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Bullshit-Job

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Hauptseite » Arbeit » Bullshit-Job

Mit dem Begriff Bullshit-Job (auch "Pseudo-Job", "sinnloser Beruf", "Nullsummen-Job") wird ein steuer­finanziertes, leistungs­loses Beschäftigungs­verhältnis umschrieben, das die Illusion vermittelt, dass die ausgeübte "Tätigkeit" einen praktischen Nutzen für die Gesellschaft habe.[1]

Zitat: «Bullshit-Jobs ist ein Begriff für eine Kategorie von Pseudo­tätig­keiten, für die man Stellen, Bezeichnungen, Hierarchien schafft und Leute für deren Innehaben bezahlt, obwohl sie da gar nichts tun oder niemand das, was sie da tun, irgendwie brauchen könnte.» - Hadmut Danisch[2]

Zitate

Deutsche Übersetzung
1930 sagte John Maynard Keynes[wp] voraus, dass die Technologie bis zum Ende des Jahrhunderts so weit fortgeschritten sein würde, dass Länder wie Großbritannien oder die Vereinigten Staaten eine 15-Stunden-Woche erreicht haben würden. Alles deutet darauf hin, dass er recht hatte. Technologisch gesehen sind wir hierzu in der Lage. Dennoch passiert dies nicht. Stattdessen wurde Technologie dafür eingesetzt, damit wir alle mehr arbeiten. Um dies zu erreichen, mussten Jobs geschaffen werden, die im Resultat sinnlos sind. Große Mengen an Menschen, insbesondere in Europa und Nordamerika haben ihr gesamtes Arbeitsleben damit verbracht, Tätigkeiten auszuführen, von denen sie heimlich denken, dass sie eigentlich nicht getan werden müssten. Der moralische und spirituelle Schaden, der hier aus dieser Situation resultiert, ist schwerwiegend. Es ist eine Wunde in unserer kollektiven Seele. Doch niemand spricht hierüber.
Englisches Original
In the year 1930, John Maynard Keynes[wp] predicted that, by century's end, technology would have advanced sufficiently that countries like Great Britain or the United States would have achieved a 15-hour work week. There's every reason to believe he was right. In technological terms, we are quite capable of this. And yet it didn't happen. Instead, technology has been marshaled, if anything, to figure out ways to make us all work more. In order to achieve this, jobs have had to be created that are, effectively, pointless. Huge swathes of people, in Europe and North America in particular, spend their entire working lives performing tasks they secretly believe do not really need to be performed. The moral and spiritual damage that comes from this situation is profound. It is a scar across our collective soul. Yet virtually no one talks about it.  - David Graeber[wp] [3]
Zitat: «Trifft ja meine (nicht nur meine) These, dass nur noch 20 % der "Beschäftigten" (10 % körperlich, 10 % geistig) ernstlich produktiv arbeiten, und die den ganzen Rest mit­schleppen und durch­füttern müssen, während die mit so genannten "Bullshit-Jobs" beschäftigt und unter­halten werden.» - Hadmut Danisch[4]
Zitat: «Professor Fiamengo discusses the Gender Equity Boondoggle that is burning money at Universities.

Und das passt ja exakt zu (nicht nur) meiner These mit den Bullshit-Jobs, dass die ganzen Quotenfrauen einfach nur so tun, als würden sie was arbeiten, es vielleicht sogar glauben.» - Hadmut Danisch[5]

Zitat: «Einerseits haben wir enormen Bedarf an Arbeitskräften, andererseits haben wir Millionen von Leuten völlig und irreparabel arbeits­unfähig gemacht. Bisher schon haben wir den Zustand, dass die wenigen produktiv und ernstlich arbeitenden Leute all diese Master-in-Nichts­können-Leute über Pseudo-Jobs (auch als "Bullshit-Jobs" bekannt) mit­füttern müssen. Das klappt aber irgend­wann nicht mehr, weil man trotz Frauenquote nicht noch mehr Pseudo-Jobs vor­täuschen kann. Irgend­wann sind die Quoten über 50 % und dann zieht das Argument nicht mehr oder schlägt sogar ins Gegenteil um.» - Hadmut Danisch[6]
Wir werden zur Witzwirtschaft.

