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Abchasien

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Hauptseite » Staat » Abchasien
Abchasien, am Schwarzen Meer gelegen, zwischen Russland im Norden und Georgien im Südosten

Abchasien ist eine an das Schwarze Meer[wp] grenzende Region im Süden des Kaukasus[wp] und das angestammte Siedlungsgebiet des abchasischen Volkes. Die "Republik Abchasien" ist seit 1994 ein semisouveräner Protostaat. Das 8.600 km² große Gebiet zählt laut offizieller Schätzung von 2011 242.862 Einwohner.

Geschichte

Nach dem Zerfall der Sowjetunion[wp] konstituierte sich Georgien 1991 wieder als unabhängiger Staat. Die Regionen Abchasien und Südossetien strebten ebenfalls eine staatliche Unabhängigkeit an, konnten ihre Souveränität allerdings nicht sofort durchsetzen. Die Beziehungen der Abchasen[wp] und Osseten[wp] mit Georgien waren stets von Konflikten geprägt, so dass es immer wieder zu separatistischen Bestrebungen kam. So hat es in der Vergangenheit mehrere Konflikte zwischen Georgiern und Abchasen bzw. Osseten gegeben.

Die sehr nationalistisch ausgerichtete Politik des ersten georgischen Präsidenten Swiad Gamsachurdia[wp], die langfristig auf die Aufhebung der territorialen, politischen und kulturellen Autonomie Abchasiens und auch Südossetiens ausgerichtet war und plakativ mit dem seinerzeit in Gebrauch gewesenen, nationalistischen Slogan "Georgien für Georgier" zum Ausdruck kam, verschärfte die Situation in den beiden Regionen zusätzlich.[1]

Im Zuge einer "Georgisierung" trachtete die georgische Zentralregierung danach, die einzige abchasische Universität zu schließen.

Die abchasische Kultur lässt sich bis in die Frühzeit zurückverfolgen. Siedlungen im Gebiet des heutigen Abchasien stammen aus der frühen Steinzeit, sind etwa 400.000 Jahre alt und gehören zum Acheuléen. Die Bevölkerung begann im 5.-4. Jahrtausend v. Chr. mit der Metallverarbeitung. Die ersten in Abchasien gefundenen Erzeugnisse aus Bronze werden auf das 3. Jahrtausend v. Chr. datiert.

Abchasien ist seit 1994 de facto unabhängig, auch wenn dies zu diesem Zeitpunkt von keinem Staat weltweit anerkannt wurde und Georgien die Region nach wie vor als Teil des eigenen Territorium betrachtete.

Die Abchasen haben sich im Georgisch-Abchasischen Krieg[wp] 1992-1993 ihre Souveränität unter großen Opfern erkämpft. Unter Micheil Saakaschwili[wp] hatte Georgien im Rahmen einer militärischen Operation dabei die Kontrolle über den Landesteil Oberabchasien zurückgewonnen, womit die georgische Regierung seit längerer Zeit wieder einen Teil von Abchasien unter ihre Hoheitsgewalt gebracht hatte. Infolge des Kaukasuskriegs 2008[wp] verlor Georgien aber erneut die Kontrolle über diese Region. Seit 2008 haben fünf Staaten die Unabhängigkeit Abchasiens anerkannt.

  • Autonome Republik Abchasien[wp] (autonome Republik innerhalb Georgiens, 1991-1994)
Zitat: «
Karte der SSR Abchasien innerhalb des Kaukasus 1922
Die Wurzeln des Abchasien-Konflikts reichen in das Jahr 1918 zurück, als im Zuge des Auseinanderbrechens des russischen Zarenreiches[wp] die kurzlebige Transkaukasische Föderation[wp] entstand. Nach deren Auseinanderbrechen wurde Abchasien im Juni 1918 in das Staatsgebiet der Demokratischen Republik Georgien eingegliedert und erlangte für eine kurze Zeit Selbstständigkeit. Mit der Gründung der Sowjetmacht in Georgien 1921 stand die rechtliche Statusfrage Abchasiens zur Diskussion. Nach kurzen Überlegungen wurde im März 1921 parallel zur Georgischen SSR[wp] die Abchasische Sozialistische Sowjetrepublik[wp] (ASSR) ausgerufen. In der 1922 gegründeten Transkaukasischen SFSR[wp] wurde sie in ihren föderativen Rechten aufgewertet und besaß zu jener Zeit ebenbürtige Autonomie­befugnisse wie Georgien, Armenien und Aserbaidschan, die jedoch auf Initiative von Josef Stalin[wp] und Lawrenti Beria[wp] ab 1931 herabgestuft wurden. Abchasien wurde 1936 in ein autonomes Gebiet[wp] innerhalb der Georgischen SSR[wp] umgewandelt.

