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Neokolonialismus

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Der Begriff Neokolonialismus bezeichnet eine von ehemaligen Kolonialmächten oder anderen entwickelten Industriestaaten praktizierte Politik gegenüber ehemaligen Kolonien bzw. Entwicklungs­ländern, die darauf ausgerichtet ist, dieselben durch den systematischen Einsatz einschlägiger diplomatischer, wirtschaftlicher, militärischer, geheimdienstlicher und/oder kultureller Instrumente in einen Zustand dauerhafter Abhängigkeit von sich zu bringen, mit dem Ziel der Sicherstellung des unbegrenzten Zugriffs auf die dortigen menschlichen und natürlichen Ressourcen und der Möglichkeit der jederzeitigen politischen Beeinflussung und Steuerung des dortigen politischen und wirtschaftlichen Geschehens zugunsten eigener Interessen. Der Begriff bezeichnet ebenfalls die vorsätzliche Vorenthaltung und Verweigerung des internen und/oder externen Selbst­bestimmungs­rechts[wp] von indigenen Volksgruppen durch Staaten.

Wandel vom klassischen Kolonialismus zum Neokolonialismus

Zitat: «Die USA nehmen im System des Weltkolonialismus eine Sonderstellung ein, denn die USA erfanden quasi den Neokolonialismus, der sich vom Kolonialismus der europäischen Kolonialmächte vor allem darin unterscheidet, dass er den kolonisierten Ländern vorgaukelt, in Freiheit zu leben. Washington schlug den Weg der Eroberung von Kolonialbesitz ein und verband dabei den Kapitalismus untrennbar mit seinem Imperialismus[wp].

Die Hauptrichtung der Expansion des US-Kapitalismus war im 19. Jahrhundert die Eroberung wirtschaftlicher und politischer Positionen in den jungen Staaten der neuen Welt, die aus den Trümmern der Kolonialreiche der europäischen Mächte entstanden waren. Der US-amerikanische Neokolonialismus ersetzte den europäischen Kolonialismus der Vergangenheit, was die USA schon vor 200 Jahren in der Monroe-Doktrin[wp] offen verkündet haben, als sie die Länder Nord-, Mittel- und Süd­amerikas zu ihrer Interessens­sphäre erklärte, aus der sich die europäischen Mächte rauszuhalten hätten.

Venezuela, Chile, Nicaragua, Kolumbien, Kuba, Guatemala, El Salvador und später dann Iran, Vietnam, Pakistan, Syrien, Irak, Afghanistan, sogar ganz Europa und viele andere Länder sind zu unterschiedlichen Zeiten unter den Einfluss und den politischen Druck der USA geraten. Die Präsenz Washingtons kam in verschiedenen Formen: militärische Interventionen, Unterstützung von Oppositions­gruppen, Sturz legitimer Regierungen und Errichtung von Diktaturen sowie wirtschaftlicher und politischer Druck zur Anerkennung der Vorherrschaft der USA.» - Thomas Röper[1]

Zeitgenössische Beispielfälle

In den 1940er bis 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zogen sich die Kolonialmächte fast überall auf der Welt aus ihren Besitzungen zurück und entließen sie in die Unabhängigkeit. Im Pazifik war dies jedoch nur zum Teil der Fall: Einzig Großbritannien gab seine pazifischen Kolonien vollständig auf, während die anderen Kolonialmächte an fast all ihren pazifischen Besitzungen bis heute festhalten. Zu diesen Rest-Kolonien zählen so bekannte Inseln und Inselgruppen wie Tahiti[wp] (französisch), Hawaii[wp] (US-amerikanisch) und die Osterinsel[wp] (chilenisch). Auch Westpapua, der Westhälfte Neuguineas, blieb die Unabhängigkeit vorenthalten, da es nach Abzug der niederländischen Kolonialherren vom Nachbarland Indonesien besetzt wurde. In all diesen Gebieten gibt es heute Unabhängigkeits­bewegungen, die sich dafür einsetzen, dass auch der Pazifik endlich vollständig entkolonisiert wird.

Zeitgenössischer Kolonialismus

Schaut man sich eine politische Karte des Pazifiks an, so stellt man fest, dass von den insgesamt 27 politischen Einheiten gerade einmal 15, also knapp über die Hälfte, unabhängig sind. Die übrigen zwölf stehen weiterhin unter Fremdherrschaft. Man möchte zunächst vielleicht meinen, diese Gebiete seien deshalb nicht unabhängig geworden, weil sie dafür zu klein wären, aber bei näherem Hinsehen stellt sich dies als Trugschluss heraus, denn es gibt im Pazifik durchaus selbstständige Staaten mit winziger Größe, wie Tuvalu[wp] mit 10.000 oder Niue[wp] mit 1.500 Einwohnern. Gleichzeitig sind unter den fremdbeherrschten Gebieten nicht nur ebenso kleine, sondern auch einige der größten politischen Einheiten des Pazifiks, wie Westpapua[wp] mit 2,5 Mio. Einwohnern oder Hawaii mit 1,3 Mio. zu finden.

