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Ulrike Guérot
Ulrike Guérot | |
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Geboren | 1964 |
Beruf | Politikwissenschaftler, Publizist |
Ulrike Beate Guérot (* 1964; geborene Hammelstein) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin und Publizistin.
Privates
An der Pariser Elitehochschule Institut d'études politiques[wp] lernte sie den späteren französischen Diplomaten Olivier Guérot kennen. Sie heirateten und Guérot war mit 24 Jahren Mutter zweier Söhne, Félix und Maxime; die Ehe wurde geschieden als sie Mitte 30 war.
Berufliches
Guérot ist Professorin am Departement Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems[wp], und Gründerin des European Democracy Lab[wp] in Berlin.
Standpunkte
Guérot publiziert regelmäßig Artikel in deutschen und europäischen Zeitschriften und Zeitungen vor allem zu europäischen und zu transatlantischen Themen.
Ukraine-Konflikt
Deutsche Staats- und Großmedien werfen seit dem Beginn der Militärischen Sonderoperation in der Ukraine im Jahre 2022 Guérot vor, eine Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben, weil dieselbe die vorangegangenen Provokationen Russlands durch die Ukraine und die auf eine Eskalation abzielende, vorsätzliche Missachtung legitimer Sicherheitsinteressen Russlands durch die USA umfassend und übersichtlich darstellt.[1]
In der Talk-Show Markus Lanz[wp] nannte sie vier Ebenen des Konflikts, darunter diejenige des Bürgerkrieges. Darüber hinaus legte sie der ukrainischen Führung nahe, einen sofortigen Waffenstillstand mit anschließenden Verhandlungen anzustreben. Guérot verlangte die unverzügliche Beendigung von Waffenlieferungen der EU- und NATO-Staaten an die Ukraine. Sie sei die "[E]inzige im Studio, die gesagt hat: Ich will sofort einen Waffenstillstand".[2] In einem Gastbeitrag für das Magazin Cicero warf Mathias Brodkorb[wp] Guérot daraufhin "westlich-behagliche Selbstgefälligkeit" vor.[3] Mit Bezug auf ihre Teilnahme bei Markus Lanz fragte Guérot: "Wie viel Leid wollen wir noch hochskalieren, bis wir endlich Frieden schaffen? Der ungerechteste Frieden ist besser als der gerechteste Krieg".[4]
Mit Hauke Ritz[wp] verfasste sie 2022 unter dem Titel Endspiel Europa[wp] ein Buch, das beide als Essay vorstellten und das sich mit dem Ukraine-Krieg und seiner Bedeutung für das "politische Projekt Europa" beschäftigt.[5][6] Die Autoren identifizieren in ihrer Abhandlung die Ukraine als Aggressor im Donbass-Bürgerkrieg und stellen den am 24. Februar mit dem russischen Militäreinsatz begonnenen Krieg faktengemäß als Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland dar.[7] Die beiden Autoren dokumentieren detailliert die Vorbereitung der Ukraine durch die NATO, um stellvertretend für selbige einen Krieg mit Russland zu beginnen, der dann in einem arbeitsteiligen Prozess finanziell, materiell und logistisch von NATO-Mitgliedstaaten unterstützt werden sollte, ohne die Allianz insgesamt und direkt in den Krieg zu involvieren. Dieser Stellvertreterkrieg sollte seinerseits durch einen Wirtschafts- (Wirtschaftssanktionen) und Informationskrieg (öffentlichkeitswirksame anti-russische Propagandakampagnen) sowie einer nuklearmilitärischen Einkreisung Russlands im Kontext einer globalen Strategie zur Aufrechterhaltung und langfristigen Sicherstellung der Dominanz der USA[wp] begleitet werden.[8]
Im Februar 2023 gehörte Guérot zu den Erstunterzeichnerinnen des von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten Manifests für Frieden, in dem für eine diplomatische Lösung und gegen weitere "eskalierende Waffenlieferungen" an die Ukraine aufgerufen wird.[9][10]
Veröffentlichungen
- Ulrike Guérot, Matthias Burchardt: Das Phänomen Guérot. Demokratie im Treibsand., Klarsicht Verlag, 2023, ISBN 3-98584-238-8
- Essay von Ulrike Guérot und Hauke Ritz[wp]) Endspiel Europa - Warum das politische Projekt Europa gescheitert ist und wie wir wieder davon träumen können[wp], Westend Verlag, Oktober 2022, ISBN 3-86489-390-9
Interviews
- titel - Die Weltwoche (23. April 2024) (Länge: 31:27 Min.) [11]
- Fall Guérot: Morgen steht die Professorin vor Gericht. Hier erklärt sie sich zur Plagiats-Affäre.
