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Pauline Nyiramasuhuko

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Pauline Nyiramasuhuko
Pauline Nyiramasuhuko.jpg
Geboren April 1946
Beruf Politiker
Ehegatte Maurice Ntahobali

Pauline Nyiramasuhuko (* 1946) ist eine ruandische Politikerin. Sie wurde in ihrer Eigenschaft als Frauen- und Familien­ministerin der der Begehung eines Völkermordes an den Tutsi und "moderaten Hutu"[wp] bezichtigten Regierung Kambanda der MRND[wp] als Kriegsverbrecherin angeklagt und anschließend verurteilt. Sie ist die erste Frau, die wegen Völkermord[wp] und Vergewaltigung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit[wp] verurteilt wurde. Die Verurteilung einer im betreffenden Fall unschuldigen Frau wegen Völkermordes schließt jedoch keineswegs die Existenz von weiblichen Tätern von Genoziden aus.

Die Politikerin Nyiramasuhuko übte das Amt der Frauen- und Familien­ministerin auch 1994 im Kabinett Kambanda aus, das laut dem Strafgerichtshofs für Ruanda die führende Rolle bei einem Völkermord an den Tutsi und oppositionellen Hutu in Ruanda eingenommen haben soll. Die Politikerin der MRND nahm an mehreren Kabinetts­sitzungen der Übergangs­regierung teil, bei denen - nach der späteren Feststellung des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda - Beschlüsse zur Vorbereitung des Völkermords gefasst worden sein sollen.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann besaß sie das Hotel Ihuliro in Butare, vor dem während des Völkermordes eine Straßensperre errichtet gewesen sein soll, an der angeblich, unter anderem durch die Schwiegertochter Béatrice Munyenyezi, gezielt Tutsi ausgesondert wurden, um vergewaltigt oder getötet zu werden.[1][2]

Am 24. Juni 2011 wurde sie zu einer lebens­langen Freiheits­strafe[wp] wegen Verschwörung zum Völkermord, Völkermord[wp], Verbrechen gegen die Menschlichkeit[wp], darunter Tötungen und Anstiftung zu Vergewaltigungen, sowie wegen schwerer Verstöße gegen die Genfer Konventionen[wp], die in Hunderten Fällen an Tutsi in Butare begangen wurden, verurteilt.

Tatsächliches Geschehen in Ruanda

Pauline Nyiramasuhuko war keine Täterin eines Genozids, sondern als Frauen- und Familien­ministerin Mitglied einer ad Hoc nach der Ermordung des ruandischen Präsidenten Juvénal Habyarimana - durch den von der Tutsi-Rebellen­organisation Ruandische Patriotische Front[wp] (RPF) als False-Flag-Operation durchgeführten Abschuss des Präsidenten­flugzeuges mit Hilfe einer von den USA eigens zu diesem Zweck gelieferten Boden-Luft-Rakete - gebildeten Übergangs­regierung der damaligen Regierungs­partei MRND. Die USA haben die semi-sozialistische ehemalige Staatspartei MRND[wp] aus geopolitischen Motiven gestürzt und durch ein aus Mitgliedern der inzwischen zur Partei um­funktionierten RPF[wp] gebildetes diktatorisches Klientel­regime[wp] ersetzt, um damit zwei folgende Ziele zu verwirklichen:

