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Freihafen Wladiwostok

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Der Freihafen Wladiwostok ist ein Teilgebiet[wp] des Seehafens der fernöstlichen Stadt Wladiwostok[wp], in welchem Waren zwecks Lagerung, Umschlag, Verarbeitung und/oder Veredelung zoll- und steuerfrei eingeführt werden und während ihrer dortigen Verweildauer in ihrer Eigenschaft als Investitions­objekte einem investitions­rechtlichen Schutz unterliegen. Der Hafen von Wladiwostok hatte diesen Status bereits von 1861 bis 1909 innegehabt und hat denselben seit dem 12. Oktober 2015 erneut inne.

Zweck

Das Projekt zielt darauf ab, den grenz­über­schreitenden Handel auszuweiten, die Verkehrs­infra­struktur zu entwickeln und die Region Primorje[wp] in globale Transportwege einzubinden sowie Investitionen anzuziehen, ein Netzwerk von Logistik­zentren mit besonderen Bedingungen für den Transport, die Lagerung und die teilweise Verarbeitung von Gütern zu schaffen die Organisation von nicht rohstoff­orientierten Export­produktionen und die Steigerung von Produktionen mit hoher Wertschöpfung.

Geographie

Zum Gebiet des Freihafens Wladiwostok gehören alle wichtigen Häfen im Süden des Fernen Ostens von Zarubino[wp] bis Nachodka[wp] sowie der Flughafen "Knevichi". Das neue Wirtschafts­system wird auf dem Gebiet von 15 Gemeinden der Region Primorskij Krai eingerichtet: dem Stadtbezirk Artemowsk, dem Stadtbezirk Wladiwostok, dem Stadtbezirk Bolschoj Kamen, dem Stadtbezirk Nachodka, dem Stadtbezirk Partizansk, dem Stadtbezirk Spassk-Dalni, dem Stadtbezirk Ussurijsk, dem Gemeindebezirk Nadezhda, dem Gemeindebezirk Oktjabrsk, dem Gemeindebezirk Olgino, dem Gemeindebezirk Partizansk, dem Gemeindebezirk Pogranitschny, dem Gemeindebezirk Chankai, dem Gemeindebezirk Chasan Schkotowski, einschließlich der Gebiete und Wasserflächen der Seehäfen, die sich auf dem Gebiet dieser Gemeinden befinden.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass Gebiete, in denen eine Sonderwirtschaftszone[wp], eine territoriale Entwicklungszone oder ein Gebiet mit vorrangiger sozio­ökonomischer Entwicklung eingerichtet wurde, nicht zum Freihafen Wladiwostok gehören.

Zum Freihafengebiet gehören vielversprechende große internationale Verkehrs­korridore wie "Primorje-1" (Harbin - Suifenhe - Grodekovo - Häfen Wladiwostok, Nakhodka, Vostochny - Häfen der asiatisch-pazifischen Region) und "Primorje-2" (Changchun - Jilin[wp] - Hunchun - Makhalino - Posiet - Zarubino - Häfen der asiatisch-pazifischen Region) gehören.[1][2][3] Ihre Umsetzung wird einen bedeutenden wirtschaftlichen Effekt für die Region haben, da sie den Transit von Gütern aus den nord­östlichen Provinzen Chinas zu den Häfen von Primorje und deren anschließende Verschiffung in Länder des asiatisch-pazifischen Raums ermöglicht.

Internationaler Transportkorridor "Primorje-1"

Der Transportkorridor "Primorje-1" hat bereits seinen Betrieb aufgenommen. Er wird für den Gütertransport aus China über Wladiwostok dienen und verbindet den chinesischen Grenzbahnhof Suifenhe[wp] mit dem Container­terminal der "Oriental Stevedoring Company"[wp] im Hafen Wostotschny[wp]. Die Länge dieser Route von den wichtigsten chinesischen Versendern der Region bis zum Hafen beträgt 500 Kilometer. Die alternative Route über den Hafen Dalian[wp] in China beträgt 1.300 Kilometer. An den Transport­korridor schließt sich die Autobahn Ussurijsk[wp]-Pogranitschny[wp]-Gosgranica an. Sie hat auch Anbindungen an die Häfen Nachodka[wp] und Wladiwostok. Diese Route gewährleistet einen optimalen Transit von Containern aus China nach Japan, in die USA und nach Südkorea. Prognosen zufolge wird das Außen­handels­volumen zwischen Primorje und der Provinz Heilongjiang[wp] sowie der Binnenverkehr über den MTK "Primorje-1" bis 2025 etwa 80 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr betragen, darunter Getreide, Container, Stückgut und andere Güter.[4]

Internationaler Transportkorridor "Primorje-2"

Der Korridor "Primorje-2" verbindet die chinesische Provinz Jilin[wp] mit den Seehäfen Zarubino[wp], Slawjanka[wp] und Posiet[wp]. Hier werden Güter aus den nord­östlichen Provinzen Chinas umgeschlagen und Container­schiffe auf ihrem Weg zu Empfängern in aller Welt umgeladen. Prognosen zufolge wird das Außen­handels­volumen mit der Provinz Jilin und der Binnenverkehr der Region über den Hafen Zarubino über den internationalen Transport­korridor "Primorje-2" bis 2025 etwa 90 Millionen Tonnen pro Jahr betragen.[4] Für die Umsetzung des Projekts "Primorje-2" sind etwa 30 Milliarden Rubel erforderlich.[3]

In Slawjanka hat bereits ein Container­terminal den Betrieb aufgenommen, in dem die Umschlag­arbeiten ohne Anlegen der Schiffe am Kai durchgeführt werden - direkt auf der Reede. Im Hafen Zarubino wird ein weiteres Großprojekt realisiert - "Der große Hafen Zarubino". Die erste Phase des Projekts wird 2018 gestartet und wird den Umschlag von 500.000 TEU pro Jahr und 10 Millionen Tonnen Getreide ermöglichen. Außerdem werden Frachten im universellen Seeterminal umgeschlagen und Passagier­schiffe abgefertigt. Das Projekt sieht auch den Bau von Terminals für Aluminiumoxid, Ro-Ro und Passagiere vor. Voraussichtlich werden 60 % der Fracht aus den nördlichen Regionen Chinas stammen, 30 % werden Exportgüter in die Länder des asiatisch-pazifischen Raums ausmachen und 10 % werden auf Export- und Import­geschäfte einheimischer Unternehmen entfallen.

Erweiterung des Freihafens Wladiwostok

Unmittelbar nach Inkrafttreten des Gesetzes über den Freihafen Wladiwostok wurde über die Ausweitung des Freihafen­status auf wichtige fernöstliche Häfen diskutiert.[5][6]

Der Gouverneur der Region Kamtschatka[wp], Wladimir Iljuchin[wp], schlug vor, den Status des Freihafens auf den Hafen Petropawlowsk[wp] (Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski) auszuweiten.[7] Darüber hinaus kann gemäß dem diskutierten Gesetzentwurf der Status eines Freihafens auf die U-Boot-Basis der Pazifikflotte[wp] in Wilyutschinsk[wp] und den Flughafen "Elizowo"[wp] auf Kamtschatka[wp] ausgeweitet werden.[8]

Die Regierung der Oblast Sachalin[wp] schlug vor, die Seehäfen Korsakow[wp], Newelsk[wp] und Cholmsk[wp] auf Sachalin[wp] in die Zone des Freihafens Wladiwostok aufzunehmen.[9] Sie sind auch im Gesetzentwurf zur Erweiterung der Zone des Freihafens Wladiwostok enthalten.[8]

In der Region Chabarowsk[wp] könnte der Status des Freihafens Wladiwostok auf die Häfen Vanino[wp], De-Kastri[wp], Nikolajewsk am Amur[wp], Ochotsk[wp] und Sowetskaja Gawan[wp] sowie im Autonomen Kreis der Tschuktschen[wp] auf die Häfen Beringowsk[wp], Pevek[wp], Providenija[wp] und Egwekinot[wp] ausgeweitet werden.[8]

Der Leiter des Bezirks Lazovsky[wp], Anatoly Kubarev, sprach sich bei der Diskussion über das Gesetz zum Freihafen dafür aus, den Bezirk in den Freihafen Wladiwostok aufzunehmen, und begründete dies damit, dass der Bezirk Lazovsky an der Schnittstelle zweier Bezirke liegt, auf die das Gesetz Anwendung findet - Partizansky[wp] und Olginsky[wp] - und dass in dem Bezirk der Hafen Preobrazhenie.[10]

Geschichte und Quellen der Regulierung

Der Hafen von Wladiwostok zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Das Freihafensystem[wp] wurde in Wladiwostok erstmals in der vor­revolutionären Zeit Russlands[wp] zwischen 1861 und 1909 eingeführt und angewendet.[11] Gemäß dem Beschluss des Staatsrats der UdSSR vom 24. Dezember 1924 wurde im Hafen ein Freihafen in Form eines separaten Freigebiets für den Transithandel auf der Halbinsel Shkota[wp] in der Nähe des Kaps Egersheld[wp] eingerichtet.[12] Nach dem Zweiten Weltkrieg war Wladiwostok bis 1992 ein geschlossener Hafen.