Seit dem Zerfall der Sowjetunion forderten viele Abchasier einen unabhängigen Staat, während die Bewohner Südossetiens einen Anschluss an Russland unterstützten.»[2]

Hintergrund

Unter Berücksichtigung ethnischer und historischer Tatsachen lässt sich der "abchasisch-georgische Knoten" lösen oder zumindest lockern (NZZ 3. 6. 08). Die Abchasen sind Ureinwohner des gegenwärtig von Georgien beanspruchten Gebietes, das nur wenig grösser ist als der Kanton Graubünden. Die Sprache der Abchasen ist mit jener der Georgier nicht verwandt; die Abchasen sind mehrheitlich Muslime, die Georgier überwiegend Christen.

Die Tragödie des kleinen Bergvolkes begann, als Stalin (ein Georgier) die unter Lenin gegründete Sowjetrepublik Abchasien im Jahr 1931 zu einem autonomen Bezirk der Sowjetrepublik Georgien herabstufte. Danach folgte, unter tatkräftiger Mitwirkung des Geheimpolizeichefs Berija (auch er ein Georgier), die "Georgisierung" Abchasiens. Der offizielle Gebrauch der abchasischen Sprache wurde verboten und die Einwanderung von Georgiern forciert. So wurden die Ureinwohner bald zu einer Minderheit im eigenen Land.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion riefen die Abchasen die Unabhängigkeit ihres Landes von Georgien aus. Tbilissi reagierte mit einer bewaffneten Intervention, die jedoch von den Abchasen - mit Hilfe von russischen Truppen - zurückgeschlagen wurde. Im Jahr 1994 kam es zu einem Waffenstillstand. Die georgischen Militärs mussten Abchasien verlassen, und der grösste Teil der während der Sowjetzeit eingewanderten Georgier flüchtete in ihre Heimat. Seitdem wartet das kleine Land der Abchasen darauf, dass seine Loslösung von Georgien von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannt wird. Dass dabei die Abchasen den Schutz ihres Nachbarn Russland suchen, ist angesichts ihrer Erfahrungen mit Georgien verständlich. Für sie gilt: Lieber Moskau als Tbilissi!

– Neue Zürcher Zeitung[3]
Die Grenzen der Nachfolge­staaten der Sowjetunion[wp] gehen auf die Grenzen zurück, die die Sowjetunion[wp] einst innerhalb ihres Staatsgebietes gezogen hat. Damals waren diese Grenzziehungen innerhalb des Landes recht unwichtig. Das ist vergleichbar mit Deutschland, wo es die Gemüter kaum erregt, ob ein Landkreis beispielsweise zu Niedersachsen oder Hessen gehört.

Als die Sowjetunion auseinanderbrach[wp], bekamen diese Grenzen plötzlich eine echte Bedeutung. Gerade im Kaukasus[wp] führte das Anfang der 1990er Jahre zu einigen Kriegen. So wurde beispielsweise das Gebiet der Osseten[wp], eine kleine Volksgruppe an der Grenze zwischen Georgien und Russland, aufgeteilt in Nordossetien[wp] und Südossetien[wp]. Der Norden gehörte zu Russland, der Süden zu Georgien. Hier lief eine willkürlich gezogene Grenze mitten durch ein Volk, das damit plötzlich geteilt war ohne das je gewollt zu haben. Und auch die Abchasen sollten ein Teil des neuen Staates Georgien sein.