  1. Beseitigung einer demokratisch gewählten und bei der überwiegenden Mehrheit der Bürgerschaft (Hutu-Mehrheit) über großen Rückhalt verfügenden, pro-französischen Regierung durch ein pro-amerikanisches Klientelregime (Herrschaft der Tutsi-Minderheit unter diktatorischer Führung des RFP-Führers Paul Kagame) zwecks Erwerb eines Klientel­staates[wp] im östlichen Zentralafrika zur Ausdehnung der eigenen Einflusssphäre und
  2. Verhinderung des Zugangs der Volksrepublik China zu wirtschaftlich und strategisch relevanten Rohstoffen in Schwarzafrika durch die Destabilisierung der Demokratischen Republik Kongo (damaliges Zaire) - dessen ursprünglich von den USA nach einer Regime­wechsel­operation installiertes Regime unter Präsident Mobutu an chinesische Konzerne Lizenzen zur Ausbeutung kongolesischer Rohstoff­vorkommen vergab - und deren räuberische Aneignung durch einen (weiteren neben Uganda) als Stellvertreter der USA agierenden Klientel­staat (Ruanda) im Rahmen einer unbefristeten militärischen Okkupation des rohstoff­reichen Ostkongo (insbesondere der Provinz Katanga) unter dem Vorwand der Strafverfolgung flüchtiger Täter eines Völkermordes (neben geflohenen oder vertriebenen Hutu-Zivilisten auch Angehörige der Armee der gestürzten MRND-Regierung, die das pro-amerikanische Regime als Zeugen ihrer Verbrechen zu ermorden trachtet).

Die Machtübernahme der RPF ging mit der massenhaften Ermordung und Vertreibung von Hundert­tausenden Hutu einher, wohingegen die während der brutalen und von den USA, Großbritannien, Kanada und Belgien sowie Uganda - als Basis der RPF - unterstützten Invasion der RPF durch Hutu ermordeten Tutsi zumeist aus Angst (vor der eigenen Ausrottung) oder aus persönlichen Motiven oder durch professionelle Verbrecher zu Tode gekommen waren.

Die offizielle Darstellung des Völkermordes beruht auf einer Verkehrung des realen Geschehens ins Gegenteil und stellt eine Cover-up-Story zur Vertuschung der verdeckten Intervention der USA und anderer Mächte sowie der tatsächlichen Rolle der RPF dar.[3]

1994 ereignete sich der Völkermord in Ruanda. Doch was geschah damals wirklich?

Gemäß offizieller Darstellung schossen die Hutu das Flugzeug ihres eigenen Präsidenten ab, ermordeten daraufhin hunderttausende Menschen - darunter zahlreiche Hutu -, bis sie schließlich von den Tutsi-Truppen der RPF unter Paul Kagame gestoppt wurden, der seither als demokratischer Präsident regiert. US-Präsident Bill Clinton entschuldigte sich später für die Nicht-Intervention der USA und zeichnete Kagame als heraus­ragenden Staatsmann aus.

Gemäß inoffizieller Darstellung schoss die US-unterstützte RPF-Miliz das Flugzeug des ruandischen Präsidenten ab (sogenannter Enthauptungs­schlag), marschierte sodann aus dem benachbarten Uganda ein und ermordete dabei hundert­tausende Menschen und vertrieb weitere zwei Millionen[4]; Kagame regiert seither quasi-diktatorisch im Sinne der USA, mit deren Rückendeckung er 1996 zusätzlich in den rohstoff­reichen Kongo einmarschierte und den über sieben Jahre dauernden Kongokrieg mit weiteren circa fünf Millionen Toten auslöste.

Wer sich für die erste Version interessiert, schaut den Kinofilm Hotel Rwanda (2004) – gemäß dem American Film Institute einer der einhundert inspirierendsten Filme aller Zeiten - oder konsultiert den umfangreichen und von Wikipedia als exzellent ausgezeichneten Wikipedia-Artikel.

Wer sich für die zweite Version interessiert, schaut die BBC-Doku Rwanda's Untold Story (2014), sowie das Interview des deutschen Journalisten Billy Six mit Christopher Black (2017), dem Verteidigungsanwalt am Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda und für das ehemalige Jugoslawien. Seine Gegenspielerin in beiden Fällen war UNO-Chefanklägerin Carla del Ponte.

"What the world believes, and what actually happened, are quite different."

