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Petrodollar

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Das Schlagwort Petrodollar (Kofferwort aus dem Präfix Petro im Sinne Erdöl oder im erweiterten Verständnis petro­chemisches[wp] Erzeugnis und dem Begriff Dollar im Sinne von US-Dollar) bezeichnet umgangs­sprachlich die von den erdöl­exportierenden Ländern[wp] aus dem Export von Erdöl erzielten Devisen­einnahmen und deren Abrechnung in US-Dollar[wp].[1]

Hintergrund

Seit dem Zweiten Weltkrieg[wp] wird der Handel mit Erdöl hauptsächlich in US-Dollar abgerechnet, wobei die Denominierung in US-Dollar pro Barrel erfolgt. Besonders rohstoff­abhängige Volkswirtschaften, die Petrodollars generieren, sind die Golfstaaten[wp], Irak, Nigeria und Venezuela.[1]

Es gab zwar ein offizielles Abkommen zwischen den USA und Saudi-Arabien, das im Juni 1974 unterzeichnet wurde, Und es gab ein weiteres, aber geheimes Abkommen, das im selben Jahr etwas geschlossen wurde und wonach den Saudis militärische Hilfe im Gegenzug für die Umwandlung ihrer Erdöl­einnahmen in US-Staats­anleihen versprochen wurde. Der Deal, wonach der Riad sein Erdöl für US-Dollar verkaufen würde, war informell und hatte kein Ablaufdatum. Das Petrodollar-System, wie wir es heute kennen, ist weitestgehend organisch gewachsen.

Doch diese Fiktion weist auf eine dem Ganzen zugrunde liegende Wahrheit hin: Der Petrodollar ist jetzt in eine lange Dämmerphase eingetreten, aus der es kein Zurück mehr geben wird. Kein anderes Wirtschafts­abkommen trug im letzten halben Jahrhundert mehr zur Sicherung der Vormacht­stellung der USA bei. In seinem Wesen stellte es eine implizite Erdöldeckung für den US-Dollar dar, die aufrecht­erhalten bleiben sollte. Dabei kann man eine Idee aufgreifen, die ursprünglich von dem Finanz­analysten Luke Gromen geäußert wurde: Es ist letztlich die Unfähigkeit und Unwilligkeit der USA, diese Deckung ihres Dollar aufrecht­zu­erhalten, die allmählichen das System scheitern lässt.

Ursprünge des Petrodollars

Als die USA 1971 die Golddeckung des US-Dollars abschafften und damit das Bretton-Woods-Abkommen[wp] außer Kraft setzten, wurde damit das internationale Finanzsystem ins Chaos gestürzt. Es folgte eine turbulente Zeit mit hoher Inflation und umfassenden Anpassungen infolge frei schwankender Währungskurse als die neue Realität. Da der US-Dollar somit nicht einmal mehr den Anschein einer Deckung durch Gold erweckte, verlor er - wenig überraschend - an Wert und setzte die Inflation in Gang. Bis zum Sommer 1973 hatte er gegenüber anderen wichtigen Währungen bereits ein Fünftel seines Wertes verloren.

Damit hätte eigentlich die in der Nachkriegszeit zweieinhalb Jahrzehnte andauernde Vorherrschaft des US-Dollars zu Ende gehen sollen. Doch es geschah etwas ganz Merkwürdiges: Die Rolle des US-Dollars als Reserve­währung und wichtigstes Handels­instrument wurde nur noch weiter ausgebaut. Der Grund dafür war die Tatsache, dass es den Amerikanern gelungen war, den Erdölhandel in US-Dollar steuern zu können, und zwar zunächst mit den Saudis im Jahr 1974 und bald darauf mit der gesamten OPEC. Dadurch wurde faktisch eine Rohstoff­deckung für den US-Dollar geschaffen. Da der Erdölmarkt viel größer ist als der Goldmarkt, gab das dem US-Dollar sogar noch mehr Spielraum.

Im Gegenzug für die Zustimmung, Erdöl gegen US-Dollar zu verkaufen, wurde Saudi-Arabien zu einem Protektorat des US-Militärs. Viele betrachteten diesen Deal als ein "unwiderstehliches Angebot" für die Saudis, das sie einfach nicht ablehnen konnten. Und schließlich erregten der US-Außenminister Henry Kissinger[wp] und der US-Verteidigungs­minister James Schlesinger[wp] Anfang 1975 höchste Aufmerksamkeit, als sie die Möglichkeit nicht mehr ausschließen wollten, im Falle einer "Strangulierung" des Westens durch die erdöl­produzierenden Länder, ausländische Erdölfelder mit militärischer Gewalt zu übernehmen. Obwohl der "Öl-Deal" zwischen den USA und Saudi-Arabien diesen Äußerungen vorausging, ist es nicht weit hergeholt, sich vorzustellen, dass es das saudische Königreich für sicherer hielt, sich unter die Obhut der USA zu begeben, als abzuwarten, wie das Wort "Strangulation" genau definiert werden würde.

