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Tristan Rosenkranz

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Tristan Rosenkranz
Tristan Rosenkranz.jpg
Geboren 1971
Beruf Unternehmer, Autor

Tristan Rosenkranz (* 1971) ist ein deutscher Unternehmer. Er ist Vater einer Tochter (* 2003), war von 2007 bis 2017 zehn Jahre lang als Menschen­rechtler für Trennungs­eltern und von häuslicher Gewalt betroffene Männer aktiv. Heute arbeitet er wieder hauptberuflich als selbständiger Kultur­unternehmer, Veranstalter, Autor und Verleger.

Motivation

Gezeichnet von einigen Jahren väterlicher Ausgrenzung, einer extrem eskalierenden Anwältin (welche gleichzeitig Funktionärin in SPD, Thüringer Landes­frauenrat und Frauenhaus war) und beiderseitiger Unfähigkeit, Konflikte vernünftig aufzuarbeiten und die Eltern von der Ex-Paar-Ebene zu trennen, begann er 2007 nach Hilfs­angeboten zu recherchieren. Da er auf offizieller Ebene nicht fündig wurde und auch bei etablierten wie steuer­finanzierten steuer­finanzierten Beratungs­anbietern und Ämtern eher auf Schulter­zucken, "lassen Sie los" und "da kann ich nicht viel für Sie tun" stieß, ist er im Frühjahr 2007 selbst aktiv geworden.

Aktivität

Wenn Wurzeln Flügel tragen (2016)

Tristan Rosenkranz war von 2007 bis 2017 aktiv in der Arbeit für und mit Trennungseltern und von häuslicher Gewalt betroffenen Männern. Zunächst als Betreiber des Goldkind-Blogs aktiv mit einer umfangreichen Sammlung an Links, Studien sowie Presse­meldungen, begann er bald als Kontakt­stellen- und Selbsthilfe­gruppen­leiter der "Väterberatung Gera" mit zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen und politischen Entscheidungs­trägern, aus welcher der Verein "Gleichmass e.V." als gemein­nützige Initiative hervorging, dem Männer und Frauen angehören. Neben den unten genannten, realisierten Projekten recherchierte und plante Rosenkranz mit weiteren Fachleuten auch die Realisierung eines Manuskripts zur Arbeit der Jugendämter.[1] Die Arbeit an diesem Manuskript wurde jedoch eingestellt.

  • Mitarbeit am PapaYa - Magazin (2010 - 2012)
  • Wanderausstellung "Väter a. D." in ca. 20 Städten (Berlin, Hamburg, Leipzig, Dresden, Aachen, Karlsruhe, Wilhelmshaven u. a.)
  • Organisation eines Filmabends, einer Lesung und zahlreicher Gesprächsrunden (von 2009 bis 2015 in Gera)
  • Umfrage zur (Voreingenommenheit der) Arbeit der Jugendämter (2012 und 2013 (virtuell))
  • Aufbau und Betrieb einer Gewaltschutzwohnung für Männer in Gera (Juli 2016)
  • Initiation des Männerberatungsnetzwerkes in D, A und CH (September 2015)

Darüber hinaus wurden von 2010 bis 2013 Plakat- und Postkarten­kampagnen durchgeführt.

Positionen

Tristan Rosenkranz vertritt die Auffassung, dass Männer mit ihren Anliegen und Benachteiligungs­feldern politisch nur dann wahr- und ernst­genommen werden, wenn sie mehrheitlich aktiv und sichtbar werden. Wen man nicht sieht, dessen Probleme wird man in einem systemisch einseitig ausgerichteten Humanismus­­verständnis niemals wahrnehmen und erst recht nicht verstehen. Er hält seriöses Auftreten und fakten­kundige Argumentation für maßgeblich.

Zur Familienpolitik:

Zitat: «Das Problem wird ausgesessen, Fraktionen schieben sich die Schuldfrage gegenseitig zu und bewegen sich meiner Information nach alle um den Punkt herum, nicht davon ablassen zu wollen, dass letztlich die Mutter das Zünglein an der Entscheidungs­waage bleibt. Was mit Gleichstellung wiederum nichts zu tun hat.»[1]

Werke

Kinderherz (2010)
  • Als Herausgeber: Kinderherz. Familien zwischen Ausgrenzung und Aufbruch., Klotz-Verlag 2010, ISBN 3-88074-028-3
  • Als Herausgeber: Wenn Wurzeln Flügel tragen. Ein Hoffnungsbuch für Kinder und Eltern., Telescope-Verlag 2016, ISBN 3-95915-017-2

Berufliche Neuorientierung

Heute ist Tristan Rosenkranz Inhaber der Agentur und des Verlages für alternative (Genuss)Kultur Outbird, wo er unter anderem Veranstaltungen organisiert und in der Edition Outbird neben dem Vierteljahresmagazin Outscapes Belletristik, Prosa und Lyrik veröffentlicht.