Grund für die Gewährung bzw. Nichtgewährung der Unabhängigkeit ist somit allein der politische Wille der jeweiligen Kolonialmacht. Großbritannien hat dabei die vorbildlichste Rolle gespielt und praktisch allen seinen Kolonien im Pazifik (z.B. Fidschi, Salomonen, Tuvalu u.a.) in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die Unabhängigkeit gewährt. Das gleiche gilt für Australien und Neuseeland, die ebenfalls Kolonien im Pazifik hatten und diese in die Unabhängigkeit entließen (Australien: Papua-Neuguinea und Nauru; Neuseeland: Samoa, Cook-Inseln u. a.). Frankreich dagegen hat bisher keine seiner pazifischen Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen, und auch die USA klammern sich bis heute an die meisten ihrer Besitzungen im Pazifik, ebenso wie Chile an der Osterinsel festhält.

Die internationale Dimension

Entkolonisierung ist allerdings nicht allein Sache der Kolonialmächte, sondern auch ein zentrales Anliegen der Vereinten Nationen seit ihrer Gründung 1945. Von der UNO wurden dafür nach und nach völker­rechtliche Regeln aufgestellt. Bereits die UN-Charta verpflichtet in Kapitel IX, Artikel 73 alle Kolonialmächte dazu, die von ihnen beherrschten Gebiete zum Wohle der Bevölkerung zu verwalten und diese auf die Selbstverwaltung vorzubereiten. Darüber ist der UN regelmäßig Rechenschaft abzulegen. 1946 wurde dazu eine Liste erstellt, auf der alle nicht-selbstverwalteten Gebiete aufgeführt sind. Das Problem dabei war aber, dass die Kolonialmächte zunächst selbst entschieden, welche Gebiete auf die Liste kamen. Manche weigerten sich, ihre Kolonien zu melden, andere entfernten ihre zuvor gemeldeten Gebiete willkürlich wieder von der Liste. 1960 wurden die Prinzipien der Entkolonisierung dann endgültig systematisiert. Resolution 1514 (XV) bekräftigt das Recht aller Völker auf Selbstbestimmung ihres politischen Status. Jegliche Manipulations­versuche dieses Rechts seitens der Kolonialmächte werden entschieden verurteilt. In der parallel dazu verabschiedeten Resolution 1541 (XV). wurden die Bedingungen für die Klassifizierung als nicht-selbstverwaltetes Gebiet präzisiert: In Frage dafür kommen Gebiete, die vom Mutterland geographisch getrennt und ethnisch oder kulturell verschieden sind. Ein solches Gebiet hat dann seine Selbstbestimmung erreicht, wenn eine der folgenden drei Optionen gewählt wurde:

Unabhängigkeit, freie Assoziierung mit einem Staat oder Integration in einen Staat. Eine mögliche Integration muss ausdrücklich in einer allgemeinen Volksabstimmung bestätigt werden.

Nach dieser Systematisierung arbeitete die UNO insgesamt recht erfolgreich an der Entkolonisierung der Welt und die meisten Kolonialgebiete wurden nach und nach erfolgreich entkolonisiert. Leider wurden dabei aber weite Teile des Pazifiks übersehen. Ironischerweise sind die vier pazifischen Gebiete, die bis heute auf der Liste stehen (Guam[wp], Tokelau[wp], Amerikanisch-Samoa[wp] und Pitcairn[wp]), überwiegend solche, die gar keine Unabhängigkeits­ambitionen haben und ihren derzeitigen Status beibehalten wollen. Einzig das US-amerikanische Kolonialgebiet Guam in Mikronesien hat starke Ambitionen auf eine Änderung seines Status, was von den USA aber gegen den Willen der UNO blockiert wird. Die fünf Gebiete im Pazifik mit starken Unabhängigkeits­ambitionen (Neukaledonien[wp], Westpapua[wp], Osterinsel[wp], Hawaii[wp], Französisch-Polynesien[wp]) wurden dagegen alle von der Liste gestrichen oder gar nicht erst in die Liste aufgenommen und galten damit offiziell als "entkolonisiert", ohne dass dort ein völkerrechtlich korrekter Entkolonisierungs­prozess stattgefunden hat. Die UNO nahm dies überwiegend gleichgültig hin. Einzig im Fall von Neukaledonien korrigierte sie im Nachhinein ihren Fehler und setzte das Gebiet 1986 wieder auf die Liste.