Das war wohl eine gute Wette. In den letzten fünfzig Jahren ist in Saudi-Arabien viel passiert, aber eine Farbrevolution oder eine US-Operation zum Regimechange ist definitiv nicht eingetreten.

De-facto-Ölfinanzierung und die Ausnahme von der Regel

Der US-Dollar ging also von einer Bretton-Woods-Bindung an den Goldpreis zu einer inoffiziellen Deckung durch Erdöl über. Tatsächlich bewegte sich der Erdölpreis nach dem Schock von 1973/1974 in den folgenden 30 Jahren in einer bemerkenswert stabilen Spanne zwischen etwa 15 bis 30 US-Dollar pro Barrel. Diese bemerkenswerte Stabilität ist der Kern des Erfolgs vom Petrodollar-System. Es gab eine wichtige Ausnahme von dieser Stabilität, aber selbst diese führte letztlich zu einer Stärkung des Systems.

Eine Ausnahme bildete der Erdölpreis­schock von 1978/1979, der durch die iranische Revolution[wp] ausgelöste wurde, als der Rohölpreis weit über die obere Schwelle dieser Spanne anstieg. Dies fiel mit einer tiefen Krise des US-Dollars und einer galoppierenden Inflation in den USA zusammen (und war teilweise auch eine Ursache dafür). Zu dieser Zeit begann der damalige Vorsitzende der Federal Reserve Bank[wp] (Fed) Paul A. Volcker Jr.[wp] mit seiner berühmten Serie aggressiver Leitzins­erhöhungen.

Die "bittere Arznei" von Volcker zielte zwar darauf ab, die schlimmste Inflation in der US-Geschichte zu bekämpfen, aber nicht weniger wichtig war ihre Wirkung auf die Stärkung der erschütterten Glaubwürdigkeit des US-Dollars. In einem damaligen Artikel in der New York Times wurde beklagt, die Maßnahmen des Vorsitzenden der Federal Reserve "machen deutlich, dass internationale Erwägungen und insbesondere die Verteidigung des US-Dollars die US-Wirtschaftspolitik inzwischen in einem Maße beeinflussen, wie es in der Nachkriegszeit noch nie zuvor der Fall war". Mit anderen Worten wurde Volcker vorgeworfen, das Funktionieren des Dollarsystems über innenpolitische Erwägungen zu stellen.

Es ist wichtig, sich hier nicht zu sehr in das Entwirren von Ursache und Wirkung zu verstricken oder in Volckers Handeln einen expliziten Petrodollar-Bezug zu suchen. Der Erdölmarkt reagierte in jenen Jahren auf eine Vielzahl von Faktoren, und die Federal Reserve Bank hatte nicht die Macht, ihn zu steuern. Volcker versuchte das auch explizit gar nicht. Aber er war sich der Belastungen wohl bewusst, die die hohen Rohölpreise den Erdöl­importeuren bereiteten, und auch der Bedrohung für die Stabilität des Systems, die sie darstellten.

Durch Volckers entschlossenes Handeln wurde der US-Dollar wieder zur beliebtesten Währung auf der Welt, wobei der starke US-Dollar dazu beitrug, dass Rohöl in US-Dollar tatsächlich billiger blieb als in anderen Währungen. Am wichtigsten jedoch war, dass der Eindruck entstand, die USA seien bereit, ihrer eigenen Wirtschaft Schmerzen zuzufügen (Volcker ließ die USA zwei schwere Rezessionen durchleben), um den Dollarwert für alle globalen Akteure zu erhalten, die US-Dollars halten oder Geschäfte in US-Dollar abwickeln.

Anfang der 1980er Jahre sanken die Rohölpreise wieder und bewegten sich in den nächsten etwa zwanzig Jahren im Bereich zwischen 15 und 30 US-Dollar. Das lag vor allem an der Erschließung neuer Erdölvorkommen, etwa in der Nordsee, in Alaska und Mexiko. Das Entscheidende war, dass der US-Dollar seinen Wert gegenüber dem Erdöl bewahrte. Dabei spielt es keine Rolle, wie viel davon tatsächlich ein Erfolg der US-Politik und wie viel lediglich ein Zusammentreffen günstiger Umstände war. Entscheidend ist, dass der US-Dollar als gleichwertiges Äquivalent zum Erdöl angesehen wurde und die Jahre unter Volcker den Eindruck erweckten, dass die USA in Krisenzeiten tatsächlich den US-Dollar verteidigen und fair managen würden. Das machte das Halten von US-Dollars (oder auch US-Staatsanleihen) für alle zu einer vernünftigen Angelegenheit.

