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Östliches Wirtschaftsforum

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Östliches Wirtschaftsforum 2017

Das Östliche Wirtschaftsforum (russisch: Восточный экономический форум oder ВЭФ, englisch: Eastern Economic Forum, EEF) ist ein internationales Forum, das jährlich in Wladiwostok[wp] stattfindet, um ausländische Investitionen im Fernen Osten[wp] der Russischen Föderation zu fördern.

Der malaysische Premier­minister Mahathir Mohamad[wp] und der russische Präsident Wladimir Putin nahmen am Östlichen Wirtschaftsforum 2019 teil.

Die Hauptaufgabe des Forums besteht darin, als praktisches Instrument der Wirtschaftsförderung[wp] zu dienen, um die unterschiedlich gearteten Barrieren zwischen dem Fernen Osten Russlands und anderen Ländern zu überwinden. Jedes Jahr werden bei Tagungen des Forums Hunderte von hochprofitablen Vereinbarungen und Investitions­verträgen abgeschlossen, sowohl mit bzw. zwischen in- als auch ausländischen Wirtschafts­subjekten. Es ist nach dem SPIEF das zweitgrößte und zweitwichtigste Forum dieser Art im GUS-Raum.[1]

Die Veranstaltung findet seit 2015 auf der Insel Russkij[wp] (Wladiwostok, Primorje[wp]) auf dem Gelände der Fernöstlichen Föderalen Universität[wp] statt.[2][3] und wird von einem Organisations­komitee gesponsert, das von Roscongress[ext], einer Vereinigung der russischen Regierung, ernannt wurde, die auch andere internationale Foren wie das Internationale Wirtschaftsforum in St. Petersburg[wp] sponsert.[4][5]

Stimmen

Zitat: «Das Östliche Wirtschaftsforum in Wladiwostok zeigt eindrucksvoll, dass Russland trotz westlicher Annahmen keineswegs international isoliert ist. Im Gegenteil, Moskau baut seine diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen weltweit weiter aus. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist die wachsende Zusammenarbeit mit den Ländern Südostasiens.»[6]

I. Ostwirtschaftsforum

Präsident Wladimir Putin hält eine Rede vor dem Forum 2015.

Das erste Forum fand vom 3. bis 5. September 2015 statt. Es wurden rund 80 Vereinbarungen mit einem Gesamtvolumen von 1,3 Billionen Rubel unterzeichnet.[7] Insgesamt besuchten mehr als 2.500 Personen das Ostwirtschafts­forum, darunter Vertreter offizieller Delegationen und großer ausländischer Unternehmen aus 32 Ländern. Veranstalter des Forums im Jahr 2015 war die gemeinnützige Organisation "Stiftung Ostwirtschaftsforum".[3]

II. Ostwirtschaftsforum

Am 2. und 3. September 2016 fand das Ostwirtschaftsforum statt, an dem 3.500 Teilnehmer und 1.100 Medienvertreter teilnahmen. Die ausländischen Teilnehmer kamen aus 56 Ländern. Die zahlreichsten Delegationen kamen aus Japan (246 Personen), China (227 Personen) und der Republik Korea (128 Personen). Das Motto des Forums lautete "Den Fernen Osten entdecken". Es wurden 214 Vereinbarungen im Wert von 1,85 Billionen Rubel unterzeichnet.[8] Seit 2016 wird das Forum von der Organisation "Roscongress" organisiert.[3]

III. Ostwirtschaftsforum

Das dritte Ostwirtschaftsforum fand vom 6. bis 7. September 2017 in Wladiwostok statt. Das Hauptthema des Forums lautete "Der Ferne Osten: Schaffung einer neuen Realität". Insgesamt nahmen mehr als 6000 Personen aus über 60 Ländern an dem Forum teil, darunter 1094 Medienvertreter und 103 Leiter ausländischer Unternehmen. Auf dem Forum wurden 217 Vereinbarungen im Wert von 2 Billionen 496 Milliarden Rubel unterzeichnet (Vereinbarungen, deren Wert kein Geschäftsgeheimnis darstellt). Auf dem WEF-III wurde eine Vereinbarung zwischen Rospotrebnadzor und der FEFU über die Einrichtung eines internationalen wissenschaftlichen und pädagogischen Zentrums für biologische Sicherheit unterzeichnet.

IV. Ostwirtschaftsforum

Vom 11. bis 13. September 2018 fand auf der Insel Russkij das IV. Östliche Wirtschaftsforum statt. Veranstalter war der Roscongress-Fonds.[9]

Auf dem Forum wurden 220 Vereinbarungen mit einem Gesamtvolumen von 3 Billionen 108 Milliarden Rubel unterzeichnet[3] (berücksichtigt wurden nur Vereinbarungen, deren Betrag kein Geschäfts­geheimnis darstellt). Es wurde eine Vereinbarung über die Umsetzung eines Investitions­projekts zur Erschließung der Lagerstätten der Baimskaja-Erzzone im Autonomen Kreis der Tschuktschen mit einem Volumen von 360 Milliarden Rubel unterzeichnet. Aeroflot wird eine Charge von Sukhoi Superjet-100[wp]-Flugzeugen im Wert von 210 Milliarden Rubel kaufen; AO "KRDV" wird einen sauberen Komplex zur Herstellung von Methanol und Ammoniak bauen; Novatek wird einen Terminal für den Umschlag und die Lagerung von Flüssig­erdgas[wp] in Kamtschatka im Wert von 69,5 Milliarden Rubel bauen; Der japanische Mischkonzern Marubeni und die AEON Corporation werden einen Chemiecluster in Wolgograd errichten. Der russische Direkt­investitions­fonds, die Alibaba Group, MegaFon und die Mail.ru Group werden das größte Unternehmen im Bereich Handel in Russland und der GUS gründen. Die Iidagroup wird einen Holz­verarbeitungs­komplex zur Herstellung von Schnittholz für Holzhaus­bausätze sowie zum Bau und Verkauf von niedrigen Holzhäusern im Wert von 15 Mrd. Rubel errichten. Es wurde eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Bereich der sozio­ökonomischen Entwicklung der Republik Sacha im Wert von 15 Milliarden Rubel unterzeichnet. Mit Duracell wurde eine Vereinbarung über eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit bei der Schaffung eines neuen Systems zur Entsorgung von Abfällen der Gefahrenklasse 2 unterzeichnet. Rosneft und Beijing Gas Group gründen ein Joint Venture zum Bau und Betrieb eines Netzes von Autogas-Tankstellen (AGTS) in Russland. Gazprom und das japanische Unternehmen Mitsui werden gemeinsam am Projekt "Baltic LNG" arbeiten. Die Aktiengesellschaft "Entwicklungsgesellschaft Fernost" und Rostelecom unterzeichnen eine Vereinbarung über den Anschluss von 18 Vorreiter­regionen im Fernen Osten an Glasfaser­kabelnetze. Novatek und Rosatomflot unterzeichnen eine Absichts­erklärung über die gemeinsame Entwicklung und den Bau einer mit LNG betriebenen Eisbrecherf­lotte.[10]

Im Rahmen des Kulturprogramms fanden eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Karl Brülow und seiner Schüler sowie eine Ausstellung mit Karten Russlands aus der Sammlung der Museen des Moskauer Kremls statt. Zum ersten Mal wurde ein Quiz im Format "Was? Wo? Wann?" veranstaltet.[3]

V. Ostwirtschaftsforum

Das fünfte Jubiläumsforum fand vom 4. bis 6. September 2019 in Wladiwostok statt.[11] Es nahmen 8500 Delegationen aus 65 Ländern daran teil.[12] Insgesamt wurden mehr als 270 Vereinbarungen im Wert von über 3,4 Billionen Rubel unterzeichnet.[13][14]

Besonderes Augenmerk wurde auf das Thema Tourismus im Fernen Osten gelegt. Es wurde eine separate Podiumsdiskussion zum Thema "Tourismus- und Erholungs­gebiete im Fernen Osten. Der Smart-Ansatz bei der komplexen Erschließung von Gebieten" organisiert. Irina Yarova schlug[15] das Projekt "Fernöstliches Ring" vor, das dem "Goldenen Ring Russlands" entspricht. Das größte Hindernis für die Entwicklung des Projekts ist die Finanzierung - sowohl für den Staat als auch für die Wirtschaft ist dies ein enormer Kostenfaktor.

VI. Ostwirtschaftsforum

Das sechste Forum fand vom 2. bis 4. September 2021 in Wladiwostok statt.[16] Das Forum wurde zum ersten Mal nach einer Pause im Jahr 2020 aufgrund der Pandemie abgehalten.[3] Das Forum versammelte mehr als 4000 Teilnehmer, darunter über 400 Unternehmensleiter und Journalisten aus 58 Ländern, wobei die Delegationen aus der Republik Korea, Japan, Indien, der VR China und Kasachstan am stärksten vertreten waren. Es wurde ein reichhaltiges Geschäftsprogramm vorbereitet, das mehr als 100 Veranstaltungen zu den aktuellsten Themen der globalen und regionalen Agenda umfasste. An den Diskussionen nahmen mehr als 900 Redner und Moderatoren teil. Insgesamt wurden mehr als 380 Vereinbarungen im Wert von 3,6 Billionen Rubel unterzeichnet (berücksichtigt wurden nur Vereinbarungen, deren Wert kein Geschäfts­geheimnis darstellt).[17]

Zu den größten Projekten, für die am Rande des WEF Vereinbarungen unterzeichnet wurden, zählte der Bevollmächtigte den Bau der zweiten Stufe des Kombinats am Udokansk-Kupfer­vorkommen im Norden Transbaikaliens (289 Mrd. Rubel Investitionen), den Bau des Mineral­düngemittel­werks in Nachodka (445 Mrd.), die Organisation der Stromversorgung für das Bergbau- und Aufbereitungs­werk in Baim (150 Mrd.) sowie die Gründung des fernöstlichen Risiko­kapital­fonds "Voskhod" (10 Mrd.).[18]

