Kulturverlag Kadmos, 2016, ISBN 3-86599-290-0[2]
- Das Weib als Versuchsperson. Medizinische Menschenexperimente im 19. Jahrhundert am Beispiel der Syphilisforschung., Transcript-Verlag 2007, ISBN 3-89942-836-6[3]
Artikel
- Streit um Gender Studies: Hier wird Stimmung gemacht (Als unwissenschaftlich und Unfug wird in der "SZ" die Geschlechterforschung an den Universitäten bezeichnet. Zu Unrecht. Eine Replik.), TAZ am 5. Mai 2016[4]
- Fußball mit Foucault, Blog Feministische Studien am 22. September 2015
- Auch ich habe zwei Brüste. Das ist hart, aber fair., Feminismus im Pott am 3. März 2015
- Es gibt einen Genderwahn, Feminismus im Pott am 26. Februar 2015 (Genderwahn)
Vorträge
- Post, pop und top: Feministische Subjekte des Neoliberalismus[ext] - Heinrich-Böll-Stiftung NRW, 24./25. Juni 2013
Interview
; Sie sind Juniorprofessorin für Gender Studies - worum geht es bei Ihrer Arbeit?
|
– Ruhr-Universität Bochum[5] |
Verteidigung der Gender Studies
Katja Sabisch schrieb im Versuch, Kritik gegen die Gender Studies abzuwehren, in der TAZ:
Zitat: | «Wenn in der deutschen Presselandschaft über "die Gender-Forschung" geschrieben wird, geschieht dies zumeist in kritischer Absicht. Dagegen ist zunächst nichts einzuwenden, allerdings beruhen die meisten Artikel scheinbar auf einer völligen Unkenntnis des Faches.»[6] |
Blogger Hadmut Danisch fragte zurück:
Zitat: | «Unkenntnis des Faches?
Was wäre denn "Kenntnis des Faches"? Eines Faches, das sich selbst nicht darstellen kann, jede Darstellung verweigert und in dem jeder einfach behauptet, was er will? Ich befasse mich seit 2012 mit dem "Fach" und habe sogar Auskunft gegen die Humboldt-Universität geklagt, und nicht mal die konnten vor Gericht auch nur ansatzweise sagen, was eigentlich dessen Inhalt ist. Sie können nicht sagen, was gelehrt wird, sie können nicht sagen, was geprüft wird, und man darf erst gar nicht fragen, ob sie es jemals nachgeprüft haben. Es gibt bis heute kein greifbares Curriculum, kein Lehrbuch, das den Namen verdient, keinen greifbaren Lehrplan. Die können selbst nicht sagen, was sie machen. Und die besitzt die Frechheit, anderen Unkenntnis ihres "Faches" vorzuwerfen?»[7] |
Katja Sabisch weiter:
Zitat: | «Allerdings gehören die konstruktivistischen Theorien, gegen die der Autor wettert, zum Kanon aller Sozial- und Geisteswissenschaften und sind bestimmt kein Alleinstellungsmerkmal der Gender Studies. Der Mediziner und Serologe Ludwik Fleck[wp] begründete diese Erkenntniskritik in den 1930er Jahren, indem er anhand eines naturwissenschaftlichen Beispiels aufzeigte, wie selbst "wissenschaftliche Tatsachen" kulturell, historisch und sozial verfasst sind.»[6] |
Hadmut Danisch:
Zitat: | «Freilich kommt dieser konstruktivistische Quatsch auch in Sozial- und Geisteswissenschaften vor. Gerade deshalb muss man auch deren Wissenschaftlichkeit anzweifeln oder eigentlich schon absprechen. Denn Theorien darf man aufstellen. Aber was die machen, ist ja keine Theorie. Eine Theorie dient dazu, empirische Beobachtungen zu erklären und steht zur Überprüfung. Eine Theorie muss überprüft werden. Und wenn sie das nicht wird, dann ist sie nur eine Hypothese. Wenn man aber, wie es hier passiert, etwas als wahr unterstellt und trotzdem die Überprüfung sogar ablehnt - und das hab ich ja nun sogar rechtskräftig bekommen - dann ist es ein Postulat, oder eigentlich sogar ein religiöses Glaubensbekenntnis. Es ist eine regelrechte Frechheit, dass diese Professorin anderen Vorhaltungen macht und dabei diesen Käse auf das Niveau einer Theorie hebt. Eine richtige Unverschämtheit, diesen geistigen Dünnschiss mit wissenschaftlichen Theorien auf eine Stufe zu stellen.