Professor Allan C. Stam in Rwanda's Untold Story

– Swiss Policy Research[5]

Rolle Nyiramasuhukos gemäß offizieller Darstellung des Völkermordes

Pauline Nyiramasuhuko ist eine Vorzeigefrau. 1946 in Butare, Ruanda geboren, arbeitet sie nach der Highschool unter anderem als Sozial­arbeiterin und nimmt in Israel an einem Seminar für afrikanische Frauen in Führungs­positionen teil. Später macht sie einen Universitäts­abschluss in Rechts­wissenschaften. Sie ist ehrgeizig und hat politische Ambitionen. Als ehemalige Schulfreundin der Präsidenten­gattin Agathe Habyarimana steigt sie rasch in der Hutu-Elite Ruandas auf, wird Ministerin für Familie und Frauen­förderung und gehört zu jener Handvoll Menschen innerhalb der Regierung, die gezielt den Genozid an den Tutsis vorbereiten. Sie selbst wird in ihre Heimatstadt geschickt, um dort die Massaker zu organisieren.

In Butare leben Tutsis und moderate Hutus friedlich zusammen, extremistische Hutu-Positionen haben hier keinen Platz. Pauline Nyiramasuhuko sorgt zunächst für Anti-Tutsi-Demonstrationen und bezeichnet Tutsis als "Dreck" und "Kakerlaken". Ob sie von Rassismus oder simplem Opportunismus getrieben wird, um Karriere zu machen, lässt sich nicht mehr feststellen. Weil sich der Gouverneur von Butare weigert, an den von der Regierung angeordneten Verbrechen teilzunehmen, wird er ermordet. Pauline Nyiramasuhuko ruft die Präsidenten­garde zu Hilfe, um mit dem Abschlachten zu beginnen.

Das ausgestreute Gerücht, im Stadion würde das Rote Kreuz Essen verteilen und Schutz garantieren, erweist sich für die Hilfesuchenden als Falle. Pauline Nyiramasuhuko lässt das Stadion von para­militärischen Kräften unter Führung ihres Sohnes umstellen. Tutsis werden erschossen, mit Macheten verstümmelt, mit Eisenstäben erschlagen, in Kloaken ertränkt, Frauen werden vorher vergewaltigt. Straßen­sperren sollen eine Flucht verhindern. Pauline Nyiramasuhuko sucht junge Mädchen für die Vergewaltigungen aus, besorgt Bier für die Soldaten und Benzin für die Scheiter­haufen danach. In ihrem Beisein werden siebzig Tutsi-Frauen vergewaltigt, mit Benzin übergossen und angezündet. Manchmal verteilt sie vor den Vergewaltigungen Kondome an die Vergewaltiger.

(Auch Pauline Nyiramasuhukos Schwiegertochter Beatrice Munyenyezi ist an den Gräueltaten beteiligt. Beispielsweise wählt sie gezielt Tutsis für Vergewaltigung oder Tod aus, belohnt Vergewaltiger mit Bier und Essen, bringt Schwangere in eine Grube zum Abschlachten, erschießt eine Nonne vor einem jubelnden Mob oder verhöhnt einen 21-Jährigen, indem sie ihm erzählt, dass die Milizen gerade seiner Mutter den Kopf abgeschlagen haben.)

Der Völkermord, der am 6. April 1994 beginnt, sorgt in nur hundert Tagen für die Ermordung von - je nach Schätzung - zwischen 500.000 und einer Million Tutsis und gemäßigten Hutus. Dreiviertel der Tutsi-Bevölkerung kommt dabei ums Leben.

Nach dem Zusammenbruch des Regimes flieht Pauline Nyiramasuhuko. In einem Interview, in dem sie mit Mordvorwürfen konfrontiert wird, sagt sie: "Ich kann nicht mal ein Huhn töten. Wenn jemand behauptet, dass eine Frau - eine Mutter - getötet haben soll, dann werde ich diese Person zur Rede stellen."

1997 wird sie in Nairobi festgenommen und muss sich ab 2001 in einem zehn Jahre dauernden Prozess verantworten. Ohne ihre Beteiligung wäre der Völkermord in Butare nicht möglich gewesen, sagt die Staats­anwaltschaft. 2011 wird sie als erste Frau vom UN-Tribunal wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt.