Die Vorgeschichte geht sogar noch weiter zurück, denn schon in den Wirren des russischen Bürgerkrieges[wp] nach der Oktoberrevolution[wp] haben sich die Osseten dagegen gewehrt, ein Teil Georgiens zu sein und zwei Jahre gegen die georgischen Streitkräfte Krieg geführt.

Sowohl die Abchasen, die durch die Grenz­ziehungen in der Sowjetunion ein Teil der Georgischen Sowjetrepublik[wp] geworden waren, als auch die Osseten wollten nie Teil Georgiens sein und so kam es 1991 zu Kriegen in der Region, die tausende Tote forderten und zehntausende zu Flüchtlingen machten. Schließlich einigte man sich auf einen Waffen­stillstand mit Demarkations­linien, die von GUS[wp]-Friedens­truppen unter russischer Führung gesichert werden sollten. Im Ergebnis waren Abchasien und Süossetien nun faktisch unabhängige Gebiete, allerdings hat kein Land der Welt ihre Unabhängigkeit anerkannt. Die Menschen waren damit staatenlos geworden, was bedeutet, dass sie noch nicht einmal anerkannte Reisepässe hatten. Staatenlose sind im Grunde in vielen Fragen rechtlos.

Sowohl Georgien als auch Russland boten den Menschen daraufhin an, ihnen Pässe auszustellen und die Menschen stimmten mit den Füßen ab und beantragten, sehr zum Ärger Georgiens, russische und keine georgischen Pässe.

An der Demarkationslinie kam es in den folgenden Jahren immer wieder zu Zwischenfällen, die jedoch folgenlos blieben.

Der Kaukasuskrieg von 2008

Das änderte sich am 8. August 2008. An dem Tag nutzte die georgische Regierung unter dem pro-amerikanischen Präsidenten Micheil Saakaschwili[wp], der einige Jahre zuvor im Zuge einer Farbrevolution an die Macht gekommen war, einen Vorfall als Vorwand, um die russischen Friedens­truppen anzugreifen und um kurz nach Mitternacht in Südossetien einzumarschieren. Eine ganze Nacht lang beschossen sie Wohngebiete der südossetischen Hauptstadt Zchinwali, es gab hunderte tote Zivilisten.

Die russische Armee erschien erst einen Tag später in dem Kriegsgebiet, um ihren bedrängten Friedenstruppen zu helfen, und schlug die georgische Armee zurück. Der Krieg dauerte nur fünf Tage und endete mit der Zerschlagung der georgischen Armee und einer vorübergehenden Besetzung von Teilen Georgiens durch russische Truppen. Jedoch zogen diese sich schon wenige Tage später wieder zurück.

In der Folge erklärten sich sowohl Südossetien als auch Abchasien endgültig für unabhängig und sind nun als eigenständige Staaten, die Russland und einige wenige andere Staaten nach dem kurzen Krieg anerkannt haben. Georgien hingegen sieht diese Gebiete nach wie vor als Teil des eigenen Staates an.

Georgien und Russland haben seitdem keine diplomatischen Beziehungen mehr miteinander, obwohl Georgien für Russen ein beliebtes Urlaubsland ist und seine Wirtschaft ohne den russischen Absatzmarkt für georgische Produkte und ohne die russischen Touristen kaum überlebensfähig wäre.

Die Schuldfrage

Der Krieg wurde danach vom Rat der EU untersucht, der eine Fact Finding Mission entsandte. In ihrem Abschlussbericht kam die eingesetzte Kommission des Rates der EU zu dem Ergebnis, dass der Angriff Georgiens einen Bruch des Völkerrechts darstellte, dass das russische Eingreifen vom Völkerrecht gedeckt war, dass die vorübergehende Besetzung von Teilen Georgiens durch Russland kein Bruch des Völkerrechts gewesen ist, jedoch eine überzogene Reaktion darstellte.