Die Möglichkeit der Anwendung besonderer staatlicher Fördermaßnahmen und der Festlegung einer besonderen "Ordnung für die Ausübung von Tätigkeiten in Gebieten mit vorrangiger sozio­ökonomischer Entwicklung" wurde in dem vom Ministerium für die Entwicklung der Regionen im Fernen Osten ausgearbeiteten Bundesgesetz vom 29. Dezember 2014 Nr. 473-FZ verankert.[13]

Der Vorschlag, Wladiwostok den Status eines Freihafens mit attraktiven, vereinfachten Zollbestimmungen zu verleihen, wurde vom russischen Präsidenten Wladimir Putin in seiner Rede vor der Föderal­versammlung im Dezember 2014 vorgebracht.[14]

Das Bundesgesetz Nr. 212-FZ "Über den Freihafen Wladiwostok"[15] wurde am 13. Juli 2015 vom Präsidenten der Russischen Föderation unterzeichnet und trat am 12. Oktober 2015 in Kraft. Der Verabschiedung des Gesetzes gingen groß angelegte Militärmanöver voraus.

Inhalt der Sonderregelung

Beschreibendes Diagramm des Freihafens von Wladiwostok

Im Freihafen Wladiwostok gilt ein besonderer Rechtsrahmen für die Ausübung unternehmerischer und investiver Tätigkeiten. Die Bewohner des Freihafens erhalten eine Reihe von Vergünstigungen: Steuerer­leichterungen, vereinfachte Zoll- und Visum­verfahren[16] sowie eine maximale Reduzierung administrativer Hürden.

In den zum Freihafen gehörenden Gebieten gelten:

  • ein vereinfachtes Visumverfahren (Erhalt eines 8-Tage-Einreisevisums direkt an der Grenze);
  • ein modernes und schnelles Grenz­übertritts­verfahren für den internationalen Handel;
  • staatliche Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmern mit dem Ziel, Investitionen in die Entwicklung der Verkehrs­infra­struktur, die Schaffung und Entwicklung von Produktions­stätten zur Herstellung von auf den asiatisch-pazifischen Markt ausgerichteten wettbewerbs­fähigen Produkten anzuziehen;
  • eine erhebliche Verkürzung der Fristen für Steuerprüfungen;
  • Durchführung außerplanmäßiger Prüfungen nur nach Absprache mit der Verwaltungs­gesellschaft des Vorreiter­entwicklungs­gebiets;

Steuerbefreiung für Unternehmen (der Steuersatz beträgt in den ersten fünf Jahren nicht mehr als 5 %);

  • Fünfjährige Befreiung von der Körperschafts­steuer und der Grundsteuer;
  • Ermäßigter Beitragssatz für Versicherungs­beiträge für Investitions­projekte, die in den ersten 10 Jahren durchgeführt werden, in Höhe von 7,6 %, reduzierter Koeffizient für die Mineral­öl­steuer und beschleunigtes Verfahren zur Erstattung der Mehrwertsteuer;
  • ein ermäßigter Versicherungssatz für Investitions­projekte, die in den ersten 10 Jahren durchgeführt werden, in Höhe von 7,6 %, ein reduzierter Koeffizient für die Mineral­öl­steuer und ein beschleunigtes Verfahren zur Erstattung der Mehrwertsteuer;
  • Freihafen - Zentrum mit Freizone, in dem Luxusgüter, Kunstwerke und Antiquitäten gelagert und für den Verkauf vorbereitet werden können, einschließlich der Präsentation der Waren vor potenziellen Käufern.

Kriterien für die Auswahl von Ansässigen

Um den Status eines Ansässigen des Freihafens Wladiwostok zu beantragen, ist Folgendes erforderlich:

  • Vorhandensein eines neuen Investitions­projekts oder einer neuen Art der Geschäfts­tätigkeit des Unternehmens;
  • Kapitalinvestitionen in Höhe von mindestens fünf Millionen Rubel über einen Zeitraum von höchstens drei Jahren ab dem Tag der Aufnahme der juristischen Person oder des Einzel­unternehmers in das Register der Ansässigen.

Bei der Bestimmung des Umfangs der Kapital­investitionen werden die Kosten für Neubauten, technische Umrüstung, Modernisierung von Sachanlagen, Gebäude­sanierung, Anschaffung von Maschinen und Ausrüstung berücksichtigt, jedoch nur solche, die nach der Aufnahme in das Register der Ansässigen getätigt wurden[17][18].[17]

Fernöstliches Wirtschaftsforum

In Russland gibt es jährlich zwei große Wirtschaftskonferenzen, das Petersburger Wirtschafts­forum[wp] im Sommer und das fernöstliche Wirtschafts­forum im Spätsommer. Auf beiden Veranstaltungen hält der russische Präsident traditionell eine Grundsatzrede zu den Plänen der russischen Regierung in den Bereichen Wirtschaft und Soziales, die ich immer übersetze. Außerdem stellt Putin sich danach jedes Mal stundenlang einer Podiums­diskussion und beantwortet Fragen der Experten.

Hier übersetze ich die Rede, die Putin heute auf dem fernöstlichen Wirtschaftsforum gehalten hat. Ich weiß, diese Übersetzungen sind meist nur für wirtschaftliche interessierte Leser interessant, weil sie oft sehr ins Detail gehen und sich großteils mit Themen befassen, die Russland und seine Binnen­wirtschaft betreffen.

Trotzdem halte ich die Reden auch Deutsche für sehr lesenswert, denn wer sie über die Jahre verfolgt hat, der konnte beobachten, dass all die großen Ankündigungen und ehrgeizigen Pläne, die Putin dabei verkündet hat, danach auch umgesetzt werden. Es sind keine Floskeln und leeren Worte, sondern konkrete Pläne und Programme.

Russland tut beispielsweise viel, um die Lebensqualität im Land zu heben. Wohnungsmangel wie in Deutschland gibt es in Russland nicht mehr, es gibt genug Kinder­garten­plätze und Krankenhäuser werden in Russland nicht geschlossen, sondern es werden ständig neue und moderne Krankenhäuser gebaut. Und so weiter und so fort, vieles von dem, was in Russland getan wird, ist in Deutschland und Europa heute unvorstellbar

In seiner Rede hat Putin beispielsweise erklärt, wie Russland die Wirtschaft anlockt. Firmen, die im Fernen Osten investieren und Arbeitsplätze schaffen, bekommen nicht nur Steuer- und andere Vorteile, sie werden auch zum Bau von Kindergärten, Sportstätten, Schulen und Krankenhäusern herangezogen, die wachsende Regionen und neue Städte nun einmal brauchen.

Allerdings behalten die Firmen diese danach nicht, um beispielsweise mit einem Krankenhaus Geld zu verdienen, sondern diese sozialen Objekte übergeben die Firmen danach an die Gemeinden und Städte. Die Kosten für deren Bau können sie hinterher mit ihrer Steuer verrechnen. Und das funktioniert wirklich.