Der Fall Neukaledonien (Kanaky)

Das französische Überseegebiet Neukaledonien hat heute ca. 200.000 Einwohner, davon sind etwa 90.000 indigene Melanesier, die sich selbst als Kanaken bezeichnen (Kanaka = Mensch). Während es Ende der 1950erJahre eine kurze liberale Phase mit einer gewissen inneren Autonomie durchlebte, wurde Anfang der 1960er Jahre wieder eine autoritäre und repressive Kolonial­herrschaft eingeführt. Französische Siedler wurden gezielt angesiedelt, so dass die Kanaken im Laufe der 1960er und 70er Jahre zur Minderheit im eigenen Land wurden. Grund für dieses neokoloniale Vorgehen waren die für Frankreich strategisch wichtigen Nickel­vorkommen (Neukaledonien ist weltweit der drittgrößte Produzent dieses Metalls).

In den 1970er und 80er Jahren kam es zu einer wachsenden Polarisierung zwischen der Kolonial­verwaltung und den Siedlern einerseits und den Kanaken andererseits, die die Unabhängigkeit forderten. Frankreich versuchte dies durch endlose Verhandlungs­runden hinauszuzögern, bis der Konflikt 1984 eskalierte: Die Kanaken gründeten die Kanakische Sozialistische Nationale Befreiungsfront (FLNKS) und riefen eine provisorische Regierung der „Republik Kanaky" aus. Infolgedessen kam es im Laufe der 80er Jahre zu bürgerkriegsähnlichen Aus­einander­setzungen mit Dutzenden von Toten.

Nachdem mehrere Verhandlungsrunden gescheitert waren und der internationale Druck auf Frankreich immer mehr zunahm, schlossen die FLNKS, Vertreter der französischen Siedler und die französische Regierung 1988 schließlich einen Friedensvertrag 1998 wurde dann im Noumea-Abkommen die Zukunft des Landes endgültig geregelt: Über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren erhält Neukaledonien relativ weitgehende Autonomie. Danach soll es eine endgültige Volksabstimmung über die volle Unabhängigkeit geben. Ein Problem sind dabei allerdings die Mehrheits­verhältnisse der Bevölkerung, die den französischen Siedlern eine knappe Mehrheit geben. Da diese das gleiche Wahlrecht wie die Kanaken besitzen, können sie bis heute die autonome Regierung dominieren. Für eine spätere Unabhängigkeit ist es also von zentraler Wichtigkeit, eine Konsensbildung unter Einschluss der Siedler zu erreichen und sie in eine kanakische Gesellschaft zu integrieren.

Der Fall Westpapua

Westpapua war als Niederländisch-Neuguinea[wp] zunächst eine holländische Kolonie, wurde dann 1962 aber auf internationalen Druck hin an Indonesien[wp] übergeben, das Anspruch auf Westpapua erhob. 1969 führte Indonesien schließlich eine als "Act of Free Choice" bezeichnete Abstimmung unter 1025 ernannten Wahlmännern durch die einer offenen Abstimmung mit 100% für die Integration des Territoriums in Indonesien stimmten. Dies geschah unter klarem Bruch internationaler Prinzipien und UN-Dekolonisierungs­resolutionen, wurde aber von der UNO anerkannt. Seither wird jeglicher Widerstand der Papuaner mit erbarmungsloser Grausamkeit unterdrückt: Mindestens 100.000 Menschen kamen bisher ums Leben. Folter und Mord sind bis heute an der Tagesordnung. Planmäßig werden Indonesier angesiedelt und die einheimische Bevölkerung zunehmend marginalisiert.

Kurz nach der Annexion wurde die Widerstands­bewegung Organisation Freies Papua (OPM) gegründet. Sie besteht einerseits aus einem politischen Flügel von Aktivisten im Exil, andererseits aus einem militärischen im Untergrund, der einen Guerillakrieg gegen die Indonesier führt. Wegen schlechter Bewaffnung ist dieser Kampf allerdings recht erfolglos. Viele Westpapuaner sind vor den Kämpfen auf der Flucht.

Nach dem Sturz der Diktatur in Indonesien kam es dann 2000 zu einer kurzen liberalen Periode. Mit Duldung der indonesischen Regierung bildete sich ein gewähltes Papuanisches Präsidium (PDP), das die Unabhängigkeit mit zivilen Mitteln in Verhandlungen erreichen will. Es formierte sich auch eine internationale Solidaritäts­bewegung mit dem Ziel, bei der UNO eine Revision der Vorgänge von 1962 und 1969 zu erreichen. Diese hoffnungsvolle Periode des Tauwetters war aber nur von kurzer Dauer. Seit Ende 2000 reagiert Indonesien wieder mit brutaler Repression. So wurde Ende 2001 der POP-Vorsitzende Theys Eluay von indonesischen Militärs ermordet, und ein 2001 beschlossenes Autonomie­statut wurde bislang nicht vollständig implementiert:

Der Fall Hawaii

Hawaii[wp], heute als Tourismusziel weltweit bekannt, hat eine der tragischsten Entwicklungen in der Geschichte des Pazifiks durchgemacht. Von den heute ca. 1,3 Mio. Einwohnern sind nur noch etwa 250.000 einheimische Hawaiier. Die besondere Tragik liegt darin, dass das Königreich Hawaii[wp] im 19. Jahrhundert der erste international anerkannte Staat im Pazifik war und diplomatische Beziehungen zu fast allen Staaten der Welt pflegte, seine Unabhängigkeit damit also gesichert schien.