Der Rat der EU kam also zu einer sehr eindeutigen Beurteilung der Vorkommnisse und gab Georgien die Schuld an dem Krieg. Das war das Ergebnis eines Berichtes der EU, nicht etwa die böse "russische Propaganda".

Westliche Politiker und Medien werfen Russland jedoch bis heute vor, Georgien grundlos und aus imperialistischen Gelüsten heraus angegriffen zu haben, und nennen den Kaukasuskrieg als eine der russischen "Sünden", die Russlands angebliche imperiale Ambitionen belegen soll.

Und auch das offizielle Georgien ist bisher dieser Linie gefolgt und hat Russland als Schuldigen an dem Krieg bezeichnet.

Der Kurswechsel in Georgien

Ich habe gerade erst darüber berichtet, dass in Georgien vor den Ende Oktober anstehenden Wahlen einiges in Bewegung geraten ist. Die georgische Regierung hat Gesetze erlassen, die dem Westen nicht gefallen, woraufhin die EU den Beitrittsprozess des Landes zur EU auf Eis gelegt hat und die USA haben begonnen, Sanktionen gegen georgische Beamte zu erlassen.

Mit diesem Druck hat der US-geführte Westen in der georgischen Regierung offenbar ein Umdenken ausgelöst. Die Regierung ist seit 12 Jahren an der Macht und hat in dieser Zeit einen pro-westlichen Kurs verfolgt, aber anscheinend hat der Druck des Westens, sich bedingungslos den Anweisungen des Westens zu fügen, etwas in Bewegung gebracht.

Der georgische Premierminister hat am 8. August 2024, dem 16. Jahrestag des Kriegsbeginns, verkündet, dass die georgische Regierung die Ereignisse von 2008 untersuchen lassen wolle Später haben er und andere führende Regierungs­politiker erklärt, dass Georgien der Angreifer gewesen ist.

Der Gründer und Ehrenvorsitzender der Regierungspartei hat am 14. September auf einer Wahlkampf­veranstaltung gesagt, die georgische Regierung würde sich nach der Wahl für den Krieg zwischen Osseten und Georgiern im Jahr 2008 entschuldigen, den der ehemalige georgische Präsident Saakaschwili[wp] und seine Partei auf Anweisung des Auslands ausgelöst haben. Nur so sei eine Aussöhnung der heute verfeindeten Völker möglich. Zwei Tage später hat der Generalsekretär der Regierungspartei erklärt, eine Aussöhnung mit den Osseten und Abchasen sei ohne eine georgische Entschuldigung für den Krieg unmöglich.

In einer ersten Reaktion erklärte das Außenministerium von Abchasien, eine georgische Entschuldigung für den Krieg könne der Beginn des Prozesses der Aussöhnung sein.

– Anti-Spiegel[4]
Vor zwanzig Jahren, am 23. Juli 1992, beschloß das Parlament Abchasiens die Wieder­inkraft­setzung der Verfassung von 1925, als das Gebiet den Status einer »souveränen« Sowjetrepublik hatte. Praktisch bedeutete das die Loslösung von Georgien und die Beanspruchung nationaler Unabhängigkeit. Georgien, damals ohne demokratisch legitimierte Regierung, reagierte am 14. August 1992 mit einer militärischen Invasion, die nicht nur von regulären Streitkräften, sondern auch von nationalistischen und kriminellen Banden getragen wurde. Nach der schnellen Eroberung der abchasischen Hauptstadt Suchumi durch die ­Georgier entwickelte sich ein beiderseits mit Rücksichtslosigkeit und großen Menschenverlusten geführter Krieg[wp].

Das Blutvergießen endete mit der Befreiung Suchumis am 27. September 1993, mit der faktischen Eigenstaatlichkeit Abchasiens - und mit der fast vollständigen Vertreibung der georgischen Bevölkerung aus der Republik. Mit ideeller und materieller Unterstützung der Europäischen Union und der USA lebt in großen Teilen der georgischen Gesellschaft der Wunsch nach Revanche und nach Wiedererlangung der »verlorenen« Gebiete fort. Zu diesen gehört neben Abchasien auch Südossetien, das schon 1990/91 seine Unabhängigkeit in einem von Georgien begonnenen Krieg behauptet hatte.