Ich habe in den letzten Jahren oft geschrieben, dass ich schätze, dass höchstens 20 % der Jobs, davon je 10 % geistig und 10 % körperlich, überhaupt irgendeinen Nutzen haben, und der Rest so genannte "Bullshit"-Jobs sind, die nur dazu dienen, einen Geldumlauf zu erhalten und die Leute zufrieden­zu­stellen. Was dazu führt, dass diese Leute zwar über ihr Gehalt verbrauchen und Leistungen in Anspruch nehmen, aber überhaupt nichts zur Gesellschaft oder Volks­wirtschaft beitragen. Viele Leser mailen mir zwar, die Leute würden ja auch Steuern zahlen, aber das zählt nicht. Denn Steuern meint ja, dass man einen Teil seiner Arbeit abgibt, und nicht, dass man von Geld, das man unverdient bekommt, einen Teil wieder zurückgibt. Insbesondere im öffentlichen Dienst ist das absurd, wenn einer für's Nichtstun brutto X Euro bekommt und die Differenz zu seinem netto Y Euro wieder zurück­überweist oder "abgezogen" bekommt, und dann glaubt, er würde Steuern zahlen. Tatsächlich bekommt er einfach sein Netto und die Sozial­leistungen sowie das, was er von seinem Nettogehalt kauft, von denen geschenkt, die tatsächlich arbeiten.

Das führt nicht nur dazu, dass immer weniger Leute die Arbeitslast für immer mehr Leute tragen müssen, sondern auch zum demokratischen Kollaps. Wenn nämlich nur noch 20 % der Leute tatsächlich arbeiten, haben die, die ohne zu arbeiten vollversorgt werden, die demokratische Mehrheit und plündern den Rest immer mehr aus. Das Syndrom heißt SPD oder allgemeiner rot-grün. Früher war die SPD die Partei der Arbeiter und Intellektuellen, heute ist sie die Partei der Faulen und Dummen, die für deren Weiter­versorgung zu sorgen hat.

Besonders merkt man das an Geisteswissenschaften und Katastrophen wie Gender Studies, wo man ganze Fakultäten für Nutzlose baut und man sogar darin promovieren kann, nutzlos zu sein und sich ständig zu beschweren, um von den 20 % Arbeitenden bevorzugt gefüttert zu werden.

Überleben kann eine Gesellschaft das nicht. Es funktioniert eine Weile, wenn man die Presse und öffentliche Meinung unter Kontrolle hat, um allen einzureden, das gehörte so, und jeden abzusägen, der aufmuckt, aber es funktioniert eben betriebs­wirtschaftlich nicht. Es ist quasi ein bedingungsloses Grundeinkommen, und führt dementsprechend zur Degeneration. [...]

Immer mehr Jobs haben zum Inhalt, das was andere erarbeiten um­zu­verteilen und an sich zu reißen, statt selbst dazu beizutragen. Der ganze Frauen­gleichstellungs­quark gehört beispielsweise dazu. Nahezu alle Geistes­wissen­schaften. Ich zitiere mal aus dem deutschen ZEIT-Blogartikel:

Zitat: «Das sind Jobs, auf die eine Volkswirtschaft leicht verzichten kann, selbst wenn die solcherart Beschäftigten nichts gegen diese Art der Arbeit haben oder sie sogar toll finden. Niemandem außer den unmittelbar Betroffenen würde etwas fehlen, wenn es diese Jobs eines Tages nicht mehr gäbe.»[7]

Geisteswissenschaftler, Frauenbeauftragte, Gender Studies.

Irgendwo haben die Geisteswissenschaftler mal gestreikt und keiner hat's gemerkt. Aufgefallen ist nur, dass in der Uni auf einmal weniger Dreck rumlag.

Und wenn man sich das genau anschaut, sind die rot-grünen Parteien, besonders die SPD, eigentlich nur noch auf diese Pseudojobs ausgelegt und nur noch mit dem "Umverteilen" (= Wegnehmen) beschäftigt. Die SPD würde auch niemandem außer sich selbst fehlen, wenn es sie nicht mehr gäbe. Und die haben das ja sogar über Jahrzehnte so aufgebaut. Die wollten das ja genau so haben.

