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Opfermythos

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Regierungsmissbrauch: Männer als Teufel, Frauen als engelsgleiche Feen

Opfermythos ist ein Begriff aus der Psychologie der - meist in populär­wissen­schaftlicher Form - zur Charakterisierung speziell von gesell­schaftlichen Gruppen verwendet wird. Das Selbstverständnis vieler Kollektive (Völker, sozialer Gruppen, Frauen, Homosexuelle, Migranten, usw.) wird durch die - tatsächliche oder eingebildete - eigene Rolle als Opfer in der Geschichte geprägt. Dieses kollektive Gefühl, Opfer von anderen Mächten oder dem Lauf der Geschichte zu sein, erleichtert den Umgang mit Verlusten, führt aber auch zu einer Abwehr­haltung, die den Mitgliedern dieser Gruppen die unbefange Aus­einander­setzung mit der eigenen Rolle in der Geschichte und der Gegenwart erschwert.[1]

Grundsätzlich kommt dem Opfermythos eine zentrale Bedeutung in der Schuldabwehr zu.

Feminismus

Zu den Grundmythen des Feminismus gehört die dualistische Weltsicht mit Frauen als Opfern und Männern als Tätern. Die Tatsache, dass Frauen - die Opferrolle spielend - ganz planvoll vorgehende Täterinnen sein können, wird geleugnet. Die Frau wird im großen Stil als Opfer inszeniert. So spricht die mexikanische Feministin Yesica Sánchez beispielsweise in Zusammenhang mit dem Drogenkrieg in Mexiko von einem Feminizid, obwohl dort Männer zehnmal häufiger zu Opfern werden als Frauen.[2]

Der Opfermythos Frau ist in unserer gynozentrischen Gesellschaft tief verwurzelt. Das geht so weit, dass viele Männer, die es eigentlich besser wissen müssten, blindlings der mythischen Narration folgen. Die "böse Welt" wird als "Männerwelt" kogniziert, wohingegen das Paradies beginnen würde, wenn Frauen die völlige gesellschaftliche Macht innehätten.[3]

Deutschland

Der Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland lässt sich unter anderem mit dem Mythos erklären, den viele Deutsche um die Niederlage im Ersten Weltkrieg aufgebaut hatten. (Dolchstoßlegende[wp], "Schandvertrag" von Versailles[wp]) Die Propaganda der Nazis hat besonders in der Endphase des Zweiten Weltkriegs gezielt die Vorstellung unterstützt, Deutschland opfere sich im Kampf gegen den Bolschewismus[wp].[1]

Österreich

Österreichs traditionelles Verständnis als (erstes) Opfer Nazi-Deutschlands kann in diesem Zusammenhang als psychologische Ursache gesehen werden, mit der die Betroffenen jahrelang die Aufarbeitung der eigenen Mitverantwortung für den National­sozialismus abwehrten.[1][4]

Serbien

Als modernes Beispiel für die negativen Auswirkungen eines Opfermythos wird Serbien genannt, dessen historisches Selbstverständnis sich zu einem guten Teil aus der Niederlage gegen die Türken bei der Schlacht auf dem Amselfeld[wp] speist. Die Einschätzung als Opfer der Christenheit eines expansiven Islam habe - einigen Beobachtern zu Folge - die Kriegslust der Serben in Bosnien-Herzegowina, aber auch im Kosovo geschürt.[1]

Israel

Auch dem Staat Israel wird von Kritikern vorgeworfen, dass seine Unnachgiebigkeit gegenüber den Palästinensern im Nahost­konflikt[wp] wesentlich durch die Erfahrungen mit Jahrhunderten antisemitischer Verfolgung und der Shoa bestimmt werde.[1][5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Uni-Protokolle - Lexikon: Opfermythos
  2. DFuiZ: Der Opfermythos
  3. Männerrat: Opfermythos Frau[archiviert am 12. Mai 2008]
  4. siehe auch Wikipedia: Opferthese
  5. Siehe auch: Israelkritik

Querverweise

Netzverweise

  • DFuiZ: Der Opfermythos ("Diese Frauen sind nicht naiv")