Oder ein anderes Beispiel: Während in Deutschland und Europa immer behauptet wird, die Löhne müssten sinken, hat die russische Regierung eine andere These und fordert steigende Löhne. Putin sagte es heute wieder: Die russische Wirtschaft müsse, so Putin, eine Hochlohn­wirtschaft werden. Das sei keine leere Phrase, kein Populismus, sondern wirtschaftlich sinnvoll.

Recht hat er, denn nur gut Bezahlte Mitarbeiter können hinterher auch die produzierten Waren kaufen und so die Binnen­wirtschaft ankurbeln.

Warum der Lebensstandard in Russland trotz auf dem Papier niedrigerer Löhne und Renten inzwischen höher ist als beispielsweise in Deutschland, habe ich oft erklärt und will es jetzt nicht wiederholen.[18] Sogar die New York Times hat das gerade widerwillig eingestanden.[19]

Kommen wir nun zur Übersetzung von Putins heutiger Rede.

Zitat: «Sehr geehrter Herr Sonsai Siphandon! Sehr geehrter Herr Zandanshatar! Sehr geehrter Herr Li Hongzhong! Sehr geehrte Damen und Herren

Ich möchte mich jetzt an den russischen Teil des Publikums wenden und Sie bitten, alle unsere ausländischen Gäste willkommen zu heißen. Meinerseits möchte ich mich bei unseren ausländischen Gästen bedanken, die zu uns gekommen sind, Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt und ihre kostbare Zeit dafür genutzt haben.

Russland, Wladiwostok, ist erneut Gastgeber für Teilnehmer und Gäste des Östlichen Wirtschaftsforums aus über 70 Ländern weltweit.

In diesem Jahr findet das Forum zum zehnten Mal statt. Ich möchte Sie daran erinnern, dass die Idee seiner Organisation zeitgleich mit dem Beginn einer neuen Etappe in der Entwicklung des Fernen Ostens verwirklicht wurde, jener großartigen Arbeit, die darauf abzielt, Bürgern, jungen Menschen und insbesondere Unternehmen umfassende Möglichkeiten zu bieten, das Potenzial an Bodenschätzen, Industrie und Logistik dieser strategisch wichtigen Region Russlands voll auszuschöpfen und die Lebensqualität der Menschen im Fernen Osten zu verbessern.

Das heutige Jubiläum des Östlichen Wirtschaftsforums bietet nicht nur die Gelegenheit, einige Ergebnisse gemeinsamer Aktionen von Behörden, Unternehmern und öffentlichen Verbänden zusammen­zu­fassen, sondern auch weitere Schritte und unsere lang­fristigen Pläne im Fernen Osten zu skizzieren, um dessen Rolle sowohl in der Binnenwirtschaft als auch im System der internationalen Beziehungen, vor allem im dynamisch wachsenden asiatisch-pazifischen Raum, zu stärken.

Wie Sie wissen, wurde die Entwicklung des Fernen Ostens und Sibiriens für Russland als nationale Priorität für das gesamte 21. Jahrhundert bezeichnet. Das wurde Ende 2013 in der Ansprache an die Föderale Versammlung verkündet.

Danach begann die Ausarbeitung und Aktualisierung des Regulierungs­rahmens. Eine Reihe von Instrumenten zur Förderung von Unternehmen wurden eingeführt, darunter vorrangige Entwicklungs­gebiete, der Freihafen Wladiwostok, die Vorzugs­regelungen für die Kurilen und die Sonderverwaltungszone auf der Insel Russki.

Es wurden groß angelegte Pläne umgesetzt, um die Verkehrs-, Energie- und Versorgungs­infra­struktur zu stärken. Es wurden Entscheidungen zur Unterstützung des Wohnungsbaus, von Renovierungen und der Schaffung sozialer Einrichtungen getroffen: Schulen, Kindergärten, Kliniken und Krankenhäuser sowie Sportanlagen.

Diese Bemühungen bündeln sich in einem umfassenden staatlichen Programm zur Entwicklung des Fernen Ostens. Es skizziert ehrgeizige Ziele für ein beschleunigtes wirtschaftliches und technologisches Wachstum und die Verbesserung des Wohlstands der Bewohner des Fernen Ostens.

Und diese Bemühungen zeigen die erwarteten Ergebnisse. In den vergangenen Jahren hat der Ferne Osten bei vielen wichtigen, vor allem wirtschaftlichen, Indikatoren eine führende Position eingenommen und die gesamt­russischen Werte übertroffen.

So hat sich das Brutto­regional­produkt des Fernen Ostens in den letzten zehn Jahren von vier Billionen Rubel auf elf Billionen Rubel um mehr als das 2,5-fache erhöht.

In dieser Zeit wurden 20 Billionen Rubel in das Anlagevermögen fernöstlicher Unternehmen investiert. Ein Viertel davon floss in staatlich geförderte Projekte in Branchen wie Bergbau, Öl- und Gas­chemie, Bauwesen und so weiter.

Ich werde auch die Regionen nennen, die in den letzten zehn Jahren bei den Anlage­investitionen führend waren: Jakutien mit 4,5 Billionen Rubel, die Region Amur mit 4 Billionen Rubel und die Region Sachalin mit 2,6 Billionen Rubel. Sie machen 55 Prozent aller Investitionen im russischen Fernen Osten aus.

Die Dynamik der Investitionen in den fernöstlichen Regionen ist so groß, dass ihr Volumen im vergangenen Jahr real doppelt so hoch war wie vor zehn Jahren. Zum Vergleich: In Russland insgesamt war es anderthalbmal so hoch - auch ein gutes Ergebnis, aber im Fernen Osten ist es noch besser.

Gemessen pro Kopf wird heute im Fernen Osten doppelt so viel Geld investiert wie im Vergleich zu Gesamtrussland.

Was bedeutet das? Es entsteht nicht nur eine moderne Industriebasis, sondern eine neue industrielle Landkarte der Region. Tausende von Wachstumspunkten sind bereits entstanden und entstehen weiter. Dazu gehören Weltklasse­unternehmen wie das Baimsky-Bergbau- und Verarbeitungswerk in Tschukotka, Udokan Kupfer in Transbaikalien[wp], die Gas­auf­bereitungs­anlage und der Gaschemiekomplex in der Region Amur, das Dünge­mittel­werk Nachodka sowie die Swesda-Werft in Primorje[wp], ein hydro­metallurgisches Werk in der Region Chabarowsk[wp] und andere.

Das Wachstum der Wirtschafts- und Unternehmer­tätigkeit sowie die Ausweitung der wirtschaftlichen Möglichkeiten im Fernen Osten bilden die Grundlage für die weitere Entwicklung der Region. Dabei ist es wichtig, die nachhaltige Dynamik in den traditionellen Industrien, in den bereits wachsenden Bereichen, aufrecht­zu­erhalten, Infrastruktur und Logistik­anbindungen auszubauen und eine zuverlässige Versorgung mit erschwinglicher und sauberer Energie und Rohstoffen sicherzustellen.

Ich weise darauf hin, dass die Rohstoffbasis des Fernen Ostens und der Mineralienabbau in der Region wachsen. So hat sich die Kohle- und Gold­förderung in der Region innerhalb von zehn Jahren fast das 1,7-fache erhöht. Unter anderem dank des deklarativen Prinzips der Boden­lizenzierung, das eine aktivere Anziehung von privatem Kapital für die geologische Exploration ermöglichte, stieg die Zahl der Entdeckungen neuer Lagerstätten um ein Vielfaches, darunter so große wie die Gold-Kupfer-Lagerstätte Lugokan in Transbaikalien und die Gold-Silber-Lagerstätte Roman in Jakutien.

Ich werde gesondert auf das Thema Seltene Erden eingehen, die in der Hoch­technologie­industrie, im Instrumentenbau, in der Nukleartechnik, in der Radio­elektronik und so weiter verwendet werden.

Diese Rohstoffe sammeln sich bei der Erschließung von Lagerstätten häufig auf Halden an, auch hier im Fernen Osten. Das System zur Erfassung solcher Reserven ist etabliert. Mit der Weiterentwicklung der Technologien können sie gefördert und effektiv genutzt werden. Ich habe im Juni auf dem St. Petersburger Wirtschaftsforum[wp] über den Start entsprechender Programme gesprochen.

