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Nigel Farage

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Nigel Farage
Nigel Farage.jpg
Geboren 3. April 1964
Beruf Politiker

Nigel Paul Farage (* 1964) ist ein britischer Politiker. Er ist seit 1999 Mitglied des Europäischen Parlaments und beschreibt sich selbst als "Libertärer".

Brexit

Nigel Farage kann als "Vater des britischen Ausstiegs aus der EU" (Brexit) beschrieben werden. Im September 2006 wurde er Vorsitzender der UK Independence Party[wp] (UKIP). In seiner Zeit wuchs die Zahl der UKIP-Abgeordneten im Europa-Parlament von 10 auf 24; im nationalen britischen Parlament blieb die Partei unbedeutend. Kurz nach dem Brexit-Referendum[wp] erklärte er am 4. Juli 2016 seinen Rücktritt von allen Partei­ämtern, da er sein politisches Ziel erreicht habe, den Austritt Großbritanniens aus der EU. Farage positionierte sich als ausgesprochener Gegner des europäischen Einigungsprozesses und vor allem des Euro. Im August 2018 wurde er Vize-Vorsitzender des Komitees Leave means Leave, das sich für ein Ja beim Referendum eingesetzt hatte. Anfang Dezember 2018 trat er aus der UKIP aus.[3] Im Februar 2019 schloss er sich der von der UKIP abgespaltenen Brexit Party[wp] an, mit der er nach der Verschiebung des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU zur Europawahl 2019 antreten wird.[1]

Politische Bedeutung der Brexit-Partei

Bei einer ersten Umfrage am 10. April 2019 kam die Brexit-Partei auf 10 % bei einer möglichen britischen Beteiligung an der Europawahl 2019[wp].[2] Nachdem eine Verschiebung des Brexits um ein halbes Jahr beschlossen wurde, stieg die Partei Mitte April 2019 in einer Umfrage für die EP-Wahl auf 27 %.[3] In anderen Umfragen erreichte sie kurz darauf 17 % und 23 %.[4][5]

Privates

Farage ist seit 1999 in zweiter Ehe mit der Deutschen Kirsten Mehr verheiratet, mit der er zwei Kinder hat. Außerdem hat er zwei weitere Kinder aus erster Ehe.

Reden

Interviews

Zitate

Zitat: «Schon vor Jahren, erkannte Mrs. Thatcher[wp] die Wahrheit hinter dem europäischen Projekt. Sie erkannte, dass es darum ging, die Demokratie den National­staaten wegzunehmen und diese Macht an Menschen weiterzugeben, die weitgehend nicht verantwortlich sind.

Wissend, dass der Euro nicht funktioniert sah sie, dass dies eine sehr gefährliche Konstruktion war.

Wir in der UKIP[wp] teilen diese Ansicht und ich versuchte im Laufe der Jahre, in diesem Parlament vorherzusagen, was die nächsten Schritte sein werden, als die Euro-Katastrophe sich entfaltete. Aber nicht einmal ich hätte in meiner pessimistischsten Rede gedacht, Herr Rehn, dass Sie und die anderen in der Troika auf das Niveau von gewöhnlichen Verbrechern sinken würden und Geld von den Bankkonten der Menschen stehlen, um diesen totalen Misserfolg, was der Euro ist, zu stützen. Sie versuchten sogar Geld zu nehmen von den kleinen Investoren in direktem Verstoß gegen das Versprechen, welches Sie bereits im Jahr 2008 machten.

Nun, der Präzedenzfall ist geschaffen worden, und wenn wir uns Länder wie Spanien anschauen, wo die Unternehmens­insolvenzen Jahr für Jahr bei 45 % liegen, können wir erkennen, was sie planen, um mit den anderen "Rettungs­aktionen" fertig zu werden, wenn es so weit ist. Ich muss sagen, diese Nachricht sagt den Investoren sehr laut und deutlich:

"Holt euer Geld aus der Eurozone, bevor es euch 'an den Kragen geht'!"

Was Sie in Zypern getan haben, ist, dass Sie tatsächlich die Totenglocke des Euro geläutet haben. Niemand in der internationalen Gemeinschaft wird noch das Vertrauen haben, sein Geld dort zu belassen. Und wie ironisch ist es doch zu sehen, dass der russische Minister­präsident Dmitri Medwedew[wp] ihre Aktionen vergleicht und sagt:

"Ich kann diese nur mit einigen Entscheidungen vergleichen, wie sie von sowjetischen Behörden getroffen wurden."

