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Norma McCorvey
Norma McCorvey | |
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Gelebt | 22. September 1947–18. Februar 2017 |
Beruf | Aktivist |
Ehegatte | Woody McCorvey (1963-1965) |
URL | leaderu.com/norma/ |
Norma Leah McCorvey (1947-2017, geb. Nelson), besser bekannt unter dem gesetzlichen Pseudonym "Jane Roe"[wp], war der Kläger in einer kontroversen US-amerikanischen Grundsatzentscheidung Roe v. Wade im Jahr 1973.[1][2] Der U.S. Supreme Court[wp] bestimmte, dass einzelne Landesgesetze, die Abtreibung verbieten, verfassungswidrig sind. Später änderte McCorvey ihre Meinung bezüglich Abtreibung wesentlich und war dann aktiv in der Pro-Life-Bewegung.[3]
Persönliches Leben
McCorvey wurde in Lettesworth (Louisiana) geboren[4] und wuchs in Houston (Texas) auf. McCorveys Vater verließ die Familie, als sie 13 Jahre alt war[5] und ihre Eltern wurden später geschieden. Sie und ihr älterer Bruder wurden von ihrer Mutter Mildred aufgezogen, die gewalttätig und schwer alkoholkrank war. McCorveys Vater starb am 27. September 1995. Sie stammt teilweise von Cajun[wp] und Cherokee[wp] ab.[2]
Normas Probleme begannen im Alter von 10 Jahren, als sie die Kasse einer Tankstelle ausraubte und mit einer Freundin nach Oklahoma City floh. Sie überredeten einen Hotelangestellten, ihnen ein Zimmer zu vermieten, und hielten sich dort zwei Tage lang auf, als ein Zimmermädchen sie und ihre Freundin beim Küssen erwischte. McCorvey wurde von der Polizei festgenommen und schließlich vor Gericht gestellt, wo sie zum Mündel des Staates erklärt und nach Mount St. Michaels in Dallas geschickt wurde, wo sie von einer jungen Nonne vergewaltigt wurde. Anschließend wurde sie im Alter von 11 bis 15Jahren immer wieder auf die State School for Girls in Gainesville, Florida, geschickt. Sie sagte, dies sei die glücklichste Zeit ihrer Kindheit gewesen, und jedes Mal, wenn sie nach Hause geschickt wurde, tat sie absichtlich etwas Schlechtes, um zurückgeschickt zu werden. Nach ihrer Entlassung lebte sie bei dem Cousin ihrer Mutter, der sie drei Wochen lang jede Nacht vergewaltigte. Als Normas Mutter davon erfuhr, behauptete ihr Cousin, Norma habe sich die ganze Sache nur ausgedacht.[6]
Während der Arbeit in einem Restaurant traf Norma den Mann, der ihr ganzes Leben verändern würde. Sein Name war Woody McCorvey (geboren 1940) und sie heiratete ihn im Alter von 16 Jahren. Später verließ sie ihn, nachdem er gewalttätig gegen sie wurde. Sie zog zu ihrer Mutter und gebar ihr erstes Kind, Melissa (geboren 1965).[8] Nach Melissas Geburt entwickelte McCorvey ein ernstes Alkoholproblem und die Vorstellung, dass sie lesbisch geworden sei. Sie ließ ihr Baby in der Obhut ihrer Mutter für ein Wochenende, um zwei Freunde zu besuchen. Als sie zurückkam, hatte die Großmutter Melissa durch eine Babypuppe ersetzt und stellte es gegenüber der Polizei so dar, als wenn die Mutter ihr Baby verlassen hätte. Sie rief die Polizei, um sie aus dem Haus werfen zu lassen.
Sie würde ihr wochenlang nicht sagen, wo Melissa sich aufhielt, und schließlich ließ sie ihr Kind erst nach drei Monaten besuchen. Sie ließ McCorvey dann wieder in ihr Haus zurückkehren, und eines Tages erwachte Norma nach einem langen Arbeitstag. Ihr wurde erzählt, dass sie Versicherungspapiere zu unterschreiben hätte, und Norma tat so ohne zu lesen, was sie da unterschrieb. Tatsächlich hatte sie mit ihrer Unterschrift einer Adoptionsfreigabe zugestimmt und ihrer Mutter das Sorgerecht für Melissa übertragen und wurde dann aus dem Haus geworfen.[9] Im folgenden Jahr wurde McCorvey wieder schwanger und gebar ein Kind, dass sie zur Adoption freigab.