Gegen »Georgisierung«

Historisch, rechtlich und sprachlich gesehen kann man Abchasien schwerlich als Bestandteil Georgiens betrachten. In beiden Gebieten bestanden jahrhunderte­lang nur streitende Fürstentümer mit häufig wechselnden Dynastien und Grenzen, bei denen es sich nicht um Nationalstaaten handelte. Sie alle gerieten im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts unter die Herrschaft des Russischen Reichs. Wie viele andere Völker des Kaukasus widersetzten sich die Abchasen diesem Prozeß in zahlreichen Aufständen. Aufgrund der Kämpfe und der zaristischen Repression verließen Zehntausende Abchasen, von denen viele in der Vergangenheit die muslimische Religion angenommen hatten, ihre Heimat, um sich im Osmanischen Reich und anderen benachbarten Territorien anzusiedeln.

An ihrer Stelle wurden hauptsächlich Georgier und später zunehmend auch Russen, Armenier sowie Griechen in Abchasien ansässig. Eine Volkszählung im Jahre 1886 verzeichnete immerhin noch einen abchasischen Bevölkerungsanteil von 85,7 Prozent. Elf Jahre später lag er, vielleicht auch aufgrund anderer Zählverfahren, nur noch bei 55,3 Prozent. Im selben Zeitraum war der georgische Anteil von 6,1 auf 24,4 Prozent gestiegen. 1926 wurden 27,3 Prozent der Bevölkerung als Abchasen registriert, 1959 jedoch nur noch 15,1 Prozent. Gleichzeitig lebten in dem Gebiet 39,1 Prozent Georgier, 21,4 Prozent Russen und 15,9 Prozent Armenier.

Im Anschluß an die Oktoberrevolution 1917 hatte sich im folgenden Jahr kurzzeitig ein von den Menschewiki geführter, vom internationalen Imperialismus unterstützter georgischer Staat etabliert, der auch Anspruch auf Abchasien erhob und diesen mit repressiven Methoden durchzusetzen versuchte. Nach dem Sieg der Sowjetmacht bildete sich am 31. März 1921 die Sozialistische Sowjetrepublik Abchasien, die am 30. Dezember 1922 als souveräner Staat der eben gegründeten Sowjetunion beitrat. Mit Georgien war die Republik zu dieser Zeit nur durch eine Föderation auf gleichberechtigter Basis verbunden, die am 16. Dezember 1921 vereinbart worden war.

Die Lage veränderte sich grundlegend, als Abchasien im Februar 1931 auf Anweisung von Josef Stalin - selbst ein Georgier - zum Bestandteil Georgiens gemacht wurde, wenn auch mit dem zu jener Zeit real nicht sehr bedeutenden Status einer autonomen Republik. Damit begann aus abchasischer Sicht die »dunkelste Periode« in der jüngeren Geschichte ihrer Nation. Unter Stalins Innenminister Lawrentij Berija, einem aus der Umgebung von Suchumi stammenden Georgier, erfolgte eine systematische »Georgisierung« Abchasiens. Das schloß die Übernahme der georgischen Schrift, die Vorherrschaft der georgischen Sprache und deren Monopol im Schulunterricht, die zwangsweise Umwandlung abchasischer Namen, verstärkte Ansiedlung von Georgiern, Besetzung der meisten Führungs­positionen durch Georgier und schließlich auch die Zwangsumsiedlung mehrerer Volksgruppen ein.

Illegitime Sezession

Im Zuge der Liberalisierung unter Michail Gorbatschow[wp], der im März 1985 Generalsekretär der KPdSU und im März 1990 auch Präsident der Sowjetunion wurde, traten die traditionellen, aber weitgehend unter Kontrolle gehaltenen nationalen Widersprüche immer offener zutage. Von zentraler Bedeutung für den Weg Abchasiens zur Unabhängigkeit war ein in Gewalttätigkeiten ausartender Konflikt im Juli 1989, der sich aus dem Versuch Georgiens entwickelt hatte, in Suchumi eine Filiale der Universität von Tbilissi zu errichten.

