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Lohngerechtigkeit
Lohngerechtigkeit beschreibt in der Wirtschaftssoziologie die Vorstellung, dass der Lohn einen der Leistung des Arbeitenden geschuldeten oder ihm gemäßen Anteil am Produkt darstellt bzw. diesem Anteil entsprechen soll. Entgegen der Vorstellung von der Ausbeutung des Arbeitenden durch den Kapitalisten ("Die Arbeit schafft die Werte"), die zu einem prinzipiellen Interessengegensatz von Lohnabhängigen und Kapitalisten führt, impliziert der g.e Lohn, gerechter ein prinzipiell partnerschaftliches Verhältnis. An ältere Formen einer "moralischen Ökonomie" knüpft die Vorstellung an, dass durch den Lohn den Arbeitenden und ihren Familien ein "gerechtes Auskommen", ein anständiges Leben ermöglicht werden muss.
Zitat: | «Die Fragen der absoluten Lohnhöhe und des relativen Lohnvergleichs beschäftigen alle Arbeitnehmer und deren Führungskräfte. Die Ausführungen zur Gestaltung eines möglichst gerechten Anreizsystems müssen an dieser Stelle notgedrungen kursorisch bleiben, da die Diskussion der Lohngerechtigkeit leicht ein eigenes Buch füllen würde.
Die Einschränkung "möglichst gerecht" deutet bereits an, wie schwierig diese Aufgabe ist. So kann nach unterschiedlichen Gerechtigkeitsprinzipien durchaus Unterschiedliches als gerecht angesehen werden. In der Abbildung wird als Beispiel die Definition von Kößler verdeutlicht: Er unterscheidet drei Kernprinzipien (fett gedruckt) und fünf Randprinzipien der Lohngerechtigkeit.»[1] |
Einzelnachweise
- ↑ Jürgen Schechler: Prinzipien der Lohngerechtigkeit, Blickpunkt Wirtschaft am 25. März 2013
Netzverweise
- IG Metall begrüßt Vorhaben, fordert aber Nachbesserungen, IG Metall am 14. Dezember 2015
- Einkommen von Frauen: Schwesig stellt Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit vor, Spiegel Online am 9. Dezember 2015 (Frauen verdienen deutlich weniger als Männer: Familienministerin Schwesig will per Gesetz gegen die Einkommensunterschiede vorgehen. Der Arbeitgeberverband kritisiert den Gesetzentwurf.) (Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) will bis Ende 2016 ein "Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern" durchsetzen. "Derzeit ist die Frage des Gehalts in Deutschland eher ein Tabuthema, es ist eine Blackbox. Viele wissen gar nicht, ob sie eigentlich fair und gerecht bezahlt werden", sagte Schwesig am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung der Eckpunkte des Gesetzes.)
- Holger Lengfeld: Lohngerechtigkeit im Wandel der Arbeitsgesellschaft, Bundeszentrale für politische Bildung am 16. Januar 2007
- Lohngerechtigkeit - Eine theoretische Annäherung und empirische Befunde zur wahrgenommenen Lohngerechtigkeit der Mitarbeiter österreichischer sozialer Dienste - Werner Weißleder, Mai 2009 (133 Seiten) (3. Der gerechte Lohn in der Arbeitswelt - Seite 16) (3.1 Eine Einführung in das Gerechtigkeitsverständnis des Menschen - Seite 17) (3.2 Die Verteilungsgerechtigkeit - Seite 28) (3.3 Lohngerechtigkeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet - Seite 30) (3.4 Fazit: Gibt es überhaupt DIE Lohngerechtigkeit? - Seite 53)
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lohngerechtigkeit aus dem Wirtschaftslexikon. Der Wirtschaftslexikon-Artikel steht unter unklaren Lizenz-Bedingungen. |