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Gor - Die Gegenerde (Film)
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Gor - Die Gegenerde |
Originaltitel | Gor |
Produktionsland | USA, Südafrika |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1987 |
Genre | Science-Fiction/Fantasy |
Länge | 94 Min. |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Stab | |
Regie | Fritz Kiersch[wp] |
Drehbuch | Rick Marx[ext] Peter Welbeck[wp] |
Produktion | Avi Lerner[wp] Harry Alan Towers[wp] |
Musik | Pino Donaggio[wp] |
Kamera | Hans Khule[ext] |
Schnitt | Ken Bornstein[ext] Max Lemon[ext] |
Besetzung | |
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Gor - Die Gegenerde (Originaltitel Gor, Alternativtitel John Norman's Gor) ist ein Science-Fiction- und Fantasy-Film aus dem Jahr 1987. In diesem Film wird sehr frei die Handlung des ersten Bands Tarnsman of Gor[gw] aufgegriffen. Die Fortsetzung[wp] zu diesem Film ist Der Geächtete von Gor.
Handlung
Der Professor Tarl Cabot[gw] verfügt über einen Ring mit einem Juwel, das vor hunderten von Jahren in einer Höhle in Irland gefunden wurde. Er hält diesen Stein für den Vermittler zu einer alternativen Welt, der Gegenwelt, die sich Gor nennt. Auf dem Weg in ein abgelegenes Ferienhaus findet er sich nach einem Unfall plötzlich auf einem fremden, gewalttätigen Planeten wieder. Dort erlebt Tarl Cabot den Überfall des grausamen Priesterkönigs[gw] Sarm auf das Dorf Ko-ro-ba[gw] und den Diebstahl des Heimsteins[gw] des Dorfes. Er tötet versehentlich den Sohn Sarms und kann mit Talena[gw], der Tochter Marlenus, des Herrschers von Ko-ro-ba und einigen Bewohnern entkommen.
Die Bewohner Ko-ro-bas bilden Tarl im Kampf aus, damit dieser ihnen bei der Befreiung Marlenus und der Rückeroberung des Heimsteins helfen kann. Als kleine Gruppe mit vier Personen brechen sie zur Burg Sarms durch die Wüste auf. Am Feuer fragt Talena Tarl über seine Welt aus und verliebt sich in ihn. Sarm verschleppt inzwischen die Bewohner eroberter Dörfer in seine Bergwerke in den Sardarbergen. Die Kinder müssen als Sklaven in den Häusern der Reichen arbeiten.
Da in Sarms Reich keine Frau frei sein darf, wird Talena gefesselt und von den anderen zur Tarnung als Sklavin behandelt. In einer Taverne treffen sie auf Surbus, der verspricht, sie mit Waffen und Lebensmitteln sowie einer Karte zu versorgen. Allerdings muss Talena dafür gegen Dorna[gw] um ihr Leben kämpfen. Talena gewinnt zwar den Zweikampf, aber Surbus hält sich nicht an die Abmachung. Sie treffen jedoch auf den Zwerg Hup, der sich als Führer zum Sardargebirge andient. Surbus überfällt die Gruppe, um Talena zu fangen, wird dabei jedoch von Talena getötet.
Versteckt im Wagen einer Händlerkarawane gelangen sie bis ins Sardargebirge und versuchen sich dann durch einen Tunnel in die Festung Sarms zu schleichen. Dabei zeigt Tarl Cabots Ring seine magische Kraft und führt sie durch die Höhlen, in denen sich auch die Dar-Kosis-Kranken verstecken. Schließlich erreichen sie den großen Platz vor Sarms Burg auf dem gerade Kajirae verkauft werden. Dort werden sie von Sarms Wachen erkannt und gefangengenommen.
Im Rahmen eines großen Festes versucht Sarm, Tarl mit Hilfe der Kajira Tafa zu verführen und von seinen Zielen zu überzeugen. Als Tarl nicht einwilligt, lässt Sarm Talena bringen. Tarl soll sie mit einem Brandzeichen kennzeichnen. Tarl willigt scheinbar ein, verletzt mit dem heißen Eisen jedoch Sarm und tötet mehrere Wachen. Zusammen gelingt es ihnen auch, Marlenus aus dem Kerker zu befreien und die Schatzkammer Sarms zu finden, in der alle geraubten Heimsteine aufbewahrt werden. Ein Heimstein glüht auf, wenn er von einem Einwohner der betreffenden Stadt berührt wird. Sie finden ihren Heimstein und können auch mehrere ehemalige Bewohner Ko-ro-bas befreien. Mit der Hilfe Hups gelingt ihnen die Flucht aus Sarms Tunnel. Sie werden jedoch kurz danach von Sarms Kriegern wieder gefangen. Nur Tarl kann sich verstecken und neu bewaffnen.