Roe v. Wade
1969, im Alter von 21 Jahren, während sie in schlecht bezahlten Jobs arbeitete und bei ihrem Vater lebte, wurde McCorvey ein drittes Mal schwanger. Sie kehrte nach Dallas zurück, wo Freunde ihr geraten haben, mit einer Falschaussage zu behaupten, sie sei vergewaltigt worden, weil sie als Vergewaltigungsopfer Anspruch auf eine legale Abtreibung (dazu ist zu wissen, dass Texas damals mit seinem Pro-Life-Gesetz die legale Abtreibung in Fällen von Vergewaltigung und Inzest erlaubte) gehabt hätte. Durch das Fehlen von gerichtsfesten Beweise oder Unterlagen, war dieses Vorgehen nicht erfolgreich und McCorvey wird später zugeben, dass die Vergewaltigungsgeschichte erfunden war.[10][11] Sie versuchte eine illegale Abtreibung zu erreichen, aber entsprechende Kliniken waren durch die Behörden geschlossen worden.
Schließlich wurde McCorvey an die Anwälte Linda Coffee[wp] und Sarah Weddington[wp] verwiesen[12][13], die sich um schwangere Frauen kümmerten, die nach einer Abtreibungsmöglichkeit suchten. Wann immer sie den Anwälten sagte, dass sie lesbisch sei, waren diese enttäuscht, und so log sie eben und erzählten denen, dass sie vergewaltigt worden sei. Sie unterschrieb die Anwaltsermächtigung und so begann der Fall Roe v. Wade.
Mit dem Unterzeichnen der eidesstattlichen Erklärung erfüllte sie als nützlicher Idiot ihren einzig nötigen Zweck und des Einsatz für das Verfahren. Der Fall dauerte drei Jahre, bis das Verfahren den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten[wp] erreichte, und Norma nicht einmal auch nur anwesend beim Verfahren. In der Zwischenzeit hatte McCorvey das fragliche Baby geboren, das schließlich adoptiert wurde.[2]
McCorvey stellte sich gegenüber der Presse als "Jane Roe" des Urteils vor während der Tage seiner Ausfertigung und erklärte, dass sie eine Abtreibung gesucht habe, weil sie arbeitsunfähig und stark depressiv sei. In den 1980er Jahren behauptete McCorvey, sie sei der "Nützliche Idiot" von zwei jungen und ehrgeizigen Juristen (Weddington und Coffee) gewesen, die einen geeigneten Kläger gesucht haben, mit dem sie das Abtreibung verbietende texanische Landesgesetz herausfordern konnten.[14]
Bücher und Kehrtwende
In ihrem ersten Buch, der 1994 herausgebrachten Autobiographie I Am Roe, schrieb McCorvey über ihre sexuelle Orientierung. Für viele Jahre hatte sie zurückgezogen in Dallas mit ihrem langjährigen Partner Connie Gonzales gelebt. "We're not like other lesbians, going to bars/Wir sind nicht wie andere Lesben, die in Bars gehen", erklärte sie in einem Interview gegenüber der New York Times. "We're lesbians together. We're homers./Wir sind Lesben zusammen. Wir sind Stubenhocker."[2] Im gleichen Jahr konvertierte sie zum Christentum und zeigte Reue für ihre Rolle in der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs. McCorvey arbeite als Teil der Pro-Life-Bewegung, wie Operation Rescue[wp].
At a signing of I am Roe, McCorvey war befreundet mit dem evangelische Pfarrer Flip Benham[wp].[15] Sie wurde am 8. August 1995 von Benham getauft, ein Ereignis, das für das nationale Fernsehen aufgenommen wurde. Zwei Tage später gab sie bekannt, dass sie ihren Job in der Abtreibungsklinik aufgegeben hatte, in dem sie gearbeitet hatte und wurde zu einer Verfechterin der Operation-Rescue-Kampagne für die Illegalität der Abtreibung.[16]
McCorveys zweites Buch, Won by Love ("Durch Liebe gewonnen), wurde 1998 veröffentlicht. Darin erklärt sie ihr Wandel in der Haltung zur Abtreibung mit dem folgenden Kommentar:
Deutsche Übersetzung |
Deutsche Übersetzung fehlt! |
Englisches Original |
I was sitting in O.R.'s offices when I noticed a fetal development poster. The progression was so obvious, the eyes were so sweet. It hurt my heart, just looking at them. I ran outside and finally, it dawned on me. 'Norma', I said to myself, 'They're right'. I had worked with pregnant women for years. I had been through three pregnancies and deliveries myself. I should have known. Yet something in that poster made me lose my breath. I kept seeing the picture of that tiny, 10-week-old embryo, and I said to myself, that's a baby! It's as if blinders just fell off my eyes and I suddenly understood the truth - that's a baby!