Darüber hinaus unterzeichneten das Ministerium für die Entwicklung der Regionen im Osten Russlands, die VTB, die Korporation VEB.RF und die Unternehmens­gruppe ESN eine Absichts­erklärung über den Bau von mit Methanol betriebenen Schiffen in russischen Werften. Die LLC Ruskim Gas, das Ministerium für die Entwicklung der Russischen Föderation, Gazprombank, VTB und die Korporation VEB.RF unterzeichneten eine Vereinbarung über den Bau einer Methanol­anlage mit einer Kapazität von 1.800.000 Tonnen pro Jahr. Das Investitions­volumen beträgt 204 Milliarden Rubel. VEB.RF, die Region Primorsk, das Ministerium für die Entwicklung des russischen Fernen Ostens, die Aktien­gesellschaft "Korporation für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis" und die Aktien­gesellschaft "Zentrum für die Entwicklung der Hafen­infra­struktur" unterzeichneten eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Umsetzung eines groß angelegten Hafenprojekts. Der Gesamtumschlag des neuen Hafens wird mehr als 70 Millionen Tonnen betragen. Das voraussichtliche Gesamtinvestitionsvolumen für das Hafenprojekt wird auf bis zu 180 Milliarden Rubel geschätzt. Die AG "Korporation für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis" und das "Primorsky Metallurgical Plant" haben eine Vereinbarung über die Errichtung einer Produktions­stätte im Vorreiter­entwicklungs­gebiet "Bolshoy Kamen" unterzeichnet und dafür 158 Milliarden Rubel investiert. Außerdem wurde zwischen der Korporation für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis, der Korporation für die Entwicklung der Region Primorsk, der Investitions­agentur der Region Primorsk und dem Unternehmen "Vostok Resorts" eine Vereinbarung über den Bau eines Vergnügungs­parks und eines Golfclubs von Weltklasse mit einer gut ausgebauten Infrastruktur in Wladiwostok geschlossen. Das Gesamt­investitions­volumen beläuft sich auf 23,5 Milliarden Rubel.[19]

VII. Ostwirtschaftsforum

Das siebte Forum fand vom 5. bis 8. September 2022 in Wladiwostok auf dem Campus der Fernöstlichen Föderalen Universität statt. Veranstalter war die Roscongress Foundation.[20]

Die Hauptthemen waren die Möglichkeiten grenz­überschreitender Zahlungen ohne SWIFT, Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit neuen Partnern aus dem asiatisch-pazifischen Raum und Probleme bei der Entwicklung von Hightech-Branchen. Unter den Staatschefs nahmen der Premierminister von Myanmar, Min Aung Hlaing, der Premierminister von Armenien, Nikol Paschinjan, der Premierminister von Mongolei, Luvsanamsrain Oyun-Erdene, und der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses des Allchinesischen Volkskongresses, Li Zhanshu, an dem Forum teil.[21] Per Videokonferenz sprachen der Präsident Kasachstans, Kassym-Schomart Tokajew, sowie in Form einer Videobotschaft der Premierminister Indiens, Narendra Modi, und der Premierminister Malaysias, Ismail Sabri Yaakob.

In seiner Rede erklärte Li Zhanshu, dass China entschlossen sei, die Zusammenarbeit mit Russland in verschiedenen Bereichen fortzusetzen, und dass er zufrieden sei, dass die russische Wirtschaft dem Druck der westlichen Sanktionen standgehalten habe. Ein Besuch des chinesischen Staatschefs in Russland im September wurde angekündigt.[22] Wenig später schlug er Russland vor, eine gemeinsame Strategie zur Reaktion auf westliche Sanktionen und zu deren aktiver Bekämpfung zu entwickeln.[23]

Am 7. September erklärte Wladimir Putin auf dem Forum, dass Russland durch den Konflikt in der Ukraine nichts verloren habe, sondern im Gegenteil seine eigene Souveränität gestärkt habe.[24] Putin bezeichnete die Handlungen des Westens als "aggressive Versuche, anderen Ländern ein Verhaltensmodell aufzuzwingen, ihnen ihre Souveränität zu nehmen und sie seinem Willen zu unterwerfen".[22]

Putin wies auch darauf hin, dass fast das gesamte aus der Ukraine exportierte Getreide nicht in die ärmsten Entwicklungsländer, sondern in die Länder der Europäischen Union geliefert werde. Er bezeichnete diese Situation als Betrug und Täuschung seitens der Industrieländer und drohte mit einer Beschränkung der Getreideimporte.[25]

Auf dem Forum wurde lebhaft über die Entdollarisierung der Wirtschaft und den Übergang zu Zahlungen in "weichen" Währungen diskutiert. Ein Vertreter der Sberbank kündigte die Aufnahme von Krediten in Yuan an, und der Präsident der VTB sprach über die Einführung grenz­über­schreitender Überweisungen in chinesischer Währung unter Umgehung von SWIFT[wp].

Zu den wichtigsten Unterzeichnungen am Rande des Forums zählen die Vereinbarung zwischen Rostec und Aeroflot über die Lieferung von 210 Flugzeugen des Typs MS-21, 89 Flugzeuge vom Typ SSJ-NEW und 40 Flugzeuge vom Typ Tu-214 im Zeitraum von 2023 bis 2030, sowie eine strategische Vereinbarung zwischen dem Internationalen Zentrum für gemeinsame Initiativen (ICJI) und der Gesellschaft "KitayStroy" im Wert von 2 Milliarden Rubel. Es wurde eine Vereinbarung über die Erschließung der Gold­lager­stätte "Kyuchus", der Zinn­lager­stätte "Ruchej Tirekhtach" und der Zinn­lager­stätte "Deputatskij" in den Bezirken Ust-Yansky und Verkhojansky in Jakutien unterzeichnet. Vereinbarungen über die Umsetzung der Masterpläne für die Städte Petropawlowsk-Kamtschatski, Ulan-Ude und Magadan; Vereinbarungen über die komplexe Entwicklung des Bergbauclusters in der Republik Sacha (Jakutien); Projekt zum Bau der Stadt Sputnik[wp] im Bezirk Nadezhda[wp].[26]

Auf Sachalin bekräftigten Vertreter von "Yumatex" ihre Absicht, mehr als 6,5 Milliarden Rubel in den Bau einer Werft in Korsakow zu investieren. Bereits bis 2026 plant die Werft die Produktion von bis zu 100 kleinen Seeschiffen aus Verbund­werkstoffen. Vertreter der KG "Delo" und Gouverneur Limarenko unterzeichneten am Rande des Forums eine Vereinbarung, die die Entwicklung des Seehafens Sachalin vorsieht.[27]

Darüber hinaus wurde die Laufzeit des Programms für Fernost-Hypotheken zu zwei Prozent bis 2030 verlängert.

Über 7.000 Teilnehmer und Medienvertreter aus 68 Ländern und Gebieten, darunter Russland, nahmen an dem Forum teil, darunter etwa 1.700 Wirtschafts­vertreter aus 700 Unternehmen. Die zahlreichsten ausländischen Delegationen kamen aus China, Myanmar, der Mongolei, Indien, Armenien und der Republik Korea. Zum ersten Mal nahmen Vertreter aus Ländern wie Algerien, Ghana, der Dominikanischen Republik, der Volksrepublik Donezk, Sambia, Kamerun, Liberia und Uganda am Forum teil. Insgesamt wurden 296 Vereinbarungen mit einem Gesamtvolumen von 3 Billionen 272 Milliarden Rubel unterzeichnet (berücksichtigt wurden nur Vereinbarungen, deren Betrag kein Geschäfts­geheimnis darstellt).[26]

VIII. Ostwirtschaftsforum

Der Gouverneur der Region Chabarowsk, Michail Degtiarjew, schlug vor, den Nulltag des Östlichen Wirtschaftsforums 2023 in Chabarowsk abzuhalten.[28] Das Forum selbst fand vom 10. bis 13. September 2023 auf dem Campus der Fernöstlichen Föderalen Universität in Wladiwostok statt. Das zentrale Ereignis des EEF 2023 - die Plenarsitzung - fand am 12. September statt.[29]

An dem Forum nahmen mehr als 7.000 Menschen aus 62 Ländern teil. Insgesamt wurden 373 Vereinbarungen mit einem Gesamtvolumen von 3 Billionen 818 Milliarden Rubel unterzeichnet (berücksichtigt wurden nur Vereinbarungen, deren Betrag kein Geschäftsgeheimnis darstellt).[30]

Die größten Verträge wurden von der Region Amur (173 Milliarden Rubel), der Region Transbaikalien (76 Milliarden Rubel), der Region Chabarowsk (72 Milliarden Rubel) und der Region Primorsk (56 Milliarden Rubel) unterzeichnet. Mit ausländischen Unternehmen wurden 41 Verträge abgeschlossen.

Die größten Vereinbarungen des Forums waren: ein Vertrag über die Umsetzung von Investitions­projekten im Wert von fast 1,1 Billionen Rubel zwischen der Korporation für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis (KRDV) und VEB.RF, Sberbank und dem Ministerium für die Entwicklung des Fernen Ostens Russlands; ein Vertrag über die Zusammenarbeit zwischen der KRDV und "Port Elga" über 136 Milliarden Rubel bei der Umsetzung des Projekts zum Bau des Kohle-Seehafens "Port Elga"; Vereinbarung über den Bau von 8 Krabbenfängern und 2 Hafen­infra­struktur­komplexen zwischen der KRDV und Antey Asset Management im Wert von 124 Milliarden Rubel.

Im Rahmen des Hauptprogramms fanden über 100 Sitzungen statt, an denen mehr als 700 Moderatoren und Redner teilnahmen. Die zahlreichsten Delegationen kamen aus Indien, China, Laos, der Mongolei, Myanmar und den Philippinen. Es nahmen zwar keine Staatschefs an dem Forum teil, aber dafür waren der Vizepräsident von Laos, Pani Yathoth, der stellvertretende Ministerpräsident des Staatsrats der Volksrepublik China, Zhang Gaoqing, der Minister für Verkehr und Kommunikation von Myanmar, General Mya Thong U, und der stellvertretende Ministerpräsident, stellvertretende Premierminister und Minister für Wirtschaft und Entwicklung der Mongolei, Khurelbaatar Chimed.[31]

Das Programm des WEF war in sechs Themenblöcke unterteilt: "Der Fernost der Zukunft"; "Der Fernost in 10 Jahren: Was wurde erreicht und was muss noch getan werden?"; "Internationale Zusammenarbeit in einer veränderten Welt"; "Logistik des Wandels"; "Bildung und Erziehung als Grundlage der Unabhängigkeit"; "Technologische Entwicklung als Garantie für Souveränität".