Und dann haben wir einen neuen deutschen Vorschlag, der aussagt, dass das, was wir eigentlich tun sollten, das Konfiszieren eines Teils des Volks­eigentums in den Staaten der südlichen, mediterranen Eurozone ist.

Diese Europäische Union ist der neue Kommunismus! Es ist Macht ohne Grenzen! Sie erschafft eine Flut menschlichen Elends und je früher sie weggespült wird, desto besser!

Aber was ist mit diesem Ort? Was ist mit dem Parlament? Dieses Parlament hat die Fähigkeit, die Kommission zur Rechenschaft zu ziehen.

Ich habe einen Misstrauens­antrag zur Debatte auf den Tisch gelegt. Ich frage mich, ob jemand von Ihnen den Mut hat, ihn anzuschauen und zu unterstützen. Ich bezweifele das sehr.

Und ich denke, dass es eine neue Mrs. Thatcher in Europa gibt und diese heißt Frits Bolkestein[wp]. Und er sagte von diesem Parlament - denken Sie daran, er ist ein ehemaliger EU-Kommissar:

"Es ist nicht mehr repräsentativ für die nieder­ländischen oder europäischen Bürger. Das Europäische Parlament lebt eine föderale Fantasie aus, die nicht mehr länger tragbar ist!"

Wie recht er hat!» - Nigel Farage[7]

Rede von Nigel Farage am 29. Januar 2020 im EU-Parlament:

Zitat: «Vielen Dank. So, das ist es, das letzte Kapitel am Ende der Straße. Ein 47jähriges politisches Experiment, mit dem die Briten, offen gesagt, nie wirklich sehr glücklich waren.

Meine Mutter und mein Vater unterschrieben einen gemeinsamen Markt, nicht eine politische Union, nicht Flaggen, keine Hymne, Präsidenten und nun wollen sie sogar ihre eigene Armee.

Für mich waren es 27 Jahre politische Kampagne und über 20 Jahre hier in diesem Parlament.

Ich bin nicht sonderlich glücklich mit der (Brexit-)Vereinbarung, über die wir heute abend hier abstimmen. Aber, Boris (Johnson) war bemerkenswert entschlossen in den letzten Monaten, und, Frau von der Leyen, er hat klar gemacht, versprochen, dass es keine Angleichung der Normen geben wird. Und auf dieser Basis wünsche ich ihm allen Erfolg in der nächsten Verhandlungs­runde. Das tue ich wirklich.

Der wichtigste Punkt ist dies: Was diesen Freitag, den 31. Januar 2020, um 11.00 abends passiert, markiert den Punkt ohne Rückkehr. Sobald wir ausgetreten sind, werden wir niemals wieder zurückkommen - und alles andere sind, offen gesagt, Details.

Wir gehen, und wir werden fort sein, und das sollte der Höhepunkt meiner eigenen politischen Wünsche sein. Ich kam in das EU-Parlament herein, wie ich vorher sagte, und sie alle dachten, ich sei fürchterlich witzig. Sie hörten im Jahr 2016 auf zu Lachen.

Aber meine Meinung über die EU hat sich geändert, seitdem ich in dieses Parlament eintrat.

Im Jahr 2005 sah ich, wie die EU-Verfassung, die durch JISC Scott und andere entworfen worden war. Ich sah, wie sie abgelehnt wurde durch die Franzosen in einem Volksentscheid. Ich sah, wie sie abgelehnt wurde durch die Niederländer in einem Volksentscheid. Und ich sah, wie sie in den EU-Institutionen, diese Entscheide ignorierten und (den gleichen Inhalt) als Lissabon-Vertrag zurück­brachten und wie sie damit prahlten, sie könnten diesen Vertrag ohne Volks­entscheide durchrammen. Nun, die Iren hatten eine Abstimmung und sagten "Nein" und wurden gezwungen, noch einmal abzustimmen.

Sie sind sehr gut darin, Völker dazu zu bringen, noch einmal abzustimmen. Aber was wir bewiesen haben ist: Die Briten sind zum Glück zu groß, um herum­geschubst zu werden.

So wurde ich zu einem offenen Gegner des gesamten EU-Projektes.

Ich möchte, dass der Brexit eine Debatte im Rest Europas anstößt. Was wollen wir von Europa? Wenn wir Handel, Freundschaft, Kooperation, Allseitigkeit wollen, dann brauchen wir keine EU-Kommission, wir brauchen keinen EU-Gerichtshof, wir brauchen diese Institutionen nicht und diese ganze Macht.