I felt crushed under the truth of this realization. I had to face up to the awful reality. Abortion wasn't about 'products of conception'. It wasn't about "missed periods". It was about children being killed in their mother's wombs. All those years I was wrong. Signing that affidavit[wp], I was wrong. Working in an abortion clinic, I was wrong. No more of this first trimester, second trimester, third trimester stuff. Abortion - at any point - was wrong. It was so clear. Painfully clear. [3] |
Kurz danach veröffentlichte McCorvey eine Aussage, die ihren Eintritt in die römisch-katholische Kirche bestätigte und sie wurde in der Kirche als Vollmitglied aufgenommen.[17][18]
McCorvey hatte auch erklärt, dass sie sich nicht mehr als Lesbe verstehe.[19] Am 17. August 1998 wurde sie in der katholischen Kirche von Pater Frank Pavone[wp] empfangen, der Internationale Direktor von Priests for Life[wp] und Pater Edward Robinson in Dallas.[18]
Soziale und politische Auswirkungen
Im Februar 2005 richtete McCorvey eine Petition an den Obersten Gerichtshof, um die Entscheidung von 1973 in McCorvey v. Hill[wp] mit dem Argument zu kippen, dass der Fall noch einmal gehört werden sollte im Lichte des Beweises dafür, dass das Verfahren Frauen schaden könntn, aber die Petition wurde abgelehnt.
Am 22. Januar 2008 unterstützte McCorvey den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Ron Paul[wp]. McCorvey erklärte: "Ich unterstütze Ron Paul als Präsidentschaftskandidaten, weil wir das gleiche Ziel verfolgen, nämlich die Aufhebung von Roe v. Wade. Er ist in der Frage der Befürwortung des Lebensrechts[wp] nie ins Wanken geraten und kann dies mit seinem Abstimmungsverhalten beweisen. Er weiß, wie wichtig die bürgerlichen Freiheiten[wp] für alle sind, auch für die Ungeborenen".[20]
McCorvey ist immer noch bei Pro-Life-Demonstrationen aktiv, unter anderem bei einer, an der sie vor Präsident Barack Obamas[wp] Eröffnungsrede vor den Absolventen der katholischen University of Notre Dame[wp] teilnahm. Die Entscheidung, Obama an der Universität am 17. Mai 2009 an der Universität zu sprechen, wurde wegen des Konflikts zwischen seinen Ansichten zur Abtreibung und denen der katholischen Kirche kontrovers aufgenommen. Am ersten Tag der Anhörungen des US-Senats zur Bestätigung[wp] von Sonia Sotomayor[wp] für den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten[wp] wurde sie festgenommen, nachdem sie und ein weiterer Demonstrant während der Eröffnungsrede von Senator Al Franken[wp] (D[wp]-Minn.[wp]) zu schreien begannen.[22]
McCorvey gab ihr Schauspieldebüt in Doonby[wp], der 2010 in der zentraltexanischen Kleinstadt Smithville gedreht wurde. Der Film mit John Schneider[wp], Jenn Gotzon[wp] und Robert Davi[wp] in den Hauptrollen wurde 2011 bei den Filmfestspielen in Cannes[wp] vorgeführt und kam im Herbst 2011 in die Kinos.[23]
Zitate
Deutsche Übersetzung |
Mehr und mehr bin ich das Thema. Ich weiß nicht, ob ich das Thema sein sollte. Abtreibung ist das Thema. Ich selbst hatte nie eine Abtreibung. |
Englisches Original |
More and more, I'm the issue. I don't know if I should be the issue. Abortion is the issue. I never even had an abortion. - Norma McCorvey 1989 zur New York Times |
Literatur
- I Am Roe (1994) ISBN 0-06-017010-7, ISBN 0-06-092638-4
- Won by Love (1998) ISBN 0-7852-7237-2, ISBN 0-7567-7332-6