Im Rahmen des Forums fanden mehrere Sitzungen und Konferenzen statt, darunter: Internationale APEC-Konferenz zum Thema Hochschul­bildung; Sitzung des Rates der Teilnehmer der Seeroute durch die Nordostpassage[wp]; internationale Konferenz "Kolonialismus im Osten und sein Einfluss auf die moderne Welt"; zweite Sitzung des Präsidiums des Wissenschafts- und Experten­rats der Staatlichen Kommission für die Entwicklung der Arktis.[32]

Im September 2023 vereinbarten die United Oil and Gas Chemical Company und Xuan Yuan Industrial Development, gemeinsam 5 Milliarden Yuan in den Bau des grenz­über­schreitenden Land­umschlag­komplexes "Soyuz" im Sonder­wirtschafts­zentrum "Amur-Hinggan" in der Jüdischen Autonomen Oblast[wp] zu investieren. Laut einer Mitteilung von "Roscongress" wurde die Vereinbarung zur Finanzierung des Projekts auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok unterzeichnet.[33][34]

Amur Expo 2023

Im Jahr 2023 wurde dem Forum "Amur Expo" in Blagoweschtschensk[wp] der Status einer Außenstelle des Östlichen Wirtschaftsforums verliehen.[35]

IX. Ostwirtschaftsforum

Im Jahr 2024 fand das Forum vom 3. bis 6. September in Wladiwostok statt. Mehr als 7100 Personen aus 75 Ländern und Gebieten nahmen daran teil. Auf dem Forum wurden 313 Vereinbarungen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 5,5 Billionen Rubel unterzeichnet.[36] Bei der diesjährigen Veranstaltung wurden insbesondere Vereinbarungen über die Errichtung eines Chemiekomplexes in Komi, die Gewinnung von Wissenschafts- und Ingenieur­teams im Rahmen des INTZ "Russkij" und den Bau eines Holz­verarbeitungs­komplexes in der Region Sachalin getroffen.[37] Darüber hinaus gab der russische Präsident Wladimir Putin im Rahmen des Forums den Startschuss für die Produktion von Sollers-Bussen in Primorje, die Produktion im Bergbau- und Aufbereitungs­kombinat "Ozerny", die erste Produktionsphase des Primorje-Werks für Kunststoff­rohre sowie die vollständige Inbetriebnahme des Hafens "Sukhodol".[38]

Das Forum wurde auch vom malaysischen Premierminister[wp] Anwar Ibrahim[wp] und dem stellvertretenden Vorsitzenden der Volksrepublik China Han Zheng[wp] besucht. Die Seiten diskutierten die Lösung von Zahlungs­problemen, die Steigerung gegenseitiger Investitionen und Zusammenarbeit sowie die Aufhebung westlicher Sanktionen.[39]

Im Rahmen des Forums fand auch die Ausstellung "Straße des Fernen Ostens" statt. An ihr nahmen 11 Regionen des Fernen Ostens und föderale Ministerien teil.[40]

X. Ostwirtschaftsforum

Im Jahr 2025 fand das Forum vom 3. bis 8. September statt.

Besonders hervorgehoben wurden der Start der Produktion des ersten russischen Antithrombotikums[41] und die Entwicklung des A7-Systems der Promsvyazbank auf der Grundlage von Wechsel­mechanismen, das zehn Monate zuvor in Betrieb genommen worden war. Innerhalb von 10 Monaten wurden über das System Transaktionen im Wert von 7,5 Billionen Rubel abgewickelt, täglich wurden zwischen 1,5 und 2 Tausend Transaktionen über das System abgewickelt. Überprüft wurde auch die hohe Einsatz­bereitschaft des Mineral­dünge­mittel­werks in Nachodka, des Amur-GHK und des Tourismus­clusters "Drei Vulkane" auf Kamtschatka.[42]

Darüber hinaus unterstützte Wladimir Putin die Idee eines einheitlichen Präferenzregimes für Unternehmen im Fernen Osten und in der Arktis im Rahmen der Schaffung einer "einheitlichen Super-TOR"[43] und leitete die Schaffung internationaler TOR im Fernen Osten ein.[44]

Als Ergebnis des Forums wurden 353 Vereinbarungen mit einem Gesamtvolumen von 6,51 Billionen Rubel unterzeichnet.[45] Die wichtigsten Vereinbarungen waren: eine Investitions­vereinbarung mit dem Unternehmen "SAINOKE TRADE" über den Bau einer Fabrik zur Herstellung von inländischen Sensoren zur Überwachung des Blutzustands[46], ein dreiseitiges Abkommen über den Bau eines Bergbau- und Aufbereitungs­komplexes (GOK) auf der Grundlage des Milkanskoje-Eisenerz­vorkommens im Gebiet Chabarowsk[wp][47], ein Abkommen über den Bau einer Anlage zur Verarbeitung von Siedlungs­abfällen mit Strom­erzeugung durch das chinesische Unternehmen Witdge Alloy Technology Co.[48], Vereinbarung über den Bau einer Fabrik zur Herstellung von Autoklav-Poren­beton­steinen im Industriepark "Bolschoj Kamen"[49], Vereinbarungen mit VEB.RF über die Entwicklung der Region Chabarowsk[50], eine Vereinbarung über die Erschließung des Moksky-Wasserkraftwerks, eine Vereinbarung über die Schaffung des Aldan-Industrie­clusters in Südyakutien[51] und eine Reihe weiterer Vereinbarungen.[52] Außerdem wurden wichtige internationale Abkommen unterzeichnet.[53]

Hochrangige Politiker, die das OWF besucht haben

Spitzenpolitiker

  • Russische Föderation: Wladimir Putin (2015-2025)[3]
  • Japan: Shinzo Abe[wp] (2016, 2017, 2018, 2019)
  • Südkorea:
    • Park Geun-hye[wp] (2016)
    • Moon Jae-in[wp] (2017)
  • Mongolei: Chaltmaagiin Battulga[wp] (2017, 2018, 2019)
  • China: Xi Jinping[wp] (2018)
  • Indien: Narendra Modi[wp] (2019, 2021 und 2022 mit einer Videobotschaft)
  • Armenien: Nikol Paschinjan[wp] (2019, 2022)
  • Laos: Sonexay Siphandone[wp] (2025)
  • Myanmar: Min Aung Hlaing[wp] (2019, 2022)
  • Malaysia:
    • Mahathir Mohamad[wp] (2019),
    • Ismail Sabri Yaakob[wp] (2022, per Videobotschaft),
    • Anwar Ibrahim[wp] (2024)

Sonstige

  • China:
    • Vizepremierminister des Staatsrats der VR China Wang Yang[wp] (2015),
    • Stellvertretender Vorsitzender der Volksrepublik China[wp] Han Zheng[wp] (2024),
    • Stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Allchinesischen Volkskongresses Li Hongzhong[wp] (2025)
  • Mongolei: Premierminister Gombodschawyn Dsandanschatar[wp] (2025)[54]

Reden

Putins Rede auf dem Östlichen Wirtschaftsforum am 5. September 2025

In Russland gibt es jährlich zwei große Wirtschafts­konferenzen, das Petersburger Wirtschafts­forum[wp] im Sommer und das fernöstliche Wirtschafts­forum im Spätsommer. Auf beiden Veranstaltungen hält der russische Präsident traditionell eine Grundsatzrede zu den Plänen der russischen Regierung in den Bereichen Wirtschaft und Soziales, die ich immer übersetze. Außerdem stellt Putin sich danach jedes Mal stundenlang einer Podiums­diskussion und beantwortet Fragen der Experten.

Hier übersetze ich die Rede, die Putin heute auf dem fernöstlichen Wirtschaftsforum gehalten hat. Ich weiß, diese Übersetzungen sind meist nur für wirtschaftliche interessierte Leser interessant, weil sie oft sehr ins Detail gehen und sich großteils mit Themen befassen, die Russland und seine Binnen­wirtschaft betreffen.

Trotzdem halte ich die Reden auch Deutsche für sehr lesenswert, denn wer sie über die Jahre verfolgt hat, der konnte beobachten, dass all die großen Ankündigungen und ehrgeizigen Pläne, die Putin dabei verkündet hat, danach auch umgesetzt werden. Es sind keine Floskeln und leeren Worte, sondern konkrete Pläne und Programme.

Russland tut beispielsweise viel, um die Lebens­qualität im Land zu heben. Wohnungsmangel wie in Deutschland gibt es in Russland nicht mehr, es gibt genug Kinder­garten­plätze und Krankenhäuser werden in Russland nicht geschlossen, sondern es werden ständig neue und moderne Krankenhäuser gebaut. Und so weiter und so fort, vieles von dem, was in Russland getan wird, ist in Deutschland und Europa heute unvorstellbar

In seiner Rede hat Putin beispielsweise erklärt, wie Russland die Wirtschaft anlockt. Firmen, die im Fernen Osten investieren und Arbeitsplätze schaffen, bekommen nicht nur Steuer- und andere Vorteile, sie werden auch zum Bau von Kindergärten, Sportstätten, Schulen und Krankenhäusern herangezogen, die wachsende Regionen und neue Städte nun einmal brauchen.

Allerdings behalten die Firmen diese danach nicht, um beispielsweise mit einem Krankenhaus Geld zu verdienen, sondern diese sozialen Objekte übergeben die Firmen danach an die Gemeinden und Städte. Die Kosten für deren Bau können sie hinterher mit ihrer Steuer verrechnen. Und das funktioniert wirklich.

Oder ein anderes Beispiel: Während in Deutschland und Europa immer behauptet wird, die Löhne müssten sinken, hat die russische Regierung eine andere These und fordert steigende Löhne. Putin sagte es heute wieder: Die russische Wirtschaft müsse, so Putin, eine Hochlohn­wirtschaft werden. Das sei keine leere Phrase, kein Populismus, sondern wirtschaftlich sinnvoll.

Recht hat er, denn nur gut Bezahlte Mitarbeiter können hinterher auch die produzierten Waren kaufen und so die Binnen­wirtschaft ankurbeln.

Warum der Lebensstandard in Russland trotz auf dem Papier niedrigerer Löhne und Renten inzwischen höher ist als beispielsweise in Deutschland, habe ich oft erklärt und will es jetzt nicht wiederholen.[55] Sogar die New York Times hat das gerade widerwillig eingestanden.[56]

Kommen wir nun zur Übersetzung von Putins heutiger Rede.