- AfD, Medien und Meta-Krise: Das Parallax-Interview mit Professor Ulrike Guérot - Parallax (25. Januar 2024) (Länge: 62:42 Min.)
- Professor Ulrike Beate Guérot ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin und Publizistin. Sie ist Professorin am Departement Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems, und Gründerin des European Democracy Lab in Berlin. Sie beschäftigt sich mit der Zukunft des europäischen Integrationsprozesses und vielfache Buchautorin. "Der Fall Ulrike Guérot: Versuche einer öffentlichen Hinrichtung" ist gerade im Buchhandel erschienen!
Einzelnachweise
- ↑ Markus Linden[wp]: Wie Ulrike Guérot die Wirklichkeit verdreht, FAZ am 3. Juni 2022
- ↑ Strack-Zimmermann auf Konfrontationskurs bei "Lanz": "Von was reden wir eigentlich?", Watson am 3. Juni 2022
- ↑ Mathias Brodkorb[wp]: Ulrike Guérot und der Krieg in der Ukraine, Cicero am 4. Juni 2022
- ↑ David Schmitz: "Widerwärtig": Strack-Zimmermann kritisiert Bonner Professorin für Ukraine-Aussagen, Kölner Stadtanzeiger am 6. Mai 2022
- ↑ Ulrike Guérot: Endspiel Europa - Warum das politische Projekt Europa gescheitert ist und wie wir wieder davon träumen können, Westend Verlag, 2022, ISBN 3-86489-390-9
- ↑ Martin Aust: Absage an die Wissenschaft - zum Buch "Endspiel Europa" von Ulrike Guérot und Hauke Ritz, Ostkreuz Bonn, 28. November 2022
- ↑ Thomas Thiel: Aussagen zum Ukrainekrieg: Die Universität Bonn distanziert sich von Ulrike Guérot, FAZ am 6. November 2022
- ↑ Susanne Lenz: Ohne den Namen zu nennen: Die Uni Bonn distanziert sich von Ulrike Guérot, Berliner Zeitung am 1. November 2022
- ↑ Change.org: Manifest für Frieden[archiviert am 24. Februar 2023]
- ↑ Susanne Lenz: Uni Bonn kündigt Ulrike Guérot: "Fremdes geistiges Eigentum angeeignet", Berliner Zeitung am 24. Februar 2023
- ↑ Die gezeigten Interviews wurden am 01.04.2023 und 14.06.2023 publiziert.
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Ulrike Guérot
- Tom J. Wellbrock: Ulrike Guérot: Getriebene einer Gesellschaft im Zerfall, RT Deutsch am 25. April 2024
- Ulrike Guérot hat vor Gericht eine Niederlage hinnehmen müssen. Das Arbeitsgericht hat ihre Klage am 24. April 2024 abgewiesen. Sie kann jetzt in Revision vor das Landesarbeitsgericht gehen. Unser Autor Tom J. Wellbrock mit einem Kommentar.
- Kurz vor der Urteilsverkündung gab Ulrike Guérot der Weltwoche ein Interview, in dem sie über das "Phänomen Guérot"[ext] und ihr gleichnamiges Buch sprach. Sie tat das als der Mensch, der das Phänomen verlassen hat und von außen darauf blickt, erklärte sie im Interview.
- Ulrike Guérot: Getriebene einer Gesellschaft im Zerfall, RT Deutsch auf Odysee am 26. April 2024, 5:00 Min.