Sarm beginnt, alle Gefangenen aus Ko-ro-ba in einem gewaltigen Feuer zu verbrennen. Tarl Cabot tötet Sarm mit einem Pfeil durch den Hals und Sarm stürzt selbst ins Feuer. Marlenus kündigt den Wiederaufbau von Ko-ro-ba an. Der Priester Xenos erklärt sich zum neuen Beschützer des Heimsteins. Der Heimstein selbst beginnt zu leuchten und als ihn Tarl mit seinem Ring berührt, wird er zurück zur Erde geschickt.
Gor - der hinter der Sonne verborgene Zwillingsplanet der Erde - ist eine Welt, auf der nur ein Gesetz herrscht: das des Stärkeren. Gor ist eine ungezähmte Welt, von wilden Völkern bewohnt und von fremden Mächten umkämpft. Hier muss sich Tarl Cabot, College-Professor in New-Hampshire und alles andere als ein Held, behaupten: gegen machtgierige Tyrannen, Sklavenhändler, blutgierige Banditen und die schwarze Magie der Priesterkönige.
Die Gor-Saga ist berüchtigt, verhalf sie doch dem Autor zu einem gewissen Ruhm, vor allem innerhalb der S/M-Szene, John Norman, dieser Name sorgte schon früher für viel Aufsehen und vor allem für ein deutschlandweites Verbot seiner Bücher. Sie spiegeln chauvinistische Männerfantasien von Sex und Gewalt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Bücher auch den Weg auf die Leinwand fanden, Fritz Kiersch[wp] war der verantwortliche Regisseur, der sich heranwagte, dieses außergewöhnliche Thema auf die Leinwand zu bringen. Kiersch hatte schon vor Gor zwei Filme abgedreht, die meisten dürften seinen ersten Film Kinder des Zorns[wp] aus dem Jahre 1984 kennen, darauf folgte Love-Fighters[wp] von 1985 bis es dann endlich zu Gor kam. Der Film Gor ist zwar eine Buchverfilmung, aber prägt doch den typischen Look von den 1980er Sandalenfilmen[wp], die gab es ja zuhauf, besonders aus dem Land Italien. Doch Gor ist ein Film aus USA.
Tarl Cabot ist Professor für Physik an einem College. In seinen Ferien will er die Recherchen über einen alten Familienring durchführen. Dieser soll die Fähigkeit haben, das Tor zu Gor, einer Gegenerde, zu öffnen. Bei einem Autounfall wird er durch die magische Kraft des Rings in diese Gegenerde gebracht. In diesem wüsten und vorzeitlichen Land gilt das Recht des Stärkeren. Er wird Zeuge, wie die Stadt Koroba von dem Priesterkönig Sarm und seinem Heer niedergemetzelt wird. Im Kampf kann er Sarms Sohn töten und mit einigen Kriegern entkommen. Die meisten Bewohner wurden getötet oder versklavt und der Heimsteins, der Geist der Stadt, wurde entwendet. Gemeinsam machen sich die letzten Überlebenden auf den Weg in Sarms Festung. Doch der Weg ist lang und gefährlich, Räuber und Sklavenhändler treiben ihr Unwesen.
Der Film Gor bietet genug Platz für die typischen Klischees und nutzt sie auch gekonnt aus. Eine böse Armee macht ein Dorf nieder, ein weiser Mann redet von einem Auserwählten und was auch typisch ist: eine komische Synchronisation und manchmal schwer nachvollziehbare Dialoge. Doch auch mit diesen Klischees kann Gor sehr gut unterhalten und besonders auffallend ist die Atmosphäre, die der Film dem Zuschauer unterbreitet, dies kommt vor allem durch die aufwendigen Sets und Kostüme zustande. Zwar sind die Frauen auch hier in diesem Film leicht bekleidet, aber so was ist ja schon fast normal und alltäglich geworden.
Für Gor wurden auch ein paar bekannte Gesichter und Namen engagiert, eine Frau fällt einem besonders positiv auf, die Rede ist von Rebecca Ferratti[wp], sie kennt man auch aus Beverly Hills Cop II und Drei Amigos, und nicht zu vergessen aus der Fortsetzung von Gor mit dem Titel Der Geächtete von Gor.