Die Widersprüche verschärften sich, nachdem Georgien im März 1990 seine staatliche Selbständigkeit proklamierte und alle mit Abchasien und der Sowjetunion seit 1921 geschlossenen Abkommen für null und nichtig erklärte. Im März 1991 verbot die georgische Regierung auf ihrem Territorium die Durchführung eines unionsweiten Referendums über den Fortbestand der UdSSR. Gleichzeitig konnte dieses aber in Abchasien stattfinden und ergab ein über 90prozentiges Votum für die Union. Insgesamt stimmten 76,4 Prozent der Sowjetbürger für den Erhalt der UdSSR. Diesem Ergebnis zum Trotz beschlossen der russische Präsident Boris Jelzin und seine Kollegen aus Belorußland und der Ukraine am 8. Dezember 1991 die Auflösung der Sowjetunion. Wladimir Putin nannte das vierzehn Jahre später »die größte geopolitische Katastrophe des Jahrhunderts«. Die genauen Umstände des Vorgangs liegen immer noch im dunklen. Eindeutig ist nur, daß die Aktion der drei Autokraten ungesetzlich und verfassungswidrig war.

Kurz darauf, am 22. Dezember 1991, begannen in Georgien bewaffnete Machtkämpfe, die am 6. Januar 1992 mit dem Sturz von Präsident Swiad Gamsachurdia endeten. Am 7. März 1992 machten die Putschisten den letzten Außenminister der Sowjetunion, Eduard Schewardnadse, zum Nachfolger. Er selbst bekannte später: »Ich wußte, daß ich nicht legitimiert war, das Amt des Staatschefs zu übernehmen.« Erst im November 1995 ließ sich ­Schewardnadse durch eine Wahl bestätigen.

Das bedeutete für den Fortgang der Ereignisse in Abchasien: Erstens, Georgien befand sich zu dieser Zeit praktisch noch in einem fortdauernden Bürgerkrieg. Die georgische Politik wurde maßgeblich von Warlords geprägt. Zweitens, der Krieg um die kleine Kaukasusrepublik wurde entscheidend von Widersprüchen innerhalb der post-sowjetischen Führung Rußlands beeinflußt. Während Jelzin im Verdacht stand, er habe Schewardnadse zu der Invasion im August 1992 ermutigt, unterstützten militärische Kreise mehr oder weniger offen den abchasischen Widerstand. Das hing auch damit zusammen, daß viele Angehörige des alten Sicherheitsapparats dem früheren Außenminister eine erhebliche Mitschuld an der Preisgabe der DDR, an der Räumung Osteuropas und schließlich auch an der Liquidierung der Sowjetunion gaben. Neben russischer Waffenhilfe trugen Tausende von Freiwilligen aus anderen Teilen des Kaukasus, darunter auch aus Tschetschenien, zum Sieg der abchasischen Kämpfer über die anfangs weit überlegenen Georgier bei. Von einst rund 240000 Georgiern (1989) lebten nach dem Krieg nur noch etwa 46000 im Land.

– Junge Welt[5]
Zitat: «Am 21. Mai 1921 wurde die Abchasische Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR) gegründet. Mit einem Allianzvertrag an Georgien gebunden wurde sie 1931 der Autonomen Republik Georgien unterstellt und bis 1953 einer Georgisierung unterworfen. [...]