Gleichzeitig ist es notwendig, regelmäßige Audits dieser wertvollen Komponenten entlang der gesamten Kette durchzuführen, auch in der Phase der Verarbeitung und des Exports in Form von Konzentraten. Darüber hinaus ist es notwendig, fortschrittliche Technologien zur Anreicherung und Verarbeitung von Seltenen Erden und Erzen zu implementieren. Und natürlich muss die Nachfrage in Russland in neuen Produktions­anlagen angerkurbelt werden.

Vor sechs Monaten, im Februar, haben wir uns darauf geeinigt, einen langfristigen Plan zur Entwicklung der Industrie für Seltene Erden zu verabschieden. Ich fordere die russische Regierung auf, dies spätestens im November dieses Jahres zu tun.

Weiter. Buchstäblich am Vorabend dieser Plenarsitzung fand eine Tagung zum Energiesektor des Fernen Ostens statt. Sicherlich haben viele von Ihnen das bemerkt und aufmerksam verfolgt. Es ist offensichtlich, dass mit der Entwicklung der Wirtschaft und des sozialen Bereichs der Strombedarf in der Region weiter steigen wird. Dementsprechend muss die Einführung von Kapazitäten so geplant werden, dass sie den wachsenden Anforderungen von Unternehmen, Städten und Gemeinden sowie der Bevölkerung gerecht werden. Es geht um den Ausbau der Gas- und modernen Kohle­verstromung. Und natürlich über die Nutzung des enormen Potenzials der Wasserkraft.

An den Flüssen des Fernen Ostens sind bereits Kraftwerke in Betrieb und weitere sollen gebaut werden, die umwelt­freundliche Energie erzeugen. Ihr Bau erfordert moderne Ingenieurs­kunst und technologische Lösungen und unser führendes Unternehmen RusHydro verfügt über entsprechende Erfahrung und entsprechende Reserven. Es ist jedoch offensichtlich, dass für den Ausbau der Wasserkraft erhebliche Investitionen erforderlich sind.

Die diesbezüglichen Anweisungen wurden gegeben. Ich hoffe, dass die Regierung und die Kollegen in den Regionen dem Ausbau kleiner und großer Wasser­kraft­werke weiterhin besondere Aufmerksamkeit schenken werden. Darüber hinaus möchte ich betonen, dass es hier nicht nur um die wirtschaftliche Komponente geht. Ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung der Wasserkraft ist ein verantwortungs­voller Umgang mit Wasser, das langfristige Management der Flüsse und der Hochwasser­schutz, die sich direkt auf Umwelt, Landwirtschaft und die Sicherheit von Städten und Gemeinden auswirken.

Und natürlich sind die Flüsse des Fernen Ostens natürliche Verkehrsadern, die Gebiete verbinden und Städte und Gemeinden im Rahmen der Belieferung des Nordens versorgen.

In diesem Zusammenhang ist die Logistik ein besonderes Thema. In den letzten Jahren hat die Belastung des Verkehrs­systems des Fernen Ostens deutlich zugenommen. Die Beziehungen der Region zum Ausland werden gestärkt. All dies erfordert die Erneuerung von Autobahnen und Eisenbahn­strecken, den Ausbau von Seeterminals, die Schaffung moderner Verkehrs­knoten­punkte mit roboter­gestützten Lagern und digitaler Frachtabwicklung.

Wir werden die Modernisierung des östlichen Eisenbahn­netzes, der Baikal-Amur-Bahn[wp] und der Transsibirische Eisenbahn[wp], fortsetzen. Im Jahr 2032 soll ihre Transport­kapazität eineinhalb Mal höher sein als zu Beginn dieses Jahres.

Die Eisenbahnverbindungen zu den Seehäfen des Fernen Ostens müssen weiter ausgebaut werden. Diese entwickeln sich vor allem dank privater Investoren dynamisch. In den letzten zehn Jahren hat sich die Hafenkapazität der Region verdoppelt. Sie beträgt heute fast 380 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr.

Gemäß dem aktuellen föderalen Projekt soll die Hafenkapazität des Fernen Ostens bis 2030 um weitere 115 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr wachsen.

Im Fernen Osten wurden bereits die Verkehrsbrücken nach China gebaut, die "Nischneleninskoje-Tongjiang"[wp] und die "Blagoweschtschensk-Heihe"[wp]. Es gibt außerdem Pläne für den Bau neuer Brücken, unter anderem über den Fluss Tumannaja[wp] zur Demokratischen Volksrepublik Korea[wp], die im nächsten Jahr eröffnet werden sollen. Transport- und Logistik­zentren im Bereich dieser Brücken müssen aktiv ausgebaut werden, um ihre Kapazitäten und Umschlags­kapazitäten optimal zu nutzen. Darüber hinaus werden Grenzübergänge modernisiert. Auch diese Aufgabe wurde erteilt. Ihre Lösung ist von erheblichem Interesse, da eine Verkehrsader nicht ausreicht; es braucht auch die entsprechende Verwaltungs­logistik.

Ich füge hinzu, dass die Flughäfen in jeder Region des Fernen Ostens erneuert werden. Sie befördern bereits jährlich über 14 Millionen Passagiere, darunter auch Touristen, die diese wundervollen Orte immer häufiger besuchen.

In diesem Zusammenhang möchte ich die Initiative des Konzerns VEB.RF hervorheben. Es wurden Masterpläne für die Entwicklung von zwölf neuen Ganzjahres-Resorts in Primorje, Sachalin und Kamtschatka erstellt, wodurch sich die Zahl der Touristen, die diese Regionen besuchen, innerhalb von zehn Jahren fast verdoppeln wird.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf bedeutende Ereignisse wie die Wiederaufnahme des Flugverkehrs zwischen Wladiwostok und Pjöngjang nach der COVID-Pandemie sowie die Einführung von Direktflügen zwischen den Hauptstädten Russlands und der Demokratischen Volksrepublik Korea hinweisen. Der Flug auf dieser Strecke fand Ende Juli statt. Einen Monat zuvor wurden die Direktzüge zwischen Moskau und Pjöngjang wieder aufgenommen. Ich bin zuversichtlich, dass diese Entscheidungen dazu beitragen werden, unsere Länder einander weiter näher zu bringen und unsere Beziehungen zu stärken.

Ein besonders wichtiges Thema - sowohl für den Fernen Osten als auch für unser ganzes Land, für den gesamten eurasischen Kontinent - ist natürlich die Entwicklung des Transarktischen Transport­korridors[wp]. Er verläuft von St. Petersburg[wp] über Murmansk[wp], Archangelsk[wp] und die Nordmeerroute nach Wladiwostok[wp].

Wir beobachten ein wachsendes Interesse an dieser Route, sowohl von russischen Unternehmen, die in der Arktis tätig sind, als auch von ausländischen Spediteuren. Dabei geht es nicht nur um individuelle, einmalige Transite, sondern um den Aufbau einer stabilen Frachtbasis.

Wir werden den Transarktischen Korridor weiterentwickeln.

Wir sprechen ständig über die Nordmeerroute. Aber wie Sie vielleicht bemerkt haben, habe ich den Transarktischen Korridor erwähnt und spreche auch heute davon, weil wir zu dem Schluss gekommen sind, dass wir in größerem Maßstab agieren müssen und dass diese Verkehrsader mit allen an die Nordmeerroute angrenzenden Gebieten und ihren Kapazitäten zusammen­arbeiten muss.

Das ist ein umfassendes System, das See-, Schienen- und Straßen­transporte vereinen soll. Dadurch können wir das Potenzial unserer größten Flüsse wie Ob, Jenissei und Lena nutzen. Alles muss in einem einzigen System funktionieren.

Wir müssen nicht nur zuverlässige und sichere Seewege in der Arktis schaffen und den Transarktischen Korridor ganzjährig in Betrieb nehmen. Auch an Land stehen Arbeiten an. Ich meine die Entwicklung von Transport, Schiffs­wartungs­systemen und der Infrastruktur für Notfall­dienste. Und natürlich geht es um die Modernisierung der Seehäfen in der Arktis und im Fernen Osten.

