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Strukturelle Gewalt
Der Begriff Strukturelle Gewalt bezeichnet ein Konzept, das den klassischen Gewaltbegriff umfassend erweitert und 1971 vom norwegischen Friedensforscher Johan Galtung[wp] formuliert wurde.
Galtung ergänzte den traditionellen Begriff der Gewalt, der vorsätzlich destruktives Handeln eines Täters oder einer Tätergruppe bezeichnet, um die Dimension einer diffusen, nicht zurechenbaren strukturellen Gewalt:
- "Strukturelle Gewalt ist die vermeidbare Beeinträchtigung grundlegender menschlicher Bedürfnisse oder, allgemeiner ausgedrückt, des Lebens, die den realen Grad der Bedürfnisbefriedigung unter das herabsetzt, was potentiell möglich ist."
Der Gedanke, dass den gesellschaftlichen Systemen und Subsystemen Gewalt inhärent sei, ist dabei keineswegs neu. Heinrich Zille[wp] hat ihn in dem Diktum zugespitzt, man könne mit einer Wohnung einen Menschen genauso erschlagen wie mit einer Axt. Eine klassische Formulierung findet sich in Bertolt Brechts[wp] "Me-Ti" (Buch der Wendungen):
- "Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten."
Strukturelle Gewalt werde von den Opfern oft nicht einmal wahrgenommen, da die eingeschränkten Lebensnormen bereits internalisiert seien.
Strukturelle Gewalt gegen Männer
Wenn aber in einer Gesellschaft eine Teilgruppe eine geringere Lebenserwartung hat als die durchschnittliche, so wird auf diese Gruppe strukturelle Gewalt ausgeübt. Und zwar unabhängig davon, was die Verfassung, Politiker oder die Presse erzählen, inklusive gesellschaftlicher Mythen. Das Konzept ist in der Vergangenheit anwendbar auf Schwarze in den USA und in Südafrika und seit der Industrialisierung auf Männer.
Indikatoren für Strukturelle Gewalt
Beim Vergleich von zwei Personengruppen (Männer und Frauen)
- Ungleiche Lebenserwartung (ungleiche Abweichung vom natürlichen Durchschnittswert)
- Ungleiches Strafmaß und Häufigkeit von Verurteilungen
- Ungleich hohe Selbstmordrate
- Ungleiche Gruppen (Männer mit Kindern) Alkohol, Selbstmord, Obdachlosigkeit, Depression
Beispiel für die Wahrscheinlichkeit für Männer struktureller Gewalt zum Opfer zu fallen, Dezember 2007 (Hintergrund Väter töten Familien) Heute bin ich ein "ordentlicher Kerl", sehe nett aus, mache meinen tollen Job, treibe Sport und bin im Leben.
Morgen trennt sich meine Frau, nimmt die Kinder mit, das ist so, das habe ich hinzunehmen. Gleichzeitig werde ich unterhaltspflichtig, kann mir das aber mit Steuerklasse EINS und den ehelichen Krediten am Arsch nicht mehr leisten und laufe in die Insolvenz (in die man mich gerichtlich angeordnet ZWINGT!). Dann ziehe ich in eine Appartmentwohnung, da wird mir der Umgang verweigert, weil die Wohnung "nicht kindgerecht ist". Bei meinem Arbeitgeber stehen die Gläubiger auf der Matte, um Lohn zu pfänden. Ich werde depressiv. Melde mich krank. Verliere den Job. Finde keinen neuen, weil ich dauernd vom gegnerischen Anwalt penetriert werde. Ich komme nicht mehr aus dem Bett. Stehe erst um 17 Uhr auf, um mir an der Tanke eine Dose Bier zu holen. Da Alkohol keine Lösung ist, gehe ich stattdessen in Psychotherapie, mit erwerbsbiographisch gleichen Konsequenzen. Nach 12 Monaten bin ich in Hartz VI und das wars dann. Dann muss ich beim Sozialgericht (oder Verwaltungsgericht) klagen, damit man mir eine Bahnfahrkarte zu meinem Kind als Mehrbedarf zur Grundsicherung anerkennt. Internet habe ich nicht mehr, weil ich mir das nicht mehr leisten kann. Meine Schufa ist versaut und telefonieren kann ich nur noch mit einer prepaid-Karte, weil ich keinen Vertrag mehr bekomme.
DAS GEHT ALLES IN NUR 18 MONATEN...
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Strukturelle Gewalt