Zitat: «Sehr geehrter Herr Sonsai Siphandon! Sehr geehrter Herr Zandanshatar! Sehr geehrter Herr Li Hongzhong! Sehr geehrte Damen und Herren

Ich möchte mich jetzt an den russischen Teil des Publikums wenden und Sie bitten, alle unsere ausländischen Gäste willkommen zu heißen. Meinerseits möchte ich mich bei unseren ausländischen Gästen bedanken, die zu uns gekommen sind, Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt und ihre kostbare Zeit dafür genutzt haben.

Russland, Wladiwostok, ist erneut Gastgeber für Teilnehmer und Gäste des Östlichen Wirtschafts­forums aus über 70 Ländern weltweit.

In diesem Jahr findet das Forum zum zehnten Mal statt. Ich möchte Sie daran erinnern, dass die Idee seiner Organisation zeitgleich mit dem Beginn einer neuen Etappe in der Entwicklung des Fernen Ostens verwirklicht wurde, jener großartigen Arbeit, die darauf abzielt, Bürgern, jungen Menschen und insbesondere Unternehmen umfassende Möglichkeiten zu bieten, das Potenzial an Bodenschätzen, Industrie und Logistik dieser strategisch wichtigen Region Russlands voll auszuschöpfen und die Lebens­qualität der Menschen im Fernen Osten zu verbessern.

Das heutige Jubiläum des Östlichen Wirtschaftsforums bietet nicht nur die Gelegenheit, einige Ergebnisse gemeinsamer Aktionen von Behörden, Unternehmern und öffentlichen Verbänden zusammen­zu­fassen, sondern auch weitere Schritte und unsere lang­fristigen Pläne im Fernen Osten zu skizzieren, um dessen Rolle sowohl in der Binnenwirtschaft als auch im System der internationalen Beziehungen, vor allem im dynamisch wachsenden asiatisch-pazifischen Raum, zu stärken.

Wie Sie wissen, wurde die Entwicklung des Fernen Ostens und Sibiriens für Russland als nationale Priorität für das gesamte 21. Jahrhundert bezeichnet. Das wurde Ende 2013 in der Ansprache an die Föderale Versammlung verkündet.

Danach begann die Ausarbeitung und Aktualisierung des Regulierungs­rahmens. Eine Reihe von Instrumenten zur Förderung von Unternehmen wurden eingeführt, darunter vorrangige Entwicklungs­gebiete, der Freihafen Wladiwostok, die Vorzugs­regelungen für die Kurilen und die Sonder­verwaltungs­zone auf der Insel Russki.

Es wurden groß angelegte Pläne umgesetzt, um die Verkehrs-, Energie- und Versorgungs­infra­struktur zu stärken. Es wurden Entscheidungen zur Unterstützung des Wohnungsbaus, von Renovierungen und der Schaffung sozialer Einrichtungen getroffen: Schulen, Kindergärten, Kliniken und Krankenhäuser sowie Sportanlagen.

Diese Bemühungen bündeln sich in einem umfassenden staatlichen Programm zur Entwicklung des Fernen Ostens. Es skizziert ehrgeizige Ziele für ein beschleunigtes wirtschaftliches und technologisches Wachstum und die Verbesserung des Wohlstands der Bewohner des Fernen Ostens.

Und diese Bemühungen zeigen die erwarteten Ergebnisse. In den vergangenen Jahren hat der Ferne Osten bei vielen wichtigen, vor allem wirtschaftlichen, Indikatoren eine führende Position eingenommen und die gesamt­russischen Werte übertroffen.

So hat sich das Brutto­regional­produkt des Fernen Ostens in den letzten zehn Jahren von vier Billionen Rubel auf elf Billionen Rubel um mehr als das 2,5-fache erhöht.

In dieser Zeit wurden 20 Billionen Rubel in das Anlage­vermögen fernöstlicher Unternehmen investiert. Ein Viertel davon floss in staatlich geförderte Projekte in Branchen wie Bergbau, Erdöl- und Erdgas­chemie, Bauwesen und so weiter.

Ich werde auch die Regionen nennen, die in den letzten zehn Jahren bei den Anlage­investitionen führend waren: Jakutien mit 4,5 Billionen Rubel, die Region Amur mit 4 Billionen Rubel und die Region Sachalin mit 2,6 Billionen Rubel. Sie machen 55 Prozent aller Investitionen im russischen Fernen Osten aus.

Die Dynamik der Investitionen in den fernöstlichen Regionen ist so groß, dass ihr Volumen im vergangenen Jahr real doppelt so hoch war wie vor zehn Jahren. Zum Vergleich: In Russland insgesamt war es anderthalbmal so hoch - auch ein gutes Ergebnis, aber im Fernen Osten ist es noch besser.

Gemessen pro Kopf wird heute im Fernen Osten doppelt so viel Geld investiert wie im Vergleich zu Gesamtrussland.

Was bedeutet das? Es entsteht nicht nur eine moderne Industriebasis, sondern eine neue industrielle Landkarte der Region. Tausende von Wachstumspunkten sind bereits entstanden und entstehen weiter. Dazu gehören Weltklasse­unternehmen wie das Baimsky-Bergbau- und Verarbeitungs­werk in Tschukotka, Udokan Kupfer in Transbaikalien[wp], die Gas­auf­bereitungs­anlage und der Gaschemiekomplex in der Region Amur, das Dünge­mittel­werk Nachodka sowie die Swesda-Werft in Primorje[wp], ein hydro­metallurgisches Werk in der Region Chabarowsk[wp] und andere.

Das Wachstum der Wirtschafts- und Unternehmer­tätigkeit sowie die Ausweitung der wirtschaftlichen Möglichkeiten im Fernen Osten bilden die Grundlage für die weitere Entwicklung der Region. Dabei ist es wichtig, die nachhaltige Dynamik in den traditionellen Industrien, in den bereits wachsenden Bereichen, aufrecht­zu­erhalten, Infrastruktur und Logistik­anbindungen auszubauen und eine zuverlässige Versorgung mit erschwinglicher und sauberer Energie und Rohstoffen sicherzustellen.

Ich weise darauf hin, dass die Rohstoffbasis des Fernen Ostens und der Mineralienabbau in der Region wachsen. So hat sich die Kohle- und Gold­förderung in der Region innerhalb von zehn Jahren fast das 1,7-fache erhöht. Unter anderem dank des deklarativen Prinzips der Boden­lizenzierung, das eine aktivere Anziehung von privatem Kapital für die geologische Exploration ermöglichte, stieg die Zahl der Entdeckungen neuer Lagerstätten um ein Vielfaches, darunter so große wie die Gold-Kupfer-Lagerstätte Lugokan in Transbaikalien und die Gold-Silber-Lagerstätte Roman in Jakutien.

Ich werde gesondert auf das Thema Seltene Erden eingehen, die in der Hoch­technologie­industrie, im Instrumentenbau, in der Nukleartechnik, in der Radio­elektronik und so weiter verwendet werden.

Diese Rohstoffe sammeln sich bei der Erschließung von Lagerstätten häufig auf Halden an, auch hier im Fernen Osten. Das System zur Erfassung solcher Reserven ist etabliert. Mit der Weiterentwicklung der Technologien können sie gefördert und effektiv genutzt werden. Ich habe im Juni auf dem St. Petersburger Wirtschaftsforum[wp] über den Start entsprechender Programme gesprochen.

Gleichzeitig ist es notwendig, regelmäßige Audits dieser wertvollen Komponenten entlang der gesamten Kette durchzuführen, auch in der Phase der Verarbeitung und des Exports in Form von Konzentraten. Darüber hinaus ist es notwendig, fortschrittliche Technologien zur Anreicherung und Verarbeitung von Seltenen Erden und Erzen zu implementieren. Und natürlich muss die Nachfrage in Russland in neuen Produktions­anlagen angerkurbelt werden.

Vor sechs Monaten, im Februar, haben wir uns darauf geeinigt, einen langfristigen Plan zur Entwicklung der Industrie für Seltene Erden zu verabschieden. Ich fordere die russische Regierung auf, dies spätestens im November dieses Jahres zu tun.

Weiter. Buchstäblich am Vorabend dieser Plenarsitzung fand eine Tagung zum Energiesektor des Fernen Ostens statt. Sicherlich haben viele von Ihnen das bemerkt und aufmerksam verfolgt. Es ist offensichtlich, dass mit der Entwicklung der Wirtschaft und des sozialen Bereichs der Strombedarf in der Region weiter steigen wird. Dementsprechend muss die Einführung von Kapazitäten so geplant werden, dass sie den wachsenden Anforderungen von Unternehmen, Städten und Gemeinden sowie der Bevölkerung gerecht werden. Es geht um den Ausbau der Gas- und modernen Kohle­verstromung. Und natürlich über die Nutzung des enormen Potenzials der Wasserkraft.

An den Flüssen des Fernen Ostens sind bereits Kraftwerke in Betrieb und weitere sollen gebaut werden, die umwelt­freundliche Energie erzeugen. Ihr Bau erfordert moderne Ingenieurs­kunst und technologische Lösungen und unser führendes Unternehmen RusHydro verfügt über entsprechende Erfahrung und entsprechende Reserven. Es ist jedoch offensichtlich, dass für den Ausbau der Wasserkraft erhebliche Investitionen erforderlich sind.

Die diesbezüglichen Anweisungen wurden gegeben. Ich hoffe, dass die Regierung und die Kollegen in den Regionen dem Ausbau kleiner und großer Wasser­kraft­werke weiterhin besondere Aufmerksamkeit schenken werden. Darüber hinaus möchte ich betonen, dass es hier nicht nur um die wirtschaftliche Komponente geht. Ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung der Wasserkraft ist ein verantwortungs­voller Umgang mit Wasser, das langfristige Management der Flüsse und der Hochwasser­schutz, die sich direkt auf Umwelt, Landwirtschaft und die Sicherheit von Städten und Gemeinden auswirken.

Und natürlich sind die Flüsse des Fernen Ostens natürliche Verkehrsadern, die Gebiete verbinden und Städte und Gemeinden im Rahmen der Belieferung des Nordens versorgen.