Am 26. August 1990 erklärte der Oberste Sowjet Abchasiens in Sochumi[wp] zur Wahrung seiner Selbstständigkeit von Georgien die Wiedereinsetzung der Verfassung von 1925 (und damit de facto die Unabhängigkeit). Gamsachurdia[wp] gewann mit seinem Wahlbündnis "Runder Tisch - freies Georgien" unter nationalistisch-zentralistischen Losungen am 28. Oktober 1990 die ersten freien Wahlen zum Obersten Sowjet in Georgien und wurde am 26. Mai 1991 in einer Direktwahl nach Verkündung der georgischen Unabhängigkeit am 9. April 1991 als Präsident bestätigt. Er konnte jedoch den wirtschaftlichen Niedergang des Landes nicht aufhalten und schuf sich durch seinen diktatorischen Regierungsstil Feinde in den eigenen Reihen. Als sich Gamsachurdia im August 1991 mit den Moskauer Putschisten gegen die Opposition im eigenen Land zu verbünden schien, schlug die Stimmung in der Bevölkerung, die ihn wegen seiner anti-sowjetischen Politik gewählt hatte, um. Es kam zu Polizei- und Militäreinsätzen gegen Demonstrationen der Opposition, die schließlich zu einem Bürgerkrieg zwischen Gamsachurdia-Anhängern und -Gegnern führte.

Ossetisch-georgischer Konflikt

Im Autonomen Gebiet Südossetien[wp] hatte es seit 1989 unter Führung einer Volksfront nach Klagen über die Verletzung von Autonomie­rechten ein Anschluss­begehren an das zu Russland gehörende Nordossetien[wp] gegeben. Als 1991 Südossetien die Unabhängigkeit ausrief, hatte die georgische Zentralregierung mit der Aufhebung der Autonomie und militärischen Angriffen auf die südossetische Hauptstadt Zchinwali[wp] reagiert. Einige hundert Todesopfer, Zerstörungen und Flüchtlings­bewegungen waren die Folge.

Abchasisch-georgischer Konflikt

Im September 1993 eroberten abchasische Kampfverbände die Stadt Suchumi. Rund 250.000 georgische Flüchtlinge verließen die Stadt. Zugleich versuchten Anhänger des gestürzten Präsidenten Gamsachurdia die Regierung Schewardnadses[wp] in Tiflis zu stürzen. Erst ab Dezember 1993 kam es mit internationaler Hilfe in Genf zu Vermittlungsgesprächen im Abchasienkonflikt, und am 14. Mai 1994 konnte in Moskau ein Waffen­stillstands­abkommen unterzeichnet werden. Russische und UNO-Friedens­truppen bezogen ihre Stellungen, die Grenze zu Russland wurde geschlossen und damit der Verbindungsweg nach Tschetschenien behindert.»Bundeszentrale für politische Bildung[6]

Einzelnachweise

  1. Khutsishvili[archiviert am 8. November 2018]
  2. WikipediaGeorgisch-Abchasischer Krieg - Abschnitt "Hintergrund"
  3. Gabor Kiss: "Georgiens abchasische Fiktionen", Neue Zürcher Zeitung am 12. Juni 2008
  4. Thomas Röper: Erste offizielle positive Signale zwischen Russland und Georgien seit über 15 Jahren, Anti-Spiegel am 1. Oktober 2024
    Anreißer: Georgien hat seine Bereitschaft bekundet, sich mit den abtrünnigen Völkern der Osseten und Abchasen, die unter dem Schutz Russlands stehen, zu versöhnen. Nun erklärte Lawrow, dass Russland bei der Versöhnung helfen wolle, was in Georgien positiv aufgenommen wurde.
  5. Knut Mellenthin in Junge Welt am 21. Juli 2012, zitiert aus: Erkämpfte Souveränität, AG Friedensforschung
    Anreißer: Vor zwanzig Jahren proklamierte die vormalige Sowjetrepublik Abchasien ihre Unabhängigkeit
  6. Eva-Maria Auch: Südkaukasien - Staaten mit Territorialkonflikten, Bundeszentrale für politische Bildung am 15. Januar 2004
    Anreißer: Den südkaukasischen Staaten Armenien, Aserbeidschan und Georgien droht durch Souveränitäts­bestrebungen nationaler Minderheiten die politische Zersplitterung. Die wirtschaftliche Entwicklung der Region, die über reiche Naturressourcen verfügt, ist dadurch gefährdet.