Ich habe mir gerade von einem Gericht sagen lassen müssen, dass man bei Gender Studies gar nicht erst fragen darf, ob es stimmt und geprüft wurde. Dann ist es auch keine Theorie. Und so nebenbei: Eine Dummheit wird nicht dadurch schlauer, dass man auf andere Dumme verweist, die die gleiche Dummheit begehen. Ein "die machen das aber doch auch" ist keine wissenschaftliche Begründung und wer als Professorin mit einer solchen Argumentationsweise daherkommt, ist eine glatte Fehlbesetzung und eine wandelnde Verschwendung von Steuergeldern. Was soll überhaupt dieser permanente Soziologenblödsinn, irgendetwas allein deshalb als wahr hinzustellen, weil irgendwer das so gesagt hat? Die gleiche Begründung könnte man auch für alles Unwahre bringen, denn auch alles Unwahre hat ja irgendwann mal einer gesagt, und es wird nicht wahrer, indem man die Quelle dazu angibt. Diese Soziologen und Geisteswissenschaftler zitieren sich gegenseitig und im Kreis herum, und meinen, wenn's nur oft genug zitiert wird, muss es stimmen. Ganze Generationen von Feministinnen meinen, dass dieser Konstruktivismus-Blödsinn schon deshalb stimmen muss, weil Simone de Beauvoir es mal so gesagt hätte.»[7] |
Katja Sabisch:
Zitat: | «Hier zeigt sich, dass Geschlechterforschung ein interdisziplinäres Fach ist, welches Theorien und Methoden unterschiedlichster Disziplinen wie Soziologie, Geschichtswissenschaft, Biologie, Politologie, Ökonomie, Medizin, Rechtswissenschaft oder Psychologie vereint.»[6] |
Hadmut Danisch:
Zitat: | «Nein.
Es zeigt sich, dass Geschlechterforschung gar kein Fach ist und gar nichts vereint. Das sagen sie immer, aber letztlich wenden sie gar nichts an. Außerdem führt das Zusammenrühren verschiedener Methoden nicht zur Wissenschaftlichkeit. Denn gerade dann, wenn durch die ad-hoc-Auswahl der Methode eine Willkür reinkommt und halt immer die Methode ausgewählt wird, die einem gerade passt, ist es nicht mehr wissenschaftlich. Beispielsweise weil dadurch übergangen wird, wenn eine Methode ein negatives Ergebnis liefert, weil man das einfach übergeht, indem man die Methode austauscht. Wer immer die Methode wählt, die einem das gewünschte Ergebnis liefert, der betreibt keine Wissenschaft, sondern (Selbst-)Betrug.»[7] |
Katja Sabisch:
Zitat: | «Das bedeutet aber auch, dass jede Berufung und jeder Forschungsantrag den Gepflogenheiten der jeweiligen Disziplin entsprechen müssen.»[6] |
Hadmut Danisch:
Zitat: | «Nein. Falsch. Gelogen.
Gender Studies-Berufungen entsprechen überhaupt keine Standards. Da geht es darum, gewaltsam eine vorgegebene Frauenquote zu erfüllen. Da gibt es Informatik-Professorinnen, die nicht mal Anfängerwissen von Informatik haben, und es gibt Jura-Professorinnen, die keinen ernstlich juristischen Text zusammenbekommen (und gleichwohl Verfassungsrichterin werden). Man hat bei Gender Studies die dümmsten Leute gratis durchgewinkt. Weil man musste, weil man politisch unter Druck gesetzt wurde. Oder weil es Professuren gab, die von vornherein nur mit Frauen besetzt werden konnten, und es nicht genug qualifizierte Bewerberinnen gab.»[7] |
Katja Sabisch:
Zitat: | «Was ist also die Zielscheibe der Angriffe? Sind es tatsächlich Gender Studies? Oder ist es nicht vielmehr die theoretisch und methodisch versierte Auseinandersetzung mit Geschlecht, Geschlechterordnungen und den damit einhergehenden Ungleichheiten, die Analyse von heteronormativen Zwängen und rigider Zweigeschlechtlichkeit eingeschlossen?»[6] |
Hadmut Danisch:
Zitat: | «Auch das wieder gelogen: Es ist genau umgekehrt. Gender Studies greifen Biologie und Medizin an.