Übrigens wurde gestern hier im Primorje-Gebiet der multimodale Komplex "Artem" eröffnet. Er schlägt Container sowohl aus dem Ausland als auch aus russischen Regionen um und soll die Effizienz der Lieferungen in den Norden steigern.

Es ist sehr wichtig, dass sich diese modernen Transport- und Logistik­zentren in unserem Land weiterentwickeln, damit es immer mehr davon gibt und die Lieferung und der Umschlag von Gütern schneller und effizienter erfolgen. Und ich betone, dass es gerade an diesen Punkten, in Logistik­komplexen, wichtig ist, fortschrittliche Technologien, auch unbemannte, einzusetzen.

Weiter. Der Transarktische Korridor sollte in erster Linie im Interesse der Binnen­wirtschaft und unserer Regionen im Fernen Osten, in Sibirien und in der Arktis arbeiten, die Zusammenarbeit zwischen ihnen berücksichtigen und neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen. Hier möchte ich zwei potenziell wichtige Entwicklungs­bereiche hervorheben.

Die Schaffung moderner Schiffbau­zentren. Sie müssen die gesamte Palette an Schiffen für den Einsatz auf der Route produzieren: von Schleppern und Versorgungs­schiffen über Massen­gutfrachter und Gastanker der Eisklasse bis hin zu superstarken Eisbrechern.

Und zweitens: Um die Effizienz und Nachhaltigkeit des Transarktischen Korridors zu erhöhen, muss man einen direkten Zugang für Fracht aus Sibirien, vom Ural bis zu den arktischen Seewegen schaffen.

Ich bitte die Kollegen der Regierung und des Maritimen Kollegiums Russlands, die Machbarkeit dieser Vorschläge zu prüfen und eigene Vorschläge dazu zu unterbreiten.

Einst gaben fortschrittliche, innovative Mechanismen für unser Land, wie beispielsweise die Entwicklung fortschrittlicher Gebiete, dem Wirtschafts­wachstum und der Privat­initiative im Fernen Osten einen guten Impuls.

Ich erinnere daran, dass das Gesetz über die vorrangigen Entwicklungs­gebiete Ende 2014 verabschiedet und der Mechanismus selbst im darauffolgenden Jahr 2015 eingeführt wurde. Ziel war es, in unserem Fernen Osten wirklich global wettbewerbs­fähige Bedingungen für Unternehmen zu schaffen. Daher haben wir die Regelungen für die vorrangigen Entwicklungs­gebiete basierend auf den Best Practices des Geschäfts- und Investitions­klimas, einschließlich der Region Asien-Pazifik, entwickelt.

Welche Vorteile bietet dieser Mechanismus heute? Die Kollegen wissen es im Grunde, aber ich möchte es für unsere Gäste wiederholen: Zunächst einmal sind das reduzierte Versicherungs­prämien von 7,6 Prozent für zehn Jahre; ein auf Null reduzierter Bundesanteil an der Gewinnsteuer für einen Zeitraum von fünf Jahren; ein reduzierter regionaler Anteil dieser Steuer, der in den ersten fünf Jahren null bis fünf Prozent beträgt und in den folgenden fünf Jahren zehn Prozent; und ein ermäßigter Steuersatz für den Abbau von Mineralien. Darüber hinaus ermöglichen die vorrangigen Entwicklungs­gebiete ein zollfreies Verfahren sowie die Erstattung eines Teils der Infra­struktur­kosten und die Vergabe von Vorzugs­krediten an Unternehmen.

Warum gehe ich so detailliert auf die Bedingungen in den vorrangigen Entwicklungs­gebieten ein? Weil sie für die Wirtschaft einzigartig sind, nicht nur für unser Land, sondern auch für viele andere Länder, für unsere Kollegen und Freunde aus anderen Ländern.

Das Instrument der vorrangigen Entwicklungs­gebiete hat seine Wirksamkeit bewiesen, zum Start vieler Investitions­projekte beigetragen und Unternehmer und Unternehmen in der wichtigsten Phase systematisch unterstützt - beim Bau, beim Aufbau der Produktion und beim Erreichen der Planungs­kapazität. Im Fernen Osten wurden 18 Entwicklungs­gebiete geschaffen. Mehr als 300 Firmen arbeiten dort, die fast vier Billionen Rubel investiert und 95.000 neue Arbeitsplätze geschaffen haben. Die Regierung hat schon mehrmals beschlossen, den Geltungsbereich der spezifischen vorrangigen Entwicklungs­gebiete für neue Projekte zu erweitern.

Angesichts der gesammelten erfolgreichen Erfahrungen schlage ich nun einen radikalen Schritt vor, und zwar: nahtlos und unter Beibehaltung der Bedingungen für bestehende Investoren ein einheitliches Vorzugsregime für Unternehmen im gesamten Gebiet des Fernen Ostens und der Arktis einzuführen. Und das muss ab dem 1. Januar 2027 geschehen.

Es geht darum, die Nutzung von Förder­instrumenten für Unternehmer, Unternehmen und ihre neuen Projekte zu vereinfachen. Mit anderen Worten: Egal, ob in fernöstliche oder arktische Regionen, in Städten oder Gemeinden - überall hat ein Investor Anspruch auf diese Vorteile.

Ich betone: Mit der Einführung des einheitlichen Präferenzsystems bleiben die Bedingungen für bestehende Investoren in den Entwicklungs­gebieten erhalten. Niemand muss sich Sorgen machen, dass sich kurzfristig etwas ändert. Das gilt auch für die internationalen Firmen in den Entwicklungs­gebieten. Dieses Instrument beinhaltet noch längere Vorteile bei der Einkommensteuer und die sogenannte "Bestands­schutz­klausel", jeder hier im Saal weiß, was das ist, aber ich wiederhole es noch einmal: Das bedeutet unveränderte Arbeits­bedingungen für einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren sowie individuelle Betreuung und Begleitung jedes Investors, auch ausländischer Unternehmen.

Der regulatorische Rahmen ist bereits fertig und ab dem 1. Januar 2026 werden Entwicklungs­gebiete mit internationalem Schwerpunkt in Transbaikalien[wp], der Amur[wp]-Region, der Jüdischen Autonomen Oblast[wp], der Region Chabarowsk[wp] und Primorje[wp] eingerichtet. Wir laden alle interessierten Partner ein, diese neue Chance zu nutzen.

Zurück zum einheitlichen Präferenzregime für den Fernen Osten, dazu merke ich folgendes an. Welche Präferenzen es geben wird, welche genauen Parameter, Bedingungen und Branchen­schwerpunkte, das muss die Regierung gemeinsam mit den Kollegen in den fernöstlichen Regionen festlegen. Was ist hier prinzipiell wichtig, was muss beachtet werden?

Auf der Grundlage der erzielten Ergebnisse in der Rohstoff- und Fertigungs­industrie und des starken Infra­struktur­rahmens müssen wir im Fernen Osten eine neue Entwicklungsphase einleiten und die Wirtschaft der Zukunft gestalten - mit einer radikalen Verbesserung des Lebensumfelds in Städten und Gemeinden, der Ausbildung gefragter Fachkräfte und Hightech-Projekten. Genau das ist der Kern der neuen Phase. Der gesamte Ferne Osten muss zu einem Gebiet gemacht werden, in dem Hightech-Projekte entwickelt werden. Ich denke, das ist klar. Dennoch gibt es in einem so riesigen Gebiet mit einer geringen Bevölkerungszahl und großen Flächen viel zu tun. Und diese Flächen müssen mit modernen Methoden entwickelt werden.

Wir haben bereits nationale Projekte gestartet, um die technologische Führungsrolle des Landes zu sichern. Basierend auf jedem dieser Projekte bitte ich die Regierung, bis Ende des Jahres ein entsprechendes Entwicklungs­programm für den Fernen Osten und die Arktis vorzubereiten und zu genehmigen.

Ein technologischer Durchbruch erfordert einen wirklich mutigen Ansatz in der Regulierung und im Rechtsrahmen für Unternehmen. Sie müssen Innovationen grünes Licht geben, die Entwicklung bahnbrechender Lösungen und deren Umsetzung in Pilot- und Serien­produktion, im sozialen Bereich und im Alltag fördern.