1893 kam es aber zu einem Putsch weißer Siedler gegen die einheimische Regierung, wobei die Putschisten von US-Marine­truppen unterstützt wurden. Zunächst wurde ein weißes Apartheid­regime errichtet und 1898 das Land unter zweifelhaften juristischen Mitteln von den USA in Besitz genommen. Bereits im Laufe der ersten Hälfte des 20. Jh. führte dann die Massen­ansiedlung von Amerikanern und Asiaten zur Marginalisierung der Hawaiier.

1959 wurde die Inselgruppe schließlich zum US-Bundesstaat erklärt, nach einer Volksabstimmung, in der allerdings die Unabhängigkeit nicht zur Debatte stand, sondern nur die Integration in die USA als Bundesstaat, in klarer Verletzung der UN-Regeln zur Dekolonisierung.

In den 1970er und 80er Jahren formierten sich im Zuge kultureller Erneuerungs­bestrebungen politische Widerstands­bewegungen, die immer stärker für. die Selbstbestimmung Hawaiis eintraten. Anfang der 90er Jahre schließlich erhielt die Unabhängigkeits­bewegung Hawaiis starken Zulauf. US-Präsident Clinton entschuldigte sich 1993 zum hundertsten Jahrestag für die Invasion von 1893, wobei die US-Regierung der allerdings bisher keine weiteren Schritte folgen ließ. Es entstanden eine Vielzahl politischer Bewegungen, die sich aber bisher nicht auf eine gemeinsame Strategie einigen konnten. Innerhalb der Unabhängigkeits­bewegung lassen sich heute zwei Hauptlinien abgrenzen:

Eine Richtung fordert die Wieder­einschreibung des Landes auf die UN-Dekolonisierungs­liste, von der es im Zuge der Erklärung zum US-Bundesstaat entfernt worden war. Unter UN-Aufsicht soll dann die Bevölkerung abstimmen, ob das Land unabhängig werden soll.

Die andere Richtung sieht dagegen Hawaii nicht als Kolonie sondern als rechtlich weiterhin bestehendes unabhängiges Königreich unter illegaler US-Besatzung. Einer Gruppierung hawaiischer Aktivisten dieser Richtung gelang es Ende 2000, die Frage des Weiterbestehens des Königreiches vor den internationalen Permanenten Schieds­gerichtshof in Den Haag zu bringen, was als ein substantieller Ersterfolg gesehen werden sollte.

Der Fall Rapa Nui (Osterinsel)

Bei der Osterinsel denkt jeder sofort an die berühmten Steinstatuen, aber es wird oft übersehen, dass dort auch heute noch die Nachfahren dieser Kultur leben. Die Insel hat heute ca. 3800 Einwohner, wobei knapp über die Hälfte davon einheimische Rapanui sind.

Von ihrer Kolonialmacht Chile, das Rapa Nui 1888 annektierte, wurde die Insel immer als innere Angelegenheit betrachtet, und bis heute von der UNO ignoriert, obwohl die Insel klar die Kriterien eines nicht-selbstregierten Gebietes nach Resolution 1541 erfüllt. Die Einheimischen wurden dort bis in die 1960er Jahre von den Chilenen auf ganz besonders unmenschliche Weise unterdrückt und hatten keinerlei Bürgerrechte.

Nach einem Aufstand der Bevölkerung erfolgte 1966 die Integration in den chilenischen Staat als Teil einer der Provinzen des Landes und die Einwohner wurden chilenische Staatsbürger. Dies wurde jedoch von Chile willkürlich oktroyiert, es gab keinerlei Abstimmung. Heute sind viele Rapanui weiterhin mit der chilenischen Herrschaft unzufrieden. Während die lokale politische Führung (der gewählte Bürgermeister und der von Chile ernannte einheimische Gouverneur) zur Zeit mit der chilenischen Regierung über ein Autonomiestatut verhandeln, fordert ein Teil der Bevölkerung, repräsentiert durch das 2001 gegründete inoffizielle Rapanui-Parlament, die Unabhängigkeit, und versucht die UN davon zu überzeugen, die Insel endlich auf die Dekolonisierungs­liste zu setzen. Das Parlament ging aus einem Teil des traditionellen Ältestenrates hervor, und neben dem Kampf um die Unabhängigkeit ist die Bewegung vor allem um die Rückgabe des heute von Chile kontrollierten Landbesitzes (etwa zwei Drittel der Insel) an die Rapanui bemüht.

Der Grund für den Widerstand liegt auf der Hand: Die Rapanui fühlen sich eher den Einwohnern Tahitis und der anderen Inseln Französisch-Polynesiens, mit denen sie eng verwandt sind, verbunden als den Südamerikanern. Durch die Zugehörigkeit zu Chile wurden sie aus dem pazifischen Kulturbereich herausgerissen und von ihren Verwandten isoliert.

