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Roland Rehmet

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Roland Rehmet
Roland Rehmet als "Blauer Weihnachtsmann"
Gelebt 30. August 1966–29. Januar 2014
Parteibuch FDP
AbgeordnetenWatch Roland Rehmet

Dr. Roland Rehmet (1966-2014) ist ein deutscher Aktivist und Gründungsmitglied von Blauer Weihnachtsmann und gehörte zu den engagierten Mitarbeitern. Neben seinem Engagement bei meinen öffentlichen Aktionen arbeitet er in der Politik (FDP) für ein neues Verständnis von Gleichstellungspolitik. Als Vorsitzender des Ausschusses für Soziales in der FDP Hamburg kümmerte er sich auch um die andere Hälfte der Eltern, die Väter. Allerdings holten ihn die vergeblichen Bemühungen, seine Tochter zu sehen, ein. Das vorwiegend willkürliche geführte Gerichts­verfahren zermürbte ihn über die Jahre, so dass er am 28. Januar 2014 seinem Leben ein Ende setzte. [...] Seine Tochter wird ihren liebevollen und engagierten Vater leider nicht erleben können.[1]


Zitat: «"Nach fünf Jahren Psychokrieg wurde Roland müde.", so der Blaue Weihnachtsmann auf seiner Website. "Die Last der Falschbeschuldigungen nahmen ihm die Lebens­perspektive. Obwohl er nach Jahren die Befangenheit der Familien­richterin des Familiengericht Hamburg Barmbek erfolgreich feststellen ließ, änderte sich nichts.

Der Kontakt zu seiner Tochter wurde nicht wieder umgehend angebahnt. Einmal mehr wurde der Missbrauch der Mutter gegenüber dem Kind zum Kindeswohl gekürt. Ein systematisches Verhalten deutscher Familiengerichte. Erst wird jahrelang geprüft, ob die Beschuldigungen richtig sind. Und wenn die Entfremdung sauber etabliert wurde, wird sie zum Wohle des Kindes. [...]"

ARCHE im Gespräch mit Detlef Naumann und Gerhard Raden zur Trauerfeier des Blauen Weihnachts­mannes Dr. Roland Rehmet und zur Aussicht für von Kindesraub und Kindesentzug betroffene Elternteile.»[2]


ARCHE interviewt Detlef Naumann von den Blauen Weihnachtsmännern zum Freitod von Dr. Roland Rehmet:

Herr Naumann, Sie waren im Kampf um den Zugang zur Tochter von Dr. Roland Rehmet als Blauer Weihnachtsmann an dessen Seite. Was meinen Sie, was den Kämpfer um seine Tochter in den Tod getrieben hat?
"Die vielen Verfahren, die vielen Falschbeschuldigungen und die Perspektiv­losigkeit haben ihn über die Jahre zermürbt. Auch das im Herbst erfolgreiche Verfahren wegen Befangenheit gegen die Gutachter hat nichts geändert. Er hat seine Tochter dennoch nicht gesehen und wurde des Kämpfens müde."
Ist Dr. Rehmet ein Blauer Weihnachtsmann der ersten Stunde? Und welches waren seine Ziele bzw. welches sind die Ziele der Blauen Weihnachtsmänner?
"Ja, Dr. Rehmet ist Gründungs­mitglied gewesen. Er stand für die Gleichstellung von Müttern und Vätern, Männern und Frauen. Das sind auch die Ziele der Organisation. Darunter sind nicht nur die Interessen der Männer zu verstehen, sondern auch die Karriere­chancen der Frauen. Diese gehen aber mit der Gleichstellung der Väter einher."
Was wollte Dr. Rehmet erreichen? Wie war seine Geschichte?
"Es gab verschiedene Bereiche. Er war auch in einer politischen Partei engagiert. In der Organisation Blauer-Weihnachtsmann.org wollte er die Gleichstellung der Geschlechter. Es gibt einige Unterlagen, die ich aber noch nicht kenne. Das, was ich bisher gesehen habe ist einer der typischen Verfahrens­weisen von Gerichten, Verfahrenspflegern und Jugendämtern, wie sie einem Vater den Kontakt zu seinem Kind verwehren."
Was würden Sie den Vätern und Müttern raten, die in ähnlich auswegslosen Situationen sich befinden wie Dr. Rehmet?
"Darüber in der Öffentlichkeit reden. Die verursachenden Personen, also die Namen der RichterInnen, GutachterInnen, Verfahrens­pflegerInnen und Jugendamts­mitarbeiterInnen veröffentlichen. Vor allen Dingen, nicht aufgeben. Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir unsere Erwartungen mit Nachdruck durchsetzen können. Aber die Entfremdung eines Kindes ist schon seit langem (1998 Kindschaftsrechtsreform) nicht mit dem Gesetz vereinbar. Und schon gar nicht mit den Interessen der Kinder und somit dem Kindeswohl."