30-Jahres-Stabilität bricht - und der Rest ist Geschichte

Im Jahr 2003 begann der Rohölpreis einen langen und stetigen Anstieg. Dies ist größtenteils auf die steigende Nachfrage aus China und die geologischen Gegebenheiten zurückzuführen, dass viele der großen Erdölfelder der Welt ihren Höhepunkt der Fördermengen überschritte hatten, was eine Verknappung des leicht förderbaren Erdöls bedeutete (es ist zutreffender, vom Höhepunkt des "billigen" Erdöls zu sprechen als vom tatsächlichen geologischen Höhepunkt). Auch der US-Dollar verlor zwischen 2003 und 2008 gegenüber anderen wichtigen Währungen erheblich an Wert - ein Umstand, der laut dem Ökonomen Steve Hanke etwa 50 Prozent des Erdölpreisanstiegs in diesem Zeitraum verursachte.

Wichtig ist, dass der Erdölpreis nicht nachgab, als er den höchsten Stand seit 30 Jahren erreicht hatte. In den nächsten Jahren stiegen die Erdölpreise vielmehr stetig an und erreichten im Juli 2008 mit 145 US-Dollar pro Barrel ihren Höchststand. Das kann man ebenso auch als einen Wertverlust des US-Dollars gegenüber dem Erdöl darstellen, was für alle diejenigen, die US-Dollars halten und Erdöl kaufen, eine bedrohliche Entwicklung ist.

Genau an diesem Punkt zeigte sich ein fataler Riss im Fundament des Petrodollars. Wo war nun angesichts der steigenden Erdölpreise und des schwächelnden US-Dollars ein neuer verwegener Paul Volckers, der kommen und die Geldpolitik straffen würde, um den US-Dollar um jeden Preis zu stärken und seine implizite Erdöldeckung aufrecht­zu­erhalten? Die Antwort lautet: er war nirgends zu finden. Tatsächlich geschah nämlich genau das Gegenteil. In der entscheidenden Phase des Anstiegs der Rohölpreise im Jahr 2007 und Anfang 2008 senkten die USA als Reaktion auf ihre schwächelnde Wirtschaft sogar die Zinssätze und verschärften damit noch das Problem.

Luke Gromen ist der Ansicht, dass diese Episode für viele Länder eine wichtige Erkenntnis mit sich brachte. Sie hatten ihre Währungs­reserven in dem Glauben angehäuft hatten, dass der US-Dollar auch weiterhin so gut verwaltet würde, dass er auf Erdöl gestützt genauso gut wie auf Gold sei und dass die USA keine Politik verfolgen würden, die zur Verarmung der Energie­importeure führen würde.

Was die Lage noch verschlimmerte, war die Flut von "Rettungs­paketen" die "quantitative Lockerung" in Höhe von Billionen US-Dollar infolge der Finanzkrise 2008/2009. Das verstärkte noch den Eindruck, dass die USA keine Mühen scheuen würden, um vorrangig ihr eigenes, marodes Bankensystem zu stabilisieren - US-Dollar hin oder her. Zudem war deutlich geworden, dass die US-Wirtschaft inzwischen zu sehr eine Finanzwirtschaft und zu stark verschuldet war, um eine "medizinische Behandlung" nach dem Vorbild von Volcker zu ertragen.

Man sollte allerdings bedenken, dass die Erdölpreise im Jahr 2009 tatsächlich eingebrochen sind und der US-Dollar während der weltweiten Finanzkrise (paradoxerweise) an Stärke gewinnen konnte. Dies war jedoch direkt auf die wirtschaftliche Katastrophe zurückzuführen, die durch den Crash selbst und die anschließende Rezession verursacht wurde. Niemand verwechselte Ben Bernanke[wp] mit Paul Volcker.

Auch die Rohölpreise sanken zwischen 2014 und 2016 im Zuge des Schieferöl[wp]-Booms, der die USA de facto zum weltweiten Grenzkosten-Produzenten machte. Man könnte sogar behaupten, dass der US-Dollar über weite Strecken des Jahrzehnts von 2010 bis 2020 in eine neue (wenn auch höhere) Preisspanne gegenüber dem Erdöl fiel und damit ein - wenn auch blasses - Abbild der früheren Erdölpreis­stützung des US-Dollars wiederherstellte. Aber das System funktionierte zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr richtig. Das kurzlebige Schieferöl-Wunder verzögerte und verschleierte die Folgen nur etwas.

