Erinnere Dich an die Movember Wohltätigkeitsveranstaltungen im November. |
MediaWiki[wp] ist männerfeindlich, siehe T323956. |
Journaille
Der Ausdruck Journaille ist eine abwertende Bezeichnung für Journalisten im deutschen Sprachraum. Es handelt sich um eine Wortneubildung[wp] vom Anfang des 20. Jahrhunderts in Anlehnung an das französische Wort Kanaille[wp] und bedeutet so viel wie "Presse-Gesindel" oder "Presse-Pack". Das Wort benennt in unscharfer Abgrenzung Journalisten in ihrer Gesamtheit oder als einzelne, die herabwürdigende und skandalisierende Un- oder Halbwahrheiten verbreiten, insbesondere in Boulevardmedien[wp]. Dabei werden sie als verantwortungslos, sensationshungrig oder unlauter agierend gedeutet. Im Einzelfall werden ihnen auch demagogische[wp] bzw. politische Motive zugeschrieben.
Bekannt gemacht wurde der Ausdruck von Karl Kraus[wp]. In Die Fackel schrieb er 1902 in einem Artikel mit der Überschrift Die Journaille über "die Verwüstung des Staates durch die Pressmaffia", weshalb er diese Bezeichnung "hiemit dem Sprachgebrauch überliefere".[1]
Zitat: | «"Darf eine Zeitung beschimpft werden? Darf der einfache Mann aus dem Volke, dem Erkenntnis über das Zeitungswesen mangelt, darf einer, der ihr Wirken nicht durchschaut, dem aber endlich ein Ahnen die Augen geöffnet, dem dumpfen Gefühl von Abscheu und Ekel in einem Schimpfwort den erlösenden Ausdruck geben?" Das hier gekürzt wiedergegebene Zitat stammt von Karl Kraus[wp], und er kam zu der Meinung: Ja, er, Karl Kraus, dürfe die Zeitungen beschimpfen, denn er habe "zwingende Argumente für Hass und Verachtung gegen die parasitären Zerstörer des Geisteslebens" gesammelt. So überschreibt er 1902 einen Artikel in der "Fackel" mit dem Titel "Die Journaille" und bringt damit ein Schimpfwort in Umlauf, das noch eine große Karriere vor sich haben sollte.»[2] |
Einzelnachweise
- ↑ Karl Kraus[wp]: Die Journaille. In: Die Fackel 3 (1902), Nr. 99, S. 1-9, hier S. 1 (auch für das Zitat im folgenden Satz).
- ↑ Günther Haller: "Lügenpresse!" - Ein neuer alter Kampfruf, Die Presse am 3. Januar 2015 (Der beliebteste Schlachtruf von islamkritischen Demonstranten in deutschen Städten ist "Lügenpresse!" Die Protestierer werden angetrieben von der Wut auf die meinungsbildende "Systempresse". Ein Kampfruf und seine Geschichte.) (Eine Konstante bei den Protestversammlungen ist der Hass auf die "gleichgeschaltete Lügenpresse".)
Querverweise
Netzverweise
- Hadmut Danisch: Parasitäre Lebensweisen: Das Gebettel der Geisteswissenschaftler, Ansichten eines Informatikers am 9. Dezember 2016 (Eine Wutrede über Journalisten und Geisteswissenschaftlern)
- Rainer Blasius: Unwort des Jahres: Von der Journaille zur Lügenpresse, FAZ am 13. Januar 2015
- Das Gelbe Forum (2007-2017): Hier mein Phrasenbaukasten für Journaillen, Leisereiter am 22. Februar 2015 - 21:44 Uhr