Der Fall Tahiti/ Französisch-Polynesien

Tahiti[wp] und seine Nachbarinseln sind ein weiteres Beispiel für eine pazifische Kolonie der Gegenwart, allerdings hat hier die Unabhängigkeits­bewegung in den letzten Jahren erstaunliche Erfolge erzielen können. Vorteilhaft ist zunächst, dass von den insgesamt etwa 250.000 Einwohnern die einheimischen Maohi noch immer eine deutliche Mehrheit von etwa 70 Prozent ausmachen.

Es gab dort von Anfang an starke Unabhängigkeits­bestrebungen. Nach dem zweiten Weltkrieg dominierte eine antikoloniale politische Partei die Lokale Politik, und Ende der 1950er Jahre stand das Land kurz vor der Unabhängigkeit. 1958 wurde dann aber von Frankreich ein repressives Kolonialsystem wiedereingeführt, der lokale Ministe­rpräsident unter dubiosen Vorwürfen verhaftet und nach Frankreich deportiert, und seine Partei verboten. Der Grund für dieses repressive neokoloniale Vorgehen war die Einrichtung eines Atomtest­gebietes auf dem Atoll Moruroa, wo dann von 1966 bis 1996 knapp 200 Atomtests stattfanden. Die Unabhängigkeit sollte deshalb unter allen Umständen verhindert werden. Durch den Aufbau der militärischen Infrastruktur strömte so viel Geld ins Land, dass die autarke einheimische Wirtschaft zerstört und das Land von Frankreich völlig abhängig gemacht wurde.

Gegen die Atomtests gab es von Anfang an Proteste. Aus dieser Bewegung ging dann in den 1970erJahren eine neue Unabhängigkeits­bewegung hervor, die unter der Führung von Oscar Temaru im Laufe der 1980er und 90er Jahren immer mehr Zulauf bekam. Während die Mehrheit der Bevölkerung über lange Jahre den pro-französischen lokalen Politiker Gaston Flosse unterstützte, der das Land seit Beginn der 80er Jahre im Rahmen eines inneren Autonomie­statuts regierte, gewann Oscar Temaru mit einer Oppositions­koalition 2004 die Wahlen und steht heute an der Spitze der Lokalen Regierung.

Die Unabhängigkeitsbewegung befindet sich nun in einem Dilemma. Sie kontrolliert den lokalen Regierungs­apparat, der aber fast ausschließlich mit französischen Subventions­geldern finanziert wird, und steht einer Bevölkerung gegenüber in der Verantwortung, die zwar in den Wahlen für Temaru gestimmt hat, aber nach wie vor nur zu etwa 30 Prozent die Unabhängigkeit befürwortet. Bevor nicht die extreme wirtschaftliche Abhängigkeit von Frankreich überwunden ist, wird die Unabhängigkeit sehr schwierig zu verwirklichen sein.

Fazit

Wie man an den Beispielen sieht, ist der Kolonialismus im Pazifik noch immer ein ernst­zunehmendes Problem, das zu zahlreichen Ungerechtigkeiten geführt hat und noch immer führt. Natürlich macht die Unabhängigkeit allein kein Land zum Paradies und keiner der unabhängigen Staaten des Pazifiks ist heute frei von Problemen. Diese Probleme sind jedoch keinesfalls schlimmer als diejenigen, die durch Unterdrückung und Bevormundung in den Kolonialgebieten entstehen. Auf jeden Fall sollten alle Völker des Pazifiks ohne Einmischung von außen ihr Schicksal selbst bestimmen dürfen, insbesondere deshalb, weil sie nur so ihre indigene Kultur langfristig erhalten können.

– Lorenz Gonschor[2]

Britische Neokolonialpolitik

Die vergessene Kolonie

Die Chagos-Inseln sind eines der letzten britischen Übersee­territorien[wp]. In den 1960er-Jahren vertrieb die königliche Armee die Bewohner brutal. Sie kämpfen bis heute um eine Rückkehr.

Marielle hält nichts von englischem Tiefkühllachs. "Ich möchte zurück an unsere Strände. Dort haben wir selbst gefischt und Kokosnüsse von den Palmen gepflückt. Wir mussten nicht durch die Kälte zum Supermarkt laufen, um sie zu kaufen." Sie lacht, doch es klingt bitter. Ihre selbst gemachte Bingokarte ist gezückt. Im Broadfield Community Centre in Crawley, einer Stadt mit rund 100.000 Einwohnern im südenglischen Sussex, beginnt gleich eine Partie. Etwa 50 Älteste aus der chagossischen Gemeinde betreten das kleine Backstein­gebäude und strömen zu langen Tischen. Es gibt kostenloses, selbst gekochtes Essen und Softdrinks, die meisten der Anwesenden ziehen ihre Wintermäntel nicht aus, der Raum ist eiskalt. Die Ältesten erheben sich, schließen die Augen und falten die Hände, um im chagossischen Kreol zu beten, das Vaterunser und ein Ave Maria. Dann wird Bingo gespielt. Und geplaudert. Über die neuesten Todesfälle in der Gemeinde. Und immer über die Heimat, das Chagos-Archipel[wp], auch bekannt als British Indian Ocean Territory[wp].

