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Neofeudalismus

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Der Begriff Neofeudalismus, auch Neo-Feudalismus, bezeichnet summarisch lehens­rechtliche[wp] und grund­herrschaftliche Organisations­strukturen innerhalb moderner Gesellschafts­systeme aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung von Eigentum an Grund und Boden, der Ausbreitung und Intensivierung hierarchischer Beziehungsformen im Gesellschafts­leben, des starken Rückgangs von sozialer Mobilität und der Herausbildung von personalen Abhängigkeits­verhältnissen in Politik und Wirtschaft.

Politische Dimension

Die politischen Dimensionen des Neofeudalismus sind bedeutsam, weil sie auf tiefgreifende Veränderungen in der Machtverteilung, in der Organisation von Staatlichkeit und in der politischen Teilhabe hinweisen. Neofeudalismus beschreibt dabei eine Entwicklung, in der moderne demokratische und rechtsstaatliche Strukturen zunehmend von Strukturen verdrängt oder durchsetzt werden, die an vormoderne, feudale Verhältnisse erinnern – also an Macht­konzentration, Abhängigkeiten und den Rückzug öffentlicher Institutionen.

Hier sind zentrale politische Dimensionen des Neofeudalismus:

  1. Erosion staatlicher Souveränität und öffentlicher Institutionen
    Der Staat zieht sich zunehmend aus zentralen Aufgaben zurück (z. B. Infrastruktur, Daseinsvorsorge), was Raum für private Akteure schafft.
    Public-Private-Partnerships und Privatisierungen verlagern politische Entscheidungsmacht auf monopolistische Konzerne oder Konzernkartelle.
    Internationale Konzerne üben faktisch mehr Einfluss aus als viele nationale Regierungen (Stichwort: Plattform-Kapitalismus).
  2. Konzentration von Macht und Reichtum
    Neofeudalismus geht mit extremen Ungleichheiten einher – wirtschaftliche Eliten (Superreiche, z. B.: Tech-Oligarchen) gewinnen politischen Einfluss.
    Politische Entscheidungen orientieren sich stärker an den Interessen dieser Eliten – z. B. Steuerpolitik, Deregulierung.
  3. Auflösung demokratischer Teilhabe
    Wachsende politische Apathie und sinkendes Vertrauen in demokratische Institutionen.
    Bürger verlieren reale Mitbestimmungs­möglichkeiten, während technokratische oder autoritäre Strukturen zunehmen.
    Formen digitaler Kontrolle (z. B. durch Social Media, KI-Überwachung) ersetzen demokratische Kommunikation durch Steuerung.
  4. Parastaatliche und informelle Machtstrukturen
    Private Sicherheitsdienste, Gated Communities, exterritoriale Zonen (wie Steuerparadiese) schaffen neue exklusive Machtbereiche.
    Diese ähneln feudalen Lehen: geschlossene Räume, in denen das staatliche Gewaltmonopol[wp] nicht oder nur eingeschränkt gilt.
  5. Digitale Leibeigenschaft
    Abhängigkeit von digitalen Plattformen (z. B. Amazon, Google, Facebook/Meta) in Berufsleben, Konsum und Kommunikation schafft neuartige Unfreiheits­verhältnisse.
    Benutzer liefern Daten und Arbeitsleistung (z. B. Inhalt, Aufmerksamkeit), ohne reale Kontrolle oder Mitbestimmung – ähnlich wie Leibeigene.
  6. Postdemokratische Legitimation
    Entscheidungen werden nicht mehr offen politisch ausgehandelt, sondern als "alternativlos" oder "aufgrund von technischen Sachzwängen notwendig" dargestellt.
    Politische Verantwortung und Verantwortlichkeit wird diffus, sodass demokratische Kontrolle erschwert wird.
  7. Fragmentierung und Re-Territorialisierung
    Lokale Machtzentren mit eigener politischer Ordnung (z. B. Sonder­wirtschafts­zonen[wp], private Stadtprojekte) entstehen – vergleichbar mit feudalen Herrschaftsräumen.
    Globale Städte (wie Dubai, Singapur) agieren teilweise wie eigenständige Machtzentren.

Zusammenfassend:

Die politischen Dimensionen des Neofeudalismus zeigen eine Rückentwicklung demokratischer, rechts­staatlicher und egalitärer Prinzipien zugunsten von Macht­konzentration, Abhängigkeit und Intransparenz. Diese Entwicklung ist nicht unbedingt durch Gewalt gekennzeichnet, sondern durch subtile Verschiebungen in Verantwortung, Kontrolle und Legitimität.

Wirtschaftliche Dimension

Zwei ökonomische Charakteristika der neofeudalen Gesellschafts­ordnung sind die Abwesenheit des Wettbewerbs zwischen wirtschaftlichen Subjekten als konstitutivem Merkmal und funktionaler Grund­voraussetzung der Marktwirtschaft wegen der Auflösung des Marktes als wirtschaftlicher Grundinstitution einer modernen Gesellschaft in Folge von Monopolisierungs-[wp] und Kartellierungs­prozessen[wp] und die zunehmende Übertragung von ursprünglich ausschließlich durch staatliche Einrichtungen ausgeübter Funktionen, insbesondere Aufgaben zur Sicherung der gesellschaftlichen Daseinsvorsorge, auf privat­wirtschaftliche Unternehmen auf Basis privatrechtlicher Verträge im Rahmen einer gleichberechtigten Partnerschaft zwischen Staat und Privat­unternehmen (Public-Private-Partnership (PPP)[wp]).

WikiPrawda

Zitat: «Als Neo-Feudalismus bezeichnen einige Sozialwissenschaftler die von ihnen dargestellte Einführung feudalismus-analoger Organisationsformen in einer modernen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Ordnung, die nicht mehr als kapitalistisch, marktwirtschaftlich, konkurrenz­wirtschaftlich und demokratisch charakterisiert werden kann.»

Netzverweise