In diesem Zusammenhang ist die Logistik ein besonderes Thema. In den letzten Jahren hat die Belastung des Verkehrs­systems des Fernen Ostens deutlich zugenommen. Die Beziehungen der Region zum Ausland werden gestärkt. All dies erfordert die Erneuerung von Autobahnen und Eisenbahn­strecken, den Ausbau von Seeterminals, die Schaffung moderner Verkehrs­knoten­punkte mit roboter­gestützten Lagern und digitaler Frachtabwicklung.

Wir werden die Modernisierung des östlichen Eisenbahn­netzes, der Baikal-Amur-Bahn[wp] und der Transsibirische Eisenbahn[wp], fortsetzen. Im Jahr 2032 soll ihre Transport­kapazität eineinhalb Mal höher sein als zu Beginn dieses Jahres.

Die Eisenbahnverbindungen zu den Seehäfen des Fernen Ostens müssen weiter ausgebaut werden. Diese entwickeln sich vor allem dank privater Investoren dynamisch. In den letzten zehn Jahren hat sich die Hafenkapazität der Region verdoppelt. Sie beträgt heute fast 380 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr.

Gemäß dem aktuellen föderalen Projekt soll die Hafenkapazität des Fernen Ostens bis 2030 um weitere 115 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr wachsen.

Im Fernen Osten wurden bereits die Verkehrsbrücken nach China gebaut, die "Nischneleninskoje-Tongjiang"[wp] und die "Blagoweschtschensk-Heihe"[wp]. Es gibt außerdem Pläne für den Bau neuer Brücken, unter anderem über den Fluss Tumannaja[wp] zur Demokratischen Volksrepublik Korea[wp], die im nächsten Jahr eröffnet werden sollen. Transport- und Logistik­zentren im Bereich dieser Brücken müssen aktiv ausgebaut werden, um ihre Kapazitäten und Umschlags­kapazitäten optimal zu nutzen. Darüber hinaus werden Grenzübergänge modernisiert. Auch diese Aufgabe wurde erteilt. Ihre Lösung ist von erheblichem Interesse, da eine Verkehrsader nicht ausreicht; es braucht auch die entsprechende Verwaltungs­logistik.

Ich füge hinzu, dass die Flughäfen in jeder Region des Fernen Ostens erneuert werden. Sie befördern bereits jährlich über 14 Millionen Passagiere, darunter auch Touristen, die diese wundervollen Orte immer häufiger besuchen.

In diesem Zusammenhang möchte ich die Initiative des Konzerns VEB.RF hervorheben. Es wurden Masterpläne für die Entwicklung von zwölf neuen Ganzjahres-Resorts in Primorje, Sachalin und Kamtschatka erstellt, wodurch sich die Zahl der Touristen, die diese Regionen besuchen, innerhalb von zehn Jahren fast verdoppeln wird.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf bedeutende Ereignisse wie die Wiederaufnahme des Flugverkehrs zwischen Wladiwostok und Pjöngjang nach der COVID-Pandemie sowie die Einführung von Direktflügen zwischen den Hauptstädten Russlands und der Demokratischen Volksrepublik Korea hinweisen. Der Flug auf dieser Strecke fand Ende Juli statt. Einen Monat zuvor wurden die Direktzüge zwischen Moskau und Pjöngjang wieder aufgenommen. Ich bin zuversichtlich, dass diese Entscheidungen dazu beitragen werden, unsere Länder einander weiter näher zu bringen und unsere Beziehungen zu stärken.

Ein besonders wichtiges Thema - sowohl für den Fernen Osten als auch für unser ganzes Land, für den gesamten eurasischen Kontinent - ist natürlich die Entwicklung des Transarktischen Transport­korridors[wp]. Er verläuft von St. Petersburg[wp] über Murmansk[wp], Archangelsk[wp] und die Nordmeerroute nach Wladiwostok[wp].

Wir beobachten ein wachsendes Interesse an dieser Route, sowohl von russischen Unternehmen, die in der Arktis tätig sind, als auch von ausländischen Spediteuren. Dabei geht es nicht nur um individuelle, einmalige Transite, sondern um den Aufbau einer stabilen Frachtbasis.

Wir werden den Transarktischen Korridor weiterentwickeln.

Wir sprechen ständig über die Nordmeerroute. Aber wie Sie vielleicht bemerkt haben, habe ich den Transarktischen Korridor erwähnt und spreche auch heute davon, weil wir zu dem Schluss gekommen sind, dass wir in größerem Maßstab agieren müssen und dass diese Verkehrsader mit allen an die Nordmeerroute angrenzenden Gebieten und ihren Kapazitäten zusammen­arbeiten muss.

Das ist ein umfassendes System, das See-, Schienen- und Straßen­transporte vereinen soll. Dadurch können wir das Potenzial unserer größten Flüsse wie Ob, Jenissei und Lena nutzen. Alles muss in einem einzigen System funktionieren.

Wir müssen nicht nur zuverlässige und sichere Seewege in der Arktis schaffen und den Transarktischen Korridor ganzjährig in Betrieb nehmen. Auch an Land stehen Arbeiten an. Ich meine die Entwicklung von Transport, Schiffs­wartungs­systemen und der Infrastruktur für Notfall­dienste. Und natürlich geht es um die Modernisierung der Seehäfen in der Arktis und im Fernen Osten.

Übrigens wurde gestern hier im Primorje-Gebiet der multimodale Komplex "Artem" eröffnet. Er schlägt Container sowohl aus dem Ausland als auch aus russischen Regionen um und soll die Effizienz der Lieferungen in den Norden steigern.

Es ist sehr wichtig, dass sich diese modernen Transport- und Logistik­zentren in unserem Land weiterentwickeln, damit es immer mehr davon gibt und die Lieferung und der Umschlag von Gütern schneller und effizienter erfolgen. Und ich betone, dass es gerade an diesen Punkten, in Logistik­komplexen, wichtig ist, fortschrittliche Technologien, auch unbemannte, einzusetzen.

Weiter. Der Transarktische Korridor sollte in erster Linie im Interesse der Binnen­wirtschaft und unserer Regionen im Fernen Osten, in Sibirien und in der Arktis arbeiten, die Zusammenarbeit zwischen ihnen berücksichtigen und neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen. Hier möchte ich zwei potenziell wichtige Entwicklungs­bereiche hervorheben.

Die Schaffung moderner Schiffbau­zentren. Sie müssen die gesamte Palette an Schiffen für den Einsatz auf der Route produzieren: von Schleppern und Versorgungs­schiffen über Massen­gutfrachter und Gastanker der Eisklasse bis hin zu superstarken Eisbrechern.

Und zweitens: Um die Effizienz und Nachhaltigkeit des Transarktischen Korridors zu erhöhen, muss man einen direkten Zugang für Fracht aus Sibirien, vom Ural bis zu den arktischen Seewegen schaffen.

Ich bitte die Kollegen der Regierung und des Maritimen Kollegiums Russlands, die Machbarkeit dieser Vorschläge zu prüfen und eigene Vorschläge dazu zu unterbreiten.

Einst gaben fortschrittliche, innovative Mechanismen für unser Land, wie beispielsweise die Entwicklung fortschrittlicher Gebiete, dem Wirtschafts­wachstum und der Privat­initiative im Fernen Osten einen guten Impuls.

Ich erinnere daran, dass das Gesetz über die vorrangigen Entwicklungs­gebiete Ende 2014 verabschiedet und der Mechanismus selbst im darauffolgenden Jahr 2015 eingeführt wurde. Ziel war es, in unserem Fernen Osten wirklich global wettbewerbs­fähige Bedingungen für Unternehmen zu schaffen. Daher haben wir die Regelungen für die vorrangigen Entwicklungs­gebiete basierend auf den Best Practices des Geschäfts- und Investitions­klimas, einschließlich der Region Asien-Pazifik, entwickelt.

Welche Vorteile bietet dieser Mechanismus heute? Die Kollegen wissen es im Grunde, aber ich möchte es für unsere Gäste wiederholen: Zunächst einmal sind das reduzierte Versicherungs­prämien von 7,6 Prozent für zehn Jahre; ein auf Null reduzierter Bundesanteil an der Gewinnsteuer für einen Zeitraum von fünf Jahren; ein reduzierter regionaler Anteil dieser Steuer, der in den ersten fünf Jahren null bis fünf Prozent beträgt und in den folgenden fünf Jahren zehn Prozent; und ein ermäßigter Steuersatz für den Abbau von Mineralien. Darüber hinaus ermöglichen die vorrangigen Entwicklungs­gebiete ein zollfreies Verfahren sowie die Erstattung eines Teils der Infra­struktur­kosten und die Vergabe von Vorzugs­krediten an Unternehmen.

Warum gehe ich so detailliert auf die Bedingungen in den vorrangigen Entwicklungs­gebieten ein? Weil sie für die Wirtschaft einzigartig sind, nicht nur für unser Land, sondern auch für viele andere Länder, für unsere Kollegen und Freunde aus anderen Ländern.

Das Instrument der vorrangigen Entwicklungsgebiete hat seine Wirksamkeit bewiesen, zum Start vieler Investitions­projekte beigetragen und Unternehmer und Unternehmen in der wichtigsten Phase systematisch unterstützt - beim Bau, beim Aufbau der Produktion und beim Erreichen der Planungs­kapazität. Im Fernen Osten wurden 18 Entwicklungs­gebiete geschaffen. Mehr als 300 Firmen arbeiten dort, die fast vier Billionen Rubel investiert und 95.000 neue Arbeitsplätze geschaffen haben. Die Regierung hat schon mehrmals beschlossen, den Geltungsbereich der spezifischen vorrangigen Entwicklungs­gebiete für neue Projekte zu erweitern.

Angesichts der gesammelten erfolgreichen Erfahrungen schlage ich nun einen radikalen Schritt vor, und zwar: nahtlos und unter Beibehaltung der Bedingungen für bestehende Investoren ein einheitliches Vorzugsregime für Unternehmen im gesamten Gebiet des Fernen Ostens und der Arktis einzuführen. Und das muss ab dem 1. Januar 2027 geschehen.

Es geht darum, die Nutzung von Förder­instrumenten für Unternehmer, Unternehmen und ihre neuen Projekte zu vereinfachen. Mit anderen Worten: Egal, ob in fernöstliche oder arktische Regionen, in Städten oder Gemeinden - überall hat ein Investor Anspruch auf diese Vorteile.