Die meisten Menschen, sowohl in als auch außerhalb des Vereinigten Königreichs, haben wahrscheinlich noch nie von den von Korallen­riffen gesäumten Inseln zwischen den Malediven[wp] und Madagaskar[wp] gehört. In den späten 1960er-Jahren, als Großbritannien das Archipel von seiner kurz vor der Unabhängigkeit stehenden Kolonie Mauritius[wp] abspaltete, kamen britische Soldaten, um die 1.500 Einwohnern der Hauptinsel Diego Garcia[wp] gewaltsam zu vertreiben. Sie mussten einem Stützpunkt der US-amerikanischen Streitkräfte weichen, der künftig als Ausgangspunkt für Militär­operationen im Nahen Osten, in Asien und Afrika dienen sollte. Im Gegenzug erhielt die britische Regierung von den USA 14 Millionen Dollar. Außerdem gab es einen Preis­nachlass auf das atomare U-Boot-System Polaris. Dieser geheime Deal wurde erst zwei Jahrzehnte später von Juristen und Historiker aufgedeckt.

Großbritannien entwarf unterdessen die Flagge seiner neuen Kolonie: ein Union Jack auf blauen Wellen, eine Palme, die eine Krone durchbohrt. Für die Menschen aus Chagos verkörpert diese Flagge die Zerstörung ihrer Häuser, ihre gewaltsame Vertreibung und die Tötung ihrer Hunde durch die britische Armee. Sie erinnert sie daran, wie sie nach Mauritius, auf die Seychellen und ins Vereinigte Königreich deportiert wurden. Dort ließen sich auch Tausende ihrer Nachfahren nieder, nachdem die britische Regierung 2002 beschloss, ihnen die Staatsbürgerschaft zu gewähren. Die südenglische Stadt Crawley, in der heute Bingo gespielt wird, war besonders attraktiv, weil der Flughafen London-Gatwick nicht weit entfernt liegt. Auch fanden die Menschen aus Chagos oft schnell Arbeit, und haben sich in zwanzig Jahren hier ein Leben aufgebaut. Dennoch fühlen sich die meisten nicht zu Hause.

Die Chagossische Kultur wird vergessen

Marie May Rose war elf Jahre alt, als britische Soldaten sie zwangen, nach Mauritius zu gehen. Nach dem Tod ihres mauritischen Mannes kam sie zu Verwandten nach Crawley. Heute ist Marie 87. "Ich bin zu alt, um zurückzugehen, die Reise ist anstrengend", sagt sie. "Aber ich möchte, dass meine Kinder und Enkelkinder dort leben können." Ihre Enkelin Tania sitzt neben ihr und wiegt ihren neugeborenen Sohn in den Armen. Tania wuchs im Vereinigten Königreich auf und ist dankbar für das Leben, das sie und ihre Gemeinde sich hier aufbauen konnten. Dennoch macht sie sich Sorgen um ihre Zukunft. "Da immer mehr Älteste sterben, ist es wichtig, unsere Kultur zu bewahren. Ich möchte, dass mein Sohn chagossisches Kreol spricht, unsere Musik und unsere Tänze kennt. Deshalb werde ich ihn, wenn er etwas älter ist, in die lokale Kulturgruppe für Kinder mitnehmen, damit er unsere Bräuche lernt. Sonst wird nichts von uns übrig bleiben." Man kann hören, dass sie nicht glaubt, dass jemals wieder Chagossianer[wp] auf dem Archipel leben werden.

Heute ist die Vertreibung von Chagos weithin als koloniales Verbrechen anerkannt.[3] 2019 forderte der Internationale Gerichtshof in Den Haag das Vereinigte Königreich auf, dessen Herrschaft über die Chagos-Inseln "binnen kürzester Zeit" zu beenden. Auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Mai 2019 erkannten 116 der 193 Mitgliedstaaten die Chagos-Inseln als mauritisches Territorium an und empfahlen der Regierung in London, sich innerhalb von sechs Monaten von dort zurückzuziehen. Teil der Resolution war auch die Forderung nach der Rückkehr der mauritischen Bürger, einschließlich derer "mit chagossischer Abstammung" auf die Inselgruppe. Auf den zunehmenden internationalen Druck hin gab der damalige Außenminister James Cleverly[wp] am 3. November 2022 bekannt, das Vereinigte Königreich und Mauritius hätten Verhandlungen über eine Rückgabe von Chagos aufgenommen. Nicht an den Gesprächen beteiligt: die Menschen aus Chagos. Über das gesamte Jahr 2023 weigerte sich die Regierung, den Chagossianern Details der Verhandlungen mitzuteilen. Auf eine Anfrage beschied das Außenministerium nur, dass die Gespräche geheim seien.