Auf Sachalin ist bereits ein experimentelles Rechtssystem in Kraft. Es ermöglicht die beschleunigte Erprobung unbemannter Technologien. Ich bitte die Regierung, die Voraussetzungen für ihren breiten Einsatz auf land­wirtschaftlichen Flächen, im Naturschutz und Natur­management sowie an Produktions- und Logistik­standorten zu schaffen. Warum unbemannte Fahrzeuge nicht in solchen Gebieten entwickeln? Hier gibt es Die Gefahren nicht, die in dicht besiedelten Gebieten des Landes entstehen können. Und das Leben selbst erfordert den Einsatz solcher Technologien. Beispielsweise treten Waldbrände Hunderte von Kilometern von den Zentren entfernt auf, von denen aus sie bekämpft werden können. Unbemannte Fahrzeuge sind für diesen Einsatz genau das Richtige.

Und es gibt in diesen riesigen Gebieten weitere Möglichkeiten für den Einsatz moderner Technologien. Und genau dort muss man sie einsetzen. Dafür braucht es entsprechendes Personal. Und was muss getan werden, um entsprechendes Personal zu haben? Wir müssen Bedingungen schaffen, damit die Menschen hier leben können und wollen, wir müssen den sozialen Bereich entwickeln, wir müssen die Kultur fördern und so weiter. Sonst wird es dieses Personal nicht geben. Und das bedeutet, es wird auch die Menschen nicht geben, die diese Technologien entwickeln können. Das ist eine komplexe Aufgabe.

Natürlich werden solche Lösungen nicht nur auf Sachalin, sondern auch in anderen Regionen des Fernen Ostens gefragt sein, darunter in der Amur-Region, dem Transbaikal-Gebiet, Tschukotka und so weiter.

In diesem Zusammenhang halte ich es für möglich, das experimentelle Rechtssystem für unbemannte Systeme auf alle fernöstlichen Regionen auszuweiten und es vor allem auf Bereiche wie die Nutzung digitaler Plattformen, künstliche Intelligenz und Datenverkehr auszudehnen.

Im Juni sprach ich auf dem St. Petersburger Wirtschaftsforum über die Bedeutung der Nutzung elektronischer Marktplätze. Im Rahmen des experimentellen Rechtssystems schlage ich vor, die Infrastruktur inländischer Informations­plattformen für staatliche und kommunale Beschaffungen im Bildungs­bereich zu nutzen.

Und noch etwas: Der Ferne Osten soll in Russland zu einer führenden Region der digitalen Entwicklung werden, insbesondere im Bereich der Datenzirkulation. Natürlich unter Berücksichtigung der Anforderungen an die Vertraulichkeit und Sicherheit dieser Zirkulation. Wir sprechen ständig darüber. Wir werden dieses Thema auf dem Forum zur künstlichen Intelligenz, das gegen Ende dieses Jahres stattfindet, definitiv wieder aufgreifen. Ich rechne damit, dass die Regierung diesbezüglich Vorschläge erarbeiten wird.

Weiter: Um Technologien zu entwickeln und zu beherrschen und eine moderne Produktion aufzubauen, werden in Russland bis 2030 mindestens einhundert Industrie-, Gewerbe- und Technologie­parks mit den erforderlichen Flächen und Kommunikations­mitteln eröffnet. Mindestens zehn solcher Parks sollen im Fernen Osten und in den arktischen Regionen des Landes entstehen. Ich bin überzeugt, dass ihre moderne Infrastruktur und ihre Kapazitäten von Unternehmen nachgefragt werden, die am Anfang ihrer Projekte stehen und vielversprechende Initiativen umsetzen. Dazu gehören auch solche, die Produkte herstellen wollen, die ausländische Pendants ersetzen sollen, darunter Baumaterialien, medizinische Geräte, Transport­ausrüstung und so weiter.

Um die Entwicklung der inländischen Produktion anzukurbeln, bedarf es der breiteren Anwendung sogenannter Offset-Verträge. Dabei investiert ein Investor mit staatlichen Auftrags­garantien in neue Fabriken, Werkstätten und Unternehmen. Wichtig ist auch die Entwicklung interregionaler Offset-Verträge, bei denen die Produktion in einem Teilgebiet Russlands eröffnet wird und Produkte mit Auftrags­garantien gleichzeitig in mehrere Regionen geliefert werden.

Ein weiteres Thema betrifft die Finanzierung innovativer Ideen und neuer Technologie­projekte. Hier sind nicht nur die Bemühungen des Staates, sondern vor allem privater Investoren wichtig, die Risikokapital anziehen. Ein gutes Beispiel ist der Woschod-Fonds, der bereits rund 40 Unternehmen in den Bereichen Robotik, Medizin und Raumfahrt unterstützt hat.

Ich bitte meine Kollegen in der Regierung, die Erfahrungen dieses Fonds sorgfältig zu studieren und seine Arbeit auf Projekte zur technologischen Führung Russlands auszuweiten. Achten Sie darauf in erster Linie.

Generell halte ich die Entwicklung eines transparenten, modernen und effizienten Finanz­öko­systems im Fernen Osten für notwendig. Wir haben bereits die Ostbörse, die im Wesentlichen ein fernöstliches Börsenzentrum ist. Ich schlage vor, Pläne für ihre weitere Entwicklung auszuarbeiten, die Finanzkanäle, einen regulatorischen Rahmen und Anreize für die Platzierung von Unternehmens­aktien umfassen.

Liebe Kollegen!

Die Entwicklung des Fernen Ostens, der Arktis und der Aufbau der Wirtschaft der Zukunft sollten zu einer Steigerung des Wohlstands der Menschen, ihrer Einkommen und einem Strukturwandel der Beschäftigung zugunsten qualifizierter, gut bezahlter Arbeitsplätze führen. Das ist die Logik, der Sinn der Strategie, die wir in diesen Regionen und im ganzen Land umsetzen. Ich wiederhole: Die russische Wirtschaft muss eine Hochlohn­wirtschaft werden. Das ist keine leere Phrase, kein Populismus. Es ist wirtschaftlich sinnvoll.

In den letzten zehn Jahren ist das Durch­schnitts­gehalt im Fernen Osten um das 2,5-fache gestiegen und lag Ende letzten Jahres nominal bei über 100.000 Rubel pro Monat. Die Arbeits­losen­quote in der Region ist von 7 auf 2,4 Prozent gesunken. Die Armutsquote ist in allen fernöstlichen Regionen Russlands gesunken. Zwar liegt sie in den meisten Regionen noch immer über dem russischen Durchschnitt, und da gibt es noch was zu tun, aber insgesamt, das möchte ich jedoch betonen, ist die Dynamik positiv. Im russischen Durchschnitt ist die Armutsquote von 2014 bis 2024 von 11,3 Prozent auf 7,2 Prozent gesunken. In den fernöstlichen Regionen liegt die Armut in einigen Regionen unter dem russischen Durchschnitt: in Sachalin bei 5,3 Prozent, in der Region Magadan bei 5,9 Prozent und in Tschukotka bei 4,4 Prozent.

Ich betone: Wir erinnern uns, wie die Menschen vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und sozialen Probleme Ende des letzten Jahrhunderts begannen, den Fernen Osten zu verlassen. Das war ein wirklich bedrohlicher Trend, der nur schwer umzukehren war. Aber es gelingt uns. Allmählich, aber es gelingt.

Hier einige anschauliche Zahlen: In den fünf Jahren nach 2014 sind 211.000 Menschen aus dem Fernen Osten abgewandert, die Zahl sank aber in den darauffolgenden fünf Jahren auf 109.000 Menschen. Auch viel, aber ein Rückgang um fast die Hälfte. 2024 wurde erstmals ein Zustrom verzeichnet, zwar gering, aber es waren immerhin 24.000 Menschen. Zwar noch nicht so viele, aber allein die Tatsache, dass sich der Trend gedreht hat, ist bereits ein beachtlicher Erfolg.