Es ist wichtig, in den Schwankungen des US-Dollar-Kurses oder des Rohölpreises nicht eine Bestätigung oder Widerlegung der Idee einer Erdöl-Deckung für den Dollar zu suchen. Entscheidend ist vielmehr zu erkennen, dass ab Mitte der 2000er Jahre mit dem oben beschriebenen Anstieg des Erdölpreises das implizite Versprechen des Petrodollar-Systems zusammen­zu­brechen begann. Dieser Zusammenbruch hat sich seither fortgesetzt.

China will Yuan für Erdöl drucken - die USA willigen ungewollt ein

Eines der Länder, das die sinkende Verlässlichkeit des US-Dollars früh bemerkte, ist China. Nur wenige Tage nach der Ankündigung der größten Geld­druck­aktion in der Geschichte durch den Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke im März 2009 veröffentlichte der Chef der chinesischen Zentralbank ein Dokument mit dem kühnen Titel "Reform des internationalen Währungssystems", in dem er als Ersatz für das US-Dollar-zentrierte System ein neutrales Reserve-Asset forderte.

In den darauffolgenden Jahren machte China als größter Rohöl­importeur der Welt seinen Wunsch deutlich, Erdöl in seiner eigenen Währung kaufen zu können. Außerdem reduzierte China seine Käufe von US-Staatsanleihen und erwarb in rasantem Tempo Gold - beides klare Misstrauens­bekundungen gegenüber dem US-Dollar.

Viele interpretieren diese Schritte mit übertrieben geopolitischen Begriffen als den Wunsch Pekings, seine Muskeln spielen zu lassen und die von den USA geführte unipolare Welt zu seinem eigenen Vorteil zu untergraben. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass es für die Chinesen, die wenig in Erdöl und langfristig in US-Staats­anleihen investiert haben, um eine Frage der nationalen Sicherheit geht. Für China ist es keine Lösung, sich beim Kauf des wichtigsten Rohstoffs der modernen Wirtschaft - dessen Preis insgesamt nach oben tendiert - auf eine Währung zu verlassen, die von Tag zu Tag schwächer wird und von einem zunehmend aggressiven, schwächelnden Hegemon kontrolliert wird.

Im Bestreben, seine Währung für den Handel auf dem Weltmarkt attraktiv zu machen, führte China 2018 Erdölkontrakte ein, die in Yuan abgerechnet werden. Auch wenn dies zunächst keine großen Auswirkungen auf die Dominanz des US-Dollars auf dem Erdölmarkt hatte, zeigte es doch die Richtung, in die Peking steuerte. Den Ausschlag gab jedoch der Konflikt in der Ukraine - oder besser gesagt, Washingtons maßlose Reaktion darauf. Und hier kommen wir an den Punkt, an dem ein tiefgreifender wirtschaftlicher Trend und ein geopolitischer Krisenherd zusammentreffen.

Da Moskau durch die Sanktionen in der Vermarktung seines Erdöls eingeschränkt war, erhöhte China seine Käufe von russischem Rohöl zu günstigeren Preisen erheblich, wobei die Abwicklung in Yuan erfolgt. Der legendäre Analyst Zoltan Pozsar[wp] bezeichnete diese Entwicklung treffend als "Abenddämmerung für den Petrodollar ... und Morgenröte für den Petroyuan".

Aber das geht über China hinaus. Die BRICS-Gruppe als Ganzes zielt darauf ab, den Handel in ihren jeweiligen Landeswährungen zu steigern, was angesichts der willkürlichen und übergriffigen Sekundär­sanktionen in Washington an Dringlichkeit gewonnen hat. Indien ist als dritt­größter Erdöl­importeur und -verbraucher der Welt seit 2022 zum größten Abnehmer von russischem Rohöl auf dem Seeweg geworden und bezahlt für russisches Rohöl in Rupien, Dirham und Yuan. Mit der Konsolidierung der BRICS-Gruppe und dem Entstehen neuer Finanz­infra­strukturen und Handelsnetze wird der Erdölhandel jenseits des US-Dollar nur noch zunehmen.