Am Morgen des 1. Dezember 2023 erwachte die Älteste Bernadette Dugasse vom Klingeln ihres Telefons. Ein Anruf ihrer Anwälte: "Großbritannien wird Chagos nicht aufgeben." Vor einem Jahr hatte Dugasse die britische Regierung verklagt, weil sie und ihr Volk von den Verhandlungen über die Zukunft von Chagos aus­geschlossen worden waren. Doch an diesem Tag berichtete die Tageszeitung The Telegraph, dass der Verteidigungs­minister Grant Shapps[wp] die Kolonie nun doch nicht aufgeben möchte. "Ich bin überhaupt nicht überrascht", sagte Dugasse. "Das Vereinigte Königreich ignoriert wieder einmal unser Recht auf Selbstbestimmung[wp]."

Am 3. Dezember traf der britische Außenminister David Cameron[wp] mit dem US-Außenminister Antony Blinken[wp] in den USA zusammen, der in einer gemeinsamen Pressekonferenz erklärte, Washington erkenne die britische Hoheit über Chagos an. In den Wochen zuvor hatten mehrere Tory-Politiker, unter ihnen der ehemalige Premierminister Boris Johnson[wp], öffentlich vor der Übergabe von Chagos an Mauritius gewarnt. Johnson sagte, es wäre "völlig rückgratlos" und ein "kolossaler Fehler", die Insel, auf der die US-Militärbasis steht, inmitten eines globalen Machtkampfes um den pazifischen Raum an Mauritius zu geben. Der ehemalige Chef der britischen Marine, Lord Alan West, warnte, es sei ein großes Sicherheitsrisiko, Chagos an ein eng mit China und Indien verbündetes Land zu geben. Dies könnte auch den britischen Anspruch auf andere Überseegebiete, wie die Falklandinseln[wp], infrage stellen.

Koloniales Verbrechen gegen die Menschlichkeit

"Indem sie weiterhin die Rechte der Chagossen ignorieren, begehen die USA und Großbritannien Verbrechen gegen die Menschlichkeit", sagt Clive Baldwin, leitender Rechtsberater bei der Organisation Human Rights Watch, die Anfang 2023 einen Bericht über den Chagos-Streit veröffentlicht hat. "Aus dem von uns untersuchten Archivmaterial wissen wir, dass die Menschen auf Chagos aus rassistischen Gründen vertrieben wurden. Denn auf Zypern und den Falkland-Inseln, wo es ebenfalls US-Militär­stützpunkte gibt, gab es keine Probleme mit den lokalen Gemeinden. Aber auf Chagos war die Mehrheit der Menschen Schwarz."

Die Chagossen sind Nachkommen der afrikanischen Sklaven und der indischen, chinesischen und malaiischen Arbeiter, die Frankreich in seine ehemaligen Kolonien brachte, damit sie dort auf Kokosnuss­ölplantagen arbeiteten. Über Hunderte Jahre entwickelten sie ihre eigene Identität als Volk, ihre eigene Sprache und Kultur. Nach der Niederlage Napoleons beanspruchte Großbritannien 1814 die französischen Kolonien Mauritius und das Chagos-Archipel und behielt die Inseln bis zur mauritischen Unabhängigkeit in den 1960er-Jahren. Danach kaufte Großbritannien die Inselgruppe von Mauritius, um sie als Basis für seine Verbündeten nutzen zu können. Als das Abkommen um die Militärbasis zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA Gestalt annahm, hielt ein Memorandum der britischen Regierung vom 24. August 1966 über die Chagossen fest: "Leider gibt es neben den Vögeln auch einige wenige Tarzane oder Freitage, deren Herkunft unklar ist und die man hoffentlich nach Mauritius schickt."

Rassismus gegen Chagossen hält sich bis heute

Um den Vereinten Nationen keinen Bericht vorlegen zu müssen, erklärte das Vereinigte Königreich fälschlicherweise, Chagos habe keine ständige Bevölkerung. Die Auffassung, dass die Chagossen nicht wichtiger seien als ein paar lästige Vögel, hat sich bis heute gehalten. Im Jahr 2010 veröffentlichte WikiLeaks diplomatische Depeschen von US-amerikanischen Botschaften, darunter auch eine, in der das britische Außenministerium feststellte, die Einrichtung eines Meeres­schutzgebiets könnte der "effektivste Weg sein, um langfristig zu verhindern, dass sich ehemalige Bewohner der Chagos-Inseln oder deren Nachkommen auf dem Archipel ansiedeln". Die "Umweltschutz­lobby" wurde als "weitaus mächtiger als die Chagossen" eingeschätzt. So wurde um Chagos herum ein großes Meeresschutz­gebiet eingerichtet. Sollten die Kinder von Marie May Rose jemals nach Diego Garcia zurückkehren, dürften sie ihre Netze nicht mehr nach frischem Fisch und Krabben auswerfen.