Journalisten, die sich mehr für ihre äußere Erscheinung als für ihre Taten zu interessieren scheinen, heben hervor, Pauline Nyiramasuhuko sei die einzige weibliche Angeklagte des Tribunals und die erste Frau weltweit, die wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor einem internationalen Gericht stehe, um sie auf diese Weise zur großen Ausnahme zu stilisieren. Tatsächlich ist sie bei Weitem nicht die einzige Frau, die sich wegen Völkermord­verbrechen verantworten muss, allein in Ruanda sind es Tausende. Auch dass in den Berichten über den Völkermord die Vergewaltigungen in den Vordergrund gestellt werden, während die abgeschlachteten Männer kaum eine Zeile wert sind, spricht Bände.

Wenig überraschend versucht Pauline Nyiramasuhuko, die Frauenkarte zu spielen, um ungeschoren davonzukommen, und erklärt sich zum Opfer von Sexismus: Man würde ihr etwas anzuhängen versuchen, weil sie eine gebildete Frau sei. Ihre Mutter rezitiert ein ähnliches Mantra: "Es ist unvorstellbar, dass sie diese Dinge getan hat. Sie würde den Leuten nicht befehlen zu vergewaltigen und zu töten, schließlich ist Pauline eine Mutter."

Journalisten tragen ihren Teil dazu bei, Geschlechter­klischees wie diese zu unterstützen. Ein Kommentator erklärt kurzerhand, mit den Gerichts­verfahren gegen Pauline Nyiramasuhuko hätten Männer eine ideale Lösung gefunden, um ihre eigene Schuld zu mindern, indem sie eine Frau beschuldigten. Ein kanadischer Journalist meint, in Wahrheit sollte die patriarchale Kultur Ruandas vor Gericht gestellt werden: "In jeder Kultur, in der Männer dominieren, (...) helfen viele Frauen, unsägliche Grausamkeiten gegen verletzliche Mädchen und junge Frauen fortzusetzen. Weibliche Genital­verstümmelung, Witwen­verbrennungen, Ehrenmorde - Frauen spielen ihre Rolle bei all diesen Verbrechen, nicht nur, weil sie machtlos sind und keine Wahl haben, sondern auch, weil sie von den Giften des Patriarchats getrunken und diese gründlich verdaut haben."

Wer sich jetzt immer noch Illusionen über "das einfühlsame Geschlecht" macht, der sei auf die Aussage von Annette Widmann-Mauz, Vorsitzende der Frauen-Union der CDU, verwiesen, die im Rahmen der aktuellen Diskussion um eine Frauenquote in Parlamenten die Ermordung von Männern offenbar für vorbildlich hält, solange diese wie im Fall von Ruanda dazu führt, dass Frauen die getöteten Männer im Parlament ersetzen. Anders kann man ihre Interpretation des Völkermords als "Umstrukturierung der Politik" kaum verstehen. Auch solche Art Empathie­losigkeit ist ein integraler Bestandteil der alljährlichen Jubelarien zum Weltfrauentag.



Quellen
zu Beatrice Munyenyezi
zu Widmann-Mauz
– Alternativlos-Aquarium[6]

Einzelnachweise

  1. Rwanda woman jailed in US for lying about genocide role, BBC am 16. Juli 2013
  2. Chris McGreal: Rwandan woman stripped of US citizenship after lying about genocide, The Guardian am 22. Februar 2013
  3. Youtube-link-icon.svg Interview des deutschen Journalisten Billy Six mit dem kanadischen Politologen und Völkerrechtler über den Völkermord in Ruanda - Billy Six (Datum unbekannt) (Länge: 58:07 Min.)
  4. Laut dem kanadischen Politologen und Völkerrechtler Christopher Black handelte es sich bei den Toten mehrheitlich um Hutu.
  5. Swiss Policy Research: Ruanda: Was geschah 1994 wirklich?, Swiss Policy Research im April 2019
  6. Zum Weltfrauentag: Pauline Nyiramasuhuko, Alternativlos-Aquarium am 8. März 2022

Netzverweise