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Christian Schmidt-Wellenburg
Christian Schmidt-Wellenburg | |
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Beruf | Soziologe |
Dr. rer. pol. Christian Schmidt-Wellenburg arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrbereich Allgemeine Soziologie an der Universität Potsdam.[1]
Studium
Schmidt-Wellenburg studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft an der Philipps-Universität Marburg, der Technischen Universität Dresden, der University of Manchester und der Humboldt-Universität zu Berlin. Er erlangte den Abschluss als Diplom-Sozialwissenschaftler 2004 an der Humboldt-Universität zu Berlin.[2] Er promovierte mit der Dissertation zum Thema "Funktion und Folgen der Unternehmensberatung im Wandel des Kapitalismus".[3]
Berufliche Aktivitäten
- 2004-2005
- Vertretung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Allgemeine Soziologie des Instituts für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.
- seit 2004
- Redakteur des Berliner Journals für Soziologie.[2]
Mitgliedschaften
- 2005-2009
- Berlin Graduate School of Social Sciences (BGSS)[4]
Publikationen (Auswahl)
- Monographien
- "Die Regierung des Unternehmens. Managementberatung im neoliberalen Kapitalismus". Konstanz: UVK. 2013.
- "Internationalisierung der Betriebswirtschaftslehre an Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz" (zus. mit Johann Engelhard und Dirk Steinhausen) Bamberger Betriebswirtschaftliche Beiträge, Nr. 145/2007
- "Evolution und sozialer Wandel. Neodarwinistische Mechanismen bei W. G. Runciman und N. Luhmann". Opladen: Barbara Budrich Verlag. 2005[5][6]
- Herausgeberschaften
- "Politische Soziologie transnationaler Felder", Schwerpunktheft des Berliner Journals für Soziologie H.2, Jg. 24, 2014 (Gastherausgeberschaft zus. m. Stefan Bernhard)
- Aufsätze
- "Die Jugendweihe. Bedeutung und Funktion eines biographischen Übergangsrituals". In: Berliner Journal für Soziologie, Jg. 13: H3, 2003, 349-370.[7]
Rezensionen
Zitat: | «[In] Christian Schmidt-Wellenburgs [...] "Regierung des Unternehmens" [...] geht es um "den spektakulären Aufstieg der Managementberatung am Beispiel des US-amerikanischen Kontexts". Die taffe These der Studie: In der Wirtschaft haben eigentlich die Berater die Macht übernommen. Sie bestimmen an Schaltstellen der dominierenden Unternehmen den Kurs, dem sich dann Zulieferer, Konkurrenten und Kunden anpassen müssen. Durch eine global gewachsene Konzernmacht kommt es zur "Ausdehnung des als regierbar begriffenen Raumes", die modischen Managementideen prägen auch die Politik, die Forschung, die ganze Gesellschaft. Alles wird Markt.
Auch die Unternehmen selbst werden nicht mehr als ein Ensemble begriffen, sondern "als momentaner, vertraglicher Zusammenschluss von Einheiten, die intern und extern in Konkurrenz zu allen potentiellen Anbietern der gleichen Leistung stehen". Was natürlich alle verunsichert und permanent von Beratung abhängig macht. "Nur der Beste überlebt." Welches ist die derzeit effizienteste Technik? Wo wird investiert? Was verheißungsvoller scheint, wird "schneller und konsequenter als zuvor exekutiert". Dabei wirkt "der Manager als Coach", der empfohlene Beratungspraktiken nutzt und weiterträgt. Ihm wird zwar noch Verantwortung zugeschrieben, doch Entscheidungen trifft er kaum. Bei den Business Schools, von denen die heutigen Wirtschaftseliten meist kommen, läuft es nicht anders. "Dass auch hier zunehmend externe Beratung notwendig ist, um die verwirrenden und mannigfaltigen Signale des Marktes zu interpretieren und Strategien zu entwickeln, liegt auf der Hand." Auch der Lehrer versteht sich jetzt als Berater, der seinen Kunden die Selbstoptimierung ermöglicht. Rankings zeigen, welche dieser Schulen am erfolgreichsten um die Gunst der Unternehmen buhlen, wo Absolventen ihr Humankapital für die persönliche Karriere optimal mehren können. [...] Anschaulich beschreibt Schmidt die von Gurus und Jüngern geprägte Beratungsszene mit ihren sich wandelnden Moden und medialen Mechanismen. Eine allgemeine Unsicherheit vermehrt das Bedürfnis nach "Heilsgewissheit", welches nur wenige "aus dem Kreis der Ideenvirtuosen wirklich stillen können". Einige werden in Kurzporträts vorgestellt. Meist sind es Verfasser einschlägiger Bestseller, die unsereins kaum kennt. Auch vereinzelte Unternehmerfiguren gehören dazu: Alfred P. Sloan[wp], leitend bei General Motors tätig und ein "Patriarch und Pragmatiker" alter Schule, oder Bill Gates[wp], "vom Durst nach Revolution" geprägt und damit ansteckend erfolgreich. Dass es mehrheitlich Männer sind, versteht sich von selbst. Doch als besonders markanter Fall wird eine Frau präsentiert: Rosabeth Moss Kanter[wp], eine kritische Wissenschaftlerin und engagierte Feministin, die zu Beginn der 1970er Jahre eher als Außenseiterin ins Beratungsmilieu geriet, "im Verlauf ihrer Karriere einen erstaunlichen Wandel" vollzog und jetzt "in die erste Liga der Gurus" gehört.»[8] |
Zitate
- "Die Jugendweihe ist eine Lösung des Problems ostdeutscher Identitätskonstruktion, das auf der beispiellosen Diskontinuität der Lebensläufe beruht. [Sie bietet] einen seltenen Rahmen, der aufgrund seiner hohen, dem Ritualaufbau geschuldeten Formalität keine diskursive Auseinandersetzung zulässt und gegen Widerspruch immunisiert." [9]
Einzelnachweise
- ↑ Uni Potsdam: Christian Schmidt-Wellenburg
- ↑ 2,0 2,1 Uni Bamberg: Christian Schmidt-Wellenburg (Mitgliedschaften: Assoziiertes Mitglied der Berlin Graduate School of Social Sciences der Humboldt-Universität zu Berlin.), abgelesen am 1. August 2014
- ↑ Uni Bamberg: Christian Schmidt-Wellenburg: Dissertationsvorhaben
- ↑ Berlin Graduate School of Social Sciences (BGSS): Christian Schmidt-Wellenburg (Berlin Graduate School of Social Sciences (BGSS) [an der Humboldt-Universität zu Berlin]; Status: Alumni Associated; E-Mail: christian.schmidt-wellenburg (at) uni-bamberg.de; BGSS Membership: 2005-2009; Current Occupation: Junior faculty, Universität Potsdam), abgelesen am 1. August 2014
- ↑ Budrich Verlag: Evolution und sozialer Wandel
- ↑ Inhaltsverzeichnis und Einleitung[ext], 2015 (6 Seiten)
- ↑ Uni Potsdam: Christian Schmidt-Wellenburg: Publikationen
- ↑ Gesellschafts(ge)schichten[ext] - Hans Steiger, Buchbeilage vom 15. Dezember 2013 (Seite 4-5)
- ↑ Zitiert von Martin Rank: Im Kino die Kindheit beerdigen, TAZ am 4. Mai 2013