Und ich kann ihnen versprechen, im UK und in der Tat in der Brexit-Partei: Wir lieben Europa. Wir hassen nur die Europäische Union. Es ist so einfach. Ich hoffe, das ist der Anfang vom Ende von diesem Projekt. Es ist ein schlechtes Projekt. Es ist nicht nur undemokratisch, es ist anti-demokratisch. Und es setzt in die erste Reihe, es gibt diesen Leuten Macht ohne Rechenschaft. Menschen, die nicht durch die Wähler zur Rechenschaft gezogen werden können. Und das ist eine inakzeptable Struktur.

In der Tat haben wir eine historische Schlacht, die im gesamten Wesen ausgetragen wird, in Europa, Amerika und anderswo. Es ist Globalismus gegen Populismus. Und sie mögen Populismus verachten, aber ich sage ihnen etwas Witziges: Populismus wird sehr populär. Und er hat große Vorteile: Keine finanziellen Beiträge mehr! Kein EU-Gerichtshof mehr! Keine gemeinsame Fischerei­politik mehr! Kein Niederreden mehr! Kein Bedrängen mehr! Kein Guy Verhofstadt mehr! Ich meine, was kann man daran nicht mögen?

Ich weiß, dass sie uns vermissen werden. Ich weiß, sie wollen unsere National­flaggen verbieten, aber wir winken ihnen zum Abschied (mit dem Union Jack). Und wir freuen uns darauf, in der Zukunft mit ihnen als souveräne...

(In diesem Moment, nach exakt 4 Minuten, 3 Sekunden, also einer Überschreitung der Redezeit um 3 Sekunden, dreht die EU-Parlaments­vorsitzende[wp] ohne Vorwarnung Nigel Farage den Ton ab.)

EU-Parlamentsvorsitzende: "Wenn sie den Regeln nicht gehorchen, dann werden sie abgeschnitten. Können wir bitte die Flaggen entfernen. Herr Farage, entfernen Sie bitte die Flaggen."

Farage: "Es ist vorbei. Aus. Wir sind weg."

Brexit-Partei: "Aye! Hurray!"

EU-Parlamentsvorsitzende: "Kann ich um Ruhe bitten."

Brexit-Partei: "Aye! hurray!"

EU-Parlamentsvorsitzende: "Ich bin wirklich... Bitte. Setzen sie sich und legen sie ihre Flaggen weg. Sie gehen und nehmen sie sie mit sich, wenn sie jetzt gehen."» - Nigel Farage[8][9][10]

Einzelnachweise

  1. Auszug aus Wikipedia: Nigel Farage[wp], abgerufen am 14. Mai 2019
  2. Joe Curtis: Poll: Voters would punish Tories for Brexit delay at European parliamentary elections, cityam.com vom 10. April 2019.
  3. Peter Mühlbauer: Brexit Party schießt in Umfrage auf Platz 1, Heise online am 18. April 2019
  4. Henry Zeffman: Brexit: Nigel Farage’s party surges into European poll lead, The Times am 18. April 2019; Brexit Express - Voting Intention Poll April 2019, comresglobal.com am 18. April 2019
  5. Auszug aus Wikipedia: Brexit Party[wp], abgerufen am 14. Mai 2019
  6. Der Euro wird auseinander fallen. Die EU-Diktatur wird schlimmer. Die Klima-Hysterie wird von Brüssel ausgenutzt. Die EU auf dem Weg zur UdSSR. Nigel Farage im Interview mit Michael Mross. Der letzte aufrechte Abgeordnete im EU-Parlament über die Abschaffung der Demokratie in Brüssel - und warum dennoch ein wenig Hoffnung besteht, dass sich Zeiten auch wieder ändern. (Das Problem mit der Demokratie in Brüssel begann mit Tag eins und es hat mit der europäischen Bürokratie zu tun.)
  7. Youtube-link-icon.svg EU handelt wie gewöhnliche Verbrecher! - Nigel Farage (Länge: 3:03 Min.)
  8. Youtube-link-icon.svg Nigel Farage's dramatic final speech at the European Parliament ahead of the Brexit vote - LBC (29. Januar 2020) (Länge: 5:12 Min.)
  9. In letzter Rede sagt Nigel Farage der EU ihren Untergang voraus, AAA am 30. Januar 2020
  10. WGvdL-Forum: Nigel Farage, Abschiedsrede im EU-Parlament. "Ich liebe Europa, aber ich hasse die europäische Union"., Rainer am 30. Januar 2020 - 18:22 Uhr

Netzverweise

14.05.2019, 21:14