Besonders wichtig ist, dass junge Menschen aus dem ganzen Land in den Fernen Osten gezogen sind. Seit 2015 gibt es neun Jahre in Folge einen Zustrom junger Menschen im Alter von 20 bis 24 Jahren. Allein im letzten Jahr hat sich dieser im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt

Was bedeutet das? Dass man hier einen interessanten Beruf ergreifen, eine gut bezahlte Arbeit finden, sich niederlassen, Wohnungs­probleme lösen, eine Familie gründen und Kinder großziehen kann. Die Zukunft unseres Landes wird im Fernen Osten geschaffen. Die jungen Menschen spüren und sehen das und reagieren entsprechend.

Wir werden das System der Sekundar- und Hochschulbildung in der Region weiterentwickeln, es kontinuierlich an den Personalbedarf von Unternehmen und Organisationen anpassen und die Prognosen zur Arbeits­markt­lage bei der Entwicklung neuer, zukunfts­trächtiger Wirtschafts­bereiche berücksichtigen.

Wir haben bereits die Eröffnung von Universitäts­campussen in Juschno-Sachalinsk und Petropawlowsk-Kamtschatski, in Jakutsk und Chabarowsk, in Blagoweschtschensk, Ulan-Ude und Tschita vereinbart, den zweiten Bauabschnitt des Campus der Fernöstlichen Föderalen Universität sowie Weltklasse-Campusse in der Arktis, in Murmansk und in Archangelsk errichtet. Kurz gesagt: Wir werden alle Voraussetzungen für den Erwerb hochwertiger, moderner Kenntnisse schaffen.

Natürlich ist es wichtig, nicht nur diejenigen zu unterstützen, die in die Region kommen, sondern auch diejenigen, die hier geboren wurden, hier leben, arbeiten und den Fernen Osten - und damit ganz Russland - mit ihren eigenen Händen stärker und erfolgreicher machen.

Man muss die Lebensqualität der Menschen im Fernen Osten und ihrer Familien nachhaltig zu steigern. Das ist ein zentrales und äußerst wichtiges Thema, das die Grundlage für die Gestaltung der Wirtschaft der Zukunft bildet.

In Bezug auf Wohnraumangebot, städtische Umwelt, Ökologie und Soziales müssen die fernöstlichen Regionen innerhalb eines Jahrzehnts ein Niveau über dem nationalen Durchschnitt erreichen.

Wie Sie wissen, wurden zu diesem Zweck Masterpläne für 22 fernöstliche Städte und Ballungsräume erstellt. Sie umfassen die Aufgaben der wirtschaftlichen Entwicklung von Siedlungen, die darauf abzielen, ein modernes, wirklich komfortables Lebensumfeld zu schaffen, mit der Erneuerung von Wohnraum und kommunaler Infrastruktur, der Gestaltung öffentlicher Räume, Parks, Boulevards, Spiel- und Sportplätze sowie der Modernisierung des Sozialbereichs.

Die Masterpläne werden bereits umgesetzt. Bislang wurden in ihrem Rahmen über 160 Einrichtungen geschaffen, darunter ein Deich und ein Kinder­technologie­park in Komsomolsk am Amur, ein Stadion in Ulan-Ude und eine Eislaufhalle in Nachodka. Eine Werft wurde modernisiert, ein Deich gebaut und in Jakutsk ein Park angelegt. Der Bau des Regional­krankenhauses Kamtschatka ist abgeschlossen.

Die erfolgreiche Umsetzung von Masterplänen hängt natürlich davon ab, wie die Interaktion auf lokaler Ebene organisiert ist und wie kompetent Aspekte des Managements von Ballungsräumen, die mehrere Gemeinden gleichzeitig umfassen, berücksichtigt werden.

Ich fordere die Regierung auf, gemeinsam mit den Kollegen in den Regionen Mechanismen für diese Zusammenarbeit im Ballungsraum Wladiwostok in einem Pilotprojekt zu testen und sie dann, basierend auf den gewonnenen Erfahrungen, bis 2030 im Regulierungs­bereich zu verankern.

Bis zum Ende dieses Jahrzehnts sollen im Rahmen der Masterpläne für den Fernen Osten und die Arktis mehr als 600 weitere Einrichtungen errichtet werden. Bei ihrer Erstellung ist es wichtig, fortschrittliche Lösungen anzuwenden, sowohl in der Planung als auch im Bau.

Weiter. Zur Finanzierung der Masterpläne haben wir vereinbart, in den nationalen Projekten spezielle Abteilungen speziell für den Fernen Osten und die Arktis einzurichten und fünf Prozent der Ausgaben für spezialisierte staatliche Programme im sozialen Bereich, für Infrastruktur und so weiter für Aktivitäten der Masterpläne bereit­zu­stellen.

Ich bitte das Finanzministerium, aufmerksam zu verfolgen, dass diese Entscheidungen umgesetzt werden. Ja, daran müssen wir arbeiten und all diese Programme sorgfältig prüfen. Aber ich bitte darum, dass die fünf Prozent hier unbedingt bereitgestellt werden und die Probleme der Region gelöst werden.

Außerdem habe ich auf dem letzten Forum die Aufgabe gegeben, aus der Staatskasse ein separates Limit an Infra­struktur­krediten für Masterpläne für Städte im Fernen Osten und in der Arktis bereitzustellen. Bis 2030 werden 100 Milliarden Rubel für diese Zwecke bereitgestellt, vor allem für den Bau und die Renovierung von Infrastruktur.

Diese Projekte aus den Regionen werden bereits vor Ort ausgesucht und von der Regierung geprüft. Ich möchte betonen, dass den fernöstlichen Regionen die Mittel dafür zusätzlich zu den bestehenden Instrumenten des sogenannten Infra­struktur­menüs zugewiesen werden. Das sind Mittel aus dem Nationalen Wohlfahrtsfonds, die Ausgabe von Infra­struktur­anleihen sowie Finanzierungen im Rahmen der föderalen Projekte "Modernisierung der öffentlichen Versorgungs­infra­struktur" und "Wohnungsbau". All dies ist ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung des Wohnungsbaus in Fernost und zur Erhöhung des Wohnraum­angebots für Familien in Fernost

Wurden 2015 in der Region 2,9 Millionen Quadratmeter Wohnraum fertiggestellt, waren es im vergangenen Jahr bereits 4,7 Millionen. Der Mechanismus des "Fernöstlichen Viertels" mit Vorteilen für Bauträger spielte dabei eine Rolle. Und natürlich das fernöstliche und arktische Hypothekenprogramm mit einem niedrigen Zinssatz von zwei Prozent, das zunächst junge Familien, Familien mit Kindern sowie Teilnehmer der Programme "Fernöstlich" und "Arktischer Hektar" unterstützte.

Im Rahmen dieses Hypotheken­programms wurden bereits über 165.000 Kredite vergeben. Wir haben die Laufzeit bis 2030 verlängert und sie auf Teilnehmer an der Militäroperation, Mitarbeiter von Unternehmen der Rüstungsindustrie, Ärzte und auch Beschäftigte im Bildungs­sektor ausgeweitet. Für diese Kategorien gelten bestimmte Alters­beschränkungen.

An dieser Stelle möchte ich etwas wichtiges klarstellen: Nicht nur Lehrer sollten die Möglichkeit haben, eine Hypothek zu einem Zinssatz von zwei Prozent zu erhalten, sondern, und das betone ich, alle Beschäftigten staatlicher und kommunaler Bildungs­einrichtungen im Fernen Osten und in der Arktis. Ich fordere die Regierung auf, entsprechende Änderungen am Regulierungs­rahmen vorzunehmen. Diese Gelder sind selbst unter den heutigen Bedingungen durchaus zu stemmen. Ich bitte Sie, das zu tun.

Ich schlage außerdem vor, die fernöstlichen und arktischen Hypotheken nicht nur auf dem Primär-, sondern auch auf dem Sekundärmarkt für Wohnimmobilien zu nutzen. Insbesondere in Städten, in denen noch keine Mehr­familien­häuser gebaut werden und es schlicht keine Angebote von Bauträgern gibt. Natürlich müssen das Baujahr und der Zustand der Häuser, die mit einer Hypothek erworben werden, berücksichtigt werden. Ich bitte meine Kollegen, dieses Thema sorgfältig zu prüfen.