Zitat: «Wenn sich die Trends am Arbeitsmarkt fortsetzen, werden global bald nur noch zwei Prozent der Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig - das reicht, um uns mit allen Nahrungsmitteln zu versorgen, die wir brauchen. Das ist inzwischen der Standard in reichen Volks­wirtschaften. Auch die Produktion der übrigen Güter kommt mit immer weniger Arbeits­einsatz aus - es geht in Richtung 10 Prozent der Beschäftigten. Macht 12 Prozent. Mit so wenig Leuten lassen sich in einigen Jahrzehnten die wichtigsten materiellen Bedürfnisse befriedigen. Und was machen die Anderen?»[7]

Ziemlich genau meine Schätzung.

Zitat: «Immer mehr Ressourcen würden dafür eingesetzt, einen größeren Anteil an den verfügbaren Einkommen und Vermögen zu erobern, also nicht dafür, durch "nützliche" Arbeit Einkommen oder Vermögen erst einmal zu schaffen, also die Produktion und das Produktions­potenzial zu steigern. Das tun ja demnächst die "aktiven" 12 Prozent der Beschäftigten.

Der Anthropologe und Ökonom David Graeber[wp], den Turner zitiert, behauptet, dass nicht der eigentliche Dienst­leistungs­sektor immer größer wird, sondern vielmehr ständig neue "bullshit jobs" entstehen, sinnlose Jobs, vor allem in der Verwaltung von Organisationen aller Art. Die Leute wüssten, dass es auch ohne sie ginge und sie sind daher frustriert und langweilen sich.»[7]

Die langweilen sich nicht (nur), die schnappen über. Die fangen an, über Sexismus zu schimpfen und die Welt zu gendern. Die haben nichts zu tun.

Zitat: «Statt dass immer mehr sinnlose oder Nullsummen­jobs entstehen, könnten die Menschen beschließen, einfach weniger zu arbeiten, beispielsweise 15 statt 40 Stunden die Woche, wie das einst Keynes vorhergesagt hatte. Warum das nicht passiert, ist ein Rätsel.»[7]

Nein.

Denn solche niedrigen Arbeits­zeiten hat man in Ländern mit geringer Kooperation, wie in Afrika. Bei unserer hohen Kooperation und unserem hohen Wissensstand in produktiven Berufen geht das nicht, da müssen alle anwesend sein.

Ich habe im Freundes- und Bekannten­kreis zwei Apotheker, die beide nur drei Tage pro Woche arbeiten. Zu mehr haben sie wegen der Steuerlast keine Lust, die machen lieber Freizeit. Weil das bei Apothekern geht, die kooperieren nicht so hoch, die können sich einen Job locker mit anderen teilen, die müssen da nicht viel übergeben oder koordinieren. Bei mir geht das nicht, ich muss da und verfügbar sein, und kann nicht ständig jemand anderen mitinformieren. Ich komme von meinen 40 Stunden nicht runter, obwohl ich gerne auch nur drei Tage pro Woche arbeiten würde. Mein Job ist aber eben nicht teilbar.

Zitat: «Ich würde auch fragen, warum sich die Leute, die diese Arbeiten "verrichten", nicht etwas anderes suchen.»[7]

Weil sie es nicht können.

Wir haben immer mehr Leute in die Universitäten und Geistes­wissen­schaften gedrückt. Die können nichts anderes mehr als auf Kosten anderer gar nichts zu tun.

Zitat: «Am Ende lässt sich wohl feststellen, dass es schon immer "sinnlose" und "Nullsummenjobs" gegeben hat und dass die heutigen im Vergleich zu denen in früheren Zeiten relativ angenehm und gut bezahlt sind. Ihre Existenz könnte allerdings ein wesentlicher Grund dafür sein, dass sich das Wachstum der Produktivität tendenziell abschwächt. Für Turner bedeutet das auch, dass das Hauptziel der Wirtschafts­politik nicht mehr die Beschleunigung des BIP-Wachstums ist, sondern die faire Verteilung von Einkommen, Vermögen und beruflichen Chancen, oder die Schaffung einer lebenswerten Umwelt.»[7]

Das bedeutet, die Bullshit-Jobs noch zu zementieren.