Rücktritte aus der Väterarbeit

Nach zehn Jahren Aktivität kündigt Tristan Rosenkranz seinen Rückzug an. In einer persönlichen Erklärung hat Tristan Rosenkranz die Hintergründe seines Rückzugs von der männer­politischen Arbeit benannt. Sie zeigt wie in einer Nußschale die Härte des Pflasters und die Beschaffenheit der Luft in diesem Themenfeld auf:

Zitat: «Mehr als zehn Jahre ist es nun her, dass ich mich zunächst für Trennungs­eltern und später mit aus dem Engagement erwachsenden neuen Wegen Trennungs­kinder und von häuslicher Gewalt betroffene Männer engagierte. Der von mir initiierte und geführte Verein "Gleichmaß e. V." hat Dinge erreicht, die sich sehen lassen können. Mag sein. Dennoch stehe ich am Ende eines Weges, den ich so nicht mehr weitergehen will. Vorab: ich schreibe das als Privatperson und nicht im Namen und legitimiert durch den Gleichmaß e. V.. Manch einem fehlt dafür die Unter­scheidungs­fähigkeit, daher diese Fußnote.

Ausschlaggebend für die Entscheidung, gestern als Geschäftsführer meinen Rücktritt einzureichen, war die manipulative und verleumderische Bericht­erstattung der Ostthüringer Zeitung im Zusammenhang mit einer kurzzeitigen Kontakt­aufnahme zur Thüringer AfD.

Mein Fehler: als Projektkoordinator hatte ich unsere Konzept­unterlagen für ein Gewaltschutz­objekt an alle Mitglieder des Gleich­stellungs­ausschusses des Thüringer Landtages geschickt (und damit auch an Corinna Herold[wp] von der AfD) und mich auf Bitten hin auf ein Gesprächs­treffen eingelassen. Was dann kam, war ein eklatanter Vertrauensbruch und die durch uns als Initiative zu keinem Zeitpunkt legitimierte Berufung auf uns im Rahmen eines Antrages der AfD an ebenjenen Ausschuss. Erst nach heftiger Intervention wurde der Antrag zurückgezogen, was jedoch seitens Frau Herold als gewählter Volksvertreterin einen diskreditierenden Zeitungs­artikel zur Folge hatte, der weder meine dem Redakteur Voker Paczulla im Vorfeld telefonisch mitgeteilte Sichtweise berücksichtigte, noch die Chance einer Richtigstellung nach sich zog.

Man mag mir Blauäugigkeit unterstellen, was die Kontakt­aufnahme zu besagter Partei betrifft. Ich selbst werfe mir vor, nicht auf mein Bauchgefühl gehört zu haben. Vielleicht kennt der ein oder andere dieses merkwürdige Gefühl "das geht schief", wenn man dem Verstand oder Ego folgt und der Bauch weiß, es ist ein Fehler. Nun, es ist geschehen und brachte mich meinem seit Längerem angedachten Rückzug ins Private und raus aus einem negativ beladenen Themenkomplex näher. Nur, dass besagter Vorfall nicht der einzige Grund war, sondern lediglich das markante Ende eines Weges. Der Gründe gab es in den letzten Jahren genug:

  • Volksvertreter, die Wahlversprechen machen und sich hinterher lediglich bruchstückhaft erinnern, wenn nicht komplett verleugnen lassen
  • Verbände, Trägerschaften und Organisationen, die im Windschatten eines bzw. von einem System(s) profitieren, welches durchweg und quasi "top to bottom" von diskriminierenden Denkansätzen und Handlungs­mustern durchzogen ist
  • Medienvertreter, die hochgradig ideologische und verleumderische Bericht­erstattung fahren und damit bewusst ausblenden und verzerren, dass beide Geschlechter unter Konflikten oder Diskriminierung leiden und Hilfe benötigen
  • Mitmenschen, die mir Frauenhass, Verbitterung oder Fanatismus unterschieben wollen, weil ich keine für Frauenrechte eintretende "Powerfrau", sondern ein für die Rechte des männlichen Geschlechts eintretender Mann bin
  • Männer, die aufgrund ihrer Konstitution einer extrem hohen Schamschwelle und Kanalisierung von Konflikten in Depressionen, Sucht, Gewalt oder Suizid sowie Einzel­kämpfer­mentalität nicht in der Lage sind, sich für die Schaffung von Hilfebedarfen einzusetzen
  • Männer, die in Foren und Blogs endlose und unglaublich schlaue Debatten führen, aber nirgends da draußen für jene in Erscheinung treten, über die debattiert wird
  • Männer, die sich im solidarischen Sinne gegenseitig das Wasser abgraben, weil jeder der Platzhirsch ist und jeder das bessere Konzept hat
  • Männer, die es schon immer besser wussten und insbesondere dann mit Projektion auffahren und an Neben­sächlich­keiten die ganz große Kritik aufbauen, wenn man einen Erfolg zu verbuchen hat
  • Männer, die es nicht schaffen, Danke zu sagen, den Kaffee mitzubezahlen oder den Verein zu unterstützen, wenn man ihnen Lebenszeit widmet und Hilfe organisiert
  • "Man müsste mal"-Menschen

Ich sehe bei beiden Geschlechtern sehr viel Gutes und eben auch Defizite, wir sind Menschen und Wesenszüge machen nicht vor dem Geschlecht halt. Insofern sind vorgenannte Kritikpunkte nur Teil einer endlosen Liste von Punkten, die Frauen und Männer in ihren Eigenheiten und Mechanismen ausmachen.

Fakt ist, ich bin müde. Ich habe keine Lust mehr auf diese Dinge. Ich will und werde die begonnenen Projekte noch mit Leidenschaft zu Ende bringen und mich nach und nach aus einem thematischen Umfeld verabschieden, welches außer Kaputtheit und Lügen kaum etwas zu bieten hat. Ich möchte mein Leben ins Private zurückbringen, nicht mehr der einzige präsente Kopf in Thüringen sein, an dem immer wieder Maßstäbe, Zweifel oder gar Verleumdungen angelegt werden.»[2]

Zweiter Rücktritt:

Zitat: «Es sind fast genau zehn Jahre vom ersten Selbsthilfe-Engagement bis heute, in denen ich für die Leitung und / oder Gesamt­koordination dieser Initiative verantwortlich war. [...] Ich kann meinen Dank für das mir entgegen­gebrachte Vertrauen von Betroffenen, Mitmenschen und Fachleuten nicht annähernd in Worte fassen. Und ich habe - auf der anderen Seite der Medaille - noch bis heute selbst in so genannten Fachkreisen mit Nachreden als "unseriös", "unfachlich", "anti­feministisch" und "frauen­hassend" zu tun.

[...] Was meine politische Wahrnehmung betrifft, gehe ich vorsichtig davon aus, dass unsere Arbeit einiges in der Gesamt­entwicklung angestoßen hat. Dass Thüringen in Sachen Männerpolitik für als links verortete vermeintlich soziale Parteien noch Entwicklungs­land ist, nicht mit offenem Visier agiert und zu keinem Zeitpunkt Aussagen von Politikern, unsere Arbeit zu unterstützen, ernst­gemeint waren, macht mich traurig, betroffen und angesichts des unzähligen Leids von Menschen mitunter auch wütend. Dass selbst ein Paritätischer Wohlfahrts­verband unsere Arbeit zu Aufbau und Etablierung der Gewalt­schutz­wohnung zu keinem Zeitpunkt wirklich unterstützt hat, Verbands­publikationen das Problem häuslicher Gewalt gegen Männer bis heute ausblenden und vielmehr in den letzten Gesprächen seitens der Geschäfts­leitung meine Person persönlich in Frage gestellt wurde, spricht für sich.»[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Tristan Rosenkranz: "Ich lege den Schwerpunkt auf Kapitalismus- und Feminismuskritik", Genderama am 19. März 2012
  2. Tristan Rosenkranz: Zurück ins Private, Heavensfood am 30. September 2015
  3. Tristan Rosenkranz: Vom Loslassen, Heavensfood am 30. März 2017

Netzverweise

Neue Webseiten im neuen Betätigungsfeld