Das Gespräch mit Detlef Naumann aus Hamburg führte Heiderose Manthey.[3]


ARCHE interviewt Gerhard Raden aus Hamburg zum Freitod von Dr. Roland Rehmet

Herr Raden, Sie waren auf der Beerdigung von Dr. Roland Rehmet. War Dr. Rehmet Ihr Freund?
"Nein, so gut kannten wir uns nicht. Ich war ihm nur einmal bei einer gemeinsamen Aktion als Blauer Weihnachtsmann begegnet, hatte aber das Gefühl, dass er ein sehr gefestigter und emotional stabiler Mensch sei, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt und bereit ist, für die Dinge, die ihm wichtig sind, auch zu kämpfen. Zielstrebig und ohne dabei selbst rücksichtslos zu werden."
Nun ist ja gerade der Freitod ein nicht selten gewähltes Mittel, um aus einem unheilvollen Gerichts- und Jugendamts­kampf herauszukommen. Aufgrund dieser Handlung als "Aus"-Weg hat aber wieder ein Kind seinen Vater verloren. Und zwar für immer und ewig. Wie stehen Sie selbst zur gängigen Praxis der Spaltung der Kinder von ihren Primärbeziehungen?
"Es ist eine entsetzliche Praxis, die sich da, nicht nur in der Justiz festgesetzt hat. Wie entsetzlich es ist, lässt sich an diesem traurigen Tage wieder in schrecklicher Weise erkennen. Leider ist das keinesfalls ein Einzelfall. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil, wenn nicht der größte Teil der Selbst­tötungen erwachsener Männer und sicher auch Frauen, auf diese unmenschliche Praxis der Familien­spaltung zurückzuführen ist. Das Familien­rechts­system schafft damit nicht nur unendlich viele Scheidungswaisen, sondern macht zahlreiche Kinder auch zu Halbwaisen im ganz konkreten Sinn des Wortes. Unermessliches Elend wird hier von der Justiz im Namen des Kindeswohls produziert. Der Aufruf, den man oft von den beteiligten Instanzen wie Jugendamt und Justiz im Rahmen von strittigen Familien­aus­einander­setzungen hört, dass das Kind nun erstmal 'Ruhe' brauche, führt somit zu tatsächlicher Friedhofsruhe."
Was war Ihr Gefühl, als Sie bei der Trauerfeier vor dem Sarg standen?
"Es war eine sehr ergreifende Beisetzung. Auch wenn ich ihn persönlich kaum kannte, ging sie mir ans Herz. Gerade die Abwesenheit des wichtigsten Teils seines Lebens und die spürbare Einsamkeit seiner verbleibenden Familie aus Vater, Schwester, Schwager und Neffen machte es schwer, nicht selbst in Tränen auszubrechen. Ich habe das große Glück, dass ich selbst noch und wieder Kontakt zu meinen vier Kindern habe, aber ich kann mir vorstellen, was die anderen Trauergäste, insbesondere die mit mir anwesenden Blauen Weihnachts­männer samt einer Weihnachtsfrau in dieser Situation für Schmerz empfunden haben müssen. An Detlef Naumanns ergreifender Ansprache, in der er selbst kaum seine Tränen unterdrücken konnte, ließ sich dieser Schmerz geradezu körperlich erspüren. Ebenso muss der Schmerz des Vaters von Roland nahezu unerträglich gewesen sein, denn wie schwer es ist, sein eigenes 'Kind' zu verlieren, musste ich selbst an meinem Vater und seiner Frau erleben, als mein jüngerer Halbbruder vor über 20 Jahren verstarb. Ich hoffe, dass sein Herz nun nicht zusätzlich zur Trauer, noch von Wut und Hass auf die diejenigen beschwert wird, die in diesem Drama so viel Schuld auf sich geladen haben."

Das Gespräch mit Gerhard Raden aus Hamburg führte Heiderose Manthey.[4]

Einzelnachweise

  1. In Gedenken an Dr. Roland Rehmet, Blauer Weihnachtsmann am 6. Februar 2014
  2. Hamburger FDP - Bundestagskandidat Dr. Roland Rehmet erschießt sich, Archeviva am 20. Februar 2014 (Anreißer: Rosenkrieg hat nichts mit Rosen zu tun, zu oft aber mit dem Tod.)
  3. Pdf-icon-extern.svg 2014-02-20 ARCHE interviewt Detlef Naumann von den Blauen Weihnachtsmännern zum Freitod von Dr. Roland Rehmet[ext], 20. Februar 2014
  4. Pdf-icon-extern.svg 2014-02-20 ARCHE interviewt Gerhard Raden aus Hamburg zum Freitod von Dr. Roland Rehmet[ext], 20. Februar 2014

Netzverweise