Der Ältestenrat in Crawley wird von der NGO Chagossian Voices organisiert, einer der wichtigsten zivil­gesellschaftlichen Plattformen der Diaspora. Einer ihrer Sprecher ist Frankie Bontemps. Er wurde nicht auf Chagos geboren, kämpft aber für das Recht auf Rückkehr auf das Archipel. "Das ganze Gerede der mauritischen und britischen Regierung über Entkolonialisierung ist eine Beleidigung für uns", sagt er. "Wie kann man davon reden und die eigentlich Betroffenen nicht einbeziehen? Mauritius ist 1.200 Meilen von unseren Inseln entfernt. Wir haben unsere eigene Sprache und Kultur."

Chagossian Voices und Human Rights Watch fordern das uneingeschränkte Rückkehrrecht für alle Chagossen und ihre Nachkommen, das Recht auf Selbstbestimmung sowie die Zahlung von Reparationen seitens des Vereinigten Königreichs, um der Gemeinschaft bei der Wieder­ansiedlung auf den Inseln zu helfen. Und was würde mit der US-amerikanischen Militärbasis geschehen, wenn dies gegen alle Wahrscheinlichkeit einträfe? "Wir können friedlich zusammenleben", sagt Frankie Bontemps. "Die US-Armee hat viele Menschen aus den Philippinen eingestellt, die in den Einrichtungen des Stützpunkts arbeiten. Das hätten auch chagossische Arbeitsplätze sein können." Der Sprecher der Chagossen misstraut, wie viele in der Gemeinde, der mauritischen Regierung. "Sie wollen Chagos nur, um mit der Verpachtung des Stützpunktes an die USA und Großbritannien Geld zu verdienen", sagt er. "An unserer Rückkehr haben sie kein Interesse."

Die Ältesten in Crawley erzählen, wie sie und ihre Familien nach ihrer Deportation nach Mauritius in den 1960ern als Bürger zweiter Klasse misshandelt wurden und gezwungen waren, in Baracken am Rande der Hauptstadt Port Louis zu leben. Viele begingen Selbstmord. Das Vereinigte Königreich ist nicht wesentlich beliebter bei den Chagossen: Laut ihnen zahlte es über die mauritische Regierung eine kleine Entschädigung an einige Chagossen und gewährte ihnen Jahrzehnte später die Staatsbürgerschaft. Die britische Regierung will der Diaspora Millionen von Pfund gezahlt haben - welche diese nach eigenen Angaben aber nur zu kleinen Teilen erhalten hat. Obwohl die britische und die US-amerikanische Regierung die Vertreibung von Chagos als "bedauerlich" bezeichnen, haben sie sich nie offiziell entschuldigt. Die wenigen nicht auf Mauritius, sondern auf die Seychellen verschleppten Chagossen haben nie eine Form der Entschädigung erhalten und waren auch nie Gegenstand von Verhandlungen.

Trotz alledem: Mauritius hat noch weniger für Chagos getan. Daher würden viele Menschen in Crawley die vorübergehende Fortsetzung der britischen Herrschaft über Chagos der mauritischen Kontrolle vorziehen - so lange, bis die chagossische Unabhängigkeit erreicht ist. „Laut meinem alten Pass wurde ich auf Chagos geboren“, erzählt Bernadette Dugasse, „als ich letzten Monat meinen neuen Pass abholte, stand dort plötzlich Mauritius. Wer weiß, was als Nächstes dort stehen wird?“ Ob sie jetzt aufgibt? "Ich denke nicht daran."

– Morgane Llanque[4]

Einzelnachweise

Netzverweise

  • Thomas Röper: Gegen den Neokolonialismus: Niger, Mali und Burkina Faso wollen eine Konföderation gründen, Anti-Spiegel am 19. Mai 2024
    Anreißer: Burkina Faso, Mali und Niger haben sich auf die Gründung einer Konföderation geeinigt, um im Kampf gegen den westlichen Neokolonialismus zusammenzuarbeiten.
    Auszug: Die Jahre 2022 und 2023 waren ein echter Wendepunkt für Westafrika. Staaten, die zuvor mehr oder weniger offen unter der Kontrolle der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich und der USA und Großbritannien standen, haben die Kraft gefunden, sich dem gemeinsamen Feind entgegen­zustellen, der ihre Länder und Rohstoffe seit Jahrhunderten ausbeutet. Afrika ist nicht der einzige Fall neokolonialistischen Denkens seitens der Großmächte in der modernen Geschichte. Ich habe kürzlich ausführlich darüber berichtet, wie Washington die "amerikanischste" Republik Haiti, ruiniert hat[ext].