Ich betone: Mit der Einführung des einheitlichen Präferenz­systems bleiben die Bedingungen für bestehende Investoren in den Entwicklungs­gebieten erhalten. Niemand muss sich Sorgen machen, dass sich kurzfristig etwas ändert. Das gilt auch für die internationalen Firmen in den Entwicklungs­gebieten. Dieses Instrument beinhaltet noch längere Vorteile bei der Einkommen­steuer und die sogenannte "Bestands­schutz­klausel", jeder hier im Saal weiß, was das ist, aber ich wiederhole es noch einmal: Das bedeutet unveränderte Arbeits­bedingungen für einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren sowie individuelle Betreuung und Begleitung jedes Investors, auch ausländischer Unternehmen.

Der regulatorische Rahmen ist bereits fertig und ab dem 1. Januar 2026 werden Entwicklungs­gebiete mit internationalem Schwerpunkt in Transbaikalien[wp], der Amur[wp]-Region, der Jüdischen Autonomen Oblast[wp], der Region Chabarowsk[wp] und Primorje[wp] eingerichtet. Wir laden alle interessierten Partner ein, diese neue Chance zu nutzen.

Zurück zum einheitlichen Präferenzregime für den Fernen Osten, dazu merke ich folgendes an. Welche Präferenzen es geben wird, welche genauen Parameter, Bedingungen und Branchen­schwerpunkte, das muss die Regierung gemeinsam mit den Kollegen in den fernöstlichen Regionen festlegen. Was ist hier prinzipiell wichtig, was muss beachtet werden?

Auf der Grundlage der erzielten Ergebnisse in der Rohstoff- und Fertigungs­industrie und des starken Infra­struktur­rahmens müssen wir im Fernen Osten eine neue Entwicklungsphase einleiten und die Wirtschaft der Zukunft gestalten - mit einer radikalen Verbesserung des Lebensumfelds in Städten und Gemeinden, der Ausbildung gefragter Fachkräfte und Hightech-Projekten. Genau das ist der Kern der neuen Phase. Der gesamte Ferne Osten muss zu einem Gebiet gemacht werden, in dem Hightech-Projekte entwickelt werden. Ich denke, das ist klar. Dennoch gibt es in einem so riesigen Gebiet mit einer geringen Bevölkerungszahl und großen Flächen viel zu tun. Und diese Flächen müssen mit modernen Methoden entwickelt werden.

Wir haben bereits nationale Projekte gestartet, um die technologische Führungsrolle des Landes zu sichern. Basierend auf jedem dieser Projekte bitte ich die Regierung, bis Ende des Jahres ein entsprechendes Entwicklungs­programm für den Fernen Osten und die Arktis vorzubereiten und zu genehmigen.

Ein technologischer Durchbruch erfordert einen wirklich mutigen Ansatz in der Regulierung und im Rechtsrahmen für Unternehmen. Sie müssen Innovationen grünes Licht geben, die Entwicklung bahnbrechender Lösungen und deren Umsetzung in Pilot- und Serien­produktion, im sozialen Bereich und im Alltag fördern.

Auf Sachalin ist bereits ein experimentelles Rechtssystem in Kraft. Es ermöglicht die beschleunigte Erprobung unbemannter Technologien. Ich bitte die Regierung, die Voraussetzungen für ihren breiten Einsatz auf land­wirtschaftlichen Flächen, im Naturschutz und Natur­management sowie an Produktions- und Logistik­standorten zu schaffen. Warum unbemannte Fahrzeuge nicht in solchen Gebieten entwickeln? Hier gibt es Die Gefahren nicht, die in dicht besiedelten Gebieten des Landes entstehen können. Und das Leben selbst erfordert den Einsatz solcher Technologien. Beispielsweise treten Waldbrände Hunderte von Kilometern von den Zentren entfernt auf, von denen aus sie bekämpft werden können. Unbemannte Fahrzeuge sind für diesen Einsatz genau das Richtige.

Und es gibt in diesen riesigen Gebieten weitere Möglichkeiten für den Einsatz moderner Technologien. Und genau dort muss man sie einsetzen. Dafür braucht es entsprechendes Personal. Und was muss getan werden, um entsprechendes Personal zu haben? Wir müssen Bedingungen schaffen, damit die Menschen hier leben können und wollen, wir müssen den sozialen Bereich entwickeln, wir müssen die Kultur fördern und so weiter. Sonst wird es dieses Personal nicht geben. Und das bedeutet, es wird auch die Menschen nicht geben, die diese Technologien entwickeln können. Das ist eine komplexe Aufgabe.

Natürlich werden solche Lösungen nicht nur auf Sachalin, sondern auch in anderen Regionen des Fernen Ostens gefragt sein, darunter in der Amur-Region, dem Transbaikal-Gebiet, Tschukotka und so weiter.

In diesem Zusammenhang halte ich es für möglich, das experimentelle Rechtssystem für unbemannte Systeme auf alle fernöstlichen Regionen auszuweiten und es vor allem auf Bereiche wie die Nutzung digitaler Plattformen, künstliche Intelligenz und Datenverkehr auszudehnen.

Im Juni sprach ich auf dem St. Petersburger Wirtschaftsforum über die Bedeutung der Nutzung elektronischer Marktplätze. Im Rahmen des experimentellen Rechtssystems schlage ich vor, die Infrastruktur inländischer Informations­plattformen für staatliche und kommunale Beschaffungen im Bildungs­bereich zu nutzen.

Und noch etwas: Der Ferne Osten soll in Russland zu einer führenden Region der digitalen Entwicklung werden, insbesondere im Bereich der Datenzirkulation. Natürlich unter Berücksichtigung der Anforderungen an die Vertraulichkeit und Sicherheit dieser Zirkulation. Wir sprechen ständig darüber. Wir werden dieses Thema auf dem Forum zur künstlichen Intelligenz, das gegen Ende dieses Jahres stattfindet, definitiv wieder aufgreifen. Ich rechne damit, dass die Regierung diesbezüglich Vorschläge erarbeiten wird.

Weiter: Um Technologien zu entwickeln und zu beherrschen und eine moderne Produktion aufzubauen, werden in Russland bis 2030 mindestens einhundert Industrie-, Gewerbe- und Technologieparks mit den erforderlichen Flächen und Kommunikations­mitteln eröffnet. Mindestens zehn solcher Parks sollen im Fernen Osten und in den arktischen Regionen des Landes entstehen. Ich bin überzeugt, dass ihre moderne Infrastruktur und ihre Kapazitäten von Unternehmen nachgefragt werden, die am Anfang ihrer Projekte stehen und vielversprechende Initiativen umsetzen. Dazu gehören auch solche, die Produkte herstellen wollen, die ausländische Pendants ersetzen sollen, darunter Baumaterialien, medizinische Geräte, Transport­ausrüstung und so weiter.

Um die Entwicklung der inländischen Produktion anzukurbeln, bedarf es der breiteren Anwendung sogenannter Offset-Verträge. Dabei investiert ein Investor mit staatlichen Auftrags­garantien in neue Fabriken, Werkstätten und Unternehmen. Wichtig ist auch die Entwicklung interregionaler Offset-Verträge, bei denen die Produktion in einem Teilgebiet Russlands eröffnet wird und Produkte mit Auftrags­garantien gleichzeitig in mehrere Regionen geliefert werden.

Ein weiteres Thema betrifft die Finanzierung innovativer Ideen und neuer Technologieprojekte. Hier sind nicht nur die Bemühungen des Staates, sondern vor allem privater Investoren wichtig, die Risikokapital anziehen. Ein gutes Beispiel ist der Woschod-Fonds, der bereits rund 40 Unternehmen in den Bereichen Robotik, Medizin und Raumfahrt unterstützt hat.

Ich bitte meine Kollegen in der Regierung, die Erfahrungen dieses Fonds sorgfältig zu studieren und seine Arbeit auf Projekte zur technologischen Führung Russlands auszuweiten. Achten Sie darauf in erster Linie.

Generell halte ich die Entwicklung eines transparenten, modernen und effizienten Finanzökosystems im Fernen Osten für notwendig. Wir haben bereits die Ostbörse, die im Wesentlichen ein fernöstliches Börsenzentrum ist. Ich schlage vor, Pläne für ihre weitere Entwicklung auszuarbeiten, die Finanzkanäle, einen regulatorischen Rahmen und Anreize für die Platzierung von Unternehmens­aktien umfassen.

Liebe Kollegen!

Die Entwicklung des Fernen Ostens, der Arktis und der Aufbau der Wirtschaft der Zukunft sollten zu einer Steigerung des Wohlstands der Menschen, ihrer Einkommen und einem Strukturwandel der Beschäftigung zugunsten qualifizierter, gut bezahlter Arbeitsplätze führen. Das ist die Logik, der Sinn der Strategie, die wir in diesen Regionen und im ganzen Land umsetzen. Ich wiederhole: Die russische Wirtschaft muss eine Hochlohn­wirtschaft werden. Das ist keine leere Phrase, kein Populismus. Es ist wirtschaftlich sinnvoll.

In den letzten zehn Jahren ist das Durch­schnitts­gehalt im Fernen Osten um das 2,5-fache gestiegen und lag Ende letzten Jahres nominal bei über 100.000 Rubel pro Monat. Die Arbeits­losen­quote in der Region ist von 7 auf 2,4 Prozent gesunken. Die Armutsquote ist in allen fernöstlichen Regionen Russlands gesunken. Zwar liegt sie in den meisten Regionen noch immer über dem russischen Durchschnitt, und da gibt es noch was zu tun, aber insgesamt, das möchte ich jedoch betonen, ist die Dynamik positiv. Im russischen Durchschnitt ist die Armutsquote von 2014 bis 2024 von 11,3 Prozent auf 7,2 Prozent gesunken. In den fernöstlichen Regionen liegt die Armut in einigen Regionen unter dem russischen Durchschnitt: in Sachalin bei 5,3 Prozent, in der Region Magadan bei 5,9 Prozent und in Tschukotka bei 4,4 Prozent.

Ich betone: Wir erinnern uns, wie die Menschen vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und sozialen Probleme Ende des letzten Jahrhunderts begannen, den Fernen Osten zu verlassen. Das war ein wirklich bedrohlicher Trend, der nur schwer umzukehren war. Aber es gelingt uns. Allmählich, aber es gelingt.