Einzelnachweise
- ↑ Mughal, Muhammad Aurang Zeb. (2010). Roe v. Wade. Brigitte H. Bechtold and Donna Cooper Graves (eds), An Encyclopedia of Infanticide. Lewiston, NY: Edwin Mellen Press, ff. 227-228.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Alex Witchel: "Norma McCorvey; Of Roe, Dreams And Choices", The New York Times am 28. Juli 1994
- ↑ 3,0 3,1 Roe v. McCorvey
- ↑ Norma McCorvey: I Am Roe, Haper Collins, S. 11
- ↑ These steps are covered with blood, The Guardian am 6. Juli 2009
- ↑ Norma McCorvey: I Am Roe, Haper Collins, S. 23-47 (Übersetzung WikiMANNia)
- ↑ "Roe No More" Ministry
- ↑ "The Woman Behind Roe V. Wade", People, 22. Mai 1989
- ↑ Norma McCorvey: I Am Roe, Haper Collins, 1994, ISBN 0-06-017010-7
- ↑ Norma McCorvey: Won by Love, Thomas Nelson Publishers, 1997, S. 241
- ↑ Norma McCorvey: Testimony to the Senate Subcommittee on the Constitution, Federalism and Property Rights (21. Januar 1998), quoted in the parliament of Western Australia[ext], 20. Mai 1998
- ↑ Legal Dictionary: Roe v. Wade
- ↑ McCorvey, Norma and Meisler, Andy: I am Roe. My Life, Roe V. Wade, and Freedom of Choice., Harpercollins, 1994
- ↑ CNN.com - Who is 'Jane Roe'?, 18. Juni 2003
- ↑ Miss Norma & Her Baby: Two Victims Who Got Away
- ↑ Norma McCorvey: Won by Love, Thomas Nelson, 1997, ISBN 0-7852-7237-2
- ↑ Priests for Life: Norma McCorvey's Ministry and Website
- ↑ 18,0 18,1 The Conversion of Norma McCorvey, Priests for Life. Rev. Frank Pavone
- ↑ zitiert von Julia Duin: "Jane Roe's 'turn to God' complete", The Washington Times am 21. Januar 1996
- ↑ "Jane Roe" endorses Paul, msnbc.com
- ↑ Norma McCorvey, or "Jane Roe" of Roe v Wade, The Unborn and the Uninformed am 26. Mai 2012
- ↑ "'Jane Roe' Arrested at Supreme Court Hearing", Washington Post am 13. Juli 2009
- ↑ Paul Bond: Woman at Center of Roe v. Wade Stars in Abortion-Themed Movie (Exclusive), 4. Mai 2011, abgelesen am 20. Juni 2011
Netzverweise
- Die englischsprachige Wikipedia führt einen Artikel über Norma McCorvey (Diesen Artikel gibt es in der deutschsprachigen Wikipedia [noch] nicht.)
- Webpräsenz: "Roe No More" Ministry
- Biography of Norma McCorvey, 'Roe' in the Roe v. Wade Case (She later converted from a pro-choice to an antiabortion viewpoint), ThoughtCo am 14. August 2019
- Douglas S. Wood: Who is "Jane Roe"? (Anonymous no more, Norma McCorvey no longer supports abortion rights. Ein Interview mit Norma McCorvey), CNN am 18. Juni 2003
- CNN: 1998 special article profiling Norma McCorvey[webarchiv]
- Father Frank Pavone interviewt McCorvey
- Rick Marschall: Lebensgeschichten, ASSIST News Service (ANS) am 21. Januar 2011 (Interview mit Norma McCorvey)
- Joshua Prager: The Accidental Activist, Vanity Fair, February 2013
- Jane Roe - Abtreibungswunsch war mein größter Fehler, kath.net am 19. Juni 2008 (Wie sich Norma McCorvey, die Schlüsselperson der US-Abtreibungsbewegung, gewandelt hat)
- Jane Roe's prolife commercial - Norma McCorvey ((hochgeladen am) 18. Juni 2008) (Länge: 1:02 min.)
- Abortion Debate: Attorneys Present Roe v. Wade Supreme Court Pro-Life/Pro-Choice Arguments (1971) (Länge: 64:40 min.)
- Norma McCorvey on Nightline (10. August 1995) (Länge: 21:20 min.)
- Roe vs. Wade (1989), Director: Gregory Hoblit; Writer: Alison Cross; Stars: Holly Hunter, Jeff Allin, Dion Anderson