Das könnte man tun, wenn man Arbeits­leistung im Überfluss hätte, haben wir aber nicht.

Der Fehler im System sind die SPD und die Geisteswissenschaften.

– Hadmut Danisch[8]

Einzelnachweise

  1. Frei nach Hadmut Danisch: Wenn Geisteswissenschaftler Erdbeeren pflücken, Ansichten eines Informatikers am 6. September 2016
  2. Hadmut Danisch: Die Verbullshitjobisierung des Journalismus, Ansichten eines Informatikers am 6. Dezember 2020
  3. David Graeber[wp]: On the Phenomenon of Bullshit Jobs, Strike! am 19. August 2013
  4. Hadmut Danisch: Die Dummen müssen beschäftigt werden, Ansichten eines Informatikers am 19. Juli 2016
  5. Hadmut Danisch: The Gender Equity Boondoggle, Ansichten eines Informatikers am 11. Juli 2016
  6. Hadmut Danisch: Bedingungsloses Grundeinkommen, Ansichten eines Informatikers am 5. Juni 2016
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 Immer mehr Jobs ohne gesellschaftlichen Nutzen, Zeit Online am 28. August 2018
  8. Hadmut Danisch: Immer mehr Jobs ohne gesellschaftlichen Nutzen, Ansichten eines Informatikers am 1. September 2018

Querverweise

Netzverweise

  • Hadmut Danisch: Menschenquoten, Ansichten eines Informatikers am 4. April 2017
  • David Graeber[wp]: On the Phenomenon of Bullshit Jobs, Strike! am 19. August 2013
    Die Arbeitslosenzahlen sagen nur etwas darüber aus, wie viele Menschen eine Arbeit haben, aber nicht welche. David Graeber, Vordenker der Occupy-Bewegung und Autor einer monumentalen anthro­pologischen Studie zu "Schulden", beschreibt in diesem Artikel, dass eine neue Klasse der Berufe entstanden sei, der "Bullshit-Jobs". Er versteht darunter all jene Tätigkeiten, die so unproduktiv sind, dass es sie eigentlich gar nicht geben dürfte. "Es ist, als würde irgend­jemand da draußen sinnlose Jobs erfinden, nur damit wir weiter arbeiten", schreibt er. "Im Kapitalismus sollte genau das nicht passieren."
    Kommentar: "In diesem Artikel wird schön beschrieben, das da was dran sein könnte und wir die restliche Zeit zu der noch heute üblichen 40h/Woche mit Bullshit auffüllen. Ja ganze Bullshit-Job-Bereiche sind seitdem entstanden, welche nichts zum gesellschaftlichen Reichtum oder Fortschritt beitragen, aber sich natürlich extrem wichtig nehmen. Nehmen müssen, da sich ja keiner bei Gefahr der geistigen Gesundheit eingestehen kann, dass er ein sinnloses Leben lebt, welches zu nichts nützlich ist. Die ganzen Ressourcen verschlingenden Genderwahn ist da in meinen Augen nur eine besonderes bizarre Version von. Warum soll das in Zukunft anders sein? Da die Masse der Menschen nichts mit sich anzufangen weiß und nicht intelligent genug, ist sich selber Aufgaben zu geben, muss man sie halt beschäftigen. Die Gefahr ist sonst groß, dass 'die Masse' zum Mob wird."
  • Youtube-link-icon.svg Bullshit Jobs - Horst Lüning (4. Juli 2014) (Länge: 22:36 Min.) (Wenn wir den gängigen Wirtschafts­theorien folgen, dann sollten wir heute alle nicht mehr als 15 Stunden pro Woche arbeiten müssen, um unser Leben zu verdienen. Wir arbeiten jedoch deutlich mehr. Grund dafür sind Bullshit-Jobs, die in unserer Gesellschaft überflüssig wie Hämorriden[wp] sind. Sie sorgen nicht nur dafür, das Geld für unnütze Dinge ausgegeben wird - sie sorgen auch dafür, dass Recht­schaffende, den Wohlstand Mehrende von ihrer Arbeit abgehalten werden.)