Hier einige anschauliche Zahlen: In den fünf Jahren nach 2014 sind 211.000 Menschen aus dem Fernen Osten abgewandert, die Zahl sank aber in den darauffolgenden fünf Jahren auf 109.000 Menschen. Auch viel, aber ein Rückgang um fast die Hälfte. 2024 wurde erstmals ein Zustrom verzeichnet, zwar gering, aber es waren immerhin 24.000 Menschen. Zwar noch nicht so viele, aber allein die Tatsache, dass sich der Trend gedreht hat, ist bereits ein beachtlicher Erfolg.

Besonders wichtig ist, dass junge Menschen aus dem ganzen Land in den Fernen Osten gezogen sind. Seit 2015 gibt es neun Jahre in Folge einen Zustrom junger Menschen im Alter von 20 bis 24 Jahren. Allein im letzten Jahr hat sich dieser im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt

Was bedeutet das? Dass man hier einen interessanten Beruf ergreifen, eine gut bezahlte Arbeit finden, sich niederlassen, Wohnungs­probleme lösen, eine Familie gründen und Kinder großziehen kann. Die Zukunft unseres Landes wird im Fernen Osten geschaffen. Die jungen Menschen spüren und sehen das und reagieren entsprechend.

Wir werden das System der Sekundar- und Hochschulbildung in der Region weiterentwickeln, es kontinuierlich an den Personalbedarf von Unternehmen und Organisationen anpassen und die Prognosen zur Arbeitsmarktlage bei der Entwicklung neuer, zukunftsträchtiger Wirtschaftsbereiche berücksichtigen.

Wir haben bereits die Eröffnung von Universitäts­campussen in Juschno-Sachalinsk und Petropawlowsk-Kamtschatski, in Jakutsk und Chabarowsk, in Blagoweschtschensk, Ulan-Ude und Tschita vereinbart, den zweiten Bauabschnitt des Campus der Fernöstlichen Föderalen Universität sowie Weltklasse-Campusse in der Arktis, in Murmansk und in Archangelsk errichtet. Kurz gesagt: Wir werden alle Voraussetzungen für den Erwerb hochwertiger, moderner Kenntnisse schaffen.

Natürlich ist es wichtig, nicht nur diejenigen zu unterstützen, die in die Region kommen, sondern auch diejenigen, die hier geboren wurden, hier leben, arbeiten und den Fernen Osten - und damit ganz Russland - mit ihren eigenen Händen stärker und erfolgreicher machen.

Man muss die Lebensqualität der Menschen im Fernen Osten und ihrer Familien nachhaltig zu steigern. Das ist ein zentrales und äußerst wichtiges Thema, das die Grundlage für die Gestaltung der Wirtschaft der Zukunft bildet.

In Bezug auf Wohnraumangebot, städtische Umwelt, Ökologie und Soziales müssen die fernöstlichen Regionen innerhalb eines Jahrzehnts ein Niveau über dem nationalen Durchschnitt erreichen.

Wie Sie wissen, wurden zu diesem Zweck Masterpläne für 22 fernöstliche Städte und Ballungsräume erstellt. Sie umfassen die Aufgaben der wirtschaftlichen Entwicklung von Siedlungen, die darauf abzielen, ein modernes, wirklich komfortables Lebensumfeld zu schaffen, mit der Erneuerung von Wohnraum und kommunaler Infrastruktur, der Gestaltung öffentlicher Räume, Parks, Boulevards, Spiel- und Sportplätze sowie der Modernisierung des Sozialbereichs.

Die Masterpläne werden bereits umgesetzt. Bislang wurden in ihrem Rahmen über 160 Einrichtungen geschaffen, darunter ein Deich und ein Kinder­technologie­park in Komsomolsk am Amur, ein Stadion in Ulan-Ude und eine Eislaufhalle in Nachodka. Eine Werft wurde modernisiert, ein Deich gebaut und in Jakutsk ein Park angelegt. Der Bau des Regional­krankenhauses Kamtschatka ist abgeschlossen.

Die erfolgreiche Umsetzung von Masterplänen hängt natürlich davon ab, wie die Interaktion auf lokaler Ebene organisiert ist und wie kompetent Aspekte des Managements von Ballungsräumen, die mehrere Gemeinden gleichzeitig umfassen, berücksichtigt werden.

Ich fordere die Regierung auf, gemeinsam mit den Kollegen in den Regionen Mechanismen für diese Zusammenarbeit im Ballungsraum Wladiwostok in einem Pilotprojekt zu testen und sie dann, basierend auf den gewonnenen Erfahrungen, bis 2030 im Regulierungs­bereich zu verankern.

Bis zum Ende dieses Jahrzehnts sollen im Rahmen der Masterpläne für den Fernen Osten und die Arktis mehr als 600 weitere Einrichtungen errichtet werden. Bei ihrer Erstellung ist es wichtig, fortschrittliche Lösungen anzuwenden, sowohl in der Planung als auch im Bau.

Weiter. Zur Finanzierung der Masterpläne haben wir vereinbart, in den nationalen Projekten spezielle Abteilungen speziell für den Fernen Osten und die Arktis einzurichten und fünf Prozent der Ausgaben für spezialisierte staatliche Programme im sozialen Bereich, für Infrastruktur und so weiter für Aktivitäten der Masterpläne bereit­zu­stellen.

Ich bitte das Finanzministerium, aufmerksam zu verfolgen, dass diese Entscheidungen umgesetzt werden. Ja, daran müssen wir arbeiten und all diese Programme sorgfältig prüfen. Aber ich bitte darum, dass die fünf Prozent hier unbedingt bereitgestellt werden und die Probleme der Region gelöst werden.

Außerdem habe ich auf dem letzten Forum die Aufgabe gegeben, aus der Staatskasse ein separates Limit an Infra­struktur­krediten für Masterpläne für Städte im Fernen Osten und in der Arktis bereitzustellen. Bis 2030 werden 100 Milliarden Rubel für diese Zwecke bereitgestellt, vor allem für den Bau und die Renovierung von Infrastruktur.

Diese Projekte aus den Regionen werden bereits vor Ort ausgesucht und von der Regierung geprüft. Ich möchte betonen, dass den fernöstlichen Regionen die Mittel dafür zusätzlich zu den bestehenden Instrumenten des sogenannten Infra­struktur­menüs zugewiesen werden. Das sind Mittel aus dem Nationalen Wohlfahrtsfonds, die Ausgabe von Infra­struktur­anleihen sowie Finanzierungen im Rahmen der föderalen Projekte "Modernisierung der öffentlichen Versorgungs­infra­struktur" und "Wohnungsbau". All dies ist ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung des Wohnungsbaus in Fernost und zur Erhöhung des Wohnraum­angebots für Familien in Fernost

Wurden 2015 in der Region 2,9 Millionen Quadratmeter Wohnraum fertiggestellt, waren es im vergangenen Jahr bereits 4,7 Millionen. Der Mechanismus des "Fernöstlichen Viertels" mit Vorteilen für Bauträger spielte dabei eine Rolle. Und natürlich das fernöstliche und arktische Hypotheken­programm mit einem niedrigen Zinssatz von zwei Prozent, das zunächst junge Familien, Familien mit Kindern sowie Teilnehmer der Programme "Fernöstlich" und "Arktischer Hektar" unterstützte.

Im Rahmen dieses Hypotheken­programms wurden bereits über 165.000 Kredite vergeben. Wir haben die Laufzeit bis 2030 verlängert und sie auf Teilnehmer an der Militäroperation, Mitarbeiter von Unternehmen der Rüstungsindustrie, Ärzte und auch Beschäftigte im Bildungs­sektor ausgeweitet. Für diese Kategorien gelten bestimmte Alters­beschränkungen.

An dieser Stelle möchte ich etwas wichtiges klarstellen: Nicht nur Lehrer sollten die Möglichkeit haben, eine Hypothek zu einem Zinssatz von zwei Prozent zu erhalten, sondern, und das betone ich, alle Beschäftigten staatlicher und kommunaler Bildungs­einrichtungen im Fernen Osten und in der Arktis. Ich fordere die Regierung auf, entsprechende Änderungen am Regulierungs­rahmen vorzunehmen. Diese Gelder sind selbst unter den heutigen Bedingungen durchaus zu stemmen. Ich bitte Sie, das zu tun.

Ich schlage außerdem vor, die fernöstlichen und arktischen Hypotheken nicht nur auf dem Primär-, sondern auch auf dem Sekundärmarkt für Wohnimmobilien zu nutzen. Insbesondere in Städten, in denen noch keine Mehr­familien­häuser gebaut werden und es schlicht keine Angebote von Bauträgern gibt. Natürlich müssen das Baujahr und der Zustand der Häuser, die mit einer Hypothek erworben werden, berücksichtigt werden. Ich bitte meine Kollegen, dieses Thema sorgfältig zu prüfen.

Wir haben darüber bereits im Zusammenhang mit anderen Regionen gesprochen. Zumindest auf dem Sekundärmarkt ist es unbedingt notwendig, diese Arbeiten nach diesen Vorzugs­standards zu ermöglichen. Was aber, wenn dort kein neuer Wohnraum gebaut wird? Ich bitte Sie, daran zu arbeiten, auch diese Entscheidung muss getroffen werden.

Die Wohnraumfrage ist eine der wichtigsten Fragen zur Verbesserung der demographischen Situation. Im Fernen Osten gibt es eine erhöhte Zahlung für die Geburt eines dritten Kindes. Sie beträgt nicht 450.000 Rubel wie im Rest des Landes, sondern eine Million Rubel. Und das ist gerechtfertigt. All dies zusammen führt zu dem Ergebnis, das ich gerade beschrieben habe: Junge Menschen kommen hierher.

Zuerst wurde dieses Förderinstrument in Primorje eingeführt, dann in sieben weiteren Regionen. Und jetzt liegt die Geburtenrate von dritten und weiteren Kindern in fernöstlichen Familien etwa ein Viertel über dem russischen Durchschnitt. Das ist auch ein Indikator. Da diese Zahlung von einer Million Rubel zur Tilgung eines Hypotheken­darlehens verwendet wird, halte ich es für richtig, die fernöstliche und arktische Hypothek allen Familien in der Region mit drei oder mehr Kindern zugänglich zu machen.

Ich betone: für alle kinderreichen Familien, unabhängig vom Alter der Eltern. Früher gab es eine Altersgrenze von 35 Jahren. Heute gebären Frauen mit 35, mit 40 und sogar noch später. Gott gebe ihnen Gesundheit. Je mehr Kinder wir haben, desto besser. Natürlich müssen Familien im Fernen Osten, Familien mit Kindern, soziale Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden: Kliniken, Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser.

