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Consciousness raising

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Hauptseite » Ideologie » Consciousness raising

Der englische Begriff Consciousness raising (deutsch: "Selbstbewusstsein steigern", manchmal übersetzt als "Steigern des Problem­bewusstseins", oder auch als "Bewusstsein/Bewusstheit steigern/aufbringen") bezeichnete eine als politische Aktionsform verstandene Gruppenarbeit. Sie wurde Ende der 1960er vom radikalen Feminismus entwickelt und verbindet therapeutische Ansätze mit politischer Bewusstseins­bildung. Sie prägte den Spruch "Das Problem zuzugeben ist die halbe Schlacht". Sowohl für die feministische Bewegung als auch für die so genannte Männerbewegung wurde sie ein wichtiger Entwicklungs­faktor.

Consciousness Raising ist basiert auf dem aus China und Vietnam übernommenen "Sprechen über Schmerzen, um Schmerzen zu erinnern", das heißt der Austausch von zunächst individuell erlebten Problemen, die daraus gewonnene Erkenntnis, dass diese weit verbreitet sind und damit Fragen nach den Ursachen und Lösungs­möglich­keiten hervorruft. Auch die traditionelle kommunistische/sozialistische Behauptung und das dieser zu Grunde liegende ideologische Postulat "Die Arbeiter wissen nicht, dass sie unterdrückt sind, also müssen wir ihr Bewusstsein dafür wecken" hatte einen Einfluss.

Träger der Gruppen in der Männerbewegung waren überwiegend junge weiße, politisch links stehende Mittel­schicht­männer, die durch die Teilnahme ihrer Partnerinnen an den entsprechenden Gruppen der Frauenbewegung verunsichert waren und sich von der Frauen­bewegung nunmehr ausgeschlossen fühlten. In diesen Kreisen wurde die traditionelle Männlichkeit abgewertet, Feminismus als "Chance zur Befreiung aller" (!) betrachtet und daran gearbeitet, "weibliche und schwule Anteile" (des Mannes) zur Geltung zu bringen. Einige antisexistische Gruppen führten Kontroll­mechanismen wie beispielsweise ein Monitoring (deutsch: Überwachung) durch Feministinnen ein.

Feministinnen behaupteten, c.r. wäre nötig, um den Frauen ins Bewusstsein zu bringen, ihre Probleme wären nicht persönlich, sondern - da es viele andere Frauen mit ähnlichen Problemen gibt - (angeblich) durch die Gesellschaft bedingt. Bei feministischen c.r.-Sitzungen waren keine Männer zugelassen. Teilnehmerinnen an c.r.-Sitzungen waren u. a. die radikalen Feministinnen Susan Brownmiller, Andrea Dworkin und Shulamith Firestone. Die erste Gruppe traf sich im November 1967.

Problematik

  • Es wird nur über Probleme gesprochen, aber nicht an (realistischen) Lösungen gearbeitet.
    • Manche Gruppen werden zu reinen Zirkeln für informelles Zusammensein, in denen nicht einmal mehr getan wird, als ob man an Problemen arbeiten würde.
  • Durch das Erinnern von Problemen, die nicht gelöst werden können, werden die Schmerzen permanent gemacht.
  • C.r. kann auch genutzt werden, um Menschen zu manipulieren und ihnen Probleme einzureden. (Und wurde und wird auch dazu genutzt.)

Querverweise