Wir haben darüber bereits im Zusammenhang mit anderen Regionen gesprochen. Zumindest auf dem Sekundärmarkt ist es unbedingt notwendig, diese Arbeiten nach diesen Vorzugs­standards zu ermöglichen. Was aber, wenn dort kein neuer Wohnraum gebaut wird? Ich bitte Sie, daran zu arbeiten, auch diese Entscheidung muss getroffen werden.

Die Wohnraumfrage ist eine der wichtigsten Fragen zur Verbesserung der demografischen Situation. Im Fernen Osten gibt es eine erhöhte Zahlung für die Geburt eines dritten Kindes. Sie beträgt nicht 450.000 Rubel wie im Rest des Landes, sondern eine Million Rubel. Und das ist gerechtfertigt. All dies zusammen führt zu dem Ergebnis, das ich gerade beschrieben habe: Junge Menschen kommen hierher.

Zuerst wurde dieses Förderinstrument in Primorje eingeführt, dann in sieben weiteren Regionen. Und jetzt liegt die Geburtenrate von dritten und weiteren Kindern in fernöstlichen Familien etwa ein Viertel über dem russischen Durchschnitt. Das ist auch ein Indikator. Da diese Zahlung von einer Million Rubel zur Tilgung eines Hypotheken­darlehens verwendet wird, halte ich es für richtig, die fernöstliche und arktische Hypothek allen Familien in der Region mit drei oder mehr Kindern zugänglich zu machen.

Ich betone: für alle kinderreichen Familien, unabhängig vom Alter der Eltern. Früher gab es eine Altersgrenze von 35 Jahren. Heute gebären Frauen mit 35, mit 40 und sogar noch später. Gott gebe ihnen Gesundheit. Je mehr Kinder wir haben, desto besser. Natürlich müssen Familien im Fernen Osten, Familien mit Kindern, soziale Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden: Kliniken, Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser.

Im Fernen Osten, in abgelegenen Städten und Gemeinden, ist ein Ansatz gefragt, bei dem diese Einrichtungen auf Kosten des Unternehmens oder eines strategischen Partners errichtet werden, der große Investitions­projekte umsetzt und vor Ort in großem Maßstab produziert.

Ich erinnere daran: Letztes Jahr haben wir uns darauf geeinigt, einen praktischen Mechanismus zu schaffen, der es Unternehmen ermöglicht, in der ersten Phase, also beim Aufbau eines Unternehmens, auf eigene Kosten soziale Einrichtungen zu errichten, soziale Einrichtungen parallel dazu zu errichten, und diese an die Region oder Gemeinde zu übertragen, jedoch gegen Erstattung der Kosten. Wie erfolgt die Erstattung? Durch Abzüge von zukünftigen Steuern während des Betriebs der Firmen.

Ich möchte die Regierung darauf aufmerksam machen: Dieses Instrument muss gemeinsam mit dem Konzern VEB.RF, Igor Ivanovitsch, darauf möchte ich Sie aufmerksam machen, flächen­deckend eingeführt werden. Dazu gehört auch die Nutzung der für den Abzug der Steuern der Investition vorgesehenen Haushaltsmittel. Und natürlich müssen öffentlich-private Partnerschaften und Konzessionen aktiv genutzt werden.

In diesem Zusammenhang zähle ich auf die aktive Beteiligung der VEB an der weiteren Verbesserung der Konzessions- und PPP-Mechanismen. Ich meine damit die Schaffung eines nationalen Standards und Finanzierungs­modells in diesem Bereich, das Transparenz und ein gemeinsames Verständnis der Bedingungen der Partnerschaft zwischen Staat und Wirtschaft bei gesellschaftlich bedeutsamen Projekten gewährleisten muss. Der Mechanismus ist einfach und unkompliziert. Und er wird den Haushalt nicht allzu stark belasten. Eine durchaus machbare Sache.

Liebe Kollegen!

Der russische Ferne Osten und die gesamte Asien-Pazifik-Region sind ein Gebiet dynamischer Veränderungen und rasanter Entwicklung. Wir müssen das hohe Tempo positiver Veränderungen aufrecht­erhalten, die Struktur der Binnen­wirtschaft verbessern, die technologische Effizienz in allen Lebens­bereichen steigern und die Ressourcen, die Produktion, die Logistik und das wissen­schaftliche Potenzial unserer fernöstlichen Regionen und des Landes insgesamt effektiver nutzen.

Dazu müssen wir aktiv mutige und innovative Lösungen in großem Umfang umsetzen. All dies muss sich im regulatorischen Rahmen, in den Bedingungen für die Wirtschaft und bei der Lösung von Problemen, die die Lebens­qualität unserer Bürger bestimmen, wider­spiegeln, und zwar zeitnah.

Diese Ansätze haben sich hier, im Fernen Osten und in der Arktis, bereits bewährt. Wir werden sie weiter­entwickeln und an die Bedürfnisse der Menschen, der Wirtschaft und der Regionen anpassen, um die nationalen Interessen Russlands zu wahren.

Natürlich ist bei dieser Arbeit ein systematischer, umfassender Ansatz wichtig, die Fähigkeit, vorauszuschauen, Perspektiven zu erkennen, große Ziele zu setzen und Pläne zu deren Erreichung zu schmieden. Daher bitte ich die Regierung nach den Ergebnissen des aktuellen Forums, eine langfristige Strategie für die Entwicklung des Föderalen Distrikts Fernost[wp] bis 2036 zu verabschieden. Ich bitte Sie, dies innerhalb eines Jahres zu tun.

Hier, im Fernen Osten und in der Arktis, wird viel getan, und es liegt noch viel vor uns. Und ich möchte insbesondere gegenüber unseren ausländischen Freunden betonen, dass wir, liebe Kollegen, für jeden offen sind, der bereit ist, sich an dieser Arbeit zu beteiligen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Danke.»[20]

– Anti-Spiegel[21]

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]
  3. 3,0 3,1 [3]
  4. 4,0 4,1 [4]
  5. [5]
  6. [6]
  7. [7]
  8. 8,0 8,1 8,2 [8]
  9. [9]
  10. [10]
  11. [11]
  12. [12]
  13. [13]
  14. [14]
  15. [15]
  16. [16]
  17. Wikipedia: Свободный порт Владивосток (übersetzt von WikiMANNia) (Stand: 2025-07-16)
  18. Thomas Röper: "Russen leiden unter hohen Preisen": Antworten auf Leserfragen: Was kosten Waren und Dienstleistungen in Russland?, Anti-Spiegel am 9. Februar 2025
    Anreißer: Ich habe die Leser am Freitag zu einer "Mitmachaktion" aufgerufen und unter dem Artikel waren 24 Stunden später schon über 100 Kommentare mit Vorschlägen und Fragen. Nun werde ich die Fragen der Leser beantworten.
  19. Thomas Röper: Leben in Russland: Macht die New York Times jetzt russische Propaganda?, Anti-Spiegel am 4. September 2025
    Anreißer: Die New York Times hat in einem Artikel widerwillig eingestanden, dass das Leben in Russland inzwischen besser ist als im Westen.
  20. Пленарное заседание X Восточного экономического форума, Russischer Kreml am 5. September 2025
    Anreißer: Президент России принял участие в пленарном заседании юбилейного, десятого Восточного экономического форума.
    Deutsch: Plenarsitzung des X. Östlichen Wirtschaftsforums
    Der russische Präsident nahm an der Plenarsitzung des zehnten Jubiläums-Östlichen Wirtschaftsforums teil.
  21. Thomas Röper: Putin im O-Ton: Putin stellt die Pläne zur Entwicklung der russischen Wirtschaft für die nächsten Jahre vor, Anti-Spiegel am 5. September 2025
    Anreißer: Auf dem fernöstlichen Wirtschaftsforum hat der russische Präsident Putin seine alljährliche Rede gehalten und die Pläne zur Entwicklung der russischen Wirtschaft insgesamt und des Fernen Ostens im Besonderen vorgestellt. Was in Russland geplant ist, klingt ganz anders, als die Pläne der deutschen Regierung.

Querverweise

Netzverweise