Theoretisch und methodisch versiert ist an Gender Studies gar nichts. Man wird nicht "theoretisch versiert", sondern belegt im Gegenteil seine Imkompetenz, wenn man beliebige Behauptungen als "Theorien" ausgibt. Genau das ist zentraler Gegenstand der Gender Studies: die "feministische Theorie" - frei erfundene Behauptungen, die danach optimiert werden, was am meisten Geld und Opferstatus bringt.»[7] |
Einzelnachweise
- ↑ Zwischen Wissen und Willen - Geschlechtergerechtigkeit in der Kommunalpolitik, Lokalkompass Bochum am 15. April 2014 (Das Projekt "Wissenschaft und Politik gehen Hand in Hand - Gender Mainstreaming im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis" hat Prof. Dr. Katja Sabisch koordiniert. Die Ergebnisse wurden am 9. April in der Sitzung des Frauenbeirats im Bochumer Rathaus vorgestellt und erörtert.)
- ↑ Kulturverlag Kadmos: Der Mensch als wissenschaftliche Tatsache
- ↑ Transcript-Verlag: Das Weib als Versuchsperson
- ↑ Michael Klein: Recht auf Dummheit? Gender Studies Tag bei ScienceFiles, Kritische Wissenschaft - critical science am 9. Mai 2016
- ↑ Interview mit Katja Sabisch, Ruhr-Universität Bochum am 30. Oktober 2012
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 Katja Sabisch: Streit um Gender Studies: Hier wird Stimmung gemacht (Als unwissenschaftlich und Unfug wird in der "SZ" die Geschlechterforschung an den Universitäten bezeichnet. Zu Unrecht. Eine Replik.), TAZ am 5. Mai 2016
- ↑ 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 Hadmut Danisch: Ein Beispiel für Lügenpresse, Ansichten eines Informatikers am 6. Mai 2016 (Was diese Professorin sich da leistet, das ist schon hart zwischen Desinformation, Lüge und Realitätsverlust.)
Netzverweise
- Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW: Katja Sabisch
- Unsinn der Woche: Bochumer Stadtverordnete sind inkompetent, Kritische Wissenschaft - critical science am 11. April 2014 (Die Inkompetenz der Stadtverordneten ist das Ergebnis des oben angesprochenen Kooperationsprojekts, an dem Studenten von Juniorprofessor Sabisch beteiligt waren. Entsprechend kann man aus den Ergebnissen auf das schließen, was den Studenten von ihrer Juniorprofessorin vermittelt wird.)
- Brüderle-Debatte: Forscherin hält Sexismus nicht für aussterbendes Phänomen, Der Westen am 25. Januar 2013 (Prof. Katja Sabisch, Frauenforscherin an der Ruhr-Universität Bochum, hält die Äußerungen von FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle gegenüber einer Journalistin nicht für einen Ausrutscher. Die Wissenschaftlerin vermutet dahinter eine grundsätzliche Einstellung gegenüber Frauen. - Die plumpe Anmache Brüderles an der Hotelbar - das war mehr als dummes Gerede oder ein missglückter Flirt, es war purer Sexismus, sagt Prof. Katja Sabisch, Frauenforscherin an der Ruhr-Universität Bochum. "Er besteht darin, dass der Politiker die junge Frau nicht als Journalistin angesprochen hat, sondern als Frau in eindeutig sexualisierter Art und Weise. Das ist abwertend. Bedenken Sie, er hat ihren Busen kommentiert." - "Prof. Sabisch spricht von 'sexualisierter Diskriminierung' , wenn sich die Gesprächspartner nicht auf Augenhöhe begegnen, sondern eine körperliche sexualisierte Ebene angesprochen wird. Darin bestehe im Brüderle-Vorfall auch der Skandal. Dieser Chauvinismus habe auch etwas mit Macht zu tun, mit dem Gefälle zwischen einer jungen Journalistin und einem einflussreichen und prominenten Politiker. Mächtige Männer lassen sich ihre Geltung gerne durch ihren Erfolg bei Frauen bestätigen. Sabisch: 'Sie sind überzeugt, sie hätten dazu das Recht und fühlen sich unantastbar.' Sie erinnert an Dominique Strauss-Kahn. 'Er nahm sich das Zimmermädchen, weil er dachte, er kann es.'")