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Beschuldigungstechnik

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Die Beschuldigungstechnik dient dazu, bei einem anderen Menschen ein schlechtes Gewissen zu wecken.

Beispiel: «Wer im Büro raucht, muss sich klar sein darüber, dass er den Mitarbeitern die Lebensdauer verkürzt.»[1]

Die Beschuldigungstechnik dient aber auch dazu, Kriminalisierung und Verfolgung durch den Staat zu legitimieren:

Schon lange fällt mir auf, dass unsere Gesellschaft nicht einfach nur massiv verblödet, sondern - vor allem durch Politik und Medien - gezielt in die Verblödung getrieben wird. Immer wieder fällt mir auf, dass es keine öffentliche Debatte mehr gibt, dass eigentlich überhaupt nichts mehr begründet oder widerlegt wird, es keinen inhaltlichen Streit mehr gibt, sondern nur noch eine Kategorisierung in Tabuisierungs­klassen vorgenommen wird. Man sagt nicht mehr, dass etwas richtig oder falsch wäre und warum, sondern irgendwas ist "populistisch" oder sowas, und damit ist die Sache beendet.

Es wird ein immer größeres Repertoire an Kill-Words angelegt, die man wie einen Joker nur ziehen muss und dann automatisch gewonnen hat. Beispielsweise:

Wie entsteht dieser Denkmüll? [D]iese Beschuldigungs­technik [hat sich] in der DDR gebildet:

Zitat: «Ein weiteres, wichtiges Instrument der SED war der Faschismus-Vorwurf. Angesichts der Verbrechen des zusammen­gebrochenen NS-Staates war dies von Anfang an eine schwer­wiegende Anschuldigung mit hoher moralischer Kraft.

Der Faschismus-Vorwurf wurde schon früh, 1945/46 im Rahmen der Boden- und Industrie­reform auch als Kampf instrumentalisiert zur Bekämpfung des politischen Gegners (Werkentin, 1997, Neubert, 1998). Dies zeigte sich unter anderem daran, daß unter dem Faschismus-Vorwurf auch gegen dezidierte Gegner des NS-Staates vorgegangen wurde. Die Betroffenen wurden zum Teil verhaftet und kamen in Straflager der Sowjetischen Militär­administration[wp] (SMA). Dazu wurden auch ehemalige NS-Konzentrations­lager umfunktioniert, wie das Konzentrations­lager Sachsenhausen. In diesen Straflagern starben bis 1950 rund ein Drittel der Inhaftierten. Frippel (2010) stellte fest, daß beispielsweise im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen rund 80 % der von sowjetischen Militär­tribunalen vorwiegend unter dem Faschismus­vorwurf Verhafteten aufgrund ihrer Opposition zum SED-Regime verurteilt wurden. Der Faschismus-Vorwurf als Maßregelung und Disziplinierung durch die neuen Machthaber. Die letzten Insassen dieser Straflager der SMA wurden 1950 in den "Waldheim-Verfahren" durch die neue DDR-Justiz abgeurteilt. Die Vorgaben des SED-Politbüros für diese Verfahren verlangten Verurteilungen zu über 10 Jahren Haft, unabhängig von Beweisen für diese Beschuldigungen, allein weil diese als Feinde des neuen Staates eingeschätzt wurden (Werkentin, 1997, S. 169). Unter anderem wurde also der Faschismus-Vorwurf erhoben um Gegner der DDR zu bekämpfen, unabhängig von dessen Wahrheits­gehalt.

Die SED hat dieses Instrument letztmalig während der Wende zur Mobilisierung verwendet, um wieder die argumentative Führung zu übernehmen. Am 28.12.1989 wurden NS-Symbole am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow angebracht. Bürgerrechtler, wie Vera Lengsfeld (2014, S. 279) vermuten bis heute, daß es die Stasi selbst war, die diese Taten verübte. Die SED organisierte daraufhin am 3.1.1990 letztmalig eine Kampf­demonstration an diesem Ort, um die Gefahr eines vermeintlich aufkommenden Faschismus für ihre Reputation zu nutzen. Es hat der SED nicht genützt, im Gegenteil, die in den Zielen der SED-Propaganda geübten DDR-Bürger sahen darin nur einen Ablenkungs­versuch. Zu dem damaligen Zeitpunkt hat diese Faschismus-Instrumentalisierung der SED massiv geschadet.»[2]

Das Muster kommt einem doch sehr, sehr bekannt vor: Jeder, der nicht dem linken Mainstream entspricht, wird als Faschist beschuldigt und (zumindest digital und in den Social Media) weggesperrt. Auch die Masche, als False Flag-Operation[wp] rechtsradikales Zeug zu verteilen um dann den Vorwurf des Faschismus zu erheben (ich erinnere daran, warum ich Kommentare hier abgeschaltet habe) entspricht dieser Taktik.

Dazu fällt mir ein, dass der Brandherd all dessen die Berliner Humboldt-Universität ist, die zu DDR-Zeiten die SED-Kader­schmiede war und noch heute in dem Geruch steht, das immer noch zu sein. Zu sehr fällt auf, wieviele Linksextreme sich dort herumtreiben, wie extrem links, geradezu stalinistisch der Laden ist. Und immer wieder wurde mir zugeraunt, dass in wesentlichen und gutbezahlten Funktionärs­posten der Humboldt-Uni und des Feminismus tatsächlich ehemalige Stasi-Offiziere sitzen.

Hadmut Danisch: Die DDR lebt: Woher der Faschismus-Vorwurf kommt, Ansichten eines Informatikers am 19. November 2015

Einzelnachweise

Querverweise