Im Januar 2023 erklärte Saudi-Arabien sogar öffentlich, es sei bereit, sein Erdöl in anderen Währungen als dem US-Dollar zu verkaufen. Das war das erste öffentliche Eingeständnis dessen, worüber seit Jahren bereits spekuliert wurde. Im November desselben Jahres vereinbarte das Königreich ein Währungstausch-Rahmen mit China, was als eindeutiger Indikator für Pläne gilt, in Zukunft Geschäfte in Landeswährung abzuwickeln.

Die Petrodollar-Vereinbarung war für die Saudis sehr vorteilhaft, so dass sie in der Vergangenheit keine große Bereitschaft zeigten, sie aufzugeben. Zweifellos trägt dazu auch eine gewisse Unentschlossenheit bei, mit den Amerikanern zu brechen. Für die Führung von Erdöl­förder­ländern geht es in der Regel nicht gut aus, wenn sie nicht mehr nach den Wünschen der USA handeln. Doch die Zeiten ändern sich, und in Riad scheint man das genau zu spüren.

Washington will alle Vorteile für sich, aber keine Verantwortung für andere

Wir haben uns bereits an die Verbreitung von ungedeckten Währungen gewöhnt, daher fällt es uns schwer zu begreifen, wie ungewöhnlich das Petrodollar-Abkommen damals für eine Welt war, die seit langem an eine Art von Goldstandard[wp] gewöhnt war. Es ist eine Sache, wenn irgendeine Regierung darauf besteht, dass ihre Währung innerhalb ihrer eigenen Grenzen akzeptiert wird. Aber einem anderen Land vorzuschlagen, sich von realen Rohstoffen - wie Erdöl - für Geld zu trennen, das durch absolut nichts gedeckt ist, wäre in früheren Zeiten schwer zu vermitteln gewesen. Doch den USA ist das - und noch mehr - eine Zeit lang gelungen.

Und doch hätte allein auf der Grundlage militärischer Macht und dank Hinterzimmer-Deals diplomatischer Verschwörungen ein solches Abkommen niemals so lange Bestand gehabt - länger als das gold­gestützte Bretton Woods.

In Washington, D.C. agierte man zwar schon immer mit einem gewissen Gefühl der Straffreiheit, weil man glaubte, es gäbe keine praktikable Alternative zum US-Dollar, doch in der mehrere Jahrzehnte währenden goldenen Ära des Petrodollars gab es zumindest eine wirtschaftliche Rechtfertigung dafür. Der US-Dollar funktionierte für den Rest der Welt so gut, dass sich bis vor kurzem kein größerer Block gegen ihn stellte. Und der lange Schatten von Paul Volcker verlieh dem noch Glaubwürdigkeit.

Doch genauso wie die USA ab 1971 ihrer Verpflichtung zur Konvertierung von Dollar in Gold nicht mehr nachkommen wollten, gaben sie später ihre indirekte Verpflichtung auf, den Wert ihres Dollars im Verhältnis zum Erdöl zu stützen. Und seitdem zeigt man in Washington nicht mehr den geringsten Anschein von finanz­politischer Zurückhaltung und auch nicht mehr den Anschein, den US-Dollar zum Wohle aller zu verwalten. Stattdessen setzt man nun den US-Dollar als Waffe ein, um in einem verzweifelten Versuch die selbst in Gang gesetzten Ereignisse rückgängig zu machen, mit denen man die Integrität der Währung nicht bewahrt hat.

Nun kämpfen die USA darum, alle Vorteile dieses gescheiterten Systems zu erhalten, obwohl sie weder dafür gerüstet noch willens sind, diese Verantwortung noch länger zu übernehmen. Wenn der US-Dollar nicht an Gold gekoppelt und nicht einmal implizit durch Erdöl gedeckt ist und Washington nicht gewillt ist, seine Integrität zu bewahren, wird er kaum geeignet sein, den Handel mit wichtigen Ressourcen zu erleichtern. Ein so tief verwurzeltes System wie der Petrodollar wird nicht über Nacht verschwinden. Aber wenn sein wirtschaftliches Fundament erst einmal erodiert ist, lässt es sich nur noch eine gewisse Zeit lang durch Getöse und mit Täuschungs­manövern aufrechterhalten.

RT Deutsch[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 WikipediaPetrodollar (Stand: 14. März 2024)
  2. Henry Johnston: Der Petrodollar ist tot: Was geschah wirklich zwischen den USA und den Saudis?, RT Deutsch am 26. Juni 2024
    Anreißer: Nachrichten über das Auslaufen des Abkommens zwischen Washington und Riad mögen falsch sein, dennoch ist eine für den Erfolg des US-Dollars entscheidende Vereinbarung erodiert.

Querverweise

Netzverweise