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Shlomo Finkelstein war 282 Tage ein politischer Gefangener der BRD aufgrund einer Gesinnungsstraftat.
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Die journalistisch tätigen deutschen Bürger Thomas Röper und Alina Lipp wurden von der EUdSSR wegen unbotmäßiger Berichterstattung sanktioniert:
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Massen-Wir
Das Schlagwort Massen-Wir bezeichnet pejorativ die von Anhängern kollektivistischer Ideologien durch die plakative Verwendung des Personalpronomens "wir" und des einschlägigen Possessivpronomens "unser" im öffentlichen Diskurs, unter Vorspieglung der Bereitschaft zur Achtung der Grundsätze von individueller Verantwortlichkeit, Subsidiarität und Nachhaltigkeit, zum Ausdruck gebrachte Forderung nach de facto ganzheitlicher und grenzenloser Zwangsverpflichtung einer Gemeinschaft oder Gesellschaft zugunsten der Erreichung eines oftmals ehrenwerten und langfristig dem Allgemeinwohl dienlichen, aber vage definierten Ziels.
Hintergrund
Wenn Kollektivisten/Sozialisten/Linke das Personalpronomen "Wir" (Wir müssen ...) oder das Possessivpronomen "Unsere" (Unsere Demokratie) verwenden, können Sie davon ausgehen, dass die das anders meinen, als der Wortsinn es nahelegt.
Wenn meine Frau sagt, "wir müssen noch Wein aus dem Keller holen", ist klar, wer gemeint ist, aber ich mach's ja gerne. Wenn der Linke sagt, "wir" müssen "uns" um "die Menschen" kümmern, meint er natürlich nicht, dass er nun loslegen würde, sich um einen Mühseligen und Beladenen in seinem persönlichen Umfeld zu scheren oder um seine Kinder (oft hat er der nächsten Generation das Leben verweigert), sondern er meint alle anderen außer sich selbst. Das "Wir" des Kollektivisten ist ein Massen-"Wir", das alle in die Pflicht nehmen soll, nur nicht die Forderer des eigenen Milieus. "Wir" sind dann alle, außer Linke, denn die wollen selbst gleich noch mit versorgt werden. [...] In der DDR-Schule mussten wir das Buch "Timur und sein Trupp"[wp] lesen. Die Geschichte ist in der Sowjetunion in einem Moskauer Vorort im Sommer 1939 angesiedelt. Viele Erwachsene sind an der Front (vom Zeitpunkt her ist es der Japanisch-Sowjetische Grenzkonflikt[wp]) oder einfach abwesend. Der 14-jährige Timur Garajew leistet als Anführer einer Gruppe Gleichaltriger heimliche Nachbarschaftshilfe für Angehörige und Witwen von Frontsoldaten der Roten Armee. Das ist sehr ehrenwert und sympathisch - ich kann mich jedoch nicht erinnern, dass das in der DDR irgendwelche Nachahmer gefunden hätte. Für uns als Kinder war das Unrealistische dieses Propagandastücks offensichtlich. Es stand im Gegensatz zu der Mangelerfahrung, dass man gerade im Sozialismus mit der Versorgung der eigenen Familie bereits ausgelastet war und ohne Gegenleistung schwer etwas zu bekommen war. |
– Roland Woldag[1] |
Einzelnachweise
- ↑
Massen-Wir versus Familien-Wir[ext] - Roland Woldag, März 2025, eigentümlich frei - Heft 250