Netzverweise

  • Wikipedia führt einen Artikel über Abchasien
  • "Georgien hat Abchasien für immer verloren", Neue Zürcher Zeitung am 10. Juli 2008
    Anreißer: In der Region Abchasien ist eines klar: Das Land am Schwarzen Meer soll nie wieder Teil Georgiens sein. Abchasien ist jedoch wirtschaftlich und politisch von Russland abhängig, was das Streben nach Eigenständigkeit untergräbt.
    Auszug: Seit mehr als 15 Jahren leben die Abchasen im Zustand der staatlichen Unbestimmtheit. Das Streben nach Unabhängigkeit wird oftmals mit der Geschichte begründet: Unter Stalin ist die ehemals eigenständige Sowjetrepublik als Autonome Republik in die Georgische Sowjetrepublik eingegliedert worden. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Georgien selbständig und international in den Grenzen der Sowjetrepublik anerkannt, was in Abchasien auf Widerstand stiess. Der Einmarsch der georgischen Truppen, die von regelrechten "Warlords" angeführt worden waren, führte zu einem Krieg in den Jahren 1992 und 1993[wp], der von beiden Seiten hart ausgetragen wurde. Beide Kriegsparteien begingen Greueltaten. Die Abchasen setzten sich mit Hilfe nordkaukasischer Verbündeter und russischer Unterstützung durch.
    Weder internationale Organisationen wie Uno, EU, OSZE, Nato, WTO, die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) noch irgendein souveräner Staat haben Abchasien anerkannt, das Gebiet wird als ein integraler Teil Georgiens angesehen. Für die abchasische De-facto-Regierung ist jedoch das Festhalten an einer Lösung, die Abchasien als Teil Georgiens vorsieht, reine Illusion. Der abchasische Minister­präsident Alexander Ankwab[wp] lehnt solche Gedankenspiele kategorisch ab: "Georgien muss verstehen, dass Abchasien für immer verloren ist." Georgien habe 1992 mit dem Beginn eines Krieges einen historischen Fehler gemacht, sagt Ankwab. [...]
    Russlands komplizierte Rolle
    Auch Liana Kwartschelia von der Nichtregierungsorganisation Zentrum für humanitäre Programme kann dem weitgehenden Entgegenkommen von Saakaschwili nichts Gutes abgewinnen. Der georgische Präsident schlage eine breite Autonomie vor, weil er sicher sein könne, dass Abchasien niemals zustimmen werde. Sie wirft Georgien vor, eine kurzfristige Perspektive einzunehmen. Durch die Ablehnung der abchasischen Unabhängigkeit dränge Georgien die Abchasen in die Arme der Russen. Sie nennt zwei Möglichkeiten für die Zukunft: Unabhängigkeit oder ein stärker werdender russischer Einfluss. Bei der zweiten Variante würde Abchasien dann aber nur mehr ein Name sein. [...] Die Rolle Russlands in Abchasien ist kompliziert. Einerseits wird auf die Eigenständigkeit gepocht, andererseits ist Abchasien in vielen, nicht zuletzt praktischen Dingen von Russland abhängig. So gibt es in Abchasien keine medizinischen Einrichtungen, die anspruchsvolle Diagnosen erstellen können; dafür geht man nach Russland. Bei Notfällen entscheidet oft die Transportfähigkeit des Patienten über Leben und Tod.
    Um der internationalen Isolation zu entkommen, haben sich rund 90 Prozent der Bewohner Abchasiens entschieden, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Dabei steht nicht immer die Verbundenheit zum grossen Bruder im Vordergrund, sondern die Nützlichkeit des Schritts. Inal Chasig, der Herausgeber der unabhängigen Zeitung "Tschegemskaja Prawda", sagt, dass er auch den Pass von Botswana oder Zaire angenommen hätte, wenn man ihm diese angeboten hätte. Bei der Frage, ob es nicht auch möglich gewesen wäre, einen georgischen Pass zu verwenden, schüttelt er entschieden den Kopf. Dann hätte sich der Krieg wirklich nicht gelohnt, meint Chasig.