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Wir

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Das Wort Wir bezeichnet in der deutschen Sprache das Personalpronomen der 1. Person Plural, siehe auch Inklusives, exklusives und duales Wir[wp].

Bernhard Lassahn hat in einem Essay das falsche Wir beschrieben, bei dem man nicht genau weiß, wer damit gemeint ist, aber den Eindruck gewinnt, dass jemand vereinnahmt werden soll. Wenn es beispielsweise Politiker sagen "Wir brauchen den Euro" oder "Wir brauchen die Quote", dann stellt sich schon die Frage, wer zu diesem "wir" gehört.

Die Bedeutung dieses "wir" unterliegt auch der Veränderung, wie Bernhard Lassahn am Beispiel der Sozial­demokratischen Partei Deutschlands ausführt. Beispielsweise in dem Buchtitel von Bernt Engelmann[wp] (mit Günter Wallraff[wp]) "Ihr da oben, wir da unten" wurde das "wir" einer früheren SPD treffend beschrieben.

Zitat: «Die neuen Vorschläge der SPD [...] folgen dem Grundsatz "Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden". Ein "wir", das für Männer und Frauen gilt, ist damit ausgeschlossen. Eine Gemeinschaft von Männern und Frauen gibt es nicht mehr. Männer gehören nicht in das "Wir" der neuen SPD. Nur weil sie Männer sind.»

Das neue "Wir" der SPD ist nicht etwa eins, das Frauen und Männer verbindet, sondern eins, das trennt. Es ist ein böses "Wir". Der Satz lautet eben nicht: "Wer die menschliche Gesellschaft will, muss männliche und weibliche Lebens­entwürfe gleichermaßen ermöglichen." Von Gleichberechtigung, Gleichstellung oder Augenhöhe ist die SPD, auch wenn sie sonst so gerne davon redet, weit entfernt. Die Kluft ist unüberwindlich.

Männer will die SPD also nicht. Und wie ist es mit Frauen? Ja, klar, gerne - aber was für welche? Am liebsten übertrieben ehrgeizige Frauen mit Ellen­bogen­mentalität und Begeisterung für Frauenfußball, die zielsicher Führungs­positionen anstreben. Solche Frauen sind gewünscht: "Wir wollen den Frauenanteil im Wissenschafts­system durch am Kaskadenmodell orientierte Zielquoten nachhaltig erhöhen. In wissenschaftlichen Führungsgremien wollen wir einen Anteil von mindestens 40 Prozent erreichen."

Haben diese vorbildlichen Frauen noch etwas gemeinsam? Sie haben es weit gebracht. Es sind Professorinnen, die nun auf der vorletzten Stufe ihrer Karriere­leiter stehen, auf einer langen Leiter, die in höchste Höhen führt. Es sind Frauen, die vermutlich alle eine Villa im Tessin haben; oder in der Toskana. Es sind "die da oben". Kann man von da aus noch zu einem "Wir" kommen?

Zitat: «"Das WIR entscheidet" ist schließlich ein echter Geniestreich der Kryptizität.»[1]
Zitat: «Jetzt, da die Plakate an den Straßen stehen, taucht allerdings schon das nächste Rätsel auf: Wer sind eigentlich diese fotografierten "WIRs" - und wenn ja wie viele?»[1]

Wer ist "Wir"?

Zitat: «Ein Wort hab ich gelesen, gleich als erstes Wort: "Wir!"

Wie die Ratten aus den Löchern kommt das "wir" sobald sie Dumme brauchen, die den Kopf hinhalten.

Wer ist "Wir?" Meine so genannte Familie, nach deren Erstversuch ich als genau das Gegenteil von "wir" ohne Sorgerecht, dafür mit unbezahlbaren Unterhalts­pflichten völlig konform mit dem deutschen Familienrecht radikal abgetrennt wurde? Das soll ich verteidigen, echt jetzt?

Das "Wir" auf der Straße, in Läden, wo ich noch nicht einmal die Sprachen verstehe, wo die ganze Welt ist und sich nicht um "wir", aber um Steuergelder zentriert, die in Rekordhöhe den noch Arbeitenden abgepresst werden? Wo mein Sohn zwar Minderheit ist, aber genau das Gegenteil von "geschützt"? Ich soll Ali Babas ertrotzte Schatzhöhle verteidigen?

Oder das "wir" so wie "unsere" angebliche Freiheit, die dazu zwingt nicht genehme Meinungen hinter Cloudflare[wp] zu schützen, sich fürs bloße Hosting ins Ausland vertreiben zu lassen, ständig neue Schurigelgesetze zu ertragen, in einer sorgsam immer vergrößerten Cancel-Kultur unterzugehen. Und bringt man die Meinungen nicht zum Schweigen, werden sie gehasst oder ausgeschnitten, Big Tech macht eifrig mit mit allem was ihnen zur Verfügung steht.

Wir? Leckt mich am Arsch!» - P.[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Christian Schütte: Kolumne: Wo das Renten-Wir sich scheidet, Capital am 27. August 2013 (Sozialdemokratische Doppelzüngigkeit)
  2. Kommentar von P. am 7. März 2022 um 9:15 Uhr

Querverweise

Netzverweise

Dieser Artikel basiert auszugsweise auf dem Artikel Wer sind wir eigentlich? von Bernhard Lassahn, 2. Juni 2013.