Im Fernen Osten, in abgelegenen Städten und Gemeinden, ist ein Ansatz gefragt, bei dem diese Einrichtungen auf Kosten des Unternehmens oder eines strategischen Partners errichtet werden, der große Investitions­projekte umsetzt und vor Ort in großem Maßstab produziert.

Ich erinnere daran: Letztes Jahr haben wir uns darauf geeinigt, einen praktischen Mechanismus zu schaffen, der es Unternehmen ermöglicht, in der ersten Phase, also beim Aufbau eines Unternehmens, auf eigene Kosten soziale Einrichtungen zu errichten, soziale Einrichtungen parallel dazu zu errichten, und diese an die Region oder Gemeinde zu übertragen, jedoch gegen Erstattung der Kosten. Wie erfolgt die Erstattung? Durch Abzüge von zukünftigen Steuern während des Betriebs der Firmen.

Ich möchte die Regierung darauf aufmerksam machen: Dieses Instrument muss gemeinsam mit dem Konzern VEB.RF, Igor Ivanovitsch, darauf möchte ich Sie aufmerksam machen, flächen­deckend eingeführt werden. Dazu gehört auch die Nutzung der für den Abzug der Steuern der Investition vorgesehenen Haushaltsmittel. Und natürlich müssen öffentlich-private Partnerschaften und Konzessionen aktiv genutzt werden.

In diesem Zusammenhang zähle ich auf die aktive Beteiligung der VEB an der weiteren Verbesserung der Konzessions- und PPP-Mechanismen. Ich meine damit die Schaffung eines nationalen Standards und Finanzierungs­modells in diesem Bereich, das Transparenz und ein gemeinsames Verständnis der Bedingungen der Partnerschaft zwischen Staat und Wirtschaft bei gesellschaftlich bedeutsamen Projekten gewährleisten muss. Der Mechanismus ist einfach und unkompliziert. Und er wird den Haushalt nicht allzu stark belasten. Eine durchaus machbare Sache.

Liebe Kollegen!

Der russische Ferne Osten und die gesamte Asien-Pazifik-Region sind ein Gebiet dynamischer Veränderungen und rasanter Entwicklung. Wir müssen das hohe Tempo positiver Veränderungen aufrecht­erhalten, die Struktur der Binnen­wirtschaft verbessern, die technologische Effizienz in allen Lebens­bereichen steigern und die Ressourcen, die Produktion, die Logistik und das wissen­schaftliche Potenzial unserer fernöstlichen Regionen und des Landes insgesamt effektiver nutzen.

Dazu müssen wir aktiv mutige und innovative Lösungen in großem Umfang umsetzen. All dies muss sich im regulatorischen Rahmen, in den Bedingungen für die Wirtschaft und bei der Lösung von Problemen, die die Lebens­qualität unserer Bürger bestimmen, wider­spiegeln, und zwar zeitnah.

Diese Ansätze haben sich hier, im Fernen Osten und in der Arktis, bereits bewährt. Wir werden sie weiter­entwickeln und an die Bedürfnisse der Menschen, der Wirtschaft und der Regionen anpassen, um die nationalen Interessen Russlands zu wahren.

Natürlich ist bei dieser Arbeit ein systematischer, umfassender Ansatz wichtig, die Fähigkeit, vorauszuschauen, Perspektiven zu erkennen, große Ziele zu setzen und Pläne zu deren Erreichung zu schmieden. Daher bitte ich die Regierung nach den Ergebnissen des aktuellen Forums, eine langfristige Strategie für die Entwicklung des Föderalen Distrikts Fernost[wp] bis 2036 zu verabschieden. Ich bitte Sie, dies innerhalb eines Jahres zu tun.

Hier, im Fernen Osten und in der Arktis, wird viel getan, und es liegt noch viel vor uns. Und ich möchte insbesondere gegenüber unseren ausländischen Freunden betonen, dass wir, liebe Kollegen, für jeden offen sind, der bereit ist, sich an dieser Arbeit zu beteiligen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Danke.»[57]

– Anti-Spiegel[58]
Mit dem mit Staatsgeld ausgestatteten Rüstungssektor können zivile Sektoren kaum mithalten. Der russische Präsident Wladimir Putin sendete beim East Economic Forum (EEF) im russischen Wladiwostok dennoch positive Botschaften. Die russische Zentralbank kämpfe weiterhin gegen die hohe Inflation, die mit knapp 8,8 Prozent doppelt so hoch ist wie das Ziel der Zentralbank. Trotzdem sei die durch­schnittliche Armutsquote in Russland von 11,3 Prozent im Jahr 2014 auf 7,2 Prozent im Jahr 2024 gesunken, zitierte die russische Nachrichten­agentur TASS aus Putins Rede auf dem Wirtschaftsforum.

Besonders hervor sticht demnach der russische Osten, wo das Treffen mit gut 4.500 Teilnehmern stattfand. Die Region habe in den vergangenen zehn Jahren einen mehr als 2,5-fachen Anstieg seines BIP verzeichnet, von vier auf elf Billionen Rubel (49 bis 135 Milliarden US-Dollar). Die Region übertreffe damit die durch­schnittliche Entwicklungsrate des gesamten Landes. Auch der Trend zur Abwanderung der Bevölkerung, der Ende des vorigen Jahrhunderts einsetzte, kehre sich allmählich um.

In den internationalen Beziehungen hob Putin etwa die Zusammenarbeit mit China hervor. Beide Staaten arbeiteten daran, das System der gegenseitigen Zahlungen und Karten­zahlungen trotz Sanktionen zu vereinfachen. Chinas Entscheidung, russischen Staats­angehörigen die Visumpflicht zu erlassen, war "unerwartet und willkommen". Eine Brücke zu Nordkorea soll im nächsten Jahr eingeweiht und Direktflüge sollen eingerichtet werden. Das in- wie ausländische Interesse am transarktischen Transport­korridor wachse.

Die moderne Welt sei durch den technologischen Fortschritt tief vernetzt, erklärte Putin. Eine Abschottung in einem "nationalen Schneckenhaus" sei sowohl schädlich als auch kontra­produktiv, da sie die Wettbewerbs­fähigkeit untergrabe, erklärte er. In bezug auf den Krieg in der ­Ukraine betonte der russische Präsident, die Sicherheits­probleme der Ukraine könnten nicht gelöst werden, ohne die Sicherheit Russlands zu berücksichtigen.

Der japanische Senders NHK World berichtete, es habe beim diesjährigen Wirtschaftsforum nicht weniger Teilnehmer gegeben als in den Jahren zuvor, wenngleich er von geringerem internationalem Interesse sprach. Wesentlich mehr Delegierte habe es aus Laos und Myanmar gegeben.

– Junge Welt[59]

Einzelnachweise

  1. О Форуме[archiviert am 9. September 2022] ("Über das Forum"), forumvostok.ru
  2. Veranstaltungsort des Östlichen Wirtschaftsforums[archiviert am 7. September 2017], abgerufen am 07.09.2017
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 Восточный экономический форум: История Восточного экономического форума, TASS am 5. September 2022
    Anreißer: Форум пройдет в седьмой раз во Владивостоке 5-8 сентября
    Deutsch: Östliches Wirtschaftsforum: Geschichte des Östlichen Wirtschaftsforums
    Das Forum findet vom 5. bis 8. September zum siebten Mal in Wladiwostok statt.
  4. Russland eröffnet internationales Fernost-Wirtschaftsforum[archiviert am 4. September 2024], NHK WORLD-JAPAN News, abgerufen am 4. September 2024
  5. WikipediaEastern Economic Forum (übersetzt von WikiMANNia) (Stand: 5. November 2024)
  6. Östliches Wirtschaftsforum in Wladiwostok: Südostasien stärkt seine Beziehungen zu Russland, Kettner Edelmetalle am 8. September 2024
  7. Первый ВЭФ во Владивостоке: Дальний Восток интересен для инвесторов, TASS am 5. September 2015
    Anreißer: Erstes WEF in Wladiwostok: Der Ferne Osten ist für Investoren interessant
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  54. Wikipedia: Восточный экономический форум (übersetzt von WikiMANNia) (Stand: 6. September 2025)
  55. Thomas Röper: "Russen leiden unter hohen Preisen": Antworten auf Leserfragen: Was kosten Waren und Dienstleistungen in Russland?, Anti-Spiegel am 9. Februar 2025
    Anreißer: Ich habe die Leser am Freitag zu einer "Mitmachaktion" aufgerufen und unter dem Artikel waren 24 Stunden später schon über 100 Kommentare mit Vorschlägen und Fragen. Nun werde ich die Fragen der Leser beantworten.
  56. Thomas Röper: Leben in Russland: Macht die New York Times jetzt russische Propaganda?, Anti-Spiegel am 4. September 2025
    Anreißer: Die New York Times hat in einem Artikel widerwillig eingestanden, dass das Leben in Russland inzwischen besser ist als im Westen.
  57. Пленарное заседание X Восточного экономического форума, Russischer Kreml am 5. September 2025
    Anreißer: Президент России принял участие в пленарном заседании юбилейного, десятого Восточного экономического форума.
    Deutsch: Plenarsitzung des X. Östlichen Wirtschaftsforums
    Der russische Präsident nahm an der Plenarsitzung des zehnten Jubiläums-Östlichen Wirtschaftsforums teil.
  58. Thomas Röper: Putin im O-Ton: Putin stellt die Pläne zur Entwicklung der russischen Wirtschaft für die nächsten Jahre vor, Anti-Spiegel am 5. September 2025
    Anreißer: Auf dem fernöstlichen Wirtschaftsforum hat der russische Präsident Putin seine alljährliche Rede gehalten und die Pläne zur Entwicklung der russischen Wirtschaft insgesamt und des Fernen Ostens im Besonderen vorgestellt. Was in Russland geplant ist, klingt ganz anders, als die Pläne der deutschen Regierung.
  59. Alternativen in Wladiwostok: Putin spricht über wirtschaftliche Situation Russlands auf Wirtschaftsforum, Junge Welt am 6. September 2025

Querverweise

Netzverweise


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Восточный экономический форум (7. September 2025) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in WikiMANNia am Text mitgearbeitet haben.