In weiteren Rollen sind Oliver Reed[wp] und Jack Palance[wp] zu bewundern. Alle Darsteller liefern eine gute und glaubwürdige Leistung ab, keiner fällt besonders negativ auf. Dem Zuschauer wird in Gor auch viel Abwechslung geboten, sei es ein paar Schwertkämpfe, ein Training zum Kämpfer und nicht zu vergessen Frauen-Catchen in leichter Kleidung!
Die Dialoge sind manchmal schwer zu verstehen und ziehen den Film etwas in die Länge und strapazieren so etwas die Ausdauer des Zuschauers. Auch wenn die Story etwas simpel daherkommt, kann sie einen sehr gut unterhalten, bis auf die paar Schwächen bei den Dialogen. Gleich zu Beginn hört man orchestrale Musikstücke, sie passen stimmig zum Setting des Streifens, doch im späteren Verlauf von Gor werden sie durch unpassende Synthesizerklänge abgelöst und bringen die Stimmung etwas durcheinander.
Der erotische Part in Gor wurde aus meiner Sicht etwas vernachlässigt und kam zu kurz. Der Umstand, dass die Frauen in kurzen Kleidern - oder man kann auch sagen in Bikinis[wp] - durchs Bild rennen und wackeln, ist noch lange kein Indiz für Erotik im Film. Die Gewaltdarstellung ist ebenfalls sehr kurz geraten und wird nur angedeutet, wer Blut sehen möchte, der kann bei diesem Film sehr lange suchen und wird kaum was finden. Wer auf harte brutale Fights steht, wo Köpfe rollen und Blutfontänen spritzen, der wird hier etwas enttäuscht sein. Doch im Großen und Ganzen kann Gor gut überzeugen und sich aus der Masse der Sandalenfilme, so wie viele solche Streifen nennen, etwas hervorheben. Der Streifen war so erfolgreich, dass es zwei Jahre später noch eine Fortsetzung gab.
Gor ist nur auf VHS in Deutschland erschienen, und hat eine Freigabe von 16 bekommen und ist gekürzt, daher sucht man wohl auch das Blut vergeblich! Gor macht Spaß und kann mit seinen Wüstensets und Kostümen überzeugen und Fans von solchen Filmen begeistern. Andere dürften sich schon nach kurzer Zeit fragen: Was ist das? Hier und da ein paar kleine Macken und Schwächen, über die man als Filmfan aber getrost hinwegsehen kann und sollte.[1]
Bereits 1966 veröffentlichte der amerikanische Autor John Norman[wp] das erste Buch seines Gor-Zyklus. Die Fantasy-Reihe spielt auf dem Planeten Gor, der so genannten Gegenerde, welche sich auf der gleichen Umlaufbahn wie die Erde befindet, aber nicht gesehen werden kann, weil die Sonne direkt dazwischen liegt. Hauptmotive in den Büchern sind Sklaverei, Gewalt, Nacktheit und generell die Unterwerfung der Frau. Obwohl die Bücher in Deutschland nur in zensierter Form auf den Markt kamen, wurde diese später von der Bundesprüfstelle auf den Index gesetzt. Erst in den letzten Monaten wurden sie nach und nach wieder gestrichen.
Aufgrund der Beliebtheit der Bücher entschied man sich Ende der 1980er, die ersten beiden Werke zu verfilmen. Die zu der Zeit beliebte Filmschmiede Cannon übernahm die Produktion und brachte Gor, basierend auf dem Buch Tarnsman of Gor, 1988 in den USA und Deutschland in die Videotheken. 1989 folgte dann Der Geächtete von Gor. Dabei wichen beide Filme in Sachen Sex und Gewalt stark von den Vorlagen ab und liefern feinsten, aber harmlosen, Barbaren-Trash ab.
Für die Auswertung von Gor entschied sich der deutsche Verleih für eine FSK-16-Freigabe, weshalb man den Film in einer kurzen Szene zensiert hat. Eine ungeschnittene Fassung wurde nicht auf Video veröffentlicht. Lediglich auf Premiere lief der Fantasy-Streifen mehrmals ohne Zensur mit 18er-Sperre.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Review: Gor (1987), 27. September 2013
- ↑ Gor, schnittberichte.com
Netzverweise
- Gor - Die Gegenerde (1987) in der Internet-Filmdatenbank
- Die englischsprachige Wikipedia führt einen Artikel über Gor (film) (Diesen Artikel gibt es in der deutschsprachigen Wikipedia [noch] nicht.)
- Das Film-Wiki führt einen Artikel über Gor
- Gor (1987) (hochgeladen am 24. August 2013) (Länge: 94:30 Min.) (Englisch)
- Gor (1988) (hochgeladen am 9. August 2018) (Länge: 90:27 Min.) (Spanisch)